DE602725C - Gleitlager hoher Genauigkeit fuer Wellen - Google Patents

Description

in Berlin

Die Erfindung betrifft eine Lagerung für Wellen bei solchen Maschinen oder Apparaten, bei denen es auf hohe Genauigkeit ankommt.

Diese Forderung wird nach der Erfindung dadurch erfüllt, daß bei dem als Gleitlager ausgebildeten Lager die aneinanderliegenden Teile sich in Kugelflächen, die beim Ein¹ schleifen zwei Bewegungsrichtungen gestatten, berühren.

Die bekannten Kugellager sind für den oben angegebenen Zweck, bei dem es auf Tausendstel eines Millimeters ankommt, nicht zu gebrauchen, weil die Herstellungstoleranzen wesentlich größer sind. Dies ergibt sich aus der Natur der Kugellager, bei denen man nur mit Berührung in Punkten oder minimalen Flächen rechnet. Außerdem haben die Laufringe immer eine gewisse Exzentrizität,

ao selbst dann, wenn man bei der Herstellung mit großer Sorgfalt vorgeht.

Auch die Pendellager, bei denen die äußeren Lagerschalen auf der Außenseite kugelig geformt sind und in entsprechend geformten Lagerkörpern ruhen, sind in der Wirkung nicht mit dem Erfindungsgegenstand zu vergleichen. Sie ermöglichen wohl eine gewisse Einstellfreiheit bei einer Welle mit zwei Lagerstellen; diese selbst sind dabei aber wieder mit den jeder bekannten Lagerausführung anhaftenden Mängeln behaftet.

Die hohe Genauigkeit der nach der Erfindung genau hergestellten Lager ergibt sich aus folgenden Gründen.

1. Die kugeligen Flächen lassen sich leichter genau herstellen als die jetzt üblichen Zylinder- oder Kegelflächen. Die Justierung einer Kugelfläche ist dabei nicht schwieriger als die einer genau ebenen Fläche.

2. Im Gegensatz zur Zylinderlagerung braucht auf das genaue Passungsmaß nicht Rücksicht genommen werden, da die ineinanderlaufenden Kugelflächen zusammenge-' läppt werden und dabei zwei Bewegungsrichtungen gestatten.

3. Bei Erwärmung stört die Ausdehnung der einzelnen Teile nicht, da sie im Gegensatz zu zylindrischen Lagerungen in erster Linie als Längendehnung in die Erscheinung tritt. Diese bewirkt aber eine Vergrößerung des Lagerspiels, wodurch die Wärmeentwicklung herabgesetzt wird.

4. Ungenauigkeiten im Fluchten des vorderen und hinteren Lagers beeinflussen im Gegensatz zu anderen Gleitlagerungen die Güte der Lagerung nicht.

5. Die axialen Drücke werden ohne besondere Einrichtungen aufgenommen.

Auf der Zeichnung ist schematisch als Ausführungsbeispiel die Anwendung der neuen Lagerung bei einer Schleifspindel angegeben.

Auf der Schleifspindel a, die einerseits die Antriebsscheibe b und andererseits die Schleifscheibe c trägt, sind zwei Kugelabschnitte d und e aufgebracht. Der" eine, d, ist gegen axiale Verschiebung und Drehung gesichert, während der andere, e, zwar auch gegen Drehung gegenüber der Spindel α gesichert ist, aber sich in axialer Richtung einstellen läßt. Zu dieser Einstellung ist bei der dar-

ίο gestellten Ausführungsform, eine Verschraubung vorgesehen; man könnte auch Abstandsringe o. dgl. benutzen.

Die beiden Kugelabschnitte laufen in Kugelpfannen f, die fest mit dem Maschinengestell oder in einer mit diesem zu verbindenden Hülse g befestigt sind.

Die Laufflächen gestatten beim Einschleifen oder Lappen zwei Bewegungsrichtungen, so daß ein vollkommen genauer Lauf gesichert ist. Abweichungen im Fluchten der beiden Lager d, f und e, f sind ohne Einfluß infolge der Kugelflächen. Sollte im Betrieb durch die unvermeidliche Erwärmung eine Ausdehnung der Spindel α und der Kugelabschnitte eintreten, so wirkt dies nicht störend. Im Gegenteil, durch die Längenausdehnung der Spindel α wird das Spiel in den Gleitflächen größer, was das Nachlassen der Erwärmung zur Folge hat.

Je nach den besonderen Zwecken, denen die neue Lagerung dienen soll, nimmt die Erfindung verschiedene Formen an. So kann man die Kugelflächen in um i8o° gedrehter Lage verwenden, wenn keine Erwärmung zu befürchten ist und ein besonders gedrängter Aufbau erwünscht ist.

Die Größe der Kugelfläche ist ohne Belang. Für manche Zwecke wird eine schmale Kugelzone genügen, während für andere Zwecke wieder eine möglichst breite Kugelzone erwünscht sein kann.

Eine andere Ausführung ergibt sich, wenn man auf die Welle Ringe mit Innenkugelfläche aufsetzt und die Gegenlagerflächen als Ringe mit Außenkugelfläche an dem Maschinengestell befestigt.

Die beiden Lager brauchen nicht gleich zu sein wie bei dem gezeichneten Ausführungsbeispiel, bei dem das eine Lager das Spiegelbild des anderen ist. Man kann zwei der verschiedenen Formen miteinander kombinieren, z. B. am einen Wellenende eine Außen- und am anderen Wellenende eine Innenkugelfläche anbringen. Durch breite Kugelzonen können das eine oder beide Lager zur Aufnahme von Axialdrücken besonders geeignet gemacht werden.

Von der Einstellbarkeit der Bunde kann man absehen, wenn man dafür eine der Lagerflächen d im Gestell verstellbar macht.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Doppelt gelagerte Spindel, insbesondere für Schleifscheiben, gekennzeichnet durch aufeinandergleitende halbkugelige ß₅ und axial verstellbare Lagerflächen (e, d), die beim Einschleifen eine Verstellung in allen Richtungen zulassen.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen