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Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf reaktive Blends von Polymeren,
die durch Schmelzmischen und Umsetzen eines Polymers mit einer Hydroxyl-,
Carbonsäure-,
Amin-, Amid-, Enamin-, Oxazolidin-, Epoxid-, Urethan-, Thioisocyanat-,
Isocyanat-, Kohlendioxid-, Imin-, Thiol-, Acrylsäure-, Maleinsäureanhydrid-, Imid- oder Ester-Funktionalität in dem
Polymer mit einem thermoplastischen Polyurethan (TPU)-Polymer hergestellt
werden. Das Vermischen und Umsetzen wird durch Schmelzmischen des
mit einem TPU umzusetzenden Polymers in Gegenwart eines Isocyanats
durchgeführt,
um eine Polymerblend-Zusammensetzung zu bilden. Das reaktive Vermischen
kann auch bei der Herstellung des TPU durchgeführt werden, indem das Polymer
zu der TPU-Reaktionsmischung gegeben wird, bevor die Umsetzung vervollständigt ist.
Die Erfindung bezieht sich auch auf ein Verfahren des reaktiven
Vermischens und auf Gegenstände,
die aus den reaktiven Blend-Polymeren
hergestellt werden. Verfahren zum Kompatibilisieren von zwei oder
mehr normalerweise nicht mischbaren TPU-Polymeren werden auch offenbart.
Das durch das reaktive Vermischen gebildete Kompound kann auch zum
Kompatibilisieren von nicht mischbaren Polymerblends verwendet werden.
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Hintergrund der Erfindung
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Es
ist bekannt, dass verschiedene Polymere vermischt werden können, wie
durch Schmelzmischen, um eine Kombination von erwünschten
Eigenschaften zu erlangen. Wenn die zwei Polymere kompatibel gemacht
werden können,
sollten die physikalischen Eigenschaften, die durch das Blend erreicht
werden, den Gehalten der einzelnen Polymere in dem Blend proportional
sein. Wenn die zwei in dem Blend verwendeten Polymere weniger mischbar
oder miteinander unverträglich
sind, hat das Blend häufig
physikalische Eigenschaften, die denjenigen unterlegen sind, die
von jedem einzeln verwendeten Polymer aufgezeigt werden.
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Damit
ein Blend von Polymeren bessere physikalische Eigenschaften wie
Zugfestigkeit aufweist, als jedes der Polymere allein, muss ein
synergistischer Effekt vorliegen.
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Es
ist erwünscht,
dass Blends von Polymeren eine bestimmte wünschenswerte physikalische
oder chemische Eigenschaft erreichen. Einige Polymere, die bestimmte
ausgezeichnete Eigenschaften wie Witterungsbeständigkeit aufweisen, könnten mit
einem zweiten Polymer mit schlechten Witterungseigenschaften vermischt
werden, um die Witterungsbeständigkeit
des zweiten Polymers zu verbessern. Das Konzept des Vermischens
wird häufig
verwendet, um die Leistungsfähigkeit
eines bestimmten Polymers zu verbessern, während andere gute Merkmale
des Polymers beibehalten werden. Die praktische Durchführung des
Vermischens ist üblicherweise
mit einem gewissen Kompromiss der Eigenschaften verbunden, d.h.
einige Eigenschaften werden verbessert, während sich andere Eigenschaften
verschlechtern.
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Manchmal
kann der Kompromiss der Eigenschaften gelöst werden, indem man Copolymere
herstellt, bei denen unterschiedliche Monomere zusammen copolymerisiert
werden, um ein Polymer mit den erwünschten Eigenschaften herzustellen.
Für dieses
Verfahren ist es erforderlich, dass die Monomere miteinander copolymerisierbar
sind; und Copolymere sind üblicherweise
kostspieliger als Homopolymere.
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Es
wäre wünschenswert,
wenn man ein preisgünstiges
Verfahren zum reaktiven Vermischen eines TPU-Polymers mit einem
zweiten Polymer hätte,
um eine ungebräuchliche
Eigenschaftsverbesserung zu erreichen. TPU-Polymere können eine
niedrige Schmelzfestigkeit aufweisen, wodurch ihre Verarbeitung
zuweilen erschwert wird. Eine Erhöhung der Schmelzviskosität einer
TPU-Zusammensetzung wäre
wünschenswert, um
die Verarbeitung in der Schmelze zu verbessern, insbesondere wenn
die Schmelze durch Extrusionsgerätschaften
verarbeitet wird.
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Kurzbeschreibung der Erfindung
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Eine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine reaktive
Blend-Zusammensetzung
von Polymeren mit einem thermoplastischen Polyurethan (TPU)-Polymer
und wenigstens einem Mischungspartnerpolymer herzustellen, das unter
Verwendung einer Isocyanat-enthaltenden Verbindung mit dem TPU-Polymer
chemisch verbunden werden kann.
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Eine
andere Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein TPU-Polymer
mit wenigstens einem Mischungspartnerpolymer umzusetzen, das eine
in dem Mischungspartnerpolymer vorliegende Hydroxyl-, Carbonsäure-, Amin-,
Amid-, Enamin-, Oxazolidin-, Epoxid-, Urethan-, Thioisocyanat-,
Isocyanat-, Kohlendioxid-, Imin-, Thiol-, Acrylsäure-, Maleinsäureanhydrid-,
Imid-, Ester- oder andere Isocyanat-reaktive funktionelle Gruppe
aufweist.
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Eine
weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein reaktives
Blend eines TPU-Polymers und eines Mischungspartnerpolymers herzustellen,
wobei die Reißfestigkeit
des reaktiven Blends größer ist
als die des TPU-Polymers oder des Mischungspartnerpolymers, wenn
dieselben alleine verwendet werden.
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Eine
andere Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein Verfahren
zur Umsetzung eines TPU-Polymers und eines Mischungspartnerpolymers
bereitzustellen.
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Eine
weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, Gegenstände bereitzustellen,
die aus reaktiven Blends hergestellt werden.
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Eine
andere Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein Verfahren
zum Kompatibilisieren von zwei oder mehr TPU-Polymeren bereitzustellen,
die anderweitig nicht miteinander mischbar sind, und TPU- und Nicht-TPU-Polymere
zu kompatibilisieren.
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Diese
und andere Aufgaben werden durch das Schmelzmischen des TPU-Polymers
und wenigstens einer Polyisocyanat-Verbindung mit wenigstens einem Mischungspartnerpolymer
gelöst,
das eine funktionelle Gruppe aufweist, die mit einem Isocyanatrest
oder einer Isocyanat-enthaltenden Verbindung reagieren kann, wobei
die Polyisocyanat-Verbindung auch mit dem TPU-Polymer reagiert,
um das TPU-Polymer und das Mischungspartnerpolymer chemisch zu verbinden.
Das Mischungspolymer hat vorzugsweise eine funktionelle Gruppe,
die aus der aus Hydroxyl, Carbonsäure, Amin, Amid und Ester bestehenden
Gruppe ausgewählt
sind.
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Ausführliche Beschreibung der bevorzugten
Ausführungsform
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Der
erste wesentliche Bestandteil der Zusammensetzung der Erfindung
ist wenigstens ein thermoplastisches Polyurethan (der Kürze halber
TPU)-Polymer.
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TPU-Polymer
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Der
in der Erfindung verwendete Typ von TPU-Polymer kann jedes konventionelle
TPU-Polymer sein, das in der Technik und Literatur bekannt ist.
Das TPU-Polymer wird im Allgemeinen hergestellt, indem man ein Diisocyanat
mit einem Zwischenprodukt, wie einem hydroxylterminierten Polyester,
einem hydroxylterminierten Polyether, einem hydroxylterminierten
Polycarbonat oder Mischungen derselben, mit einem oder mehreren Kettenverlängerern,
die alle dem Fachmann wohlbekannt sind, umsetzt.
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Das
hydroxylterminierte Polyester-Zwischenprodukt ist im Allgemeinen
ein linearer Polyester mit einem Zahlenmittel der Molmasse (Mn)
von 500 bis 10 000, wünschenswerterweise
von 700 bis 5000 und vorzugsweise von 700 bis 4000, einer Säurezahl
von im Allgemeinen kleiner als 1,3 und vorzugsweise kleiner als 0,8.
Die Molmasse wird durch Analyse der terminalen funktionellen Gruppen
bestimmt und bezieht sich auf das Zahlenmittel der Molmasse. Die
Polymere werden wie folgt hergestellt: (1) eine Veresterungsreaktion
eines oder mehrerer Glycole mit einer oder mehreren Dicarbonsäuren oder
deren Anhydriden oder (2) durch Umesterungsreaktion, d.h. die Umsetzung
eines oder mehrerer Glycole mit Estern von Dicarbonsäuren. Stoffmengenverhältnisse
von mehr als einem mol Glycol zu Säure werden bevorzugt, um so
lineare Ketten mit überwiegend
terminalen Hydroxylgruppen zu erhalten. Geeignete Polyester-Zwischenproduke schließen auch
verschiedene Lactone ein, wie Polycaprolacton, das typischerweise
aus Caprolacton und einem bifunktionellen Initiator wie Diethylenglycol
hergestellt wird. Die Dicarbonsäuren
des erwünschten
Polyesters können
aliphatisch, cycloaliphatisch, aromatisch oder Kombinationen davon
sein. Geeignete Dicarbonsäuren,
die allein oder in Gemischen verwendet werden können, haben insgesamt 4 bis
15 Kohlenstoffatome und schließen
die Folgenden ein: Bernstein-, Glutar-, Adipin-, Pimelin, Suberin-,
Azelain-, Sebacinsäure,
Dodecandicarbonsäure, Isophthal-,
Terephthalsäure
und Cyclohexandicarbonsäure.
Anhydride der obigen Dicarbonsäuren,
wie Phthalsäureanhydrid,
Tetrahydrophthalsäureanhydrid
oder dergleichen können
auch verwendet werden. Adipinsäure ist
die bevorzugte Säure.
Die Glycole, die unter Bildung eines wünschenswerten Polyester-Zwischenprodukts umgesetzt
werden, können
aliphatisch, aromatisch oder Kombinationen davon sein und haben
insgesamt 2 bis 12 Kohlenstoffatome und umfassen Ethylenglycol,
1,2-Propandiol,
1,3-Propandiol, 1,3-Butandiol, 1,4-Butandiol, 1,5-Pentandiol, 1,6-Hexandiol, 2,2-Dimethyl-1,3-propandiol,
1,4-Cyclohexandimethanol, Decamethylenglycol, Dodecamethylenglycol
und Hydrochinondi(hydroxyethyl)ether. 1,4-Butandiol ist das bevorzugte Glycol.
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Hydroxylterminierte
Polyether-Zwischenprodukte sind Polyetherpolyole, die sich von einem
Diol oder Polyol mit insgesamt 2 bis 15 Kohlenstoffatomen ableiten,
vorzugsweise ein Alkyldiol oder Glycol, das mit einem Ether umgesetzt
wird, der ein Alkylenoxid mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen umfasst,
typischerweise Ethylenoxid oder Tetrahydrofuran oder Gemische derselben.
Z.B. kann ein hydroxylfunktioneller Polyether hergestellt werden,
indem man zuerst Propylenglycol mit Propylenoxid umsetzt, gefolgt
von der anschließenden
Umsetzung mit Ethylenoxid. Primäre
Hydroxylgruppen, die von Ethylenoxid herstammen, sind reaktiver
als sekundäre
Hydroxylgruppen und werden somit bevorzugt. Brauchbare kommerzielle
Polyetherpolyole schließen
die Folgenden ein: Poly(ethylenglycol), das mit Ethylenglycol umgesetztes
Ethylenoxid umfasst, Poly(propylenglycol), das mit Propylenglycol
umgesetztes Propylenoxid umfasst, Poly(tetramethylenglycol), das
mit Tetrahydrofuran umgesetztes Wasser umfasst (PTMEG).
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PTMEG
ist das bevorzugte Polyether-Zwischenprodukt. Polyetherpolyole schließen weiterhin
Polyamidaddukte eines Alkylenoxids ein und können z.B. die Folgenden einschließen: ein
N,N'-Dimethylethylendiamin-Addukt,
das das Reaktionsprodukt von Ethylendiamin und Propylenoxid umfasst,
ein Diethylentriamin-Addukt, das das Reaktionsprodukt von Diethylentriamin
mit Propylenoxid umfasst, und ähnliche
Polyetherpolyole vom Polyamidtyp. Copolyether können auch in der vorliegenden
Erfindung verwendet werden. Typische Copolyether schließen das
Reaktionsprodukt von THF und Ethylenoxid oder von THF und Propylenoxid
ein. Diese sind von BASF als Poly THF B, ein Blockcopolymer, und
Poly THF R, ein statistisches Copolymer, erhältlich. Die verschiedenen Polyether-Zwischenprodukte
haben im Allgemeinen ein Zahlenmittel der Molmasse (Mn), das durch
Analyse der terminalen funktionellen Gruppen bestimmt wird und die
mittlere Molmasse darstellt, von 250 bis 10 000, wünschenswerterweise
von 500 bis 5000 und vorzugsweise von 700 bis 3000.
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Das
Polyurethanharz auf Polycarbonat-Basis der Erfindung wird durch
Umsetzung eines Diisocyanats mit einem Gemisch eines hydroxylterminierten
Polycarbonats und eines Kettenverlängerers hergestellt. Das hydroxylterminierte
Polycarbonat kann durch Umsetzung eines Glycols mit einem Carbonat
oder Phosgen hergestellt werden.
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Auf
das US Patent Nr. 4,131,731 wird hierin wegen seiner Offenbarung
von hydroxylterminierten Polycarbonaten und deren Herstellung Bezug
genommen. Solche Polycarbonate sind linear und haben terminale Hydroxylgruppen,
wobei andere terminale Gruppen im Wesentlichen ausgeschlossen sind.
Die wesentlichen Reaktionsteilnehmer sind Glycole und Carbonate.
Geeignete Glycole sind ausgewählt
aus cycloaliphatischen und aliphatischen Glycolen, die 4 bis 40
und vorzugsweise 4 bis 12 Kohlenstoffatome aufweisen und aus Polyoxyalkylenglycolen,
die 2 bis 20 Alkoxygruppen pro Molekül enthalten, wobei jede Alkoxygruppe
2 bis 4 Kohlenstoffatome enthält.
Diole, die zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung geeignet
sind, schließen
die Folgenden ein: aliphatische Diole, die 4 bis 12 Kohlenstoffatome
enthalten, wie Butandiol-1,4, Pentandiol-1,4, Neopentylglycol, Hexandiol-1,6,2,2,4-trimethylhexandiol-1,6,
Decandiol-1,10, hydriertes Dilinoleylglycol, hydriertes Dioleylglycol,
und cycloaliphatische Diole, wies Cyclohexandiol-1,3, Dimethylolcyclohexan-1,4,
Cyclohexandiol-1,4, Dimethylolcyclohexan-1,3,1,4-endomethylen-2-hydroxy-5-hydroxymethylcyclohexan
und Polyalkylenglycole.
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Die
in der Umsetzung verwendeten Diole können ein einzelnes Diol oder
eine Mischung von Diolen sein, und zwar in Abhängigkeit von den erwünschten
Eigenschaften des fertigen Produkts.
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Polycarbonat-Zwischenprodukte,
die hydroxylterminiert sind, sind im Allgemeinen solche, die in
der Technik und Literatur bekannt sind. Geeignete Carbonate werden
aus Alkylencarbonaten ausgewählt,
die aus einem fünf-
bis siebengliedrigen Ring der folgenden allgemeinen Formel bestehen:
wobei R ein gesättigter
zweibindiger Rest ist, der 2 bis 6 lineare Kohlenstoffatome enthält. Geeignete
Carbonate, die hierin verwendet werden können, schließen die
Folgenden ein: Ethylencarbonat, Trimethylencarbonat, Tetramethylencarbonat,
1,2-Propylencarbonat, 1,2-Butylencarbonat, 2,3-Butylencarbonat,
1,2-Ethylencarbonat, 1,3-Pentylencarbonat, 1,4-Pentylencarbonat,
2,3-Pentylencarbonat und 2,4-Pentylencarbonat.
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Hierin
geeignet sind auch Dialkylcarbonate, cycloaliphatische Carbonate
und Diarylcarbonate. Die Dialkylcarbonate können 2 bis 5 Kohlenstoffatome
in jeder Alkylgruppe enthalten, und spezielle Beispiele für dieselben
sind Diethylcarbonat und Dipropylcarbonat. Cycloaliphatische Carbonate,
insbesondere dicycloaliphatische Carbonate, können 4 bis 7 Kohlenstoffatome
in jeder cyclischen Struktur enthalten, und es können eine oder zwei solcher
Strukturen vorliegen. Wenn eine Gruppe cycloaliphatisch ist, kann
die andere entweder cycloaliphatisch, Alkyl oder Aryl sein. Wenn
andererseits eine Gruppe Aryl ist, kann die andere Aryl , Alkyl
oder cycloaliphatisch sein. Bevorzugte Beispiele für Diarylcarbonate,
die 6 bis 20 Kohlenstoffatome in jeder Arylgruppe enthalten können, sind
Diphenylcarbonat, Ditolylcarbonat und Dinaphthylcarbonat.
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Die
Reaktion wird durchgeführt,
indem man ein Glycol mit einem Carbonat, vorzugsweise einem Alkylencarbonat,
im Stoffmengenverhältnis
von 10:1 bis 1:10, vorzugsweise aber von 3:1 bis 1:3, bei einer
Temperatur von 100–300 °C und einem
Druck im Bereich von 0,1–300
mm Quecksilbersäule
in Gegenwart oder Abwesenheit eines Esteraustausch-Katalysators
umsetzt, während
niedrig siedende Glycole durch Destillation entfernt werden.
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Insbesondere
werden die hydroxylterminierten Polycarbonate in zwei Schritten
hergestellt. In dem ersten Schritt wird ein Glycol mit einem Alkylencarbonat
unter Bildung eines hydroxylterminierten Polycarbonats niedriger
Molmasse umgesetzt. Das Glycol mit niedrigerem Siedepunkt wird durch
Destillation bei 100–300 °C, vorzugsweise
150–250 °C, unter
einem reduzierten Druck von 10–30
mm Hg, vorzugsweise 50–200
mm Hg, entfernt. Eine Fraktioniersäule wird zur Abtrennung des
Nebenprodukt-Glycols von der Reaktionsmischung verwendet. Das Nebenprodukt-Glycol
wird an der Oberseite der Säule
entnommen, und die nicht umgesetzten Alkylencarbonat- und Glycol-Reaktionsteilnehmer
werden als Rückfluss
zum Reaktionsgefäß zurückgeführt. Ein
Strom eines inerten Gases oder eines inerten Lösungsmittels kann verwendet
werden, um das Entfernen des Nebenprodukt-Glycols, sobald es gebildet
ist, zu erleichtern. Wenn die Menge des erhaltenen Nebenprodukt-Glycols
anzeigt, dass der Polymerisationsgrad des hydroxylterminierten Polycarbonats
im Bereich von 2 bis 10 liegt, wird der Druck allmählich auf
0,1–10
mm Hg reduziert, und das nicht umgesetzte Glycol und das nicht umgesetzte
Alkylencarbonat werden entfernt. Dies markiert den Beginn des zweiten
Schritts der Umsetzung, während
dem das hydroxylterminierte Polycarbonat niedriger Molmasse kondensiert,
indem Glycol, sobald es gebildet ist, bei 100–300 °C, vorzugsweise von 150–250 °C und einem
Druck von 0,1 bis 10 mm Hg abdestilliert wird, bis die erwünschte Molmasse
des hydroxylterminierten Polycarbonats erreicht wird. Die Molmasse
(Mn) der hydroxylterminierten Polycarbonate kann von 500 bis 10
000 variieren, in einer bevorzugten Ausführungsform liegt sie aber in
einem Bereich von 500 bis 2500.
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Geeignete
Streckmittelglycole (d.h. Kettenverlängerer) sind niedrigere aliphatische
oder kurzkettige Glycole mit 2 bis 10 Kohlenstoffatomen, und dieselben
schließen
z.B. die Folgenden ein: Ethylenglycol, Diethylenglycol, Propylenglycol,
Dipropylenglycol, 1,4-Butandiol, 1,6-Hexandiol, 1,3-Butandiol, 1,5-Pentandiol, 1,4-Cyclohexandimethanol,
Hydrochinondi(hydroxyethyl)ether und Neopentylglycol, wobei 1,4-Butandiol
bevorzugt wird.
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Das
erwünschte
TPU-Polymer, das als TPU für
die reaktive Blend-Zusammensetzung der Erfindung verwendet wird,
wird im Allgemeinen aus den oben erwähnten Zwischenprodukten, wie
hydroxylterminierten Polyestern, hydroxyl-terminiertem Polyether oder Polycarbonat,
vorzugsweise Polyester, hergestellt, der weiterhin mit einem Polyisocyanat,
vorzugsweise einem Diisocyanat, zusammen mit einem Streckmittelglycol, wünschenswerterweise
in einem so genannten Einstufenverfahren oder einer ähnlichen
Co-Reaktion von Polyester-, Polycarbonat- oder Polyether-Zwischenprodukt, Diisocyanat
und Streckmittelglycol umgesetzt wird, um ein lineares TPU-Polymer
hoher Molmasse zu erzeugen. Die Herstellung des Makroglycols ist
in der Technik und Literatur im Allgemeinen wohlbekannt, und jedes
geeignete Verfahren kann verwendet werden. Das Massenmittel der
Molmasse (Mw) des TPU-Polymers beträgt im Allgemeinen 10 000 bis
500 000 und vorzugsweise 90 000 bis 250 000. Die Äquivalentgewichtsmenge
an Diisocyanat zur gesamten Äquivalentgewichtsmenge
der hydroxylhaltigen Komponenten, d.h. hydroxylterminierter Polyester,
Polyether oder hydroxylterminiertes Polycarbonat, und Kettenverlängerer-Glycol,
beträgt
0,95 bis 1,10, wünschenswerterweise
0,96 bis 1,02 und vorzugsweise 0,97 bis 1,005. Geeignete Diisocyanate
schließen
die Folgenden ein: aromatische Diisocyanate, wie 4,4'-Methylen-bis(phenylisocyanat)
(MDI), m-Xylylendiisocyanat (XDI), Phenylen-1,4-diisocyanat, Naphthalin-1,5-diisocyanat, Diphenylmethan-3,3'-dimethoxy-4,4'-diisocyanat und
Toluoldiisocyanat (TDI), sowie aliphatische Diisocyanate, wie Isophorondiisocyanat
(IPDI), 1,4-Cyclohexyldiisocyanat (CHDI), Decan-1,10-diisocyanat
und Dicyclohexylmethan-4,4'-diisocyanat.
Das am meisten bevorzugte Diisocyanat ist 4,4'-Methylen-bis(phenylisocyanat), d.h.
MDI.
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In
dem Einstufen-Polymerisationsverfahren, das im Allgemeinen in situ
erfolgt, erfolgt eine gleichzeitige Reaktion zwischen drei Komponenten,
d.h. dem einen oder der mehreren Zwischenprodukte, dem einen oder
der mehreren Polyisocyanate und dem einen oder der mehreren Streckmittelglycole,
wobei die Umsetzung im Allgemeinen bei Temperaturen von 100–200 °C in Gang
gebracht wird. Da die Reaktion exotherm ist, erhöht sich die Reaktionstemperatur
im Allgemeinen auf 220–250 °C.
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Die
Menge an TPU-Polymer, die in der reaktiven Blend-Zusammensetzung
der Erfindung verwendet wird, beträgt 20 bis 95 Gewichtsteile,
bezogen auf 100 Gewichtsteile des Gesamtgewichts des TPU-Polymers und
des Mischungspartnerpolymers. Vorzugsweise beträgt die Menge an TPU-Polymer
35–85
Gewichtsteile, mehr bevorzugt 50–80 Gewichtsteile. Ein einzelnes
TPU-Polymer oder ein Gemisch von zwei oder mehr TPU-Polymeren kann
zur Herstellung der reaktiven Blend-Zusammensetzung der Erfindung
verwendet werden. Für
die meisten Anwendungen wird es bevorzugt, ein einziges TPU-Polymer
in der reaktiven Blend-Zusammensetzung
zu verwenden. Die Auswahl des bestimmten TPUs (der bestimmten TPUs)
hängt von
der erwünschten
Anwendung des Endprodukts ab. TPU-Eigenschaften, wie Typ des TPU
(d.h. Ester oder Ether), Molmasse, Schmelzpunkt und Härte, werden
in Abhängigkeit
von der Endanwendung ausgewählt,
wie dem Fachmann klar ist.
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TPU-Polymere,
die zur Verwendung in der Erfindung geeignet sind, sind im Handel
von verschiedenen Herstellern erhältlich, wie Noveon, Inc., Dow
Chemical, Huntsman Chemical, BASF und Bayer. TPU, das nach einer
industriellen und Verbraucheranwendung einem Recycling unterzogen
wurde, kann auch in den Zusammensetzungen der Erfindung verwendet
werden.
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Mischungspartnerpolymer
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Die
Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung umfasst wenigstens ein
Mischungspartnerpolymer mit einer funktionellen Gruppe, die mit
einer Isocyanat-Verbindung
reagieren kann. Beispiele für
die funktionellen Gruppen, die befähigt sind, mit einem Isocyanat
zu reagieren, schließen
die Folgenden ein: Hydroxyl, Carbonsäure, Amin, Amid, Enamin, Oxazolidin,
Epoxid, Urethan, Thioisocyanat, Isocyanat, Kohlendioxid, Imine, Thiol,
Acrylsäure,
Maleinsäureanhydrid,
Imid oder Ester. Polymere mit Hydroxylgruppen, schließen die
Folgenden ein: Polyvinylalkohol (PVOH)-Polymere, Hydroxyethylmethacrylat-Polymere
und deren Copolymere, Ethylen-Vinylalkohol (EVOH)-Polymere, Polyoxymethylen
(POM)-Polymere,
Copolyester, Copolyamide, Poly(acrylat) und Poly(alkylacrylat).
Ein Beispiel für
ein Polymer, das Carboxylgruppen enthält, sind Polyacrylsäure-Polymere. Ein Beispiel
für ein
Polymer, das eine Amingruppe enthält, sind Nylon-6,6-Polymere. Ein
Beispiel für
ein Polymer, das eine Amidgruppe enthält, sind Polyvinylpyrrolidon
(PVP)-Polymere. Estergruppen werden in Poly(ethylen-co-vinylacetat) (EVA)-Polymeren
und Poly(vinylacetat) (PVAc)-Polymeren gefunden. EVA ist ein bevorzugtes
Mischungspartnerpolymer. Das Mischungspartnerpolymer sollte mehr
als 2 Mol-% der die funktionelle Gruppe enthaltenden Repetiereinheit
enthalten, vorzugsweise mehr als 5 Mol-% und besonders bevorzugt
mehr als 10 Mol-% der Repetiereinheit, die die funktionelle Gruppe
enthält,
welche zur Umsetzung mit einem Isocyanat befähigt ist.
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EVA,
das als Mischungspartnerpolymer in der Erfindung verwendet wird,
weist 2 bis 50 Gew.-% Vinylacetat auf, vorzugsweise 10–45 Gew.-%
Vinylacetat und besonders bevorzugt 18–33 Gew.-% Vinylacetat. Die bestimmte
Auswahl des Vinylacetat-Gehalts von EVA hängt von den erwünschten
Eigenschaften der reaktiven Blend-Zusammensetzung ab.
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Der
Gehalt des Mischungspartnerpolymers, das in der reaktiven Blend-Zusammensetzung der
Erfindung verwendet wird, beträgt
5–80 Gewichtsteile
bezogen auf 100 Gewichtsteile des Gesamtgewichts des TPU-Polymers
und des Mischungspartnerpolymers. Vorzugsweise beträgt der Gehalt
des Partnerpolymers 15–65
Gewichtsteile. Besonders bevorzugt werden 20–50 Gewichtsteile des Mischungspartnerpolymers
in der reaktiven Blend-Zusammensetzung verwendet. Ein einziges Mischungspartnerpolymer
oder ein Gemisch von zwei oder mehr Mischungspartnerpolymeren können zur
Herstellung der reaktiven Blend-Zusammensetzung der
Erfindung verwendet werden. Für
die meisten Anwendungen wird es bevorzugt, ein einziges Mischungspartnerpolymer
in der reaktiven Blend-Zusammensetzung der Erfindung zu verwenden.
Die Auswahl des bestimmten verwendeten Mischungspartnerpolymers
hängt von
der erwünschten
Anwendung des Endprodukts ab. Die Eigenschaften des Mischungspartnerpolymers,
wie Flamm- und Rauchbeständigkeit,
Verarbeitungseigenschaften in der Schmelze, Lösungsmittelbeständigkeit,
Witterungseigenschaften und Temperaturformbeständigkeit, werden in Abhängigkeit
von der Endanwendung ausgewählt,
wie dem Fachmann der Polymertechnik klar ist.
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Der
Ausdruck "Mischungspartner", wie er in der Beschreibung
verwendet wird, bezieht sich auf ein Polymer, das von einem mischbaren
TPU-Polymer verschieden ist, das zur Reaktion mit einem Isocyanat
befähigt ist.
TPU-Polymere haben funktionelle Gruppen, wie Hydroxyl, die mit einem
Isocyanat reagieren können.
Es ist nicht beabsichtigt, dass der Mischungspartner ein mischbares
TPU-Polymer ist. Das Mischungspartnerpolymer kann jedoch ein TPU-Polymer
sein, das mit dem anderen verwendeten TPU-Polymer nicht mischbar
ist. Wenn z.B. ein TPU-Polymer auf Polyester-Basis verwendet wird,
kann das Mischungspartnerpolymer ein Polyether-TPU-Polymer sein.
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In
dem normalen Verfahren des Standes der Technik des Vermischens in
der Schmelze ist ein Polyester-TPU-Polymer nicht mit einem Polyether-TPU-Polymer
mischbar. Durch die Verwendung des reaktiven Vermischungsverfahrens
der Erfindung können
jedoch die Polyester- und Polyether-TPU-Polymere unter Bildung brauchbarer
Polymere reaktiv vermischt werden.
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Isocyanat-Verbindung
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Die
Isocyanat-Verbindung, die in der reaktiven Blend-Zusammensetzung
der Erfindung verwendet wird, ist eine solche, die das TPU-Polymer
mit dem Mischungspartnerpolymer unter Schmelzmisch-Bedingungen reagieren
lässt,
um die Zusammensetzung der Erfindung zu bilden. Geeignete Isocyanate
sind Polyisocyanate, vorzugsweise Diisocyanate. Geeignete Diisocyanate
schließen
die Folgenden ein: aromatische Diisocyanate, wie 4,4'-Methylenbis(phenylisocyanat)
(MDI), m-Xylylendiisocyanat (XDI), Phenylen-1,4-diisocyanat, Naphthalin-1,5-diisocyanat, Diphenylmethan-3,3'-dimethoxy-4,4'-diisocyanat und
Toluoldiisocyanat (TDI), sowie aliphatische Diisocyanate, wie Isophorondiisocyanat
(IPDI), 1,4-Cyclohexyldiisocyanat (CHDI), Decan-1,10-diisocyanat
und Dicyclohexylmethan-4,4'-diisocyanat.
Dimere und Trimere der obigen Diisocyanate können auch verwendet werden.
Das am meisten bevorzugte Diisocyanat ist 4,4'-Methylenbis(phenylisocyanat),
d.h. MDI.
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Das
in den reaktiven Blend-Zusammensetzungen der Erfindung verwendete
Polyisocyanat kann in Form eines Polymers oder Oligomers niedriger
Molmasse vorliegen, das mit einem Isocyanat endverkappt ist. Z.B.
kann ein oben beschriebenes hydroxylterminiertes Zwischenprodukt
mit einer Isocyanat-enthaltenden Verbindung
umgesetzt werden, um ein mit Isocyanat endverkapptes Polymer niedriger
Molmasse zu erzeugen. In der TPU-Technik werden solche Materialien
normalerweise als Prepolymere bezeichnet. Solche Prepolymere haben
normalerweise ein Zahlenmittel der Molmasse (Mn) von 500 bis 10
000.
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Polyisocyanate
mit einer Funktionalität
von größer als
2,0, wie Triisocyanate, können
in ausreichenden Mengen verwendet werden, insbesondere wenn eine
vernetzte duroplastische reaktive Blend-Zusammensetzung erwünscht ist.
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Der
Gehalt an Polyisocyanat, das in der Zusammensetzung der Erfindung
verwendet wird, beträgt 0,1–4,0 Gewichtsteile,
bezogen auf 100 Gewichtsteile des kombinierten Gewichts des TPU-Polymers
und des Mischungspartnerpolymers. Der Gehalt und die Funktionalität des verwendeten
Polyisocyanats bestimmen, ob eine thermoplastische oder duroplastische
reaktive Blend-Zusammensetzung gebildet wird. Bei mehr als 2 Gewichtsteilen
an Polyisocyanat wird die reaktive Blend-Zusammensetzung dahingehend
einem Duroplast ähnlicher,
dass sie stärker
viskos ist und sich schwieriger in der Schmelze verarbeiten lässt, sobald
das Blend reagiert hat. Bei Gehalten von 4 Gewichtsteilen an Polyisocyanat
wird das reaktive Blend ein Duroplast, selbst wenn ein Diisocyanat
verwendet wird. Wenn thermoplastische Zusammensetzungen erwünscht sind,
beträgt der
Gehalt des verwendeten Polyisocyanats 0,1–2,0 Gewichtsteile. Ein oder
mehrere unterschiedliche Polyisocyanate können verwendet werden. Vorzugsweise
wird ein Polyisocyanat verwendet. Für ein thermoplastisches Blend
beträgt
der Gehalt an verwendetem Polyisocyanat vorzugsweise 0,5–1,75 Gewichtsteile
und besonders bevorzugt 0,75–1,25
Gewichtsteile. Die in diesem Absatz aufgeführten Polyisocyanat-Gehalte
sind die Mengen, die zu dem reaktiven Blend gegeben werden, und
schließen
nicht das Polyisocyanat ein, welches zur Herstellung des Basis-TPU-Polymers
verwendet wird.
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Reaktive Verfahren
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Zur
Herstellung der reaktiven Blend-Zusammensetzung der Erfindung werden
die drei wesentlichen Inhaltsstoffe [d.h. (1) wenigstens ein TPU-Polymer,
(2) wenigstens ein Mischungspartnerpolymer und (3) wenigstens ein
Polyisocyanat] durch Vermischen in der Schmelze umgesetzt. Jedes
Schmelzmisch-Verfahren, das in der Technik und Literatur bekannt
ist, kann zur Durchführung
der Umsetzung verwendet werden. Zu den geeigneten Verfahren gehören das
Schmelzmischen in einem Einschneckenextruder, einem Doppelschneckenextruder,
auf einer Zweiwalzenmühle,
in einer Schneckeneinspeisungs-Spritzgussmaschine oder in einem
Innenmischer, wie einem Banbury-Mischer. Vorzugsweise wird ein Extruder
verwendet, um die Inhaltsstoffe unter Bildung der reaktiven Blend-Zusammensetzung in
der Schmelze zu vermischen. Das Verfahren wird weiterhin unter Verwendung
des bevorzugten Extrusionsverfahrens beschrieben.
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Die
Polymer-Komponenten (TPU und Mischungspartner) werden vorzugsweise
in Pelletform in den Extruder – wie
im Handel erhältlich – gegeben.
Das Polyisocyanat kann in flüssiger
oder fester Form (Granulat oder Flocken) in den Extruder gegeben
werden. Die Mischtemperatur der Schmelze im Extruder ist eine Temperatur,
die zum Schmelzen der Polymere ausreichend ist, so dass sie durch
einen Extruder verarbeitet werden können. Die exakte verwendete
Temperatur hängt
von der Schmelzverarbeitungstemperatur der in dem Blend verwendeten
Polymere mit dem höchsten
Schmelzpunkt ab. Schmelzverarbeitungstemperaturen für ein TPU/EVA-Blend
betragen 150–250 °C, vorzugsweise
170–200 °C, und zwar
in Abhängigkeit
von dem bestimmten verwendeten TPU und EVA, wie dem Fachmann des
Polymervermischens klar ist. Die Inhaltsstoffe verbleiben eine sehr
kurze Zeitspanne, wie etwa 5 Sekunden bis etwa 5 Minuten, in dem
Extruder. Die Umsetzung muss nicht in dem Extruder vervollständigt werden,
da sie nach dem Austreten aus dem Extruder fortgesetzt wird. Wenn
ein TPU mit EVA vermischt wird, ist eine vorherige Trocknung der
Polymerere vor dem reaktiven Vermischen nicht notwendig. Die Feuchtigkeit
in der Atmosphäre
kann in die hergestellten Pellets eintreten, und die Umsetzung kann
fortgesetzt werden.
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Ein
alternatives Verfahren zur Herstellung der reaktiven Blend-Zusammensetzung
der Erfindung besteht darin, das Mischungspartnerpolymer zum Herstellungsverfahren
des TPU-Polymers zu geben. In diesem alternativen Verfahren werden
die TPU-Vorläufer-Inhaltsstoffe
(d.h. Diisocyanat, hydroxylterminiertes Zwischenprodukt und Kettenverlängerer)
in einen Extruder gegeben, und das Mischungspartnerpolymer wird
sehr ähnlich
einem Kompoundierungsbestandteil in den Extruder gegeben. Die verwendete
Menge an Polyisocyanat ist größer als
diejenige, die zur Herstellung des TPU-Polymers notwendig ist. Das Äquivalentgewicht
des Polyisocyanats zur gesamten Äquivalentgewichtsmenge
der hydroxylhaltigen Verbindungen, d.h. dem hydroxylterminierten
Zwischenprodukt und dem Kettenverlängerer, ist 1,0, um das TPU-Polymer
herzustellen. Es wird ein Überschuss
von 0,1 bis 4,0 Gewichtsteilen, bezogen auf 100 Gewichtsteile des
kombinierten Gewichts der TPU-Polymervorläufer und des Mischungspartnerpolymers,
an Polyisocyanat gegenüber
dem Äquivalentgewicht
von 1,0 verwendet, um das TPU-Polymer herzustellen. Das überschüssige Polyisocyanat
kann mit dem Mischungspartnerpolymer oder mit den TPU-Polymervorläufer-Bestandteilen
zugegeben werden. Das bevorzugte alternative Verfahren ist ein Einstufenverfahren,
das oben in dieser Beschreibung beschrieben wurde. Das TPU-Polymer
wird im Wesentlichen gebildet, bevor das Mischungspartnerpolymer
zugegeben wird. Das TPU-Polymer sollte zu wenigstens 80 % und vorzugsweise
zu 90 % umgesetzt sein, bevor der Mischungspartner zugegeben wird.
Die Umsetzung unter Bildung des TPU-Polymers wird in Gegenwart des
Mischungspartnerpolymers zur Vervollständigung fortgeführt. Um
zu ermöglichen,
dass das TPU-Polymer im Wesentlichen umgesetzt ist, bevor die Zugabe
des Mischungspartnerpolymers erfolgt, wird das Mischungspartnerpolymer
stromabwärts
im Extruder näher
zum Ausgang (Düse)
des Extruders hin zugegeben. Z.B. würde in einem Extruder mit vier
Heizzonen und Eintrittsöffnungen
das Mischungspartnerpolymer in der Zone 3 oder der Zone 4 zugegeben
werden, während
die TPU-Reaktionsteilnehmer in der Zone 1 zugegeben werden würden. Das
alternative Verfahren kann irgendeines der normalen wohlbekannten
Verfahren zur Herstellung von TPU-Polymer einschließen, mit
der Ausnahme, dass ein Mischungspartnerpolymer zu dem normalen TPU-Verfahren gegeben
wird.
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Nach
dem Verlassen des Extruders wird die reaktive Blend-Zusammensetzung
normalerweise pelletisiert und aufbewahrt, wie es für TPUs typisch
ist, und schließlich
in Pelletform verkauft. Es sollte klar sein, dass ein Pelletisieren
der Zusammensetzung nicht immer notwendig ist, sondern dieselbe
vielmehr direkt aus dem Reaktionsextruder durch eine Düse zu einem
fertigen Produktprofil extrudiert werden kann.
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Andere Inhaltsstoffe
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Die
reaktiven Blend-Zusammensetzungen können andere Inhaltsstoffe enthalten,
die in Polymer-Zusammensetzungen üblich sind. Inhaltsstoffe,
wie Flammverzögerungsmittel,
Färbemittel,
Antioxidationsmittel, Antiozonmittel, Lichtstabilisatoren, Füllstoffe,
Treibmittel und dergleichen können
verwendet werden. Der Gehalt der anderen Inhaltsstoffe kann 0–100 Gewichtsteile,
bezogen auf 100 Gewichtsteile des Gesamtgewichts des TPU und des
Mischungspartnerpolymers betragen, und zwar in Abhängigkeit
von der erwünschten
Endanwendung. Wenn andere Inhaltsstoffe verwendet werden, können sie
in die Zusammensetzung in dem reaktiven Schmelzgemisch eingemischt
werden, oder sie können
nach der Umsetzung in einem Kompoundierungsschritt zugegeben werden.
Das Kompoundieren von Bestandteilen in Polymerformulierungen ist
eine dem Fachmann wohlbekannte Technik. Schmelzmischgerätschaften,
wie Extruder, Zweiwalzenmühlen,
Banbury-Mischer und dergleichen können im Kompoundierungsschritt
verwendet werden.
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Flammverzögerungsmittel
sind besonders erwünschte
Inhaltsstoffe, die zu den Zusammensetzungen der Erfindung zugefügt werden
können.
Solche Flammverzögerungsmittel
umfassen Melamin, Melamincyanurat, Melaminborat, Melaminphosphat,
Melamin-Derivate, organische Phosphate, organische Phosphonate, halogenierte
Verbindungen und Mischungen derselben. Flammverzögerungsmittel sind üblicherweise
für Draht-
und Kabel-Endanwendungen notwendig. Der verwendete Gehalt an Flammverzögerungsmitteln,
die für Draht-
und Kabelummantelungen verwendet werden, ist 10–50 Gewichtsteile pro 100 Gewichtsteile
des Gesamtgewichts des TPU und des Mischungspartnerpolymers.
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Anwendungen
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Die
reaktiven Blend-Zusammensetzungen der Erfindung haben viele Anwendungen,
für die
Polymer-Zusammensetzungen zur Zeit verwendet werden. Gegenstände können zu
verschiedenen Profilen und Formen, wie Bahn, Folie, Rohr und andere
geformte Gegenstände,
extrudiert werden. Die Zusammensetzungen können durch Spritzgießen, Transferpressen
oder Formpressen geformt werden. Die Zusammensetzungen können unter
Verwendung konventioneller Kalandriergerätschaften zu einer Bahn oder
Folie kalandriert werden.
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Die
reaktiven Blend-Zusammensetzungen können zum Kompatibilisieren
zweier oder mehrerer nicht mischbarer Polymere durch die richtige
Auswahl des verwendeten Mischungspartnerpolymers verwendet werden.
Z.B. kann das reaktive TPU/EVA-Blend zum Kompatibilisieren von TPU
und Polyethylen verwendet werden. Die EVA-Komponente des reaktiven
Blends ist mit Polyethylen kompatibel. Ebenso kann das reaktive TPU/EVA-Blend
ein Blend von Polyvinylchlorid (PVC)- und Polyethylen-Polymeren kompatibel
machen, da die TPU-Komponente mit PVC kompatibel ist, und die EVA-Komponente
mit Polyethylen kompatibel ist. PVC und Polyethylen sind normalerweise
nicht mischbar, wenn sie in der Schmelze vermischt werden. Wie dem
Fachmann wohlbekannt ist, kann die richtige Auswahl des Mischungspartnerpolymers
ein Kompatibilisieren zahlreicher nicht mischbarer Polymere ermöglichen,
indem die Lehren dieser Offenbarung befolgt werden.
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Wenn
die reaktive Blend-Zusammensetzung als Kompatibilisierungsmittel
für zwei
oder mehr nicht mischbare Polymere verwendet wird, wird sie in einer
Menge von 0,2–20
Gewichtsteilen, vorzugsweise von 2,0–15,0 Gewichtsteilen und besonders
bevorzugt von 5,0–10,0
Gewichtsteilen, bezogen auf 100 Gewichtsteile des kombinierten Gewichts
der zwei oder mehr nicht mischbaren Polymere, verwendet.
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Eine
besonders wünschenswerte
Verwendung des reaktiven TPU/EVA-Blends sind Draht- und Kabel-Anwendungen,
wie Draht- und Kabel-Ummantelungen. Eine Draht- und Kabel-Konstruktion
hat einen oder üblicherweise
mehrere Metallleiter, wie Drähte.
Die Metallleiter werden mit einem nicht leitfähigen Polymer isoliert. Das
komplette Paket von isolierten Leitern wird von einem Ummantelungsmaterial
eingeschlossen. Das reaktive TPU/EVA-Blend erhöht die Schmelzviskosität (Schmelzfestigkeit)
gegenüber
einem normalen TPU-Polymer, so dass die Verarbeitung verbessert
wird. Ganz überraschend
hat die reaktive TPU/EVA-Blend-Zusammensetzung
eine signifikant höhere
Zugfestigkeit, die gemäß ASTM D412
gemessen wird, als das TPU-Polymer oder das EVA-Polymer, wenn die
Zugfestigkeit derselben separat gemessen wird.
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Die
Erfindung wird unter Bezugnahme auf die folgenden Beispiele besser
verstanden werden.
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Beispiele
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Die
Beispiele 1 bis 14 werden präsentiert,
um die vorliegende Erfindung in der Ausführungsform eines reaktiven
Blends von TPU-Polymer und EVA als Mischungspartnerpolymer aufzuzeigen.
Die Beispiele 1 bis 3, 5 bis 6, 8, 10 bis 11 und 15 bis 16 sind
Vergleichsbeispiele. Die Zusammensetzung jedes Beispiels wurde durch einen
Extruder geschickt, um die Zusammensetzung in der Schmelze zu vermischen.
Ein gleichsinnig rotierender Doppelschneckenextruder von Werner & Pfleiderer, Typ
ZSK 25 WLE mit einem Schneckendurchmesser von 25 mm und einer Zylinderlänge von
44 cm wurde verwendet. Die Polymer-Komponenten der Zusammensetzung
wurden in Pelletform in den Extruder gegeben, und das Polyisocyanat – falls
es verwendet wurde – wurde
als Feststoff in den Extruder gegeben. Der Extruder wurde bei einer
Temperatur von 190 °C
und 400 U/min und einer Beschickungsrate von 20 kg/h betrieben.
Der Ausstoß des
Extruders wurde pelletisiert und Testprobekörper der Proben wurden aus
den Pellets geformt.
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Die
Testproben jedes Beispiels wurden auf die Reißfestigkeit und die Reißdehnung
gemäß ASTM D412
getestet. Der Abriebverlust wurde gemäß DIN 53516 getestet. Der Schmelzfluss
(MVR) wurde in den Beispielen 1 bis 9 gemäß ASTM D1238 bei 210 °C unter einer
Last von 8,7 kg getestet.
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Die
Testergebnisse für
die Beispiele sind nachstehend in der Tabelle I aufgeführt.
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Beispiel 1 (Vergleich)
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Beispiel
1 ist ein Vergleichsbeispiel zur Bewertung der physikalischen Eigenschaften
eines TPU-Polymers auf Polyester-Basis. Das verwendete TPU-Polymer
ist Estane® 58213,
erhältlich
von Noveon, Inc., Cleveland, Ohio USA.
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Beispiel 2 (Vergleich)
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Beispiel
2 ist ein Vergleichsbeispiel zur Bewertung der physikalischen Eigenschaften
eines EVA-Polymers. Das verwendete EVA-Polymer ist Alcudia PA 538,
erhältlich
von Repsol YPF, und hat einen Vinylacetat-Gehalt von 18 Gew.-%.
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Beispiel 3 (Vergleich)
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Beispiel
3 ist ein Vergleichsbeispiel zur Bewertung der physikalischen Eigenschaften
eines nicht reaktiven Schmelzblends aus 70 Gewichtsteilen TPU und
30 Gewichtsteilen EVA. Das verwendete TPU ist das gleiche TPU wie
im Beispiel 1, und das EVA ist das gleiche EVA wie in Beispiel 2.
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Beispiel 4
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Beispiel
4 soll zeigen, dass die gleiche Zusammensetzung (70 % TPU/30 % EVA)
von Beispiel 3, wenn sie durch Zugabe von 1,0 Gewichtsteilen eines
Polyisocyanats (MDI) pro 100 Gewichtsteile des gesamten Polymers
(TPU und EVA) zu einem reaktiven Blend gemacht wird, eine verbesserte
Zugfestigkeit und Verschleißfestigkeit
gegenüber
dem TPU des Beispiels 1 oder dem EVA des Beispiels 2 oder dem nicht
reaktiven Blend des Beispiels 3 aufweist und eine höhere Schmelzviskosität als das
TPU allein im Beispiel 1 hat.
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Beispiel 5 (Vergleich)
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Beispiel
5 ist ein Vergleichsbeispiel zur Bewertung der physikalischen Eigenschaften
eines TPU-Polymers auf Polyether-Basis. Das verwendete TPU-Polymer
ist Estane® 5714,
das von Noveon, Inc., Cleveland, Ohio USA erhältlich ist.
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Beispiel 6 (Vergleich)
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Beispiel
6 ist ein Vergleichsbeispiel zur Bewertung der physikalischen Eigenschaften
eines nicht reaktiven Blends aus 70 Gewichtsteilen TPU und 30 Gewichtsteilen
EVA. Das verwendete TPU ist mit demjenigen des Beispiels 5 identisch
und das verwendete EVA ist mit demjenigen des Beispiels 2 identisch.
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Beispiel 7
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Beispiel
7 wird präsentiert,
um zu zeigen, dass die gleiche Zusammensetzung von Beispiel 6, wenn sie
durch Zugabe von 1,0 Gewichtsteilen eines Polyisocyanats (MDI) pro
100 Gewichtsteile des gesamten Polymers (TPU und EVA) zu einem reaktiven
Blend gemacht wird, eine verbesserte Zugfestigkeit gegenüber dem TPU
des Beispiels 5 oder dem EVA des Beispiels 2 oder dem nicht reaktiven
Blend des Beispiels 6 und eine verbesserte Verschleißfestigkeit
gegenüber
dem EVA des Beispiels 2 und dem nicht reaktiven Blend des Beispiels
6 und eine höhere
Schmelzviskosität
als das TPU allein des Beispiels 5 oder des nicht reaktiven Blends des
Beispiels 6 hat.
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Beispiel 8 (Vergleich)
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Beispiel
8 ist ein Vergleichsbeispiel zur Bewertung der physikalischen Eigenschaften
eines nicht reaktiven Blends aus 60 Gewichtsteilen TPU und 40 Gewichtsteilen
EVA. Das verwendete TPU ist mit demjenigen des Beispiels 5 identisch
und das verwendete EVA ist mit demjenigen des Beispiels 2 identisch.
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Beispiel 9
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Beispiel
9 wird präsentiert,
um zu zeigen, dass die gleiche Zusammensetzung von Beispiel 8, wenn sie
durch Zugabe von 1,0 Gewichtsteilen eines Polyisocyanats (MDI) pro
100 Gewichtsteile des gesamten Polymers (TPU und EVA) zu einem reaktiven
Blend gemacht wird, eine verbesserte Zugfestigkeit und Verschleißfestigkeit
und eine höhere
Schmelzviskosität
als das nicht reaktive Blend des Beispiels 8 hat.
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Beispiel 10 (Vergleich)
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Beispiel
10 ist ein Vergleichsbeispiel zur Bewertung der physikalischen Eigenschaften
eines TPU-Polymers auf Polyester-Basis. Das verwendete TPU-Polymer
ist Gemothane® 951D,
das von Gemoplast, Lyon, Frankreich erhältlich ist.
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Beispiel 11 (Vergleich)
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Beispiel
11 ist ein Vergleichsbeispiel zur Bewertung der physikalischen Eigenschaften
eines nicht reaktiven Blends aus 60 Gewichtsteilen TPU und 40 Gewichtsteilen
EVA. Das verwendete TPU ist mit demjenigen des Beispiels 10 identisch
und das verwendete EVA ist mit demjenigen des Beispiels 2 identisch.
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Beispiel 12
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Beispiel
12 wird präsentiert,
um zu zeigen, dass die gleiche Zusammensetzung von Beispiel 11,
wenn sie durch Zugabe von 1,0 Gewichtsteilen eines Polyisocyanats
(MDI) pro 100 Gewichtsteile des gesamten Polymers (TPU und EVA)
zu einem reaktiven Blend gemacht wird, eine verbesserte Zugfestigkeit
und Verschleißfestigkeit
gegenüber
dem nicht reaktiven Blend des Beispiels 11 hat.
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Beispiel 13
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Beispiel
13 wird präsentiert,
um ein reaktives Blend aus 70 Gewichtsteilen TPU des Beispiels 10
und 30 Gewichtsteilen EVA des Beispiels 2, das unter Verwendung
von 1,0 Gewichtsteilen Polyisocyanat (MDI) umgesetzt wurde, aufzuzeigen.
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Beispiel 14
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Beispiel
14 wird präsentiert,
um ein reaktives Blend aus 80 Gewichtsteilen TPU des Beispiels 10
und 20 Gewichtsteilen EVA des Beispiels 2, das unter Verwendung
von 1,0 Gewichtsteilen Polyisocyanat (MDI) umgesetzt wurde, aufzuzeigen. Tabelle
I
- 1. TPU auf Polyester-Basis Estane® 58213
von Noveon, Inc., Cleveland, Ohio
- 2. TPU auf Polyeter-Basis Estane® 5714
von Noveon, Inc., Cleveland, Ohio
- 3. TPU auf Polyester-Basis Gemothane® 951D
von Gemoplast, Lyon, Frankreich
- 4. EVA Alcudia® PA538 von Repsol YPF
- 5. 4,4'-Methylenbis(phenylisocyanat),
ein Diisocyanat, das als Desmodur® 44M
von Bayer A.G. Deutschland bekannt ist
- * zeigt ein Vergleichsbeispiel an
- ** zeigt nicht getestet an
-
Gemäß der Tabelle
I ergibt ein Vergleich der Beispiele 3 und 4, dass, wenn ein reaktives
Blend der Erfindung (Beispiel 4) mit einem konventionellen Schmelzblend (Beispiel
3) verglichen wird, sich die Reißfestigkeit von 13 MPa auf
31 MPa erhöht.
Der Abriebverlust wird auch von 18 mm3 auf
11 mm3 reduziert (was eine Verbesserung
darstellt). Die Schmelzviskosität
erhöht
sich von 152 g/10 min auf 43 g/10 min. Die Daten zeigen auch eine
Synergie zwischen den zwei Polymeren, da die Zugfestigkeit und die
Verschleißfestigkeit
besser sind, als wenn die beiden Polymere einzeln verwendet werden.
Ein einfaches Schmelzblend der zwei Polymere (Beispiel 3) ergibt
nicht diese verbesserten Ergebnisse. Tatsächlich zeigt das Schmelzblend
des Beispiels 3 eine geringere Zugfestigkeit als jedes der beiden
einzelnen Polymere, die in dem Blend enthalten sind.
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Die
Schmelzviskosität – wie durch
die MVR-Ergebnisse gezeigt wird – ergibt, dass ein einfaches
nicht reaktives Schmelzblend von TPU und EVA (Beispiele 3, 6 und
8) häufig
eine Schmelzviskosität
hat, die derjenigen des in dem Blend verwendeten Basis-TPU ähnlich ist.
Dies ist nicht überraschend,
da das TPU die größte Polymer-Komponente darstellt
und somit die kontinuierliche Phase ist. Somit wird die Schwierigkeit
der TPU-Verarbeitung durch ein nicht reaktives Blend mit EVA nicht
verbessert, solange die Hauptkomponente TPU ist. Es war sehr unerwartet,
dass die reaktiven Blends der Erfindung (Beispiele 4, 7, 9, 12,
13 und 14) eine Schmelzviskosität
aufzeigten, die näher
bei derjenigen der EVA-Komponente liegt, selbst wenn EVA in geringeren
Mengen als TPU vorliegt. Dies weist darauf hin, dass das reaktive
Blend sich eher wie EVA und nicht wie TPU verarbeiten lässt, so
dass sich eine gute Verarbeitbarkeit ergibt. Es wird angenommen,
dass die Reduktion der MVR-Ergebnisse des reaktiven Blends ein Hinweis
darauf ist, dass sich die Molmasse des Polymers als Ergebnis der
Verbindung von TPU mit EVA durch die Polyisocyanat-Verbindung erhöht hat.