DE60311124T2 - Mit natürlichen fasern verstärkte polyolefinverbundwerkstoffe - Google Patents
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Description
- Hintergrund der Erfindung
- 1. Gebiet der Erfindung
- Die vorliegende Erfindung betrifft Polyolefinverbundstoffe, die Naturfasern beinhalten. Die vorliegende Erfindung bezieht sich im Besonderen auf mit Naturfaser gefüllte Polyolefinverbundstoffe mit verbesserten mechanischen Eigenschaften durch den Einschluss eines reaktiven Organosilans und eines funktionalisierten Polyolefin-Kupplungsmittels während ihrer Herstellung.
- 2. Beschreibung des verwandten Fachgebiets
- Es ist im Fachgebiet bekannt, Verbundwerkstoffe, welche thermoplastische harzartige Matrix-Materialen umfassen, herzustellen, mit darin verteilten organischen verstärkenden Füllstoffen, wie Cellulose- oder Lignocellulosefasern. Es ist im Fachgebiet ebenfalls bekannt, die mechanischen Eigenschaften dieser Verbundwerkstoffe durch die Behandlung solcher Fasern mit Organosilanen oder alternativ anderen Kupplungsmitteln vor ihrer Einführung in das thermoplastische harzartige Matrixmaterial zu verbessern.
- Das US-Patent Nr. 4 717 742 offenbart Harzverbund(werk)stoffe, verstärkt mit Silanen gepfropft auf organischen Füllstoffen, die eine verbesserte Lebensdauer haben sollen, sogar bei Unter-Null Grad oder hohen Temperaturen, verbesserte physikalische Eigenschaften besitzen und in einem Prozess hergestellt werden können, in welchem der organische Füllstoff mit einem Silan-Kupplungsmittel, in einer maleatierten Polymer-Matrix veredelt wird.
- Das US-Patent Nr. 4 820 749 offenbart ein Verbundstoff Material, basierend auf einer polymeren oder copolymeren Substanz, die ein thermoplastisches oder duroplastisches Material oder Kautschuk sein kann, und einem organischem Material, welches Cellulose oder Stärke ist. Das Cellulose-Material ist mit einem Silylierungsmittel gepfropft. Verfahren zur Herstellung dieser Verbundwerkstoffe sind ebenfalls beschrieben.
- Das US-Patent Nr. 6 265 037 offenbart ein verbessertes Verbund-Struktur-Bauteil, welches ein komplexes Profil-Struktur-Bauteil beinhaltet, hergestellt aus einem Verbundwerkstoff, das ein Polypropylen Polymer und eine Holzfaser umfasst. Das Material gilt als brauchbar in konventionellen Konstruktions-Anwendungen.
- Das US-Patent Nr. 6 300 415 offenbart eine Polypropylen-Zusammensetzung für die Herstellung von verschiedenen Formartikeln, welche als ausgezeichnet in der Formbarkeit, im Formschrumpfungsfaktor beim Formen, Starrheit, Flexibilität, Stossfestigkeit, im speziellen Niedrigtemperatur-Stossfestigkeit, Transparenz, Glanz, in Spannungs-Weißheits-Beständigkeit und der Ausgewogenheit davon, gelten; diverse Formartikel besitzen die obigen Eigenschaften; eine Propylen-Zusammensetzung, welche geeignet ist für ein Basis-Harz der Polypropylen-Zusammensetzung; und ein Verfahren für die Herstellung davon. Die Propylen-Zusammensetzung beinhaltet ein Propylen-Homopolymer und ein Propylen-Ethylen-Copolymer.
- Kokta, B.V et al., Polym.-Plast. Technol. Eng., 28(3):247-259 (1989) untersuchte die mechanischen Eigenschaften von Polypropylen mit Holzmehl. Das Holzmehl wurde mit Polymethylen-polyphenylisocyanat und Silan-Kupplungsmitteln, vor dessen Zugabe zum Polymer, vorbehandelt.
- Raj, R.G. et al., Polym.-Plast. Technol. Eng., 29(4):339-353 (1990) füllte Polyethylen hoher Dichte mit drei unterschiedlichen Cellulose-Fasern, welche mit einem Silan-Kupplungsmittel/Polyisocyanat vorbehandelt wurden, um die Adhäsion zwischen den Fasern und der Polymer-Matrix zu verbessern.
- Matuana, L.M., et al. ANTEC 3:3313-3318 (1998) untersuchte den Einfluss der Oberflächen-Säure-Base-Eigenschaften von plastifiziertem PVC und Cellulose-Fasern auf die mechanischen Eigenschaften des Kunststoff/Cellulose-Verbundstoffs. Sie modifizierten die Oberfläche der Fasern mit γ-Aminopropyltriethoxysilan, Dichlordiethylsilan, Phthalsäureanhydrid und maleatiertem Polypropylen.
- Die obigen Offenlegungen sind mit der Gesamtheit ihrer Referenzen hier eingebunden.
- ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
- Gemäß der vorliegenden Erfindung werden die mechanischen Festigkeitseigenschaften von mit Naturfasern angefüllten Polyolefinverbundstoffen verbessert, indem die Faser mit einem reaktiven Organosilan behandelt (geschlichtet) wird und dann ein funktionalisiertes Polyole fin-Kupplungsmittel zu dem Polyolefinharz während des Mischens der Faser und des Polyolefinharzes hinzugesetzt wird.
- Insbesondere richtet sich die vorliegende Erfindung auf ein Verfahren zur Herstellung eines Verbundmaterials, umfassend:
- A) Schlichten einer Naturfaser mit einem reaktiven Organosilan;
- B) Mischen der geschlichteten Naturfaser mit einem Polyolefinharz; und
- C) Hinzusetzen eines funktionalisierten Polyolefin-Kupplungsmittels zu der Mischung der geschlichteten Naturfaser und des Polyolefinharzes, um ein Verbundmaterial bereitzustellen.
- In einem anderen Aspekt richtet sich die vorliegende Erfindung auf ein Verbundmaterial, das durch ein Verfahren hergestellt wird, das folgendes umfasst:
- A) Schlichten einer Naturfaser mit einem reaktiven Organosilan;
- B) Mischen der geschlichteten Naturfaser mit einem Polyolefinharz; und
- C) Hinzusetzen eines funktionalisierten Polyolefin-Kupplungsmittels zu der Mischung der geschlichteten Naturfaser und des Polyolefinharzes, um ein Verbundmaterial bereitzustellen.
- Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen
- Es ist oft wünschenswert, die Festigkeitseigenschaften von mit Naturfasern angefüllten Polyolefinverbundstoffen, z. B. Holz-Polyolefinverbundstoffe, für Konstruktions- und Automobil-Anwendungen zu verbessern. Es ist bekannt, funktionalisierte Polyolefin-Kupplungsmittel zu verwenden, um solche Festigkeitseigenschaften zu verbessern.
- Es wurde nun herausgefunden, dass durch die Verwendung einer Naturfaser, die geschlichtet ist mit einem reaktiven Organosilan in Kombination mit einem funktionalisierten Polyolefin in der Harzkomponente des Naturfaser-Kunsstoff-Verbundstoffes, synergistische Verbesserungen der Festigkeitseigenschaften erzielt werden können, im Vergleich zur Verwendung von Formulierungen mit einer geschlichteten Faser alleine oder zu Formulierungen unter Verwendung eines Kupplungsmittels alleine. Diese Verbesserungen erlauben die Verwendung von Naturfaser-Polyolefin-Verbundstoffen in Anwendungen wie Deckenunterstützungen, Reling- bzw. Deckensystemen und Automobilteilen, bei denen Struktureigenschaften wichtig sind. Außerdem wurde herausgefunden, dass die Kombination der mit reaktiven Organosilan geschlichteten Faser und des funktionalisierten Kupplungsmittels, Verbundstoffen ebenso eine verbesserte Langzeithaltbarkeit bietet, und zwar durch Senkung der Wasserabsorption und Erhöhung der Kriechbeständigkeit.
- Der hierin verwendete Ausdruck „Naturfaser" bedeutet eine direkt oder indirekt aus einer natürlichen Quelle erhaltene Faser. Im Ausdruck beinhaltet, aber nicht darauf beschränkt, sind Holzmehl, Holzfaser und landwirtschaftliche Fasern wie Weizenstroh, Flachs, Hanf, Kenaf Nussschalen und Reishülsen. Vorzugsweise wird die Naturfaser aus der Gruppe, bestehend aus Stärke- oder Cellulosematerial wie Baumwollfasern, Holzpulpen, Stängel- bzw. Stamm- oder Gemüsefasern, Holzmehl, Stärke, Altpapier, Karton oder Cellulosetuch, ausgewählt. Stärker bevorzugt ist die Naturfaser Holzmehl, Holzfaser, Hanf, Flachs oder Kenaf. Die Holzfaser kann in Bezug auf Häufigkeit und Tauglichkeit entweder von Weichhölzern, Immergrünen oder von Harthölzern, allgemein bekannt als Laubbäume mit breiten Blättern, abgeleitet werden. Während Weichholz und Hartholz bevorzugt die primäre Faserquelle für die Erfindung sind, kann eine zusätzliche Faserauffüllung von einer Vielzahl von sekundären oder regenerierten Faserquellen abgeleitet werden, eingeschlossen Harthölzer, Bambus, Reis, Zuckerrohr und recycelte Fasern aus Zeitungspapier, Schachteln, Computerausdrucken und dergleichen. Die primäre Holzfaserquelle, die im Verfahren dieser Erfindung verwendet wird, umfasst jedoch das Holzfaser-Nebenprodukt vom Sägen oder Fräsen von Weichhölzern und Harthölzern, gewöhnlich bekannt als Sägemehl oder Mahlspäne. Faseranteile in einem Bereich von etwa 20 bis etwa 85 Gewichts-% können verwendet werden. Bevorzugt werden Faseranteile in einem Bereich von etwa 30 bis etwa 80 Gewichts-%. Am meisten bevorzugt werden Faseranteile in einem Bereich von etwa 40 bis etwa 70 Gewichts-%.
- Die eingesetzten Polyolefine bei der Ausführung der vorliegenden Erfindung sind typischerweise polymerisiert aus Ethylen, Propylen und/oder anderen alpha-Olefinen. Wenn Ethylen verwendet wird, kann es zum Beispiel HDPE, LDPE oder LLDPE sein. Polypropylen-Homopolymer sowie auch Copolymere und Terpolymere, die Ethylen, Propylen und/oder andere alpha-Olefine enthalten und/oder nicht-konjugierte Diene können ebenfalls vorteilhaft eingesetzt werden, sowie Mischungen dieser Polymere.
- Folglich können die Polyolefinmaterialien der Erfindung, wenn erwünscht, entweder ein Polypropylen-Copolymer umfassen, worin das Polymer einen bedeutenden Anteil an Propylen, kombiniert mit einem geringfügigen Anteil (typischerweise weniger als 50 Gew.-%, häufiger zwischen etwa 0,1 und 10 Gew.-%) an einem sekundärem Monomer, welches Ethylen oder C4-C16-Monomermaterial umfassen kann, umfasst. Solche Copolymere besitzen oft eine verbesserte Prozessierbarkeit, Flexibilität und Kompatibilität.
- Bevorzugte Ethylen-Copolymere können einen bedeutenden Anteil an Ethylen und einen geringeren Anteil an einem C3-C18-Monomer (typischerweise weniger als 50 Gew.-%, bevorzugt zwischen etwa 0,1 bis etwa 10 Gew.%) umfassen.
- Polypropylen-Homopolymer und HDPE, d.h. Polyethylen mit hoher Dichte, sind am bevorzugtesten zur Verwendung in der Ausführung der vorliegenden Erfindung.
- Das funktionalisierte Polyolefin, welches vorzugsweise ein modifiziertes Polyethylen oder Polypropylen ist, ist eines, das reaktive Gruppen enthält, welche mit einer funktionellen Gruppe auf einem reaktiven Organosilan reagieren können. Solche Polymere sind durch eine reaktive Gruppe modifiziert, eingeschlossen mindestens ein polares Monomer, ausgewählt aus der Gruppe, bestehend aus ethylenisch ungesättigten Carbonsäuren oder ethylenisch ungesättigten Carbonsäureanhydriden. Mischungen von den Säuren und Anhydriden, sowie auch Ihrer Derivate, können auch verwendet werden. Beispiele der Säuren schließen Maleinsäure, Fumarsäure, Itaconsäure, Crotonsäure, Acrylsäure, Methacrylsäure, Maleinanhydrid, Itaconanhydrid und substituierte Maleinanhydride ein. Maleinanhydrid wird bevorzugt. Derivate, welche auch verwendet werden können, schließen Salze, Amide, Imide und Ester ein. Beispiele dieser schließen Glycidylmethacrylat, Mono- und Dinatriummaleat und Acrylamid. Gewissermaßen kann jeder olefinisch reaktive Rest, welcher eine reaktive funktionelle Gruppe auf einem modifizierten Polyoleofinpolymer bereitstellen kann, für die Erfindung nützlich sein. Vorzugsweise umfassen solche Kompatibilisierer ein Polyolefin, wie Polyethylen oder Polypropylen, mit einem gewichtsmittleren Molekulargewicht (nach GPC) im Bereich zwischen etwa 2000 bis etwa 400 000. Jedes Polymer des Kompatibilisierungsmittels kann von etwa 0,1 bis etwa 800 Resten pro Mol des Polymeren modifiziert werden. Bevorzugte Kompatibilisierer umfassen entweder ein modifiziertes Polypropylen oder ein modifiziertes Polyethylen, modifiziert mit einem Maleinanhydrid-Rest. Die am meisten bevorzugten Kompatibilisierer sind Maleinanhydrid-modifizierte Polypropylene und Maleinanhydrid-modifizierte Polyethylene hoher Dichte. Die bevorzugten Materialien haben ein gewichtsmittleres Molekulargewicht (nach GPC) in einem Bereich von etwa 20 000 bis etwa 300 000 und besitzen von etwa 0,6 bis 310 Mol Maleinanhydrid pro Mol Polymer. Ein gutes Beispiel eines funktionalisierten Polyolefins ist Polybond 3200, ein Maleinanhydrid-funktionalisiertes Polypropylen, erhältlich von Crompton Plastics Additives Division. Funktionalisierte Polyolefinanteile von 0,5 bis 10%, basierend auf dem gesamten Formulierungsgewicht, können verwendet werden, wobei Anteile von 1-5% bevorzugt sind.
- Jedes beliebige Organosilan, welches in der Lage ist, sowohl mit den funktionellen Gruppen auf der Oberfläche der Naturfaser als auch mit der reaktiven Stelle auf dem funktionalisierten Polyolefin zu reagieren, kann bei der Ausführung der vorliegenden Erfindung angewendet werden. Zum Beispiel können Organosilane, wie Aminosilane, Epoxysilane, Alkoxysilane, Methacrylsilane, Mercaptosilane, Chlorsilane und ihre Oligomere, sowie Mischungen und Gemische davon, verwendet werden. Bevorzugte Organosilane schließen γ-Aminopropyltriethoxysilan, γ-Methacryloxypropyltrimethoxysilan und Propyltriethoxysilan ein. Jedoch ist die Erfindung nicht auf solche Silane beschränkt. Sie können in vorteilhafter Weise durch andere Arten oder andere Gewichtsverhältnisse von Silylierungsmitteln, wie zum Beispiel Vinyltriethoxysilan, Vinyltri-(2-methoxy-ethoxy)silan, β-(3,4-Epoxycyclohexyl)-ethyltrimethoxysilan, γ-Glycidoxypropyltrimethoxysilan, γ-Mercaptopropyltrimethoxysilan, γ-Aminopropyltriethoxysilan, n-β-(Aminoethyl)-γ-aminopropyltrimethoxysilan, n-β-(Aminoethoxyl)-γ-aminopropyltrimethoxysilan und γ-Chlorpropyltrimethoxysilan oder andere Silylierungsmittel der allgemeinen Formel oder einem Oligomer davon, wobei R1, R2 und R3 gleich oder unterschiedlich sind und aus der Gruppe gewählt werden, die aus Alkoxy, Alkyl, Alkenyl, Cycloalkyl, Aryl, Aralkyl und organofunktionellen Resten besteht, ersetzt werden.
- Das am meisten bevorzugte Organosilan zur Verwendung in der Ausführung der vorliegenden Erfindung, ist γ-Aminopropyltriethoxysilan, z. B. OSi A-1100. Andere Silane können natürlich, abhängig von dem ausgewählten Harz und Fasern, verwendet werden. Träger, sowohl flüssig als auch fest, können zusätzlich zu den Silanen verwendet werden, um bei der Funktionalisierung der Fasern zu helfen und synergistische Verbesserungen, bei der Verwendung mit funktionaliserten Polyolefinen, zu genießen. Behandlungsanteile können im Bereich zwischen etwa 0,05 bis etwa 3,5%, bezogen auf das Gewicht der Faser, liegen, wobei der bevorzugteste Bereich im Allgemeinen zwischen etwa 0,1 und etwa 2,0% nach Gew.-% liegt.
- In einer bevorzugten Ausführungsform wird die Naturfaser zuerst mit 1,0-1,5% Aminosilan behandelt. Die Behandlung kann entweder mit einer direkten Silan-Addition zu den Fasern unter Verwendung einer geeigneten Mischvorrichtung erfolgen oder mit passender Träger- oder Verdünnungstechnologie, gefolgt vom angemessenen Mischen und Trocknen der Fasern. Die behandelte Faser wird dann mit einem gepuderten Polypropylenharz und Polybond 3200-Kupplungsmittel gemischt. Die gemischten Inhaltsstoffe werden in den Haupttrichter eines 30 mm-Coperion-Doppelschnecken-Extruders eingespeist. Ein Strang des compoundierten Produktes wird in einem Wasserbad gekühlt und pelletisiert.
- Beispiel 1
- Alternative Prozessier-Herangehungsweisen können mit vergleichbarer Effizienz in der Ausführung der vorliegenden Erfindung verwendet werden. In den meisten Produktionseinrichtungen wird die Naturfaser entweder vor der Zugabe zu dem Extruder oder im Extruder vor dem Mischen mit dem Harz getrocknet. Im erstgenannten Fall kann das reaktive Organosilan auf die Faser gesprüht werden, während es in den Trockner hineinkommt. Ein Beispiel einer Vorrichtung im letzteren Fall ist der Davis-Standard Woodtruder®. In dieser Extrudsionsvorrichtung kann das reaktive Organosilan während des Trockungsprozesses auf die Naturfaser gesprüht werden. Diese Herangehensweise würde den zusätzlichen Vorteil einer Reduzierung des Faserstaubes besitzen, einem Hauptproblem in diesem Arbeitsgang.
- Das reaktive Organosilan kann ebenso auf der Oberfläche eines polymeren Trägers adsorbiert werden und mit dem Harz und funktionalisiertem Polyolefin während dem Compoundierschritt eingeführt werden. Geeignete Träger schließen Polyolefinharze oder funktionalisierte Polyolefinprodukte ein, welche als kleine poröse Perlen erhältlich sind (sogenannte Reaktorflocken oder -perlen).
- Des weiteren kann das Silan auch direkt in den Extrusions- oder Compoundierprozess hinzugegeben werden. In einem Beispiel dieser Herangehensweise kann das flüssige Silan in einen Doppelschnecken-Extruder an einer Flüssigkeits-Injektionsöffnung unter der Anwendung von einer Vielzahl unterschiedlicher Pumpeinrichtungen dosiert werden. Die Erfahrung hat gelehrt, das sich der Injektionspunkt im stromaufwärts gelegenen Bereich des Extruders im Anschluss an die Haupteinspeisung, wo das Harz und die Naturfaser zugefügt werden, befinden soll. Die Injektion soll außerdem in einem Förderbereich der Extruderschnecke vor den verteilenden und zerstreuenden Mischelementen erfolgen, und dass eine Vakuumöffnung stromabwärts benötigt wird zur Entlüftung von flüchtigen Substanzen, die bei der Reaktion des Organosilans mit der Naturfaser erzeugt wurden. Das Kupplungsmittel kann stromabwärts des Organosilans oder mit dem Harz und der Naturfaser in der Hauptzuleitung zugegeben werden.
- In Betracht der vielen Änderungen und Modifikationen, die vorgenommen werden können, ohne von den Prinzipien der zugrundeliegenden Erfindung abzuweichen, soll auf die anhängenden Ansprüche, für das Verständnis des Umfangs des Schutzes, welcher der Erfindung geboten wird, Bezug genommen werden.
Claims (8)
- Verfahren zur Herstellung eines Verbundmaterials, das im Wesentlichen aus den folgenden Schritten besteht: A) Schlichten einer Naturfaser mit einem reaktiven Organosilan; B) Mischen der geschlichteten Naturfaser mit einem hochdichten Polyethylenharz; und C) Hinzusetzen eines funktionalisierten Polyolefin-Kupplungsmittels zu der Mischung der geschlichteten Naturfaser und des hochdichten Polyethylenharzes, um ein Verbundmaterial bereitzustellen; wobei das funktionalisierte Polyolefin-Kupplungsmittel aus der Gruppe gewählt wird, die aus Maleinsäureanhydrid-modifizierten Polypropylenen mit einem gewichtsmittleren Molekulargewicht im Bereich von 20 000 bis 300 000 und umfassend 0,6 bis 310 Mol Maleinsäureanhydrid pro Mol Polymer und Maleinsäureanhydrid-modifizierten hochdichten Polyethylenen mit einem gewichtsmittleren Molekulargewicht im Bereich von 20 000 bis 300 000 und umfassend 0,6 bis 310 Mol Maleinsäureanhydrid pro Mol Polymer, besteht.
- Verfahren gemäß Anspruch 1, wobei das funktionalisierte Polyolefin-Kupplungsmittel ein Maleinsäureanhydrid-modifiziertes Polypropylen umfasst.
- Verfahren gemäß Anspruch 1, wobei das reaktive Organosilan aus der Gruppe gewählt wird, die aus Aminosilanen, Epoxysilanen, Alkoxysilanen, Methacrylsilanen, Mercaptosilanen, Chlorsilanen und Oligomeren, Mischungen und Gemischen davon besteht.
- Verfahren gemäß Anspruch 1, wobei das reaktive Organosilan aus der Gruppe gewählt wird, die aus γ-Aminopropyltriethoxysilan, γ-Methacryloxypropyltrimethoxysilan, Propyltriethoxysilan, Vinyltriethoxysilan, Vinyltri-(2-methoxy-ethoxy)silan, β-(3,4-Epoxycyclohexyl)-ethyltrimethoxysilan, γ-Glycidoxypropyltrimethoxysilan, γ-Mercaptopropyltrimethoxysilan, γ- Aminopropyltriethoxysilan, n-β-(Aminoethyl)-γ-aminopropyltrimethoxysilan, n-β-(Aminoethoxyl)-γ-aminopropyltrimethoxysilan, γ-Chlorpropyltrimethoxysilan und Silylierungsmitteln der allgemeinen Formel oder einem Oligomer davon besteht, wobei R1, R2 und R3 unabhängig aus der Gruppe gewählt werden, die aus Alkoxy, Alkyl, Alkenyl, Cycloalkyl, Aryl, Aralkyl und organofunktionellen Resten besteht.
- Verbundmaterial, hergestellt durch ein Verfahren, das im Wesentlichen aus den folgenden Schritten besteht: A) Schlichten einer Naturfaser mit einem reaktiven Organosilan; B) Mischen der geschlichteten Naturfaser mit einem hochdichten Polyethylenharz; und C) Hinzusetzen eines funktionalisierten Polyolefin-Kupplungsmittels zu der Mischung der geschlichteten Naturfaser und des hochdichten Polyethylenharzes, um ein Verbundmaterial bereitzustellen; wobei das funktionalisierte Polyolefin-Kupplungsmittel aus der Gruppe gewählt wird, die aus Maleinsäureanhydrid-modifizierten Polypropylenen mit einem gewichtsmittleren Molekulargewicht im Bereich von 20 000 bis 300 000 und umfassend 0,6 bis 310 Mol Maleinsäureanhydrid pro Mol Polymer und Maleinsäureanhydrid-modifizierten hochdichten Polyethylenen mit einem gewichtsmittleren Molekulargewicht im Bereich von 20 000 bis 300 000 und umfassend 0,6 bis 310 Mol Maleinsäureanhydrid pro Mol Polymer, besteht.
- Verbundmaterial gemäß Anspruch 5, wobei das funktionalisierte Polyolefin-Kupplungsmittel ein Maleinsäureanhydrid-modifiziertes Polypropylen umfasst.
- Verbundmaterial gemäß Anspruch 5, wobei das reaktive Organosilan aus der Gruppe gewählt wird, die aus Aminosilanen, Epoxysilanen, Alkoxysilanen, Methacrylsilanen, Mercaptosilanen, Chlorsilanen und Oligomeren, Mischungen und Gemischen davon besteht.
- Verbundmaterial gemäß Anspruch 8, wobei das reaktive Organosilan aus der Gruppe gewählt wird, die aus γ-Aminopropyltriethoxysilan, γ-Methacryloxypropyltrimethoxysilan, Propyltriethoxysilan, Vinyltriethoxysilan, Vinyltri-(2-methoxy-ethoxy)silan, β-(3,4-Epoxycyclohexyl)-ethyltrimethoxysilan, γ-Glycidoxypropyltrimethoxysilan, γ-Mercaptopropyltrimethoxysilan, γ-Aminopropyltriethoxysilan, n-β-(Aminoethyl)-γ-aminopropyltrimethoxysilan, n-β-(Aminoethoxyl)-γ-aminopropyltrimethoxysilan, γ-Chlorpropyltrimethoxysilan und Silylierungsmitteln der allgemeinen Formel oder einem Oligomer davon besteht, wobei R1, R2 und R3 unabhängig aus der Gruppe gewählt werden, die aus Alkoxy, Alkyl, Alkenyl, Cycloalkyl, Aryl, Aralkyl und organofunktionellen Resten besteht.
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