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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen Zünder mit Selbstzerstörungseinrichtung
für ein
kreisendes Geschoss, wobei der Zünder
mit mindestens einem zwischen einer Warteposition und einer Schlagposition
bewegbaren Schlagbolzen versehen ist, wobei ein Federbauteil mit
diesem Schlagbolzen verbunden ist, um ihn in seine Schlagposition
zu verlagern, mit einem Zündhütchen, das
mit einem Sicherheitsmechanismus verbunden ist, wobei der Sicherheitsmechanismus
zwischen einer Lagerungsposition, in welcher das Zündhütchen nicht
mit dem Schlagbolzen ausgerichtet ist, und einer entsicherten Position
bewegbar ist, in welcher das Zündhütchen mit
dem Schlagbolzen ausgerichtet ist, wobei die Selbstzerstörungseinrichtung
ebenfalls zwischen einer Verriegelungsposition, in der sie den Schlagbolzen
in seiner Warteposition blockiert, und einer Entriegelungsposition
bewegbar ist, in der sie den Schlagbolzen freigibt.
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Bei
Geschossen, die mit unterschiedlichen Boden- und Luftschusswaffen
geschossen werden, ist es bekannt, die Zünd-Detonatoren (Köpfe von
Geschossen, die den Schlagbolzen, das Zündhütchen und den Sprengsatz aufweisen)
mit Selbstzerstörungseinrichtungen
auszurüsten,
die dazu bestimmt sind, die Explosion der Geschosse nach Ablauf
einer festgelegten Zeitspanne herbeizuführen, wenn sie kein Ziel berührt haben,
um zu vermeiden, dass sie entsichert in der Natur verbleiben, wodurch
das Risiko bestehen würde,
dass sie jederzeit explodieren und Unschuldige verletzen könnten.
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Die
Erfindung betrifft ausschließlich
kreisende Geschosse, das heißt
solche, die von Schusswaffen mit einem schneckenförmig gezogenen
Lauf geschossen werden, um den Geschossen eine Kreiselbewegung um
sich selbst aufzuzwingen, die mit einer linearen Flugbahn kombiniert
ist. In diesem Fall wird die Zentrifugalkraft verwendet, um die
Selbstzerstörungseinrichtungen
wie zum Beispiel eine Spiralfeder zu aktivieren, die zwischen dem
Schlagbolzen und dem Zündhütchen positioniert
ist, wobei die Spiralfeder in der Verriegelungsposition geschlossen
ist, und sich in der Entriegelungsposition öffnet. Dennoch funktioniert
diese Art von Mechanismus nur mit sehr hohen Drehgeschwindigkeiten,
zum Beispiel 70.000 U/min., und ist überhaupt nicht an geringere
Geschwindigkeiten wie zum Beispiel 15.000 U/min. angepasst. Außerdem sind
die Zuverlässigkeit
und die Reproduzierbarkeit eines solchen Mechanismus schwer beherrschbar.
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Eine
weitere Lösung
besteht darin, eine pyrotechnische Kette vorzusehen, die ab dem
Abflug des Geschosses aktiviert wird und die Inbrandsetzung des
Zündhütchens verzögert. Dennoch
ist der Einsatz dieses Mechanismus kompliziert, kostspielig, über die
Zeit auf Grund von in Bezug auf Feuchtigkeit und Temperaturunterschiede
empfindlichen pyrotechnischen Bauteilen nicht zuverlässig. Außerdem sind
die Genauigkeit und die Zuverlässigkeit
vom Zufall abhängig
und nicht reproduzierbar. Schließlich ist der Mechanismus nicht
umkehrbar, da der Selbstzerstörungsvorgang
gleichzeitig mit dem Start des Geschosses aktiviert wird. Es ist
selbstzerstörend,
und kann im Gegensatz zu mechanischen Vorrichtungen nicht wiederverwendet
werden, was insbesondere für die
Durchführung
von Tests sehr nützlich
ist.
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Die
aktuellen Lösungen
sind somit nicht zufriedenstellend.
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Die
vorliegende Erfindung zielt auf eine Beseitigung dieser Unannehmlichkeiten
ab, indem ein Zünder
für ein
kreisendes Geschoss vorgeschlagen wird, der mit einer mechanischen
Selbstzerstörungseinrichtung
versehen ist, die sequentiell, somit umkehrbar ist, wobei sich der
Selbstzerstörungsvorgang erst
ab einer bestimmten Drehgeschwindigkeit des Geschosses aktiviert,
inbesondere dann, wenn es an Geschwindigkeit verliert, wenn das
Geschoss zu sinken beginnt, der bei Bedarf wiederverwendbar, über die
Zeit zuverlässig
ist, und dessen Funktion vollkommen beherrschbar und nicht vom Zufall
abhängig
ist, wobei der Zünder
ebenfalls in der Lage ist, die in Bezug auf Rüstung gültigen internationalen Normen
zu erfüllen.
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Zu
diesem Zweck betrifft die Erfindung einen Zünder der im Oberbegriff angegebenen
Art, dadurch gekennzeichnet, dass die Selbstzerstörungseinrichtung
mindestens zwei Riegel aufweist, die zum Blockieren des Schlagbolzens
in der Warteposition vorgesehen sind, wobei die Riegel unter der
Einwirkung der Zentrifugalkraft ab einer bestimmten Drehzahl des
Geschosses bewegbar sind, um sich von der Achse des Schlagbolzens
zwischen der Verriegelungsposition und der Entriegelungsposition
zu entfernen und so den Durchgang des Schlagbolzens in Richtung
des Zündhütchens freizugeben,
wobei die Riegel dafür
vorgesehen sind, sich untereinander mindestens in der Entriegelungsposition
automatisch zu blockieren.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform weist
die Selbstzerstörungseinrichtung
einen Blockiermechanismus auf, der durch das Federbauteil des Schlagbolzens
in Richtung der Riegel so belastet ist, dass er diese in der Verriegelungsposition
blockiert, wobei der Blockiermechanismus Bauteile aufweist, die
unter der Einwirkung der Zentrifugalkraft ab einer bestimmten Drehzahl
des Geschosses bewegbar sind, und die dafür vorgesehen sind, den Blockiermechanismus
gegen das Federbauteil zu verlagern und die Riegel freizugeben.
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Die
beweglichen Elemente können
Kugeln umfassen, die um den Schlagbolzen herum in einem Kugelträger ange ordnet
sind, wobei der Kugelträger gegen
die Riegel in der Verriegelungsposition anliegt. Der Blockiermechanismus
kann außerdem
eine mit dem Körper
des Zünders
verbundene Platte aufweisen, die von einer Bohrung durchquert wird,
um den Kugelträger
axial zu führen,
wobei die Bohrung mindestens eine konische Zone gegenüber den
Kugeln aufweist, auf welcher sie unter der Einwirkung der Zentrifugalkraft
rollen und die Verlagerung des Kugelträgers und des Schlagbolzens
gegen das Federbauteil herbeiführen.
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Jeder
Riegel ist vorteilhafterweise um eine Drehachse herum drehbar, die
im Verhältnis
zu dem Körper
des Zünders
feststehend ist und praktisch parallel zu der Achse des Schlagbolzens
verläuft,
wobei die Drehachsen der Riegel auf einem Kreis angeordnet sind,
dessen Mittelpunkt praktisch mit der Achse des Schlagbolzens zusammenfällt und
dessen Durchmesser größer als
der Durchmesser des Kugelträgers
ist.
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Jeder
Riegel kann einen radialen Querschnitt praktisch in Form eines Zylinderabschnittes aufweisen,
wobei eines seiner äußersten
Enden um seine Drehachse herum drehbar ist, wobei das andere äußerste Ende
frei und radial zwischen der Verriegelungsposition und der Entriegelungsposition
bewegbar ist, wobei das freie äußerste Ende
dafür vorgesehen
ist, mit dem drehbaren äußersten
Ende des angrenzenden Riegels so zusammenzuwirken, dass die Verriegelungs-
und Entriegelungspositionen blockiert werden.
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Bei
der bevorzugten Ausführungsform
weist das freie äußerste Ende
eines jeden Riegels eine nachgiebige Lasche auf, die dazu bestimmt
ist, in der Verriegelungsposition gegen die Innenfläche des äußersten,
drehbaren Endes des angrenzenden Riegels anzuliegen und gegen das Äußere des
drehbaren äußersten
Endes in der Entriegelungsposition anzuschlagen, wobei diese nachgiebige
Lasche verformbar sein kann, um die Verlagerung der Riegel von der
Verriegelungsposition in die Entriegelungsposition unter der Einwirkung
der Zentrifugalkraft zuzulassen.
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Die
Riegel können
aus einem Werkstoff hergestellt sein, der einen solchen Reibungskoeffizienten
aufweist, dass der Kugelträger
die Riegel in der Verriegelungsposition unter der Einwirkung des
Federbauteils durch Reibung blockiert, wobei dieser Werkstoff aus
einem mit Glasfasern durchsetzten synthetischen Verbundwerkstoff
bestehen kann.
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Bei
der bevorzugten Ausführungsform
weist der mit dem Zündhütchen verbundene
Sicherheitsmechanismus einen Zünderträger auf,
der um eine Drehachse drehbar ist, die im Verhältnis zu dem Körper des
Zünders
feststehend ist und praktisch parallel zu der Achse des Schlagbolzens
verläuft,
wobei ein Beschleunigungsriegel zum Blockieren des Zünderträgers in
der Lagerungsposition bis zu einer bestimmten Lineargeschwindigkeit
des Geschosses angeordnet ist, und ein Positionsriegel zum Blockieren
des Zünderträgers in
der entsicherten Position angeordnet ist.
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Der
Beschleunigungsriegel kann einen Axialfinger aufweisen, der in dem
Körper
des Zünders praktisch
parallel zu der Achse des Schlagbolzens gelagert und durch ein Federbauteil
in Richtung der Platte belastet ist, in welcher sein freies äußerstes Ende
in der Lagerungsposition aufgenommen ist, wobei der Axialfinger
einen Radialanschlag aufweist, auf dem der Zünderträger in der Lagerungsposition anschlägt, wobei
der Axialfinger dafür
vorgesehen ist, sich unter der Einwirkung der Linearbeschleunigung
des Geschosses gegen sein Federbauteil zu verlagern, bis sein freies äußerstes
Ende von der Platte und dem Radialanschlag des Zünderträgers freigegeben ist.
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Der
Positionsriegel kann einen kleinen Axialfinger aufweisen, der in
dem Zünderträger praktisch parallel
zu der Achse des Schlagbolzens gelagert und durch ein Federbauteil
belastet ist, und der Körper
des Zünders
weist eine Öffnung
auf, die so angeordnet ist, dass die Öffnung dann, wenn sich der
Zünderträger in der
entsicherten Stellung befindet, dem kleinen Axialfinger gegenüberliegt,
um zuzulassen, dass dieser unter der Einwirkung seines Federbauteils
dort aufgenommen wird.
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Der
Sicherheitsmechanismus kann einen Schleuderriegel aufweisen, der
zum Blockieren des Zünderträgers in
der Lagerungsposition vorgesehen ist, wobei der Schleuderriegel
einen in dem Körper des
Zünders
in Form einer Translationsbewegung bewegbaren Radialfinger aufweist, der
durch ein Federbauteil in Richtung einer in dem Zünderträger vorgesehenen
Radialkerbe in der Lagerungsposition belastet ist.
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Vorzugsweise
weist der Sicherheitsmechanismus Verzögerungseinrichtungen auf, die
zur Verlangsamung der Drehung des Zünderträgers von seiner Lagerungsposition
in seine entsicherte Position vorgesehen sind, wobei die Verzögerungseinrichtungen
einen Getriebezug aufweisen, der am Eingang mit einem auf dem Zünderträger vorgesehenen
gezahnten Sektor, und am Ausgang mit einem Schwinghebel in Eingriff
steht.
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Die
vorliegende Erfindung und ihre Vorteile werden an Hand der folgenden
Beschreibung einer Ausführungsform
verständlicher,
die beispielhaft und unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen gegeben
ist, wobei:
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– 1 eine
Axialschnittansicht eines Zünders
gemäß der Erfindung
in der Lagerungsposition ist,
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– 2 eine
Draufsicht auf die Selbstzerstörungseinrichtung
des Zünders
von 1 ist,
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– 3 eine
Draufsicht auf den Sicherheitsmechanismus des Zünders von 1 ist,
und
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– 4, 5 und 6 1, 2 und 3 ähnliche
Ansichten des Zünders
in der entsicherten Stellung sind.
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Unter
Bezugnahme auf die Figuren ist der Zünder 1 gemäß der Erfindung
zur Ausrüstung
jeder Art von kreisendem Geschoss bestimmt, welches mit jeder Art
von Schusswaffen mit einem schneckenförmig gezogenen Lauf geschossen
wird, und weist auf bekannte Art und Weise einen Schlagbolzen 2,
ein Zündhütchen 3 und
einen Sprengsatz 13 auf.
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Der
Zünder 1 weist
einen Körper 10 in
Form einer aus mehreren Teilen bestehenden Ogive auf, wobei es sich
von unten nach oben in 1 bis 4 um Folgende
handelt:
- • Einen
scheibenförmigen
Boden 11, der mit einem in der Mitte der Scheibe angeordneten Steckeinsatz 12 versehen
ist, in dem eine Aufnahme vorhanden ist, um einen Sprengsatz 13 aufzunehmen,
der starr, zum Beispiel durch eine Bördelverbindung gehalten ist,
- • Einen
praktisch zylindrischen Mantel 14, in dem der Boden 11 aufgenommen
ist, und der mindestens an der Basis seines Außenumfanges mit einem Gewinde 15 versehen
ist, welches in der Lage ist, sich in den Mantel eines Geschosses
zu schrauben,
- • Eine
praktisch halbkugelförmige
Kappe 16, die mittels einer wulstförmigen Dichtung 17 über dem Mantel 14 positioniert
ist, wobei die Kappe 16 eine Axialaussparung 18 aufweist,
die ein Federbauteil des Schlagbolzens 2 aufnehmen kann.
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Dieser
Zünder 1 weist
im Inneren des Körpers 10 in 1 bis 4 von
oben nach unten Folgendes auf:
- • Eine Schlagbolzeneinheit 20,
die den Schlagbolzen 2 umfasst,
- • eine
Selbstzerstörungseinrichtung 4 und
- • einen
mit dem Zündhütchen 3 verbundenen
Sicherheitsmechanismus 30.
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Die
Schlagbolzeneinheit 20 umfasst den nadelförmigen Schlagbolzen 2,
der praktisch auf der Achse A angeordnet ist, die in diesem Fall
der Symmetrieachse des Zünders 1 entspricht,
und ein koaxial zu Achse A angeordnetes Federbauteil 21 in
der Aufnahme 18, welches gegen die Kappe 16 und
den Absatz des Schlagbolzens 2 anliegt. Bei diesem Beispiel
besteht das Federbauteil aus einer Schraubendruckfeder, könnte jedoch
durch jedes andere gleichwertige Federbauteil ersetzt werden. Der
Schlagbolzen 2 ist unter der Einwirkung des Federbauteiles 21 axial
zwischen einer Warteposition oder hohen Position, und einer Schlagposition
oder niedrigen Position bewegbar.
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Die
Selbstzerstörungseinrichtung 4 ist
so angeordnet, dass sie zwischen einer Verriegelungsposition, in
der sie den Schlagbolzen 2 in seiner Warteposition blockiert,
und einer Entriegelungsposition bewegbar ist, in der sie den Schlagbolzen 2 freigibt. Diese
Selbstzerstörungseinrichtung 4 wird
weiter unten detaillierter beschrieben.
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Der
mit dem Zündhütchen 3 verbundene
Sicherheitsmechanismus 30 ist so ausgelegt, dass er zwischen
einer Lagerungsposition, in der das Zündhütchen 3 nicht mit
dem Schlagbolzen 2 ausgerichtet ist (siehe 1 und 3),
und einer entsicherten Position bewegbar ist, in der das Zündhütchen 3 mit dem
Schlagbolzen 2 ausgerichtet ist (siehe 4 und 6).
Der Sicherheitsmechanismus 30 weist einen Zünderträger 31 auf,
der um eine Drehachse B drehbar ist, die im Verhältnis zu dem Körper 10 des Zünders 1 feststehend
ist und praktisch parallel zu der Achse A des Schlagbolzens 2 verläuft, und
zwar zwischen der Lagerungs- und der entsicherten Position unter
der Einwirkung der Zentrifugalkraft. Der Zünderträger 31 weist in Draufsicht
(siehe 3 und 6) praktisch eine Pilzform auf.
Der Schnittpunkt zwischen der Kappe und dem Fuß umfasst die Achse B, wobei
die Basis des Fußes
eine Aufnahme 32 umfasst, die das Zündhütchen 3 aufnimmt,
und die Kappe einen gezahnten Sektor 33 umfasst. Der Fuß wird durch
eine Erhebung 34 abgeschlossen, deren Rolle nachfolgend
erklärt
wird.
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Ein
Beschleunigungsriegel 5 ist zum Blockieren des Zünderträgers 31 in
der Lagerungsposition bis zu einer bestimmten Lineargeschwindigkeit
des kreisenden Geschosses angeordnet. Er weist einen Axialfinger 50 auf,
der in dem Körper 10 des
Zünders 1 gemäß einer
Achse C praktisch parallel zu der Achse A des Schlagbolzens 2 gelagert
ist. Der Axialfinger 50 ist mit einem Radialanschlag 51 versehen,
auf dem der Zünderträger 31 in
der Lagerungsposition mittels seiner Erhebung 34 anschlägt (siehe 1 und 3).
Er weist auch eine mittige Blindbohrung 52 auf, die ein
Federbauteil 53 aufnimmt, welches aus einer Schraubendruckfeder
besteht, wobei dieses Federbauteil 53 auf dem Boden 11 des
Körpers 10 anliegt
und den Axialfinger 50 in Richtung der Kappe 16 belastet.
Dem Federbauteil 53 gegenüberliegend weist der Axialfinger 50 ein
freies äußerstes Ende 54 mit
einem verringerten Durchmesser auf, welches in der Lage ist, in
einer entsprechenden Öffnung 41 aufgenommen
zu werden, die in der Platte 40 der Selbstzerstörungseinrichtung 4 vorgesehen ist.
Unter der Einwirkung der Linearbeschleunigung des kreisenden Geschosses
verlagert sich der Axialfinger 50 gegen sein Federbauteil 53,
um sein freies äußerstes
Ende 54 von der Platte 40 zu lösen, und gleichzeitig seinen
Radialanschlag 51 von dem Zünderträger 31 zu lösen (siehe 4).
Wenn sich der Axialfinger 50 in dieser eingefahrenen Position
befindet, wird er nicht mehr im Verhältnis zu dem Körper 10 geführt. Er
erfährt
somit eine Achsverlagerung unter der Einwirkung der Zentrifugalkraft
des kreisenden Geschosses, und blockiert sich in dieser eingefahrenen
achsverlagerten Position automatisch unter der Platte 40.
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Es
ist ebenfalls ein Schleuderriegel 6 zum Blockieren des
Zünderträgers 31 in
der Lagerungsposition vorgesehen. Er weist einen in dem Körper 10 des
Zünders 1 in
Form einer Translationsbewegung bewegbaren Radialfinger 60 auf,
der durch ein Federbauteil 61 in Richtung einer in dem
Zünderträger 31 vorgesehenen
Radialkerbe 35 in der Lagerungsposition belastet ist (siehe 3).
Unter der Einwirkung der Zentrifugalkraft des kreisenden Geschosses
bei einer bestimmten Drehzahl verlagert sich der Radialfinger 60 gegen
sein Federbauteil 61, um sich von dem Einschnitt 35 des
Zünderträgers 31 zu
lösen (siehe 6).
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Mit
den zwei Beschleunigungs- 5 und Schleuderriegel 6 können gültige internationale
Normen erfüllt
werden, die bestimmen, dass jede Munition mit einem Sicherheitsmechanismus
ausgerüstet sein
muss, der auf der Übereinstimmung
zweier unabhängiger
Ereignisse basiert. In diesem Fall kann sich der Zünderträger nur
dann in die entsicherte Position verlagern, wenn eine Übereinstimmung
zwischen der Linearbeschleunigung und der Drehzahl des betroffenen
kreisenden Geschosses vorhanden ist.
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Der
Sicherheitsmechanismus 30 weist auch einen Positionsriegel 7 zum
Blockieren des Zünderträgers 31 in
der entsicherten Position auf. Der Positionsriegel 7 weist
einen kleinen Axialfinger 70 auf, der in dem Zünderträger 31 praktisch
parallel zu der Achse A des Schlagbolzens 2 gelagert und
durch ein Federbauteil 71 belastet ist. Der Körper 10 des
Zünders 1 weist
in einer zwischen dem Sicherheitsmechanismus 30 und der
Selbstzerstörungseinrichtung 4 angeordneten
Abdeckplatte 36 eine Öffnung 37 auf,
die in der Lage ist, das freie äußerste Ende
des kleinen Axialfingers 70 nur dann aufzunehmen, wenn sich
der Zünderträger 31 in
der entsicherten Stellung befindet, das heißt wenn der Positionsriegel 7 gegenüber der Öffnung 37 positioniert
ist, und unter der Einwirkung des Federbauteils 71, welches
aus einer Schraubendruckfeder ausgebildet ist, dort aufgenommen
werden kann (siehe 4).
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Der
Sicherheitsmechanismus 30 wird durch Verzögerungseinrichtungen 8 (siehe 3 und 6)
vervollständigt,
die zur Verlangsamung der Drehung des Zünderträgers 31 unter der
Einwirkung der Zentrifugalkraft des kreisenden Geschosses zwischen
seiner Lagerungsposition und seiner entsicherten Position angeordnet
sind. Sie weisen einen Getriebezug auf, der in dem dargestellten
Beispiel aus einem Eingangsritzel 80 mit kleinem Durchmesser
besteht, welches mit dem gezahnten Sektor 33 des Zünderträgers 31 in
Eingriff steht, und mit einem Rad 81 gekoppelt ist, welches
selbst mit einem Ausgangsritzel 82 mit kleinem Durchmesser
in Eingriff steht. Das Ausgangsritzel 82 ist mit einem
Rad 83 gekoppelt, welches auf seinem Umfang dreieckige
Zähne wie
zum Beispiel Sägezähne trägt, die
mit einem Schwinghebel 84 zusammenwirken, der unter der Einwirkung
der Drehung des Rades 83 schwingt, und auf diese Weise
die Drehung des Getriebezuges verlangsamt.
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Die
Selbstzerstörungseinrichtung 4 weist mindestens
zwei Riegel 9, und in dem dargestellten Beispiel drei Riegel 9 auf,
die zum Blockieren des Schlagbolzens 2 in der Warteposition
(siehe 1 und 2) angeordnet sind, wobei die
Riegel 9 unter der Einwirkung der Zentrifugalkraft ab einer
bestimmten Drehzahl des Geschosses bewegbar sind, um sich von der
Achse A des Schlagbolzens 2 zwischen der Verriegelungsposition
und der Entriegelungsposition zu entfernen und so den Durchgang
des Schlagbolzens 2 in Richtung des Zündhütchens 3 freizugeben
(siehe 4 und 5). Die Riegel 9 sind
auf einem feststehenden Riegelträger 90 angebracht,
der zwischen der Abdeckplatte 36 und der Platte 40 angeordnet
ist. Sie sind jeweils aus einem Block ausgebildet, der zum Beispiel
aus Kunststoff mit Glasfasern oder aus jedem anderen passenden Werkstoff
bestehen kann, und weisen jeweils einen radialen Querschnitt praktisch
in Form eines Zylinderabschnittes auf, dessen Mittelpunkt praktisch
mit der Achse A zusammenfällt,
wenn sie sich in der Entriegelungsposition befinden, wobei diese
Position durch die Umfangswand des Riegelträgers 90 begrenzt wird.
Die Riegel 90 sind mittels eines ihrer äußersten Enden um eine feststehende
Drehachse D herum drehbar auf dem Riegelträger 90 angebracht,
die praktisch parallel zu der Achse A des Schlagbolzens 2 verläuft. Die
Drehachsen D sind in gleichen Abstand voneinander vorgesehen, und
sind auf einem Kreis angeordnet, dessen Mittelpunkt praktisch mit
der Achse A zusammenfällt,
und dessen Durchmesser größer als der
Durchmesser des später
detailliert beschriebenen Kugelträgers ist. Das andere äußerste Ende
der Riegel 9 ist frei, und radial zwischen der Verriegelungsposition
und der Entriegelungsposition bewegbar. Das freie äußerste Ende
weist eine Lasche 91 mit sehr geringer Dicke auf, so dass
sie flexibel und elastisch ist. Sie ist so angeordnet, dass sie
sich in eine auf der Innenseite des drehbaren äußersten Endes des angrenzenden
Riegels 9 vorgesehene Abflachung 92 einpasst,
wenn sich die Riegel 9 in der Verriegelungsposition befinden,
so dass sie sich automatisch gegenseitig blockieren. Sie ist auch
so ausgerichtet, dass sie gegen das Äußere des drehbaren äußersten
Endes des angrenzenden Riegels 9 anschlägt, wenn sich die Riegel 9 in
der Entriegelungsposition befinden, um ihre Rückkehr in die Verriegelungsposition
im Falle der Verringerung der Drehzahl des Geschosses zu verhindern.
Die Lasche 91 ist flexibel, damit sie sich verformen, und
die Verlagerung der Riegel 9 von ihrer Verriegelungsposition
in ihre Entriegelungsposition unter der Einwirkung der Zentrifugalkraft
ab einer bestimmten Drehgeschwindigkeit des Geschosses zulassen
kann.
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Die
Selbstzerstörungseinrichtung 4 weist
außerdem
einen Blockiermechanismus 41 auf, der durch das Federbauteil 21 des
Schlagbolzens 2 in Richtung der Riegel 9 so belastet
ist, dass er diese in der Verriegelungsposition blockiert, wobei
der Blockiermechanismus Bauteile 42 aufweist, die unter der
Einwirkung der Zentrifugalkraft ab einer bestimmten Drehzahl des
Geschosses beweglich sind, und die dafür vorgesehen sind, den Blockiermechanismus 41 gegen
das Federbauteil 21 zu verlagern und die Riegel 9 freizugeben.
In dem dargestellten Beispiel bestehen die beweglichen Elemente
aus Kugeln 42, die um den Schlagbolzen 2 herum
in einem Kugelträger 43 angeordnet
sind, der durch das Fe derbauteil 21 gleichzeitig mit dem
Schlagbolzen 2 belastet wird. Die Platte 40 weist
eine Durchgangsbohrung 44 auf, um den Kugelträger 43 axial
zu führen, und
weist eine gegenüber
den Kugeln 42 angeordnete konische Zone 45 auf.
In der Verriegelungsposition (siehe 1) liegt
der Kugelträger 43 gegen
die Riegel 9 an und verhindert ihre Öffnung durch Reibung unter
Einwirkung des Federbauteiles 21. Zu diesem Zweck wird
der Werkstoff des Kugelträgers 43 und derjenige
der Riegel 9 in Abhängigkeit
von ihrem Reibungskoeffizienten ausgewählt. Unter der Einwirkung der
Zentrifugalkraft entfernen sich die Kugeln 42 ab einer
bestimmten Drehzahl des Geschosses von der Achse A, rollen über die
konische Zone 45 und rufen die Verlagerung des Kugelträgers 43 und des
Schlagbolzens 2 nach oben gegen das Federbauteil 21 hervor,
um die Entriegelungsposition (siehe 4) zu erreichen,
in welcher der Kugelträger 43 die
Riegel 9 freigibt.
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Die
Konzeption des Zünders 1 gemäß der Erfindung
ermöglicht
eine leichte mechanische Montage der verschiedenen Bauteile durch
Ineinanderstecken, Schrauben und Kleben. Insbesondere die Teile
des Sicherheitsmechanismus 30 werden in der Lagerungsposition
entsprechend der Anordnung von 3 montiert,
und die Riegel 9 der Selbstzerstörungseinrichtung 4 in
der Verriegelungsposition entsprechend 2. Die Lasche 91 der
Riegel 9 muss insbesondere gut im Inneren des angrenzenden
Riegels 9 positioniert sein. Nach dem Zusammenbau kann
der Zünder 1 gelagert
und transportiert werden, bevor er durch Schrauben am äußersten
Ende ei nes Geschosses montiert wird. Alleine oder mit einem Geschoss
verbunden weist er den Vorteil auf, dass er inaktiv und vollkommen
harmlos ist, solange er nicht von einer Waffe geschossen wurde.
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Die
Funktion des Zünders 1 gemäß der Erfindung
ist nachfolgend detaillierter beschrieben. Wenn ein mit dem Zünder 1 ausgerüstetes Geschoss
von einer Schusswaffe mit einem schneckenförmig gezogenen Lauf geschossen
wird, die ihm selbst eine kreisende Bewegung gleichzeitig mit einer
linearen Flugbahn aufzwingt, werden die inneren Mechanismen des
Zünders 1 den
kombinierten Wirkungen der Beschleunigungs- und Zentrifugalkräfte unterworfen, die
Kettenreaktionen bis zur vollständigen
Zerstörung
des Geschosses erzeugen. Ab einer bestimmten Lineargeschwindigkeit
fährt der
Beschleunigungsriegel 5, der den Zünderträger 31 in seiner Lagerungsposition
(siehe 1) blockiert, ein, und gibt ihn frei (siehe 4).
Gleichzeitig oder fast gleichzeitig ab einer bestimmten Drehzahl
fährt der
Schleuderriegel 6, der ebenfalls den Zünderträger 31 in seiner Lagerungsposition
(siehe 3) blockiert, ein, und gibt ihn frei. Immer noch
unter der Einwirkung der Zentrifugalkraft dreht sich der Zünderträger 31 mit
einer Drehzahl um seine Achse B, die durch die Verzögerungseinrichtungen 8 beherrscht
wird, bis er die entsicherte Position erreicht, in der das Zündhütchen 3 praktisch
auf der Achse A mit dem Schlagbolzen 2 (siehe 4 und 6)
ausgerichtet ist. Diese entsicherte Position wird durch den Positionsriegel 7 blockiert.
Parallel dazu entfernen sich die Kugeln 42 unter der Einwirkung
der Zentrifugalkraft von der Achse A, rollen über die konische Zone 45,
um den Kugelträger 43 wieder
hinaufsteigen zu lassen, wodurch die Riegel 9 der Selbstzerstörungseinrichtung 4 freigegeben
werden. Immer noch unter der Einwirkung der Zentrifugalkraft drehen
sich die Riegel 9 um ihre Achse D, um sich in ihrer Entriegelungsposition
zu positionieren, wobei sie den Durchgang des Kugelträgers 43 und
des Schlagbolzens 2 in Richtung des ausgerichteten Zündhütchens 3 freigeben
(siehe 4 und 5). In diesem Stadium wird die
Drehzahl des Geschosses abrupt gestoppt, wenn es ein Ziel erreicht,
wobei sich die Kugeln 42 der Achse A nähern, der Schlagbolzen 2 unter
der Einwirkung seines Federbauteiles 21 auf das Zündhütchen 3 schlägt, und
das Zündhütchen 3 den
Sprengsatz des Geschosses im Ziel entzündet. Wenn das Geschoss im
Gegensatz dazu kein Ziel erreicht, verliert das Geschoss auf seiner
Flugbahn ab einer bestimmten Schussentfernung an Drehzahl. In dem
Moment, in dem die Drehzahl abnimmt, wird der Vorgang der Inbrandsetzung
automatisch ausgelöst,
indem er dieselben Etappen durchläuft, als wenn ein Ziel erreicht würde. Auf
diese Weise wird das Geschoss auf jeden Fall zerstört.
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Aus
dieser Beschreibung geht klar hervor, dass die Erfindung die Lösung der
festgelegten Ziele, und insbesondere die Realisierung eines mit
einer mechanischen Selbstzerstörungseinrichtung 4 ausgerüsteten Zünders 1 ermöglicht,
der einfach und zuverlässig
ist, der leicht die Zwänge
erfüllt,
die durch die internationalen Normen in Bezug auf Waffen auferlegt
sind, wie zum Beispiel: Extreme Lagerungstemperaturen von -63°C bis +71°C und Feuchtigkeitsgrade
von 95%. Selbstverständlich
erfolgt die Festlegung der verschiedenen Bauteile des Zünders 1:
Werkstoff, Form, Dichte usw. unter Berücksichtigung dieser Zwänge, jedoch
auch der Funktionszwänge:
Führung,
Beibehaltung der Position durch Reibung, Dreh- und Beschleunigungsschwellenwerte entsprechend
den beweglichen Teilen, Federwiderstände usw. Die Bauteile können entsprechend
diesen verschiedenen Zwängen
verändert
und angepasst werden.
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Die
vorliegende Erfindung ist nicht auf das Beispiel der beschriebenen
Ausführungsform
begrenzt, sondern erstreckt sich auf jede Abänderung und Variante, die für Fachleute
auf diesem Gebiet offensichtlich ist, wobei sie in dem Schutzumfang bleibt,
der in den beigefügten
Ansprüchen
festgelegt ist.