-
Die
vorliegende Erfindung betrifft Pigmentzusammensetzungen auf der
Basis von Aluminiumpartikeln, welche insbesondere für die Bildung
von sogenannten metallischen Farben bestimmt sind, und insbesondere wasserbasierende
Farben, welche zum Beispiel in dem Bereich der Automobilindustrie
verwendet werden.
-
Im
Allgemeinen werden zur Zeit Pigmentzusammensetzungen, welche auf
Aluminiummetallpartikeln basieren, durch einen Feuchtmahlprozess
erhalten, welcher aus dem Einführen
von (1) Aluminium (im Allgemeinen im Pulverform, wobei dieses Pulver
im Allgemeinen durch Zerstäubung,
nämlich
durch Abkühlen
von gesprühtem
flüssigen
Aluminium in einem Luftstrom oder in einem Inertgasstrom erhalten
wird); (2) einer Fettsäure
(zum Beispiel Ölsäure oder
Stearinsäure);
und (3) eines aliphatischen Lösemittels
oder einer Mischung von aliphatischen Lösemitteln (im Allgemeinem eine
Mischung vom Lackbenzin-Typ („White
Spirit")) in eine Vorrichtung
von Kugelmühlentyp
besteht.
-
Nach
dieser plastischen Deformation in der Gegenwart von Fettsäuren und
Lösemittel(n)
erhält
man eine Paste, welche Aluminium in der Form von Schuppen (sogenannte „lamilierte
Pigmente") auf der
Oberfläche
enthält,
auf welche Moleküle
von Fettsäuren
absorbiert sind. Es wird angenommen, dass in dem Rahmen dieses Verfahrens
die gemeinsame Verwendung von Fettsäuren und von Lösemittel
es ermöglicht,
das kalte Zusammenschweißen
von Aluminiumpartikeln während
deren plastischer Deformation zu vermeiden und vorübergehend
die Partikel im Hinblick auf Oxidation, insbesondere bei Umgebungsluft
und/oder bei Feuchtigkeit, zu schützen.
-
Ein
typisches Beispiel eines „feuchten
Mahlprozesses" ist
in dem US-Patent Nr. 2,002,891 offenbart. Dieses Verfahren, welches
unter dem Namen „Hall-Verfahren" bekannt ist, ist
zur Zeit der industriell am häufigsten
verwendete Prozess zur Herstellung von Pigmentzusammensetzungen
von Aluminium in der Form von Schuppen. Über die Jahre wurden unterschiedliche
veränderbare
Parameter entwickelt, um verschiedene Grade an Pigmenten mit einer
vorgegebenen Form, einer vorgegebenen Größe und vorgegebenen Eigenschaften zu
erhalten. So wurde zum Beispiel der Einfluss der Größe der Anfangspartikel
des Aluminiumpulvers, der Mahlzeit und der Mahlgeschwindigkeit,
des Durchmessers der Kugeln oder des Typs der verwendeten Mühle untersucht.
Für weitere
Details hinsichtlich dieses Gegenstandes wird insbesondere auf die
US-Patente Nr. 3,901 ,688, US-Patent Nr. 3,970,577, US-Patent Nr.
3,901 ,688, US-Patent
Nr. 4,236,934 oder US-Patent Nr. 4,693,754 oder auf die Anmeldung
EP 305 158 verwiesen.
-
Insbesondere
gelten das Hall-Verfahren und analoge Verfahren, insoweit als deren
optimale Betriebsbedingungen bekannt sind, heute als industrielle
Prozesse, welche sowohl im Hinblick auf Effizienz und Sicherheit
relativ leicht durchzuführen
sind. Darüber
hinaus ermöglichen
es diese Verfahren, Aluminiumpigmente auf einen einfachen, effektiven
und relativ kostengünstigen
Weg zu erhalten, welche die gewünschten
Eigenschaften aufweisen.
-
Darüber hinaus
hat sich allerdings, trotz dieser verschiedenen Vorteile herausgestellt,
dass die möglichen
Anwendungen von Aluminiummetallpigmenten, welche durch die Verfahren
vom Hall-Typ erhalten werden, auf Verwendungen in Zusammensetzungen
basierend auf organischen Lösemitteln,
insbesondere in Farbzusammensetzungen basierend auf organischen
Lösemitteln,
beschränken.
Dieses liegt daran, dass diese Pigmente in der Gegenwart von Wasser
schnell korrodieren, was im Allgemeinen zu einem zumindest teilweisen
Verlust an deren metallischem Glanz (insbesondere bei Bildung einer
dicken Oxidationsschicht an deren Oberfläche) und darüber hinaus
zu einem signifikanten Verlust an Wasserstoff, welcher insbesondere
Probleme hinsichtlich der Sicherheit hervorruft (Entzündbarkeit
oder Selbstexplosivität; Überdruck
in den Lagerfässern
etc.), führt.
-
Derzeit
besteht aufgrund von rechtlichen Veränderungen mit dem Ziel, die
Verwendung von organischen Lösemitteln
zu reduzieren, ein Bestreben, in dem Gebiet der metallischen oder
nicht-metallischen Farben wasserbasierende Zusammensetzungen (sogenannte „waterborne" -Formulierungen)
zu entwickeln. Die Pigmente vom Typ, welche gemäß dem Hall-Verfahren erhalten
werden, erscheinen in solchen Formulierungen auf Wasserbasis als
ungeeignet.
-
Daher
wurden in den vergangenen Jahren umfangreiche Versuche durchgeführt, um
Pigmente, welche gemäß dem Hall-Verfahren
erhalten werden, zu modifizieren, so dass diese für eine Verwendung
in einem wässrigen
Medium geeignet sind.
-
Bis
zu dem heutigen Tag haben alle Versuche, welche in diesem Zusammenhang
unternommen wurden, darin bestanden, die Oberfläche der Teilchen, welche durch
das Verfahren vom Hall-Typ erhalten werden, zu modifizieren, wobei
diese Modifikation darin besteht, die adsorbierten Moleküle von Fettsäuren gegen
korrosionsinhibierende Einheiten, wie Phosphorsäureester, Phosphate, Phosphonate,
Vanadate, Chomate, Molybdate oder alternative Seltenerdmetallsalze
oder Dimersäuren
auszutauschen. Die Desorption der Moleküle von Fettsäuren und
die Adsorption der inhibierenden Einheiten, welche in diesem Verfahren
notwendig sind, führt
im Allgemeinen zu umfangreichen Verfahrensschritten, welche insbesondere
in der Abwesenheit von Sauerstoff und Feuchtigkeit durchgeführt werden
müssen,
insbesondere insoweit die Oxidation der Aluminiumschuppen während dieser
Verfahrensschritte zu verhindern ist. Ein weiterer Weg besteht darin,
eine Verkapselung in einer Polymer- oder Silikahülle durchzuführen, welche
die strenge Kontrolle der Versuchsbedingungen, insbesondere um das
Phänomen
der Agglomeration zu vermeiden und die Morphologie der Ausgangsteilchen
aufrechtzuerhalten, erfordert.
-
In
allen Fällen
hat sich herausgestellt, dass die entwickelten Verfahren somit teuer
und im Allgemeinen schwierig auf industriellem Niveau durchzuführen sind.
Darüber
hinaus sind Aluminiummetall enthaltende Pigmentzusammensetzungen,
welche gemäß diesen
Verfahren erhalten werden, im Allgemeinen im Hinblick auf die Korrosionsbeständigkeit
enttäuschend.
Darüber
hinaus sind deren optischen Eigenschaften im Allgemeinen mittelmäßig im Verhältnis zu
denjenigen von Pigmentzusammensetzungen, welche direkt bei Verwendung
der Verfahren von Hall-Typ erhalten werden. Dieses Phänomen wird
im Allgemeinen auf die relativ große Dicke der Oberflächenoxidschicht,
welche im Allgemeinen wesentlich größer als 6 nm ist (im Allgemeinen
mindestens in der Größenordnung
von 7 bis 10 nm), zurückgeführt.
-
Die
Erfinder haben nun völlig überraschend
herausgefunden, dass es möglich
ist, in einem plastischen Deformationsverfahren wie dem Mahlen der
herkömmlichen „Hall"-Methode anstelle
von Fettsäuren
spezifische Verbindungen vom Silan-Typ zu verwenden, welche zu der
Bildung von Aluminiumpigmentzusammensetzung führen, die optische Eigenschaften
zeigen, welche zumindest mit denjenigen der Zusammensetzungen vergleichbar
sind, welche gemäß dem Verfahren
vom Hall-Typ erhalten werden und welche darüber hinaus eine sehr gute Widerstandsfähigkeit
gegenüber
Korrosion, insbesondere im Hinblick auf Wasser, aufweisen.
-
Darüber hinaus
haben die Untersuchungen der Erfinder gezeigt, dass Pigmentzusammensetzungen, welche
in diesem Kontext erhalten werden, überraschender Weise sowohl
für wasserbasierende
Formulierungen („waterborne") als auch für Formulierungen,
welche auf organischen Lösemitteln
basieren, geeignet sind. Darüber
hinaus haben die Erfinder auf überraschende
Weise herausgefunden, dass die Verfahrensbedingungen während einem
Mahlen mit einer Verbindung von Silan-Typ basierend auf den Bedingungen
durchgeführt werden
können,
welche für
herkömmliche
Verfahren vom Hall-Typ erstellt wurden. Auf der Basis dieser Entdeckungen
besteht ein Ziel der Erfindung darin, Pigmentzusammensetzungen bereitzustellen,
welche optische Eigenschaften aufweisen, welche zumindest vergleichbar
sind mit denjenigen von Pigmentzusammensetzungen, welche gemäß den herkömmlichen
Verfahren vom Hall-Typ erhalten werden, und darüber hinaus einen erhöhten Widerstand
gegenüber
Korrosion zeigen. In dieser Hinsicht besteht ein besonderes Ziel
der Erfindung darin, Pigmentzusammensetzungen, enthaltend Aluminiummetall,
bereitzustellen, welche insbesondere in einem wässrigen Medium verwendet werden
können,
in welchen die Aluminiumteilchen eine hohe Stabilität im Hinblick
auf Oxidation und Korrosion zeigen.
-
Ein
weiteres Ziel der Erfindung ist es, Pigmentzusammensetzungen, enthaltend
Aluminiummetall, bereitzustellen, welche in der Lage sind, sowohl
in einem wässrigen
Medium als auch in einem organischen Lösemittelmedium verwendet zu
werden.
-
Im
Allgemeineren ist ein weiteres Ziel der Erfindung, ein einfaches,
effektives und kostengünstiges Verfahren
bereitzustellen, welches es ermöglicht,
Teilchen von Aluminiummetall herzustellen, welche im Hinblick auf
Oxidation und Korrosion durch Wasser und Luft stabilisiert sind.
-
Somit
ist ein Gegenstand der vorliegenden Erfindung gemäß einem
ersten Aspekt eine Pigmentzusammensetzung, umfassend Partikel (p)
auf der Basis von metallischem Aluminium, wobei die genannten Partikel
(p) eine Oberflächenoxidationsschicht
einer mittleren Dicke von höchstens
5 nm aufweisen und wobei die genannten Partikel (p) von einer Schutzschicht
bedeckt sind, welche Kohlenwasserstoffketten R umfasst, die durch
Bindungen (Partikel)-Al-O-Si-R an die Oberfläche der Partikel (p) gebunden
sind.
-
Unter
dem Begriff „Partikel
auf der Basis von metallischem Aluminium" werden im Rahmen der vorliegenden Erfindung
Partikel verstanden, welche Aluminium in metallischem Zustand umfassen.
In diesen Partikeln entspricht die Gesamtmenge an vorkommendem elementarem
Aluminium vorzugsweise mindestens 50 Gew.-%, weiter bevorzugt mindestens
70 Gew.-%, und weiter bevorzugt mindestens 90 Gew.-%, bezogen auf die
Menge an metallischen Elementen, welche in diesen Partikeln zugegen
sind. Darüber
hinaus ist es im Allgemeinen in den erfindungsgemäßen Partikeln,
welche auf metallischem Aluminium basieren, für die Menge an Aluminium in
dem metallischen Zustand bevorzugt, dass diese mindestens 90 % der
gesamten Menge an Aluminium (vorzugsweise mindestens 95 %, weiter
bevorzugt mindestens 98 %, noch weiter bevorzugt mindestens 99 %
und speziell mindestens 99,5 %) entspricht. In einer insbesondere
bevorzugten Ausführungsform
sind die Partikel, welche in der Erfindung verwendet werden, Partikel,
welche im Wesentlichen auf metallischem Aluminium basieren, d. h.
Teilchen, welche aus mindestens 99,5 Gew.-% (vorzugsweise mindestens 99,7
Gew.-% und noch weiter bevorzugt mindestens 99,9 Gew.-%) an Aluminium
in dem metallischen Zustand bestehen.
-
Im
Allgemeinen sind die in der erfindungsgemäßen Zusammensetzung vorliegenden
Partikel (p) anisotropische Partikel mit mittleren Größen von
weniger oder gleich 500 μm,
vorzugsweise weniger als 400 μm und
noch weiter bevorzugt weniger als 300 μm.
-
Daher
sind die Partikel (p) im Allgemeinen Partikel vom Paillettentyp
mit einem mittleren Querdurchmesser von weniger oder gleich 500 μm, vorzugsweise
zwischen 1 und 400 μm,
besonders bevorzugt zwischen 2 and 250 μm und insbesondere bevorzugt
zwischen 5 und 100 μm,
und mit einer mittleren Dicke von weniger oder gleich 3 μm und vorzugsweise
zwischen 0,1 und 2 μm.
Im Allgemeinen ist der Formfaktor der Partikel (p) (Verhältnis der
mittleren Dicke zum mittleren Querdurchmesser) zwischen 1/5 und
1/1000 und bevorzugt zwischen 1/10 und 1/100.
-
Was
auch darüber
hinaus deren exakten Morphologie sein mag, weisen die in der erfindungsgemäßen Pigmentzusammensetzung
vorhandenen Partikel (p) eine spezifische Oberfläche zwischen 0,5 und 100 m2/g, wobei diese spezifische Oberfläche vorzugsweise
zwischen 1 und 10 m2/g und weiter bevorzugt
in der Größenordnung
von 5 m2/g liegt.
-
Ein
charakteristisches Merkmal der Partikel (p), welche in den Zusammensetzungen
der Erfindung zugegen sind, ist eine Oberflächenoxidationsschicht mit einer
mittleren Dicke von höchstens gleich
5 nm, wobei es möglich
ist, dass diese Dicke der Oberflächenoxidationsschicht
in einigen Fällen
weniger als 4 nm beträgt.
-
Die
Dicke der Oberflächenoxidationsschicht,
auf welche sich hierin bezogen wird, kann zum Beispiel durch Auger-Elektronenspektroskopie
gemäß einer
herkömmlichen
Methode bestimmt werden, welche darin besteht, dass die chemische
Zusammensetzung auf der Oberfläche
der Pigmente untersucht wird und dann ein Anätzen mit Ionen der Oberfläche durchgeführt wird,
welche es erlaubt, auf die „tieferen
Schichten" zu gelangen,
wobei es möglich
wird, die unterschiedlichen Oberflächen schrittweise zu analysieren.
Die Feststellung des Konzentrationsprofils von verschiedenen chemischen
Elementen (Aluminium und Sauerstoff im vorliegenden Fall) als eine
Funktion der Tiefe ermöglicht
es, die Dicke der Oxidationsschicht zu bestimmen. Diese Technik,
welche üblicher
Weise durch die Anwendung der Auger-Vorrichtungen der Elektronenspektroskopie
durchgeführt
wird, ermöglicht
es, im Rahmen einer Nanometergenauigkeit die Bestimmung der Dicke
der Oberflächenoxidationsschicht
durchzuführen.
-
Ohne
an irgendeine spezielle Theorie gebunden sein zu wollen, wird angenommen,
dass die niedrige Oxidationsschichtdicke der Partikel (p) für die guten
optischen Qualitäten
der Pigmentzusammensetzungen der Erfindung verantwortlich sind,
insbesondere im Hinblick auf Brillanz und metallischem Glanz. Auf
jeden Fall weist die Pigmentzusammensetzung der Erfindung im Allgemeinen
Brillanzeigenschaften auf, welche zumindest denjenigen der üblichen
kommerziellen Zusammensetzungen entsprechen, welche gemäß dem Hall-Verfahren
erhalten werden.
-
Ein
wesentliches Merkmal der Partikel (p), welche in den Zusammensetzungen
der Erfindung verwendet werden, ist die spezifische Gegenwart einer
Schutzschicht an der Oberfläche,
enthaltend Kohlenwasserstoffketten R.
-
Unter
den Begriff „Schutzschicht" wird im Rahmen der
vorliegenden Beschreibung eine organische Schicht verstanden, welche
die Partikel (p) vollständig
bedeckt und einen Schutz des metallischen Aluminiums im Hinblick
auf Korrosion und/oder Oxidation und vorzugsweise im Hinblick auf
Korrosion und Oxidation bereitstellt.
-
Diese
Schutzschicht ist auf charakteristische Weise vollständig oder
teilweise aus Kohlenwasserstoffketten R zusammengesetzt, welche
an die Oberfläche
der Partikel (p) durch [Partikel]-Al-O-Si-R-Bindungen gebunden sind.
Die Schutzschicht der Partikel (p) kann in einigen spezifischen
Fällen
organische Ketten, welche nicht kovalent an die Teilchen gebunden
sind, insbesondere Ketten, welche mit der Oberfläche der Partikel komplexiert
sind oder mit der Oberfläche
durch eine Ionenbindung oder alternativ durch eine Wasserstoffbindung
gebunden sind, enthalten. In einigen spezifischen Fällen kann
die Schutzschicht auch Elemente einer nicht organischen Quelle umfassen.
Allerdings sind in der Schicht die Ketten im Allgemeinen vorherrschend, welche
an die Partikel (p) kovalent gebunden sind.
-
Daher
ist im Allgemeinen die mittlere Menge der Kohlenwasserstoffketten
R, die an die Oberfläche
der Partikel (p) über
Bindungen der Form [Partikel]-Al-O-Si-R gebunden sind, größer oder
gleich 10 μmol
pro m2 der Oberfläche der Pigmente, wobei diese
Menge vorzugsweise mindestens gleich 12 μmol pro m2,
besonders bevorzugt mindestens gleich 14 μmol pro m2 und
insbesondere bevorzugt in der Größenordnung
von 16 μm pro
m2 beträgt.
-
Darüber hinaus
ist die Schutzschicht der Partikel (p) im Allgemeinen vollständig frei
von Fettsäure.
Im Allgemeinen liegen die Zusammensetzungen der Erfindung als allgemeine
Regel ohne Fettsäure
oder Fettsäuresalz
vor.
-
Vorzugsweise
besteht die Schutzschicht im Wesentlichen aus Kohlenwasserstoffketten
R, welche an die Oberfläche
der Partikel (p) über
Bindungen der Art [Partikel]-Al-O-Si-R gebunden sind. Gemäß einer
insbesondere bevorzugten Ausführungsform
kann die Schutzschicht die Form einer Polymerhülle aufweisen, welche einen
kontinuierlichen Schutzfilm um die Partikel (p) bildet und welche
die in 1 unten dargestellte schematische
Struktur aufweist.
-
-
Die
die Schutzschicht aufbauenden Kohlenwasserstoffketten R, welche
an die Oberfläche
der Teilchen (p) über
[Partikel]-Al-O-Si-R-Bindungen gebunden sind, werden vorzugsweise
ausgewählt
aus:
- – linearen
oder nicht-linearen Alkylketten, umfassend 1 bis 30 Kohlenstoffatomen
und vorzugsweise zwischen 8 und 18 Kohlenstoffatomen. In diesem
Zusammenhang sind Methyl-, Ethyl-, Propyl-, Isopropyl-, Butyl-,
Pentyl-, Hexyl-, Heptyl-, Octyl-, Decyl-, Dodecyl-, Hexadecyl-,
Octadecyl-, Cosyl-, Heptacosyl- und
Triaconyl-Ketten gemäß der Erfindung
besonders bevorzugt, wobei Octadecyl-, Octyl-, Decyl-, Dodecyl-
und Hexadecyl-Ketten
insbesondere bevorzugt sind;
- – linearen
oder nicht-linearen Alkylketten, umfassend 1 bis 30 Kohlenstoffatome
und vorzugsweise zwischen 8 und 18 Kohlenstoffatome, welche vollständig oder
teilweise fluoriert und gegebenenfalls hydroxyliert sind. In diesem
Zusammenhang sind Ketten, umfassend (oder bestehend aus) Fluoromethyl-,
Trifluoromethyl-, Trifluoropropyl-, Heptadecafluorotetrahydrodecyl-,
Heptafluoroisopropoxypropyl- und
Tridecafluorotetrahydrooctyl-Gruppen, besonders bevorzugt;
- – linearen
oder nicht-linearen Alkenyl- oder Alkynyl-Ketten, umfassend 1 bis
30 Kohlenstoffatome und vorzugsweise zwischen 8 und 18 Kohlenstoffatomen
und vorzugsweise Ketten, welche Vinyl-, Allyl-, Hexenyl-, Octenyl-,
Undecenyle- und Dococenyl-Gruppen enthalten;
- – zyklischen,
vorzugsweise aromatischen, gegebenenfalls halogenierten Kohlenwasserstoffketten,
umfassend 6 bis 30 Kohlenstoffatome wie Benzyl-, Phenyl-, Phenethyl-,
Styryl-, Tolyl-, Bromobenzyl-, Chlorobenzyl-, Fluorophenyl-, Chlorophenyl-
oder Iodophenyl-Gruppen;
- – linearen
oder nicht-linearen Kohlenwasserstoffketten, umfassend 1 bis 30
Kohlenstoffatome (vorzugsweise zwischen 8 und 18 Kohlenstoffatome),
welche mit mindestens einer Aminfunktion und insbesondere mit einer
Aminopropyl-, Aminobutyl-, Aminophenyl-, Aminoethylaminopropyl-
und Diethylenetriaminepropyl-Gruppe substituiert sind;
- – Kohlenwasserstoffketten,
umfassend 3 bis 30 Kohlenstoffatome und umfassend polymerisierbare
Gruppen wie Epoxyhexyl-, Epoxypropoxypropyl-, Methacryloxymethyl-
oder Methacryloxypropyl-Ketten.
-
Aufgrund
der insbesondere guten Stabilität
der Partikel (p) im Hinblick auf Oxidation und Korrosion können die
Zusammensetzungen der Erfindung im Allgemeinen in verschiedenen
Formen bereitgestellt werden.
-
Somit
können
die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
zum Beispiel in der Form eines Pulvers, enthaltend die Partikel
(p) in trockenem Zustand, bereitgestellt werden, wobei dieses Pulver
in Wasser oder in einem organischen Lösemittel (polares oder nicht
polares Lösemittel,
wie Kohlenwasserstoffmischungen, Glykolen oder alternativen Alkoholen)
oder in einer Polymermatrix (insbesondere in einer Matrix, basierend
auf Polystyrol, Poly(vinylchlorid), Polyurethan, Polyester oder
Polyalkyd oder in einem Polyacryl- oder Polymethacrylpolymer) redispergiert
werden.
-
Insbesondere
sollte betont werden, dass die Pigmentzusammensetzungen der Erfindung
in der Form von Dispersionen bereitgestellt werden können, welche
die Partikel (p) in einem wässrigen
Medium enthalten. Die Zusammensetzung der Erfindung können ebenso die
Form von Dispersionen aufweisen, welche die Partikel (p) in einem
Lösemittelmedium
(polares oder nicht polares Lösemittel,
insbesondere Kohlenwasserstoffmischungen, Glykolen oder Alkoholen)
enthalten. Wenn die Zusammensetzungen der Erfindung in der Form von
Dispersionen in einem wässrigen
Medium oder in einem Lösemittelmedium
bereit gestellt werden, kann deren Konzentration an Partikeln (p)
im Allgemeinen zwischen 25 und 90 Gew.-% variieren, wobei dieser
Konzentration vorzugsweise zwischen 50 und 75 Gew.-% beträgt.
-
Gemäß einem
weiteren Aspekt betrifft die vorliegende Erfindung auch ein Verfahren
zur Herstellung der wie oben beschriebenen Pigmentzusammensetzungen.
-
Dieses
Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, das es umfasst einen Verfahrensschritt
(E), welcher aus der Deformation von Partikeln (p0)
auf der Basis von metallischem Aluminium unter mechanischer Spannung besteht,
wobei der Verfahrensschritt in der Gegenwart folgender Verbindungen
durchgeführt
wird:
- (i) Silanen, die der folgenden Formel
(I) entsprechen Formel
(I) in welcher:
– R eine wie untenstehend definierte
Kohlenwasserstoffkette bedeutet:
– A eine hydrolysierbare Gruppe
bedeutet; und
– R1
und R2, gleich oder verschieden, jeweils darstellen:
– eine hydrolisierbare
Gruppe, welche mit der Gruppe A identisch oder nicht identisch ist
(vorzugsweise mit Gruppe A identisch, falls möglich);
– eine Kohlenwasserstoffkette,
welche mit der Gruppe R identisch oder nicht identisch ist (vorzugsweise identisch
mit der Gruppe R, falls möglich);
– eine Gruppe
der Formel (II); (Formel
II) in welcher;
– B eine Kohlenwasserstoffkette
ist, welche gegebenenfalls durch Sauerstoffatome unterbrochen ist
und im Allgemeinen zwischen 1 und 10 Kohlenstoffatomen aufweist,
wobei diese Kette vorzugsweise eine Poly(propylenoxid)-Kette oder
eine Nonyl-, Heptyl-, Octyl-, Hexyl-, Pentyl-, Butyl-, Propyl-,
Ethyl- oder Methylkette ist;
– A' eine der oben für A angegebenen Bedeutungen
hat;
– R' eine der oben für R angegebenen
Bedeutungen hat;
– R'1 eine hydrolisierbare
Gruppe bezeichnet, welche identisch oder nicht identisch zu der
Gruppe A' ist (und
vorzugsweise identisch zu der Gruppe A' ist, falls möglich), oder aber eine Kohlenwasserstoffkette, welche
identisch oder nicht identisch zu der Gruppe R' ist (und vorzugsweise identisch zu
der Gruppe R' ist,
falls möglich);
- (ii) Wasser, mindestens in Form von Spuren, wobei dieses Wasser
im Allgemeinen durch das Wasser dargestellt wird, welches auf natürlichem
Weg auf der Oberfläche
der Aluminiumpartikel (p0) absorbiert ist,
und
- (iii) eines organischen Lösemittels.
-
Die
Deformation unter mechanischer Spannung, welche in Schritt (E) durchgeführt wird,
dient zur Deformation der Partikel (p0).
-
Vorzugsweise
wird diese Deformation unter mechanischer Spannung der Partikel
(p0) in einem Brecher (Mahlwerk), vorzugsweise
in einer Kugelmühle,
in der Gegenwart der Verbindungen (i), (ii) und gegebenenfalls (iii)
durchgeführt.
-
Wie
bereits oben erwähnt
haben die Erfinder gezeigt, dass die in Schritt (E) des erfindungsgemäßen Verfahrens
verwendeten Bedingungen auf den herkömmlichen Bedingungen zur Durchführung des
Hall-Verfahrens basieren können,
wobei die Fettsäure,
welche im Allgemeinen verwendet wird, durch eine Verbindung der
Formel (I) ersetzt wird. Somit können
die Verfahrensbedingungen von Schritt (E) insbesondere diejenigen sein,
welche in den Patenten
US 3,901,688 ;
US 3,907,577 ;
US 3,901 ,688 ;
US 4,236,934 ;
US 4,693,754 oder in der Patentanmeldung
EP 305 158 beschrieben sind.
-
Gemäß einer
spezifischen alternativen Ausführungsform,
welche sich als bevorzugt herausgestellt hat, kann Schritt (E) des
Verfahrens der Erfindung einen Vorschritt umfassen, welcher darin
besteht, die Partikel (p0) in einer Suspension
in dem Lösemittel
(iii) unter mechanischer Spannung (im Allgemeinen in einer Kugelmühle) zu
deformieren, wobei dieser Schritt von einem zweiten Schritt gefolgt
wird, welcher darin besteht, die Deformation der Partikel (p0) unter mechanischer Spannung in der Gegenwart
von all den Bestandteilen (i), (ii) und (iii) durchzuführen. Alternativ
kann der Schritt (E) des Verfahrens der Erfindung bei gleichzeitigem
Einspeisen von all den verschiedenen Bestandteilen (i), (ii) und
(iii) vom Beginn des Verfahrens zur Deformation unter mechanischer
Spannung durchgeführt
werden.
-
Ohne
an eine spezifische Theorie gebunden sein zu wollen, wird angenommen,
dass der während
der mechanischen Deformation auftretende Mechanismus sehr verschieden
ist, während
die Durchführungsbedingungen
des Schrittes (E) ähnlich
sind zu diejenigen des Hall-Verfahrens. Daher scheinen in dem Verfahren
der Erfindung die Verbindungen der Formel (I) eine Rolle als Gleitmittel
analog zu den Fettsäuren
des Hall-Verfahrens zu spielen, wobei jedoch eine tatsächliche
chemische Reaktion an der Oberfläche
der Aluminiumpartikel und nicht nur ein einfaches Adsorptionsphänomen wie
in dem Fall des Hall-Verfahrens auftritt. Auf der Basis dieser Annahmen
kann das Verfahren der Erfindung definiert werden als ein mechanisches/chemisches
Verfahren, welches gleichzeitig (1) die Deformation der Aluminiumpulver
und (2) eine Reaktion umfasst, in welcher kovalente Al-O-Si-R-Bindungen
an der Oberfläche
der Partikel in dem Verlauf der Deformation gebildet werden.
-
Die
Partikel (p0), welche in Schritt (E) verwendet
werden, sind Partikel auf der Basis von metallischem Aluminium,
welche vorzugsweise mindestens 99 Gew.-%, besonders bevorzugt mindestens
99,5 Gew.-% (und noch weiter bevorzugt mindestens 99,7 Gew.-%, und
sogar 99,9 Gew.-%), an metallischem Aluminium enthalten. Diese Partikel
(p0) weisen vorzugsweise eine Anfangsgranulometrie
zwischen 0,1 und 100 μm
auf, wobei diese Granulometrie der Anfangspartikel (p0)
vorzugsweise mindestens gleich 1 μm
und vorzugsweise mindestens gleich 3 μm ist, wobei anzumerken ist,
dass es für
die Größe der Anfangspartikel
bevorzugt ist, unter 50 μm
und vorzugsweise unter 30 μm
zu bleiben. Im Hinblick auf die Anfangsgranulometrie der Partikel
(p0) wird im Allgemeinen eine Grenzgröße „d50" definiert,
welche so ist, dass 50 % der Teilchen der Population der Partikel
(p0) eine Größe aufweisen, welche kleiner
ist als diese Grenzegröße d50. Darüber
hinaus können
zwei weitere Grenzgrößen, welche
als „d10" und „d90" bezeichnet
werden, so definiert werden, dass 10 % (bzw. 90 %) der Partikel
der Population der Partikel (p0) eine Größe aufweisen,
welche niedriger ist als diese Grenzgröße d10 (bzw.
d90).
-
Die
Partikel (p0), welche im Schritt (E) verwendet
werden, sind vorzugsweise Teilchen von gepulvertem metallischem
Aluminium, welche durch Versprühung
erhalten werden, d.h. durch Abkühlen
von gesprühtem flüssigem Aluminium
zum Beispiel in einem Strom von Inertgas oder einem Strom von Luft.
Die Partikel (p0) können daher insbesondere Partikel
von dem Typ sein, welcher bei Toyal Europa S.A., Toyal America Inc.
und Toyo Aluminium K.K. unter den Bezeichnungen „Grade 406S", „Grade
409S" oder „Grade
432" vertrieben
werden.
-
Gemäß einer
spezifischen Ausführungsform
der Erfindung können
die Partikel (p0) Partikel sein, die zuvor
mit organischen Ketten, insbesondere mit organischen Ketten des
Typs der Ketten R, welche an den Silanen vorhanden sind, gepfropft
sind, wobei diese gepfropften Partikel zum Beispiel durch eine Vorbehandlung
der Aluminiumpartikel (insbesondere von dem Grad „406S", „409S" oder „432" wie oben erwähnt) mit
einem Silan der Formel (I) in der Gegenwart von Wasserspuren erhalten
werden, wobei das natürlich
auf der Oberfläche
der Aluminiumteilchen adsorbierte Wasser im Allgemeinen für in diesem
Kontext ausreichend ist.
-
Die
Silanverbindungen der Formel (I), welche in Schritt (E) des Verfahrens
der Erfindung verwendet werden, enthalten charakteristischer Weise
mindestens eine hydrolysierbare Gruppe A.
-
Unter
dem Begriff „hydrolysierbare
Gruppe" wird im
Rahmen der vorliegenden Beschreibung eine Gruppe verstanden, welche
in der Lage ist, in der Gegenwart von Wasser oder von Spuren an
Wassern eine -OH-Gruppe
zu bilden. Vorzugsweise werden in den Silanen der Formel (I), welche
in Schritt (E) verwendet werden, die vorhandenen hydrolysierbaren
Gruppen (nämlich
die Gruppe A und gegebenenfalls die Gruppe R1 und/oder die Gruppe
R2 und/oder die Gruppe R1',
falls möglich)
ausgewählt
aus Chlor (-Cl), Alkoxylgruppen (vorzugsweise C1 bis
C6-Alkoxylgruppen) und Aryloxylgruppen (im
Allgemeinen Aryloxylgruppen, welche 6 bis 12 Kohlenstoffatome enthalten),
wobei diese hydrolysierbaren Gruppen vorzugsweise ausgewählt werden
aus Chlor, Methoxyl-, Ethoxyl-, Isopropoxyl-, N-butoxyl- oder Phenoxylgruppen.
-
In
dem Fall, in welchem eine der hydrolysierbaren Gruppen, welche auf
dem Silan zugegen sind, eine Chlorgruppe ist, muss angemerkt werden,
dass die Hydrolyse zur Freisetzung von Salzsäure führt, so dass es im Allgemeinen
erforderlich ist, diese durch Zugabe von Amin abzufangen. Daher
sind funktionelle Gruppen vom Alkoxyl- und Aryloxyltyp bevorzugt.
-
Es
ist daher im Allgemeinen bevorzugt, dass die hydrolysierbaren Gruppen
der Verbindungen der Formel (I) Verbindungen vom Alkoxyl- und Aryloxyltyp
sind.
-
Im
Allgemeinen sind die Silane der Formel (I), welche in Schritt (E)
des Verfahrens der Erfindung verwendet werden, monofunktionale Silane,
d.h. Silane, welche eine einzige Kohlenwasserstoffkette (die Gruppe R)
umfassen und wobei die R1- und R2-Gruppen hydrolysierbare Gruppen
sind (im Allgemeinen Alkoxyl- oder Alkyloxylgruppen). Dieses liegt
daran, dass mit der Verwendung von solchen Silanen es möglich ist,
durch Homopolymerisation der Silangruppen Schutzschichten vom Polymerhüllentyp
um die Partikel aufzubauen, wie diejenigen, welche schematisch in 1 dargestellt sind.
-
Darüber hinaus
kann es bevorzugt sein, dass die Silane, welche in Schritt (E) verwendet
werden, zwei oder mehr Kohlenwasserstoffketten aufweisen, d. h,
dass die R1-Gruppe und/oder die R2-Gruppe eine Kohlenwasserstoffkette
wie oben beschrieben darstellen. In diesem Fall ist es bevorzugt,
dass die vorhandenen Kohlenwasserstoffketten Ketten sind, welche
eine relative niedrige Anzahl an Kohlenstoffatomen, nämlich vorzugsweise
weniger als 10 Kohlenstoffatomen und vorzugsweise weniger als 5
Kohlenstoffatomen, aufweisen, wobei diese Ketten vorzugsweise Methyl-
oder Ethylgruppen sind.
-
Wenn
einer der Gruppen R1 oder R2 eine Kohlenwasserstoff-Silan-Gruppe
der Formel (II) ist, ist es für
die andere der Gruppen R2 oder R1 bevorzugt, eine hydrolysierbare
Gruppe oder eine Kohlenwasserstoffkette, welche identisch oder verschieden
von der Kette R ist, darzustellen. In der Formel (II) ist die Gruppe
R1' vorzugsweise
eine hydrolysierbare Gruppe.
-
Als
eine allgemeine Regel beträgt
die Menge an Silan der Formel (I) in dem Verfahren der Erfindung, welche
in Schritt (E) verwendet wird, mindestens gleich 10 g pro kg Aluminium,
wobei diese Menge im Allgemeinen weniger oder gleich 400 g pro kg
an Aluminium beträgt.
-
Das
Lösemittel
(iii), welches in Schritt (E) des Verfahrens der Erfindung verwendet
wird, ist im Allgemeinen ein Lösemittel,
welches die Partikel vor Feuchtigkeit schützt. In diesem Zusammenhang
ist es daher im Allgemeinen bevorzugt, für das Lösemittel (iii) ein hydrophobes
Lösemittel,
vorzugsweise ein nicht polares hydrophobes Lösemittel, zu verwenden. Darüber hinaus
ist das Lösemittel
(iii) im Allgemeinen so ausgewählt, dass
der Mahlvorgang unter hervorragenden Sicherheitsbedingungen durchgeführt wird,
so dass in diesem Zusammenhang für
dieses Lösemittel
insbesondere bevorzugt ist, einen Flammpunkt zu haben, welcher so hoch
wie möglich
ist. Darüber
hinaus ist es bevorzugt, insbesondere um die Verluste an Lösemittel
durch Verdampfen (welches eine Feuerquelle sein kann) zu minimieren,
dass das Lösemittel
(iii) eine Flüchtigkeit
aufweist, welche so niedrig wie möglich ist. Darüber hinaus
ist es für
das Lösemittel
bevorzugt, das es leicht am Ende des Verfahrens entfernt werden
kann. Daher kann das Lösemittel
(iii) vorzugsweise ausgewählt
werden aus Mischungen von Kohlenwasserstoffen, wie Mischungen aus
aliphatischen Kohlenwasserstoffen, wie Mischungen von Lackbenzin-Typ
(„White-Spirit"-Typ) und/oder Mischungen von aromatischen
Kohlenwasserstoffen wie Xylen.
-
Im
Allgemeinen beträgt
die Menge an organischem Lösemittel
(iii), welches in Schritt (E) verwendet wird, unabhängig von
seiner Natur, zwischen 1 und 10 kg pro kg Aluminium, wobei diese
Menge vorzugsweise größer oder
gleich 2 kg pro kg Aluminium und besonders bevorzugt weniger oder
gleich 8 kg pro kg an Aluminium beträgt.
-
Darüber hinaus
wird der Schritt (E) des Verfahrens der Erfindung im Allgemeinen
bei einer Temperatur zwischen 10 und 80°C durchgeführt, wobei diese Temperatur
vorzugsweise mindestens gleich 20°C
und vorzugsweise weniger oder gleich 50°C beträgt. Darüber hinaus kann es bevorzugt
sein, den Schritt (E) unter einer Atmosphäre eines Inertgases (zum Beispiel
Stickstoff oder Argon) durchzuführen.
Allerdings ist im Allgemeinen die Verwendung solch eines Inertgases
nicht zwingend erforderlich.
-
Das
Verfahren der Erfindung umfasst im Allgemeinen nach dem Schritt
(E) einen Reifungsschritt, der im Wesentlichen darin besteht, dass
das Medium mindestens für
24 Stunden, vorzugsweise bei einer Temperatur von größer oder
gleich 20°C
und besonders bevorzugt bei einer Temperatur zwischen 40 und 60°C, stehen
gelassen wird. Gemäß einer
spezifischen Ausführungsform
kann das Verfahren der Erfindung im Anschluss an Schritt (E) und
an den gegebenenfalls durchgeführten
Reifungsschritt einen Schritt der Entfernung des Lösemittels
umfassend, wodurch man eine Zusammensetzung in Pulverform erhält. Dieses
Pulver kann anschließend
gegebenenfalls in einer wässrigen
Phase oder einer Lösemittelphase
dispergiert werden, wobei eine Zusammensetzung in der Form einer
Dispersion in einer wässrigen
bzw. organischen Dispersion erhalten wird.
-
Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung können
die Pigmentzusammensetzungen, welche oben beschrieben sind, auch
gemäß einem
zweiten Herstellungsverfahren erhalten werden, welches einen ähnlichen
Schritt zu Schritt (E), welcher oben beschrieben ist, umfasst, wobei
jedoch dieses Verfahren in der Abwesenheit von einem organischen
Lösemittel
und unter einer Inertgasatmosphäre
(zum Beispiel Argon oder Stickstoff) durchgeführt wird.
-
Dieses
zweite Herstellungsverfahren umfasst im Allgemeinen einen Schritt
(E), welcher aus einer mechanischen Deformation von Partikeln (p0) unter mechanischer Spannung auf der Basis
von metallischem Aluminium in einer Inertgasatmosphäre in Gegenwart
der folgenden Verbindungen besteht:
- (i') Silanen, die der
allgemeinen Formel (I) wie oben beschrieben entsprechen; und
- (ii') Wasser
mindestens in Form von Spuren, wobei dieses Wasser im Allgemeinen
durch das Wasser bereitgestellt wird, welches auf natürliche Weise
auf der Oberfläche
der Aluminiumteilchen (p0) adsorbiert ist.
-
Dieser
Schritt (E') ist
im Allgemeinen ein kalter Prägeschritt
des Typs, welcher in bekannten Verfahren unter dem Namen „Bessemer"-Verfahren verwendet
wird. Demgemäss
besteht Schritt (E')
im Allgemeinen aus dem Platzieren der Partikel vom Typ (p'0)
in einen Stahlamboss und in dem Deformieren dieser Partikel unter der
Einwirkung von Hammervorrichtungen in der Gegenwart von Silanen
(i').
-
Die
Partikel (p'0), welche in Schritt (E') verwendet werden, können im
Allgemeinen wie oben für
die Partikel (p0) beschrieben sein. Es ist
daher bevorzugt für
diese Partikel, dass sie Partikel sind, die auf metallischem Aluminium,
vorzugsweise umfassend mindestens 99,7 Gew-% und weiter bevorzugt
99,9 Gew.-% an metallischem Aluminium, basieren, wobei diese Partikel
vorzugsweise eine mittlere Anfangsgröße zwischen 0.1 und 100 μm aufweisen.
-
Die
Silane, welche in Schritt (E')
verwendet werden, können
ausgewählt
werden aus jedem Silan der Formel (I), welches in dem oben beschriebenen
Schritt (E) verwendet wird.
-
Darüber hinaus
wird der Schritt (E')
des zweiten Verfahrens der Erfindung im Allgemeinen bei einer Temperatur
zwischen 10 und 80°C
durchgeführt.
Das Inertgas, welches in diesem Schritt verwendet wird, kann insbesondere
Stickstoff, Argon oder eine Mischung von diesen zwei Gasen sein.
-
Unabhängig von
dem Verfahren der Herstellung können
die Pigmentzusammensetzungen der Erfindung in verschiedenen Anwendungsgebieten
verwendet werden, insbesondere wenn deren Widerstandsfähigkeit
gegenüber
Korrosion und gegenüber
Oxidation in Betracht gezogen wird. Insbesondere können die
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
zum Beispiel für
die Formulierung von metallischen Farben, insbesondere von metallischen
Farben, welchen in den Gebieten der Automobilindustrie verwendet
werden, oder alternativ für
industrielle Farben verwendet werden, wobei es für diese Farben möglich ist,
dass sie wasserbasierende Farben sind. Die Zusammensetzungen der
Erfindung können
ebenso verwendet werden, um Drucktinten mit einem metallischen Anschein
oder alternativ Kunststoff mit einem metallischen Anschein zu formulieren.
Diese verschiedenen Verwendungen konstituieren einen weiteren Gegenstand
der vorliegenden Erfindung.
-
Metallische
Farbzusammensetzungen, welche eine erfindungsgemäße Zusammensetzungen enthalten,
und insbesondere Zusammensetzungen, welche Wasser basierende metallische
Farben enthalten, sowie Drucktinten mit einem metallischen Anschein
und Kunststoffe mit einem metallischen Anschein, welche die erfindungsgemäßen Pigmentzusammensetzungen
umfassen, stellen einen spezifischen Gegenstand der vorliegenden
Erfindung dar. Eigenschaften und verschiedene Vorteile der Erfindung
werden noch mehr ersichtlich im Hinblick auf die unten dargestellten
Beispiele.
-
Beispiel 1: Herstellung
einer erfindungsgemäßen Pigmentzusammensetzung
-
32
kg an Stahlbällen
mit einem Durchmesser von 200 mm wurden in eine horizontal angeordnete
zylindrische Mühle
gegeben, welche mit Prallleisten eines inneren Durchmessers von
500 mm und einer inneren Tiefe von 200 mm ausgestattet war. 800
g an Aluminiumpulver (d10 = 4 μm, d50 = 11 μm
und d90 = 19 μm), welche durch Versprühen erhalten
wurden (Aluminium erhältlich
von Toyal Europa S.A.) und 2800 g Lackbenzin (Petrosol 15A/15-20,
erhältlich
von CEPSA), wurden anschließend
in dieses Mahlwerk gegeben. Die Mischung aus Aluminium und Lackbenzin
wurde einem Mahlen für
30 Minuten bei 24 Umdrehungen pro Minute unterworfen, gefolgt von
der Zugabe einer Dispersion von 80 g an Octadecyltrimethoxysilan
in 2700 g Lackbenzin zu dem Mahlwerk. Der Mahlvorgang wurde für 8 Stunden
bei 24 Umdrehungen pro Minute fortgesetzt.
-
Es
ist anzumerken, dass das in diesem Beispiel verwendete Aluminiumpulver
auf natürliche
Weise Spuren an Wasser, welches an seiner Oberfläche adsorbiert sind, umfasst,
welches ausreichend ist, um die Hydrolyse der zugegebenen Silanmoleküle zu bewirken.
-
Am
Ende des Mahlvorgangs wurde eine Aufschlämmung erhalten, welche einem
Filtrieren durch ein Sieb mit 83 μm
und dann durch ein Sieb mit 25 μm
unterworfen wurde. Die so einem Siebvorgang unterworfene Paste wurde
anschließend
einer Vakuumfiltration zugeführt,
so dass eine Pigmentpaste erhalten wurde, wobei der Anteil der nicht
flüchtigen
Bestandteile davon auf 65 % durch Mischen der Pigmentpaste in der
Gegenwart einer erforderlichen Menge an Lackbenzin gebracht wurde.
-
Die
erhaltene Paste wurde anschließend
einem Reifungsprozess bei einer Temperatur von 50°C für 15 Tage
unterworfen.
-
Beispiel 2: Herstellung
einer erfindungsgemäßen Pigmentzusammensetzung
-
800
g an Aluminiumpulver, welches in Beispiel 1 verwendet wurde (d10 = 4 μm,
d50 = 11 μm
und d90 = 19 μm), 2800 g Lackbenzin (Petrosol
15A/15-20, erhältlich
von CEPSA) und 4 g an 1,2-Bis(triethoxysilyl)ethan wurden in die
Mühle gemäß Beispiel
1 zusammen mit 32 kg an Stahlbällen
mit einem Durchmesser von 2 mm gefüllt. Die Mischung wurde einem
Mahlen für
30 Minuten bei 24 Umdrehungen pro Minute unterworfen, gefolgt von
einer Zugabe einer Dispersion von 80 g an Octadecyltrimethoxysilan
in 2700 g Lackbenzin zu dem Mahlwerk. Der Mahlvorgang wurde bei
24 Umdrehung pro Minute für
8 Stunden fortgesetzt.
-
Am
Ende des Mahlvorgangs wurde eines Aufschlämmung erhalten, welche einem
Sieben durch ein 38 μm-Sieb
und dann durch ein 25 μm-Sieb unterworfen
wurde. Die so zweifach gesiebte Paste wurde dann anschließend einer
Vakuumfiltration unterworfen, um eine Pigmentpaste zu erhalten,
wobei das nicht-flüchtige Material
der Paste auf 65 % durch Mischen der Pigmentpaste in der Gegenwart
einer erforderlichen Menge an Lackbenzin eingestellt wurde.
-
Die
Paste wurde anschließend
einem Reifungsschritt bei einer Temperatur von 50°C für 15 Tage
unterworfen.
-
Beispiel 3: Widerstandstest
gegenüber
Korrosion in einem wässrigen
Medium
-
Die
ausgereifte Pigmentpaste, welche am Abschluss von Beispiel 1 erhalten
wurde, wurde einem Begasungstest unterworfen, welcher in der Formulierung
der Pigmente in ein Farbsystem auf der Basis einer wässrigen
Phase (die Pigmente werden in dem Verhältnis einer Konzentration von
metallischem Aluminium von 4 % in eine Polyesterfarbzusammensetzung
auf Wasserbasis mit einem pH von zwischen 7,8 und 8,2 eingeführt) und
dem Bestimmen der Menge an Wasserstoff, welche durch Korrosion der
Aluminiumpigmente in dieser Formulierung erzeugt wurde, besteht.
Der durchgeführte
Begasungstest wurde bei 40°C
durchgeführt.
-
Zum
Vergleich wurde derselbe Begasungstest an derselben Masse von konventionellen
Pigmenten, welche durch einen Mahlvorgang in der Gegenwart von Oleinsäure gemäß dem Hall-Verfahren
unter identischen Bedingungen (Pulver, Mahlvorgang, Bälle, Temperatur,
Umdrehungsgeschwindigkeit usw.) erhalten wurden, durchgeführt. Das
Wasserstoffvolumen, welches während
dem Begasungstest, welcher an den Pigmenten der Erfindung durchgeführt wurde,
abgegeben wurde, überstieg
selbst nach 50 Stunden nicht 4 ml, wobei für konventionelle Pigmente das
Wasserstoffvolumen, welches abgegeben wurde, 6 ml nach 4 Stunden überstieg
und das Volumen größer als
20 ml nach 6 Stunden war. Dieses Beispiel verdeutlicht klar den
Widerstand gegenüber
Korrosion der Pigmentzusammensetzungen der Erfindung, ein Widerstand,
welcher sehr viel größer ist
als der der Hall-Pigmente.
-
Beispiel 4: Farbeigenschaften
-
Die
zwei in Beispiel 3 getesteten Pigmentpasten wurden auch unter dem
Gesichtspunkt ihrer Farbeigenschaften an einem Kaloriemeter X-Rite MA68
nach Bildung von einem in einem Lösemittel basierendem Farbsystem
untersucht (in einem Verhältnis
der Konzentration an metallischem Aluminium von 5 % in einer Farbe
vom Polyacryltyp).
-
Die
Eigenschaften der gealterten Zusammensetzung von Beispiel 1 und
der Zusammensetzung vom Hall-Typ sind in der Tabelle 1 unten dargestellt.
-
Tabelle
1: Colormetrische Eigenschaften einer erfindungsgemäßen Zusammensetzung
im Vergleich mit einer normalen Zusammensetzung vom Hall-Typ