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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Diese
Erfindung betrifft opthalmische Gegenstände mit antimikrobiellen Eigenschaften
sowie Verfahren zu deren Herstellung, Verwendung und Lagerung.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Kontaktlinsen
sind seit den 1950ern kommerziell verwendet worden, um das Sehen
zu verbessern. Die ersten Kontaktlinsen wurden aus harten Materialien
hergestellt. Obgleich diese Linsen gegenwärtig verwendet werden, sind
sie aufgrund ihres schlechten Komforts am Anfang und ihrer relativ
niedrigen Durchlässigkeit
für Sauerstoff
nicht für
alle Patienten geeignet. Spätere
Entwicklungen auf dem Gebiet haben zu weichen, auf Hydrogelen basierenden
Kontaktlinsen geführt,
die heutzutage extrem populär
sind. Viele Benutzer finden weiche Linsen komfortabler, und erhöhte Komfortniveaus
erlauben Benutzern von weichen Kontaktlinsen, ihre Linsen für viel mehr
Stunden zu tragen als Nutzer von harten Kontaktlinsen.
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Trotz
dieses Vorteils kann die längere
Verwendung der Linsen die Zunahme von Bakterien und anderen Mikroben,
insbesondere Pseudomonas aeruginosa, auf den Oberflächen von
weichen Kontaktlinsen fördern.
Die Zunahme von Bakterien oder anderen Mikroben ist nicht für die Träger von
weichen Kontaktlinsen spezifisch und kann ebenso bei der Verwendung
von harten Kontaktlinsen auftreten.
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Es
besteht daher ein Bedürfnis,
Kontaktlinsen herzustellen, die das Wachstum von Bakterien oder
andere Mikroben und/oder die Adhäsion
von Bakterien oder anderen Mikroben auf der Oberfläche von
Kontaktlinsen hemmen. Weiter besteht ein Bedürfnis, Kontaktlinsen herzustellen,
die die Adhäsion
und/oder das Wachstum von Bakterien oder anderen Mikroben auf der
Oberfläche
der Kontaktlinsen nicht fördern.
Auch besteht ein Bedürfnis,
Kontaktlinsen herzustellen, die nachteilige Reaktionen im Zusammenhang
mit dem Wachstum von Bakterien oder anderen Mikroben hemmen.
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Andere
haben das Bedürfnis
erkannt, weiche Kontaktlinsen herzustellen, die das Wachstumn von
Bakterien hemmen. In US-Patent Nr. 5,213,801 ist die Herstellung
einer antibakteriellen Kontaktlinse offenbart, bei der ein antibakterielles
Metall-Keramik-Material in eine Kontaktlinse eingearbeitet wird.
Dieses Verfahren enthält
eine Reihe von Schritten und könnte
zur Herstellung aller Arten von Linsen in einem Produktionsumfeld nicht
geeignet sein. Die Schritte schließen die Herstellung eines Silber-Keramik-Materials,
das fein genug ist, um in einer Kontaktlinse verwendet zu werden,
und das anschließende
Ausformen der Linse mit dem pulverisierten Keramikmaterial ein.
Linsen, die diese Arten von Materialien enthalten, fehlt jedoch
oft die Klarheit, die für
Benutzer von Kontaktlinsen erforderlich ist.
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US 5,808,089 ; 5,902,818
und 6,020,491 offenbaren Verbindungen vom N-Halamin-Typ und deren
Verwendung als Biozide. Einbeziehung dieser Verbindungen in opthalmische
Gegenstände
wird nicht vorgeschlagen.
US
6,162,452 offenbart biozide zyklische N-Halamin-Monomere und -Polymere.
Für Kontaktlinsen
geeignete Materialien werden nicht offenbart.
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Obgleich
diese Verfahren und Linsen bekannt sind, werden weitere Kontaktlinsen,
die das Wachstum und/oder die Adhäsion von Bakterien oder anderen
Mikroben hemmen und von ausreichender optischer Klarheit sind, sowie
Verfahren zur Herstellung dieser Linsen immer noch benötigt. Es
ist dieses Bedürfnis,
was diese Erfindung zu erfüllen
sucht.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Diese
Erfindung schließt
einen ophthalmischen Gegenstand ein, der ein Polymer und wenigstens
eine heterozyklische Verbindung, eingearbeitet in oder auf besagte
Linse, umfaßt,
im wesentlichen daraus besteht oder daraus besteht, wobei besagte
heterozyklische Verbindung wenigstens ein N-Cl-Bindung und/oder N-Br-Bindung
umfaßt.
Vorzugsweise umfaßt
besagte heterozyklische Verbindung wenigstens einen substituierten
fünf- oder
sechsgliedrigen Ring, der wenigstens eine N-Cl-Bindung, wenigstens
3 Kohlenstoffatome, 1 bis 3 Heteroatom-Stickstoffe, 0 bis 1 Heteroatom-Sauerstoff,
0 bis 1 Heteroatom-Schwefel und 0 bis 3 Carbonyle umfaßt. In einer
weiteren Ausführungsform
ist die heterozyklische Verbindung eine Verbindung von Formel I
worin X unabhängig ausgewählt ist
aus N, O, C, S; wenigstens eines von R
1 und
R
2, R
4 und R
5 oder R
6 und R
7 zusammengenommen ein Carbonyl ist, R
3 Cl oder Br ist, wenn X N ist, und der Rest
von R
1-R
2 und R
4-R
7 unabhängig ausgewählt sind
aus Wasserstoff oder substituiertem oder unsubstituiertem C
1-4-Alkyl, Cl, Br, Cycloalkyl, substituiertem
oder unsubstituiertem Phenyl, substituiertem oder unsubstituiertem
Benzyl, ethylenisch ungesättigtem
Alkyl, Acryloxyalkyl, sauerstoff-, stickstoff- und schwefelhaltigen
Gruppen.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist X N oder O, ist wenigstens eines von R1 und
R2 oder R4 und R5 zusammengenommen ein Carbonyl, ist R3 Cl, wenn X N ist, und sind der Rest von
R1-R7 unabhängig ausgewählt aus
der Gruppe, die aus H, Methyl und Carbonyl besteht.
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Weitere
geeignete heterozyklische Verbindungen schließen diejenigen, die in
US 6,294,185 und
US 6,162,452 offenbart sind,
deren Offenbarung hierin durch Bezugnahme miteinbezogen ist.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Sofern
nicht spezifisch anders definiert, haben die folgenden Begriffe
die unten angegebenen Bedeutungen.
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Der
Begriff heterozyklische Verbindungen schließt alizyklische Ringverbindungen
ein, die wenigstens einen Ring mit drei bis acht Kohlenstoffen und
wenigstens einem Heteroatom pro Ring umfassen.
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Cycloalkyl
bedeutet substituierte und unsubstituierte alizyklische Verbindungen
mit drei bis acht Kohlenstoffatomen pro Ring.
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Acryloxyalkyl
bedeutet substituierte oder unsubstituierte Acrylate mit einer C1-3-Alkylgruppe benachbart zur Oxygruppe.
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Sauerstoffhaltige
Gruppe schließt
jede Gruppe ein, die Sauerstoff und Kohlenstoff und/oder Wasserstoff
umfaßt.
Geeignete sauerstoffhaltige Gruppen schließen Hydroxy-, Oxo-, Oxa-, Alkanoyl-,
Haloalkanoyl-, Carboxy-, Alkoxycarbonylgruppen, Säureanhydride
und Kombinationen derselben ein.
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Schwefelhaltige
Gruppe bedeutet jede Gruppe, die wenigstens ein Schwefel und Wasserstoff
umfaßt und
weiter Kohlenstoff Wasserstoff und/oder Sauerstoff enthalten kann.
Geeignete schwefelhaltige Gruppen schließen Mercapto-, Alkylthio-,
Sulfat-, Sulfonsäuregruppen
und Kombinationen derselben ein. Bevorzugte Gruppen schließen Mercapto
und Alkylthio ein.
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Stickstoffhaltige
Gruppe bedeutet jede Gruppe, die Stickstoff und jede Kombination
von Kohlenstoff oder Wasserstoff und/oder Sauerstoff umfaßt. Geeignete
stickstoffhaltige Gruppen schließen Amino-, Cyano-, Carbamoyl-,
Nitrogruppen und Kombinationen derselben ein. Bevorzugte Gruppen
sind Amino- und Carbamoylgruppen.
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Es
sollte anerkannt werden, daß alle
von Obigen Brückengruppen
sein können,
durch die die heterozyklischen Verbindungen mit dem ausgewählten Polymer
verbunden sind.
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In
noch einer weiteren Ausführungsform
ist die heterozyklische Verbindung ausgewählt aus 3-Chlor-4,4-dimethyl-2-oxazolidinon,
1,3-Dichlor-4,4,5,5-tetramethyl-2-imidazolidinon, 1,3-Dichlor-5,5-dimethyl-2,4-imidazolidindion
und 1,3-Dichlor-2,2,5,5-tetramethyl-4-imidazolidinon und deren polymerisierbaren Derivaten,
3-Chlor-4-(acryloxymethyl)-4-ethyl-2-oxazolidinon und Poly(1,3-dichlor-5-methyl-5-(4'-vinylphenyl)hydantoin)
und Kombinationen derselben.
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Wie
hierin verwendet, schließt
der Begriff „ophthalmischer
Gegenstand" Gegenstände ein,
die sich in, auf oder vor dem Auge befinden, wie etwa Linsen, und
verwandte Gegenstände,
wie etwa Linsenbehälter.
Die Linsen können
optische Korrektur bereitstellen oder können kosmetisch sein. Der Begriff
Linse schließt
weiche Kontaktlinsen, harte Kontaktlinsen, Intraokularlinsen, Decklinsen,
Okulareinsätze,
optische Einsätze,
Brillenlinsen, Schutzbrillen und chirurgische Gläser ein, ist aber nicht hierauf
beschränkt.
In einer bevorzugten Ausführungsform
ist der ophthalmische Gegenstand eine Kontaktlinse und bevorzugter
eine weiche Kontaktlinse. Weiche Kontaktlinsen werden aus Hydrogelen
und Silikonelastomeren oder Hydrogelen, die Silikonhydrogele und
Fluorhydrogele einschließen,
aber nicht hierauf beschränkt
sind, hergestellt. Diese Hydrogele enthalten hydrophobe und/oder
hydrophile Monomere, die in der ausgehärteten Linse kovalent miteinander
verbunden sind. Wie hierin verwendet, bedeutet der Begriff „Linsenpolymer" Copolymere, Homopolymere
oder Mischungen besagter Hydrogele und/oder Silikonelastomere.
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Wie
hierin verwendet, bedeuten alle Gewichtsprozentanteile, sofern nicht
anders spezifiziert, Gewichtsprozent bezogen auf das Gewicht aller
vorliegenden Komponenten.
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Genauer
schließen
geeignete Linsenpolymere die Formulierungen für weiche Kontaktlinsen ein,
die in U.S.-Pat. Nr. 5,710,302, WO 9421698,
EP 406161 ,
JP 2000016905 , U.S.-Pat. Nr. 5,998,498,
US-Pat.-Anm. Nr. 09/532,943 und U.S.-Pat. Nr. 6,087,415 beschrieben
sind, sowie Formulierungen für
weiche Kontaktlinsen wie etwa, aber nicht beschränkt auf, Etafilcon A, Genfilcon
A, Lenefilcon A, Polymacon, Aquafilcon A, Balafilcon A und Lotrafilcon
A. Bevorzugte Linsenpolymere schließen Etafilcon A, Balafilcon
A und Silikonhydrogele ein, wie hergestellt in U.S.-Pat. Nr. 5,760,100;
U.S.-Pat. Nr. 5,776,999; U.S.-Pat. Nr. 5,849,811; U.S.-Pat. Nr. 5,789,461;
WO0127174 A1 und U.S.-Pat. Nr. 6,087,415. Linsen, die aus den vorgenannten
Formulierungen und der heterozyklischen Verbindung der vorliegenden
Erfindung hergestellt sind, können
mit einer Reihe von Mitteln beschichtet werden, die verwendet werden,
um Linsen zu beschichten. Zum Beispiel können die Verfahren, Zusammensetzungen
und Methoden von U.S.-Pat. Nrn. 3,854,982; 3,916,033; 4,920,184;
und 5,002,794; 5,712,327; und 6,087,415 sowie WO 0127662 verwendet
werden. Zusätzlich
zu den zitierten Beschichtungspatenten gibt es weitere Methoden
zur Behandlung einer Linse, nachdem sie ausgebildet ist. Die Linsen
dieser Erfindung können
mit diesen Methoden behandelt werden, die in U.S.-Pat. Nr. 5,453,467; U.S.-Pat.
Nr. 5,422,402; WO 9300391; U.S.-Pat. Nr. 4,973,493; und U.S.-Pat.
Nr. 5,350,800 veranschaulicht sind.
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Harte
Kontaktlinsen werden aus Polymeren hergestellt, die Polymere Poly(methyl)methyacrylat,
Silikonacrylate, Fluoracrylate, Fluorether, Polyacetylene und Polyimide
einschließen,
aber nicht hierauf beschränkt
sind, wobei die Herstellung repräsentativer
Beispiele zu finden ist in
JP
200010055 ;
JP 6123860 ;
und U.S.-Pat. Nr. 4,330,383. Intraokularlinsen der Erfindung können unter
Verwendung bekannter Materialien hergestellt werden. Die Linsen
können
zum Beispiel aus einem starren Material hergestellt werden, das,
ohne Beschränkung,
Polymethylmethacrylat, Polystyrol, Polycarbonat und Kombinationen
davon einschließt.
Zusätzlich
können
flexible Materialien verwendet werden, einschließlich, ohne Beschränkung, Hydrogelen,
Silikonmaterialien, Acrylmaterialien, Fluorkohlenstoffmaterialien
oder Kombinationen davon. Typische Intraokularlinsen sind beschrieben
in WO 0026698; WO 0022460; WO 9929750; WO 9927978; WO 0022459; und
JP 2000107277 .
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Die
heterozyklischen Verbindungen können
in das ausgewählte
Polymer mit einer Reihe von Methoden eingearbeitet werden. Die heterozyklische(n)
Verbindungen) kann (können)
zum Beispiel in die Monomer- und/oder Präpolymer-Mischungen (reaktive
Mischungen) hinein dispergiert oder gelöst werden, die verwendet werden,
um den ophthalmischen Gegenstand auszubilden. Die heterozyklischen
Verbindungen können
polymerisierbare Gruppen enthalten, die sich an die ausgewählten Komponenten
der reaktiven Mischung während der
Verarbeitung binden werden, oder können frei von polymerisierbaren
Gruppen sein. Bevorzugte polymerisierbare heterozyklische Verbindungen
besitzen wenigstens eine ethylenisch ungesättigte Gruppe, die kovalenten
Einbau der Verbindung in die Linsenmatrix oder auf die Linsenoberfläche ermöglicht.
Geeignete ethylenisch ungesättigte
Gruppen schließen
Methacrylate, Acrylate, Styrole und Mischungen davon ein. Die ethylenisch
ungesättigten
Gruppen können
direkt mit den heterozyklischen Verbindungen verknüpft sein
oder können
zwischengeschaltete verzweigte oder unverzweigte Alkylketten, substituierte
oder unsubstituierte Arylgruppen, Polyether, Polyamide und Polyester
einschließen.
Heterozyklische Verbindungen, die frei von polymerisierbaren Gruppen
sind, werden innerhalb des Linsenmaterials eingefangen, wenn das
Monomer polymerisiert wird, wobei sich ein semiinterpenetrierendes
Netzwerk bildet.
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Jede
Menge an heterozyklischer Verbindung, die den gewünschten
Grad an Hemmung des mikrobiellen Wachstums bereitstellt, aber die
Leistungseigenschaften (wie etwa, aber nicht beschränkt auf,
den Modul) des resultierenden Gegenstandes nicht verschlechtert,
kann verwendet werden. In bestimmten Ausführungsformen sind Mengen zwischen
etwa 1 und etwa 100.000 ppm wünschenswert,
wobei Mengen zwischen etwa 1 und etwa 30.000 ppm bevorzugt sind
und Mengen zwischen etwa 10 und etwa 25.000 ppm bevorzugter sind.
Herkömmliche
Werkzeuge, wie etwa Mischen, Vermahlen, Einstellen der Temperatur
und des Druckes während
des Mischens, können
verwendet werden, um die heterozyklische Verbindung in die reaktive
Mischung einzuarbeiten. Nachdem die heterozyklische Verbindung in
die reaktive Mischung eingearbeitet ist, wird die reaktive Mischung
verwendet, um den gewünschten
Gegenstand unter Verwendung bekannter Techniken auszuformen. Somit
kann, wenn der Gegenstand eine Linse ist, die reaktive Mischung
polymerisiert und in die gewünschte
Linsenform ausgeformt oder gegossen, zu einem Rohling ausgeformt
oder gegossen und zur gewünschten
Form gedreht werden, alles unter Verwendung herkömmlicher Bedingungen, die im
Stand der Technik gut bekannt sind.
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Ein
weiteres Verfahren zur Einarbeitung der heterozyklischen Verbindung
in den ophthalmischen Gegenstand ist, eine polymerisierte heterozyklische
Verbindung zur reaktiven Mischung zuzugeben und die Mischung zu
einem Gegenstand auszuformen, wie oben beschrieben. Polymerisierte
heterozyklische Verbindungen, die auf diese Weise eingearbeitet
werden können,
schließen,
als wenigstens eines von R1-R7,
eine polymerisierbare ethylenisch ungesättigte Einheit, vorzugsweise
Methacrylat, Acrylat, Methyacrylamid, Styryl, N-Vinylamid, N-Vinyllactam, Vinylcarbonate,
Vinylcarbamate, Maleat oder Fumarat, ein. Das Polymer kann andere
Monomere enthalten, wie etwa N-Vinylpyrrolidon und HEMA. Zusätzlich kann
das Polymer ethylenisch ungesättigte
Einheiten enthalten, so daß es
als ein Makromer wirken kann.
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Noch
eine weitere Methode zur Einarbeitung der heterozyklischen Verbindung
ist, die heterozyklische Verbindung auf der Oberfläche des
ophthalmischen Gegenstandes abzuscheiden. Dies kann auf zahlreiche Weisen
durchgeführt
werden. Zum Beispiel kann eine heterozyklische Beschichtungszusammensetzung,
die eine polymerisierbare oder vorpolymerisierte heterozyklische
Verbindung einschließt,
hergestellt und auf den ophthalmischen Gegenstand aufgebracht und,
falls gewünscht,
Bedingungen unterworfen werden, die ausreichend sind, um Polymerisation
zu bewirken. Geeignete heterozyklische Beschichtungszusammensetzungen schließen Copolymere
von HEMA und polymerisierbaren heterozyklischen Verbindungen ein,
sind aber nicht hierauf beschränkt.
Es sollte anerkannt werden, daß die
heterozyklische Verbindung im Linsenpolymer eingeschlossen und auf
die Linse aufgebracht sein kann.
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Der
Beschiehtungsschritt kann ausgeführt
werden durch Formübertragung,
Tauchbeschichtung, Sprühbeschichtung,
Photopfropfung oder thermische Pfropfung. Alternativ kann die heterozyklische
Verbindung über
ein Naßfinishingverfahren
kovalent an den ophthalmischen Gegenstand gebunden werden, wie es etwa
in
US 6,077,319 offenbart
ist, das hierin durch Bezugnahme miteinbezogen ist.
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Im
allgemeinen wird eine beschichtungswirksame Menge der Beschichtung
verwendet. Eine beschichtungswirksame Menge der heterozyklischen
Verbindung oder der heterozyklischen Aminvorläufer-Verbindung ist eine Menge,
die, wenn sie mit wenigstens einer Oberfläche der Linse in Kontakt gebracht
wird, ausreichend ist, um jene Oberfläche so zu überziehen, daß der Oberfläche die
gewünschten
antimikrobiellen Eigenschaften verliehen werden. Die Beschichtung
kann ein Homopolymer sein, das hergestellt ist aus polymerisierter
heterozyklischer Verbindung oder polymerisierter heterozyklischer
Aminvorläufer-Verbindung, ein Copolymer
aus polymerisierbarer heterozyklischer Verbindung oder polymerisierbarer
heterozyklischer Aminvorläufer-Verbindung
mit anderen Polymeren, wie etwa, aber nicht beschränkt auf,
PolyHEMA, Polyacrylsäure,
PVP und Kombinationen davon. Die gewünschten Beschichtungsverbindungen
können
in flüchtigen
Lösemitteln
gelöst
werden, die geeignet sind zur Beschichtung von Kontaktlinsen und
im Stand der Technik bekannt sind. Mit antimikrobiellen Eigenschaften
ist die Fähigkeit
gemeint, die Menge an Bakterien, die an der Oberfläche anhaften, und/oder
das Wachstum von Bakterien, die an der Oberfläche anhaften, signifikant zu
verringern, was bedeutet, um mehr als 25 Prozent. Im Falle von Kontaktlinsen
beträgt
die mit der Linse in Kontakt gebrachte Menge im allgemeinen etwa
1 μg bis
etwa 10 mg, vorzugsweise etwa 10 μg
bis etwa 1 mg pro Linse. Die Menge an Beschichtung, die pro Kontaktlinse
resultiert, beträgt
etwa 50 bis etwa 1000 μg.
Beschichtungen der vorliegenden Erfindung umfassen etwa 1000 μg heterozyklische
Verbindung oder heterozyklische Aminvorläufer-Verbindung.
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Es
sollte anerkannt werden, daß für jede der
oben beschriebenen Einarbeitungsmethoden die heterozyklische Verbindung,
mit dem Chlor- oder Bromatom bereits an das Stickstoff gebunden
oder nicht, zugegeben werden kann. Wenn der heterozyklische Verbindung
nicht wenigstens ein Chlor enthält,
wenn sie in den Gegenstand eingearbeitet wird, wird der Gegenstand,
der die heterozyklische Verbindung enthält, durch Kontakt mit einer
geeigneten Chlorquelle „beladen" werden müssen. Geeignete
Chlorquellen enthalten irgendwo bis zu etwa 50.000 ppm Natrium-
oder Calciumhypochlorit in wäßriger Lösung, von
etwa 10 ppm bis 1000 ppm Natriumdichlorisocyanurat und/oder Trichlorisocyanursäure in wäßriger Lösung und
andere N-Chloramine. Die Chlorquelle umfaßt auch ein flüssiges Medium,
wie etwa Wasser, entionisiertes Wasser, wäßrige gepufferte Lösungen,
Alkohole, Polyole, Polyether, Glykole und Mischungen davon, aber
nicht beschränkt
hierauf. Bevorzugte Medien schließen entionisiertes Wasser und
wäßrige gepufferte
Lösungen
ein. Es sollte anerkannt werden, daß, wenn die Chlorkonzentration
steigt, die Kontaktzeit mit der Lösung abnehmen wird. Nachdem
der Gegenstand beladen (oder wiederbeladen) ist, wird er mit einer
ophthalmisch kompatiblen Kochsalzlösung gespült, um ungebundenes Chlor zu
entfernen und die Vorrichtung zur Verwendung (oder Wiederverwendung) bereitzumachen.
Die Chlorbeladung kann zu jedem Zeitpunkt im Verfahren stattfinden,
aber geeignete Zeitpunkte schließen während der Entnahme aus der
Form, während
der Naßlagerung,
während
der Hydratisierung einer trockenen gelagerten Linse und als ein
separater Schritt nach einem bestimmten Zeitraum der Lagerung oder
Verwendung ein. Es sollte anerkannt werden, daß ein einzelner Gegenstand,
und insbesondere eine einzelne Linse, mehrmals wiederbeladen werden
könnte,
um ihre antimikrobielle Wirksamkeit zu verlängern.
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Die
Begriffe „antimikrobiell", „Verringerung
der antimikrobiellen Aktivität" und „Hemmung
der antimikrobiellen Aktivität" beziehen sich auf
einen Gegenstand, der eine oder mehrere der folgenden Eigenschaften zeigt – die Hemmung
der Adhäsion
von Bakterien oder anderen Mikroben am ophthalmischen Gegenstand, die
Hemmung des Wachstums von Bakterien oder anderen Mikroben auf dem
ophthalmischen Gegenstand und die Abtötung von Bakterien oder anderen
Mikroben auf der Oberfläche
des ophthalmischen Gegenstandes oder in einem Radius, der sich um
den ophthalmischen Gegenstand herum erstreckt. Die Linsen der Erfindung hemmen
die mikrobielle Aktivität
um wenigstens 25%. Vorzugsweise zeigen die Linsen der Erfindung
wenigstens eine Verringerung von 1 log (≥ 90% Hemmung) lebensfähiger Bakterien
oder anderen Mikroben, vorzugsweise eine Verringerung von 2 log
(≥ 99% Hemmung)
lebensfähiger
Bakterien oder anderer Mikroben. Solche Bakterien oder andere Mikroben
schließen
diejenigen Organismen ein, die im Auge anzutreffen sind, insbesondere
Pseudomonas aeruginosa, Acanthamoeba species, Staphylococcus. aureus,
E. coli, Staphylococcus epidermidis und Serratia marcesens, sind
aber nicht hierauf beschränkt.
Vorzugsweise ist besagte antimikrobielle Linse eine klare Linse,
die eine mit solchen Linsen vergleichbare Klarheit hat, die aus
Etafilcon A, Genfilcon A, Lenefilcon A, Polymacon, Acquafilcon A,
Balafilcon A und Lotrafilcon A hergestellt sind.
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Die
Vorteile der antimikrobiellen Linsen der vorliegenden Erfindung
sind viele. Ohne an irgendeine besondere Theorie gebunden sein zu
wollen, glaubt man, daß die
Verringerung der bakteriellen Aktivität auf den Linsen das Auftreten
nachteiliger Reaktionen im Zusammenhang mit bakterieller Adhäsion verringern
sollte. Man glaubt, daß die
heterozyklischen Verbindungen der vorliegenden Erfindung mikrobieller
Aktivität
durch langsame Freisetzung kleiner Mengen HOCl verringern, das eine
antimikrobielle Substanz ist, die vom Körper produziert wird, um Bakterien
abzutöten.
So ahmen die Linsen der vorliegenden Erfindung die chemische Reaktion
des Auges auf mikrobielle Aktivität nach. Zusätzlich ist von hypochloriger
Säure nicht
bekannt, daß sie die
Resistenz in Bakterien induziert. Man glaubt weiter, daß die Halamineinheit
(N-X, wobei X Br oder Cl ist) der heterozyklischen Verbindungen
der vorliegenden Erfindung direkt mit Bakterien wechselwirken, um
die mikrobielle Aktivität
weiter zu verringern.
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Die
heterozyklischen Verbindungen können
auch „wiederbeladen" werden, um antimikrobielle
Aktivität über die
gesamte Lebensdauer der Linse bereitzustellen. Die antimikrobiellen
Linsen der Erfindung haben mit solchen Linsen vergleichbare Klarheit
wie denjenigen, die aus Etafilcon A, Genfilcon A, Lenefilcon A,
Polymacon, Acquafilcon A, Balafilcon A und Lotrafilcon A hergestellt
sind.
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Weiter
schließt
die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung einer antimikrobiellen
Linse ein, die ein Polymer und wenigstens einen heterozyklischen
Aminvorläufer
umfaßt,
wobei besagtes Wasserstoff leicht durch ein Chlor- oder Brom-Ion
ersetzt werden kann, wobei das Verfahren die Schritte umfaßt, im wesentlichen
daraus besteht oder daraus besteht
- (a) Herstellen
einer Linse, die ein Linsenpolymer und wenigstens einen heterozyklischen
Aminvorläufer
umfaßt,
und
- (b) Inkontaktbringen besagter Linse mit einer Chlor- oder Bromquelle.
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Der
heterozyklische Aminvorläufer
hat dieselbe Struktur wie die oben definierte heterozyklische Verbindung,
mit der Ausnahme, daß das
Halogen durch ein H ersetzt ist. Verfahren zu deren Herstellung
sind im Stand der Technik bekannt und sind allgemein offenbart in
US 6,162,452 , das hierin
durch Bezugnahme miteinbezogen ist. Die Begriffe Linse und Chlor-
oder Bromquelle haben alle die oben definierten Bedeutungen. Der
heterozyklische Aminvorläufer
kann in das Linsenpolymer hinein polymerisiert werden, vorpolymerisiert und
eingearbeitet in die Reaktionsmischung, die dann polymerisiert wird,
um ein interpenetrierendes Netzwerk mit dem Polymer zu bilden, oder
kovalent an das Linsenpolymer gebunden oder auf die Linsenoberfläche entweder
in monomerer oder polymerer Form aufgebracht werden, oder irgendeine
Kombination der obigen, alle wie oben beschrieben.
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Typischerweise
wird der Kontaktschritt für
etwa 120 Minuten durchgeführt,
obgleich die Zeit von etwa 1 Minute bis etwa 4 Stunden variieren
kann, und bei Temperaturen im Bereich von etwa 5°C bis etwa 130°C. Nach dem
Kontaktschritt werden die Linsen mit mehreren Portionen Wasser gewaschen,
um eine Linse zu erhalten, die vollständig mit Chlor beladen und
im wesentlichen frei von ungebundenem Chlor ist.
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Noch
weiter schließt
die Erfindung einen Linsenbehälter
ein, der ein Linsenbehälter-Polymer
und wenigstens eine heterozyklische Verbindung, die wenigstens eine
N-Cl-oder N-Br-Bindung
umfaßt,
umfaßt
oder im wesentlichen daraus besteht. Der Begriff Linsenbehälter bezieht
sich auf einen Behälter,
der ausgelegt ist, um einen Raum zu definieren, in dem eine Linse
aufbewahrt werden kann, wenn diese Linse nicht in Gebrauch ist.
Der Begriff schließt
eine Verpackung für
Linsen ein, wobei Verpackung jede Einheit einschließt, in der
eine Linse nach der Aushärtung
aufbewahrt wird. Beispiele für
diese Verpackung schließen
Blisterpackungen für Einmalverwendung
und Aufbewahrungsbehälter
für Mehrfachverwendung
ein, sind aber nicht hierauf beschränkt. Geeignete Behälter können mehrere
Teile aufweisen, wie etwa den äußeren Behälter, der
die Linse aufnimmt, einen Deckel und einen Linsenkorb, der die Linse
in der Kammer innerhalb des Behälters
hält. Die heterozyklische
Verbindung kann in jedes dieser Teile eingearbeitet sein, ist aber
vorzugsweise in den Linsenbehälter
oder den Linsenkorb eingearbeitet.
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Geeignete
Linsenbehälter-Polymere
schließen
thermoplastische polymere Materialien, wie etwa Polymethylmethacrylat,
Polyolefine, wie etwa Polyethylen, Polypropylen und deren Copolymere;
Polyester, Polyurethane; Acrylpolymere, wie etwa Polyacrylate und
Polymethacrylate; und Polycarbonate oder jede Kombination davon
ein, sind aber nicht hierauf beschränkt, und wird unter Verwendung
herkömmlicher
Techniken als eine einzelne Einheit hergestellt, z.B. ausgeformt.
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Die
heterozyklische Verbindung kann in den Linsenbehälter in derselben Weise eingearbeitet
werden, in der sie in die antimikrobiellen Linsen der Erfindung
eingearbeitet wird. Genauer wird die heterozyklische Verbindung
mit der Formulierung der anderen Komponenten kombiniert (entweder
als eine polymerisierbare oder nicht-polymerisierbare Verbindung),
ausgeformt und ausgehärtet.
Vorzugsweise liegt die heterozyklische Verbindung in irgendeiner
oder allen Komponenten des Linsenbehälters mit etwa 0,01 bis etwa
10,0 Gewichtsprozent (bezogen auf das anfängliche Monomergemisch), bevorzugter
etwa 0,01 bis etwa 1,5 Prozent vor. Das Aufbewahren von Linsen in
solch einer Umgebung hemmt das Wachstum von Bakterien auf solchen
Linsen und nachteilige Effekte, die durch Proliferation von Bakterien
verursacht werden. Ein weiteres Beispiel eines solches Linsenbehälters ist
der Linsenbehälter,
der in U. S.-Pat. Nr. 6,029,808 zu finden ist.
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Noch
weiter schließt
die Erfindung ein Verfahren zur Verringerung der nachteiligen Effekte
ein, die mit mikrobieller Produktion im Auge eines Säugers verbunden
sind, das die Bereitstellung, zur Verwendung in oder auf dem Auge,
einer antimikrobiellen Linse umfaßt, im wesentlichen daraus
besteht oder daraus besteht, wobei besagte Linse Polymer und wenigstens
eine heterozyklische Verwindung umfaßt, die wenigstens eine N-Cl-
oder N-Br-Bindung
umfaßt.
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Die
Begriffe Linse, antimikrobielle Linse, R1-R7 haben alle ihre oben genannten Bedeutungen
und bevorzugten Bereiche. Die Phrase „nachteilige Effekte, die
mit mikrobieller Produktion verbunden sind" schließt Augenentzündung, mit
Kontaktlinsen verbundene periphere Ulcera, mit Kontaktlinsen verbundene
rote Augen, infiltrative Keratitis und mikrobielle Keratitis ein,
ist aber nicht hierauf beschränkt.
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Um
die Erfindung zu veranschaulichen, sind die folgenden Beispiele
eingeschlossen. Diese Beispiele beschränken die Erfindung nicht. Sie
sind nur dazu gedacht, ein Verfahren für die praktische Umsetzung
der Erfindung vorzuschlagen. Die Fachleute auf dem Gebiet der Kontaktlinsen
sowie anderer Spezialitäten
könnten
andere Verfahren zur praktischen Umsetzung der Erfindung finden.
Jene Verfahren werden aber als innerhalb des Schutzumfanges dieser
Erfindung liegend angesehen.
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Abkürzungen
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Die
folgenden Abkürzungen
wurden in den Beispielen verwendet:
- Blaues HEMA
- = das Reaktionsprodukt
aus Reaktivblau Nummer 4 und HEMA, wie beschrieben in Beispiel 4
von U.S.-Pat. Nr. 5,944,853
- CGI 1850
- = 1:1(w/w)-Gemisch
aus 1-Hydroxycyclohexylphenylketon und Bis-(2,6-dimethoxybenzoyl)-2,4,4-trimethylpentylphosphinoxid
- DI-Wasser
- = entionisiertes Wasser
- D30
- = 3,7-Dimethyl-3-octanol
- DMA
- = N,N-Dimethylacrylamid
- HEMA
- = Hydroxyethylmethacrylat
- IPA
- = Isopropylalkohol
- mPDMS
- = mono-Methacryloxypropyl-terminiertes
Polydimethylsiloxan (MG 800–1000)
- Norbloc
- = 2-(2'-Hydroxy-5-methacrylyloxyethylphenyl)-2H-benzotriazol
- ppm
- = Teile pro Million
Mikrogramm Probe pro Gramm trockene Linse
- PVP
- = Polyvinylpyrrolidinon
(K 90)
- TBACB
- = Tetrabutylammonium-m-chlorbenzoat
- TEGDMA
- = Tetraethylenglykoldimethacrylat
- THF
- = Tetrahydrofuran
- TRIS
- = Tris(trimethylsiloxy)-3-methacryloxypropylsilan
- TMI
- = Dimethyl-meta-isopropenylbenzylisocyanat
- w/w
- = Gewicht/Gesamtgewicht
-
Die folgenden Zusammensetzungen
wurden zur Verwendung hergestellt:
-
Verpackungslösung
-
Verpackungslösung enthält die folgenden
Inhaltsstoffen in entionisiertem H2O:
0,18
Gew.-% Natriumborat [1330-43-4], Mallinckrodt
0,91 Gew.-% Borsäure [10043-35-3],
Mallinckrodt
0,83 Gew.-% Natriumchlorid [7647-14-5], Sigma
0,01
Gew.-% Ethylendiamintetraessigsäure
[60-00-04] (EDTA), Aldrich
-
Phosphatgepufferte Kochsalzlösung (PBS)
-
PBS
enthält
das folgende in entionisiertem H2O:
0,83
Gew.-% Natriumchlorid [7647-15-4], Sigma
0,05 Gew.-% einbasiges
Natriumphosphat [10049-21-5], Sigma
0,44 Gew.-% zweibasiges
Natriumphosphat [7782-85-5], Sigma
-
Spezielle Verpackungslösung (SPS)
-
SPS
enthält
das folgende in entionisiertem H2O:
0,18
Gew.-% Natriumborat [1330-43-4], Mallinckrodt
0,91 Gew.-% Borsäure [10043-35-3],
Mallinckrodt
-
Beispiel 1
-
Darstellung von 4-Hydroxymethyl-4-ethyl-2-oxazolidinon
-
Zu
einem 100 ml-Rundkolben, ausgestattet mit einem magnetischen Rührkern,
wurden 2-Amino-2-ethyl-l,3-propandiol
(Aldrich/Charge 10129PN, 80% w/w, 17,12 g, 0,115 mol), Natriummethoxid
(Aldrich/Charge 906641, 0,100 g, 0,0019 mol) und Diethylcarbonat
(Aldrich/Charge 10113EU, 17,5 ml, 0,144 mol) zugegeben. Der Kolben
wurde mit einem Rückflußkondensator
und einem Stickstoffeinlaß versehen,
und der Inhalt wurde für
48 Stunden unter Rückfluß gekocht.
Der Rückflußkondensator
wurde dann durch einen Destillationskondensator ersetzt, und das
als ein Nebenprodukt in der Reaktion gebildete Ethanol wurde abdestilliert.
Die Reaktionsmischung wurde mit 100 ml Ethylacetat verdünnt und
dann in 400 ml Diethylether gegossen. Nach kräftigem Rühren bildete sich ein Niederschlag,
der herausfiltriert, mit Diethylether (2 × 50 ml) gewaschen und getrocknet
wurde, um einen weißen
Feststoff zu erhalten (14,4 g, 86,3% Ausbeute). Struktur (Formel
2) wurde über 1H-NMR- und 13C-NMR-Daten
bestätigt.
-
-
Formel
2. 4-Hydroxymethyl-4-ethyl-2-oxazolidinon
-
Beispiel 2
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Darstellung von 4-Acryloxymethyl-4-ethyl-2-oxazolidinon
-
Zu
einem 100 ml-Rundkolben, ausgestattet mit einem magnetischen Rührkern,
wurden 4-Hydroxymethyl-4-ethyl-2-oxazolidinon
(3,10 g, 21,4 mmol) und 40 ml Methylenchlorid (Aldrich, A.C.S.,
Reagenzqualität) zugegeben.
Acryloylchlorid (Aldrich/Charge 14328BO, 1,80 ml, 22,2 mmol) wurde über Spritze
zugegeben. Der Reaktionskolben wurde mit einem Rückflußkondensator und einem Stickstoffeinlaß versehen,
und der Inhalt wurde unter Rückfluß gekocht.
Nach 20 Stunden wurden weitere 0,45 ml Acryloylchlorid zugegeben
und die Reaktion für
weitere 4 Stunden unter Rückfluß gekocht.
Lösemittel
wurden im Vakuum unter Verwendung eines Rotationsverdampfers abgezogen,
um ein blaßgelbes Öl zu liefern,
das in 50 ml Methylenchlorid gelöst und
mit 0,1N NaOH (3 × 50
ml) und gesättigter
Natriumchloridlösung
(1 × 50
ml) extrahiert wurde. Die organische Schicht wurde über wasserfreiem
Natriumsulfat getrocknet, filtriert, und das Lösemittel wurde im Vakuum unter
Verwendung eines Rotationsverdampfers abgezogen, um ein klares,
blaßgelbes Öl zu liefern
(2,96 g, 69,5% Ausbeute). Struktur (Formel 3) wurde über 1H-NMR- und 13C-NMR-Daten
bestätigt.
-
-
Formel
3. 4-Acryloxymethyl-4-ethyl-2-oxazolidinon
-
Beispiel 3
-
Zu
einem trockenen Behälter,
der in einer Trockenbox unter Stickstoff bei Umgebungstemperatur
gehalten wurde, wurden 30,0 g (0,277 mol) Bis(dimethylamino)methylsilan,
eine Lösung
von 13,75 ml einer 1M Lösung
TBACB (386,0 g TBACB in 1000 ml trockenem THF), 61,39 g (0,578 mol)
p-Xylol, 154,28 g (1,541 mol) Methylmethacrylat (1,4 Äquivalente
relativ zum Initiator), 1892,13 g (9,352 mol) 2-(Trimethylsiloxy)ethylmethacrylat (8,5 Äquivalente
relativ zum Iniitiator) und 4399,78 g (61,01 mol) THF zugegeben.
Zu einem trockenen Dreihalsrundkolben, ausgestattet mit einem Thermoelement
und einem Kondensator, alles verbunden mit einer Stickstoffquelle,
wurde die obige in der Trockenbox hergestellte Mischung eingebracht.
-
Die
Reaktionsmischung wurde auf 15°C
unter Rühren
und Spülen
mit Stickstoff abgekühlt.
Nachdem die Lösung
15°C erreicht
hatte, wurden 191,75 g (1,100 mol) 1-Trimethylsiloxy-1- methoxy-2-methylpropen
(1 Äquivalent)
in das Reaktionsgefäß eingespritzt.
Die Reaktion wurde bis zur Exotherme bis ungefähr 62°C laufen gelassen und dann wurden
30 ml einer 0,40 M Lösung
von 154,5 g TBACB in 11 ml trockenem THF während des Restes der Reaktion
zudosiert. Nachdem die Temperatur der Reaktion 30°C erreicht
und die Zudosierung begonnen hatte, wurde eine Lösung von 467,56 g (2,311 mol)
2-(Trimethylsiloxy)ethylmethacrylat
(2,1 Äquivalente
relativ zum Initiator), 3636,6 g (3,463 mol) n-Butylmonomethyacryloxypropylpolydimethylsiloxan (3,2 Äquivalente
relativ zum Initiator), 3673,84 g (8,689 mol) TRIS (7,9 Äquivalente
relativ zum Initiator) und 20,0 g Bis(Dimethylamino)methylsilan
zugegeben.
-
Die
Mischung ließ man
bis zur Exotherme bis ungefähr
38–42°C laufen
und dann auf 30°C
abkühlen gelassen.
Gleichzeitig wurde eine Lösung
von 10,0 g (0,076 mol) Bis(dimethylamino)methylsilan, 154,26 g (1,541
mol) Methylmethacrylat (1,4 Äquivalente
relativ zum Initiator) und 1892,13 g (9,352 mol) 2-(Trimethylsiloxy)ethylmethacrylat
(8,5 Äquivalente
relativ zum Initiator) zugegeben und die Mischung erneut bis zur
Exotherme bis ungefähr
40°C laufen
gelassen. Die Reaktionstemperatur fiel auf ungefähr 30°C, und 2 Gallonen THF wurden
zugegeben, um die Viskosität
zu senken. Eine Lösung
von 439,69 g Wasser, 740,6 g Methanol und 8,8 g (0,068 mol) Dichloressigsäure wurde
zugegeben und die Mischung für
4,5 Stunden unter Rückfluß gekocht,
um die Schutzgruppen auf dem HEMA abzuspalten. Flüchtige Substanzen
wurden dann abgezogen und Toluol zugegeben, um bei der Entfernung
des Wassers zu helfen, bis eine Dampftemperatur von 110°C erreicht
wurde.
-
Der
Reaktionskolben wurde bei ungefähr
110°C gehalten,
und eine Lösung
von 443 g (2,201 mol) TMI und 5,7 g (0,010 mol) Dibutylzinndilaurat
wurde zugegeben. Die Mischung wurde reagieren gelassen, bis der Isocyanat-Peak
noch IR verschwunden war. Das Toluol wurde unter verringertem Druck
eingedampft, um ein schmutzig-weißes, wasserfreies, wachsartiges
reaktives Monomer zu liefern. Das Makromer wurde auf einer Gewichtsbasis
von ungefähr
2:1 Aceton zu Makromer in Aceton gegeben. Nach 24 Std. wurde Wasser
zugegeben, um das Makromer auszufällen, und das Makromer wurde
abfiltriert und unter Verwendung eines Vakuumofens zwischen 45 und
60°C für 20–30 Std.
getrocknet.
-
Beispiel 4
-
Eine
Reaktionsmischung wurde gebildet, indem 80 Teile der in Tabelle
1 angegebenen Komponenten, in den in Tabelle 1 angegebenen Mengen,
zu 20 Teilen 3,7-Dimethyl-3-octanol
zugegeben wurden. Genauer wurden, in der folgenden Reihenfolge,
Makromer, Norbloc 7966, Verdünnungsmittel,
TEGDMA, HEMA, DMA, TRIS und mPDMS zu einem bernsteinfarbenen Kolben
zugegeben. Diese Komponenten wurden bei 170–300 UPM bei 50–55°C für 90 bis
180 Minuten vermischt. Während
Aufrechterhaltendes Mischens wurde blaues HEMA zugegeben und die
Komponenten für
weitere 20 bis 75 Minuten vermischt (bei 170–300 UPM, 50–55°C). Immer
noch unter Mischen wurde PVP zugegeben und die Mischung für weitere
20 bis 140 Minuten gerührt
(bei 170–300
UPM, 50–55°C).
-
-
Zu
10 g obigen Monomergemisches wurden 209,7 mg 4-Acryloxymethyl-4-ethyl-2-oxazolidinon (wie hergestellt
in Beispiel 2 oben), 80 mg CGI 1850 (Ciba/Charge # 2W419S) und 100
mg Essigsäure
(Fischer Scientific Charge # 983683) zugegeben. Diese Mischung wurde
bei 50°C
für eine
Stunde mechanisch gerührt, um
die Komponenten zu homogenisieren. Das Monomergemisch wurde unter
Vakuum für
30 Minuten entgast und verwendet, um Linsen in einer Stickstoffbox
bei 60–65°C herzustellen,
unter Verwendung von (Vorderwölbung,
Stärke –0,50D)
und (Hinterwölbungs)-Rahmen
aus alizyklischem Copolymer Topas (erhältlich von Ticona, Qualität 5013)
unter Philips TL03-Lampen mit 30 Minuten Bestrahlung. Das Monomergemisch
und die Rahmen wurden in der Stickstoffbox für 10 Minuten vor dem Zusammenbau äquilibriert.
Die ausgehärteten
Linsen wurden manuell entformt und in l50 ml 60:40-Mischung aus
IPA (Mallinckrodt, AR(ACS)-Qualität) bzw. entionisiertem (DI)
Wasser eingetaucht. Die entnommenen Linsen wurden in 100 ml IPA überführt und
dann in DI-Wasser wie folgt heruntergestuft: i) 100 ml 75:25 (IPA:DI-Wasser);
ii) 100 ml 50:50 (IPA:DI-Wasser); iii) 100 ml 25:75 (IPA:DI-Wasser);
iv) 100 ml DI-Wasser; v) 100 ml DI-Wasser; vi) 100 ml DI-Wasser;
vii) 100 ml DI-Wasser; viii) 100 ml DI-Wasser. Die Linsen ließ man für 20 Minuten
zwischen dem Austauschen äquilibrieren.
Linsen aus der letzten DI-Wasser-Waschung wurden in 100 ml frischem
DI-Wasser aufbewahrt.
-
Beispiel 5
-
Ein
Hydrogel-Gemisch wurde aus dem folgenden Monomer-Gemisch hergestellt
(alle Mengen wurden als Gewichtsprozent des Gesamtgewichtes der
Kombination berechnet): 17,98% Makromer (Bsp. 3), 28,0% mPDMS, 14,0%
TRIS, 26,0% DMA, 5,0% HEMA, 1,0% TEGDMA, 5,0% PVP, 2,0% Norbloc,
1,25% Essigsäure,
1,0% CGI 1850 und 0,02% Blau HEMA; 80 Gewichtsprozent der vorstehenden
Komponentenmischung wurde weiter mit Verdünnungsmittel verdünnt, 20
Gewichtsprozent D30. Das Monomer-Gemisch wurde unter Vakuum bei
einer Temperatur von 55°C
für wenigstens
30 Minuten entgast. Das Monomer-Gemisch
wurde verwendet, um Linsen herzustellen unter Verwendung von Vorderwölbungen
aus Topas (Ticona, Qualität
5013) und Hinterwölbungen
aus Polypropylen (Fina,,Qualität
EOD 00-11). Die Linsen wurden unter Philips TL-03-Birnen für sichtbares
Licht in einer Stickstoffatmosphäre
(<0,5 % O2) für
12–15
Minuten @ 70 ± 5°C ausgehärtet.
-
Die
ausgehärteten
Linsen wurden entformt und anschließend entnommen, ausgelaugt
und hydratisiert unter Verwendung von Mischungen aus IPa und entionisiertem
Wasser. Die Linsen wurden in Verpackungslösung zur Verwendung in mikrobiologischen
Tests autoklaviert.
-
Beispiel 6
-
Fünf Linsen,
hergestellt wie beschrieben in Beispiel 4, wurden mit 25 ml verdünnter Natriumchloritlösung [1
Teil Clorox®-Bleiche
(5,25% NaOCl) und 99 Teile DI-Wasser] durch Rollen der Lösung und
Linsen in einem Behälter
auf einem Behälterroller
für 2 Stunden
behandelt. Die Lösung
wurde dann dekantiert, und die Linsen wurden mit DI-Wasser (3 × 30 ml)
durch Rollen der Linsen auf einem Behälterroller gewaschen.
-
Die
Linsen wurden in einer speziellen Verpackungslösung autoklaviert (30 Minuten
bei 121 °C).
-
Die
autoklavierten Linsen wurden auf Wirksamkeit gegen P. aeruginosa
unter Verwendung des folgenden Verfahrens analysiert. Eine Kultur
aus Pseudomonas aeruginosa, ATCC# 15442 (American Type Culture Collection,
Rockville, MD) wurde über
Nacht in einem tryptischen Sojamedium angezogen. Das Bakterieninokulum
wurde so hergestellt, daß es
zu einer Endkonzentration von 1 × 106 koloniebildenden
Einheiten/ml (cfu/ml) führte.
Drei Kontaktlinsen wurden mit phosphatgepufferter Kochsalzlösung (PBS,
pH = 7,4 +/- 0,2) gespült,
um restliche Verpackungslösung
zu entfernen. Jede gespülte
Kontaktlinse wurde in 2 ml des Bakterieninokulums in eine sterile
Glasampulle gegeben, die dann in einem Rüttler-Inkubator (100 UPM) für zwei Stunden
bei 37 +/- 2°C
rotiert wurde. Jede Linse wurde aus der Glasampulle entnommen, mit
PBS gespült,
um locker gebundene Zellen zu entfernen, in einzelne Vertiefungen
einer Mikrotiterplatte mit 24 Vertiefungen, die 1 ml PBS enthielten,
gegeben und in einem Rüttler-Inkubator
für zusätzliche
22 Stunden bei 37 +/- 2°C
rotiert. Jede Linse wurde erneut mit PBS gespült, um locker gebundene Zellen
zu entfernen, in 10 ml PBS, die 0,05% (w/v) Tween® 80
enthielten, gegeben und bei 2000 UPM für drei Minuten verwirbelt,
wobei die Zentrifugalkraft eingesetzt wurde, um die Adhäsion der
restlichen Bakterien an der Linse aufzubrechen. Der resultierende Überstand
wurde auf lebensfähige
Bakterien ausgezählt
und die Ergebnisse der nachweisbaren lebensfähigen Bakterien, die an den
drei Linsen anhafteten, wurden gemittelt und sind in Tabelle 2 unten
angegeben. Linsen aus Beispiel 4, die in spezieller Verpackungslösung autoklaviert
worden waren, wurden als die Kontrollen für die mikrobiologischen Experimente
verwendet.
-
-
- 1CFU – koloniebildende Einheiten
-
Somit
zeigten die Linsen, die N-Halamin enthielten, eine 0,77 log Verringerung
der mikrobiellen Adhäsion
gegenüber
der Linse, die die Halamin-Vorstufe enthielt.
-
Beispiel 7
-
Sechs
Linsen, hergestellt wie beschrieben in Beispiel 4, wurden mit 10
ml verdünnter
Natriumhypochloritlösung
[10 Teile Clorox®-Bleiche (5,25% NaOCl)
und 90 Teile Di-Wasser]
durch Rollen der Lösung
und Linsen in einem Behälter
auf einem Behälterroller
für 2,5
Stunden behandelt. Die Lösung
wurde dann dekantiert und die Linsen wurden mit DI-Wasser (3 × 100 ml)
durch Rollen der Linsen auf einem Behälterroller gewaschen, wobei
man eine Stunde für
die erste Waschung und zwei Stunden für anschließende Waschungen erlaubte.
Die Linsen wurde in spezieller Verpackungslösung autoklaviert und auf Wirksamkeit
unter Verwendung der in Beispiel 6 beschriebenen Verfahren analysiert.
Linsen, die gemäß Beispiel
5 hergestellt worden waren (die keine Vorstufe enthielten), wurden
als Kontrollen verwendet. Die Ergebnisse sind in Tabelle 3 unten aufgelistet.
-
-
Somit
zeigten die Linsen, die N-Halamin enthielten, eine 1,55 log Verringerung
gegenüber
der Linse, die kein Halamin enthielt.
-
Da
es keinen substantiellen Unterschied gab, der zwischen den „log CFU"-Zahlen für Beispiel
4 (N-Halamin-Vorläufer)
und Beispiel 5 (kein Halamin-Vorläufer) bemerkt wurden, verleiht
die Einarbeitung von N-Halamin-Vorläufer selbst den Linsen keine
antimikrobiellen Eigenschaften.
-
Ein
Vergleich der Beispiele 6 und 7 legt nahe, daß das Erhöhen der Konzentration von Natriumhypochloritlösung, die
verwendet wurde, um die Linse zu behandeln, die Wirksamkeit verbessern
kann (bakterielle Adhäsion
senken kann).