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Die
Erfindung betrifft einen Zünder
für ein Geschoss
mit einer Zündkette
und einem Unterbrecher zum Unterbrechen der Zündkette.
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Geschosse,
wie Artilleriegeschosse, Mörsergranaten
oder direkte Geschosse, umfassen üblicherweise einen Zünder mit
einer Zündkette,
die in ihrer Scharfstellung zwei oder mehr hintereinander angeordnete
Zündladungen
umfasst. Die letzte von diesen Zündladungen,
der Zündverstärker, richtet seine
Zündenergie
auf eine Hauptladung, die im Geschossrumpf des Geschosses angeordnet
ist, zur Übertragung
von Zündenergie
zum Zünden
der Hauptladung.
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Zum
Unterbrechen der Zündkette
ist es aus der
US 4,691,634
A bekannt, einen Unterbrecher vorzusehen, der eine der
Zündladungen
im gesicherten Zustand aus der direkten Hintereinanderanordnung herausnimmt,
sodass sie nicht angestochen werden kann und zusätzlich keine Zündenergie
weiter übertragen
kann. Zum Entsichern des Zünders
wird diese Zündladung
durch den Unterbrecher in die direkte Hintereinanderanordnung hineinbewegt,
sodass die Zündladungen
hintereinander zünden
können.
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Die
DE 1 988 947 U beschreibt
den Einsatz eines Hemmwerks in Form eines Uhrwerkmechanismus, der
eine verzögerte
Entriegelung eines Zündpillenträgers eines
Geschoßzünders bewirkt.
Ein Schwenkhebel des Hemmwerks greift seitlich in den Zündpillenträger ein,
löst sich
aus diesem jedoch beim Auftreten von Zentrifugalkräften.
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Die
DE 31 07 110 C2 zeigt
ebenfalls die Verwendung eines Hemmwerks in einer Sicherungsvorrichtung
für einen
Zünder.
Hierbei steht ein mit einem Zahnsegment versehener Rotor in Eingriff
mit der Verzahnung eines Hemmrades.
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Es
ist eine Aufgabe der Erfindung, einen Zünder für ein Geschoss anzugeben, der
besonders kompakt ausgeführt
sein kann.
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Die
Aufgabe wird gelöst
durch einen Zünder gemäß den Merkmalen
des Patentanspruchs 1.
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Die
Erfindung geht aus von einem Zünder
für ein
Geschoss mit einer Zündkette,
einem Unterbrecher zum Unterbrechen der Zündkette, der dazu ausgeführt ist,
bei einer Entriegelung von einer Sicherstellung in eine Scharfstellung
zu schnappen, und einem Arretiermittel zum Verriegeln des Unterbrechers in
einer Sicherstellung und zur Entriegelung des Unterbrechers durch
eine Entriegelbewegung.
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Es
wird vorgeschlagen, dass die Entriegelbewegung des Arretiermittels
eine axiale Bewegung ist. Eine axiale Bewegung ist eine Bewegung
mit einer Komponente in der Axialrichtung, wobei die Axialrichtung
die Flugrichtung des Geschosses ist. Durch die Ausnutzung der Axialrichtung
für die
Entriegelbewegung kann der Zünder
in Radialrichtung sehr kompakt ausgeführt werden und ist somit geeignet
für Geschosse
kleinen Kalibers. Insbesondere ist die axiale Bewegung in Bezug
auf den Unterbrecher nur in die Axialrichtung gerichtet.
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Der
Unterbrecher trägt
vorteilhafterweise eine Zündladung,
die bei unterbrochener Zündkette, also
in Sicherstellung, von einer nachfolgenden Zündladung so weit entfernt ist,
dass eine Überzündung unmöglich ist.
Durch das Schnappen des Unterbrechers in seine Scharfstellung wird
ein digitaler Übergang
des Unterbrechers von seiner Sicherstellung in seine Scharfstellung
erreicht, sodass Übergänge durch
die sehr schnelle Bewegung des Unterbrechers vermieden werden. Durch
dieses digitale Verhalten des Unterbrechers und seiner damit vorliegenden
Stellung entweder in der Sicherstellung oder in der Scharfstellung,
jedoch nicht in einer Zwischenstellung, kann ein hohes Maß an Sicherheit
erreicht werden. Außerdem
kann der Zünder
ohne besondere Einstellungen sowohl für schnelle als auch für langsame
Geschosse verwendet werden. Das Schnappen kann eine ungehemmte Bewegung
sein, die nur durch Reibungsverluste in einem kleinen Maß gebremst
ist.
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Zweckmäßigerweise
greift das Arretiermittel in der Sicherstellung in eine geschlossene
Aussparung im Unterbrecher, beispielsweise eine Bohrung durch den
Unterbrecher, und steht insbesondere in Radialrichtung nicht über den
Unterbrecher heraus. Besonders geeignet ist ein Bolzen, der in einer
Ausnehmung des Unterbrechers eingreift. Vorteilhafterweise ist der
Unterbrecher ein Rotor. Die Bewegung des Rotors von der Sicherstellung
in die Scharfstellung ist eine Rotationsbewegung um eine Rotationsachse.
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Vorteilhafterweise
ist der Zünder
so ausgeführt,
dass es vor Ausführen
der Entriegelbewegung zunächst
einer abschussgesteuerten Entriegelung des Unterbrechers bedarf,
bevor die Entriegelbewegung ausgeführt werden kann. Hierfür umfasst
der Zünder
vorteilhafterweise ein Mittel zur abschussgesteuerten Entriegelung des
Unterbrechers zusätzlich zum
Arretiermittel zur weiteren Entriegelung. Besonders geeignet zur
abschussgesteuerten Entriegelung ist ein Doppelbolzensystem. Bei
der abschussgesteuerten Entriegelung verbleibt der Unterbrecher und
insbesondere auch das Arretiermittel vorteilhafterweise in einer
in Bezug zu einem Zündergehäuse axial
unveränderten
Lage. Auf dieses Weise kann ein Abstand zwischen Zündladungen
klein gehalten werden, was die Verwendung von insensitivem Zündsprengstoff
erleichtert.
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Zum
zuverlässigen
Erreichen einer Vorrohrsicherheit ist ein Hemmwerk zum Verzögern der
Entriegelbewegung des Arretiermittels nach der abschussgesteuerten
Entriegelung vorgesehen. Das Hemmwerk kann in der Art eines Uhrwerks
mit einem Anker aufgebaut sein und ein Element aufweisen, dass von
einer Arretierstellung in eine Freigabestellung bewegt werden kann,
in der der Unterbrecher freigegeben ist oder durch eine oder mehrere
weitere Entsicherungsmaßnahmen
freigegeben werden kann. Vorliegend ist dieses Element ein Segment, insbesondere
ein Zahnsegment. Der radialer Bauraum wird klein gehalten indem
das Segment in axialer Richtung zumindest teilweise auf oder unter
dem Unterbrecher angeordnet ist. Auf und unter ist im Sinne von
oben und unten zu sehen, wobei oben die Spitze des Geschosses ist.
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Der
axiale Bauraum des Zünders
wird durch Lagerung des Arretiermittels im Unterbrecher kompakt
gehalten. Besonders kompakt kann dieser Bauraum gehalten werden,
wenn das Arretiermittel in der Sicherstellung in eine Ausnehmung
eines gehäusefesten
Bauelements eingreift und in der Scharfstellung aus der Ausnehmung
herausbewegt ist. Das gehäusefeste
Bauelement kann ein Deckel oder eine Deckplatine sein und ist zweckmäßigerweise
unbeweglich zu einem Gehäuse
des Zünders
gelagert. Vorteilhafterweise ist das Arretiermittel sowohl in der Sicherstellung
als auch in der Scharfstellung im Unterbrecher gelagert, wodurch
ein Platzbedarf für
das Arretiermittel gering gehalten werden kann. Zweckmäßigerweise
vollzieht das Arretiermittel die Schnappbewegung mit.
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Die
Schnappbewegung kann federgetrieben sein. Mit einer besonders hohen
Sicherheit kann die Schnappbewegung ausgeführt werden, wenn sie fliehkraftgetrieben
ist. Die notwendige Fliehkraft kann durch einen Drall des Geschosses
während
des Fluges hervorgerufen werden.
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Ein
besonders effizienter Entriegelungsablauf des Unterbrechers ist
dadurch ausführbar,
dass das Arretiermittel vom Hemmwerk in seiner Arretierstellung
gehalten ist, vorliegend von dem Segment. Das Hemmwerk kann so während seines
Ablaufs das Arretiermittel freigeben, sodass der Rotor entriegelt wird.
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Das
Arretiermittel ist im entriegelten Zustand in eine Ausnehmung des
Hemmwerks eingeführt, vorliegend
in eine Ausnehmung des Segments des Hemmwerks. Weist die Ausnehmung
einer Rampe auf, so kann das Arretiermittel von seiner Arretierstellung
in seine Freigabestellung gleiten. Zweckmäßigerweise gleitet das Arretiermittel
in die Ausnehmung hinein. Durch die Rampe kann das Arretiermittel
aus der Ausnehmung herausgeführt
werden, sodass eine hohe Bewegungsfreiheit des Arretiermittels bzw.
des Unterbrechers erreicht werden kann.
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Das
Segment des Hemmwerks ist dazu ausgeführt, zumindest einen Teil der
Schnappbewegung in die Scharfstellung mit dem Unterbrecher mitzuvollziehen.
Hierdurch kann eine hohe Masse der die Schnappbewegung vollführenden
Elemente erreicht werden, die für
eine hohe Zuverlässigkeit
bei der Ausführung
der Schnappbewegung dienlich ist. Zweckmäßigerweise umfasst die gemeinsame
Bewegung den Beginn der Schnappbewegung, sodass das Segment den
durch eine lange Lagerung gegebenenfalls etwas verklemmten Unterbrecher
aus einer leicht blockierten Stellung freiziehen kann. Wird der
Schlussteil der Schnappbewegung vom Unterbrecher alleine und ohne
das Segment vollzogen, kann der Unterbrecher eine lange Bewegung
vollführen,
ohne dass das Segment mitbewegt werden muss, sodass ein kompakter
Bewegungsablauf erreichbar ist.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung umfasst
der Zünder
ein Doppelbolzensystem zur Entsicherung bei einem Abschuss des Geschosses.
Eine Abschussbeschleunigung kann als Entsicherungskraft verwendet
werden, ohne dass der Unterbrecher eine axiale Bewegung vollführt. Axiale
Bauräume
können
so besonders klein ausgeführt
und die Zündladungen
der Zündkette
können
sehr eng aneinander gebracht werden, sodass die Verwendung von insensitiven
Sprengstoff deutlich erleichtert wird.
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Des
Weiteren umfasst der Zünder
zweckmäßigerweise
eine Gegendrehfeder zum Ziehen des Unterbrechers in Richtung seiner
Sicherstellung. Hierdurch wird einem unbeabsichtigten Bewegen des
Unterbrechers von seiner Sicherstellung in seine Scharfstellung,
beispielsweise bei einem defekten Arretiermittel, entgegengewirkt.
Zweckmäßigerweise wird
der Unterbrecher durch die Gegendrehfeder in seiner Scharfstellung
arretiert. Die Gefahr eines Blindgangs des Geschosses kann hierdurch
reduziert werden. Durch die Doppelfunktion der Gegendrehfeder kann
ein weiteres Element eingespart und Bauraum verringert werden.
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Insbesondere
für einen
Rotor eignet sich im besonderen Maße eine Spiralfeder als Gegendrehfeder.
Diese kann kompakt im Zünder
integriert werden. Zweckmäßigerweise
ist die Gegendrehfeder um eine Rotationsachse des Unterbrechers
gewickelt, wodurch eine einfache Bauweise des Zünders erreicht werden kann.
Zum Arretieren greift die Drehfeder vorteilhafterweise in ein gehäusefestes
Element ein. Der Kompaktheit ist es außerdem zuträglich, wenn die Gegendrehfeder
bis auf ein Eingreifelement zum arretierenden Eingreifen vollständig innerhalb des
Unterbrechers gelagert ist.
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Weitere
Vorteile ergeben sich aus der folgenden Zeichnungsbeschreibung.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung dargestellt. Die Zeichnung und die Beschreibung enthalten
zahlreiche Merkmale in Kombination, die der Fachmann zweckmäßigerweise
auch einzeln betrachten und zu sinnvollen weiteren Kombinationen
zusammenfassen wird.
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Es
zeigen:
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1 einen
Ausschnitt eines Zünders
eines Geschosses in der Sicherstellung in einer teilweise geschnittenen,
perspektivischen Darstellung,
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2 eine
weitere teilgeschnittene perspektivische Ansicht auf den Ausschnitt
des Zünders
mit einem aufgesetzten Deckel,
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3 eine
Draufsicht auf den Zünder
in einer Zwischenstellung,
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4 einen
Schnitt durch den Zünder
entsprechend der Schnittlinie IV-IV aus 3 und
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5 eine
Draufsicht auf den Zünder
in seiner Scharfstellung.
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1 zeigt
eine teilgeschnittene perspektivische Darstellung eines Teil eines
Zünders 2 mit
einem Gehäuse 4,
das in seinem unteren Bereich 6 zur Befestigung an einem
Rumpf eines Geschosses vorgesehen ist. Ein in Flugrichtung 8 des
Geschosses vorderer bzw. aus Sicht der Figuren oberer Teil des Zünders 2 ist
zur besseren Darstellung der gezeigten Elemente in 1 weggelassen
und umfasst einen oberen Teil des Gehäuses 4, einen Aufschlagzündmechanismus
mit einer Zündnadel
zum Anstich eines Detonators 10 und weitere Elemente.
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Der
Zünder 2 ist
mit einem Doppelbolzensystem 12 versehen sowie mit einem
wie einem Uhrwerk aufgebauten Hemmwerk 14 mit einem gezahnten Segment 16 und
einem auf dem Segment 16 angeordneten Unterbrecher 18,
in dem der Detonator 10 gelagert ist. Der Unterbrecher 18 und
das Segment 16 sind in 1 teilgeschnitten
dargestellt. Der Detonator 10 ist ein Teil einer Zündkette
mit zumindest zwei Zündladungen,
nämlich
dem Detonator 10 und einem nicht dargestellten Zündverstärker, der
unterhalb des Segments 16 in der Mittelachse des Geschosses
bzw. des Zünders 2 angeordnet
ist.
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In 1 ist
der Zünder 2 in
seiner Sicherstellung dargestellt. In dieser ist der Detonator 10 so
weit weg und getrennt von dem Zündverstärker angeordnet,
dass bei einer unbeabsichtigten Detonation des Detonators 10 eine Überzündung auf
den nachgeordneten Zündverstärker sicher
vermieden wird. Eine Öffnung über dem
Zündverstärker ist
durch das Segment 16 abgedeckt und eine direkte Verbindung
zwischen dem Detonator 10 und dem Zündverstärker versperrt. Außerdem blockiert
das Segment 16 eine Bewegung des Unterbrechers 18 in
seine Scharfstellung unmittelbar, da ein Element des Unterbrechers 18,
nämlich
eine Ausformung 20 zum Beherbergen des Detonators 10,
bei einer Bewegung des Unterbrechers 18 in seine Scharfstellung
gegen eine Kante 22 (siehe 5) des Segments 16 stoßen würde und eine
Weiterbewegung des Unterbrechers 18 zur Mitte blockiert
wäre.
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2 zeigt
den Zünder 2 in
einer anderen teilgeschnittenen Detailansicht mit einer aufgesetzten,
gehäusefesten
Deckplatine 24 ebenfalls in der Sicherstellung. Der Unterbrecher 18 ist
geschnitten gezeigt, sodass der Blick frei wird auf eine Gegendrehfeder 26 und
ein Arretiermittel 28 innerhalb des Unterbrechers 18.
Die Gegendrehfeder 26 ist eine Torsionsfeder in Form einer
Schenkelfeder, deren einer Schenkel in einem Spalt einer Achse 30,
um den der Unterbrecher 18 drehbar gelagert ist, gehäusefest
gehalten ist. Der andere Schenkel ist in einem in 1 dargestellten
Schlitz 32 des als Rotor ausgeführten Unterbrechers 18 gehalten
und auf Torsion vorgespannt, sodass dieser Schenkel den Unterbrecher 18 mit
einer Kraft entgegen dem Uhrzeigersinn und entgegen einer Entsicherungsrichtung 34 belastet.
Der Rotor bzw. Unterbrecher 18 wird so durch die Gegendrehfeder 26 in
Richtung seiner Sicherstellung gezogen und gegen einen Anschlag 36 gedrückt, der die
Sicherstellung vorgibt.
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Zusätzlich ist
der Unterbrecher 18 durch das Doppelbolzensystem 12 und
das bolzenförmige
Arretiermittel 28 in seiner Sicherstellung gehalten. Das Arretiermittel 28 greift
in eine kegelförmige
Ausnehmung 38 der gehäusefesten
Deckplatine 24 ein und ist rundum vom Unterbrecher 18 gehalten
und somit in diesem gelagert, sodass das Arretiermittel 28 in Radialrichtung
und Tangentialrichtung fest im Unterbrecher 18 fixiert
ist. In Axialrichtung, also parallel zur Flugrichtung 8 aber
nach unten, ist das Arretiermittel 38 durch das Segment 16 des
Hemmwerks 14 gesperrt, sodass eine Entriegelbewegung nach
unten blockiert ist. Durch diese Blockierung und das Eingreifen
in die gehäusefeste
Ausnehmung 38, sowie die Lagerung im Unterbrecher 18 verriegelt
das Arretiermittel 28 den Unterbrecher 18 in seiner
Sicherstellung.
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Vor
einem Abschuss des Geschosses sind die Komponenten des Zünders 2 wie
in den 1 und 2 dargestellt. Zusätzlich zu
dem Arretiermittel 28 und der Gegendrehfeder 26 wird
der Unterbrecher 18 durch einen Anschlag 40 eines
Bolzens 42 des Doppelbolzensystems 12, an der
eine Seite 44 des Unterbrechers 18 anliegt, in
seiner Sicherstellung gesperrt. Ein weiterer Anschlag 46 des
Bolzens 42 sperrt das Segment 16 in analoger weise
in seiner Arretierstellung.
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Beim
Abschuss des Geschosses wirken starke Beschleunigungskräfte in Richtung
der Flugrichtung 8 auf alle Komponenten des Zünders 2.
Infolge ihrer Trägheit
werden alle Komponenten relativ zum Gehäuse 4 nach unten und
entgegen der Flugrichtung 8 gedrückt. So auch die beiden Bolzen 42, 48,
des Doppelbolzensystems 12, wobei der Bolzen 42 durch
eine Kugel 50, die in eine Ausnehmung 52 des Bolzens 42 eingreift
und in Axialrichtung, also parallel zu einer in 3 dargestellten
Mittelachse 62 des Zünders 2 und
des Geschosses, gehäusefest
gelagert ist. Der Bolzen 48 ist jedoch in seiner axialen Bewegung
frei und drückt,
getrieben durch seine Trägheit,
eine Spiralfeder 54 auf seinem Weg nach unten zusammen,
die ihn in unbeschleunigtem Zustand des Zünders 2 in seiner
Sicherstellung oben hält.
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Während der
Abwärtsbewegung
des Bolzens 48 drückt
auch der Bolzen 42 nach unten und drückt mit einer nicht dargestellten
Schräge
am Ende der Ausnehmung 52 gegen die Kugel 50 und
in diese in Tangentialrichtung gegen den Bolzen 48, der
eine Tangentialbewegung der Kugel 50 sperrt. Sobald jedoch
der Bolzen 48 so weit heruntergedrückt ist, dass eine Abschrägung 56 in
den Bereich der Kugel 50 kommt, kann die Kugel 50 in
Tangentialrichtung ausweichen und wird durch die Abschrägung des
Bolzens 42 aus der Ausnehmung 52 gedrückt. Sobald die
Kugel 50 vollständig
aus der Ausnehmung 52 ausgetreten ist, wird auch der Bolzen 42 nach
unten getrieben und sperrt mit seiner Seite 46 die Kugel 50 im
Bereich der Abschrägung 56,
so dass der Bolzen 48 in seiner unteren Entsicherungsstellung
blockiert ist und durch die Spiralfeder 54 nicht wieder
nach oben getrieben werden kann. Durch die Freigabebewegung des
Bolzens 42 gibt dieser zuerst eine Entsicherungsbewegung
des Unterbrechers 18 frei, die jedoch durch das Arretiermittel
weiter gesperrt ist, und im weiteren Verlauf auch eine Freigabebewegung des
Segments 16. Sobald der Bolzen 42 weit genug nach
unten gedrückt
wurde, springt eine Rastfeder 58 in eine den Anschlag 40 bildende
Ausnehmung 60 des Bolzens 42 und arretiert diesen
in seiner unteren Entriegelstellung. Durch die Entriegelbewegung
des Doppelbolzensystems 12 wird somit das Segment 16 entriegelt,
während
der Unterbrecher 18 durch das Arretiermittel 28 weiterhin
verriegelt bleibt.
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Beim
Abschluss des Geschosses wird dem Geschoss eine Drallbewegung ausgeprägt in Form einer
schnellen Rotation um seine Mittelachse 62. Hierdurch wird
auf alle Elemente des Zünders 2 eine starke
Fliehkraft nach radial außen
ausgeübt.
Wie aus 2 und 3 zu erkennen
ist, ist sowohl das Segment 16 als auch der Unterbrecher 18 um
eine Rotationsachse 64 innerhalb der Achse 30 drehbar gelagert.
In diesen Figuren ist außerdem
zu erkennen, dass der Masseschwerpunkt des Segments 16 nicht
in dieser Rotationsachse 64 sondern weit außerhalb
liegt, sodass das Segment 16 durch die Fliehkraft nach
radial außen
und somit in eine Drehbewegung in Uhrzeigersinn um die Rotationsachse 64 gedrückt wird.
Die Zahnung 66 des Segments 16 übt eine
Kraft auf Zahnräder 68, 70 des
Hemmwerks 14 aus, die wiederum auf ein Ankerrad 72 und
einen Anker 74 des Hemmwerks 14 wirken. Der Anker 74 wird
analog zu einem Uhrwerk hin und her bewegt und gibt eine Drehbewegung
des Ankerrads 72 schrittweise frei. Diese Drehbewegung
wird untersetzt auf das Segment 16 übertragen, das im Uhrzeigersinn
bzw. in Entsicherungsrichtung 34 um die Rotationsachse 64 dreht.
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In 3 ist
eine Zwischenstellung des Segments 16 zwischen seiner Arretierstellung,
wie in 1 dargestellt, und seiner Freigabestellung, wie
in 5 dargestellt, gezeigt. In 4 ist diese
Zwischenstellung teilgeschnitten dargestellt. Durch die Drehbewegung
des Segments 16 wird eine Ausnehmung 76 auf das
Arretiermittel 28 zu bewegt bis zu einer wie in 4 gezeigten
Stellung. Das Arretiermittel 28 ist nach unten, also zum
Segment 16 hin, abgerundet ausgeführt, vorteilhafterweise in
Form einer Kugelkalotte, wobei diese abgerundete Form durch eine
Weiterbewegung des Segments 16 auf einer Rampe 78 in
die Ausnehmung 76 hineingleitet. Die Bewegung des Arretiermittels 28 in
Axialrichtung wird durch die Fliehkraft des Unterbrechers 18 in
Verbindung mit der Schrägfläche der
kegelförmigen
Ausnehmung 38 bewirkt, da auch der Masseschwerpunkt des
Unterbrechers 18 außerhalb
der Rotationsachse 64 liegt und dieser durch die Fliehkraft
in Entsicherungsrichtung 34 gedrückt wird. Das Arretiermittel 38 wird
so gegen die Schräge
der kegelförmigen
Ausnehmung 38 gedrückt
und von dieser nach unten in die Ausnehmung 76 hinein gedrückt. Durch diese
Entriegelbewegung, die relativ zum Unterbrecher 18 in Axialrichtung 80 nach
unten erfolgt und relativ zum Gehäuse 4 durch die seitliche
Auswanderung innerhalb der Ausnehmung 38 zusätzlich mit seitlichen
Komponenten behaftet ist, wird der Unterbrecher 18 entriegelt,
sobald das Arretiermittel 28 vollständig aus der Ausnehmnung 38 ausgetreten
ist.
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Der
Unterbrecher 18 kann jedoch auch in seinem durch das Arretiermittel
entriegelten Zustand nicht sofort alleine in eine Scharfstellung
schnappen, denn der Unterbrecher 18 und das Segment 16 sind in
ihrer weiteren Bewegung durch das Arretiermittel 28 gekoppelt.
Der Unterbrecher 18 und das Segment 16 müssen sich
so zueinander bewegen, dass das Arretiermittel 28 innerhalb
der Ausnehmung 76 verbleibt, da es durch die Deckplatine 24 an
einer Bewegung nach oben und aus dem Segment 16 heraus gehindert
wird. Wie in 3 zu sehen ist, endet die Zahnung 66 in
etwa zeitgleich mit der Stellung, in der das Arretiermittel 28 vollständig aus
der Ausnehmung 38 ausgetreten ist. Hierdurch endet auch
die Hemmung der Freigabebewegung des Segments 16 durch
das Hemmwerk 14 und dieses kann fliehkraftgetrieben im
Wesentlichen frei in seine Freigabestellung schnappen, die in 5 gezeigt
ist. Diese Schnappbewegung kann vom Unterbrecher 18 mit vollzogen
werden, sodass sich Segment 16 und Unterbrecher 18 den
ersten Teil der Schnappbewegung des Unterbrechers 18 synchron
bewegen. Für
den Fall, dass der Unterbrecher 18 durch irgendeinen ungewollten
Umstand sich nicht aus seiner Sicherstellung bewegt, beispielsweise
weil ein kritisches Element festkorrodiert ist, so schlägt eine
Anschlagfläche 82 der
Ausnehmung 76 an das Arretiermittel 28 an und
rückt somit
den Unterbrecher 18 aus seiner Sicherstellung. Der Unterbrecher 18 wird
aus der beispielsweise festgefressenen Stellung gelöst und beginnt
seinerseits seine Entsicherungsbewegung in Richtung zur Scharfstellung.
Es kann hierdurch eine sehr hohe Sicherheit gegen Blindgänger erreicht werden.
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Nachdem
das Segment 16 seine Freigabestellung erreicht und das
Arretiermittel 28 teilweise aufgenommen hat, vollziehen
das Segment 16 und der Unterbrecher 18 und mit
ihm das Arretiermittel 28 den ersten Teil der Schnappbewegung
des Unterbrechers gemeinsam, bis das Segment 16 an eine
Fläche 84 des
Gehäuses 4 anschlägt. Die
Endstellung des Segments 16 ist erreicht, wohingegen der
Unterbrecher 18 seine Schnappbewegung weiterführt. Hierdurch
wird das Arretiermittel 28 wieder auf die Rampe 78 geführt und
aus der Ausnehmung 76 herausgehoben, wobei das Arretiermittel 28 in
eine Ausnehmung 86 (siehe 2) der Deckplatine 24 eintritt. Durch
die Ausnehmung 86 ist eine Entkopplung der Bewegung des
Unterbrechers 18 von der Bewegung des Segments 16 ermöglicht.
Der Unterbrecher 18 vollzieht seine Schnappbewegung im
Wesentlichen ungehindert weiter bis in die in 5 dargestellte Scharfstellung.
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Beim
Erreichen dieser Scharfstellung schlägt der Unterbrecher 18 an
den Anschlag 36 an, der somit die Scharfstellung vorgibt.
Der Anschlag 36 ist eine Ausformung der Deckplatine 24 und
somit gehäusefest.
In dieser Stellung rastet eine Nase 88 (siehe 1 und 2)
der Gegendrehfeder 26 in eine Ausnehmung 90 der
Deckplatine 24 und arretiert so den Unterbrecher 18 in
seiner Scharfstellung. Der Detonator 10 ist nun in der
Mittelachse 62 des Geschosses und einer Flucht mit dem
darunter liegenden Zündverstärker angeordnet,
wodurch eine Überzündung vom
Detonator 10 zum Zündverstärker ermöglicht ist.
Der Unterbrecher 18 bzw. Rotor und damit der Zünder 2 ist
in seiner Scharfstellung.
-
- 2
- Zünder
- 4
- Gehäuse
- 6
- Bereich
- 8
- Flugrichtung
- 10
- Detonator
- 12
- Doppelbolzensystem
- 14
- Hemmwerk
- 16
- Segment
- 18
- Unterbrecher
- 20
- Ausformung
- 22
- Kante
- 24
- Deckplatine
- 26
- Gegendrehfeder
- 28
- Arretiermittel
- 30
- Achse
- 32
- Schlitz
- 34
- Entsicherungsrichtung
- 36
- Anschlag
- 38
- Ausnehmung
- 40
- Anschlag
- 42
- Bolzen
- 44
- Seite
- 46
- Anschlag
- 48
- Bolzen
- 50
- Kugel
- 52
- Ausnehmung
- 54
- Spiralfeder
- 56
- Abschrägung
- 58
- Rastfeder
- 60
- Ausnehmung
- 62
- Mittelachse
- 64
- Rotationsachse
- 66
- Zahnung
- 68
- Zahnrad
- 70
- Zahnrad
- 72
- Ankerrad
- 74
- Anker
- 76
- Ausnehmung
- 78
- Rampe
- 80
- Axialrichtung
- 82
- Anschlagfläche
- 84
- Fläche
- 86
- Ausnehmung
- 88
- Nase
- 90
- Ausnehmung