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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Diese
Erfindung betrifft neue amphiphile Diblock-, Triblock- und sternförmige Block-Copolymere,
die ein biologisch abbaubares Polymer umfassen, das an den Polymerenden über ein
bivalentes Schwefelatom kovalent an ein hydrophiles Vinylpolymer
gebunden ist; ein Verfahren zur Herstellung der Blockpolymere; ein Polymerisationsverfahren,
welches das Unterziehen der Monomere, die zur Radikalpolymerisation
in der Lage sind, einer Radikalpolymerisation in Anwesenheit eines
makromolekularen biologisch abbaubaren Kettentransfermittels umfasst;
und pharmazeutische Zusammensetzungen, welche die Block-Copolymere,
beladen mit therapeutischen Mitteln, umfassen.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Block-Copolymere,
die kovalent aneinander gebundene hydrophile und hydrophobe Polymere
umfassen, sind per definitionem amphiphile Polymere. Oberhalb einer
bestimmten Konzentration, genannt kritische Mizellkonzentration
(KMK) oder Critical Aggregation Concentration (CAC), können die
Block-Copolymere
sich selbst organisieren, um in wässerigem Medium Aggregate (Mizellen
oder Nanopartikel) zu bilden. Die Mizellen bestehen aus zwei getrennten
Bereichen – einem
inneren Bereich mit hydrophoben Polymerketten (dem Kernbereich),
der die Fähigkeit
hat, hydrophobe Moleküle
löslich
zu machen, und einem äußeren Bereich
gut solvatisierter hydrophiler Polymerketten (dem Schalenbereich),
der kolloidale Stabilität
verleiht. Block-Copolymere
können
so konstruiert sein, dass sie eine niedrige CAC (wenige Milligramm
pro Liter) und hohe thermodynamische Stabilität im Vergleich zu niedermolekulargewichtigen
grenzflächenaktiven
Stoffen aufweisen. Im Allgemeinen liegt die Größe von Block-Copolymer-Mizellen
in der Größenordnung
von 10-40 Nanometern
(Reiss, G.; Hurtrez, G.; Bahadur, P.; Block Copolymers, 1985, in
Encyclopedia of Polymer Science and Engineering; Korschwitz, J.I.
Hrsg.; Wiley-Interscience: New York). Aufgrund dieser Eigenschaften
haben Block-Copolymer-Mizellen,
die hydrophil-biokompatible und. hydrophobe biologisch abbaubare
Segmente umfassen, erhebliche Aufmerksamkeit im Hinblick auf ihre
Verwendung als Träger
schwach wasserlöslicher
Arzneimittel in Nanogröße erlangt.
Diese Mizellen können
die Solubilisation schwach wasserlöslicher Arzneimittel erleichtern, ihre
Umlaufzeit in vivo erhöhen
und sie schließlich
passiv oder aktiv mit Hilfe von Zielliganden (targeting ligands)
zu bestimmten Geweben (z.B. Tumorgeweben) leiten (Kataoka, K.; Harada,
A.; Nagasaki, Y. 2001, Adv. Drug Deliv. Rev. 47, 113-131; Torchilin, V.P.
2001, J. Controlled Rel. 73, 137-172; Jones, M.-C.; Leroux, J.-C. 1999,
Eur. J. Pharm. Biopharm. 48, 101-111.).
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BESCHREIBUNG
DES STANDES DER TECHNIK
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Block-Copolymere
mit einer Vielzahl von Strukturen, z. B. A-B, A-B-A und sternförmige Block-Copolymere,
sind im Fachgebiet bekannt. Unter den Diblock-Copolymeren des A-B-Typs
sind Monomethoxypoly(ethylenglykol)-block-poly(D,L-lactid) (MPEG-b-PDLLA) (Yasugi, K.;
Nagasaki, Y.; Kato, M.; Kataoka, K. 1999, J. Controlled Rel. 62,
89-100); Monomethoxypoly(ethylenglykol)-block-poly(ε-caprolacton) (MPEG-b-PCL) (Shin,
I.G.; Kim, S.Y.; Lee, Y.M., Cho, C.S.; Sung, Y.K. 1998, J. Controlled
Rel. 51, 1-11) und Monomethoxypoly(ethylenglykol)-block-poly(β-benzyl-L-aspartat) (MPEG-b-PBLA)
(Yokoyama, M.; Miyauchi, M.; Yamada, N.; Okano, T.; Sakurai, Y.;
Kataoka, K.; Lnoue, S. 1990, J. Controlled Rel. 11, 269-278) extensiv im
Hinblick auf Mizellen-Arzneimittelfreisetzung
untersucht worden. MPEG-b-PDLLA wurde synthetisiert durch Ring öffnende
Polymerisation von D,L-Lactid, initiiert entweder mit Kaliummonomethoxypoly(ethylenglyko)lat bei
25°C in
Tetrahydrofuran (THF) (Jeong, B.; Bae, Y.H.; Lee, D.S.; Kim, S.W.
1997, Nature 388, 860-862) oder mit MPEG bei 110 bis 150°C-in der
Masse (Kim, S.Y.; Shin, I.G.; Lee, Y.M. 1998, J. Controlled Rel.
56, 197-208). In ähnlicher
Weise wurde auch MPEG-b-PCL synthetisiert durch Ring öffnende
Polymerisation von ε-Caprolacton,
initiiert mit Kalium-MPEG-alkoholat in THF bei 25°C (Deng,
X.M.; Zhu, Z.X.; Xiong, C.D.; Zhang, L.L. 1997, J. Polym. Sci. Polym.
Chem. Ed. 35, 703-708) oder mit MPEG bei 140 bis 180°C in der
Masse (Cerrai, P.; Tricoli, M.; Andruzzi, F.; Poci, M.; Pasi, M.
1989, Polymer 30, 338-343). MPEG-b-PBLA wurde synthetisiert durch
Polymerisation von N-Carboxyanhydrid von Asparaginsäure, initiiert
mit MPEG-Amin, in einem Lösungsmittel
bei 25°C
(Yokoyama, M.; Lnoue, S.; Kataoka, K.; Yui, N.; Sakurai, Y. 1987,
Makromol. Chem. Rapid Commun. 8, 431-435).
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Unter
den verschiedenen Arzneimittel-Molekülen, mit denen Diblock-Copolymer-Mizellen
beladen wurden, sind Paclitaxel (Zhang, X.; Jackson, J.K.; Burt,
H.M. 1996; Int. J. Pharm. 132, 195-206); Testosteron (Allen, C.;
Eisenberg, A.; Mrsic, J.; Maysinger, D. 2000, Drug Deliv. 7, 139-145);
Indomethacin (Kim, S.Y.; Shin, I.G.; Lee, Y.M.; Cho, C.S.; Sung,
Y.K. 1998, J. Controlled Rel. 51, 13-22); FK 506, L-685, 818 (Allen,
C.; Yu, Y.; Maysinger, D.; Eisenberg, A. 1998, Bioconjug. Chem.
9, 564-572); Dihydrotestosteron
(Allen, C.; Han, J.; Yu, Y.; Maysinger, D.; Eisenberg, A. 2000,
J. Controlled Rel. 63, 275-286); Amphotericin B (Kwon, G.S.; Naito,
M.; Yokoyama, M.; Okano, T.; Sakurai, Y.; Kataoka, Y. 1998, J. Controlled
Rel. 51, 169-178); Doxorubicin (Yu, B.G.; Okano, T.; Kataoka, K.;
Kwon, G. 1998, J. Controlled Rel. 53, 131-136) und KRN (Yokoyama,
M.; Satoh, A.; Sakurai, Y.; Okano, T.; Matsumara, Y.; Kakizoe, T.;
Kataoka, K. 1998, J. Controlled Rel. 55, 219-229). In manchen Fällen hat
der Einschluss von Arzneimitteln in polymere Mizellen zu erhöhter Wirksamkeit
oder geringeren Nebenwirkungen geführt.
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Unter
den Triblock-Copolymer-Zusammensetzungen des A-B-A-Typs wurden mit Arzneimittel
beladene Mizellen auf Poly (ethylenoxid)-block-poly(propylenoxid)-block-poly(ethylenoxid)-Basis ausführlich untersucht
(Kabanov, A.V., u. a., 1989, FEBS Lett. 258, 343-345; Batrakova,
E. V., u. a. 1996, Br. J. Cancer 74, 1545-1552; Batrakova, E.V.;
Han, H.Y.; Alakhov, V.Y.; Miller, D.W.; Kabanov, A.V. 1998, Pharm.
Res. 15 850-855; Rapoport, N.Y.; Marin, A.; Luo, Y.; Prestwich,
G.D.; Muniruzzaman, M.J. 2002, Pharm. Sci. 91, 151-170; Rapport,
N.Y., Herron, J.N.; Pitt, W.G.; Pitina, L. 1999, J. Controlled Rel.
58, 153-162; Cheng, H.Y.; Holl, W. W. 1990, J. Pharm. Sci. 79, 907-912).
Diese Polymere stellen jedoch keine biologisch abbaubare Ausführungsform
dar. In dem Versuch, eine solche Ausführungsform zu entwickeln, haben
Forscher verschiedene biologisch abbaubare, amphiphile A-B-A-Triblock-Copolymere
entwickelt.
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Ma
u. a. (2001) berichteten über
die Synthese von PDLLA-b-PEG-b-PDLLA
durch Ring öffnende
Polymerisation von D,L-Lactid, initiiert mit PEG bei 180°C in der
Masse unter Verwendung von Zinn-2-ethylhexanoat als Katalysator
(Ma, J.; Feng, P.; Ye, C.; Wang, Y.; Fan, Y. 2001, Colloid Polym.
Sci. 279, 387-392). Zhu u. a. (1999) synthetisierten PDLLA-b-PEG-b-PDLLA
durch anionische Ring öffnende
Polymerisation von D,L-Lactid, initiiert mit Kalium-poly(ethylenglyko)lat
(Zhu, Z.; Xiong, C.; Zhang, L.; Yuan, M.; Deng, X. 1999, Eur. Polym.
J. 35, 1821-1828). Über Multiblock-Poly(ethylenglykol)-block-poly(D,L-lactid-co-glykolid) (PEG-b-PLGA)
wurde von Ferruti u. a. berichtet (1995), worin PEG mit Phosgen
zur Reaktion gebracht wurde, gefolgt von Polykondensation des resultierenden α,ω-Bis (chlorameisensäureesters)
mit PLGA-Oligomeren in Chloroform bei Raumtemperatur (Ferruti, P.;
Penco, M.; Dàddato,
P.; Ranucci, E.; Deghenghi, R. 1995; Biomaterials 16, 1423-1428).
Li und Kissel (1993) berichteten über eine Synthese von Triblock-PLGA-b-PEG-b-PLGA, indem
zunächst
ein Komplex zwischen PEG und Aluminiumtriisopropoxid gebildet und
dann die Ring öffnende
Polymerisation von Lactid/Glykolid mit einem PEG-Aluminiumisopropoxid-Komplex bei 110°C initiiert wurde
(Li, Y.X.; Kissel, T. 1993, J. Controlled Rel. 27, 247-257). PCL-b-PEG-b-PCL und PLA-b-PEG-b-PLA wurden
ebenfalls synthetisiert durch Ring öffnende Polymerisation von ε-Caprolacton
und L-Lactid, initiiert
mit PEG in Abwesenheit eines Katalysators bei 185°C bzw. 140°C. (Guerra,
G.D.; Cerrai, P.; Tricoli, M.; Maltinti, S.; J. Biomater. Sci. Mater.
Medicine 12, 313-317). Eine weitere Klasse von Block-Copolymeren,
von denen angenommen wird, dass sie als Arzneimittel-Träger nützlich sind,
ist kürzlich
entstanden, und sie werden als sternförmige amphiphile Block-Copolymere
bezeichnet. Diese Polymere haben eine klar definierte Struktur, gekennzeichnet
durch eine große
Anzahl von Armen, die vom zentralen Kern ausgehen, und umfassen
hydrophobe und hydrophile Makromoleküle, die an einem Punkt kovalent
gebunden sind. Sternförmige
Block-Copolymere haben eine sehr niedrige Mizellen-Grenzkonzentration
und wirken als intrinsisch stabile polymere Mizellen, die in der
Lage sind, schlecht wasserlösliche
Arzneimittel löslich
zu machen, siehe z.B. U.S.-Patent Nr. 6,284,267. Li und Kissel (1998)
berichteten über
die Synthese vier- und achtarmiger sternförmiger PEO-b-PLA, PEO-b-PLGA
und PEO-b-PCL durch PEO-initiierte Ring öffnende Polymerisation von
L-Lactid, Lactid/Glykolid bzw. ε-Caprolacton
in Toluol unter Verwendung von Triethylaluminium als Katalysator
(Li, Y.; Kissel, T. Polymer 39, 4421-4427). Choi u. a. (1998) synthetisierten
sternförmiges
PEO-b-PLA und PEO-b-PCL durch vierarmige PEO-initiierte Ring öffnende
Polymerisation von Lactid bzw. ε-Caprolacton
bei 110°C
in der Masse unter Verwendung von Zinn-2-ethylhexanoat als Katalysator.
(Choi, Y.K.; Bae, Y.H.; Kim, S.W. 1998, Macromolecules 31, 8766-8774).
Hedrick u. a. (1998) berichteten über eine Kombination von Ringöffnung und
Atom Transfer Radical Polymerization (ATRP). Diese Autoren synthetisierten
Dendrimer-ähnliches
Multiarm-Poly (ε-caprolacton)-2-bromisobutyrat,
das in ATRP von 2-Hydroxyethylmethacrylat
bzw. PEG-Methacrylat als Makroinitiator verwendet wurde. (Hedrick,
J.L.; Trollsas, M.; Hawker, C.J.; Atthoff, B.; Claesson, H.; Heise,
A.; Miller, R.D.; Mecerreyes, D.; Jerome, R.; Dubois, Ph. 1998,
Macromolecules 31, 8691-8705).
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Das
U.S.-Patent 6,322,805 betrifft biologisch abbaubare polymere Mizellen,
die in der Lage sind, ein hydrophobes Arzneimittel in einer hydrophilen
Umgebung löslich
zu machen, umfassend ein amphiphiles Block-Copolymer mit einer hydrophilen
Poly(alkylenoxid)-Komponente, und ein biologisch abbaubares hydrophobes
Polymer, das gewählt
ist aus der Gruppe bestehend aus Poly(milchsäure), Poly(glykolsäure), Poly(milch-co-glykolsäure.), Poly(ε-caprolacton)
und Derivaten und Mischungen davon. Das Patent lehrt breit Triblock-Copolymere
des A-B-A-Typs,
die Poly(ε-caprolacton)
als einen ihrer Bestandteile enthalten können, offenbart jedoch weder
die in der vorliegenden Erfindung offenbarten hydrophile Vinylpolymere
umfassenden Block-Copolymere noch ein Verfahren, mit dem solche
Polymere erfolgreich synthetisiert werden könnten.
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Das
U.S.-Patent 6,201,065 betrifft Gel bildende Makromere, die mindestens
vier Polymerblöcke
einschließen,
welche mindestens zwei hydrophile Gruppen, eine hydrophobe Gruppe
und eine vernetzbare Gruppe einschließen. Die Referenz offenbart
die mögliche
Nutzung einer Vielzahl von Polymerisationstechniken, unter ihnen
die Bindung eines Thiols an einen Reaktionsteilnehmer und die anschließende kovalente
Bindung an ein Makromer. Die Referenz lehrt weiter die Bildung biologisch
abbaubarer Verbindungen, die die quervernetzenden Reaktivgruppen
trennen. Die Referenz lehrt weder die spezielle Art von Block-Copolymeren, die
in der vorliegenden Erfindung ausgeführt sind, noch ein Verfahren,
durch das solche Polymere erfolgreich synthetisiert werden könnten, und
legt sie auch nicht nahe.
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Die
meisten der oben erwähnten
Berichte zeigen, dass PEG die bevorzugte Wahl eines hydrophilen Segments
gewesen ist, das Block-Copolymer-Mizellen kolloidale Stabilität verleiht.
Unter bestimmten Bedingungen kann PEG jedoch die Aggregation von
Nanopartikeln nach Gefriertrocknung fördern (De Jaghere, F.; Alleman,
E.; Leroux, J.-C.; Stevels, W.; Feijen, J.; Doelker, E.; Gurny,
R. 1999, Pharm. Res. 16, 859-866). Weiterhin fehlen PEG-Ketten Seitenstellen,
die genutzt werden könnten,
um verschiedene Funktionsgruppen zum Ansteuern von Zielen zu konjugieren
oder den Mizellen pH- und/oder Temperaturempfindlichkeit zu verleihen. Hydrophile
Polymere, die durch die Polymerisation oder Copolymerisation verschiedener
Vinylmonomere synthetisiert werden, können den Block-Copolymeren
solche Eigenschaften verleihen. Beispiele für solche Block-Copolymere schließen Poly(N-isopropylacrylamid)-block-poly(L-milchsäure) (Kim,
I-S.; Jeong, Y-I.; Cho, C-S.; Kim, S-H. 2000, Int. J. Pharm. 211,
1-8); Poly(N-isopropylacrylamid)-block-poly (butylmethacrylat) (Chung,
J.E.; Yooyama, M.; Yamato, M.; Aoyagi, T.; Sakurai, Y., Okano, T.
1999, J. Controlled Rel. 62, 115-127); Poly(N-isopropylacrylamid-co-methacrylsäure-co-octadecylacrylat)
(Taillefer, J.; Jones, M-C.; Brasseur, N.; Van Lier, J.E.; Leroux,
J-C. 2000, J. Pharm. Sci. 89, 52-62) ein. Weiterhin ist die strukturelle
Variation äußerer hydrophiler
Schalen, um Mizellen zu erzeugen, die mit vielen verschiedenen biologischen
Umgebungen interagieren können,
in hohem Maße
wünschenswert.
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Vor
Kurzem berichteten Benhamed u. a. (2001) über neue Poly (N-vinylpyrrolidon)-block-poly(D,L-lactid)(PVP-b-PDLLA)-Mizellen
(Benhamed, A.; Ranger, M.; Leroux, J.-C. 2001, Pharm. Res. 18, 323-328).
Diese Mizellen haben den potentiellen Vorteil einer PVP-Schale,
die sowohl vor Auflösung
als auch vor Kälte
schützt (Townsend,
M.; Deluca, P.P. 1988, J. Parent. Sci. Technol. 37, 190-199; Doebbler,
G.F. 1966, Cryobiology 3, 2-11). Auch ist PVP aufgrund seiner amphiphilen
Eigenschaften in der Lage, mit einer Vielzahl von Verbindungen zu
interagieren (Garret, Q.; Milthorpe, B.K. 1996, Invest. Ophthalmol.
37, 2594-2602; Alencar de Queiro, A.A.; Gallordo, A.; Romman, J.S.
2000, Biomaterials 21, 1631-1643). Andererseits berichtete die Gruppe
um Jeong u. a. (1999), (2000) über
die Verwendung von Poly(2-ethyl-2-oxazolin) (PEtOz) als Schale bildendem Polymer
in Poly(2-ethyl-2-oxazolin)-block-poly(D,L-lactid)
(PEtOz-b-PDLLA), Poly(2-ethyl-2-oxazolin)-block-poly(ε-caprolacton)
(PEtOz-b-PCL) und Poly(2-ethyl-2-oxazolin)-block-poly(1,3-trimethylencarbonat)
(PEtOz-b-PTMC). Die hydrophilen Schalen in den oben beschriebenen
Mizellen bilden Wasserstoff bindende Komplexe mit Poly(acrylsäure), die
oberhalb eines pH-Werts von 3,9 dissoziieren können (Lee, S.C.; Chang, Y.;
Yoon, J.-S.; Kim, C.; Kwon, I.C.; Kim, Y-H; Jeong, S.Y. 1999, Macromolecules
32, 1847-1852; Kim, C.;
Lee, S.C.; Shin, J.H.; Kwon, I.C.; Jeong, S.Y. 2000, Macromolecules
33, 7448-7452).
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Poly(N-(2-hydroxypropyl)methacrylamid)
(PHPMA) ist ein weiteres hydrophiles, nicht immunogenes und biokompatibles
Polymer. Es ist gezeigt worden, dass Antikrebsmittel, die an PHPMA
konjugiert sind, stärkere
Antitumorwirkung aufweisen können
als die freien Arzneimittel. Tatsächlich sind PK1 und PK2 an
Doxorubicin konjugierte PHPMA-Prodrugs, die zurzeit klinisch getestet
werden (Kopecek, J.; Kopecova, P.; Minko, T.; Lu, Z-R. 2000, Eur.
J. Pharm. Biopharm. 50, 61-81). Freies PHPMA ist auch als eine der
Komponenten einer flüssigen
Zusammensetzung für
Chemotherapie auf Poloxamer-Mizellen-Grundlage verwendet worden
(Kabanov, A.V.; Alakhov, V.Y. 2000, U.S.-Pat. Nr. 6,060,518). Weiterhin
sind Block- und Pfropf-Copolymere von PHPMA mit Poly (L-lysin) und
Poly(trimethylaminoethylmethacrylat) für Genverabreichungs-Anwendungen
beschrieben worden (Toncheva, V.; Wolfert, M.A.; Dash, P.R.; Oupicky,
D.; Ulbrich, K.; Seymour, L.W.; Schacht, E.H. 1998, Biochim. Biophys.
Acta. 1380, 354-368; Konack, C.; Mrkvickova, L.; Nazarova, O.; Ulbrich,
K.; Seymour, L.W. 1998, Supramol. Sci. 5, 67-74).
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Im
Hinblick auf diese Ergebnisse wären
amphiphile Block-Copolymer-Mizellen
auf der Grundlage von PHPMA und biologisch abbaubaren Polymeren
wünschenswert.
Es ist über
Diblock-Copolymere
von PHPMA mit Poly(N-isopropylacrylamid) und Poly (butylmethacrylat)
berichtet worden (Konack, C.; Oupicky, D.; Chytry, V.; Ulbrich,
K. 2000, Macromolecules 33, 5318-5320; Teodorescu M.; Matyjaszewski,
K. 1999, Macromolecules 32, 4826-4831).
Durch Konjugationsreaktion zwischen Carboxyl- und Aminfunktionalisierten
Polymeren sind PHPMA umfassende Block-Copolymere (außer PHPMA-Block-Poly(butylmethacrylat))
synthetisiert worden. Im Allgemeinen führt dieses Verfahren häufig zu
schlechten Konjugations-Ausbeuten, und die Beseitigung nicht umgesetzter
Polymere ist nicht zu vernachlässigen
(Chung, J.E.; Yokoyama, M.; Yamato, M.; Aoyagi, T.; Sakurai, Y.;
Okano, T. 1999, J. Controlled Rel. 62, 115-127). PHPMA-Block-Poly
(butylmethacrylat) wurde synthetisiert durch ATRP von HPMA-Monomer, initiiert
mit Poly(butylmethacrylat)-Makroinitiator. Dieses Verfahren führte jedoch
zu schwachen Ausbeuten und unkontrollierter Polymerisation (hoher
Polydispersität)
aufgrund der Konkurrenz des PHPMA-Amid-Stickstoffatoms mit den hinzugefügten Liganden,
bei der Verwendung eines Cu(I)-Katalysators
in ATRP (Teodorescu M.; Matyjaszewski, K. 1999, Macromolecules 32,
4826-4831). Weiterhin ist PHPMA unlöslich in THF, dem Lösungsmittel,
das geeignet ist zur Polymer-initiierten anionischen Ring öffnenden
Polymerisation von Lactid, Glykolid und ε-Caprolacton. Zusätzlich ist
bei hohen Temperaturen die Reaktivität sekundärer Hydroxylgruppen in der
PHPMA-Seitenkette nicht zu vernachlässigen. Tatsächlich haben
Breitenbach und Kissel (1998) über
die Aufpolymerisation von PDLLA und und Poly (D,L-lactid-co-glykolid)-Ketten
auf Poly(vinylalkohol) (PVA) unter Schmelzpolymerisations-Bedingungen über PVA-initiierte
Ring öffnende
Polymerisation von D,L-Lactid und Glykolid berichtet (Breitenbach,
A.; Kissel, T. 1998, Polymer 39, 3261-3271).
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Über die
Synthese von Block-Copolymeren, die aus hydrophoben biologisch abbaubaren
Polymeren und hydrophilen Vinylpolymeren bestehen, ist zuvor von
Hedrick u. a. berichtet worden (Hedrick, J.L.; Trollsas, M.; Hawker,
C.J.; Atthoff, B.; Claesson, H.; Heise, A.; Miller, R.D.; Mecerreyes,
D.; Jerome, R.; Dubois, Ph. 1998, Macromolecules 31, 8691-8705).
In dieser Studie nutzten die Autoren jedoch Atom Transfer Radical
Polymerization (ATRP), um die Copolymere herzustellen. Leider ist
ATRP für
die Polymerisation vieler Vinylmonomere nicht optimal geeignet (z.
B. HPMA, VP). Die Erfinder der vorliegenden Erfindung entschieden
sich daher, hydrophiles Vinylmonomer in Anwesenheit eines makromolekularen
biologisch abbaubaren Kettentransfermittels zu radikalpolymerisieren
und die Block-Copolymere
davon zu gewinnen. Im Stand der Technik synthetisierten Sato u.
a. (1987) eine Vielzahl an Block-Copolymeren
des AB- und des A-B-A-Typs durch Radikalkettenpolymerisation von
Vinylmonomeren, wie z. B. Vinylacetat, Methylmethacrylat, N,N-Dimethylacrylamid und
Acrylsäure
in Anwesenheit von Mono- oder Dithiol-terminiertem PEG Poly(propylenglykol),
Poly(methylmethacrylat), Poly-(vinylalkohol)
und Poly(styrol) als Kettentransfermittel (Sato, T.; Yamauchi, J.;
Okaya, T. 1987, U.S.-Patent Nr. 4,699,950). Inoue u. a. (1998) synthetisierten
Block-Copolymer-Mizellen des A-B-Typs durch Radikalpolymerisation
von Acrylsäure
in Anwesenheit von Thiol-terminiertem Oligo(methylmethacrylat) als Kettentransfermittel
(Inoue, T.; Chen, G.; Nakame, K.; Hoffman, A.S. 1998, J. Controlled
Rel. 51, 221-229). Fachleute lehrten ehemals jedoch nicht die Verwendung
eines makromolekularen biologisch abbaubaren Kettentransfermittels
und schlugen diese auch nicht vor.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Diese
Erfindung stellt ein Verfahren zur Herstellung amphiphiler Diblock-,
Triblock- und sternförmiger Block-Copolymere eines
hydrophoben biologisch abbaubaren Polyesters (z. B. Poly(ε-caprolacton)
(PCL), Poly(D,L-milchsäure)
(PDLLA)) mit einem hydrophilen Vinylpolymer (z. B. Poly(N-(2-hydroxypropyl)methacrylamid)
(PHPMA) und Poly(N-vinylpyrrolidon))
bereit, das die Radikalpolymerisation entsprechender Vinylmonomere
in der Anwesenheit eines Kettentransfermittels umfasst, das vom
Polyester abgeleitet ist. Die vorliegende Erfindung stellt weiter
polymere Mizellen-Zusammensetzungen
der Block-Copolymere bereit, die physikalisch mit Therapeutika beladen
sind.
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Es
ist somit ein Ziel der vorliegenden Erfindung, die Herstellung amphiphiler
Diblock-, Triblock- und sternförmiger
Block-Copolymere zu beschreiben, die hydrophile Vinylsegmente und
biologisch abbaubare Segmente umfassen.
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Es
ist ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung, ein Polymerisationsverfahren
zu lehren, das makromolekulare biologisch abbaubare Kettentransfermittel
zur Herstellung solcher Polymere verwendet.
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Es
ist noch ein anderes Ziel der vorliegenden Erfindung, pharmazeutische
Zusammensetzungen der Block-Copolymere bereitzustellen, die physikalisch
mit Therapeutika beladen sind.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
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Dementsprechend
stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren für die Herstellung amphiphiler
Diblock-, Triblock- und
sternförmiger
Block-Copolymere bereit, die ein biologisch abbaubares Polymer,
an den Polymerenden über
ein bivalentes Schwefelatom kovalent an hydrophile Vinylpolymere
gebunden, umfassen, umfassend die Radikalpolymerisation von Vinylmonomeren
in Anwesenheit eines makromolekularen biologisch abbaubaren Kettentransfermittels;
und betrifft weiter pharmazeutische Zusammensetzungen der Block-Copolymere,
die physikalisch mit Therapeutika beladen sind. Die folgenden Ausführungsformen
zeigen verschiedene Gruppierungen, die veranschaulichende Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung enthalten.
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Das
biologisch abbaubare Polymer kann mindestens ein Glied einschließen, das
gewählt
ist aus einer Gruppe bestehend aus einem Poly(ester), einem Poly(amid),
einem Poly(esteramid), einem Poly(anhydrid) und Kombinationen davon.
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Das
biologisch abbaubare Poly(ester) ist mindestens ein Glied, das gewählt ist
aus einer Gruppe bestehend aus Hydroxyl/Carboxyl-endfunktionalisiertem
linearem und sternförmigem
PCL, Poly(lactid), Poly(glykolid), Poly(lactid-co-glykolid), Poly(3-hydroxybutyrat),
Poly(3-hydroxyvalerat) und Derivaten davon.
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α,ω-Hydroxyl-endfunktionalisiertes
lineares PCL wird kommerziell gewonnen oder hergestellt durch Ring öffnende
Polymerisation von ε-Caprolacton,
initiiert mit einem Glykol in der Masse (in the bulk) bei 150°C unter Verwendung
eines Katalysators.
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Hydroxyl-endfunktionalisiertes
sternförmiges
PCL wird hergestellt durch Ring öffnende
Polymerisation von ε-Caprolacton, initiiert
mit Polyol in der Masse (in the bulk) bei 150°C unter Verwendung eines Katalysators.
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Das
Glykol ist mindestens ein Glied, das gewählt ist aus einer Gruppe bestehend
aus Diethylenglykol, Triethylenglykol, 1,4-Butandiol, 1,6-Hexandiol
oder Mischungen davon. Das Polyol kann gewählt sein aus einer Gruppe bestehend
aus 3,3,3-Tri (hydroxymethyl)propan und Tetra(hydroxymethyl)methan.
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Der
Katalysator kann mindestens ein Glied sein, das gewählt ist
aus einer Gruppe bestehend aus Zinn-2-ethylhexanoat, Dibutylzinndilauryat,
Aluminiumtriisopropoxid.
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Das
makromolekulare biologisch abbaubare Kettentransfermittel kann hergestellt
werden durch Konjugieren einer Disulfid enthaltenden aliphatischen
Verbindung an ein Hydroxyl/Carboxyl-endfunktionalisiertes biologisch
abbaubares Polymer und Aussetzen des Konjugats gegenüber Disulfidbindungs-Reduktion in Anwesenheit
eines Reduktionsmittels.
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Die
Disulfid enthaltende aliphatische Verbindung kann mindestens ein
Glied sein, das gewählt
ist aus einer Gruppe bestehend aus 3,3'-Dithiobis(propionsäure), 4,4'-Dithiobis (buttersäure), 2-Hydroxyethyldisulfid und
3-Hydroxypropyldisulfid,
während
das Reduktionsmittel mindestens ein Glied sein kann, das gewählt ist aus
einer Gruppe bestehend aus 2-Mercaptoethanol, Ethandithiol, Dithiothreitol
und Dithioerythritol.
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Ein
lineares Kettentransfermittel α,ω-PCL-Dithiol
für die
Herstellung von A-B-A-Triblock-Copolymeren wird hergestellt durch
Konjugation von 3,3'-Dithiobis(propionsäure) an α,ω-PCL-Diol und Reduktion
der Disulfidverbindung im Konjugat.
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Ein
sternförmiges
PCL-Thiol-Kettentransfermittel für
die Herstellung sternförmiger
Block-Copolymere wird hergestellt durch Konjugation von 3,3'-Dithiobis(propionsäure) an
Hydroxylendfunktionalisiertes sternförmiges Poly(ε-caprolacton)
und Reduktion der Disulfidverbindung im Konjugat.
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Makromolekulares,
biologisch abbaubares Kettentransfermittel auf der Grundlage von
Poly(D,L-lactid) wird synthetisiert durch das Initiieren der Polymerisation
von D,L-Lactid durch
ein aliphatisches Disulfid enthaltendes Diol und Reduzieren der
Disulfidverbindungen in den resultierenden Polymeren.
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Aliphatisches
Disulfid enthaltendes Diol zum Initiieren der Polymerisation von
D,L-Lactid wird gewählt aus
einer Gruppe bestehend aus 2-Hydroxyethyldisulfid, 3-Hydroxypropyldisulfid,
6-Hydroxyeexyldisulfid usw.
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PHPMA-b-PCL-b-PHPMA
und sternförmiges
PCL-b-PHPMA werden hergestellt durch Radikalkettenpolymerisation
von N-(2-Hydroxypropyl)methacrylamid
in Anwesenheit von α,ω-PCL-Dithiol
bzw. sternförmigem
PCL-Thiol.
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PVP-b-PCL-b-PVP
wird hergestellt durch Radikalkettenpolymerisation von N-Vinyl-2-pyrrolidinon
in Anwesenheit von α,ω-PCL-Dithiol.
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Diblock-Poly(D,L-lactid)-block-poly(N-vinylpyrrolidon)
(PDLLA-b-PVP) wird hergestellt durch Radikalkettenpolymerisation
von N-Vinyl-2-pyrrolidinon in Anwesenheit von Thiolendfunktionalisiertem
Poly(D,L-lactid).
-
Vinylsegmente
in Diblock-, Triblock- und Sternblock-Copolymeren können hergestellt werden durch Radikalkettencopolymerisation
von Vinylmonomer und Hydroxyl, Amin -funktionellem Vinylmonomer.
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Targeting-Anteile,
z. B. Folsäure,
Zucker und Antikörper,
können
an die funktionellen Seitengruppen in Diblock-, Triblock- und Sternblock-Copolymeren
konjugiert werden, die durch das Verfahren der vorliegenden Erfindung
hergestellt werden. Zum Beispiel kann mindestens ein Targeting-Anteil
an eine funktionelle Seitengruppe in einem Vinylpolymer-Segment
konjugiert werden, wobei der Targeting-Anteil mindestens ein Glied
ist, das gewählt
ist aus der Gruppe bestehend aus Vitaminen, Zuckern, Antikörpern, Lektinen,
Peptiden und Kombinationen davon.
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Andere
Vinylmonomere, wie z. B. N-Isopropylacrylamid, Monomethoxy-PEG-methacrylat,
Methacrylsäure,
Acrylsäure,
2-(Aminoethyl)methacrylat,
3-(Aminopropyl) methacylamidhydrochlorid, N,N-Dimethylaminoethylmethacrylat,
können,
einzeln oder in Kombination miteinander, in Anwesenheit eines makromolekularen
biologisch abbaubaren Kettentransfermittels polymerisiert werden,
um Diblock-, Triblock- oder sternförmige Block-Copolymere zu gewinnen.
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Pharmazeutische
Zusammensetzungen werden hergestellt durch den Einschluss von Arzneimitteln (alternativ
als Therapeutika bezeichnet) in die Diblock-, Triblock- oder sternförmigen Block-Copolymere. Vorzugsweise
sind die Therapeutika, die gemäß der Erfindung
verwendet werden, hydrophob (schlecht wasserlöslich) oder weisen spezifische
Interaktionen mit dem hydrophoben Block auf. Geeignete Arzneimittel
schließen
Folgendes ein: hydrophobe Antitumor-Verbindungen (z. B. Phthalocyanine,
Doxorubicin, Vinblastin, Paclitaxel, Docetaxel, Melphalan, Teniposid,
Etiposid), antivirale Arzneimittel (z. B. HIV-1-Proteaseinhibitoren), Immunmodulatoren
(z. B. Cyclosporin, Tacrolimus), Antimykotika (z. B. Amphotericin
B, Ketoconazol), Mittel für das
zentrale Nervensystem (z. B. Anästhetika),
steroidale (z. B. Dexamethason) und nicht Steroidale Arzneimittel
(z. B. Indomethacin). Die pharmazeutischen Zusammensetzungen der
vorliegenden Erfindung bilden in wässerigen Medien Nanodispersionen
oder wasserlösliche
Assoziate (d. h. Mizellen). Die Arzneimittel-Nanodispersionen oder
Mizellen können
hergestellt werden durch chemische Konjugation, durch physikalischen Einschluss
durch Dialyse, Emulgierungstechniken, einfache Äquilibrierung des Arzneimittels
und der Mizellen in einem wässerigen
Medium oder Solubilisation einer festen Arzneimittel/Polymer-Dispersion
in Wasser. Zusätzlich
können
Nanodispersionen gemäß einem
Verfahren hergestellt werden, wie es in der gleichzeitig anhängigen Anmeldung
Seriennr. 10/101,572, eingereicht am 18. März 2002, ausgeführt ist.
Die gleichzeitig anhängige
Anmeldung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer sterilen,
stabilisierten Nanodispersion oder einer beladenen Mizelle, die
ein Polymer und eine biologisch aktive Zusammensetzung umfasst;
im Speziellen Nanodispersionen, die durch Rehydratation eines gefriergetrockneten
Kuchens erzeugt werden, hergestellt durch die direkte Gefriertrocknung
einer stabilisierten Lösung,
die ein Polymer, z. B. ein amphiphiles Block-Copolymer, oder einen
niedermolekulargewichtigen grenzflächenaktiven Stoff, ein biologisch
aktives Mittel, einen fakultativen Zusatzstoff und ein geeignetes
Lösungsmittel
umfasst.
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Die
vorliegende Erfindung ist anhand der folgenden Beispiele noch besser
zu verstehen.
-
BEISPIELE
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MATERIALIEN
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3,3'-Dithiobis(propionsäure) (DTPA),
Poly(ε-caprolacton)
diol (HO-PCL-OH) (Mn ca. 2.000), Dicyclohexylcarbodiimid
(DCC), N,N-Dimethylaminopyridin (DMAP), Dithiothreitol (DTT), Pentaerythritol,
Zinn-2-ethylhexanoat, N-Vinyl-2-pyrrolidinon (VP), 2,2'-Azobisisobutyronitril
(AIBN), D,L-Lactid, 2- Hydroxyethyldisulfid,
Pyren, THF, N,N-Dimethylformamid (DMF), N,N-Dimethylacetamid (DMAC)
und Dichlormethan (DCM) wurden von der Aldrich Chemical Company
Inc. (Oakville, ON, Kanada) erworben. N-(2-Hydroxypropyl)methacrylamid (HPMA)
wurde von Polysciences Inc. (Warrington, PA) erworben. Amphotericin
B, Indomethacin und Doxorubicin wurden von Sigma (Oakville, ON,
Kanada) erworben. Spectra/PorTM-Dialysemembranen
mit einem Molekulargewicht-Grenzwert (Cut-off) von 6.000-8.000 stammten
von Spectrum Laboratories (Rancho Dominguez, CA). VP wurde durch
eine Kieselgelsäule
gegeben, um den Inhibitor Natriumhydroxid zu entfernen. AIBN wurde
aus Ethanol umkristallisiert. THF wurde vor dem Gebrauch über Natrium
und Benzophenon frisch destilliert. Alle anderen Chemikalien wurden
im Anlieferungszustand verwendet.
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CHARAKTERISIERUNGSVERFAHREN
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1H NMR-Spektroskopie: 1H
NMR-Spektren aller Verbindungen, die in dieser Arbeit synthetisiert
wurden, wurden auf einem Bruker-Spektrometer (Milton, ON, Kanada)
gewonnen, das mit 300 MHz arbeitete.
-
Messungen
des Molekulargewichts: Gewichts-(Mw) und
Zahlenmittel des Molekulargewichts der Polymere wurden bestimmt
durch Gel-Permeations-Chromatographie (GPC) auf einem Waters Alliance
GPCV 2000-Chromatographen (Waters, Milford, MA), ausgestattet mit
einem Differential-Durchflussdetektor und dem Millennium-Softwareprogramm,
unter folgenden Bedingungen. Drei Säulen, HT1, HT2 und HT3, mit
einem Trennbereich von „sehr
hohes Molekulargewicht" bis „niedriges
Molekulargewicht",
wurden seriell verwendet. Polymerproben wurden in DMF aufgelöst (4mg/ml)
und in das System injiziert. Die mobile Phase war DMF, das 50 mM
LiBr enthielt. Die Fließgeschwindigkeit
und Temperatur wurden auf 0,8 ml/min bzw. 40°C festgelegt. Molekulargewichte
wurden durch relative Analyse anhand eines Vergleichs der Retentionszeiten
synthetisierter Triblock-Copolymere mit denjenigen von PEG-Standards
ermittelt.
-
Größenmessungen:
Die Aggregatgröße in wässerigen
Lösungen
wurde gemessen durch dynamische Lichtstreuung bei einem 90°- Winkel zum einfallenden
Strahl und 20°C
auf einem Coulter N4 Plus-Teilchengrößenanalysator (Coulter, Miami,
FL), ausgestattet mit Software zur Differential-Größenverteilungs-Intensitätsmessung.
Die wässerige
Lösung
des Polymers (0,03 bis 1 mg/ml) wurde vor der Größenmessung durch einen 0,22 μm-Filter
gegeben.
-
Fluoreszenzspektroskopie:
Die scheinbare Kritische Aggregationskoncentration (CAC) der Polymere wurde
durch ein Steady-State-Pyren-Fluoreszenzverfahren ermittelt, das
auf der Verschiebung der (0,0) Bande von Pyren in den Anregungsspektren
von 333 nm auf 336 nm aufgrund seines Einschlusses in den hydrophoben
Kern der Mizellen beruht (Lee, S.C.; Chang, Y.; Yoon, J.-S.; Kim,
C.; Kwon, I.C.; Kim, Y-H; Jeong, S.Y. 1999, Macromolecules 32, 1847-1852).
Zwei ml wässerige
Lösung
von Pyren (2·10–7 M)
wurden in eine 2 ml-Polymerlösung
mit zunehmenden Konzentrationen (0,015-5.000 mg/l) gegeben. Diese
Lösungen
wurden bei 4°C
im Dunkeln gehalten und 16 Stunden lang schwach gerührt. Ihre
Anregungsspektren wurden auf einem AMINCO Bowman-Lumineszenzspektrometer
der Serie 2 (Thermo Spectronic, Rochester, NY) erfasst, bei λex =
336 nm (Bandpass 1 nm) und λem = 393 nm (Bandpass 4 nm). Die CAC wurde
ermittelt aus dem Schnittpunkt zweier gerader Linien (der horizontalen
Linie mit einem nahezu konstanten Wert des Verhältnisses I336nm/I333nm und der vertikalen Linie mit einer
steten Zunahme des Verhältniswerts)
auf dem Graphen des Fluoreszenzintensitäts-Verhältnisses 336nm/I333nm im Verhältnis zur log-Polymerkonzentration.
-
BEISPIEL 1
-
Synthese von α,ω-Poly(ε-caprolacton)-dithiol:
Kettentransfermittel für
die Herstellung von A-B-A-Triblock-Copolymeren.
-
Schritt 1: Synthese von α,ω-Poly(ε-caprolacton)-di
(3,3'-dithiobis(propionat))
(DTPA-PCL-DTPA)
-
Zwei
g von HO-PCL-OH (1 mmol) und 1 g von DTPA (5 mmol) wurden zu 10
ml THF gegeben. Die Reaktionsmischung wurde gerührt, um eine klare Lösung zu
ergeben. Hierzu wurden 0,8 g DCC (4 mmol) und 20 mg DMAP, aufgelöst in 5
ml THF, in einer Portion hinzugefügt. Die Reaktionsmischung wurde
bei Raumtemperatur 2 Tage lang gerührt. Sie wurde filtriert, um
Dicyclohexylharnstoff (dicyclohexyl urea, DCU) zu entfernen. Die
klare Lösung
wurde in vacuo konzentriert. Dann wurden hundert ml DCM hinzugegeben
und 1 h stehen gelassen, um die restlichen Spuren von DCU zu präzipitieren.
Die DCM-Lösung
wurde filtriert und mit 3×50
ml von 5% wässerigem
NaCl extrahiert. Die organische Schicht wurde auf wasserfreiem Magnesiumsulfat
getrocknet. DCM wurde unter vermindertem Druck verdampft, um DTPA-PCL-DTPA
zu isolieren. Das Produkt wurde in vacuo 16 h lang getrocknet. Ausbeute
(90%).
1H NMR (CDCl3):
4.17 δ,
s, 4H (terminales -CH 2-O-CO- von PCL); 4.00 δ, s, 27H (-CH 2-O-CO- von der
PCL Hauptkette; 3.64 δ,
s, 3.6H (-CH 2-COOH
of DTPA); 2.87 δ,
d, 7H (-CH 2-S-S-CH 2- von DTPA);
2.72 δ,
m, 8H (-O-CH 2-CH 2-O-
von PCL Diethylenglykol); 2.25 δ,
s, 27H (-CH 2-CO-
von PCL Carbonyl + DTPA Carbonyl); 1.59 δ, s, 59H (-CH 2- von PCL Methylengruppe);
1.32 δ,
s, 29H (-CH 2-
von PCL Methylengruppe).
-
Schritt 2: Reduktion von
DTPA-PCL-DTPA zu HS-PCL-SH.
-
Zwei
g von DTPA-PCL-DTPA wurden in 10 ml DMF aufgelöst. DTT (0,616 g, 2,5-mal molarer Überschuss
gegenüber
Disulfidgruppen) wurde hinzugefügt,
und die Reaktionsmischung wurde bei Raumtemperatur 24 h lang gerührt. Die
DMF-Lösung
wurde unter Rühren
in kaltes Wasser (11) gegossen, um HS-PCL-SH zu präzipitieren.
Das Produkt wurde durch Filtration isoliert, gründlich mit Wasser gewaschen
und in vacuo getrocknet. Ausbeute (43%).
1H
NMR (CDCl3): 4.19 δ, s, 4H (terminales -CH 2-O-CO
von PCL); 4.02 δ,
t, 38H (-CH 2-O-CO-
von der PCL Hauptkettel; 3.6 δ,
s, 4.25H (HS-CH2-CH 2-CO- von DTPA); 2.88 δ, m, 4.27H (HS-CH 2-CH2-CO-
von DTPA); 2.7-2.72 δ,
m, 8H (-O-CH 2-CH 2-O-
von PCL Diethylenglykol); glycol); 2.27 δ, t, 40H (-CH 2-CO- von PCL
Carbonyl); 1.61 δ,
s, 79H (-CH 2-
von PCL Methylengruppen); 1.34 δ,
d, 43H (-CH 2-
von PCL Methylengruppen).
-
BEISPIEL 2
-
Synthese von Poly(N-(2-hydroxypropyl)methacrylamid)-block-poly
(ε-caprolacton)-block-poly(N-2-hydroxypropyl-methacrylamid)
(PHPMA-b-PCL-b-PHPMA)
-
Ein
typisches Verfahren für
PHPMA-b-PCL-b-PHPMA (1:0,33) ist unten beschrieben (die Zahlen in Klammern
stellen das Molare Zuführungsverhältnis (Molar
Feed Ratio) HPMA:Caprolacton (CL) dar). In einem Dreihalsrundkolben,
der mit einem magnetischen Rühranker
und Rückflusskühler ausgestattet
war, wurden HS-PCL-SH (0,80 g, 0,36mmol), HPMA (3 g, 20, 9 mmol)
und AIBN (0, 034 g, 0,209 mmol) in DMF (10 ml) aufgelöst. Die
Lösung
wurde 30 min. lang bei Raumtemperatur mit Stickstoff gereinigt,
und der Kolben wurde in ein Ölbad
eingetaucht, das auf 80°C
vorgewärmt
war. Die Polymerisation wurde 16 h lang unter kontinuierlicher Stickstoffspülung fortgesetzt.
Die DMF-Lösung
wurde in Diethylether (800 ml) gegossen, um das Polymer zu präzipitieren,
das in 100 ml Wasser aufgelöst
und bei 4°C
2 Tage lang gegen 2 1 Wasser dialysiert wurde. Das Wasser wurde
alle 12 h ersetzt. Die wässerige
Polymerlösung
wurde bei 4.000 g 5 min. lang zentrifugiert, um eventuell nicht
umgesetztes HS-PCL-SH abzutrennen (sehr geringe Menge beobachtet).
Dann wurde die Lösung
dekantiert, durch 0,45-μm-Filter
filtriert und gefriergetrocknet, um PHPMA-b-PCL-b-PHPMA zu ergeben.
Ausbeute: 2,5 g (65%). Typische 1H NMR (DMSO
d6)-Spektraldaten sind:
4.64 δ, s, (-CH-OH
von pHPMA); 4.03 δ,
s, (terminales -CH 2-O-CO-
of PCL); 3.90 δ,
t, (-CH 2-O-CO-
von der PCL Hauptkette); chain); 3.59 δ, s, (-NH- von PHPMA); 2.81 δ, s, (HO(CH)-CH 2- NH- von pHPMA); 2.19 δ, t, (-CH 2-CO-
of PCL); 1.44 δ,
m, (CH 2-Hauptkette
von PHPMA + PCL Methylengruppen); 1.21 δ, d, (PCL Methylengruppen);
0.73-0.94 δ,
d, (-CH 3-
von PHPMA Hauptkette + Seitengruppe -CH3 von
PHPMA).
-
Ein
Ellman-Test zum Nachweis freier -SH-Gruppen wurde am Polymer durchgeführt. Der
Test war negativ und zeigte somit den vollständigen Verbrauch von Thiolgruppen
von HS-PCL-SH im Kettentransfer an PHPMA und die Bildung des Triblock-Copolymers
an. Polymere mit einem anderen Molar Feed Ratio von HPMA: CL wurde
gemäß dem Verfahren
synthetisiert, das in Beispiel 2 beschrieben ist. Ausbeuten (60-70%).
Polymercharakterisierungsdaten sind in Tabelle 1 (Einträge 1-4)
aufgeführt.
-
BEISPIEL 3
-
Synthese von Poly(N-vinylpyrrolidon)-block-poly(δ-caprolacton)-block-poly(N-vinylpyrrolidon) (PVP-b-PCL-b-PVP)
-
Diese
Polymere wurden mit zunehmendem Molar Feed Ratio von CL zu VP nach
dem Verfahren synthetisiert, das für PHPMA-b-PCL-b-PHPMA beschrieben
ist. Typische
1H NMR (DMSO d
6)-Spektraldaten
sind: 4,10 δ,
s, (terminales -CH
2-O-CO- von PCL); 3,97 δ, s, (-CH
2-O-CO- der PCL-Hauptkette); 3,59-3,74 δ, d, (-CH- der
PVP-Hauptkette);
3,14 δ,
s, (-CH
2- der PVP-Hauptkette) 1,28-2,26 δ, m, (-CH
2 des Pyrrolidonrings + PCL-Methylengruppen).
Die Polymerausbeuten nach der Reinigung lagen im Bereich von 50-60%.
Auch bei diesen Polymeren fiel der Ellman-Test auf freie -SH-Gruppen negativ aus
und zeigte so einen vollständigen Verbrauch
von Thiolgruppen in HS-PCL-SH im Kettentransfer an PVP und die Bildung
des Triblock-Copolymers an. Polymercharakterisierungsdaten sind
in Tabelle 1 (Einträge
5-7) aufgeführt. Tabelle
1: Molekulargewichte,
Zusammensetzung und Mizellcharakterisierungsdaten für A-B-A-Triblock-Copolymere
-
Bestimmt
durch 1H NMR aus dem Verhältnis der
Anzahl von Protonen unter den Spitzenwerten (Peaks), die für HPMA oder
VP bzw. PCL charakteristisch sind.
- 1in
Klammern stehen für
Molare Zuführungsverhältnisse
(Molar Feed Ratios) von Monomer:CL.
- 3Ermittelt GPC unter Anwendung von PEG-Standards.
- 4Berechnet aus der Anzahl der Protonen
unter den Spitzenwerten (Peaks), die für HPMA oder VP charakteristisch
sind. Es wurde davon ausgegangen, dass das durchschnittliche Mn von PCL 2.000 beträgt.
- 5Der ist der Durchschnitt von 2 Experimenten.
- 6Gemessen durch dynamische Lichtstreuung
unter Verwendung wässeriger
Polymerlösungen
bei 1 mg/ml. Die angegebenen Werte sind der Durchschnitt von 3 Messungen.
Die Zahlen in Klammern stehen für
den prozentualen Anteil von Mizellen einer bestimmten Größe.
-
BEISPIEL 4
-
Arzneimittelbeladung
in A-B-A-Triblock-Copolymer-Mizellen
-
Ein
exemplarisches, aber nicht einschränkendes Verfahren zum Einschluss
eines Arzneimittels, z. B. eines Antikrebsmittels, z. B. Doxorubicin,
und eines Antimykotikums, z. B. Amphotericin B, ist unten beschrieben.
-
Fünf mg Doxorubicin
oder 5 mg Amphotericin B und 50 mg PHPMA-b-PCL-b-PHPMA wurden in
5 ml DMAC aufgelöst.
Der vierfache molare Überschuss
von Triethylamin im Verhältnis
zum Arzneimittel wurde hinzugefügt.
Die klare Lösung
aus Polymer und Arzneimittel wurde bei Raumtemperatur 30 min. lang
stehen gelassen. Dann wurden 0,5 ml Wasser in Portionen von 0,1
ml hinzugegeben. Diese Lösung
wurde in einen Dialysemembransack mit einem Molekulargewicht-Grenzwert
(Cut-off) von 6.000-8.000 gegeben und 24 h lang bei Raumtemperatur
gegen 2 l Wasser dialysiert. Das Wasser in der Außenkammer
wurde alle 12 h ersetzt. Die Lösung
im Dialysesack wurde durch 0,22-μm-Filter
gegeben und gefriergetrocknet, um mit Arzneimittel beladene Mizellen
zu erhalten. Die Arzneimittel-Beladung wurde durch Spektralphotometrie
bewertet, nachdem die Mizellen in DMAC aufgelöst und die Absorbanz für Doxorubicin
und Amphotericin B bei 486 bzw. 412 nm gemessen worden war. Ein ähnliches
Verfahren wurde angewandt, um Doxorubicin und Amphotericin B in PVP-b-PCL-b-PVP-Mizellen einzuschließen. Die
Daten der Arzneimittel-Beladung
sind in Tabelle 2 aufgeführt. Tabelle
2: Arzneimittel-Beladungs-Daten
für A-B-A-Triblock-Copolymer
nach dem Dialyseverfahren
![Figure 00220001](https://patentimages.storage.googleapis.com/c0/fe/69/863dda166234c8/00220001.png)
- 1Arzeimittel-Beladung
der Grundlage von w/w Arzneimittel/(Polymer + Arzneimittel).
- 2Nicht nachweisbar.
-
BEISPIEL 5
-
Synthese von Stern-poly(ε-caprolacton)-tetrakis-thiol
thiol (Stern-PCL-(SH)4): Kettentransfermittel
für die
Herstellung von sternförmigen
Block-Copolymeren.
-
Schritt 1: Synthese von
sternförmigem
Poly(ε-caprolacton)
(Stern-PCL)
-
Zwei
g ε-Caprolacton
(mmol), 0,03 g Pentaerythritol (mmol), 0,025 g Zinn-2-ethylhexanoat
(mmol) wurden in ein Schlenk- Polymerisationsrohr,
ausgestattet mit einem magnetischen Rühranker, platziert. Vakuum wurde
10 Minuten lang an das Rohr angelegt. Dann wurde das Rohr mit Stickstoff
gefüllt.
Dies wurde dreimal wiederholt. Schließlich wurde das Rohr unter
Vakuum verschlossen und in ein Ölbad
eingetaucht, das auf 150°C
vorgewärmt
war. Polymerisation wurde 16 h lang unter Rühren stattfinden gelassen.
Das Polymerisationsrohr wurde auf Raumtemperatur abgekühlt. Das
Polymer wurde in 20 ml Dichlormethan aufgelöst und in n-Hexan präzipitiert.
Das Polymer wurde durch Filtration isoliert und im Vakuum 16 h lang
getrocknet. Ausbeute (85%).
1H NMR
(CDCl3) : 4.10 δ s, 8H (-CH 2-o-CO- von Pentaerythritol),
4.05 δ,
t, 192H (-CH 2-O-CO-
von PCL), 3.64 δ,
t, 8H (terminales -CH 2-OH von PCL-Zweigen), 2.30 δ, t, 192H
(-CH 2-CO-
von PCL carbonyl); 1.61 δ,
m, 424H (-CH 2- von PCL Methylengruppen);
1.34 δ,
d, 200H (-CH 2-
von PCL Methylengruppen).
-
Schritt 2: Synthese von
Stern-poly(ε-caprolacton)-tetrakis
(3,3'-dithiobis(propionat))
(Stern-PCL-(DTPA)4)
-
1,5
g Stern-PCL (0,54 mmol -OH) und 0, 6 g DTPA (2,7 mmol, 5-facher Überschuss
gegenüber -OH-Gruppen)
wurden in 15ml THF aufgelöst.
Hierzu wurden 0,5 g DCC (2,18 mmol, 4-facher Überschuss gegenüber -OH-Gruppen)
und 100 mg DMAP in 10 ml THF in einer Portion hinzugefügt. Die
Reaktionsmischung wurde bei Raumtemperatur 2 Tage lang gerührt. Sie
wurde zum Entfernen von DCU-Salz filtriert. THF-Lösung wurde
im Vakuum konzentriert. Die viskose Flüssigkeit, die gewonnen wurde,
wurde in 100 ml DCM aufgelöst und
1,5 h lang stehen gelassen, um restliche Spuren von DCU zu präzipitieren.
Die klare Lösung
wurde konzentriert, um das Produkt zu isolieren, das im Vakuum 16
h lang getrocknet wurde. Ausbeute 1g (58%).
1H
NMR (CDCl3): 4.09 δ s, 8H (-CH 2-o-CO- von pentaerythritol),
4.05 δ,
t, 129H (-CH 2-O-CO-
of PCL), 2.92 δ, m,
24H (8H von terminalen -CH 2-OH of PCL-Zweigen + 16H von -CH 2-CO- von DTPA),
2.72 δ,
m, 17H (-CH 2-S- of
DTPA), 2.29 δ,
t, 135H (-CH 2-CO-
von PCL Carbonyl); 1.64 δ,
m, 316H (-CH 2- von PCL Methylengruppen); 1.37 δ, d, 167H
(-CH 2-
von PCL Methylengruppen).
-
Schritt 3: Reduktion von
Stern-PCL-(DTPA)4 zu Stern-PCL-(SH)4
-
0,5
g Stern-PCL-(DTPA)4 wurden in 5 ml DMF aufgelöst. Hundert
mg Dithiothreitol (3,6-facher molarer Überschuss gegenüber Disulfidgruppen)
wurden zu der Lösung
gegeben und bei Raumtemperatur 24 h lang gerührt. Die Lösung wurde in 1 l kaltes Wasser
gegossen, um Stern-PCL-(SH)4 zu präzipitieren.
Das Produkt wurde durch Filtration isoliert, gründlich mit Wasser gewaschen
und im Vakuum 2h lang getrocknet. Es wurde bis zum weiteren Gebrauch
bei –20°C gelagert.
Ausbeute (80%).
1H NMR (CDCl3): 4.11 δ s,
8H (-CH 2-O-CO-
von Pentaerythritol), 4.06 δ,
t, 150H (-CH 2-O-CO- von PCL + terminales
-CH 2-O-DTPA),
2.94 δ,
t, 9H (-CH 2-CO- von DTPA), 2.77 δ, m, 10H
(-CH 2-S-
von DTPA), 2.31 δ,
t, 135H (-CH 2-CO-
von PCL Carbonyl); 1.64 δ,
m, 333H (-CH 2-
von (PCL Methylengruppen); 1.37 δ,
m, 189H (-CH 2-
of PCL von PCL Methylengruppen).
-
BEISPIEL 6
-
Synthese von sternförmigem Poly(ε-caprolacton)-block-poly(N-(2-hydroxypropyl)methacrylamid)
-
In
einem Dreihalsrundkolben, der mit einem magnetischen Rühranker
und einem Rückflusskühler ausgestattet
war, wurden 0,1g Stern-PCL-(SH)4, 1g HPMA
(6,9 mmol), 0,011g AIBN (0,069mmol) in 10 ml DMF aufgelöst. Die
Lösung
wurde bei Raumtemperatur 30 min. lang mit Stickstoff gereinigt,
und der Kolben wurde in ein Ölbad
eingetaucht, das auf 80°C
vorgewärmt
war. Die Polymerisation wurde 16 h lang unter kontinuierlicher Stickstoffspülung fortgesetzt.
Die DMF-Lösung
wurde in Diethylether (800 ml) gegossen, um das Polymer zu präzipitieren,
das in 100 ml Wasser aufgelöst
und bei 4°C
2 Tage lang gegen 2 1 Wasser dialysiert wurde. Das Wasser wurde
alle 12 h ersetzt. Die wässerige
Polymerlösung
wurde bei 4.000 g 5 min. lang zentrifugiert, um eventuell nicht
umgesetztes Stern-PCL-(SH)4 abzutrennen
(sehr geringe Menge beobachtet). Dann wurde die Lösung dekantiert,
durch 0,45-μm-Filter
filtriert und gefriergetrocknet, um sternförmiges PCL-b-PHPMA zu gewinnen.
Ausbeute (72%). Typische 1H NMR (DMSO d6)-Spektraldaten sind:
4.69 δ, s, (-CH 2-OH
von PHPMA); 4.03 δ,
s, (-CH 2-O-CO-
von pentaerythritol); 3.95 δ,
t, (-CH 2-O-CO-
von PCL Hauptkette); 3.65 δ,
s, (-NH- von PHPMA); 2.89 δ, s, (HO(CH)-CH 2-NH- von PHPMA); 2.24 δ, t, (-CH 2-CO-
von PCL); 1.50 δ,
m, (-CH 2-
Hauptkette von PHPMA + PCL Methylengruppen); 1.26 δ, d, (PCL
Methylengruppen); 0.79-1.00 δ,
d, (-CH 3 of
PHPMA Hauptketten + Seiten -CH 3 von PHPMA).
-
Ein
Ellman-Test zum Nachweis freier -SH-Gruppen wurde an dem Polymer
durchgeführt.
Der Test war negativ, was eine vollständige Ausnutzung der Thiolgruppen
von Stern-PCL-(SH)
4 in Kettentransfer an
PHPMA und die Bildung des Stern-Block-Copolymers anzeigte. Polymere mit einem
anderen Molaren Zuführungsverhältnis (Molar
Feed Ratio) von HPMA: CL wurden gemäß dem Verfahren synthetisiert,
das in Beispiel 6 beschrieben ist. Die Ausbeuten betrugen 60-70%.
Polymercharakterisierungsdaten sind in Tabelle 3 aufgeführt. Tabelle
3: Molekulargewichte, Zusammensetzung und Mizellcharakterisierungsdaten
für sternförmige Block-Copolymere
- 1Zahlen Klammern
stehen für
Molare Zuführungsverhältnisse
(Molar Feed Ratios) von HPMA:CL.
- 2Ermittelt durch 1H
NMR aus dem Verhältnis
der Anzahl von Protonen unter den Spitzenwerten (Peaks), die für HPMA bzw.
PCL charakteristisch sind.
- 3Berechnet der Anzahl von Protonen unter
den Spitzenwerten, die für
HPMA & PCL charakteristisch
sind.
- 4Der Wert ist der Durchschnitt zweier
Experimente.
- 5Gemessen dynamische Lichtstreuung unter
Verwendung wässeriger
Polymerlösungen.
Die angegebenen Werte sind der Durchschnitt aus 3 Messungen. Die
Zahlen in Klammern stehen für
den prozentualen Anteil an Mizellen einer bestimmten Größe. 0,2%
w/w Polymerlösung
wiesen unimodale Mizellen auf.
-
Beispiel 7
-
Arzneimittel-Beladung
in Stern-Block-Copolymer-Mizellen
-
Zwanzig
mg Indomethacin und 50 mg Stern-PCL-b-PHPMA wurden in 5 ml DMAC
aufgelöst.
Die klare Lösung
aus Polymer und Arzneimittel wurde bei Raumtemperatur 30 min. lang
stehen gelassen. Dann wurden 0,5 ml Wasser in Portionen von 0,1
ml hinzugefügt.
Diese Lösung
wurde in einen Dialysemembransack mit einem Molekulargewicht-Grenzwert
(Cut-off) von 6.000-8.000 gegeben und 24 h lang bei Raumtemperatur
gegen 2 1 Wasser dialysiert. Das Wasser in der Außenkammer
wurde alle 12 h ersetzt. Die Lösung
im Dialysesack wurde durch 0,22-μm-Filter
filtriert und gefriergetrocknet, um mit Arzneimittel beladene Mizellen
zu erhalten. Die Arzneimittel-Beladung wurde nach der Auflösung der
Mizellen in DMF und Messung der Absorbanz bei 320 nm durch Spektralphotometrie
bewertet. Die Daten der Arzneimittel-Beladung sind in Tabelle 4
dargestellt. Tabelle
4: Daten der Arzneimittel-Beladung für Stern-Block-Copolymere
- 1Arzneimittel-Beladung
auf der Grundlage von w/w Arzneimittel/(Polymer + Arzneimittel).
-
BEISPIEL 8
-
Synthese von ω-Poly(D,L-Milchsäure)-thiol
P(DLLA)-SH: Kettentransfermittel zur Herstellung von Diblock-Copolymeren.
-
Schritt 1: Synthese von
2,2'-Dithiobis(hydroxyethyl)-poly(D,L-lactid) P (DLLA)-S-S-P
(DLLA)
-
Drei
Gramm D,L-Lactid (20,8 mmol), 0,09 g 2-Hydroxyethyldisulfid (0,58 mmol), 0,025
g Zinn-2-ethylhexanoat wurden in ein Schlenk-Polymerisationsrohr,
ausgestattet mit einem magnetischen Rühranker, platziert. Vakuum
wurde 10 Minuten lang an das Rohr angelegt. Dann wurde das Rohr
mit Stickstoff gefüllt.
Dies wurde dreimal wiederholt. Schließlich wurde das Rohr unter
Vakuum verschlossen und in ein Ölbad
eingetaucht, das auf 150°C
vorgewärmt
war. Polymerisation wurde 16 h lang unter Rühren stattfinden gelassen.
Das Polymerisationsrohr wurde auf Raumtemperatur abgekühlt. Das
Polymer wurde in 20 ml Dichlormethan aufgelöst und in n-Hexan präzipitiert.
Das Polymer wurde durch Filtration isoliert und im Vakuum 16 h lang
getrocknet. Ausbeute (66 %). 1H NMR (CDCl3): 5,16 δ s,
64H (CH3-CH-O-CO- von Milchsäure), 4,37-4,40 δ, m, 4H (-O-CH2-CH2-S-S- von 2-Hydroxyethyldisulfid),
2,90 δ,
t, 4H, (-CH2-S-S- von 2-Hydroxyethyldisulfid), 1,57 δ, s, 206
H (CH3-CH-O-CO von Milchsäure). Mn (1H NMR): 4600.
-
Schritt 2: Reduktion von
P(DLLA)-S-S-P(DLLA) zu P(DLLA)-SH
-
Zwei
g P(DLLA)-S-S-P(DLLA) wurden in 15 ml DMF aufgelöst. Fünfhundertundsechzig mg Dithiothreitol
(ca. der 5-fache molare Überschuss
gegenüber
Disulfidgruppen) wurden zur Lösung
gegeben und bei Raumtemperatur 24 h lang gerührt. Die Lösung wurde zur Präzipitation
von P(DLLA)-SH in 1 l kaltes Wasser gegossen. Das Produkt wurde
durch Filtration isoliert, gründlich
mit Wasser gewaschen und im Vakuum 16 h lang getrocknet. Es wurde
bis zum weiteren Gebrauch bei –20°C gelagert.
Ausbeute (30%). 1H NMR (CDCl3): 5,16 δ s, 40H (CH3-CH-O-CO- von Milchsäure), 4,37 δ, m, 2H(-O-CH2-S-S-
von 2-Hydroxyethyldisulfid), 3,66 δ, m, 2H (-O-CH2-CH2-SH am P (DLLA)-SH-Kettenende), 1,57 δ, s, 127
H (CH3-CH-O-CO von Milchsäure). Mn (1H NMR): 2880.
-
Beispiel 9
-
Herstellung von Poly(D,L-lactid)-block-poly(N-vinylpyrrolidon)
P (DLLA)-b-PVP
-
In
einem Dreihalsrundkolben, der mit einem magnetischen Rühranker
und einem Rückflusskühler ausgestattet
war, wurden 0,2g P(DLLA)-SH, 1g VP (9 mmol), 0,015g AIBN (0,09 mmol)
in 10ml DMF aufgelöst. Die
Lösung
wurde bei Raumtemperatur 30 min. lang mit Stickstoff gereinigt,
und der Kolben wurde in ein Ölbad eingetaucht,
das auf 80°C
vorgewärmt
war. Die Polymerisation wurde 6 h lang unter kontinuierlicher Stickstoffspülung fortgesetzt.
Die DMF-Lösung
wurde zur Präzipitation
des Polymers in Diethylether (800 ml) gegossen. Ausbeute (50%). 1H NMR (CDCl3): 5,16 δ s, 40H (CH3-CH-O-CO- von Milchsäure), 3,72 δ, s, 277H (-CH-CH2- der
PVP-Hauptkette), 3,21 δ,
s, 535H (-CH-CH2- der PVP-Hauptkette), 2,35-1,47 δ, m, 1743H(-CH2- des Pyrrolidonrings), 1,5 δ (CH3 von Lactid). Mn (1H NMR): 33.600. PDLLA-Einschluss: 8,5% w/w
(50% der Zuführungsmenge).
Der Ellman-Test war negativ für
P(DLLA)-PVP.
-
Beispiel 10
-
Synthese von Poly(N-(2-hydroxypropyl)methacrylamid)-block-poly
(D,L-lactid)-block-poly(N-2(hydroxypropyl)methacrylamid) (PHPMA-b-PDLLA-b-PHPMA)
-
Schritt 1: Synthese von
Poly(D,L-lactid)-diolen (OH-PDLLA-OH)
-
PDLLA-Diole
wurden hergestellt durch Ring-öffnende
Polymerisation. Kurz beschrieben, wurden 6 g D,L-Lactid (DLLA) (0,04162
mol) in einen 10-ml-Kolben gegeben und anschließend in vacuo bei 80°C 4 h lang getrocknet.
Nach dem Kühlen
wurden 0,282 ml Diethylendiglykol (0,316 g, 0,002974 mol) und 0,5
% w/w Zinn-Oktanoat
in den Kolben injiziert. Die Reaktionsmischung wurde 3-mal mit Stickstoff
gespült.
Dann wurde der Kolben versiegelt und in ein 150°C heißes Ölbad eingetaucht, um die Polymerisation
einzuleiten. Die Polymerisation wurde nach 16 h durch Entfernen
des Kolbens aus dem Bad angehalten. Dichlormethan wurde hinzugefügt, und
die Lösung
wurde filtriert. Das weiße
Produkt wurde gewonnen durch Präzipitieren
der konzentrierten Polymerlösung
in Hexan und in vacuo bei Raumtemperatur 48 h lang getrocknet. Ausbeute:
6,0 g, (95 %).
1H NMR (CDCl3): 5.2 δ, überlappend
g, 2H, (Methan von PDLLA); 4.3 δ, überlappend
t, 4H, (CH 2-O-CO-
von PDLLA Hauptkette;; 3.7 δ, überlappend
t, 4H, (-CH 2-O-CH 2-
der Mitte von PDLLA Diolen); 1.5-1.6 δ, überlappend d, 6H, (methyl of
PDLLA -CO(CH 3)CH-O-). GPC: Mn 2,000, PDI: 1.41
-
Schritt 2: Synthese von
3,3'-Dithiodipropionylchlorid
-
Fünf g (3,3'-Dithiodipropionsäure) DTPA
(0,02378 mol), 4,14 ml Thionylchlorid (6,75 g, 0,057 mol), 25 mol
Toluol und 0,12 ml DMF wurden in einen 100-ml-Kolben gegeben. Die
Lösung
wurde 15 min. lang mit Stickstoff gespült, der Kolben wurde versiegelt,
und die Reaktionsmischung wurde in ein Ölbad getaucht, das bei 60°C gehalten
wurde. Die Lösung
wurde 5 h lang gerührt.
Das Lösungsmittel
wurde unter vermindertem Druck verdampft, um eine braune Flüssigkeit
zu ergeben. Ausbeute 7,5 g (100%).
1H
NMR (CDCl3): 3.33 δ, t, 4H, (-CH 2-S-S-CH 2-); 2.97 δ, t, 4H,
(-CO-CH 2-).
-
Schritt 3: Synthese von
Poly(D,L-lactid)-dithiol (HS-PDLLA-SH)
-
Ein
ml Pyridin, 10 mg DMAP und 2,8 g 3,3'-Dithiodipropionylchlorid (0,0114 mmol)
wurden in 10 ml DMF in einem 100-ml-Dreihalskolben aufgelöst. Die
Lösung
wurde mit Stickstoff gespült.
Sechs g HO-PDLLA-OH (0,0028 mol), aufgelöst in 20 ml DMF, wurden tropfenweise über einen
Zeitraum von 30 min. in den Kolben gegeben. Die Reaktionsmischung
wurde 8 h lang in einem Eisbad gerührt. Dann wurden 3,5 g DTT und
1,5 ml Triethylamin hinzugefügt
und weitere 5 Tage bei Raumtemperatur gerührt. Dreißig ml Chloroform wurden zur
Reaktionsmischung gegeben und anschließend in 200 ml einer wässerigen
0,2 M-Zitronensäurelösung gegossen.
Die organische Phase wurde 3-mal mit 500 ml Wasser gewaschen, über Magnesiumsulfat
getrocknet und anschließend
in Hexan präzipitiert.
HS-PDLLA-SH wurde 1 Tag lang in vacuo bei Raumtemperatur getrocknet.
Ausbeute 4 g (64%).
1H NMR (CDCl3): 5.2 δ, überlappend
q, (Methan von PDLLA); 4.3 δ, überlappend
t, 4H, (CH 2-O-CO-
von PDLLA Hauptketten); 3.7 δ, überlappend
t, 4H, (-CH 2-O-CH 2-
Mitte von PDLLA Diolen); ls); 2.8 δ. überlappend m, 8H, (-FDLLA-O-CO-CH 2-CH 2-);
1.5-1.6 δ, überlappend
d, (-CO(CH 3)CH-O-
von PDLLA). GPC, Mn 2,000, PDI 1.5.
-
Schritt 4: Synthese von
PHPMA-b-PDLLA-b-PHPMA.
-
Ein
typisches Verfahren für
PHPMA-b-PDLLA-b-PHPMA (3:1) ist im Folgenden beschrieben (die Zahlen
in Klammern stellen das Molare Zuführungsverhältnis (Molar Feed Ratio) HPMA:DLLA
dar). HS-PDLLA-SH (0,32 g, 0,16 mmol), HPMA (1,68 g, 11,7 mmol)
und 2,2,-Azobis(2-methylbutyronitril) (AMBN) (0,023 g, 0,117 mol) wurden
in einem 25-ml-Rundkolben, ausgestattet mit einem magnetischen Rühranker
und einer Scheidewand, in DMF (4,5 ml) aufgelöst. Die Lösung wurde 30 min. lang bei
Raumtemperatur mit Stickstoff gespült, versiegelt und in ein Ölbad eingetaucht,
das auf 80°C
vorgewärmt
war. Die Polymerisation wurde 16 h lang fortgesetzt. Die DMF-Lösung wurde
zur Präzipitation
des Polymers in Diethylether (200 ml) gegossen. Letzteres wurde
in 25 ml DMF, gemischt mit 25 ml Wasser, aufgelöst und gegen 2 1 Wasser bei
4° C 2 Tage
lang dialysiert. Das Wasser wurde alle 12 h erneuert. Die wässerige
Polymerlösung
wurde bei 10.000 g 10 min. lang zentrifugiert, um eventuell nicht
umgesetztes HS-PDLLA-SH abzutrennen (sehr geringe Menge beobachtet). Dann
wurde die Lösung
dekantiert, durch 0,45 μm
Filter filtriert und gefriergetrocknet, um PHPMA-b-PDLLA-b-PHPMA
zu ergeben. Ausbeute: 1,3 g (65%). Typische 1H
NMR (DMSO d6)-Spektraldaten sind:
7.23 δ, s, (-NH-CO- von PHPMA); 5.2 δ, (Methan
von PDLLA); 4.64 δ,
s, (-CH(OH)- von PHPMA); 3.59 δ, 5, (-OH
von PHPMA); 2.81 δ,
s, (HO(CH)-CH 2-NH-
von PHPMA); 1.44 δ,
m, (-CH 2-Hauptkette
von PHPMA); 1.5-1.6 δ, überlappend
d, (-CO(CH 3)CH-O-
von PDLLA); 0.73-0.94 δ,
m, (-CH 3 Hauptketten
+ Seiten -CH 3 von PHPMA).
-
Alle
Polymere wurden gemäß dem oben
beschriebenen Verfahren mit einem zunehmenden Molverhältnis von
LA zu HPMA in der Zuführung
synthetisiert. Die Ausbeuten betrugen 60-70%.
-
Beispiel 11:
-
Synthese von Poly(N-vinylpyrrolidon)-b-poly(D,L-lactid)-b-poly
(N-vinylpyrrolidon) (PVP-b-PDLLA-b-PVP).
-
Diese
Polymere wurden nach dem Verfahren, das für PHPMA-b-PDLLA-b-PHPMA beschrieben ist, mit zunehmenden
Molaren Zuführungsverhältnissen
(Molar Feed Ratlos) von DLLA zu N-Vinylpyrrolidon (VP) synthetisiert.
Typische 1H NMR (DMSO d6)-Spektraldaten sind:
5.2 δ, überlappend
(Methan von PDLLA); 3.3-3.7 δ,
(-CH 2-
VP Ring + -CH 2-
PVP Hauptkette); 3.14 δ,
s, (-CH 2-CO-
in VP-Ring); g); 1.28-2.26 δ, m, (-CH 2-PVP
Hauptkette + -CH 2-
in VP-Ring g + methyl von pDLLA-CO(CH 3)CH-O-).
-
Polymerausbeuten
nach der Reinigung lagen im Bereich von 50-60%. Tabelle
5: Molekulargewicht, Zusammensetzung und Mizellcharakterisierungsdaten
von A-B-A-Triblock-Copolymeren
- 1Die Zahlen in
Klammern stehen für
Molare Zuführungsverhältnisse
(Molar Feed Ratios) von Monomer:DLLA.
- 2Ermittelt durch 1H
NMR anhand des Verhältnisses
der Anzahl von Protonen unter den Spitzenwerten (Peaks), die für HPMA bzw.
VP und PDLLA charakteristisch sind.
- 3Ermittelt GPC unter Anwendung von PS-Standards.
- 4Berechnet aus der Anzahl von Protonen
unter den Spitzenwerten, die für
HPMA oder VP charakteristisch sind. Es wurde davon ausgegangen,
dass die durchschnittliche Mn von PCL 2.000 war.
- 5Der ist der Durchschnitt aus zwei Experimenten.
- 6Gemessen durch dynamische Lichtstreuung
unter Verwendung wässeriger
Polymerlösungen
mit 2 mg/ml. Die angegebenen Werte sind der Durchschnitt aus drei
Messungen. Die Zahlen in Klammern stehen für den prozentualen Anteil von
Mizellen mit einer bestimmten Größe.