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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf Pluripotenz bestimmende Faktoren
und Ihren Gebrauch. Insbesondere bezieht sich die Erfindung auf
das Erhalten und Ableiten von Kulturen pluripotenter Zellen der Maus,
des Menschen oder anderer Spezies. Von bestimmten Linien der Maus
können
embryonale Stammzellen abgeleitet und in einem pluripotenten Zustand
in Kultur gehalten werden mittels eines Cytokins, das Signal Transduktion
durch den LIF-Rezeptor/gp130-Komplex aktiviert. Dieser Ansatz ist
jedoch auf Mäuse
beschränkt
und ist nicht ausreichend für
die Vermehrung von menschlichen, pluripotenten Zellen.
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Die
Entdeckung der extrazellulären
Aktivität
ESRF (Dani et al., 1998) hat einen Beleg für einen LIF-Rezeptor/gp130-unabhängigen Weg
zur Erhaltung von ES-Zellidentität
geliefert. Allerdings ist ESRF unvollständig charakterisiert und die
molekulare Natur anderer extrazellulärer Regulatoren als der von
gp130 Cytokinen ist unbekannt.
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Desweiteren
ist die transkriptive Bestimmung von Pluripotenz nicht vollständig verstanden.
Eine wichtige Rolle wurden dem gp130 Zeil STAT3- und dem POU-Faktor
Oct-4 zugeschrieben, doch keine dieser beiden ist alleine ausreichend,
um ES-Zellidentität zu spezifizieren.
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WO
02/097090 beschreibt die Identifikation von ECAT- (mit ES-Zellen
assoziiertes Transkript) Genen durch Abfragen von Nukleotidsequenzdatenbanken
und nachfolgende Analyse des Expressionsmusters von ECAT-Genen von
Mäusen
und Menschen. WO 02/097090 beschreibt ebenfalls die Verwendung von
Sonden zum Identifizieren von ES-Zellen und zur selektiven Isolierung
von ES-Zellen unter Verwendung von ECAT-Genen. Oct-4 ist ein ECAT-Gen
und ein spezifischer Marker von pluripotenten Zellen, obwohl es
ebenfalls in Oozyten, sich teilenden Embryonen und in Eizylinder-Stadien
exprimiert wird.
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WO
01166697 beschreibt Kulturen von ES-Zellen in einem Medium frei
von tierischem Serum und in Anwesenheit von Fibroblast-Wachstumsfaktor.
Vorzugsweise werden die ES-Zellen in Anwesenheit einer Fibroplast-Nährschicht
gezüchtet.
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WO
97/30151 der vorliegenden Anmelder beschreibt ESRF, ein Cytokin,
das in der Lage ist, die Differenzierung von ES-Zellen zu verhindern.
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WO
96/22693 bezieht sich auf die Erhaltung von sich selbst erneuernden
hämatopoietischen
Stammzellen. Insbesondere beschreibt WO 96/22693 einen "F-Faktor", der in der Lage ist, hämatopoietische
Stammellen in einem undifferenzierten Zustand zu erhalten und die
Proliferation von undifferenzierten hämatopoietischen Stammzellen
zu unterstützen.
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Berger
C.N. und Sturm K.S., Growth Factors 1997, Band 14, Seiten 145-159,
beschreibt die Selbsterneuerung von ES-Zellen in Abwesenheit von
exogenem LIF und Feeder-Zellen. Berger und Sturm beschreiben jedoch
nicht die Isolierung irgendeines Faktors, der in der Lage ist, die
Selbsterneuerung von ES-Zellen unter diesen Bedingungen zu fördern.
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Die
Genbank-Zugriffsnummern AK010332, 2001, und AK022643, 2000, stellen
Sequenzen von cDNAs der Maus und des Menschen für Homeobox-Domain enthaltende
Proteine zur Verfügung.
Keine Funktion ist diesen Molekülen
zugeschrieben.
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Es
ist bekannt, dass die Pluripotenz von menschlichen embryonalen Stammzellen
und embryonalen Keimzellen durch Cokultivierung mit einer Nährstoffschicht
heterologener Zellen (Amit et al., Dev. Biol. 2000) oder Extrakten
davon (Xu et al., Nat. Biotech 2001) erhalten wird. Die Abhängigkeit
von Feeder-Zellen gibt jedoch Anlass zu einer Anzahl von Problemen.
Cokultivierung von Feeder-Zellen und pluripotenten Zellen können gefährdete Kulturbedingungen
maskieren. Bei der Cokultivierung besteht das Risiko einer Kontamination der
daraus erhaltenen pluripotenten Kultur/des differenzierten Produkts.
Um Feeder-Zellextrakt zu herzustellen, was eine Alternative zur
Benutzung der Zellen ist, muss eine separate Feeder-Zellpopulation
aufrechterhalten und verarbeitet und der Extrakt aufbewahrt werden.
Das der Extrakt uncharakteritisch ist stellt er eine weitere Quelle
zur Kontamination des Produktes dar. Die Analyse und Manipulation
der Differenzierung von pluripotenten Zellen wird gefährdet durch
die Anwesenheit von Feeder-Zellen oder undefinierten Extrakten.
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In
Relation zu vielen anderen Spezies, insbesondere Schweinen, Rindern
und Ratten, ist es immer noch nicht möglich, pluripotente ES-Zellen
abzuleiten und in Kultur stabil zu erhalten.
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Ein
Ziel der vorliegenden Erfindung ist, eine verbesserte Kultur pluripotenter
Zellen der Maus und des Menschen bereitzustellen und ein Ziel spezieller
Ausführungsarten
der Erfindung ist, die Abhängigkeit
von Feeder-Zellen in pluripotenter Zellkultur zu beseitigen. Ein
weiteres Ziel ist, die Ableitung und Aufrechterhaltung pluripotenter
Zellen von anderen Spezies bereitzustellen.
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Die
vorliegende Erfindung stellt dementsprechend Verwendungen von Faktoren
bereit, die Pluripotenz in Säugetieren
bestimmen und die charakterisiert sind durch ein Polypeptid, das
wenigstens 50% Sequenzidentität
mit SEQ ID NO:4 hat. Eine pharmazeutische Zusammensetzung nach der
Erfindung enthält
einen pharmazeutisch akzeptablen Träger und einen das Polypeptid
enthaltenden Faktor. Ein Zellkulturmedium umfasst einen das Polypeptid
enthaltenden Faktor.
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Es
wurde gefunden, dass in einer Kultur von ES-Zellen der Faktor ausreichend
ist, diesen Zellen Pluripotenz zu verleihen. Nach der Erfindung
kann der Faktor in einer pluripotenten Zelle auf einem Niveau aufrechterhalten
werden, das in der Erhaltung eines sich selbsterneuernden pluripotenten
Phänotyps
resultiert. Der Faktor kann endogen sein – ein zellulärer Spiegel
des Faktors, der durch Aktivierung eines endogenen Gens aufrechterhalten
wird – oder
in die Zelle eingeführt
sein, um dadurch die stabile Aufrechterhaltung des pluripotenten
Phänotyps
der Zellen zu ermöglichen.
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Ein
spezieller Faktor nach der Erfindung wirkt intrazellulär, hält eine
Zelle in einem pluripotenten Zustand und ist, in Zellkultur, konstitutiv
aktiv. In diesem Zusammenhang zeigt die Referenz auf intrazelluläre Aktion
an, dass der Ort der Aktivität
sich innerhalb der Zelle befindet.
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Der
Faktor ist deshalb zum Beispiel kein Ligand für einen Zelloberflächenrezeptor
wie dies bei LIF und anderen Cytokinen der Fall ist, und er kann
unabhängig
von Signalisieren von gp130 Rezeptoren wirken.
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Weitere
Pluripotenz bestimmende Faktoren nach der Erfindung erhalten pluripotente,
in ES-Zellmedium ohne gp130-Aktivatoren kultivierte Zellen in einem
pluripotenten Zustand aufrecht. Der Faktor ist demnach in der Lage,
Säugetierzellen
in einem pluripotenten Zustand in Abwesenheit von gp130-Aktivierung
aufrechtzuerhalten und kann die Aufrechterhaltung von Pluripotenz
in Kulturmedium ohne Cytokine fördern,
die gp130-Rezeptorkomplexe aktivieren. In unten gegebenen Beispielen
haben wir gezeigt, dass Zellen, die bevorzugte Faktoren nach der
Erfindung exprimieren, von dem Erfordernis der gp130-Stimulation
befreit sind und eine reduzierte oder gar nicht vorhandene Differenzierung
in Antwort auf Retinoidsäure,
3-Methoxybenzamid und Aggregation zeigen – ihre Differenzierung ist
demnach unterdrückt
in Antwort auf diese Stimulationen. Der Faktor spezieller Beispiele
ist desweiteren nicht ein stromabwärts gerichtetes transkriptionelles
Ziel von gp130. Die Faktoren nach der Erfindung wurden isoliert
und sind geeignet zur Aufrechterhaltung von tierischen pluripotenten
Zellen, tierischen Zellen einschliesslich denen von Mäusen, Menschen,
Primaten, Schafen, Ratten, Schweinen, Kühen und anderen Tieren. Ein
Faktor nach der Erfindung erhält
Pluripotenz einer menschlichen ES-, EC- oder EG-Zelle oder anderer
menschlicher pluripotenter Zellen aufrecht. Ein anderer Faktor nach
der Erfindung erhält
Pluripotenz einer ES-, EC- oder EG Zelle der Maus aufrecht und wirkt
intrazellulär
und ist konstitutiv aktiv. Ein weiterer Faktor nach der Erfindung
erlaubt die kontinuierliche Vermehrung pluripotenter Zellen von
nicht-permissiven Linien der Maus in Kultur.
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Ein
Vorteil der Erfindung liegt in dem Vermögen, pluripotente Zellen in
Kultur stabil zu vermehren. Faktoren nach der Erfindung können in
Kulturen verwendet werden, um Zellen des Menschen oder der Maus
in einem proliferativen, pluripotenten Zustand aufrechtzuerhalten.
Die Erfindung offeriert desweiteren die Möglichkeit, pluripotente Zellen
von anderen Spezies als Mensch und Maus zu isolieren und zu erhalten – was bisher
nicht möglich
war.
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Ein
Faktor einer speziellen Ausführungsart
ist ein Transkriptionsfaktor. Er wirkt innerhalb des Kerns, was
zu einer Selbsterneuerung der ES-Zelle führt. Ein bevorzugter Faktor,
wie er unten in einem Beispiel beschrieben und verwendet wird, enthält eine
Homeodomain.
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Im
Gebrauch eines Faktors nach der Erfindung erhält der Faktor Zellen in einem
pluripotenten Zustand aufrecht in Abwesenheit einer Feeder-Schicht
oder einem Feeder-Zellextrakt und in Abwesenheit eines gp130-Cytokins.
Entsprechend ist die Zugabe des Faktors ausreichend, Pluripotenz
von Zellen in Kultur aufrechtzuerhalten. Der Faktor kann zu einem
Standard ES-Zellkulturmedium zugegeben werden oder direkt in Zellen
eingeführt
werden, zum Beispiel durch Elektroporation oder Mikroinjektion,
oder in der Zelle produziert werden durch eine Vielzahl von hierin
beschriebenen Verfahren. In speziellen Beispielen der Erfindung,
wie sie detaillierter unten beschrieben sind, unterstützen Vektoren,
die den Faktor exprimieren, cytokinunabhängige ES-Zellvermehrung sowohl
durch episomale Transfektion von Zellen als auch durch chromosomale
Integration in Zellen; eine weitere, durch Beispiele nicht speziell
belegte Möglichkeit
besteht darin, die Expression einer endogenen, für den Faktor kodierenden Sequenz
zu induzieren oder zu erhöhen,
um dadurch die Selbsterneuerung von ES-Zellen zu ermöglichen.
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In
einer weiteren Ausführungsart
der Erfindung ist der Faktor identifizierbar durch seine Eigenschaft, auf
LIF nicht ansprechende Zellen in einem pluripotenten Zustand aufrechtzuerhalten.
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Der
Faktor ist geeigneterweise ein Polypeptid mit 200 bis 400 Aminosäuren. Speziell
wird ein menschlicher Pluripotenz bestimmender Faktor repräsentiert
durch SEQ ID NO 4; im Vergleich dazu wird ein Pluripotenz bestimmender
Faktor der Maus repräsentiert
durch SEQ ID NO 2, ein Pluripotenz bestimmender Faktor der Ratte
durch SEQ ID NO 6, und ein Pluripotenz bestimmender Faktor des Makaken
durch SEQ ID NO 8.
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Ein
zweiter Aspekt der Erfindung liegt in einem Faktor, der eine Zelle
in einem pluripotenten Zustand erhält, intrazellulär wirkt
und eine Homeodomain umfasst, insbesondere eine Homeodomain, die
wenigstens 50% Sequenzidentität
mit der Homeodomain von SEQ ID NO 4 hat oder, in Beziehung auf einen
Faktor für Zellen
einer gegebenen Spezies, eine, die wenigstens 50% Sequenzidentität mit einer
Homoedomain eines Pluripotenz bestimmendem Faktors der gleichen
Spezies hat. Generell hat eine Homeodomain eine Länge um 60
Aminosäuren
und umfasst der Faktor eine Homeodomain, in der jedes 20. Aminosäurefragment
wenigstens 35% Sequenzidentität
mit der Homeodomain von SEQ ID NO:4 hat. Bevorzugt erhält der Faktor
auf LIF nicht ansprechende Zellen in einem pluripotenten Zustand.
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Ein
Faktor einer weiteren Ausführungsart
ist einer, der kultivierte Epiblast-Zellen nicht permissiver Linien
von Mäusen
in einem pluripotenten Zustand aufrechterhält in Abwesenheit von Feeder-Zellen
und in Abwesenheit von Feeder-Zellextrakt. Ein zweiter solcher Faktor
ist einer, der von einem menschlichen Embryo abgeleitete Zellen
(einschliesslich ES- und EG-Zellen) in einem pluripotenten Zustand
aufrechterhält
in Abwesenheit von Feeder-Zellen und in Abwesenheit von Feeder-Zellextrakt.
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Die
Vermeidung von Feeder-Zellen oder von Feeder-Zellextrakt hat den
Vorteil, die Kontamination der Kultur mit unerwünschten Zellen zu reduzieren.
Mäusezellen
wurden eingesetzt als Feeder-Zellen für menschliche pluripotente
Zellkulturen, so dass die Erfindung das Risiko einer Kontaminierung
der menschlichen pluripotenten Zellpopulation durch nicht-menschliche
Zellen signifikant reduziert und eventuell sogar eliminieren kann.
Wenn von ES-Zellen abgeleitete Produkte in Transplantationstherapien
eingesetzt werden sollen, ist eine Garantie der Abwesenheit nichtmenschlicher
Zellen wahrscheinlich essentiell, sowohl zur einleitenden Isolation
von Zellen als auch für
die nachfolgende Vermehrung.
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Desweiteren
werden durch die Erfindung Konjugate des Faktors mit einer anderen,
funktionalen Domain bereitgestellt. Ein erstes solches Konjugat
umfasst erste und zweite Domains, wobei die erste Domain einen Faktor
nach der Erfindung enthält
und die zweite Domain die Aufnahme der ersten Domain in eine Zelle fördert z.B.
Protein-Transduktionsdomains
von Antennapedia, HIV-1 TAT Protein oder HSV-1 VP22 Schwarze et
al., 2000). Das Konjugat kann deshalb verwendet werden als eine
Kulturmediumkomponente. Die zweite Domain kann auch eine Kernlokalisierungssequenz
enthalten, um die Weiterleitung des Faktors zum Kern nach seiner
Aufnahme in eine Zelle zu unterstützen.
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Um
die Freisetzung der ersten Domain von der zweiten bei der Verwendung
zu ermöglichen,
kann die erste Domain eines bevorzugten Konjugats abgespalten werden
von der der zweiten Domain innerhalb der Zelle. Die erste Domain
kann mit der zweiten Domain verbunden sein durch eine Disulfidbrücke – was die
Freigabe der ersten Domain in der reduzierenden Umgebung der Zelle
erlaubt. Die erste Domain kann mit der zweiten Domain kovalent verbunden
sein, was die Aufspaltung der Verbindung durch eine in der Zelle
vorhandene Protease erlaubt. Es ist desweiteren möglich, dass
die zweite Domain eine Sequenz enthält, die die Regulation der
Aktivität
des Faktors erlaubt, zum Beispiel einen Steroid-Hormonrezeptor (Pciard,
2000).
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Weitere
isolierte Polypeptide nach der Erfindung umfassen (a) Polypeptidmoleküle mit einer
Aminosäuresequenz
wie in SEQ ID NO:4 vorhanden; (b) natürlich vorkommende Varianten
von (a); (c) Orthologe von (a) oder (b), und (d) biologisch aktive
und diagnostisch oder therapeutisch nützliche Fragmente, Analoga
und Derivative davon.
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Das
Polypeptid nach der vorliegenden Erfindung kann ein rekombinantes
Polypeptid, ein natürliches Polypeptid
oder ein synthetisches Polypeptid, vorzugsweise ein rekombinantes
Polypeptid, sein.
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Die
Begriffe "Fragment", "Derivat" und "Analogon" bedeuten in Bezug
auf das Polypeptid nach der Erfindung ein Polypeptid, welches im
wesentlichen die gleiche biologische Funktion oder Aktivität wie das
Polypeptid behält.
Das Fragment, Derivat oder Analogon des erfindungsgemässen Polypeptids
kann eines sein (i), in dem einer oder mehrere der Aminosäurereste
substituiert ist/sind mit einem konservierten oder nicht-konservierten
Aminosäurerest
(vorzugsweise mit einem konservierten Aminosäurerest) und wobei dieser substituierte
Aminosäurerest
einer sein oder nicht sein kann, der durch den genetischen Code
kodiert wird, oder (ii), in dem einer oder mehrere der Aminosäurereste
eine Substituent Gruppe enthält/enthalten,
oder (iii), in dem das reife Polypeptid mit einer anderen Verbindung
verschmolzen ist, wie einer Verbindung zur Erhöhung der Halbwertszeit des
Polypeptids (zum Beispiel Polyethylenglykol), oder (iv), in dem
die zusätzlichen
Aminosäuren
verschmolzen sind mit dem reifen Polypeptid, um zum Beispiel die
Reinigung des reifen Polypeptids zu erleichtern. Von solchen Fragmenten,
Derivaten und Analoga wird angenommen, dass sie innerhalb der Reichweite
von Fachpersonen nach der hier gegeben Lehre Liegen.
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Die
Polypeptide nach der Erfindung können
ebenfalls dazu verwendet werden, Antikörper herzustellen, die spezifisch
an Pluripotenz bestimmender Faktor Epitope, an Peptide oder Polypeptide
binden. Verfahren zur Herstellung polyklonaler oder monoklonaler
Antikörper
sind im Stand der Technik gut bekannt (siehe zum Beispiel Harlow
and Lane, Using Antibodies: A Laboratory Manual, Cold Spring Harbor,
N.Y., 1999; und Hurrel, J.G.R, Ed., Monoclonal Hybridoma Antibodies:
Techniques and Applications, CRC Ress, Inc. Boca Raton, Fla., 1982,
welche per Referenz hier eingeführt
werden). Polyklonale Antikörper
können
erzeugt werden aus einer Vielzahl von Tieren, wie z.B. von Pferden,
Kühen,
Ziegen, Schafen, Hunden, Hühnern,
Hasen Mäusen
und Ratten.
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Die
Immunogenität
eines Pluripotenz bestimmender Faktor Polypeptids kann erhöht werden
durch die Verwendung eines Adjuvants, wie z.B. Alum (Aluminium-Hydroxid)
oder Freund's vollständiges oder
unvollständiges
Adjuvant. Für
die Immunisierung geeignete Polypeptide beinhalten ebenfalls Fusionspolypeptide wie
z.B. Fusionen von Pluripotenz bestimmender Faktor oder einem Teil
davon mit einem Immunoglobulin Polypeptid oder mit Maltose Bindungsprotein.
Das Polypeptid Immunogen kann ein Molekül mit voller Länge oder ein
Teil davon sein. Wenn der Polypeptidteil "haptenartig" ist, kann dieser Teil mit Vorteil verbunden
sein mit einem makromolekularen Träger (wie z.B. Keyhole Limpet
Hemocyanin (KLH), Rinderserum Albumin (BSA) oder Tetanus Toxoid)
zur Immunisierung.
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So
wie er hier gebraucht wird, schliesst der Begriff "Anitkörper" polyklonale Antikörper, affinity-gereinigte
polyklonale Antikörper,
monoklonale Antikörper,
und Antige-Bindungsfragmente,
wie z.B. (F(ab')2 und Fab proteolytische Fragmente ein. Genetisch
hergestellte intakte Antikörper
oder Fragmente, wie z.B. chimäre Antikörper, Fv-Fragmente, Einzelkettenantikörper und
dergleichen, sowie auch synthetische Antigen-Bindungspeptide und -polypeptide sind
ebenfalls eingeschlossen. Nichtmenschliche Antikörper können humanisiert werden durch
Pfropfen von ausschliesslich nichtmenschlichen CDRs auf menschliches
Gerüst
und konstante Regionen, oder durch Einschliessen der gesamten nicht-menschlichen
variablen Domains (wahlweise durch "Einhüllen" mit einer menschenähnlichen
Oberfläche
durch Ersetzen exponierter Reste, wobei das Ergebnis ein "furnierter" Antikörper ist).
In einigen Fällen
können
humanisierte Antikörper
nichtmenschliche Reste zurückbehalten
innerhalb der menschlichen variable region framework Domainen, um
passende Bindungscharakteristiken zu erhöhen. Durch Humanisierung von
Antikörpern
kann die biologische Halbwertszeit vergrössert werden und das Potential
für immunologische Gegenreaktionen
bei der Verabreichung an Menschen wird reduziert. Alternative Techniken
zur Erzeugung oder Auswahl von Antikörpern, die hier verwendbar
sind, umfassen in vitro Aussetzen von Lymphozyten einem Pluripotenz
bestimmender Faktor Protein oder Pepid, und Auswahl von Antikörper Display-Bibliotheken
in Phage oder ähnlichen
Vektoren (zum Beispiel durch Verwendung von immobilisiertem oder
gekennzeichnetem Pluripotenz bestimmender Faktor Protein oder Peptid).
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Antikörper werden
als spezifisch bindend angesehen, wenn sie an ein Pluripotenz bestimmender
Faktor Polypeptid mit einer Affinität (Ka)
von 106 M–1 oder
grösser
binden, vorzugsweise 107 M–1 oder
grösser,
weiter bevorzugt 108 M–1 oder
grösser,
und am meisten bevorzugt 109 M–1 oder
grösser.
Die Bindungsaffinität
eines Antikörpers
kann einfach bestimmt werden durch bekannte Techniken (z.B. durch
Scatchard Analyse).
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Eine
den Fachpersonen bekannte Vielzahl von Assays kann angewendet werden,
um Antikörper
zu detektieren, die spezifisch an Pluripotenz bestimmender Faktor
Proteine oder Peptide binden. Beispielhafte Assays sind im Detail
beschrieben in Using Antibodies: A Laboratory Manual, Harlow and
Lane (Eds,), Cold Spring Harbor Laboratory Ress, 1999. Representative
Beispiele solcher Assays umfassen: gleichlaufende Immunoelektrophorese,
Radioimmunassay, Radioimmunpräzipitation,
Enzym-linked Immunosorbent Assay (ELISA), Dot Blot Assay oder Western
Blot Assay, Verhinderungs- oder Wettbewerbs-Asay, und Sandwich-Assay. Zusätzlich können Antikörper gescreent
werden auf Bindung an natürliches
gegen mutantes Pluripotenz bestimmender Faktor Protein oder Peptide.
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Die
Polypeptide nach der vorliegenden Erfindung enthalten zusätzlich das
Polypeptid SEQ ID NO:4 (insbesondere das reife Polypeptid) so wie
auch Polypeptide, die wenigstens 50% Ähnlichkeit (vorzugsweise wenigstens
50% Identität)
mit dem Polypeptid von SEQ ID NO:4 haben und weiter bevorzugt wenigstens
90% Ähnlichkeit
(weiter vorzugsweise wenigstens 90% Identität) mit dem Polypeptid von SEQ
ID NO:4 haben und noch weiter bevorzugt wenigstens 95% Ähnlichkeit
(noch weiter vorzugsweise wenigstens 95% Identität) mit dem Polypeptid von SEQ
ID NO:4 haben und die ebenfalls Teile solcher Polypeptide enthalten,
wobei diese Teile generell wenigstens 30 Aminosäuren und bevorzugt wengistens
50 Aminosäuren
enthalten.
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"Ähnlichkeit" zwischen zwei Polypeptiden wird bestimmt
durch Vergleich der Aminosäuresequenz
und deren konservierte Aminosäuren-Substituenten
eines Polypeptids mit der Sequenz eines zweiten Polypeptids. Mehrere
verschiedene Methoden sind bekannt zur Berechnung der Sequenzähnlichkeit
und -identität.
Generell ist ein geeigneter Weg zur Ausführung dieser Berechnungen die
Durchführung
von Datenbankrecherchen unter Verwendung eines Programms wie Smith-Waterman,
BLAST oder FASTA, und unter Verwendung einer oder vorzugsweise zwei
oder selbst drei Ähnlichkeitstafeln.
Die Blosum und PAM (Point Accepted Mutation) Matritzen sind geeignete
Aminosäuren-Ähnlichkeitsmatritzen
für Datenbankrecherchen
und Sequenz-Ausrichtung. Wenn Smith-Waterman oder FASTA verwendet
wird, ist es wichtig sicherzustellen, dass die open gap penalty
gross genug ist, und wenn die ersten Durchläufe keine homologen Sequenzen
aufdecken, kann es geeignet sein, es mit einem anderen Algorithmus
zu versuchen – das
ist insbesondere der Fall, wenn man mit einem heuristischen Alogrithmus
beginnt, BLAST oder FASTA.
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Ein
noch weiterer Aspekt der Erfindung liegt in Verbindungen, die den
Faktor oder ein Konjugat enthalten und die eine pharmazeutische
Verbindung mit dem Faktor oder dem Konjugat wie beschrieben zusammen
mit einem pharmazeutisch akzeptalen Träger einschliessen; und ein
Zellkulturmedium mit dem Faktor oder dem Konjugat wie beschrieben.
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Zellkulturmedium
enthaltend einen Faktor und/oder ein Konjugat nach der Erfindung
kann zusätzlich enthalten
eine oder mehrere Komponenten ausgewählt aus den Gruppen bestehend
aus GMEM, Serumersatz, essentiellen Aminosäuren, β-Mercaptoethanol, Pyruvat und Glutamin.
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Das
Kulturmedium enthält
optional weiter einen Aktivator von gp130, wobei geeignete Aktivatoren
Cytokine beinhalten, die als LIF-Rezeptor wirken, z.B. LIF, und
IL-6 in Kombination mit löslichem
IL-6-Rezeptor. Das Kulturmedium kann für die Erhaltung von pluripotenten
Zellen verwendet werden, speziell von ES-, EC- und EG-Zellen und
für die
Selbsterneuerung pluripotenter Zellen, besonders von ES-, EC- und
EG-Zellen. Das Medium kann weiter verwendet werden für die Erhaltung
von somatischen Zellen, insbesondere somatischen Stammzellen, und
in einer besonderen Ausführungsart
der Erfindung wird ein Verfahren bereitgestellt zur Selbsterneuerung
von somatischen Zellen, umfassend die Kultivierung der Zellen in
Anwesenheit des Mediums und bevorzugt Vermehrung der Zellen in dem
Medium. Eine noch weitere Verwendung des Kulturmediums ist zur Erhaltung
und/oder Vermehrung von Zellen, die von pluripotenten Zellen abgeleitet
sind.
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Eine
andere Anwendung der Erfindung liegt in der Vergrösserung
der Zellpopulationen, zum Beispiel in der Vergrösserung von somatischen Zellen.
Eine ex vivo Therapie, die ausgeführt werden kann unter Auswertung
der Erfindung, umfasst die Entnahme einer Population von Zellen
von einem Patienten, Kultivierung der Zellen in dem Kulturmedium
nach der Erfindung, um so die Zellpopulation zu vergrössern, und
danach Transplantieren oder Wiedereinführen der Zellen in den Patienten.
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Weitere
Kulturverfahren nach der Erfindung umfassen Erhalten und/oder Vermehren
von Zellen durch Verwenden einer Kombination eines Faktors nach
der Erfindung und Expression von Oct-4 und/oder Aktivierung von
Oct-4. Der Faktor kann eingeführt
werden als der Faktor per se oder via ein Konjugat oder unter Verwendung
von Vektoren wie hierin beschrieben. Oct-4-Expression kann erreicht
werden durch aufregulierende Expression eines endogenen Oct-4-Gens
oder durch Einführen
eines Oct-4 enthaltenden Expressionsvektors in die Zellen. Eine
Kombination des Faktors nach der Erfindung und Oct-4 kann verwendet
werden zum Erhalten und/oder Selbst-Erneuern und/oder Vermehren von Zellen.
Insbesondere kann diese Kombination verwendet werden, erhöhte Selbsterneuerung
pluripotenter Zelen und/oder erhöhte
Erhaltung von Pluripotenz bereitzustellen. Die Kombination kann
darüberhinaus
zur Gewinnung plutipotenter Zellpopulationen verwendet werden. Es
hat sich herausgestellt, dass eine Kombination des Faktors und Oct-4
zu einer verbesserten Selbsterneuerung pluripotenter Zellen führt, und
diese Verbesserung wird ausgenutzt bei der Gewinnung neuer pluripotenter
Zelllinien, insbesondere von menschlichen Zellen jedoch auch von
Zellen anderer Tiere, einschliesslich mäuseartigen wie Ratte oder Maus;
Primaten wie Affen, insbesondere Makaken; Schweinen; Schafen; und pluripotenten
Zellen von Rindern.
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Pluripotente
Zellen, speziell ES-Zellen, werden geeigneterweise gewonnen durch
Transfektieren von blastocystischen Zellen vor dem oder während des
Ausplattierens, zum Beispiel zum Zeitpunkt, in dem Feeder-Zellen üblicherweise
verwendet werden, oder zu dem Zeitpunkt, in dem die innere Zellmasse
auf einer Platte ausgebreitet wird. Die Transfektion kann ausgeführt werden
mit Zellen auf Feeder-Schichten oder nicht auf Feeder-Schichten,
obwohl ein Vorteil darin liegt, jeden Kontakt zwischen den zu transfektierenden
Zellen und Feeder-Zellen zu vermeiden. Es ist bekannt, dass Transgenese
pluripotenter Zellen auf dieser Stufe erreichbar ist, einschliesslich
für präimplantierte
Embryos, und dementsprechend Transfektion, so dass ein Faktor nach
der Erfindung exprimiert wird verwendet wird zur Gewinnung stabiler,
pluripotenter Zellpopulationen.
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Eine
andere Verwendung der beschriebenen Technologie liegt in zellularer
und nuklearer Reprogrammierung, wodurch die Erfindung ebenfalls
ein Verfahren bereitstellt zur Reprogrammierung des Kerns einer
somatischen Zelle, umfassend in Kontakt bringen der Zelle mit einem
Faktor nach der Erfindung und Aktivieren von gp130-Signalisation
in der Zelle, oder umfassend in Kontakt bringen der Zelle mit einem
Faktor nach der Erfindung und Expimieren von Oct-4 in der Zelle.
Zum Beispiel wird die Reprogrammierung ausgeführt durch Transfizieren der
Zelle mit einem ersten Vektor, der eine Nukleotidsequenz enthält, die
einen Faktor nach der Erfindung kodiert, und mit einem zweiten Vektor,
der eine Nukleotidsquenz enthält,
die einen LIF-Rezeptorliganden
kodiert oder die eine Nukleotidsequenz enthält, die Oct-4 kodiert.
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Die
Erfindung stellt zusätzlich
Polynukleotide bereit, welche die Faktoren nach der Erfindung kodieren. Bei
der Verwendung des Faktors können
eine Anzahl verschiedener Verfahren vorgeschlagenen werden zur Kontrolle
oder Steuerung der Expression des Faktors, um dadurch Pluripotenz
von Zellen in Kultur oder sonstwo zu fördern. Es ist demnach optional
in das Polynukleotid eine Sequenz einzuschliessen, die die Expression des
Faktors reguliert. Diese Sequenz kann ein Promotor sein und kann
auch ein Promotor sein, dessen Aktivität reguliert ist. Weitere Polynukleotide
nach der Erfindung kodieren die oben beschriebenen Konjugate.
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Um
den Spiegel des Faktors in einer bestimmten Zelle zu kontrollieren,
kann ein den Faktor kodierendes und in der Zelle enthaltenes Gen
aktiviert werden. Sowohl endogene als auch heterogene Promotoren
sowie andere regulatorische Elemente können verwendet werden, sowie
auch Faktoren, die auf diese regulatorischen Elemente einwirken.
Eine Möglichkeit
besteht in der Verwendung eines Polynukleotids zum Einsetzen einer
regulatorischen Sequenz in das Genom einer Zelle, wobei die regulatorische
Sequenz, wenn sie eingesetzt ist, die Expression eines den Faktor
kodierenden Gens reguliert. Auf diese Weise kann ein endogenes Gen
angedreht oder seine Expression erhalten werden. Die regulatorische
Sequenz kann eingesetzt werden durch homologe Rekombination in das
residente, den Faktor kodierende Gen. Die regulatorische Sequenz kann
ein regulierter Promotor sein – zum
Beispiel kann ein induzibler Promotor verwendet werden, so dass
der Faktor exprimiert wird wenn das Kulturmedium einen Induzierer
enthält;
Entfernen des Induzierers führt
zu reduzierter Expression des Faktors und zu Verlust an pluripotentem
Phänotyp.
Sequenzen, die die Entfernung oder Inaktivierung des Promotors ermöglichen
können
ebenfalls eingesetzt werden, um weitere Kontrolle der Expression
des Faktors zu erhalten.
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Ein
anderes Verfahren, den Spiegel eines Faktors in einer Zelle zu kontrollieren
besteht darin, sequenzspezifische DNA-bindende Polypeptid Domains
zu designen oder auszuwählen,
die Sequenzen erkennen im Promotor des endogenen PDF-Gens, zum Beispiel
durch Verwendung von Phage Display (Isalan and Choo, 2001 Methods
in Enzymology 340 p 593-609). Solche sequenzspezifischen DNA-bindenden
Domains können
dazu verwendet werden, die Transkription des endogenen PDF-Gens
durch Fusion mit transkriptionalen Aktivierungsdomains zu aktivieren
oder zu erhalten. Im anderen Falle kann die Fusion solcher sequenzspezifischer
DNA-bindenden Polypeptid Domains mit Silencer-Domains dazu verwendet
werden, PDF-Expression zu reduzieren. Zusätzlich können dieser Fusionen verbunden
werden mit anderen Domainen, die die Aufnahme des Fusionsproteins
in die Zelle fördern.
Auf diese Weise können
Moleküle,
die auf das endogene PDF-Gen selbst einwirken, an Zellen verabreicht
werden oder in Zellen exprimiert werden.
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Die
Polynukleotide der vorliegenden Erfindung können in der Form von RNA vorliegen
oder in der Form von DNA, welche DNA cDNA einschliesst, genomische
DNA, und synthetische DNA. Die DNA kann doppelsträngig oder
einzelsträngig
sein und wenn sie einzelsträngig
ist, kann sie der kodierende Strang oder der nicht-kodierende (antisense)
Strang sein. Die kodierende Sequenz, die das reife Polypeptide kodiert,
kann identisch sein zu der kodierenden Sequenz, die SEQ ID NO:3
zeigt, kann eine unterschiedliche kodierende Sequenz sein, welche
kodierende Sequenz, als Ergebnis der Redundanz oder Degenerierung
des genetischen Codes, dasselbe reife Polypeptid wie die DNA kodiert.
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Die
isolierten Polynukleotide nach der Erfindung können kodieren (a) Polypeptidmoleküle umfassend eine
Aminosäuresequenz
wie in SEQ ID NO:4 vorhanden; (b) natürlich vorkommende Varianten
von (a); (c) Orthologe von (a) oder (b), und (d) biologisch aktive
und diagnostisch oder therapeutisch nützliche Fragmente, Analoga
und Derivative davon.
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Das
Polynukleotid, das diese Polypeptide kodieren können ebenfalls zusätzliche
kodierende Sequenz und/oder nicht-kodierende Sequenz enthalten wie
z.B. Introns oder nicht-kodierende Sequenz 5' und/oder 3' der für das reife Polypeptid kodierenden
Sequenz. Von daher beinhalten Referenzen auf "Polynukleotide" die Referenz auf ein Polynukleotid,
das lediglich für
das Polypeptid kodierende Sequenzen enthält als auch auf ein Polynukleotid,
das zusätzliche
kodierende und/oder nicht kodierende Sequenzen enthält.
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich weiter auf Varianten der oben
beschriebenen Polynukleotide, die Fragmente kodieren, Analoga und
Derivate des Polypeptids und die die spezifizierte Aminosäuresequenz aufweisen.
Die Varianten der Polynukleotide können natürlich vorkommende Varianten
des Polynukleotids oder nicht-natürlich vorkommende Varianten
des Polynukleotids sein.
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Die
Erfindung umfasst demnach Polynukleotide wie gezeigt in SEQ ID NO:3,
die dasselbe reife Polypeptid kodieren sowie Varianten solcher Polypeptide,
welche Varianten für
ein Fragment, ein Derivat oder ein Analogon des Faktors kodieren.
Solche Nukleotide umfassen Löschungsvarianten,
Subsitutionsvarinaten und Additions- oder Insertvarianten.
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Wie
oben angedeutet kann das Polynukleotid eine kodierende Sequenz haben,
die eine natürlich
vorkommende Variante der kodierenden Sequenz wie in SEQ ID NO:3
gezeigt ist. Wie im Stand der Technik bekannt ist, kann eine abwechselnde
Form einer Polynukleotidsequenz eine Substitution, Löschung oder
Addition von einem oder mehreren Nukleotiden haben, was die Funktion
des kodierten Polypeptids nicht wesentlich verändert.
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich weiter auf Polynukleotide, welche
zu einer oder mehreren der hierzuvor beschriebenen Sequenzen hybridrisieren,
sofern wenigstens 70%, vorzugsweise wenigstens 90% und weiter bevorzugt
wenigstens 95% Identität
zwischen den Sequenzen besteht. Die vorliegende Erfindung bezieht
sich speziell auf Polynukleotide, die unter strengen Bedingungen
zu den hierzuvor beschriebenen Polynukleotiden hybridisieren. So
wie hierin gebraucht bedeutet der Begriff "strenge Bedingungen", dass Hybridisierung lediglich auftritt,
wenn wenigstens 95% und vorzugsweise 97% Identität zwischen den Sequenzen vorhanden
ist. Die Polynukleotide, die mit den hierin beschriebenen Polynukleotiden
in einer bevorzugten Ausführungsart
hybridisieren, kodieren Polypeptide, die entweder im wesentlichen
die gleiche biologische Funktion oder Aktivität behalten wie das reife, durch
die cDNA von SEQ ID NO:3 kodierte Polypeptid.
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Im
anderen Falle kann das Polynukleotid wenigstens 20 Basen, vorzugsweise
wenigstens 30 Basen und weiter bevorzugt wenigstens 50 Basen haben,
die mit einem Polynukleotid nach der Erfindung hybridisieren und
welches eine Identität
zu diesem aufweist wie hiervor beschrieben und welches Aktivität behalten
oder nicht behalten kann. Solche Polynukleotide können zum
Beispiel eingesetzt werden als Sonde für das Polynukleotid von SEQ
ID NO:3, zum Beispiel zur Rückgewinnung
des Polynukleotids oder als eine diagnostische Sonde oder als ein
PCR Primer.
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Noch
weiter bereitgestellt durch die vorliegende Erfindung sind Vektoren
zum Gebrauch zur Expression des Faktors nach der Erfindung. Ein
erster Vektor enthält
ein Polynukleotid nach der Erfindung wie oben beschrieben. Ein in
einem Beispiel der Erfindung beschriebener und verwendeter Vektor,
wie er weiter unten detaillierter noch beschrieben wird, ist designed
zur Transfektion einer Zelle, derart, dass der Faktor in der Zelle exprimiert
wird und dass die transfizierte Zelle in einem pluripotenten Zustand
erhalten wird. Generell enthalten solche Vektoren die folgenden
operativ miteinander verbundenen Elemente: einen Transkriptions-Promotor; ein
DNA-Segment enthaltend ein Polynukleotid nach der Erfindung; und
ein Polyadenyl-Signal. Einen weitere Möglichkeit für den Vektor besteht darin,
zusätzlich
für einen
selektiven Macker zu kodieren, wobei die Selektion dazu dient, Zellen
zu identifizieren, die den Vektor aufgenommen haben und ihn exprimieren.
Der Vektor kann zum Beispiel antibiotische Resistenz kodieren, mit
der Zugabe von Antibiotikum zu der Zellkultur, die dazu verwendet
wird, erfolgreiche Transfektanten zu identifizieren. Nach der Transfektion
der Zelle kann der Vektor chromosomal integriert oder extra-chromosomal
gehalten und die kodierende Sequenz so auf dem Vektor exprimiert
werden, dass ein Spiegel des Faktors in der Zelle erhalten wird,
der ausreicht, um die Zelle in einem pluripotenten Zustand zu erhalten.
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Ein
besonderer Vektor ist geschaffen worden für die Transfektion einer Zelle,
die das grosse Polyoma T-Antigen exprimiert oder beinhaltet. Solch
ein Vektor könnte
einen Polyoma-Ursprung einer Replikation in der Weise haben, dass
der Vektor in der Zell stabil erhalten bleibt, wenn das grosse Polyoma-T-Antigen
präsent
ist.
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Weitere
Kontrolle und Flexibilität
kann auf das System übertragen
werden, indem ein Promoter im Vektor verwendet wird, dessen Aktivität kontrolliert
werden kann. Dadurch kann der Promoter, sich der Transfektion anschliessend,
in einem nichtaktiven Zustand sein, was es dem Benutzer ermöglicht,
zu wählen,
wann der Promoter aktiviert wird – beispielsweise kann ein induzierter
Promoter aktiviert werden, der Induktor kann dem Kulturnährboden
zugefügt
werden. Als Alternative kann der Promoter anfänglich aktiv sein, aber in
der Weise, dass seine Aktivität
reduziert oder durch Hinzufügung
einer Suppressorsubstanz zum Kulturnährboden abgeschaltet wird – dies ermöglicht es
dem Benutzer, nach einer Periode des Erhaltens der Zellen in einem
pluripotenten Zustand, zu entscheiden, die Expression des über die
Pluripotenz entscheidenden Faktors zu stoppen, was es ermöglicht,
die Zellen zu differenzieren und die Kultur wesentlich von verbliebenen
pluripotenten Zellen zu reinigen. Bei der Vorbereitung difterenzierter
Abkömmlinge
gibt es die Notwendigkeit, undifferenzierte Zellen zu entfernen,
und demnach erteilt dieses Element der Erfindung diese Möglichkeit.
Ein brauchbares System ist das Tet-Regulationssystem (Baron & Bujard, 2000).
Der Vektor kann zusätzlich
in der Weise konstruiert werden, dass seine nachfolgende Entfernung
oder die Entfernung der Sequenz, die den Faktor kodiert, durch seitenspezifische
Rekombination möglich
ist.
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Ein
Vektor gemäss
einer weitereN Ausgestaltung der Erfindung umfasst eine Nukleotidsequenz,
die einen Regulationsfaktor kodiert, worin der Regulationsfaktor
ein Gen reguliert, dass den Faktor der Erfindung reguliert. Der
Regulationsfaktor ist geeignet, um zu aktivieren oder einzuschalten
oder andererseits die Expression aus einem Gen zu vergrössern, was
ein endogenes Gen sein kann oder auch extrachromosomal lokalisert
sein kann. Dieser besondere Vektor hat eine Anzahl von Verwendungen.
Eine transgenische Linie von Tieren kann vorbereitet werden, in
denen ein Gen, dass den über
die Pluripotenz bestimmenden Faktor kodiert, im Wesentlichen ausgeschaltet
werden kann. Die transgenischen Tiere können dann genutzt werden, um Embryos
und pluripotente Zellen zu generieren, die von dorther explantiert
und mit diesem Faktor in der Weise transfektiert werden, dass der
Regulationsfaktor des Vektors die Expression des über die
Pluripotenz bestimmenden Faktors anschaltet, was die Erhaltung einer
Kultur von pluripotenten Zellen erlaubt.. Alternativ kann ein binäres transgenisches
Tier produziert werden, was sowohl den Vektor für den Regulationsfaktor als
auch das regulierbare Gen des über
die Pluripotenz bestimmenden Faktors beinhaltet. Das Letztere kann
dann induziert werden, um in vivo Stammzellen zu immobilisieren.
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Ein
vorrangiger Gebrauch des Faktors, ob direkt oder durch Expression
einer Nukleotidsequenz, die den Faktor kodiert, ist die Erhaltung
von Zellen in einem pluripotenten Zustand. Die Polynukleotide können eine Sequenz
sein, die für
die Zelle endogen ist, beispielsweise kann die arteigene Sequenz
aktiviert werden, um den Erhalt der Pluripotenz zu erzielen, oder
es kann eine Nukleotidsequenz verwendet werden, die in die Zelle eingeführt wird.
Die eingeführte
Sequenz kann auch auf einem Plasmid sein. Ein Nukleotid, das den
Faktor verschlüsselt,
könnte
auch auf einem dauerhaft integrierten Transgen liegen.
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Die
Erfindung stellt daher eine Methode zur Verfügung, um pluripotente Zellpopulationen
zu erhalten, umfassend, Zugabe eines Faktors der Erfindung zu dieser
Population. Eine weitere Kulturmethode ist es, eine Zelle durch
Aktivierung eines Genes in der Zelle, das den Faktor der Erfindung
kodiert, in einem pluripotenten Zustand zu erhalten. Eine noch weitere
Methode zum Erhalt einer Zelle in einem pluripotenten Zustand umfasst
die Erhaltung oder Vergrösserung
der Expression eines Gens in der Zelle, das den Faktor gemäss der Erfindung
kodiert.
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Die über die
Pluripotenz bestimmenden Faktoren der Erfindung können auch
verwendet werden, um die Potenz einer somatischen oder nicht-pluripotenten
Zelle zu vergrössern.
Daher umfasst die Methode der Erfindung das Vergrössern der
Potenz einer Zelle dadurch, dass die Zelle einem pluripotenten Faktor
ausgesetzt wird; dieses Ausgesetztsein wird wahlweise durchgeführt durch
Einführung
des Faktors in die Zelle oder durch Exprimieren einer Nukleotidsequenz,
die den Faktor kodiert, in die Zelle. Die Ausweitung der Potenz
der Zelle kann wie eine Reprogrammierung des Kernes der Zelle sein,
führend
zu einer somatischen oder nicht-pluripotenten Zelle, die in eine
pluripotente Stammzelle umgeformt wird. Alternativ kann der Effekt
des Faktors der Erfindung auf die Zelle dazu führen, dass ihre Potenz erhöht wird,
aber bislang wird die Potenz nicht so weit vergrössert, dass die Zelle auf pluripotentem
Niveau Leistung erbringt. Sobald die Zelle Ihre Potenz vergrössert hat,
kann die Zelle einer Ausdifferenzierung hinunter bis zu einer verschiedenen
Abstammung unterliegen, und dann kann der Faktor der Erfindung nützlich sein
bei der Respezifizierung der Abstammung einer gegebenen Zelle.
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Der
Faktor ermöglicht
eine Anzahl von verschiedenen Strategien zur Beschaffung pluripotenter
Zellen, die verfolgt werden können.
Bei einer solchen Strategie wird eine pluripotente nichtmenschliche
Zelle durch Schaffung eines transgenischen Lebewesens isoliert;
das Lebewesen, das ein Konstrukt beinhaltet, in dem eine Nukleotidsequenz
den Faktor der Erfindung kodiert, ist unter Kontrolle eines regulierten
Promoters. Ein transgenisches Embryo wird dann erhalten aus dem
transgenischen Lebewesen und einer Zelle, eine derartige wie eine
epiblastische Zelle oder eine primordiale Keimzelle, die aus dem
Embryo erhalten wird. Durch Aktivierung des Promotors wird der Faktor
in der Zelle exprimiert und anschliessend können die pluripotenten Zellen
isoliert werden. Bei diesem Ansatz wird daher das transgenische
Lebewesen als initialer Schritt geschaffen, und dieser Ansatz ist
besonders geeignet, wo Vorgehensweisen für die Schaffung von transgenischen
Lebewesen existieren. Bei einem anderen Ansatz, der als Beispiel
für Arten
angenommen werden kann, in denen es nicht möglich oder in denen es technisch
anfordernder ist, transgenische Lebewesen zu erzeugen, wird ein Nukleotid,
das den Faktor der Erfindung kodiert, in eine Zelle in einer frisch
isolierten Zellpopulation eingeführt und
danach eine pluripotente Zelle isoliert. Bei der letzten Methode
werden die Zellen aus den frisch isolierten Zellpopulationen schnell
transfektiert, dass heisst, ohne dass es den Zellen erlaubt wird,
in der Kultur ausreichend lange zu bleiben, um sich zu differenzieren,
wird zumindest eine Zelle so transfektiert, dass der Faktor in dieser
Zelle exprimiert wird. Wie erwähnt
kann diese Methode besonderen Nutzen haben beim Derivatisieren und
Erhalten pluripotenter Zellen aus Säugetieren oder anderen Lebewesen,
in denen es nicht möglich
ist, transgene Tiere zu machen. Daher sind mit dieser Erfindung
auch transgene Lebewesen inbegriffen, die durch diese Methoden erschaffbar
sind, und transgene Lebewesen, die eine Nukleotidsequenz enthalten,
die einen Faktor gemäss
der Erfindung unter Kontrolle eines regulierbaren Promoters kodieren.
-
Hierin
sind Methoden beschrieben, in denen der Faktor und die funktionalen
Analogien, Varianten, Bruchstücke
verwendet werden, um die Erhaltung der Pluripotenz zu erhalten.
Ein weiterer Vorteil der Erfindung und der Erkennung der über die
Pluripotenz bestimmenden Faktoren ist, dass wir nun die Gelegenheit haben,
Antagonisten gegen diese über
die Pluripotenz bestimmenden Faktoren, deren Antagonisten gebraucht
werden können,
um die Aktivität
der über
die Pluripotenz bestimmenden Faktoren zu blockieren oder um andererseits
als Antagonisten gegen solche Faktoren zu wirken, zu entwickeln.
Antagonisten gegen diese Faktoren können gebraucht werden, um Differenzierungen
von pluripotenten Zellen zu fördern,
und dies hat einen Nutzen zum Beispiel in Situationen, in denen
es erwünscht
es, pluripotente Zellen entweder aus der Kultur oder in vivo zu
entfernen. Die bisherige Erfindung ermöglicht also die Produktion
von Lebewesen, die dominant negativ für den Faktor sind, wie zum
Beispiel solche Lebewesen, die dominant negative Varianten oder dominant
negative Mutanten des Gens aufweisen, das den Faktor kodiert.
-
Auch
gibt es so durch die Erfindung eine Zusammensetzung, die einen pharmazeutisch
akzeptablen Träger
plus einen Antagonisten des Faktors der Erfindung umfasst. Antagonisten
können
verwendet werden, um pluripotente Zellen vor Einführung von
von pluripotenten Zellen abgeleiteten Abkömmlingen in einen Patienten
effektiv zu entfernen, wie zum Beispiel in der Zelltherapie, um
zum Beispiel Teratome und/oder andere Tumore aufgrund einer Kontamination
von Material durch pluripotente Zellen zu vermeiden. Dies kann in
vivo oder in vitro angewendet werden. Ein anderer Gebrauch von Antagonisten
der Erfindung ist der als Kontrazeptivum. Ein weiterer Gebrauch
des Antagonisten der Erfindung ist generell der für die Behandlung
von Tumoren, speziell für
Tumore, die verbunden sind mit unpassender Expression eines Faktors
der Erfindung.
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Zellen
werden durch die Erfindung zur Verfügung gestellt, in denen die
Expression oder Aktivität
eines Faktors der Erfindung manipuliert wurde. Diese Zellen können in
einem pluripotenten Zustand erhalten werden. Eine erste Zelle der
vorliegenden Erfindung exprimiert einen Faktor der Erfindung über eine
Zeitperiode von länger
als 2 Wochen. Weitere Zellen der Erfindung sind (1) eine Zelle,
die einen Vektor der Erfindung umfasst, (2) eine pluripotente, menschliche
Zelle, die in einem pluripotenten Zustand in Abwesenheit von Feederzellextrakt
erhalten wird, und (3) eine Zelle, die einen Faktor gemäss der Erfindung
kodiert, worin sich das Gen aktiviert hat.
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Zellen
der Erfindung können
auch zu einem Screen nach Molekülen
verwendet werden, die in die Funktion des Faktors der Erfindung
eingreifen. Eine solcher Screen umfasst das Kultivieren einer pluripotenten Zelle
in der Gegenwart eines Faktors der Erfindung, wobei der Faktor zum
Beispiel präsent
ist durch Bereitstellung in Zellkulturmedium oder durch Expression
in der Zelle, Kultivierung der Zelle in Gegenwart einer Testsubstanz
anschliessender Beobachtung, ob es irgendeine Veränderung
in dem pluripotenten Phänotyp
der Zelle gibt. Dieses Assay kann verwendet werden, um Antagonisten
dieses Faktors oder um andere Moleküle, die seine Aktivität beeinträchtigen,
auszuwählen.
Die Abschirmung kann also verwendet werden, um Testsubstanzen mit
der Funktion einer induzierten Differenzierung der Zelle zu identifizieren.
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Zellen
dieser Erfindung können
zusätzlich
genutzt werden bei Assays zur Arzneistoffentdeckung. Zellen dieser
Erfindung können
auch genutzt werden für
die Zelltherapie, und so umfasst eine Methode der Erfindung es,
den Faktor der Erfindung dafür
zu verwenden, pluripotente Zellen abzuleiten und/oder aufrechtzuerhalten,
davon Zellen für
die Zelltherapie abzuleiten und diese Zellen in der Zelltherapie
zu verwenden.
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Eine
Screeningmethode dieser Erfindung zum Screening einer cDNA-Bibliothek
umfasst die Durchführung
eines Screens in pluripotenten Zellen und das Auswählen eines
sich selbsterneuernden Phänotypen.
Die Überprüfung kann
pluripotente Zellen nutzen, die auf Cytokine nicht reagieren, und
hat dabei den Vorteil, dass sowohl extrinsische als auch intrinsische
Faktoren hierbei identifiziert werden können.
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Die
Erfindung stellt weiterhin eine Methode zum Screening einer cDNA-Bibliothek
zur Verfügung,
die das Ausführen
eines Komplementierungs-Assays in pluripotenten Zellen umfasst.
Die Methode kann benutzt werden, um eine cDNA zu identifizieren,
die mit einem sich selbsterneuernden Phänotyp verglichen wird.
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Die
Erfindung stellt jetzt noch weiter eine Methode zum Screening eines
Faktors, der eine pluripotente Zelle in einem pluripotenten Zustand
erhält,
zur Verfügung,
die folgendes umfasst:
Bereitstellung einer pluripotenten Zelle,
die den über
die Pluripotenz bestimmenden Faktor der Erfindung, welcher die Zelle
stabil in einem pluripotenten Zustand und in dem die Expression
des Faktors kontrolliert werden kann, exprimiert;
Ausführen einer
Manipulation der Zelle;
Reduktion der Expression des über die
Plurpotenz bestimmenden Faktors; und
Auswahl einer Zelle, die
in einem pluripotenten Zustand erhalten ist.
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Manipulationen
können
so aufgebaut werden, dass sie in einem Screening für extrinsische
Faktoren, in Zelloberflächenrezeptoren,
in cDNAs oder in anderen Faktoren enden, und geeignete Manipulationen schliessen
eine genetische Manipulation der Zelle und eine Manipulation des
Kulturmediums oder des Kulturzustandes, in dem die Zelle kultiviert
wird, ein. Das Screening kann dabei geeigneter gemacht werden zur
Identifizierung eines Faktors, der die Expression eines endogenen
Gens, das den über
die Pluripotenz bestimmenden Faktor der Erfindung oder eines weiteren
Faktors, der die Zelle in einem pluripotenten Zustand erhält, regelt.
Vorzugsweise wird die Expression eines Faktors durch die Regulierung
eines regulierbaren Promoters in funktionsfähiger Kombination mit einer
Nukleotidsequenz, die den Faktor kodiert, kontrolliert, was es ermöglicht,
die Expression des Faktors zu reduzieren, um dadurch die Aktivität des über Pluripotenz
bestimmenden Faktors durch Hinzufügen eines Hemmers ins Medium,
in dem die Zeile kultiviert wird, zu beseitigen. Zellen, die in
einem pluripotenten Zustand bleiben, können isoliert und charakterisiert
werden, um die Identität
des Faktors festzulegen, der den über die Pluripotenz bestimmenden
Faktor ersetzt hat.
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Eine
weiterer Screen der Erfindung ist einer für die Identifizierung der Regulation
der endogenen Gene; und die Erfindung stellt ferner eine Methode
zum Screening eines Faktors, der die Expression eines endogenen
Genes, das den über
die Pluripotenz bestimmenden Faktor der Erfindung kodiert, reguliert,
umfassend:
- (1) Analysieren von Regionen des
Genoms, die an endogene Gene für
die Präsenz
eines Transkriptionsfaktors, der an den Seiten gebunden ist, und
- (2) Überprüfen von
Fragmenten dieser Regionen mit einem Extrakt aus ES-Zellen, um eine Komponente des
Extraktes zu identifizieren, die an Fragmente gebunden ist.
-
Die
Regionen des Genoms, die das endogene Gen flankieren und die die
auf pluripotente Zellen beschränkte
Expression des Faktors bestimmen, werden bevorzugt identifiziert,
geeigneterweise durch Transfektion von Reporter-Konstrukten, so
dass der Screen eine oder mehrere Komponenten im ES-Zellextrakt
identifizieren kann, die mutmassliche Transkriptionsfaktoren für den Pluripotenz
bestimmenden Fakor sind. Eine weitere Analyse der Resultate des
Screenings kann eine Untersuchung einschliessen, ob die Kontrolle
des mutmasslichen Transkriptionsfaktors, wie zum Beispiel über eine
extrazellluläre
Substanz, bereits identifiziert wurde. Die so identifizierten Kontrollfaktoren
können
genutzt werden, um pluripotente Säugetierzellen herzuleiten oder
zu erhalten.
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Der
Ausdruck „ortholog" bezeichnet ein Polypeptid
oder Protein, das aus einer anderen Art erhalten wird, die das funktionelle
Gegenstück
des Polypeptids oder Proteins aus einer anderen Art ist. Sequenzunterschiede
zwischen „Orthologien" sind das Resultat
der Artenbildung.
-
Der
Ausdruck „Allelvariante" bezeichnet zwei
oder mehrere alternative Formen eines Genes, die die gleiche chromosomale
Stelle besetzen. Allelvarianten entstehen natürlicherweise durch Mutation
und können in
phänotypischen
Polymorphismen innerhalb einer Population enden. Genmutationen können stumm
sein (kein Wechsel in den kodierten Polypeptiden) oder können Polypeptide
kodieren, die eine veränderte
Aminosäuresequenz
haben.
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Der
Ausdruck „Expressionsvektor" bezeichnet ein DNA-Molekül, linear
oder kreisförmig,
das ein Segment umfasst, das ein Polypeptid von Interesse kodiert
und das operativ verbunden ist mit zusätzlichen Segmenten, die seine
Transkription zur Verfügung
stellen. Solch zusätzliche
Segmente können
einen Promoter und Abschlusssequenzen einschliessen, und können optional
eine oder mehrere Quellen für
Replikation, eine oder mehrere wählbare
Marker, einen Enhancer, ein Polyadenylatinsignal und dergleichen
einschliessen. Der Expressionsfakor ist im allgemeinen abgeleitet
von einem Plasmid oder einer viralen DNA oder kann Elemente von
beidem enthalten.
-
Der
Ausdruck „isoliert" bedeutet, wenn er
auf ein Polynukleotidmolekül
angewendet wird, dass das Polynukleotid aus seiner natürlichen
genetischen Umgebung entfernt wurde, dass es somit frei von irrelevanter oder
belangloser Kodiersequenz ist und dass es in einer angemessenen
Form für
den Gebrauch innerhalb der gentechnischen Proteinproduktionssysteme
ist. Derartig isolierte Moleküle
sind jene, die getrennt werden von ihrer natürlichen Umgebung und cDNA und
andere Genomklone einschliessen. Isolierte DNA-Moleküle der gegenwärtigen Erfindung
sind generell frei von anderen Genen mit denen sie gewöhnlich verbunden
sind, können
aber natürlich
auftretende 5'-
und 3'-benachbarte
Regionen einschliessen, die regelnde Elemente wie Promotoren, Enhancer
und Terminatoren beinhalten. Die Identifizierung von assoziierten
Regionen wird einem von gewöhnlichem
Fachkönnen
offensichtlich (siehe auch das Beispiel, Dynan und Tijan, Nature
316:774-778, 1985). Wenn der Ausdruck „isoliert" auf ein Protein angewendet wird, zeigt
er an, dass das Protein in einem anderen Zustand als in seiner natürlichen
Umgebung vorgefunden wird, Blut und Tiergewebe ausgenommen. In einer
bevorzugten Form ist das isolierte Protein im Wesentlichen frei
von anderen Proteinen, besonders von Proteinen tierischen Ursprungs.
Es wird bevorzugt, das Protein in einer hochgereinigten Form, das
heisst mehr als 95% rein, besser noch mehr als 99% rein zur Verfügung zu
stellen.
-
Der
Ausdruck „operativ
verbunden" bedeutet,
wenn er sich auf DNA-Segmente bezieht, dass die Segmente so angeordnet
sind, dass sie in Kombination mit ihrem beabsichtigten Ziel funktionieren,
zum Beispiel beginnen Transkripte mit dem Promoter und fahren fort
mit dem kodierenden Segment zu der Polyadenylation-Seite.
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Der
Ausdruck „Polynukleotid" bezeichnet ein einzel-
oder doppelsträngiges
Polymer einer Desoxyribonukleotid- oder einer Ribonukleotidbase,
die vom 5'- zum
3'-Ende gelesen
wird. Polynukleotide schliessen RNA und DNA ein und können von
natürlichen
Quellen isoliert, in vitro synthetisiert oder zubereitet werden
aus natürlichen
oder synthetischen Molekülen.
-
Der
Begriff "Komplement" bezeichnet in Bezug
auf Polynukleotidmoleküle
jene Polynukleotidmoleküle, die
gegenüber
einer Referenzsequenz eine komplementäre Basensequenz und umgekehrte
Orientierung aufweisen. Beispielsweise ist die Sequenz 5'ATGCACGGG3' komplementär zu 5'CCCGTGCAT3'.
-
Der
Begriff "degenerierte
Nukleotidsequenz" bezeichnet
eine Sequenz von Nukleotiden, die (gegenüber einem Referenz-Polynukleotidmolekül, das ein
Polypeptid kodiert) ein oder mehrere degenerierte Kodone aufweist.
Degenerierte Kodone enthalten verschiedene Nukleotid-Tripletts,
kodieren jedoch den selben Aminosäurerest (z. B. GAU- und GAC-Tripletts
kodieren jeweils Asp).
-
Der
Begriff "Promotor" bezeichnet einen
Abschnitt eines Gens, der DNA-Sequenzen enthält, die die Bindung für RNA-Polymerase
und die Initiierung der Transkription bereitstellen. Promotor-Sequenzen
finden sich gewöhnlich,
aber nicht immer, in den 5' nicht
kodierenden Regionen des Gens.
-
1 zeigt
das Plasmid pPyCAGIP.
-
2 zeigt
die Integration und nachfolgende Entfernung eines IoxP-flankierten
Pluripotenz bestimmenden Faktor-Transgens.
-
3 zeigt die Sequenzanalyse von PDF cDNA,
worin:
- (A) Alignment der PDF-Homeodomain mit den am engsten
verwandten Vertretern einiger verschiedener Klassen von Homeodomain-Protein
zeigt. Generiert wurde das Alignment mit Clustal W und in Bezug
auf PDF unter Verwendung von MacBoxshade schattiert: dunkelgrau
für Identität bei allen
Sequenzen; mittelgrau für
Identität mit
PDF; hellgrau für Ähnlichkeit
zu PDF. Der Prozentanteil. der Identitäten hinsichtlich der PDF-Homeodomain sind
rechterhand angeführt.
- (B) den paarweisen Vergleich von Mäuse (Mm)-PDF und Human (Hs)-Orthologon
(hypothetisches Protein FLJ12581) zeigt. Identische Reste sind umrandet.
- (C) zeigt, dass die 3' UTR
der Mäuse-PDF
cDNA ein B2-Repeat enthält.
Die Nummerierung erfolgt gemäß PDF cDNA-
und B2-Sequenz-Zugangsnummer K00132. Der gesplittete RNA-Polymerase
III-Promotor von B2 ist umrandet. Sternchen bezeichnen Basen, hinsichtlich
derer sich die hier beschriebene PDF cDNA und die RIKEN cDNA AK010332
unterscheiden.
- (D) die Aktivität
des Human-Orthologons von PDF in Mäuse-ES-Zellen darstellt. LRK1-Zellen wurden mit
pPyCAGIP (kein Insert) oder einem ein hPDF ORF-Insert tragenden
Derivat transfiziert. Die Anzahl alkalische Phosphatase-positiver
Kolonien ohne umgebenden differenzierten Zellen wurde gezählt und
als der Prozentsatz des Verhältnisses
der Anzahl in Abwesenheit von Cytokin gebildeter zur Anzahl in Gegenwart
von IL6/sIL6R gebildeter Kolonier ausgedrückt.
-
4 zeigt, dass die in-vitro-Expression
auf pluripotente Zellen beschränkt
ist, wobei:
- (A) die komparative Hybridisierung von RNA von
MEFs und von MEF/ES-Zell-Cokulturen,
die zur Konstruktion von Bibliotheken verwendet werden, zeigt. Jede
Spur wurde mit 1 μg
pA+ RNA beladen, die mit Sonden für PDF cDNA
(links), GAPDH (rechts) und PDF ORF (Mitte) hybridisiert wurde.
Die Positionen der Migration der RNA-Marker der angegebenen Größen (kb)
sind linkerhand gezeigt.
- (B) PDF-Transkripte zeigt, die durch in-situ-Hybridisierung
einer MEF/ES-Zell-Cokultur (links) und einer von differenzierten
Zellen umgebenen Kolonie undifferenzierter Zellen in einer E14Tg2a-Kultur
(rechts) detektiert wurden; die Striche stehen für 50 μm.
- (C) zeigt, dass die Expression in Zelllinien auf ES-, EC- und
EG-Zellen beschränkt
ist. Bei den verwendeten RNAs handelte es sich um PSMB, PC13.5,
F9, PSA4, P19, EC-Zellen,
CGRB, ES-Zellen; PE, parietales Endoderm; PYS, parietaler Dottersack;
NIH3T3, Fibroblasten; BAFB03, pro-B-Zellen, MEL, Erythroleukämie; B9, Plasmacytom.
- (D) zeigt, dass PDF-Expression auf ES-Zelldifferenzierung reprimiert
ist. RNAs stammten aus E14Tg2a-Zellen, die durch Anwendung von RA
oder MBA über
die angeführte
Anzahl von Tagen zur Differenzierung gebracht wurden.
- (E) mangelnde nachweisbare Expression von PDF in Geweben von
Erwachsenen zeigt. Bei den RNAs handelte es sich um 1, Epididymis;
2, Hoden; 3, CGR8; 4, Fett; 5, Niere; 6, Leber; 7, Herz; 8, Milz;
9, Gehirn; 10, Knochenmark; 11, Zunge; 12, Auge; 13, Eileiter; 14,
Thymus; 15, Skelettmuskel; 16, Haut; 17, Eierstock; 18, Samenbläschen; 19,
Lunge.
- (F) zeigt, dass PDF RNA in EC-Zellen exprimiert wird. Die verwendeten
RNAs stammten aus embryonalen Karzinom- (GCT27C4) und Lymphoid-
(Jurka-) Zellen. Northern Blot-Analyse erfolgte mittels sequenzieller
Hybridisierung unter Verwendung von Sonden für PDF, GAPDH und Oct4 (C, D),
PDF und GAPDH (E) sowie hPDF und GAPDH (F).
-
5 zeigt die Expression von PDF in vivo,
worin PDF mRNA durch in-situ-Hybridisierung
unter Verwendung einer ORF-Sonde visualisiert wurde und:
- (A)
Embryos vor der Implantierung zeigt. Die obere Reihe zeigt Embryos
im 1-, 2-, 6- und
8-Zellstadium und eine Morula im Spätstadium. Die untere Reihe
zeigt Blastozysten in frühen,
expandierten, bebrüteten
und implantierten Stadien. Alle Tafeln sind in der selben Vergrößerung zu
sehen.
- (B) E11.5 Genitalfurchen von weiblichen (oben) und männlichen
(unten) Embryos zeigt.
-
6 illustriert die Reversibilität von gp130-unabhängiger Selbsterneuerung,
worin:
- (A) ein Diagramm eines Konstrukts bereitstellt. Die
CAG-Kassette leitet die Expression eines PDF-IRES-pacpA-Transkripts.
Darauf folgt eine Transkription-Terminatorsequenz (STOP, SPA C2
MAZ) und eine egfppA-Kassette. Die IoxP-Sites befinden sich im zweiten
Exon der CAG-Kassette und zwischen der Terminatorsequenz und egfp,
so dass CAG nach Cre-vermittelter Rekombination die Expression von
egfp leitet.
- (B) Northern Blot-Analyse von Transgen-Transkripts vor (PDF-IRES-pac,
pac Sonde) und nach (gfp) Cre-Exzision zeigt. Der Blot wurde mit
den angegebenen Sonden sequenziell hybridisiert.
E, E14Tg2a; EF1, das Floxed-Transgen tragender E14Tg2a-Subklon; EF1C1, EF1-Subklon
nach Cre-vermittelter Exzision.
- (C) zeigt, dass die Umkehr der PDF-Expression die LIF-abhängige Selbsterneuerung
wiederherstellt. ES-Zellen (ZIN40), das gefloxte PDF-Transgen exprimierende
ES-Zellen und deren
Cre-exzidierte Derivatlinien wurden nach Ausplattieren mit klonaler
Dichte unter den angegebenen Kulturbedingungen analysiert; 0, kein
Zusatz; LIF, 100 u/ml LIF, hLIF-05, für die Blockierung von 10 Einheiten/ml
LIF ausreichender LIF-Antagonist. Nach
6-tägiger
Kultivierung wurde der Prozentsatz an alkalische Phosphatase-positiven
Kolonien ohne erkennbare differenzierte Zellen quantifiziert.
- (D) die Morphologie von PDF exprimierenden Zellen und deren
Cre-exzidiertem Derivat in Abwesenheit von Cytokin (0), in 100 u/ml
LIF (LIF) oder in Gegenwart von für die Blockierung von 10 Einheiten/ml
LIF (hLIF-05) ausreichendem LIF-Antagonisten zeigt. Die Zellen wurden
in klonaler Dichte ausplattiert und nach 4-tägiger Kultivierung untersucht.
- (E) Northern Blot-Analyse von RNA aus Kulturen von das gefloxte
Transgen (EF4) exprimierenden E14Tg2a-Derivaten oder eines Cre-exzidierten
Subklons (EF4C3), deren Herstellung 0, 1, 2, 3 oder 4 Tage nach
Exposition gegenüber
RA oder MBA erfolgte, mit darauffolgender Hybridisierung an Oct4.
-
7 zeigt die Reversibilität der gp130-unabhängigen ES-Zellenidentität, worin:
- (A) Differenzierung durch Aggregierung zeigt. Das gefloxte Transgen
(EF4) exprimierende E14Tg2a-Derivate oder der Cre-exzidierte Subklon
(EF4C3) wurden durch Platzieren jeweils einzelner Embryoidkörper in
eine Vertiefung einer Schale mit 48 Vertiefungen und täglicher
Bewertung jeder Vertiefung auf die Anwesenheit schlagender Zellen
auf kardiale Differenzierung beurteilt.
- (B) die Differenzierung durch Aggregierung in Gegenwart von
Retinolsäure
zeigt. Das gefloxte Transgen (EF4) exprimierende E12Tg2a und Derivate
oder der Cre-exzidierte Subklon (EF4C3) wurden mittels TuJ Immunohistochemie
auf Neurogenese beurteilt.
- (C) den Anteil an Cre-deletierten Zellen im Embryo zur Hälfte der
Trächtigkeit
zeigt. EF1C1-Zellen wurden in eine MF1-Blastozyste injiziert und
nach Übertragung
in eine Nährmutter
bei E9.5 auf grüne
Fluoresenz untersucht.
-
8 zeigt das Verhältnis von PDF zu anderen bekannten
Mediatoren von Selbsterneuerung, worin:
- (A) zeigt, dass
der Anteil an Cytokin-unabhängigen
Kolonien mit dem Niveau episomaler PDF-Expression korreliert. LRK1-Zellen
wurden mit ansteigende Expressionsniveaus von PDF (pPyPPGK < pPyPCAG < pPyCAGIP) leitenden
episomalen Vektoren transfiziert. Nach 12-tägiger Selektion wird der Anteil
an selbsterneuernden Kolonien in Abwesenheit von Cytokin zur Anzahl
jener in Gegenwart von IL6/sIL6R ausgedrückt. Daten stellen den Durchschnitt
zweier unabhängiger
Experimente dar.
- (B) zeigt, dass PDF kein STAT3-Target darstellt. Chimäre GCSFR-gp130-Variantmoleküle exprimierende ES-Zellen,
in denen alle vier STAT3-Bindungsstellen durch Mutation von Tyrosin-Kodons
zu Phenylalanin (Y126-275F) aufgehoben wurden oder in denen das
negative regulatorische Tyrosin ähnlich
mutiert wurde (Y118F), wurden vor der RNA-Darstellung über die
angegebene Zeit (min) hinweg mit LIF (L) oder GCSF (G) stimuliert.
Northern Blot-Analyse wurde mittels sequenzieller Hybridisierung
mit Sonden für
PDF, GAPDH oder das STAT3-Targetgen SOCS3 durchgeführt.
- (C) zeigt, dass PDF bei der Selbsterneuerung Oct4 nicht ersetzen
kann. ES-Zellen, in denen auf Doxycyclin reagierendes Oct4-Transgen
Selbsterneuerung aufrechterhält (ZHBTc4.1),
wurden mit linearisierten pPyCAGIP-Derivaten, die kein Insert (MT),
Oct4 (Oct) oder PDF (PDF) trugen, transfiziert und unter Bedingungen, unter
denen das Transgen weiter exprimiert (0) oder abgeschaltet (Dox)
wird, in Gegenwart von LIF kultiviert. Nach Puromycin-Selektion
wurden die Platten gefärbt
und der Prozentsatz an undifferenzierten Kolonien bestimmt.
-
9 stellt die Erhaltung von pluripotenten
GCT 27X-1-hEC-Zellen in einem konditionierten Medium dar, worin:
- (A) die GCT 27X-1 pluripotente hEC-Zellinie zeigt, die routinemäßig auf
einer Feeder-Schicht
mitotisch inaktivierter STO-Zellen gehalten wird.
- (B) pluripotente Kulturen in routinemäßiger Dichte zeigt, die auch
in Abwesenheit von Feeder-Zellen, jedoch mit Zusatz von konditioniertem
Medium, das aus der Dottersack-Karzinom-Zelllinie
hEC 44 abgeleitet wird, auf 25% v/v im routinemäßig verwendeten Kulturmedium
erhalten werden können.
- (C) zeigt, dass der Entzug dieses konditionierten Mediums von
den Feeder-freien GCT 27X-1-Zellkulturen, in klonaler Dichte gezeigt,
zur Initiierung von Zelldifferenzierung und zum Verlust des pluripotenten
Phänotyps führt. Die
Aufnahme erfolgte unter Phasenkontrastoptik, 10x (A, B), 4x (C).
-
10 zeigt die Northern Blot-Analyse der endogenen
hPDF-Expression in GCT 27X-1-hEC-Zellen, in
der poly A+ mRNA (3-3,5 μg),
die aus entweder auf STO Feeder-Zellen
(27X-1 +STO) oder ohne Feeder-Zellen, jedoch unter Zusatz von konditioniertem
Medium (27X-1 -STO +CM) kultivierten GCT 27X-1-Zellen, hergestellt
wurde, auf einem Denaturierungsgel aufgetrennt und mit einer für die humane
PDF-Kandidatsequenz
spezifische cDNA-Sonde mittels Northern Blot-Hybridisierung analysiert
wurde. Bei der Hybridisierung wurden poly A+ mRNAs, die aus einer
STO-Zellkultur (STO)
und aus einer E14Tg2a-Mäuse-ES-Zellkultur (E14Tg2a)
hergestellt wurden, als Kontrollen mitgeführt. In beiden GCT 27X-1-Kulturen
wurden ein größeres Transkript
von ~2,4 kb und ein kleineres Hybridisierungs-Transkript von ~5,6
kb detektiert, womit die endogene Expression des hPDF-Gens in pluripotenten
hEC-Zellkulturen
bestätigt
wurde. Eine in der Mäuse-ES-Zelllinie nachweisbare,
sehr schwache Hybridisierungsbande von ~2,2 kb weist auf ein homologes
Transkript in pluripotenten Mäusezellen
hin. Erwartungsgemäß war kein
Hybridisierungssignal für
STO-Zell-mRNA nachweisbar. Es wird autoradiographische Exposition über 8 Stunden
bei –70°C zwischen
intensifying Screens gezeigt.
-
11 stellt ein Flussdiagramm bereit, das die Teststrategie
zum Nachweis der Erhaltung von Selbsterneuerung bei einer die hPDF
cDNA exprimierenden humanen pluripotenten Zelllinie beschreibt (CM
= konditioniertes Medium).
-
12 illustriert das gefloxte hPDF- und
GFP-Kontrollvektorkonstrukt, worin:
- (A) das gefloxte 8,8
kb große
hPDF-Konstrukt zeigt, das den offenen Leserahmen (ORF) für die hPDF
cDNA (~900 bp), der unter einem humanen CMV IE (Cytomegalovirus
immediate early enhancer) arbeitet, und den humanen Actin-Promotor stromaufwärts einer
die IRES-vermittelte Expression des Puromycin-Resistenzgens bereitstellenden bicistronischen
Reporter-Kassette enthält.
Das verbesserte GFP (eGFP)-Reporter-Gen befindet sich stromabwärts der
IoxP-Sites und stellt bei Vorliegen von Cre-vermittelter Rekombination
die Sichtbarmachung mittels Fluoreszenz bereit.
- (B) den pPyCAGegfpIP ("GFP-Kontroll")-Vektor zeigt, der
ein ähnliches
Konstrukt darstellt, in dem die hPDF-Sequenz in (A) durch die stromaufwärts der
IRES-Puromycin-Reporter-Kassette
befindliche eGFP-Sequenz ersetzt wird und zur Bereitstellung von "nicht hPDF"-exprimierenden Kontroll-Transfektanten
eingesetzt wurde.
-
13 illustriert die morphologische Beurteilung
von transfektierten GCT 27X-1-Kolonien.
Stabile transfektierte gefloxte hPDF- und GFP-Kontrollkolonien waren
nach 10-15-tägiger
Selektionskultur in Puromycin ohne STO-Feeder-Zellen in Gegenwart
oder Abwesenheit von konditioniertem Medium etabliert. Die Morphologie
der Kolonie wurde nach Leishman-Färbung als (A) "dicht": jene Kolonien mit
Erhaltung eines dichten pluripotenten hEC-Phänotyps; (B) "mittel": jene Kolonien,
die unter Erhaltung eines gewissen hEC-Phänotyps sich zu differenzieren
beginnen; und (C) "lose": jene Kolonien,
die vollständig
lose und differenziert vorlagen, bewertet. Unter Phasenkontrastoptik,
4x, fotografiert.
-
14 illustriert die Morphologie von hPDF-exprimierenden
hEC-Zellen in einem klonalen Assay, in der a-d hPDF-exprimierende
hEC-Klonlinien zeigen, die ab der Transfektion in Gegenwart (hPDF
D7) und Abwesenheit (hPDF E7) von konditioniertem Medium kontinuierlich
expandierten und bei klonaler Dichte 12-14 Tage lang mit (+CM) oder
ohne (–CM)
konditioniertem Medium kultiviert wurden; und e-h zeigen einen transfizierten
GFP-Kontrollklon (GFP C15) und Wildtyp-hEC-Zellen (27X-1), die ebenfalls
unter den gleichen Bedingungen kultiviert wurden. In Abwesenheit
von konditioniertem Medium sind nur hPDF-exprimierende hEC-Zellen
in der Lage, einen pluripotenten hEC-Phänotyp zu bewahren, während GFP-Kontroll-
und Wildtyp-hEC-Zellen
zur Differenzierung induziert werden. Unter Phasenkontrastoptik,
10x, fotografiert.
-
15 zeigt die Selbsterneuerung von hPDF-exprimierenden
hEC-Zellen in einem klonalen Assay. hPDF-exprimierende hEC-Klonlinien
(hPDF D7 und E7), ein transfizierter GFP-Kontrollklon (GFP C15)
und Wildtyp-hEC-Zellen (27X-1) wurden bei klonaler Dichte 12-14
Tage lang in Gegenwart (+CM, a-h) und Abwesenheit (–CM, i-p)
von konditioniertem Medium kultiviert. Die Identifikation pluripotenter
hEC-Zellen innerhalb von Kolonien erfolgte mittels indirekter Immunfluoreszenzfärbung auf
den CD30-Marker (b, d, f, h, j, l, n, p), hier im Vergleich zu Hoechst
UV-Fluoreszenz auf alle Zellen innerhalb der selben Kolonie (a,
c, e, g, i, k, m, o) gezeigt. In Abwesenheit von konditioniertem
Medium sind nur hPDF-exprimierende hEC-Kolonien in der Lage, einen
pluripotenten Phänotyp
zu wahren, während
transfizierte Kontroll- und Wiltyp-hEC-Zellen zur Differenzierung induziert
wurden, außer
sie wurden in konditioniertem Medium gehalten. Im Vergleich zu hPDF
D7-Zellen zeigten die hPDF E7-Kolonien in Abwesenheit von konditioniertem
Medium generell eine dichtere Morphologie und stärkeren Nachweis des CD30-Markers.
Die Kolonien wurden bei 20-facher Vergrößerung unter Verwendung von
535/50 nm (CD30) und UV 330-380 nm (Hoechst) -Filtern dargestellt.
-
16 illustriert die Selbsterneuerung von hPDF-exprimierenden
hEC-Zellen in routinemßig
durchgeführter
Kultur. Die hPDF-exprimierende hEC-Zelllinie E7 ist seit dem Zeitpunkt
der Transfektion fortwährend
in Abwesenheit sowohl von STO-Feeder-Zellen als auch konditioniertem Medium
expandiert worden. Diese klonale Zelllinie, hier nach Routinepassage
gezeigt, zeigt nach mehr als 8-wöchiger
Kultivierung unter diesen Bedingungen weiterhn Selbsterneuerung
von hEC-Zellen. Unter Phasenkontrastoptik, 10x, fotografiert.
-
Beispiel 1
-
Screen-Design
-
Ein
funktioneller Screen einer cDNA-Bibliothek wurde zur Erfüllung zweier
Kriterien entwickelt. Erstens sollte die Häufigkeit, mit der cDNA in Zellen
eingeführt
und über
die Dauer des Screens hinweg belassen werden kann, groß genug
sein, um das Screening einer komplexen Bibliothek von 105-106 unabhängiger cDNAs durchführen zu
können.
Dies wird durch den kombinierten Einsatz von LRK1-Zellen (nachstehend
beschrieben), die das große
T-Antigen des Tumorvirus Polyoma exprimieren, und den den Polyoma-Ursprung
enthaltenden Vektor pPyCAGIP (1) erfüllt. Unter
den von uns getesteten Vektoren liefert dieses Plasmid das höchste cDNA-Expressionsniveau
(Daten nicht gezeigt). Ferner ermöglicht die Puromycin-Selektion
im Vergleich zu Selektionen mit Blasticidin S, Hygromycin B und
Zeocin die rascheste Eliminierung nicht transfizierter ES-Zellen,
wobei 95% der nicht transfizierten Zellen innerhalb 1 Tages abgetötet werden
(Daten nicht gezeigt). Somit wird eine potenzielle Quelle verwirrender
biologischer Aktivitäten
schnell aus den Kulturen entfernt. Zweitens sollte die beim Screening
spezifisch abzuzielende Eigenschaft in der transfizierten Zelllinie
in ausreichend geringem Ausmaß vorhanden
sein, dass der Screen ohne hinderlich hohes Hintergrundgeräusch ablaufen
kann. Idealerweise liegt diese Eigenschaft in der Wirtszelllinie
nicht vor, kann jedoch darin exprimiert werden. LRK1-Zellen erfüllen dieses
kritische Kriterium. Während
in-vitro-Differenzierung steigt die Expression aus dem LIF-Locus
(Rathjen et al. 1990) und eine Anzahl von ES-Kolonien lässt sich
in dem differenzierten Zellen-Monolayer ausnehmen (Dani et al.,
1998). Viele dieser erneut auftauchenden Kolonien kommen aufgrund
der Wirkung von LIF zum Vorschein (Dani et al. 1998). E14/T-Zellen,
die diese Reaktion auf LIF beibehalten, zeigen diese Hintergrund-Selbsterneuerung
nach Differenzierung. Im Gegensatz dazu bilden LRK1-Zellen, die nicht
länger
auf über
LIFR wirkende Cytokine ansprechen, nach Entzug von IL6 und sIL6R eine
viel geringere Anzahl von Kolonien. Diese Verringerung der Hintergrund-Selbsterneuerung
reicht aus, um ein Bibliotheks-Screen unter Verwendung dieser Zellen
durchführen
zu können.
-
Herstellung von LRK1-Zellen
-
Für die Durchführung eines
cDNA-Bibliotheks-Screenings mit hoher Effizienz bedurfte es einer
Zelllinie, die mit hoher Frequenz mit Polyoma-Ursprung enthaltenden
Vektoren supertransfiziert werden konnte. Die Wahl fiel auf die
Zelllinie E14/T, ein Derivat von E14Tg2a-Zellen, die mit dem Plasmid
pMGD20neo transfiziert worden war (Gassmann et al. 1995) und die
Replikation eines supertransfizierenden Plasmids unterstützte, da diese
Linie nach Entzug von LIF die Fähigkeit
zur effizienten Differenzierung bewahrte. Diese Linie wurde zwei Runden
auf den LIFR-Locus abzielenden Gen-Targetings unterzogen. Der eingesetzte
Targeting-Vektor verwendete die gleichen Homologiearme wie zuvor
beschrieben (Li, Sendtner & Smith,
1995), jedoch wurde die selektierbare Markerkassette in der ersten
und der zweiten Gen-Targeting-Runde durch eine IRESBSDrpA- bzw.
eine IREShphpA-Kassette ersetzt. Die erhaltene Zelllinie (LRK1)
bewahrte eine hohe Supertransfektionseffizienz und sprach nicht
mehr auf LIF oder andere Cytokine, die die ES-Zell-Selbsterneuerung
mittels Stimulation von LIFR leiten kann, an. LRK1-Zellen wurden
routinemäßig in Gegenwart
von IL6 und sIL6R gehalten, was die Stimulation von ES-Zell-Selbsterneuerung über gp130
ermöglichte
(Yoshida et al., 1994).
-
Konstruktion
der Bibliothek
-
Cokulturen
von gamma-bestrahlten primären
Mäuseembryo-Fibroblasten
und ES-Zellen (ZHTc6-Zellen;
Niwa et al. 2000) wurden angelegt und in Cytokin-freiem Standardmedium
für ES-Zellen
gehalten. Die Zellzahl in den Cokulturen war derart, dass die MEFs
ein konfluentes Monolayer bildeten, und die ES-Zellen derart ausgesät wurden,
um nach 3 Tagen Wachstum in größerer Anzahl
als MEFs vorzuliegen. Die Färbung
der repräsentativen
Platte für
alkalische Phosphatase (einen Marker für ES-Zellen) erlaubte die Schätzung der
Anzahl an zum Zeitpunkt der Zelllyse vorhandenen ES-Zellen. Dies
ergab ein Verhältnis
von ES RNA/MEF RNA von 12:1. Es wurde RNA aus 20 F180-Kolben mit
Zellen und polyadenylierte RNA hergestellt. Die Qualität der RNA
wurde durch Prüfung
eines Northern Blots für
LIFR-Transkripts kontrolliert; nur RNA, die eine scharfe 11 kb Bande
ohne nachweisbare Degenerierung lieferte, wurde weiter verwendet.
cDNA wurde aus polyadenylierter RNA durch Oligo-d(T)-Priming unter
Verwendung von im Superscript-Plasmid-System für cDNA-Synthese und Plasmid-Kloning
bereitgestellten Reagentien synthetisiert (Life Technologies). cDNA
wurde auf Polyacrylamidgel fraktioniert und nach Gewinnung von cDNA > 1 kb durch Elektroelution
in XhoI/NotI-verdaute pPyCAGIP ligiert. Eine Bibliothek von 7,4 × 105 primären
Rekombinanten wurde nach Elektroporation von E.coli-Stamm DH10B
hergestellt. DNA wurde aus Bakterien nach Wachstum über Nacht
in im Durchmesser 15 cm großen
Petrischalen, die jeweils mit 5 × 104-105 Kolonien beimpft worden waren, hergestellt.
-
Bibliotheks-Screen
-
DNA
(25 μg)
aus entweder der Bibliothek oder einem leeren Vektor wurde durch
Elektroporation in LRK1-Zellen eingeführt (6 × 106),
und die Zellen wurden mit 106/9 cm Schale
oder 5 × 104/9 cm Schale ausgesät und in IL6/sIL6R kultiviert.
Nach 2 Tagen wurde das Medium gewechselt und enthielt Puromycin,
den hochdichten Platten wurde das Cytokin entzogen. Auf den Platten
geringer Dichte wurde das Cytokin belassen, um die Transfektionseffizienz
zu überwachen.
Das Medium wurde bis 9 Tage nach der Transfektion alle 2 Tage gewechselt.
Zu diesem Zeitpunkt waren auf den Scheintransfektionsplatten keine
lebenden Zellen mehr vorhanden, und die ausschließlich mit
leerem Vektor transfizierten Platten enthielten nur differenzierte
Zellen. Im Gegensatz dazu enthielten einige der mit Bibliotheks-DNA
transfizierten Platten Kolonien, die morphologisch wie undifferenzierte
Zellen aussahen. Daher wurde aus von Zellen von diesen Platten extrachromosomale DNA
hergestellt und auf E.coli DH10B übertragen. DNA wurde aus Pools
von 104 Bakterienkolonien hergestellt und
erneut in LRK1-Zellen eingeführt,
und der vorstehend beschriebene Selektionsprozess wurde wiederholt. Von
den 10 gescreenten Pools schienen zwei positiv, und extrachromosomale
DNA wurde aus diesen 14 Tage nach der Transfektion hergestellt.
Die DNA eines dieser Pools wurde wie nachstehend ausführlich beschrieben weiter
untersucht. Nach der Übertragung
auf E.coli DH10B, wurde DNA aus einem Pool von ungefähr 250 Kolonien
hergestellt, erneut in die LRK1-Zellen eingeführt, und der Selektionsprozess
wurde wiederholt. DNA wurde aus Zellen 14 oder 19 Tage nach der
Transfektion hergestellt. Diese wurden auf E.coli DH10B übertragen,
und 12 Miniprep-DNAs wurden aus der 14 Tage nach der Transfektion
geernteten DNA hergestellt, und 9 Minipreps aus der 19 Tage nach
der Transfektion geernteten DNA. Die Sequenzierung dieser DNAs erfolgte unter
Verwendung eines stromaufwärts
des 5'Kloning-Sites
gelegenen Oligonukleotids.
-
Bestätigung der
Ergebnisse
-
Die
Sequenzanalyse der 9 DNAs, die 19 Tage nach der Transfektion hergestellt
worden waren, zeigte, dass eines dieser Plasmide eine partielle
cDNA enthielt, in einem Fall konnte die Sequenz nicht interpretiert werden,
und 2 ergaben die gleiche Sequenz, die einer Volllängensequenz
in der Genbank-Datenbank entsprach. Vier der verbleibenden 5 Plasmide
fehlte ein cDNA-Insert und enthielten im Vergleich zueinander innerhalb
der IRES Deletionen bis auf 2 Basenpaare. Dem letzten Plasmid fehlte
ein cDNA-Insert und es wies eine Deletion auf, die weitere 275 Basenpaare
aus der IRES entfernte. Zur Bestätigung,
dass einige dieser Plasmide Selbsterneuerungsaktivität verliehen,
wurde ein Pool, das alle 9 Plasmide zu gleichen Gewichten enthielt,
hergestellt, in LRK1-Zellen transfiziert und dem vorstehend beschriebenen
Selektionsprozess unterzogen. Im Gegensatz zu Zellen, die parallel
mit einem leeren Vektor als Kontrolle transfiziert worden waren
und alle differenzierten, zeigten die mit dem Pool von 9 Plasmid-DNAs
transfizierten Zellen eine undifferenzierte Morphologie. Zur Bestimmung,
welche der 9 Plasmide Selbsterneuerungsaktivität verliehen, wurden individuelle
Plasmide in LRK1-Zellen transfiziert und der zuvor beschriebene
Selektionsprozess wiederholt. Plasmide, die die partielle cDNA trugen,
die nicht interpretierbare Sequenz sowie Vertreter einer der 2 Klassen
von Deletionen innerhalb der IRES, verliehen keine Selbsterneuerungsaktivität. Im Gegensatz
dazu gaben die beiden Plasmide, die der Volllängensequenz in der Genbank-Datenbank
entsprachen, den Selbsterneuerungsphänotyp wieder. Die Beurteilung
erfolgte sowohl morphologisch als auch durch andauernde Expression
des Markers alkalische Phosphatase über 10 Tage hinweg.
-
Sequenzanalyse
der 14 Tage nach der Transfektion hergestellten 12 DNAs zeigte,
dass 4 davon der selben Sequenz entsprachen wie die 2 zuvor eingehend beschriebenen
Plasmide. Eine davon wurde in LRK1-Zellen transfiziert und war in
der Lage, Cytokin-unabhängige
Selbsterneuerung gemäß Beurteilung
anhand der Beibehaltung einer undifferenzierten Kolonie-Morphologie,
andauernde Expression von alkalischer Phosphatase über mindestens
14 Tage und andauernde Oct4-Expression über mindestens 8 Tage zu verleihen.
Ferner zeigte ein Vergleich von Transfektionen der PDF cDNA mit
einem ähnlichen
Plasmid, in dem die cDNA-Sequenzen auf den offenen Leserahmen beschränkt waren,
dass die PDF-Aktivität
innerhalb des ORF lag.
-
Beispiel 2
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Reversible Expression
eines Pluripotenz bestimmenden Faktor (PDF)-Transgens
-
Zum
Nachweis, dass der Erhalt eines Cytokin-unabhängigen pluripotenten Phänotyps in
Folge von Expression von PDF in ES-Zellen reversibel war, wurde
ein Transgen hergestellt, in dem der die Transkriptionseinheit kodierende
PDF durch Sitespezifische Rekombination exzidiert werden konnte.
-
Ausgegangen
wurde von der Modifikation eines im ersten Bibliotheks-Screen identifizierten
Plasmid-kodierenden PDF mittels Platzierung eines IoxP-Sites zwischen
den Promotor und das Translationsinitiierungskodon von PDF und eines
zweiten IoxP-Sites
nach dem Polyadenylierungssignal. Dem stromabwärts befindlichen IoxP-Site
folgte die Kodierungssequenz eines GFP-Indikatorgens und ein Polyadenylierungssignal. Auf
diese Weise konnten Zellen, die das IoxP-flankierte PDF-Gen exzidiert hatten,
aufgrund ihrer geänderten Fluoreszenzfarbe
identifiziert werden (siehe 2).
-
Der
Plasmid kodierende PDF wurde in dem Vektorrückgrat linearisiert und in
Keimlinien-kompetente E14Tg2a-Zellen transfiziert. Zellen wurden
für das
Wachstum in gp130-stimulierendes Cytokin-freiem Medium selektiert.
Individuelle Klone wurde auf grüne
Fluoreszenz geprüft
und nicht fluoreszierende Klone wurde in Abwesenheit von Cytokin
2 Wochen lang expandiert. Zur Eliminierung der Selbsterneuerungswirkungen
von juxtakrinen LIF-Familienmitgliedern, wurde dem Medium während dieses
Zeitraums der LIF-Antagonist hLIF-05 zugesetzt. Die erste dieser
Kulturen wurde wie zuvor gehalten, während die andere in LIF gehalten und
mit ein Plasmid kodierender Cre (pCAGGCreGS) transfiziert wurde.
Nach 2 Tagen wurden die Zellen mit geringer Dichte ausplattiert
und einzelne Kolonien unter dem Mikroskop untersucht. Grün fluoreszierende
Kolonien wurden expandiert und ihre Genom-DNA analysiert, um die
Exzision von transgenen PDF-Sequenzen zu bestätigen.
-
Zellen,
die sowohl das gefloxte PDF-Gen oder das exzidierte Transgen trugen,
wurden dann separat in Blastozysten injiziert und die Empfängerblastozysten
in Nährmütter transferiert.
Danach wurden zu unterschiedlichen Zeitpunkten Embryos herauspräpariert
und analysiert. Mittels Fluoreszenzmikroskopie konnte der Anteil
von das exzidierte Transgen tragenden Zellen an fötalen Geweben
aller drei Keimschichten bestimmt werden. Einige Chimären ließ man das
Licht der Welt erblicken und sich danach paaren, um die Übertragung
der Keimlinie von den manipulierten ES-Zellen nachzuweisen.
-
Beispiel 3
-
Analyse der
Expression von PDF mRNA in pluripotenten Zellen
-
Northern
Blot-Analyse zeigt, dass PDF mRNA in EC- und in ES-Zellen exprimiert
wird, jedoch nicht in Zelllinien, die nicht pluripotent sind, wie
etwa NIN3T3-Fibroblastenzellen und B9-Myeloidzellen. Darüber hinaus
verringert sich die Expression von PDF, wenn ES-Zellen durch Zusatz
von Retinolsäure
zu den Kulturen zur Differenzierung induziert werden. In-situ-Hybridisierungsexperimente
zeigen, dass PDF mRNA in der inneren Zellmasse von Embryos am Tag
3,5 der Entwicklung vorliegt, nicht jedoch in Blastozysten in einem
späteren
Stadium oder in Embryos im Eizylinderstadium. Daher korreliert die
Expression mit Zellen, die entweder selbst etablierte pluripotente
Stammzelllinien oder pluripotente Embryozellen, aus denen Stammzellen
etabliert werden können,
darstellen.
-
Somit
bestätigte
die Analyse durch Northern Blot, dass PDF mRNA in ES-Zell/MEF-Cokulturen, aus der
die cDNA-Bibliothek synthetisiert wurde, exprimiert wird (4A).
Diese Analyse bestätigte
ebenso die Hybridisierung von PDF cDNA an kleine B2-Transkripte. Die
B2-Hybridisierung wurde bei Verwendung einer auf den PDF ORF restringierten
Sonde eliminiert. Daher kam bei nachfolgenden Northern Blot- und
in- situ-Analysen
die ORF-Sonde zum Einsatz. In MEFs alleine war keine Expression
nachweisbar, ebensowenig gab es Hinweise auf die Induktion von PDF-Expression
in mit ES-Zellen co-kultivierten Fibroblasten (4B). Dies
weist darauf hin, dass in der Cokultur die ES-Zellen die Quelle
der PDF cDNA darstellten. Analyse einiger Zelllinien zeigte, dass
die PDF-Expression höchst
restringiert und in parietalem Endoderm, im Dottersack, in der Fibroblaste
und in hämatopoetischen
Zellen nicht nachweisbar war (4C). Nachweisbar
war die Expression in ES-Zellen, EG-Zellen und in sowohl LIF-abhängigen (PSA4)
als auch LIF-unabhängigen
embryonalen Karzinom-Zelllinien.
-
Die
Untersuchung des Human-Orthologons von PDF zeigte, dass die entsprechende
mRNA zwar in einer embryonalen Karzinom-Zelllinie, jedoch nicht
in einer Lymphoid-Zelllinie
exprimiert wurde (4E). Einige Gewebe ausgewachsener
Mäuse wurden
auf PDF mRNA untersucht, jedoch war eine Expression mittels Northern
Hybridisierung der gesamten RNA nicht nachweisbar (4F).
Als nächstes
wurde die Expression von PDF mRNA während ES-Zell-Differenzierung
analysiert. Das Niveau an PDF mRNA wurde durch induzierte Differenzierung
mittels Behandlung mit sowohl Retinolsäure als auch 3-Methoxybenzamid
rasch verringert (4D). Die Untersuchung mittels
in-situ-Hybridisierung an ES-Zellkulturen, in denen das LIF-Niveau zur Ermöglichung
der Bildung von Kolonien mit einer Mischung aus differenzierten
und undifferenzierten Zellen gesenkt wurde, zeigte, dass sich die
PDF-Expression auf
die undifferenzierten Zellen beschränkte (4B).
-
Pdf
mRNA findet sich in pluripotenten ES- und EG-Zellen, und sowohl
Mäuse-
als auch humanen EC-Zellen, ist jedoch scheinbar in anderen Typen
von Zelllinien nicht vorhanden (4 und
nicht gezeigte Daten). Pdf-Expression wird zu einem frühen Zeitpunkt
während
der ES-Zell-Differenzierung down-reguliert, was auf eine enge Beziehung
zur Identität
von pluripotenten Stammzellen hinweist.
-
Beispiel 4
-
Erhalten pluripotenter
Stammzellen von humanen Embryonen in Abwesenheit von Feedern/Feeder-Extrakt
-
Humane
ES-Zellen werden auf einer Feeder-Schicht von gamma-bestrahlten
Mäuseembryofibroblasten
(MEF) in 80%igem DMEM-Medium, versetzt mit 100 Einheiten/ml LIF,
1 mM Glutamin, 0,1 mM 2-Mercaptoethanol, 1% nicht essenziellen Aminosäuren, 4
ng/ml basischem Fibroblastenwachstumsfaktor und 20% KnockOut SR
(eine serumfreie Formulierung) (GIBCO-BRL), kultiviert.
-
Das
in 1 gezeigte Plasmid (ebenso wie ähnliche
Plasmide, bei denen die Mäuse-PDF-Sequenz durch
eine humane PDF-Sequenz ersetzt ist) wird in das Vektorrückgrat linearisiert
und in humane ES-Zellen transfiziert. Zur Transfektion kommt das
in Eiges et al. beschriebene ExGen 500-Verfahren zur Anwendung, nur
dass das Protokoll auf die Verwendung von 107 humanen
ES-Zellen erhöht
wird. Am Tag nach der Transfektion werden die Zellen trypsiniert
und in zwei Teile geteilt. Eine Hälfte der Zellen wird in einer
Dichte von 104/cm2 auf
eine Schicht von Puromycin-resistenten MEFs ausplattiert, die andere
Hälfte
in einer Dichte von 104/cm2 auf
Puromycinsensitiven MEFs. Zwei Tage nach erneuter Ausplattierung
werden die Zellen auf den Puromycin-sensitiven MEFs trypsiniert
und mit 104/cm2 auf
gelatinbeschichtete Kunststoffschalen ausplattiert. Beide Kultursätze werden
mit Puromycin versetzt, und das Medium wird alle 3-4 Tage ersetzt.
Nach etwa 14 Tagen werden einige der auf Feedern wachsenden, Puromycin-resistenten
humanen ES-Zellkolonien mittels Trypsinierung und direkte Ausplattierung
auf gelatinbeschichtete Schalen auf deren Fähigkeit, in Abwesenheit einer
Feeder-Schicht zu wachsen, untersucht.
-
Puromycin-resistente
ES-Zelllinien werden über
6 Wochen hinweg auf deren Fähigkeit,
mehreren aufeinanderfolgenden Passagen und der Subklonierung in
Abwesenheit einer Feeder-Schicht unterzogen werden zu können, beurteilt.
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Anschließend an
die Exzision der gefloxten PDF-Expressionskassette wird wie beschrieben
das Differenzierungspotential dieser Zellen geprüft (Eiges et al. 2001).
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Beispiel 5
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Charakterisierung der
PDF cDNA
-
Im
Rahmen einer Suche nach wiedererkennbaren Domains in der PDF-Sequenz
mit SMART (http://smart.embl-heidelberg.de (Letunic et al., 2002;
Schultz et al., 1998)) fand sich eine Homeodomain zwischen den Aminosäureresten
96 und 155; eine weitere offensichtliche Beziehung zu früher charakterisierten Proteinen
bestand nicht. Die weitere Analyse mittels BLAST zeigte, dass PDF
am engsten mit einigen Mitgliedern der NK2-Familie verwandt war.
Die Identität
ging jedoch in keinem Fall über
50% hinaus (3). Daher handelt es sich
bei PDF entweder um ein Gründungsmitglied
einer neuartigen Homeodomain-Familie oder um eine einzigartige Homeodomain-Variante
(Shashikant et al., 1991).
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Ein
Vergleich des PDF mit der am engsten verwandten Humansequenz ergab
eine Gesamtidentität von
60%. Die Sequenzkonservierung war am ausgeprägtesten über der Homeodomain, wo die
Identität
der beiden Sequenzen 87% betrug (3B). Dies
geht weit über
das zwischen den Homeodomains von PDF und anderen Mäuseproteinen
beobachtete Identitätsniveau
hinaus und weist darauf hin, dass es sich hier um das Human-Orthologon
zu PDF handelt. Von den 8 nicht identischen Aminosäuren sind
6 in dem N-terminalen Arm um a-Helix 1 lokalisiert, Regionen der
Homeodomain, die als loser mit dem DNA-Target assoziiert erachtet
werden. Außerhalb
der Homeodomain gibt es 4 Regionen, in denen ein zusammenhängendes
Stück von
mehr als 4 Aminosäureresten
konserviert ist. Von diesen konservierten Regionen liegt nur eine,
ein serinreiches Motiv, N-terminal zur Homeodomain, die übrigen liegen
C-terminal zur Homeodomain. Die Humansequenz enthält zwischen
dem ersten und dem zweiten dieser C-terminalen Identitätsmotive
eine Insertion von sieben Aminosäuren.
In der Mäusesequenz
befindet sich zwischen der Homeodomain und den C-terminalen konservierten Sequenzen
ein Stück
von 46 Aminosäuren,
in dem es sich bei jedem fünften
Rest um Tryptophan handelt. Ferner stehen innerhalb dieser Sequenz
die ersten 31 Aminosäuren
für eine
simple Reiteration der Sequenz WnsQTWTNPTW (n = G, S, N und s =
S, N). Die Konservierung der Sequenz beim Menschen ist weniger markant und
umfasst eine kurze Deletion hinsichtlich der Mäusesequenz. Allerdings handelt
es sich mit Ausnahme des 16. Rests weiterhin bei jedem fünften Rest
um Tryptophan.
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In
der 3'UTR der PDF
mRNA liegt ein entgegen der Transkriptionsrichtung von PDF orientiertes B2-Repetetivelement
vor (3C). Es ist nicht klar, ob diese Sequenz durch
RNA-Polymerase III transkribiert wird, wenngleich die Sequenz des
gesplitteten Promotors sehr wohl darauf schließen läßt (Galli et al., 1981). Da
B2-Elemente in Embryozellen in großen Mengen exprimiert werden
(Ryskov et al., 1983), ist es möglich, dass
das Vorliegen des B2 innerhalb der 3'UTR der PDF mRNA, entweder direkt durch
transkriptionelle Interferenz oder auf indirektere Mittel, zu der
Regulierung von PDF-Genexpression beitragen kann.
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Beispiel 6
-
Analyse der
hPDF-Funktion in Mäuse-ES-Zellen
-
Die
Fähigkeit
des humanen PDF-Orthologons, die Aktivität von Mäuse-PDF zu replizieren, wurde durch
Platzieren des humanen ORF in den pPyCAGIP-Vektor und Transfektion
von Mäuse-ES-Zellen überprüft. Dies
zeigte, dass die Humansequenz zur Steuerung der Cytokin-unabhängigen Selbsterneuerung
von Mäuse-ES-Zellen
in der Lage war (3). Diese Aktivität war gegenüber dem
Mäuse-PDF
herabgesetzt, was am ehesten auf die erhebliche Sequenzdivergenz
zurückzuführen ist.
Die Spezifität
des Effekts von PDF wurde mittels eines ähnlichen Experiments getestet,
wobei der ORF eines der dem PDF am nächsten verwandten Mäuse-Homeobox-Gens
(Nkx2.5) in ES-Zellen
exprimiert wurde. In diesem Fall war keine Cytokin-unabhängige Selbsterneuerung
augenfällig;
die erhaltenen Zellen erschienen sogar in Gegenwart von LIF morphologisch
differenziert. Dies ist ein Hinweis darauf, dass Cytokin-Unabhängigkeit
speziell durch PDF verliehen wird, und keine Gemeinsamkeit von Homeodomain-Proteinen
darstellt.
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Beispiel 7
-
In-vivo-Expression
von mPDF
-
Wir
untersuchten die Verteilung von PDF mRNA in vivo (5).
Während
der frühen
Spaltungsstadien ist keine Expression zu beobachten. Erste Anzeichen
von PDF mRNA-Expression zeigen sich bei kompaktierten Morulae. Es überrascht,
dass das Hybridisierungssignal auf innen liegende Zellen, die spätere innere
Zellmasse, begrenzt ist. In E3.5 ist die Blastozystenexpression
auf Zellen der inneren Zellmasse restringiert und fehlt beim Trophectoderm.
Bei Blastozysten in einem späteren
Stadium ist die PDF mRNA noch weiter auf den Epiblast restringiert
und von dem primitiven Endoderm ausgeschlossen. PDF-Transkripte
erscheinen im Verlauf ansteigend mit Höchstniveaus zwischen Morulae
im Spätstadium
und der Blastozyste im mittleren Stadium. Bei unmittelbar vor der
Implantatierung stehenden Blastozysten fiel das PDF mRNA-Niveau
auf unter die Visualisierungsgrenze. Bedeutsam ist jedoch, dass
die Transkripte im Epiblast von Blastozysten in Diapause weiterhin
nachweisbar waren. Wir untersuchten auch die PDF-Expression in primordialen
Keimzellen, da diese in pluripotente EG-Zellen konvertiert werden
können
(Matsui et al., 1992). Eine Expression ist in den migratorischen
Keimzellen bei E8.5 nicht sichtbar, jedoch ist PDF mRNA in den Genitalfurchen
von E11.5-Embryos leicht nachweisbar, wobei das Muster auf eine
Begrenzung auf die primordialen Keimzellen hinweist (5B).
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Beispiel 8
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Beziehung
zwischen PDF und anderen bekannten Mediatoren von Pluripotenz
-
Die
Dosis-Response von ES-Zellen auf ansteigende PDF-Spiegel wurde durch
episomale Expression in LRK1-Zellen beurteilt. Dies wurde mittels
Transfektion episomaler, die cDNA-Expression auf unterschiedlichen
Niveaus steuernder Konstrukte bewerkstelligt (8A). Der Anteil der erhaltenen Kolonien, die in
Abwesenheit von Cytokin selbsterneuerbar waren, korrelierte mit
dem für
die Episomen auf Grundlage ähnlicher
die gfp-Expressionsniveaus bestimmender Studien erwarteten Expressionsniveau
(Daten nicht gezeigt). Wie bereits bei integrierte PDF-Transgene
tragenden Zellen beobachtet wurde, erhöht der Zusatz von LIF zu Kulturen von
PDF-Episomen tragenden
Zellen ferner die Selbsterneuerung, sowohl was die Beurteilung der
Anzahl gebildeter selbsterneuernder Kolonien als auch der Kolonien-Morphologie
betrifft. Im Wesentlichen identische Ergebnisse wurden durch Transfektion
derselben DNAs in die von CCE abgeleitete, das große T-Antigen
des Tumorvirus Polyoma exprimierende Zelllinie MG1.19 erhalten (Gassmann
et al., 1995).
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Wir
untersuchten, ob der kooperative Effekt von gp130-Signal und PDF-Überexpression darauf zurückzuführen ist,
dass es sich bei dem PDF-Gen um ein transkriptionelles Target von
STAT3 handelt. Die Verwendung von chimären Rezeptoren, bei denen der
intrazelluläre
Teil von gp130 mit dem extrazellulären Teil von GCSF-R verbunden
ist, ermöglicht
es, STAT3-Targets in ES-Zellen zu untersuchen. Eine Analyse der
acht bekannten SOCS-Familienmitglieder, die alle potenzielle STAT-Targets
sind, zeigte, dass nur SOCS3 in ES-Zellen durch LIF wesentlich stimuliert
wird (8B, Daten nicht gezeigt). Diese
Stimulation liegt nicht vor, wenn den vier STAT-Bindungsstellen
in dem Rezeptor durch Mutation von Tyrosin zu Phenylalanin die Bindung von
STAT3 untersagt ist (8B). Hingegen
wird die SOCS3-Induktion erhöht
und erhalten, wenn das negative regulatorische Tyrosin in ähnlicher
Weise mutagenisiert wird, ein mit der in diesen Zellen beobachteten Aufrechterhaltung
der STAT3-Aktivierung übereinstimmendes
Ergebnis (Burdon et al., 1999). Im Gegensatz zu der Situation bei
SOCS3, zeigt sich bei chimäre
Rezeptoren exprimierenden Zellen weder nach LIF-Stimulation noch
nach G-CSF-Stimulation eine Induktion von PDF-Expression (8B).
-
Beispiel 9
-
Beziehung zwischen PDF
und Oct4
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Anschließend wurde
die Fähigkeit
von PDF, Oct4 bei der Selbsterneuerung von ES-Zellen zu ersetzen, unter Verwendung
von ZHBTc4.1-Zellen untersucht. Diese Zellen tragen zwei Null-Allele
für Oct4,
allerdings kann ihre Selbsterneuerung durch die Anwesenheit eines
auf Doxycyclin reagierenden Oct4-Transgens aufrecht erhalten werden
(Niwa et al., 2000). Wird die Expression des Oct4-Transgens durch
Verabreichung von Doxycyclin reprimiert, kommt es zur Zelldifferenzierung.
ZHBTc4.1-Zellen
wurden mit kein Insert, Oct4 oder PDF tragenden linearisierten pPyCAGIP-Sequenzen transfiziert.
Wie zuvor dokumentiert verhindert dieses Oct4-Plasmid die durch
Doxycyclin induzierte Repression des Oct4-Transgens herbeigeführte Differenzierung
(Niwa et al., 2002). Der PDF-Expressionsvektor konnte dies jedoch
nicht (8C). Somit kann PDF zwar den
ES-Zell-Phänotyp
in Abwesenheit von gp130-vermittelter gp130-Stimulation aufrecht
erhalten, nicht jedoch in Abwesenheit von Oct4.
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Beispiel 10
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ES-Zellidentität wird durch
PDF-Expression getreu erhalten
-
Wir
untersuchten die Konsequenzen von PDF-Transfektion in ES-Zellen,
die kein Polyoma-LT enthalten. Ein IoxP enthaltendes Konstrukt wurde
derart eingesetzt, dass die PDF cDNA anschließend durch Cre-Rekombinase
exzidiert werden konnte. Nach Isolation stabiler Integranten kann
dann Site-spezifische Rekombination dazu verwendet werden, den PDF
ORF zu entfernen und gleichzeitig GFP unter die Kontrolle des CAG-Promotors
zu stellen (6A). Durch die Exzision des
PDF-Transgens lässt sich
jede durch temporäre Transgenexpression
herbeigeführte
genetische oder epigenetische Veränderung an Zellen beurteilen.
Bei diesen Experimenten war es unser Ziel, die Fähigkeit von PDF überexprimierenden
Zellen zur klonalen Propagierung in Abwesenheit von gp130-Signal
zu testen. Wir wollten zwei Punkte untersuchen: erstens, ob forcierte PDF-Expression
die Differenzierung in einer Reihe von Umständen verhinderte, und zweitens,
ob Pluripotenz und Embryokolonisierung in Abwesenheit von gp130-Signal
erhalten werden konnte.
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Klonale
Transfektanten wurden durch Selektion in Puromycin isoliert, und
die Expression von PDF-Transgen-mRNA wurde mittels Northern-Analyse
bestätigt
( 6B). Zellen wurden mit geringer Dichte ausgesät und mindestens
7 Tage lang mittels zweier Passagen in Gegenwart von dem LIF-Antagonisten hLIF-05
expandiert (Vernallis et al., 1997). hLIF-05 blockiert die Fähigkeit
aller bekannter LIF-R-Liganden zur Belegung des LIF-R/gp130-Komplexes.
Mutterzellen, die parallel behandelt wurden, produzierten ausschließlich differenzierte
Zellen, die nicht expandierten. Die gefloxte PDF-IRES-pac-Kassette
enthaltende Linien hingegen erhielten eine undifferenzierte Morphologie
und proliferierten weiter. Anschließend wurde LIF zugesetzt und
die Zellen vorübergehend
mit Cre transfiziert. Kolonien, in denen die PDF-Expressionskassette
eliminiert worden war, wurden durch Expression von GFP und Wiederherstellung
von Puromycinsensitivität
identifiziert. Bei dieser Vorgehensweise wurden zwei unabhängige ES-Zelllinien,
E14Tg2a und ZIN40, eingesetzt. Chromosomenbilder wurden für einige
der resultierenden Klone untersucht, wobei sich in allen Fällen vornehmlich 40XY
fanden.
-
Koloniebildende
Assays wurden zur rigorosen Beurteilung des Phänotyps von PDS-Transfektanten und
deren Cre-behandelten Derivate durchgeführt. Zellen wurden in klonaler
Dichte in mit LIF, ohne LIF oder mit dem LIF-Antagonisten hLIF-05
versetztem Medium ausplattiert. Nach 6-tägiger Kultivierung wurden die Platten
auf alkalische Phosphatase-Aktivität gefärbt und der Anteil an Kolonien,
die ausschließlich
aus undifferenzierten Zellen bestanden, quantifiziert (6C).
Weder die Mutter- noch die GFP-exprimierenden Zellen formten vollständig undifferenzierte
Kolonien in Abwesenheit von LIF oder in Gegenwart des LIF-Antagonisten. PDF-Transfektanten
jedoch bildeten deutliche Anzahlen derartiger reiner Stammzellenkolonien.
Nach Zusatz von LIF stieg dieser Anteil auf > 80% der Kolonien an. Nach Cre-vermittelter
Exzision des Transgens ging diese erhöhte Reaktion auf LIF ebenfalls
verloren.
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Der
Unterschied im Anteil an das PDF-Transgen exprimierenden Zellen,
die vollständig
undifferenzierte Kolonien in Gegenwart oder Abwesenheit von LIF
bilden, geht mit einer Veränderung
der Morphologie der Kolonien einher (6D). In
beiden Fällen
setzen sich die Kolonien aus kleinen undifferenzierten Zellen mit wenig
Zytoplasma und hervorragenden Nucleoli zusammen. Ohne LIF wachsen
die PDF-Expressoren zu einem Monolayer und sind im Wesentlichen
von Mutter- oder Cre-behandelten ES-Derivatzellen, die in Abwesenheit von
LIF kultiviert wurden, zu unterscheiden. Die Kombination von LIF
und PDF-Expression veranlasst die Kolonien jedoch, eine dicht gepackte
Morphologie anzunehmen, in der die Zellen vorzugsweise aneinander haften
anstatt über
das Substratum hinaus zu wachsen. Dies ähnelt dem "klassischen" Aussehen von auf Feeder-Schichten kultivierten
ES-Zellen.
-
Die
forcierte Expression von PDF ermöglicht
den ES-Zellen die Selbsterneuerung in Abwesenheit von gp130-Stimulation,
Kulturbedingungen, unter denen Mutterzellen differenzieren. Als
nächstes
bestimmten wir, ob PDF-Expressorzellen sich bei Exposition gegenüber Mitteln,
die normalerweise eine Differenzierung herbeiführen, selbsterneuern oder differenzieren
würden.
Wurden PDF-exprimierende Zellen nach Exposition gegenüber 3-Methoxybenzamid
(MBA) bzw. all-trans Retinolsäure
(RA) vier Tage lang kultiviert, erhielten sie ein undifferenziertes
Aussehen, wohingegen bei Kulturen sowohl der GFP-Derivate als auch
der Mutterzellen morphologische Differenzierung auftrat (Daten nicht
gezeigt). Dieses morphologische Merkmal spiegelt sich auf molekularer
Ebene im Vergleich zur dramatischen Down-Regulierung bei Cre-Derivaten in fortwährender
Expression von Oct4 durch PDF-Expression wider (6E).
Diese Daten belegen, dass PDF-Transfektanten nicht auf Befehle,
die normalerweise die Differenzierung in Monolayer-Kulturen steuern,
reagieren, jedoch nach Transgen-Exzision die Fähigkeit zur Differenzierung
wiederhergestellt ist.
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Die
Fähigkeit
PDF-exprimierender Zellen, auf zelluläre Interaktionen, die Differenzierung
induzieren, zu reagieren, wurde dann durch Aggregation in Suspensionskultur
untersucht, Bedingungen, die zur Bildung multidifferenzierter Embryoidkörper aus
ES-Mutterzellen führen.
(Doetschman et al., 1985). Nach acht Tagen in der Aggragationskultur
wurden die Embryoidkörper
jeweils einzeln in eine Vertiefung einer Schale mit 48 Vertiefungen
platziert und nachfolgend täglich
auf spontane Kontraktionen bewertet, den Hinweis auf Differenzierung
von Kardiomyozyten. 7A zeigt, dass die Häufigkeit
von Kardiogenese bei PDF-Expressoren
im Vergleich zu deren Cre-Derivaten um etwa 50% herabgesetzt ist.
Ferner ist die Ausbildung von Herzzellen aus PDF-Expressoren gegenüber deren
Cre-Derivate verzögert. Die
Graphik in 7 unterbewertet eigentlich
die Differenz zwischen den beiden Klassen, da Vertiefungen mit das
gefloxte Transgen exprimierenden Zellen nur kleine Bereiche mit
Schlagaktivität
enthielten, während
diese Bereiche bei Vertiefungen mit Cre-Derivaten ausgedehnt waren
und in manchen Fällen
den gesamten Bewuchs einschlossen. Embryoidkörper wurden ebenfalls während der
letzten 4 Tage der Aggregationskultur Retinolsäure ausgesetzt und unter die
neuronale Differenzierung fördernden
Bedingungen ausplattiert (Bain et al., 1995; Li et al, 1998). E14Tg2a-Zellen
bildeten große
Anzahlen an Zellen mit neuronaler Morphologie, die neuronspezifisches
b-Tubulin vom Typ III (TuJ) exprimierten (7B). Die
ununterbrochene Anwesenheit von LIF hemmte die Differenzierung von
TuJ-positiven Zellen.
Die Ausbildung TuJ-positiver Zellen war ebenso in Kulturen blockiert,
die von das gefloxte Transgen exprimierenden ES-Zellen abgeleitet
waren, war jedoch in deren Cre-Derivaten wiederhergestellt. Allerdings waren
die in den Vertiefungen von den E14Tg2a- (+LIF) und EF4-Kulturen
verbleibenden Zellen im Aussehen nicht identisch. Erstere enthielten
viele Zellen mit der Morphologie von ES-Zellen, wohingehen die PDF-Expressoren
in ihrem Aussehen dispergierter waren, was auf eine mögliche Teildifferenzierung
schließen
lässt. Diese
Beobachtungen zeigen, dass PDF-exprimierende ES-Zellen in einem
Umfeld multizellulärer
Aggregate keine effiziente Differenzierung durchmachen, wenngleich
Differenzierung doch zu einem gewissen Grade induziert wird. Am
bedeutsamsten ist, dass Cre-Derivatzelllinien nicht durch ihre Phase
klonaler, von erhöhter PDF-Expression
vorangetriebener Expression beeinträchtigt scheinen, da ihr Potenzial
zur Differenzierung unter allen untersuchten Bedingungen jenem normaler
ES-Zellen vergleichbar ist.
-
Schließlich untersuchten
wir, ob forcierte PDF-Expression die Anforderung von LIF-R/gp130-vermitteltem
Signalisieren zur Erhaltung von Embryokolonisierungseigenschaften
umgeht. PDF-Transfektanten (in Abwesenheit von LIF isoliert und
anschließend
in Gegenwart von LIF-Antagonist über
1 Woche lang kultiviert), aus denen PDF-Sequenzen durch Cre-vermittelte
Exzision entfernt worden waren, wurden in Mäuse-Blastozysten injiziert.
Bisher haben wir Cre-Derivatlinien aus einem der PDF-Transfektanten beurteilt.
Bei der Untersuchung der erhaltenen Chimären zur Hälfte der Trächtigkeit zeigte sich anhand
GFP-Expression ein weitgehender Anteil der Zellen an Geweben des
sich entwickelnden Embryos (7D). Embryos,
bei denen ähnliche Injektionen
durchgeführt
worden waren, wurden ausgetragen und führten zum Erhalt lebender Chimären (Tabelle
1)
-
Diese
Ergebnisse belegen: (i) dass das PDF-Transgen exprimierende Zellen
sich unabhängig
von Cytokin selbsterneuern; (ii) dass LIF kooperativ mit dem PDF-Transgen agiert,
um eine verbesserte Fähigkeit
zur Selbsterneuerung zu verleihen; und (iii) dass die Effekte der
PDF-Transgenexpression nach Exzision des Transgens vollständig reversibel
sind.
-
Tabelle
1 Aus Cre-Derivaten von PDF-Transfektanten erhaltene lebend geborene
Chimären.
-
Beispiel 11
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Expression von PDF cDNA
in humanen pluripotenten Zelllinien
-
In
dieser Studie zeigten wir die Faktoren-abhängige Erhaltung von Pluripotenzialität nach Expression der
humanen cDNA für
Pluripotenz bestimmenden Faktor (pluripotency determining factor – PDF) in
einer humanen pluripotenten EC-Zelllinie. Für diese klonal abgeleitete
Zelllinie, Germ Cell Tumour 27X-1 (GCT 27X-1), freundlicherweise
von Assoc. Prof. Martin Pera, Monash Institute for Reproduction
and Development (MIRD,) Melbourne, Australien, bereitgestellt, war
zuvor gezeigt worden, dass sie Dottersack, Trophoblast, Haut, Knorpel,
Drüsenepithel,
Neurectoderm und andere für
die drei primitiven Keimschichten bei Fremdtransplantaten repräsentative
Gewebe hervorbringt. Die selbe Zelllinie zeigt auch in vitro spontane
Differenzierung in somatische und extraembryonale Zelltypen (Pera
et al., 1998). Die GCT 27X-1-Zelllinie wird routinemäßig entweder auf
einer Schicht mitotisch inaktivierter Mäuse-STO-Feeder-Zellen (9a)
oder bei Abwesenheit von Feeder-Zellen unter Zusatz eines nicht
charakterisierten Faktors, der von der Feeder-freien Kultur einer
vom humanem Dottersack-Karzinom abgeleiteten Zelllinie – GCT 44
(freundlicherweise von Martin Pera, MIRD, Melbourne, Australien,
bereitgestellt)(9b) – sezerniert wird, gehalten.
Wird den GCT 27X-1-Zellkulturen geringer und klonaler Dichte dieses
konditionierte Medium entzogen, führt dies zu ihrer vollständigen Differenzierung
(9c).
-
Der
hPDF-Transkriptionsfaktor wird endogen in pluripotenten GCT 27X-1-hEC-Zellen
exprimiert (10), weshalb ihm eine Rolle
in der Erhaltung der Selbsterneuerung in dieser und anderen humanen
pluripotenten Zelllinien zugesprochen wird.
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Wir
zeigen hier den Verlust der Piuripotenzialität in GCT 27X-1 Feeder-freien
Zellkulturen als Reaktion auf den Entzug des von Dottersack-Karzinom-Zellen
abgeleiteten konditionierten Mediums und die Erhaltung von Pluripotenzialität auf klonaler
Ebene bei Expression von exogenem hPDF.
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Diese
Befunde zeigen, dass der hPDF-Transkriptionsfaktor eine Grundlage
für robuste
Kultursysteme für
humane ES-Zellen bereitstellt.
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Experimentelle
Vorgehensweise
-
Ein
Konstrukt, das eine den offenen Leserahmen für das hPDF-Gen umfassende humane
cDNA-Sequenz enthielt, wurde sowohl durch Lipofektion- als auch Elektroporationsverfahren
in die GCT 27X-1-Zellen transfiziert. Stabile Transfektanten-Kolonien wurden in
Abwesenheit von Feeder-Zellen, mit und ohne Zusatz von von GCT 44
abgeleitetem, für
die Unterstützung
von hEC-Zellwachstum und Erhaltung erfoderlichem konditioniertem
Medium etabliert. Stabilie Kolonien wurden in Gegenwart des Antibiotikums
Puromycin selektiert und jene, die die Erhaltung eines dichten hEC-Phänotyps zeigten
(mittels Morphologie beurteilt), wurden ausgewählt und unter beiden Konditionen
expandiert. Diese klonalen hPDF-exprimierenden Zelllinien wurden
anschließend
sowohl bei routinemäßiger als
auch klonaler Dichte auf ihre Fähigkeit,
einen pluripotenten Phänotyp
in Abwesenheit von konditioniertem Medium aufrecht zu erhalten, überprüft; als
Kontrolle dienten Wildtyp-GCT 27X-1-Zellen und mit einem ähnlichen
Konstrukt transfizierte GCT 27X-1-Zellen, denen jedoch die hPDF-Sequenz
fehlte.
-
Definitiv
undifferenzierter hEC-Zellphänotyp
in PDF-exprimierenden Zellen wurde durch Immunfluoreszenzfärbung auf
den Marker Cluster Designation 30 (CD30), ein Mitglied der Tumornekrosefaktor-Rezeptoren-Superfamilie,
bestätigt.
Bei CD30 handelt es sich um einen für humane EC-Zellen spezifischen
Marker, der während
in-vitro-Differenzierung
down-reguliert wird (Latza et al, 1995; Pera et al., 1997). Es besteht
kein Hinweis auf Anwesenheit von CD30 auf Mäuse-EC- oder Mäuse-ES-Zellen.
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Die
vorliegende experimentelle Vorgehensweise ist in dem Flussdiagramm
kurz dargestellt (11).
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Material und Methodik
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Vektorkonstrukte
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Ein
8,8 kb großes
Konstrukt mit der Bezeichnung gefloxtes hPDF (12a) enthält
den offenen Leserahmen für
die hPDF cDNA (900 bp), der unter einem humanen CMV IE (Cytomegalovirus
immediate early enhancer) arbeitet, und den humanen Actin-Promotor stromaufwärts einer
die IRES-vermittelte Expression des Puromycin-Resistenzgens bereitstellenden bicistronischen
Reporter-Kassette, alle innerhalb von IoxP-Rekombinations-Sites.
Zusätzlich
enthält
der Vektor das verbesserte GFP- Reporter-Gen
stromabwärts
der IoxP-Sites, das bei Vorliegen von Cre-vermittelter Rekombination
die Sichtbarmachung mittels Fluoreszenz bereitstellt.
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Ein ähnliches
nicht gefloxtes Konstrukt, pPyCAGegfpIP ("GFP-Kontroll"-Vektor) (12b),
in dem die hPDF-Sequenz in dem gefloxten hPDF-Vektor durch das stromaufwärts der
IRES-Puromycin-Reporter-Kassette befindliche eGFP-Gen ersetzt wird,
wurde zur Bereitstellung von "nicht
hPDF"-exprimierenden
transfizierten hEC-Zellen
als Kontrolle in jedem Experiment eingesetzt.
-
hEC-Zellkultur
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GCT
27X-1-Zellen wurden routinemäßig auf
einer Feeder-Schicht mitotisch inaktivierter Mäuse-STO-Zellen in einem 1:1
v/v αMEM/Ham
F-12-Medium (Invitrogen, Groningen, Niederlande), versetzt mit 2 mM
L-Glutamin (Invitrogen), 2,7 g/l Natriumbicarbonat (Sigma Chemical
Co., St. Louis, MO, USA) und 10% FCS (Commonwealth Serum Laboratories,
CSL, Melbourne, Australien), kultiviert und unter 5% CO2 bei
37°C gehalten.
Die Zellen wurden alle 7 Tage unter Verdau mit einer in dem obigen
Medium hergestellten 5 mg/ml Dispaselösung (Sigma) passagiert und
mit einer Dichte von mindestens 1/10 der Ernte erneut ausplattiert.
-
Für Transfektionsexperimente
und klonale Assays wurden GCT 27X-1-Zellen ohne STO-Feeder-Zellen,
jedoch unter Zusatz des aus der Feeder-freien Kultur einer von humanem
Dottersack-Karzinom abgeleiteten Zelllinie CGT 44 (freundlicherweise
von Martin Pera, MIRD, Melbourne, Australien, bereitgestellt) erhaltenen
konditionierten Mediums zu 25 Vol.-% in dem zuvor beschriebenen
supplementierten αMEM/Ham F-12-Medium kultiviert.
Einzelne Zellsuspensionen wurden durch Trypsin-Verdau mit einer
in PBS-Puffer hergestellten Lösung
aus 0,025% Trypsin (Invitrogen)/1 mM EDTA (Sigma)/1 % Hühnerserum
(Invitrogen) hergestellt. Zellkulturen wurden mit klonaler Dichte
mit 200-300 Zellen/cm2 und Kulturen mit
geringer Dichte mit 5000 Zellen/cm2 gesät.
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Die
GCT 44-Zelllinie wurde routinemäßig auf
mitotisch inaktivierten Mäuse-STO-Feeder-Zellen in
einem glucosereichen DMEM-Medium (Invitrogen), versetzt mit 2 mM
L-Glutamin (Invitrogen), 3,7 g/l Natriumbicarbonat (Sigma) und 10%
FCS (CLS), kultiviert und unter 5% CO2 bei
37°C gehalten,
jedoch durch Verdau mit einer in PBS-Puffer hergestellten Lösung aus
0,25% Trypsin (Invitrogen)/1 mM EDTA (Sigma) passagiert. Zu Tag
7, 10 und 14 wurde konditioniertes Medium aus den Feeder-freien
Kulturen entnommen, sterilfiltriert und bis zu 2 Monate lang bei
4°C aufbewahrt.
Jede Charge des konditionierten Mediums wurde auf die Fähigkeit,
Feeder-freie klonale Kulturen von GCT 27X-1-hEC-Zellen wie oben
beschrieben zu erhalten, getestet (Daten nicht gezeigt).
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Die
Mäuse-STO-Feeder-Zellen
(freundlicherweise von Martin Pera, MIRD, Melbourne, Australien,
bereitgestellt) wurden routinemäßig in glucosereichem
DMEM-Medium (Invitrogen), das wie oben für die GCT 44-Kultur beschrieben
versetzt war, gehalten. Die Routine-STO-Kulturen wurden zweimal
wöchentlich
durch Verdau mit einer in PBS-Puffer
hergestellten Lösung
aus 0,25% Trypsin (Invitrogen)/1 mM EDTA (Sigma) passagiert. Die
mitotische Inaktivierung von STO-Zellen wurde durch 2-3-stündiges Inkubieren
einer Routine-Kultur in einer in (wie oben) versetztem DMEM-Medium
hergestellten 16 μg/ml
Mitomycin-Lösung
und zweimaliges Waschen mit PBS vor der Trypsinierung bewerkstelligt.
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Zur
routinemäßigen morphologischen
Untersuchung der hEC-Zellen wurden die Kulturen fixiert und wie
zuvor beschrieben einer Leishman-Färbung unterzogen (O'Brien, 2001).
-
Zellkulturen
wurden routinemäßig durch
Phasenkontrastmikroskopie unter Verwendung von entweder einem Leica
DMIL (Leica Microscopy Systems, Wetzlar, Deutschland) oder einem
Nikon Diaphot 300 (Nikon Inc., Melville, NY, USA) -Mikroskop untersucht.
Fluoreszierende Kontroll-GFP-Zellkulturen wurden unter einem Nikon
Diaphot 300-Mikroskop
unter Verwendung eines 470/40 nm Nikon-Filters untersucht. Fluoreszenzdaten wurden
auf einem Leica DFC300 F-Bildgebungssystem erhoben. Alle Zellkulturen
wurden in Kunststoffmaterialien von Gewebekulturqualität, erhältlich von
Falcon (Becton Dickinson, Lincoln Park, NJ, USA) oder Nunc (Roskilde,
Dänemark),
durchgeführt.
-
Stabile integrative Transfektion
von hEC-Zellen
-
Die
gefloxten hPDF- und GFP-Kontroll-Vektoren wurden jeweils durch Standardverdau
mit Pvu/Restriktionsenzym linearisiert und sowohl mittels Elektroporations-
als auch Lipofektionsverfahren in GCT 27X-1-Zellen transfiziert.
-
Elektroporation:
Eine Einzelzellsuspension von 20-30 × 106 hEC-Zellen
wurde durch Trypsin-Verdau hergestellt und mit 40 μg linearisierter
DNA transfiziert; dazu verwendete man einen BTX ECM830 Quadratwellen-Elektroporator
(BTX, San Diego, CA, USA), der auf die Abgabe von elektrischen Ladungen
von 0,8 kV und eine Zeitkonstante von 0,1 ms (3 μF Kapazität) eingestellt war.
-
Lipofektion:
2 × 106 hEC-Zellen wurden einen Tag vor der Transfektion
auf einer 78,5 cm2 großen Kulturschale gesät. Lipofektion
erfolgte durch 6-stündiges
Inkubieren der Zellen in serumfreiem Medium mit Lipofectamin 2000-Reagens
(Invitrogen) zu 60 μg
(1 μg/μl-Lösung) und
20 μg linearisierter
DNA, entsprchend den Herstellerangaben. Zellen wurden 48 Stunden
nach der Lipofektion trypsiniert und mit der gleichen Dichte wie für die elektroporierten
Zellen ausplattiert.
-
Die
transfizierten Zellen und nicht transfizierten Kontrollzellen wurden
mit einer Dichte von 2 × 106 Zellen in 78,5 cm2 großen Schalen
(~25 5000 Zellen/cm2) ausplattiert und bis
zu 15 Tage lang sowohl mit als auch ohne konditioniertem Medium,
das alle 3-4 Tage erneuert wurde, kultiviert. 2-3 Tage nach der
Transfektion wurde Puromycin-Selektion,
anfangs bei 0,4 μg/ml
gefolgt von 1,0 μg/ml
ab 10 Tagen bis 15 Tage nach der Transfektion, zur effektiven Selektion
stabiler Integranten durchgeführt.
Puromycinresistente hEC-Kolonien wurden in 2,0 cm2 große Vertiefungen überführt und
dort für
nachfolgendes Einfrieren und weitere Analysen expandiert. Um die
Erhaltung selbsterneuernder GFP-Kontroll-hEC-Zelllinien zu gewährleisten,
wurden nur Kolonien aus Platten mit konditioniertem Medium entnommen
und expandiert. Die Vorgehensweisen für die stabile integrative Transfektion
von hEC-Zellen entsprachen im Wesentlichen den zuvor für Mäuse-ES-Zellen
beschriebenen (O'Brien,
2001).
-
CD30-Immunfärbung
-
Die
Herstellung der hEC-Zellkulturen für die indirekte Immunfluoreszenzfärbung mit
einem Maus-anti-Human-CD30 monoklonalen Antikörper (Dako, Glostrup, Dänemark) erfolgte
durch zweimaliges Waschen mit PBS-Puffer, 10-minütiges Fixieren in Ethanol auf
Eis und Aufbewahrung bei –20°C. Die Färbung erfolgte unter
Verwendung einer 1:20-Verdünnung
des Primärantikörpers in
einem in PBS-Puffer hergestellten Färbediluens mit 0,1% Triton
X-100 (Sigma)/2% Ziegenserum (Invitrogen)/13,3 Vol.-% BSA (Invitrogen).
In dem obigen Diluens-Puffer wurde ein CyTM3-konjugierter
Ziegen-anti-Maus-IgG-Sekundärantikörper (Jackson
ImmunoResearch Laboratories Inc., Westgrove, USA) in einer Verdünnung von
1:200 eingesetzt. CD30-positive Zellen wurden unter einem 535/50
nm Nikon-Filter und komparative Hoechst (Sigma) – Färbung unter einem UV 330-360
nm Nikon-Filter begutachtet. Fluoreszenzdaten wurden auf einem Leica
DFC300 F-Bildgebungssystem erhoben. Die Vorgehensweisen für die Immunfluoreszenzfärbung entsprachen
der Beschreibung in den Laborprotokollen von SCS Ltd.
-
Northern Blot-Analyse
-
Poly
A+ mRNA wurde aus subkonfluenten Kulturen von GCT 27X-1-Zellen,
die sowohl auf STO-Feeder-Zellen als auch ohne Feeder-Zellen, jedoch
in Gegenwart des wie oben beschriebenen konditionierten Mediums,
kultiviert wurden, hergestellt. Zusätzlich wurde poly A+ mRNA aus
Routine-Kulturen von STO-Zellen und E14Tg2a-Mäuse-ES-Zellen hergestellt, als Kontrollen für die nachfolgende
Hybridisierung. RNA-Lysate wurden direkt aus Zellkulturen hergestellt
und poly A+ mRNA mittels Affinitätschromatographie
an Oligo(dT)-Cellulose (New England Biolabs, Beverly, MA, USA) wie
zuvor beschrieben isoliert (O'Brien,
2001).
-
Extrahierte
mRNA-Proben (3-3,5 μg)
wurden einer Elektrophorese auf 1 % w/v Agarose/0,66 M Formaldehyd-Denaturierungsgel
in 1 × MOPS-Puffer
unterzogen. Die RNA wurde auf N+-geladene Hybond-Membranen (Amersham
Pharmacia Biotech, Amersham, Buckinghamshire, GB) transferiert und
mit einem 32P-markierten (Amersham Pharmacia
Biotech) 960 bp großen
hPDF cDNA-Fragment, das mittels Eco RI-Restriktions-Enzymverdau
aus dem pPyCAGhPDFIP-Vektor (Vektor freundlicherweise von IanChambers,
ISCR, Edinburg, GB, bereitgestellt) isoliert worden war, hybridisiert.
Ein 800 bp großes
Hind III/EcoR I-Fragment der Gapdh-Kodiersequenz wurde zur erneuten Hybridisierung
einiger Membranen zur Bereitstellung einer Ladungskontrolle für mRNA-Proben
(Plasmid-DNA freundlicherweise von Kate Loveland, MIRD, Melbourne, Australien,
bereitgestellt) verwendet. Die Exposition der Membranen erfolgte
bis zu 24 Stunden zwischen intensifying Screens auf Biomax MS- (Kodak,
Cedex, Frankreich) und Hyperfilm MP-(Amersham Pharmacia Biotech) Röntenfilmen.
Blotting, Hybridisierung und Routinemolekularprozedere wurden gemäß den Ausführungen
von Sambrook et al. (1989) durchgeführt.
-
Ergebnisse
-
Selbsterneuerung und Differenzierung
von GCT 27X-1-Zellen
-
Routinekulturen
der GCT 27.X-1-hEC-Zellen wurden wie unter Methodik beschrieben
etabliert. Die Erhaltung eines pluripotenten Phänotyps wurde basierend auf
der Beurteilung der Morphologie bei Kultivierung auf einer Schichte
von STO-Feeder-Zellen
(9a) bzw. in Abwesenheit von STO-Feeder-Zellen,
jedoch in Gegenwart von von GCT 44-abgeleitetem konditioniertem
Medium sowohl bei Routine- (9b)
als auch klonaler Dichte (14g)
nachgewiesen. Wurde den Feeder-freien Kulturen von hEC-Zellen das
konditionierte Medium entzogen, so waren einsetzende Zelldifferenzierung
und völliger
Verlust von Pluripotenz in Kulturen geringer und klonaler Dichte
nachweisbar (9c). Es wurde ferner gezeigt,
dass, während
Feeder-freie hEC-Kulturen nicht in der Lage waren, in weniger als
25% (v/v) konditioniertes Medium enthaltenden Kulturen eine pluripotente
Morphologie aufrechtzuerhalten, der Ersatz des Routinekulturmediums
durch mehr als 75% (v/v) konditioniertes Medium das Überleben
und Wachstum der Kulturen nicht zur Gänze unterstützen konnte (Daten nicht gezeigt).
-
Endogene Expression
von hPDF in hEC-Zellen
-
Zur
Bestätigung
der endogenen Expression des hPDF-Gens in pluripotenten GCT 27X-1-Zellen wurde ein
poly A+ mRNA Northern Blot durchgeführt und mit einer radioaktiv
markierten Sonde, die 900 bp einer in dem gefloxten hPDF-Vektor
enthaltenen hPDF cDNA-Sequenz entsprach, hybridisiert. Die Ergebnisse
in 10 zeigen den starken Nachweis durch die hPDF-Sonde
einer ~2,4 kb großen
Hybridisierungsbande in GCT 27X-1-Zellen, die sowohl auf Feeder-Zellen
als auch ohne Feeder-Zellen, aber in Gegenwart von konditioniertem
Medium gewachsen waren. Ein zweites, geringer ausgeprägtes Hybridisierungstranskript
von ~5,6 kb Größe wurde
ebenfalls für
beide Kulturen nachgewiesen und durch Wiederholungstests auf unterschiedlichen
RNA-Präparationen
bestätigt
(Daten nicht gezeigt). In aus einer Routinekultur von ausschließlich STO-Zellen
hergestellter mRNA war keine Hybridisierungsbande nachweisbar. Eine
schwache ~2,2 kb große Hybridisierungsbande
wurde in Mäuse-E14Tg2a-ES-Zellen-mRNA
nachgewiesen und weist auf ein in pluripotenten Mäusezellen
exprimiertes homologes PDF-Transkript hin. Relative Mengen an poly
A+ mRNA wurden mittels Rehybridisierung einer Membrane mit dem Housekeeping-Gen
Gapdh in verschiedenen Gelspuren bestimmt. Dies war ein Hinweis
darauf, dass das Mäuse-PDF-Transkript
im Vergleich zu den in hEC-Zellen nachgewiesenen Transkripten auf
viel niedrigeren Niveaus nachgewiesen wurde (Daten nicht gezeigt).
-
Das
~2,4 kb große
in GCT 27X-1-hEC-Zell-mRNA nachgewiesene Transkript entspricht dem
zuvor für eine
aus der selben Mutterlinie abgeleitete nullipotente hEC-Zelllinie,
GCT 27C4, beobachteten.
-
Transfektion
von hPDF- und Kontroll-GFP-Vektoren
-
Bei
den Versuchstransfektionsexperimenten mit dem GFP-Kontrollvektor
lieferten Elektroporations- und Lipofektionsstrategien in GCT 27X-1-Zellen
vergleichbare Ergebnisse (Daten nicht gezeigt). Die Transfektion
von GCT 27X-1-hEC-Zellen mit dem gefloxten hPDF-Vektor wurde sowohl
mittels Elektroporation als auch Lipofektion durchgeführt, wobei
zum Vergleich eine Transfektion mit dem GFP-Kontrollvektor nur mittels
der Lipofektionsmethode erfolgte (Tabelle 2).
-
Stabile
integrative Kolonien, die den gefloxten hPDF-Vektor beherberten,
wurden als Feeder-freie Kulturen sowohl in Gegenwart als auch Abwesenheit
von konditioniertem Medium etabliert. Stabile integrative Kolonien,
die den GFP-Kontrollvektor beherbergten, wurden unter den gleichen
Bedingungen für
die selbe Anzahl von ausplattierten Zellen etabliert. Stabile, mäßig große Kolonien
wurden für
beide Vektoren in 10-15 Tagen etabliert, wobei Kontrollplatten mit
Puromycin für
nicht transfizierte Zellen nach dieser Zeit im Wesentlichen kein
Wachstum aufwiesen.
-
Die
Ergebnisse in Tabelle 2 zeigen für
den gefloxten hPDF-Vektor eine geringfügig höhere Effizienz bei der Transfektion
von GCT 27X-1-Zellen mittels Lipofektion als Elektroporation, zeigen
scheinbar jedoch in der Anzahl stabiler hPDF-Integranten-Kolonien in Gegenwart
von konditioniertem Medium keinen Unterschied zu jenen ohne konditioniertes
Medium im Vergleich zu GFP-Kontroll-Transfektanten. Während die
Kultur transfizierter Zellen ohne konditioniertes Medium nicht die
mögliche
Etablierung von Kolonien zu behindern scheint, unterscheidet sich
deren Morphologie jedoch für
gefloxte hPDF- und GFP-Kontroll-Transfektanten, wie in dem nachstehendem
Abschnitt erörtert
wird (siehe Tabelle 3).
-
Eine äquivalente
Anzahl von Primärkolonien,
die alle einen dichten pluripotenten hEC-Phänotyp
aufwiesen, wurden entnommen und aus beiden Bedingungen für die hPDF-Transfektanten expandiert.
Während GFP-Kontrollkolonien
ohne konditioniertes Medium zur Beobachtung der Morphologie in stabilen
Kolonien etabliert wurden (siehe Tabelle 3), wurden diese nicht
entnommen, weil man in diesen Kolonien in diesem Zeitrahmen das
Einsetzen von Differenzierung erwartete.
-
Es
wurde beobachtet, dass transfizierte hPDF-Zellen anscheinend gleich
viel Zeit für
die Etablierung von Kolonien, sowohl in Gegenwart als auch Abwesenheit
von konditioniertem Medium, benötigten,
jedoch nach Selektierung jener, die ohne konditioniertes Medium
wuchsen, weniger schnell expandierten als jene, die mit konditioniertem
Medium kultiviert wurden. Ähnliches
ist für
PDF-exprimierende Mäuse-ES-Zellen, die sich in
Kulturen mit und ohne LIF etablierten, beobachtet worden (siehe
Beispiel 8). Bemerkenswert ist auch, dass in konditioniertem Medium
expandierte GFP-Kontrollkolonien in konditioniertem Medium eine
etwas raschere Wachstumsrate aufwiesen als ihr hPDF-Pendant.
-
Morphologische
Beobachtungen bei hPDF- und GFP-Kontroll-Transfektanten
-
Stabile
Transfektanten-Kolonien, die sich nach Transfektion mit dem gefloxten
hPDF- und GFP-Kontroll-Vektoren
etablierten und in Gegenwart und Abwesenheit von konditioniertem
Medium kultiviert wurden, wurden nach Leishman-Färbung morphologisch miteinander
verglichen (Tabelle 3). Die Kolonien wurden als "dicht", "mäßig" oder "lose" bewertet, um jene
Puromycin-resistenten Kolonien zu beschreiben, die einen dichten
pluripotenten Phänotyp
aufrecht erhielten, jene, die sich bei beginnender Differenzierung
zu einem gewissen Grade einen hEC-Phänotyp aufrecht erhielten, bzw.
jene, die vollständig
lose und differenziert vorlagen (13a–c).
-
Die
Untersuchung der Koloniemorphologie primärer Transfektanten, wie in
Tabelle 3 gezeigt, zeigt, dass, während hPDF-Transfektanten im
Vergleich zu GFP-Kontroll-Transfektanten
ein höheres
Maß an
dichter hEC-Morphologie in konditioniertem Medium zeigten, sich
die Fähigkeit
von hPDF-Transfektanten, einen pluripotenten Phänotyp ohne konditioniertes
Medium zu erhalten, gegenüber
GFP-Kontrollkolonien erhöhte,
bei denen ein verstärkt
loser, differenzierter Phänotyp
zu beobachten war.
-
Wenngleich
die Variation bei der Morphologie für aus jedem Vektor hervorgehenden
Transfektanten durch die Stelle, an der die DNA in das Genom integriert
wird, möglicherweise
beeinflusst werden kann, scheinen jene aus der Transfektion mit
dem gefloxten hPDF resultierenden fähiger zu sein, einen pluripotenten
Phänotyp
zu etablieren und zu erhalten, dies zu noch größerem Ausmaß unter Bedingungen, die normalerweise in
Kolonien Differenzierung und den Verlust der Pluripotenz initiieren
würden.
-
Im
Allgemeinen waren Kolonien, die auf den hPDF-Transfektionsplatten
ohne konditioniertes Medium kultiviert wurden, kleiner als in konditioniertem
Medium wachsende Kolonien, obwohl viele einen dichten pluripotenten
Phänotyp
aufwiesen. Es bleibt auch die Möglichkeit,
dass bei exogenen hPDF exprimierenden hEC-Zellen in Gegenwart von
konditioniertem Medium ein synergistischer Effekt auftritt.
-
Erhaltung
von Pluripotenz bei hPDF-exprimierenden Transfektanten
-
Die
Fähigkeit
von hPDF-exprimierenden stabilen Transfektantenlinien, unter Bedingungen,
die normalerweise GCT 27X-1-Zelldifferenzierung initiieren, einen
pluripotenten Phänotyp
aufrechtzuerhalten, wurde durch indirekte Immunfluoreszenzfärbung mit
dem CD30-Marker, der spezifisch für pluripotente hEC-Zellen ist und nicht
in differenzierenden Zelltypen exprimiert wird, bestätigt.
-
Sechs
hPDF-exprimierende Zelllinien, einschließlich einer ab der Transfektion
ohne konditioniertes Medium etablierten und kultivierten Zelllinie,
wurden mit klonaler Dichte sowohl in Gegenwart als auch Abwesenheit
von konditioniertem Medium kultiviert. Vier der GFP-Kontroll-hEC-Transfektanten-Zelllinien
(zur Selbsterneuerung in konditioniertem Medium gehalten) sowie
nicht transfizierte GCT 27X-1-hEC-Zellen (ebenfalls seit dem Zeitpunkt
der Transfektion in konditioniertem Medium ohne Feeder-Zellen gehalten)
wurden parallel mit klonaler Dichte unter den gleichen Bedingungen
wie die hPDF-Linien kultiviert. Die morphologische Analyse und indirekte
Immunfluoreszenzfärbung
mit CD30 erfolgte dann, wenn GFP-Kontrolle und GCT 27X-1-Zellen, die ohne
konditioniertes Medium kultiviert worden waren, vollständige oder
essentielle Differenzierung der Kolonien aufwiesen. Es wurde beobachtet,
dass nicht transfizierte GCT 27X-1-Zellen rascher expandierte Kolonien
bildeten als GFP-Kontroll- und
hPDF-Zelllinien.
-
Es
wurde gezeigt, dass hPDF cDNA-exprimierende Zelllinien mit und ohne
konditioniertem Medium bei klonaler Dichte einen pluripotenten Phänotyp erhielten,
während
die GFP-Kontrollzellen und GCT 27X-1-Zellen Pluripotenz nur dann
aufrechterhalten konnten, wenn konditioniertes Medium in der Kultur
vorlag.
-
Die
Ergebnisse in 14 zeigen die Morphologie
zweier hPDF-Klone, die aus den Transfektionsplatten unter ständiger Gegenwart
(hPDF-Klon D7) oder ständiger
Abwesenheit (hPDF-Klon E7) von konditioniertem Medium expandiert
und bei klonaler Dichte mit und ohne konditioniertem Medium kultiviert
wurden (14a-d). Sowohl der hPDF D7-
als auch E7-Klon zeigt die Fähigkeit,
unter beiden Bedingungen hEC-Kolonien
mit pluripotentem Zellphänotyp
zu etablieren und zu erhalten. Parallel angelegte klonale Kulturen
eines GFP-Kontroll-Klons, C15, und von nicht transfizierten GCT
27X-1-Zellen bestätigen
die Fähigkeit
dieser Zellen, pluripotente hEC-Kolonien nur in ständiger Gegenwart
von konditioniertem Medium etablieren und erhalten zu können. In
Abwesenheit von konditioniertem Medium werden C15 und GCT 27X-1-Zellen zur Differenzierung angeregt,
wobei nur wenige oder überhaupt
keine hEC-Zellen
in lose gebildeten Kolonien verbleiben (14e-h).
-
Die
Ergebnisse in 15 bestätigen die
obigen Beobachtungen zur Morphologie bei vergleichsweiser Immunfluoreszenzfärbung mit
CD30 und Hoechst einzelner aus hPDF D7, hPDF E7, GFP C15 und GCT 27X-1-Zelllinien
etablierter Kolonien, die in Gegenwart und Abwesenheit von konditioniertem
Medium kultiviert wurden. Alle Zelllinien zeigten die Fähigkeit
zur Erhaltung selbsterneuernder CD30-positiver Kolonien bei Kultivierung
in Abwesenheit von Feeder-Zellen und Gegenwart von konditioniertem
Medium (15a-h). Da die GCT 27X-1-Zellen
rascher große
expandierte Kolonien etablierten als die transfizierten Zellen,
hatte bei vielen davon am Rand eine Differenzierung eingesetzt,
wie dies bei Überwuchs
zu erwarten wäre
(15g-h). Bei Abwesenheit sowohl
von Feeder-Zellen als auch konditioniertem Medium waren nur hPDF-exprimierende hEC-Zellen
in der Lage, CD30-positive Kolonien zu erhalten, während GFP-Kontroll
und GCT 27X-1-hEC-Zellen keine selbsterneuernden Kolonien erhalten
konnten (15i-p). Wiederum ließen sich
jegliche in den GCT 27X-1-Kolonien beobachteten verbleibenden CD30-positiven
Zellen der rascheren Expansion und Überwucherung dieser Kolonien
zuschreiben (15o-p).
-
Es
war zu beobachten, dass die hPDF E7-Zelllinie generell im Vergleich
zu den hPDF D7-Zellen eine dichtere hEC-Kolonien-Morphologie (14a-d; 15a,
c, i, k) und stärkeren
Nachweis des CD30-Markers (15b,
d, j, l) aufwiesen; dies kann die Stelle der willkürlichen
DNA-Integration in das Genom jedes Klons widerspiegeln. Die hPDF
E7-Zelllinie wurde anfänglich
in Abwesenheit von sowohl STO-Feeder-Zellen als auch konditioniertem
Medium nach der Transfektion etabliert. Nach mehr als 8-wöchiger kontinuierlicher Expansion
unter diesen Kulturbedingungen zeigt die hPDF E7-hEC-Zelllinie weiterhin
einen Phänotyp
selbsterneuernder hEC-Zellen (16).
-
Dies
zeigt, dass die exogene Expression der humanen PDF cDNA in einer
humanen pluripotenten Zelllinie zur Erhaltung eines pluripotenten
Phänotyps
unter Bedingungen, die normalerweise in diesen Zellen die Differenzierung
und den Verlust der Fähigkeit
zur Selbsterneuerung bewirken, führt.
-
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-
-
Tabelle
2: Stabile integrative Transfektion von GCT 27X-1-Zellen mit einem
hPDF-Vektor. Pluripotente GCT
27X-1 Zellen wurden transfektiert mit dem gefloxten hPDF-Vektor sowohl durch
Elektroporations- als auch durch Lipofektionsstrategien und stabile
transfektante Kolonien wurden erstellt ohne STO-Feeder-Zellen in
Anwesenheit und Abwesenheit von konditioniertem Medium (+/–CM), unter
Puromycin-Selektion. Um Kontrollzellinien bereitzustellen wurden
GCT 27X-1-Zellen, transfektiert durch Lipofektion mit dem GFP-Kontrolvektor,
unter denselben Bedingungen erstellt. Äquivalente Zahlen von Kolonien
wurden gepickt and expandiert von allen Bedingungen, ausgenommen
die GFP-Kontrollen, die lediglich von konditionierten Mediumplatten gepickt
wurden, um hEC-Kolonien zu erhalten.
-
-
Tabelle
3: Morphologie von stabil integrativen hPDF- und Kontoll-GFP transfizierten
GCT 27X-1-Zellen in unterschiedlichen Kulturbedingungen. Transfizierte
Zellen wurden gesät
mit einer Dichte von 25,500 Zellen/cm
2 und
Kolonien wurden erstellt unter Puromycin-Selektion während 10-15
Tagen, in Anwesenheit und Abwesenheit von konditioniertem Medium
(+/– CM).
Die Kolonien wurden gezählt
nach einem dichten, mittleren oder losen Phänotyp in Bezug auf Pluripotenz,
nach Anfärben
mit Leishman's Farbstoff.
Die angegebenen gefloxten hPDF-Koloniezahlen wurden von Electroporations-Transfektionsplatten
genommen. SEQUENCE
LISTING