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GEBIET DER ERFINDUNG
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Diese
Erfindung betrifft Verbindungen zum Markieren von Oligonucleotiden
unter Anwendung von entweder maschinenunterstützer Festphasenchemie oder
von Polymerasen, und davon abgeleitete Konjugate.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Die
Publikationen und andere hierin verwendete Materialien, um den Hintergrund
der Erfindung zu verdeutlichen, und insbesondere Fälle, die
weitere Details bezüglich
der Technik bereitstellen, sind durch Bezugnahme vom Offenbarungsgehalt
umfasst.
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An
verschiedene Liganden gebundene bzw. getetherte synthetische Oligonucleotide
wurden als ein Forschungstool in der Molekularbiologie verwendet
[für Übersichten
siehe z. B. Iyer, R. P., Roland, A., Zhou, W. und Ghosh, K. Curr.
Opin. Mol. Ther., 1999, 1, 344; Uhlman, E. und Peyman. A. Chem Rev,
1990, 90, 543; English. U. und Gauss, D. H. Angew. Chem. Int. Ed.
Engl. 1991, 30, 613. Beaugace und Iyer, Tetrahedron, 1993, 49, 6123;
Wojczewski, C., Stolze, K. und Engels, J. W. Synlett, 1999, 1667].
Sie wurden angewendet auf die genetische Analyse und um den Mechanismus
der Genfunktion aufzuklären.
Oligonucleotide, die Reportergruppen tragen, hatten eine weitverbreitete
Verwendung bei der automatisierten DNA-Sequenzierung, Hybridisierungsaffinitätschromatographie
und der Fluoreszenzmikroskopie. Oligonucleotid-Biotinkonjugate werden
umfassend verwendet als Hybridisierungssonden. Es wurde gezeigt,
dass kovalent an Interkalatoren gebundene Antisens-Oligonucleotide,
kettenspaltende Mittel oder Alkylierungsmittel wirksam sind als
Genexpressionsregulatoren. Die sequenzspezifischen künstlichen
Nukleasen, wenn sie gegen mRNA gerichtet sind, können Anwendungen selbst als
Chemotherapeutika finden.
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Die
Markierungen bzw. Labels können
an die Target- bzw. Zieloligonucleotide oder -polynucleotide entweder
chemisch oder enzymatisch gebunden sein. Der chemische Ansatz beinhaltet
oftmals die Herstellung von modifizierten Buildingblocks und ihre
nachfolgende Insertion in synthetische Oligonucleotide während der
Oligonucleotidsynthese. Alternativ kann natürliche DNA transformiert werden,
z. B. durch Bisulfitkatalysierte Transaminierung von Cytosinresten
[Biochemistry, 1980, 19, 1774] gefolgt von der Markierung der Aminofunktion
mit entsprechenden Markierungsmolekülen. Der enzymatische Ansatz
wiederum besteht aus der Herstellung von Nukleosidtriphosphaten,
derivatisiert mit entsprechenden Bindungsmolekülen, und ihre Inkorporation
in RNA- oder DNA-Struktur durch eine polymerase Reaktion.
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Für mehrere
Anwendungen, wie für
DNA-Hybridisierungsassays ist es wünschenswert, mehr als eine Reportergruppe
in die Oligonucleotidstruktur einzuführen. Dies kann durch drei
alternative Verfahren erfolgen: (i) Durch Kupplung mehrerer Base-
oder Kohlenhydrat-getetherte Nukleosid-Buildingblocks oder Nukleosidtriphosphaten
an die wachsende Oligonucleotidkette, (ii) durch Funktionalisierung
der internukleosidischen Phosphodiesterbindungen, oder (iii) durch
Verwendung mehrerer multifunktionaler nicht-nukleosider Buildingblocks
während
des Oligonucleotidkettenaufbaus. All diese Verfahren haben ihre
eigenen Nachteile. Da die Doppelhelixbildung der DNA auf der Wasserstoffbindung
zwischen den komplementären
Baseresten basiert, schwächen
gebundene Gruppen an den Baseresten oftmals diese Wechselwirkungen.
Dieses Problem kann leicht gelöst
werden durch die Verwendung von Nukleosiden mit gebundenen Gruppen
an dem 3'- oder
5'-Ende der Codierungssequenz oder
durch Verwendung von Markierungen, gebunden an C5 von Pyrimidinresten. Die
Einführung
von gebundenen Gruppen an das Phosphatgrundgerüst erzeugt neue chirale Zentren
und macht die Reinigung von diesen Analoga schwierig. Die Einführung des
Tetherarms in den Kohlenhydratrest wiederum, verringert oftmals
die Kupplungseffizienz des Phosphoramidids aufgrund von sterischer
Hinderung.
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Die
Einführung
von Linkerarmen an die Nukleobase wird meistens durchgeführt indem
man einem Nukleosid mit einer guten Abgangsgruppe (N-Tosyl, N-Benzoyl,
Halogen, Triazol, Thiol) am C4 der Pyrimidine oder C2, C8 oder C6
der Purine erlaubt mit dem entsprechenden nukleophilen Linkermolekül (z. B.
einem Alkan-α,ω-diamin)
zu reagieren. Da normalerweise ein Überschuss an Linkermolekülen und
relativ extreme Reaktionsbedingungen verwendet werden müssen, können arbeitsaufwändige Reinigungsverfahren
nicht vermieden werden. Die erforderlichen basischen Reaktionsbedingungen
haben weitere Erfordernisse an die anderen Schutzgruppen in dem
Zielmolekül
zur Folge. Diese Probleme können
gelöst
werden durch das Binden der Linkermoleküle an das C5 der Pyrimidinbasen
durch eine palladiumkatalysierte Kupplungsreaktion zwischen einem
5-Halogen-Pyrimidinnukleosid
und einem Alkinyl- oder Allyllinker. Vor kurzem wurde die Bindung eines
Linkerarms an dem N3 des 3',
5'-O-geschützten Thymidins
[J. Org. Chem., 1999, 64, 5083; Nucleosides, Nucleotides, 1999,
18, 1339] und 2'-Deoxy-5'-O-(4,4'-dimethoxytrityl)uridins
[Org. Lett. 2001, 3, 2473] basierend auf einer Mitsunobu-Reaktion
berichtet. Da die Kupplungsreaktion unter milden Bedingungen erfolgt, kann
ein großer
Bereich an Tethern eingeführt
werden.
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Der
größte Teil
der in der Literatur beschriebenen Verfahren beinhaltet das Einführen von
funktionellen Gruppen in die Oligonucleotidstruktur während des
Kettenaufbaus. Demnach muss die Einführung der Markierungsmoleküle in Lösung durchgeführt werden.
Bei der Markierungsreaktion lässt
man die Amino- oder Merkaptogruppen der Oligonucleotide in Lösung mit
Isothiocyanat-, Halogenacetyl- oder 2,4,6-Triazinylderivaten der
Markierungsmoleküle
reagieren. Carbonsäuregruppen
wiederum können
markiert werden mit aminogetetherten Markierungen unter Zuhilfenahme
von wasserlöslichem
Carbodiimid. Da in allen Fällen
die Markierungsreaktion in wässriger
Lösung
mit einem Überschuss
an Markierungsreaktanten durchgeführt wird, können arbeitsaufwändige Reinigungsverfahren
nicht vermieden werden. Insbesondere wenn die Einführung von mehreren
Markierungen erforderlich ist, ist die Isolierung und Charakterisierung
des gewünschten
Konjugats extrem schwierig und oftmals praktisch unmöglich. Demnach
wurden mehrere Versuche zur Einführung
von Markierungsmolekülen
oder ihrer entsprechend geschützten
Vorstufen in die Oligonucleotidstruktur während des Kettenaufbaus unternommen
[
US 4,948,882 ;
US 5,583,236 ]. Die für die Festphasenchemie
synthetisierten fluoreszierenden Markierungsmonomere sind meistens
organische Farbstoffe (z. B. Fluoreszein, Rhodamin, Dansyl, Dabsyl,
Pyren, Alexa, Cy, TAMRA), wobei mehrere dieser Blocks sogar kommerziell
erhältlich
sind. Jedoch leiden solche Markierungen und markierten Biomoleküle unter
vielen allgemein bekannten Nachteilen, wie Ramanstreuung, anderen
fluoreszierenden Verunreinigungen, geringer Wasserlöslichkeit,
Konzentrationsquenching usw. In speziellen Bindungsassays liegen
im Allgemeinen sehr geringe Konzentrationen an zu bestimmenden Analyten
vor. Daher kann das mehrfache Markieren von Oligonucleotiden mit
organischen Fluorphoren die Nachweisempfindlichkeit nicht in dem
Maße erhöhen, wie
sie für
viele Anwendungen erforderlich ist. Für diesen Anwendungstyp sind
Lanthanid(III)chelate, die Markierungen der Wahl, da sie nicht unter
diesem Phänomen
leiden. In DNA-Hybridisierungsassays ist die zeitaufgelöste Lumineszenzspektroskopie
unter Verwendung von Lanthanidchelaten gut bekannt [Hemmilä et al.
Bioanalytical Applications of Label ling Technologies, Wallac Oy,
1994]. Daher wurde eine Anzahl von Versuchen unternommen, um neue
hochlumineszierende Chelatmarkierungen zu entwickeln, die geeignet
sind für
zeitaufgelöste
fluorometrische Anwendungen. Diese beinhalten z. B. stabile Chelate
zusammengesetzt aus Derivaten von Pyridinen [
US 4,920,195 ;
US 4,801,722 ;
US 4,761,481 ;
PCT/FI91/00373 ;
US 4,459,186 ;
EP-Anmeldung 0 770 610 ; Remuinan et
al., J. Chem. Soc. Perkin Trans 2, 1993, 1099], von Bipyridinen
[
US 5,216,134 ], von
Terpyridinen [
US 4,859,777 ;
US 5,202,423 ;
US 5,324,825 ] oder verschiedenen phenolischen
Verbindungen [
US 4,670,572 ;
US 4,794,191 ;
italienisches Patent 42508 A789 ]
als energiemediierende Gruppen und Polycarbonsäuren als chelatisierende Teile.
Zusätzlich
wurden verschiedene Dicarboxylatderivate [
US 5,032,677 ;
US 5,055,578 ;
US 4,772,563 ], makrozyklische Kryptate
[
US 4,927,923 ;
WO 93/5049 ;
EP-A-493745 ] und makrozyklische
Schiffbasen [
EP-A-369-000 ]
publiziert. Es wurde auch ein Verfahren zum Markieren eines biospezifischen
Bindungsreaktanden, wie Hapten, einem Peptid, einem Rezeptorliganden,
einem Arzneimittel oder PNA-Oligomer mit lumineszierenden Markierungen
unter Anwendung von Festphasensynthese publiziert [
US 6,080,839 ;
EP 067205 A1 ]. Auch wurden
Oligonucleotidmarkierungsreagenzien synthetisiert und bei der Multimarkierung
von Oligonucleotiden verwendet [Nucleic Acids Res., 22, 1994, 2604;
Org. Lett., 2001, 3, 2473].
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Für mehrere
Anwendungen, wie für
jene, die einen Antisensapproach beinhalten, ist eine erhöhte Stabilität von Oligonucleotiden
gegenüber
Nukleasen erwünscht.
Am Häufigsten
wurde dies durch Modifikation des Phosphodiestergrundgerüstes (Mono-
und Dithioate, Phosphoramidite) oder des Kohlenhydratrestes erreicht.
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AUFGABEN UND ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung liegt in der Bereitstellung von
vielseitig verwendbaren Verfahren für die chemische und enzymatische
Inkorporation von Tethergruppen in Oligonucleotide, und in der Verbesserung
einer kürzlich
entwickelten Methode für
die maschinenunterstützte
Oligonucleotidderivatisierung [Org. Lett. 2001, 3, 2473].
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Oligonucleotidmarkierungsreagens,
gegebenenfalls umfassend ein festes Trägermaterial, der Formel (I)
worin
R eine temporäre Schutzgruppe
ist, wie 4,4'-Dimethoxytrityl
(DMTr), 4-Methoxytrityl (MMTr), Trityl (Tr) oder (9-Phenyl)-xanthen-9-yl (Pixyl);
A
entweder ein Phosphorylierungsrest
ist, worin
L O, S oder
nicht vorhanden ist,
L' H,
XCH
2CH
2CN oder XAr
ist, worin Ar Phenyl oder dessen substituiertes Derivat ist, wobei
der Substituent Nitro oder Chlor ist, und X O oder S ist;
L'' O
–, S
–,
Cl, N(i-Pr)
2 ist; oder
A ein festes
Trägermaterial
ist, vorzugsweise „Controlled
Pore"-Glas oder
Polystyrol, gebunden an Z über
einen Linker-Arm E'';
Z ein Brückenpunkt
ist und gebildet ist aus
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E
ein Linker-Arm zwischen R und Z ist, E' ein Linker-Arm zwischen Z und Z' ist, E'' ein Linker-Arm zwischen Z und A ist
und E''' ein Linker-Arm zwischen Z' und G ist, gleich
oder verschieden, und gebildet ist aus einem bis zehn Resten, wobei
jeder Rest ausgewählt
ist aus der Gruppe, bestehend aus Phenylen, Alkylen mit 1-12 Kohlenstoffatomen,
Ethindiyl (-C≡C-),
Ether (-O-), Thioether (-S-), Amid (-CO-NH-, -NH-CO, -CO-NR'- und -NR'-CO-), Carbonyl (-CO-),
Ester (-COO- und -OOC-), Disulfid (-S-S-), Diaza (-N=N-) und tertiärem Amin (-N-R'), wobei R' ein Alkylrest mit
weniger als 5 Kohlenstoffatomen ist;
Z' eine Purin- oder Pyrimidinbase ist,
ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus Adenin, Guanin, Cytosin, Thymin, Uracil,
7-Deazaadenin, 7-Deazaguanin und Hypoxanthen, worin E' an N1 der Pyrimidine
und N9 der Purine gebunden ist und E''' an C7 der 7-Deazapurine,
N3 oder C5 von Uracil, N3 von Thymin, C5 oder N
4 von Cytosin,
C8, N
2, N3 oder O
6 von
Guanin, C8, N
6 oder C2 von Adenin gebunden
ist und wobei die exocyclischen funktionellen Gruppen der Base geeignet
geschützt
sind, vorzugsweise mit Benzoyl, Isobutyryl oder Acetyl, oder
Z' ausgewählt ist
aus der Gruppe, bestehend aus Imidazol, Pyrazolo[3,4-d]pyrimidin,
4-Aminopyrazolo[3,4-d]pyrimidin, 1,2,4-Triazin-3,5-dion, 5-Amino-1,2,4-triazin-3-on,
wobei E' an N1 von
Imidazol, N2 von 1,2,4-Triazin-3,5-dion und 5-Amino-1,2,4-triazin-3-on, und N7 von
4-Aminopyrazolo[3,4-d]pyrimidin
und Pyrazolo[3,4-d]pyrimidin gebunden ist und E'' an
C4 oder C5 von Imidazol, C2 oder C9 von 4-Aminopyrazolo[3,4-d]pyrimidin,
C2, C4 oder C9 von Pyrazolo[3,4-d]pyrimidin, N4, C5 oder C6 von
1,2,4-Triazin-3,5-dion und N
5 oder C6 von
N
5-Amino-1,2,4-triazin-3,5-dion gebunden
ist und wobei die exocyclischen funktionellen Gruppen der Base geeignet
geschützt
sind, vorzugsweise mit Benzoyl, Isobutyryl oder Acetyl;
G eine
geschützte
bivalente aromatische Struktur ist, gebunden bzw. getethert an zwei
Iminodiessigsäureestergruppen
N(CH
2COOR'')
2, worin
R'' ein
Alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, Allyl, Ethyltrimethylsilyl,
Phenyl oder Benzyl ist, wobei der Phenyl- oder Benzylrest substituiert
oder unsubstituiert sein kann, und eines der Wasserstoffatome durch
E''' substituiert ist, und
die bivalente
aromatische Struktur im Stande ist, Licht oder Energie zu absorbieren
und die Anregungsenergie zu übertragen
auf ein Lanthanidion, nachdem das Markierungsreagens entschützt wurde
und überführt wurde in
eine Lanthanidchelatverbindung, oder
G eine Struktur ist, ausgewählt aus
der Gruppe, bestehend aus
worin
R'' ein Alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen,
Allyl, Ethyltrimethylsilyl, Phenyl oder Benzyl ist, wobei der Phenyl-
oder Benzylrest substituiert oder unsubstituiert sein kann, und
eines der Wasserstoffatome durch E''' substituiert ist,
oder
G eine geschützte
funktionelle Gruppe ist, wobei die funktionelle Gruppe Amino, Aminooxy,
Carboxyl, Thiol ist und die Schutzgruppe Phthaloyl, Trityl, 2-(4-Nitrophenylsulfonyl)ethoxycarbonyl,
Fluorenylmethyloxycarbonyl, Benzyloxycarbonyl, t-Butoxycarbonyl
oder Trifluoracetyl für
Amino und Aminooxy, Alkyl für
Carbonyl und Alkyl oder Trityl für
Thiol ist, oder
G ein geschützter
oder ungeschützter
organischer Farbstoff, ein geschütztes
oder ungeschütztes
Hapten oder eine geschützte
oder ungeschützte
Spinmarkierung ist.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch Markierungsreagenzien der Formel
(II)
worin:
R''''
oder Salze davon ist;
Z
ein Brückenpunkt
ist und gebildet ist aus
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E
ein Linker-Arm zwischen R'''' und
Z ist, E' ein Linker-Arm
zwischen Z und Z' ist,
E'' ein Linker-Arm zwischen
Z und A ist und E''' ein Linker-Arm zwischen Z' und G' ist, gleich oder
verschieden, und gebildet ist aus einem bis zehn Resten, wobei jeder
Rest ausgewählt
ist aus der Gruppe, bestehend aus Phenylen, Alkylen mit 1-12 Kohlenstoffatomen,
Ethindiyl (-C≡C-),
Ether (-O-), Thioether (-S-), Amid (-CO-NH-, -NH-CO-, -CO-NR'- und -NR'-CO-), Carbonyl (-CO-),
Ester (-COO- und -OOC-), Disulfid (-S-S-), Diaza (-N=N-), Amin (-NH-)
und tertiärem
Amin (-N-R'), wobei
R' ein Alkylrest
mit weniger als 5 Kohlenstoffatomen ist;
Z' eine Purin- oder Pyrimidinbase ist,
ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus Adenin, Guanin, Cytosin, Thymin, Uracil,
7-Deazaadenin, 7-Deazaguanin und Hypoxanthen, worin E' an N1 der Pyrimidine
und N9 der Purine gebunden ist und E''' an C7 der 7-Deazapurine,
C5 von Uracil, C5 oder N
4 von Cytosin, C8,
N
2, N3 oder O
6 von
Guanin, C8, N
6 oder C2 von Adenin gebunden
ist, oder
Z' ausgewählt ist
aus der Gruppe, bestehend aus Imidazol, Pyrazolo[3,4-d]pyrimidin,
4-Aminopyrazolo[3,4-d]pyrimidin, 1,2,4-Triazin-3,5-dion, 5-Amino-1,2,4-triazin-3-on,
worin E' an N1 von
Imidazol, N2 von 1,2,4-Triazin-3,5-dion und 5-Amino-1,2,4-triazin-3-on,
und N7 von 4-Aminopyrazolo[3,4-d]pyrimidin
und Pyrazolo[3,4-d]pyrimidin gebunden ist und E'' an
V4 oder C5 von Imidazol, C2 oder C9 von 4-Aminopyrazolo[3,4-d]pyrimidin,
C2, C4 oder C9 von Pyrazolo[3,4-d]pyrimidin,
N4, C5 oder C6 von 1,2,4-Triazin-3,5-dion und N
5 oder
C6 von N
5-Amino-1,2,4-triazin-3,5-dion gebunden
ist;
G' eine
bivalente aromatische Struktur ist, gebunden bzw. getethert an zwei
Iminodiessigsäuregruppen N(CH
2COOH)
2, oder Salze
davon, und ein Lanthanid(III)ion chelatisiert, wobei
eines
der Wasserstoffatome substituiert ist durch E''' und
das Lanthanid(III)(Ln)ion
Europium (Eu), Samarium (Sm), Terbium (Tb) oder Dysprosium (Dy)
ist und
die bivalente aromatische Struktur im Stande ist, Licht
oder Energie zu absorbieren und die Anregungsenergie an das Lanthanidion
zu übertragen,
oder
G' eine
Struktur ist, ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus
oder Salzen
davon, wobei
eines der Wasserstoffatome durch E''' substituiert
ist und
Ln gleich Eu, Tb, Sm oder Dy ist, oder
G' eine funktionelle
Gruppe ist, wobei die funktionelle Gruppe Amino, Aminooxy, Carboxyl,
Thiol ist, oder
G' ein
organischer Farbstoff, Hapten oder eine Spinmarkierung ist.
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Die
Erfindung betrifft des Weiteren ein Oligonucleotid- oder Polynucleotidkonjugat,
umfassend eine Markierung, erhältlich
durch die Verwendung eines Markierungsreagens der Formel (I) oder
Formel (II). Das Konjugat umfasst eine codierende Sequenz, bestehend
aus einem natürlichen
DNA- und/oder RNA-Fragment oder
des Monothioat, Dithioat oder Phosphoramidatanalogen, oder einem
PNA-Oligonucleotid, oder deren Gemisch. Diese Markierung wird, eine
oder mehrere, gleich oder verschieden, erhalten nach
- i) Einführung
des Markierungsreagens,
- ii) Einführung
und Entschützen
des Markierungsreagens,
- iii) Einführung
und Entschützen
des Markierungsreagens gefolgt von der Einführung eines Lanthanid(III)ions,
wenn die Markierung ein lumineszierendes oder nicht-lumineszierendes
Lanthanid(III)chelat ist, oder
- iv) Einführung
und Entschützen
des Markierungsreagens gefolgt von der Einführung eines Signalrestes in Lösung als
dessen Thiocyanat, aktiven Esters, Dichlortriazins, Aldehyds, Ketons
oder Halogenacetamidoderivats, wenn das Markierungsreagens eine
entschützte
funktionelle Gruppe umfasst, an das 3'- oder/und 5'-Ende der Oligonucleotidkette oder/und
innerhalb der codierenden Sequenz gebunden.
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Die Hauptvorteile und Schlüsselschritte
der Oligonucleotidderivatisierung unter Verwendung der Markierungsreagenzien
und/oder Konjugate gemäß der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung für
die Oligonucleotidderivatisierung kombiniert mehrere wichtige Merkmale:
- (i) Die zuvor entwickelte Synthesestrategie
für die
Herstellung von nucleosidischen Oligonucleotidmarkierungsreagenzien
kann genutzt werden.
- (ii) Die synthetisierten Markierungsreagenzien sind Feststoffe.
Daher bestehen bei der Lagerung und der Handhabung nicht die Probleme
wie bei öligen
nicht-nucleosidischen
Phosphoamiditen.
- (iii) Da die Building-Blocks bzw. Bausteine Derivate von azyklischen
Nukleosiden mit einem an den Basenrest gebundenen Tetherarm sind,
können
sie hocheffizient unter Anwendung von Standardprotokollen an die
Oligonucleotidkette gekoppelt werden.
- (iv) Da der Tetherarm an den Basenrest gebunden ist, kann eine
Mehrfachmarkierung von Oligonucleotiden erreicht werden.
- (v) Wenn eine Ligandenstruktur/strukturen in die Oligonucleotidkette
während
des Kettenaufbaus eingeführt
wird/werden, kann/können
sie in den/die entsprechenden Lanthanid(III)chelat(e) unter Anwendung leicht
modifizierter Entschützungsschritte überführt werden.
Daher kann eine arbeitsaufwändige
Markierung in Lösung
ebenso wie die Synthese von aktivierten Chelaten und Oligonucleotiden
getethert an funktionelle Gruppen, vermieden werden.
- (vi) Für
die Herstellung von 3'-getetherten
Oligonucleotiden können
die Ligandenstrukturen auch überführt werden
in die entsprechenden festen Trägermaterialien,
die bei der Festphasenoligonucleotidsynthese verwendet werden können.
- (vii) Die Markierungsreagenzien können auch überführt werden in entsprechende
Triphosphate und können unter
Verwendung von Polymerasen in die Biomolekülstruktur eingefügt werden.
Da die Moleküle
die Kettenverlängerung
nicht abbrechen, sollten mehrere davon ein Mehrfachmarkieren von
Biopolymeren ermöglichen.
- (viii) Die Oligonucleotid- und Polynucleotidkonjugate, synthetisiert
unter Zuhilfenahme dieser Markierungsreagenzien, weisen eine verbesserte
Stabilität
gegenüber
Nukleasen auf.
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KURZE BESCHREIBUNG DER FIGUREN
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1 zeigt
das ESI-TOF (Elektronensprayionisierungsflugzeit) Massenspektrum
(negativer Detektionsmodus) eines Oligonucleotidkonjugats 5'-X5-GTTCTTCTTGGAGTAA-3', hergestellt unter
Verwendung des Markierungsreagens 11, nach Entschützen, Einführung des
Europium(III)ions und Umkehrphasen HPLC-Reinigung. 1a zeigt
das beobachtete Massenspektrum und 1b zeigt
das Molekülion
nach Dekonvolution. M- (beobachet) 7921,6, M- (berechnet) 7922,0.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung verbessert den kürzlich entwickelten Ansatz
für die
Oligonucleotidderivatisierung [Org. Lett. 2001, 3, 2473]. Der erfindungsgemäße Ansatz
unterscheidet sich von dem genannten offenbarten Ansatz dadurch,
dass ein optisch reiner Alkohol den Kohlenhydratrest ersetzt, wohingegen
der Basenrest unverändert
ist. Aufgrund des fehlenden Kohlenhydratrestes zeigen die Oligonucleotidsonden
eine verbesserte Stabilität
gegenüber
Nukleasen [Nucleic Acids Res. 1991, 19, 2587]. Für einige Anwendungen, wie DNA-Hybridisierungsassays
ist es wünschenswert,
dass der markierte Teil nicht mit der Targetsequenz hybridisiert.
Für diese
Anwendungstypen sind die Markierungen an das 3'- oder 5'-Ende der codierenden Sequenz gebunden.
Des Weiteren ist das Markierungsreagens derart konstruiert, dass
es minimale Hybridisierungseigenschaften aufweist, d. h. die Markierung
ist an Basenreste gebunden an Positionen, die für die Watson-Crick-Basenpaarbildung
erforderlich sind, und der Alkoholrest der Markierungsreagenzien
ist designed, um die Schmelztemperatur einer möglichen Dublex am Markierungspunkt
zu verringern. Bei Anwendungen, bei denen ein Markieren innerhalb
der Targetsequenz erforderlich ist, ist der Signalrest an Nukleobasen
gebunden, die nicht für
die Basenpaarbildung (z. B. C5 der Pyrimidine) erforderlich sind
und der Alkoholrest ist derart designed, dass die Schmelztemperatur
nicht verringert wird [Nucleic Acids Res. 1991, 19, 2587]. Dieser Typ
an Markierungsreagenzien kann auch überführt werden in die entsprechenden
Triphosphate und unter Verwendung einer Polymerasereaktion eingebaut
werden in die Oligo- oder Polynucleotidstruktur.
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Im
Gegensatz zu mehreren kommerziell erhältlichen nicht-nukleosidischen Oligonucleotidbausteinen sind
die Oligonucleotidmarkierungsreagenzien der Erfindung feste Materialien.
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Die
Markierungsreagenzien der Erfindung sind besonders geeignet für die Herstellung
von Oligonucleotidkonjugaten mit mehreren funktionellen Gruppen
oder Markierungsmolekülen
in ihrer Struktur. Eine bevorzugte Alternative für G ist eine geschützte funktionelle
Gruppe und für
G' eine funktionelle
Gruppe, wobei die funktionelle Gruppe vorzugsweise Amino, Carboxyl,
Aminooxy oder Thiol ist.
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Eine
weitere bevorzugte Alternative für
G und G' ist ein
organischer Farbstoff oder eine Spinmarkierung. Bevorzugte organische
Farbstoffe sind Dabsyl, Dansyl, Fluoreszein, Rhodamin, Alexa, Cy
oder TAMRA.
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Eine
noch weitere bevorzugte Alternative für G und G' ist ein Hapten, insbesondere Biotin,
Dinitrophenol oder Digoxigenin.
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Eine
besonders bevorzugte transiente Schutzgruppe R ist 4,4'-Dimethoxytrityl.
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Der
Ausdruck „bivalent" bei der Definition
von G und G' bezeichnet
eine chemische Gruppe, die an 2 Nachbaratome gebunden ist. Die bivalente
aromatische Struktur G und G' ist
vorzugsweise ausgewählt
aus einer Gruppe bestehend aus Carbostyryl oder den im Schema 1
offenbarten Strukturen. Andere anwendbare bivalente aromatische
Strukturen wurden offenbart, z. B. von M. Latva et al. [J. Luminesc.,
75, 149–169
(1997)] und V. -M. Mukkala et al. [Helv. Chim. Acta, 75, 1621–1632 (1992)].
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Der
Substituent R''' ist vorzugsweise Methyl, Ethyl oder
Allyl.
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Am
meisten bevorzugt ist das Markierungsreagens
(S)-1-[3-(4,4'-Dimethoxytrityl-2,3-dihydroxypropyl)-3-O-(2-cyanoethyl-N,N-diisopropyl)phosphoramidato)]-3-(N6-trifluoracetamidohexyl)uracil,
(S)-1-[3-(4,4'-Dimethoxytrityl-2,3-dihydroxypropyl)-2-O-(2-cyanoethyl-N,N-diisopropyl)phosphoramidato)]-1-{tetramethyl-2,2',2'',2'''-[(4-(hex-5-in-1-yl)pyridin-2,6-diyl)bis(methylen-nitrilo)}tetrakis(acetato)uracil,
(S)-1-[3-(4,4'-Dimethoxytrityl-2,3-dihydroxypropyl)-2-O-(2-cyanoethyl-N,N-diisopropyl)phosphoramidato)]-1-[3- (2,2',2'',2'''-{[4'-(4''-(5-hexin-6-yl)phenyl)-2,2':6',2''-terpyridin-6,6''-diyl]bis(methylennitrilo)}tetrakis(acetato)uracil
oder
(S)-1-[(3,4-dihydroxybutyl-4-O-(4,4'-dimethoxytrityl)-3-O-(2-cyanoethyl-N,N-diisopropyl)phosphoramidato]-1-(5-hydroxpthalimidohexin-1-yl-uracil).
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Für die Multimarkierung
bevorzugte Markierungen sind nicht-lumineszierende oder lumineszierende Lanthanid(III)chelate.
Das Lanthanidchelat ist vorzugsweise Europium(III)-, Terbium(III)-,
Samarium(III)- oder Dysprosium(III)chelat.
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Die
Erfindung wird weiter durch die nachfolgenden Beispiele erläutert. Die
in dem experimentellen Teil verwendeten Strukturen und Syntheserouten
sind in den Schemata 2 bis 6 angegeben. Schema 2 veranschaulicht
die Synthese des Markierungsreagens 6. Die experimentellen Details
sind in den Beispielen 1–5
und 16 angegeben. Schema 3 veranschaulicht die Synthese des Markierungsreagenz
11. Die experimentellen Details sind in den Beispielen 6–9 und 16
angegeben. Schema 4 veranschaulicht die Synthese des Markierungsreagenz
13 und die experimentellen Details sind in den Beispielen 10 und
16 angegeben. Schema 5 veranschaulicht die Herstellung eines Markierungsreagenz
19. Experimentelle Details sind in den Beispielen 11–16 angegeben.
Schema 6 veranschaulicht das Verfahren zur Einführung von Lanthanid(III)chelaten
in die Oligonucleotidstruktur unter Verwendung des Markierungsreagenz
6. Experimentelle Details sind in Beispiel 17 angegeben. Schema
7 veranschaulicht das Verfahren zur Einführung von Lanthanid(III)chelaten
in die Oligonucleotidstruktur unter Verwendung des Markierungsreagenz
11. Experimentelle Details sind in Beispiel 18 angegeben. Beispiel
19 beschreibt Prinzipien der Oligonucleotidreinigung mit HPLC-Techniken.
Schema 8 beschreibt die Syntheseroute für die Herstellung eines azyklischen
Nukleo sidtriphosphats, welcher den enzymatischen Einbau von Lanthanid(III)chelaten
in eine Polynucleotidstruktur ermöglicht.
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EXPERIMENTELLE VERFAHREN
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Reagentien
für die
maschinenunterstützte
Oligonucleotidsynthese wurden von Applied Biosystems (Foster City,
CA) gekauft. 2-Cyanoethyl-N,N,N',N'-tetraisopropylphosphodiamidit,
N6-Trifluoracetamidohexanol und 3-Benzoyluracile wurden gemäß Literaturverfahren
synthetisiert. Adsorptionssäulenchromatographie wurde
mit Säulen,
gepackt mit Silicagel 60 (Merck) durchgeführt. NMR Spektren wurden auf
einem Brucker 250 bei 250,13 MHz für 1H
oder einem Jeol LA-400 Spektrometer bei 161,9 MHz für 31P aufgenommen. Me4Si wurde
als interne Referenz (1H) und H3PO4 als eine externe Referenz (31P)
verwendet. Die Kopplungskonstanten werden in Hz angegeben. Massenspektren
wurden auf einem VG ZabSpec-ao TOF (EI)- und Perseptive Biosystems
Mariner (ESI-TOF)-Geräten
aufgenommen. Oligonucleotide wurden mit einem Applied Biosystems
Expedite Synthesizer unter Anwendung von Phosphoramiditchemie und
empfohlenen Protokollen (DMTr-Off-Synthese) zusammengesetzt.
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Beispiel 1
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Die Synthese von (S)-1-(2,3-O-Isopropyliden-2,3-dihydroxypropyl-3-benzoyluracil
(1)
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N3-Benzoyluracil
(4,0 g, 18,5 mmol), S-Solketal (3,2 g, 24,0 mmol) und Triphenylphosphin
(5,80 g, 22,0 mmol) wurden in trockenem THF (40 mL) aufgelöst. Diethylazodicarboxylat
(3,50 mL, 22,0 mmol) wurde in 5 Portionen binnen 15 Min zugegeben
und das Gemisch wurde für
weitere zwei Stunden bei Raumtemperatur gerührt. Nach der Konzentration
im Vakuum wurde das Produkt über
Silicagel (Eluent Diethylether) gerei nigt. Die Ausbeute betrug 5.3
g (86%). 1H NMR (CDCl3) δ: 7.94 (1H,
d, J 7,5); 7.66 (1H, m); 7.45 (2H, m); 7.35 (2H, d, J 8.1); 5.5.82
(1H, d, J 7.5); 4.38 (1H, m); 4.07 (2H, m); 3.71 (2H, m); 1.46 (3H,
s); 1.35 (3H, s).
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Beispiel 2
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Die Synthese von (S)-1-(2,3-O-Isopropyliden-2,3-dihydroxypropyluracil
(2)
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Verbindung
1 (6,8 g) wurde in gesättigter
wässriger
Ammoniaklösung
suspendiert und zwei Stunden bei Raumtemperatur gerührt, danach
im Vakuum konzentriert und über
Silicagel gereinigt (Eluent 5% Methanol in Dichlormethan V/V). 1H NMR (CDCl3) δ: 9.77 (1H,
br); 7.84 (1H, d, J 5); 5.72 (1H, d, J 5); 4.40 (1H, m); 4.11 (2H,
m); 3.73 (2H, m); 1.43 (3H, s); 1.34 (3H, s). (MS, EI+)
226. Die gereinigte Verbindung enthielt gemäß 1H NMR-
und MS-Analyse ein Äquivalent
an Benzamid. Benzamid: 1H NMR (CDCl3) δ:
7.48 (3H, m); 7.32 (2H, d, J 8); 6.13 (2H, br); (MS, EI+)
121.
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Beispiel 3
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Die Synthese von (S)-1-(2,3-O-Isopropyliden-2,3-dihydroxypropyl-3-(N6-trifluoracetamidohexyl)uracil
(3)
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Verbindung
2 (2,50 g, 11,05 mmol), N6-Trifluoracetamidohexan-1-ol (2,6 g, 12,16
mmol) und Triphenylphosphin (3,19 g, 12,16 mmol) wurden in trockenem
THF (20 mL) suspendiert. DEAD (1,92 mL) wurde in vier Portionen
während
15 Min zugegeben und das Gemisch wurde über Nacht bei Raumtemperatur
gerührt. Nach
der Konzentration erfolgte die Reinigung über Silicagel (Eluent 3% Methanol
in Dichlormethan V/V). 1H NMR (CDCl3) δ:
7.27 (1H, d, J 7.9); 6.69 (br t); 5.73 (1H, d, J 7.9); 4.38 (1H,
m); 4.11 (2H, m); 3.94 (2H, t, J 7.0); 3.69 (2H, m); 3.35 (2H, q,
J 6.4); 1.66 (4H, m); 1.42 (3H, s); 1.40 (4H, m); 1.34 (3H, s).
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Beispiel 4
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Die Synthese von (S)-1-(2,3-Dihydroxypropyl-3-(N6-trifluoracetamidohexyl)uracil
(4)
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Verbindung
3 wurde in Methanol, das Jod (1% G/V) enthielt, aufgelöst und das
Gemisch wurde bei Raumtemperatur über Nacht gerührt. Das überschüssige Jod
wurde durch Zugabe von festem Natriumthiosulfat zerstört. Nach
der Filtration und Konzentration wurde das Produkt über Silicagel
isoliert (Eluent 10% Methanol in Dichlormethan (V/V). 1H
NMR (CDCl3) δ: 7.28 (1H, d, J 7.8); 6.82
(1H, br t); 5.73 (1H, d, J 7.8); 4.00 (2H, m); 3.95 (2H, t, J 7.0);
3.80 (1H, m); 3.59 (2H, m); 3.35 (2H, q, J 6.4); 1.62 (4H, m); 1.37
(4H, m).
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Beispiel 5
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Die Synthese von (S)-1-[3-(4,4'-Dimethoxytrityl-2,3-dihydroxypropyl)]-3-(N6-trifluoracetamidohexyl)uracil
(5)
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Verbindung
4 wurde getrocknet durch Co-Verdampfung mit trockenem Pyridin und
wurde in dem gleichen Lösungsmittel
aufgelöst.
4,4'-Dimethoxytritylchlorid
und katal. DMAP wurden zugegeben und das Gemisch wurde zwei Stunden
bei Raumtemperatur gerührt
und konzentriert. Der Rückstand
wurde in Dichlormethan aufgelöst,
mit NaHCO3 gewaschen, über Na2SO4 getrocknet und konzentriert. Reinigung über Silica
(Eluent Diethylether) ergab die im Titel angegebene Verbindung als
einen Feststoff. 1H NMR (CDCl3) δ: 7.26 (9H, m);
7.13 (1H, d, J 7.9); 6.83 (4H, d, J 8.9); 6.69 (1H, br); 5.61 (1H,
d, J 7.9); 4.05 (2H, m); 3.89 (2H, t, J 7.0); 3.79 (6H, s); 3.68
(1H, m); 3,33 (2H, q, J 6.7); 3.18 (2H, d, J 5.2); 1.78 (1H, br);
1.60 (2H, m); 1.36 (2H, m).
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Beispiel 6
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Die Synthese von (S)-1-(2,3-O-Isopropyliden-2,3-dihydroxypropyl-3-(6-hexin-5-yl)uracil
(6)
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Verbindung
2 (2,50 g, 11,05 mmol); 5-Hexin-1-ol (n mL; 12,16 mmol) und Triphenylphosphin
(3,19 g, 12,16 mmol) wurden in trockenem THF (20 mL) suspendiert.
DEAD (1,92 mL) wurde in vier Teilen binnen 15 Min zugegeben und
das Gemisch wurde über
Nacht bei Raumtemperatur gerührt.
Nach der Konzentration erfolgte die Reinigung über Silicagel (Eluent 3% Methanol
in Dichlormethan V/V). 1H NMR (CDCl3) δ:
7.26 (1H, d, J 8.1); 5.73 (1H, d, J 8.1); 4.38 (1H, m); 4.11 (2H,
m); 3.96 (2H, t, J 7.0); 3.69 (2H, m); 2.80 (2H, br); 2.25 (2H,
td, J 2.7 und 7.1); 1.95 (1H, t, 2.7); 1.76 (2H, m); 1.61 (2H, m);
1.42 (3H, s); 1.34 (3H, s). MS (EI+) 306.
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Beispiel 7
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Die Synthese von (S)-1-(2,3-O-Isopropyliden-2,3-dihydroxypropyl-3-(6-hexin-5-yl)uracil
(8)
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Verbindung
6 wurde entschützt
und gereinigt, wie in Beispiel 4 beschrieben. 1H
NMR (CDCl3) δ: 7.27 (1H, d, J 7.9); 5.74
(1H, d, J 7.9); 3.99 (2H, m); 3.96 (2H, t, J 7.3); 3.84 (1H, m);
3.61 (2H, m); 2.84 (2H, br); 2.25 (2H dt, J 2.7 und 7.0); 1.95 (1H,
t, J 2.7); 1.75 (2H, m); 1.60 (1H, m).
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Beispiel 8
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Die Synthese von (S)-1-[3-(4,4'-Dimethoxytrityl-2,3-dihydroxypropyl)]-3-(hex-5-in-1-yl)uracil
(9)
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Verbindung
7 wurde dimethoxytrityliert und gereinigt unter Verwendung der in
Beispiel 5 beschriebenen Verfahren. 1H NMR
(CDCl3) δ:
7.30 (9H, m); 7.22 (1H, d, J 7.9); 7.17 (4H, d, J 9.0); 5.74 (1H,
d, J 7.9); 3.98 (4H, m); 3.94 (1H, m); 3.80 (6H, s); 2.45 (1H, br);
2.23 (2H, dt, J 2.7 und 7.2); 1.95 (1H, t, J 2.7); 1.76 (2H, m); 1.57
(2H, m).
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Beispiel 9
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Die Synthese von (S)-1-[3-(4,4'-Dimethoxytrityl-2,3-dihydroxypropyl)]-3-{tetramethyl 2,2',2'',2'''-[(4-(hex-5-in-1-yl)pyridin-2,6-diyl)bis(methylennitrilo)}-tetrakis(acetato)uracil
(10)
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Ein
Gemisch aus 2,2',2'',2'''-[4-Brompyridin-2,6-diyl)bis(methylennitrilo)-tetrakis(acetate)
und Verbindung 9 in trockenem THF und Triethylamin wurde mit Argon
entlüftet.
Bis(triphenylphosphin)-palladium(II)chlorid und CuI wurden zugegeben
und das Gemisch wurde bei 55°C
7 Stunden gerührt.
Die abgekühlte
Lösung wurde
filtriert, das Filtrat wurde eingedampft und in Dichlormethan wieder
aufgelöst.
Die Lösung
wurde mit Wasser gewaschen, getrocknet und konzentriert. Die Reinigung über Silicagel
ergab die im Titel angegebene Verbindung als einen Feststoff (75%). 1H NMR (CDCl3) δ: 7.39 (2H,
s); 7.27 (9H, m); 7.12 (1H, d, J 7.9); 6.83 (4H, d, J 8.8); 5.61
(1H, d, J 7.9); 4.11 (2H, m); 3.98 (4H, s); 3.94 (1H, m); 3.79 (6H,
s); 3.70 (12H, s); 3.61 (8H, s); 3.17 (2H, d, J 4.9); 2.74 (1H,
br); 2.44 (2H, t, J 7.1); 1.72 (2H, m); 1.65 (2H, m).
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Beispiel 10
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Die Synthese von (S)-1-[3-(4,4'-Dimethoxytrityl-2,3-dihydroxypropyl)]-3-(2,2'‚2'',2'''-{[4'-(4''-(5-hexin-6-yl)phenyl)-2,2':6',2''-terpyridin-6,6''-diyl]bis(methylennitrilo)}-tetrakis(acetato)uracil
(12)
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Ein
Gemisch aus 2,2'‚2''‚2'''-{[4'-(4''-Bromphenyl)-2,2':6',2''-terpyridin-6,6''-diyl]bis(methylennitrilo)}-tetrakis(acetate)
und Verbindung 9 in trockenem THF und Triethylamin wurde mit Argon
entlüftet.
Bis(triphenylphosphin)-palladium(II)chlorid und CuI wurden zugegeben
und das Gemisch wurde 7 Stunden bei 55°C gerührt. Die abgekühlte Lösung wurde
filtriert, das Filtrat wurde eingedampft und in Dichlormethan wieder
aufgelöst.
Die Lösung
wurde mit Wasser gewaschen, getrocknet und konzentriert. Reinigung über Silicagel
ergab die im Titel angegebene Verbindung als einen Feststoff (75%). 1H NMR (DMSO-d6): δ: 8.63 (2H,
s); 8.55 (2H, d, J 7.7); 8.02 (2H, t J 7.7); 7.86 (2H, t, J 8.5);
7.62 (4H, t, J 7.3); 7.53 (1H, d, J 8.1); 7.42 (2H, d, J 7.4); 7.28 (4H,
m); 6.88 (4H, d, J 8.8); 5.64 (1H, d, J 7.7); 5.32 (1H, d, J 5.5);
4.10 (4H, s); 3.86 (2H, m); 3.72 (8H, s); 3.68 (6H, s); 3.51 (1H,
m); 2.97 (2H, m); 2.88 (2H, m); 2.51 (6H, m).
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Beispiel 11
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Die Synthese von (S)-1-(3,4-O-Isopropyliden-3,4-dihydroxybutyl)-3-benzoyl-5-ioduracil
(14)
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Die
Titelverbindung wurde synthetisiert und unter Verwendung der in
Beispiel 1 beschriebenen Verfahren durch Mitsunobu-Reaktion zwischen
3-Benzoyl-5-ioduracil und (S)-1,2-O- Isopropyliden-1,2,4-butantriol. 1H NMR (CDCl3) δ 7.92 (2H,
d); 7.82 (1H, s); 7.67 (1H, t); 7.50 (2H, d); 4.09 (tot 3H, m);
3.89 (1H, m); 3.56 (1H, m); 2.04 (1H, m); 1.87 (1H, m); 1.44 (3H,
s); 1.38 (3H, s).
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Beispiel 12
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Die Synthese von (S)-1-(3,4-Dihydroxybutyl)-3-benzoyl-5-ioduracil (15)
-
Verbindung
14 (1,17 g) wurde in 80%iger wässriger
Essigsäure
(15 mL) suspendiert und über
Nacht bei 50°C
gerührt.
Alle flüchtigen
Bestandteile wurden im Vakuum entfernt. Der Rückstand wurde in Methylchlorid
aufgelöst,
mit gesättigter
NaHCO3 gewaschen, getrocknet und konzentriert.
Reinigung über
Silicagel (Eluent 10% MeOH in CH2Cl2) ergab die im Titel angegebene Verbindung
als einen Feststoff. 1H NMR (CDCl3) δ 7.92
(2H, d); 7.83 (1H, s); 7.68 (1H, t); 7.51 (2H, d); 3.99 (2H, m);
3.69 (2H, m), 3.48 (1H, m); 1.90 (1H, m); 1.78 (1H, m).
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Beispiel 13
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Die Synthese von (S)-1-(3,4-Dihydroxybutyl)-5-ioduracil
(16)
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Debenzoylierung
von Verbindung 15, wie in Beispiel 2 beschrieben, ergab Verbindung
16. Sie wurde in dem nächsten
Schritt ohne weitere Charakterisierung verwendet.
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Beispiel 14
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Die Synthese von (S)-1-[(3,4-Dihydroxybutyl-4-O-(4,4'-dimethoxytrityl)]-5-ioduracil (17)
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Dimethoxytritylierung
von Verbindung 16 unter Verwendung des in Beispiel 3 angegebenen
Verfahrens ergab Verbindung 17. 1H NMR (CDCl3) δ 7.67
(1H, s); 7.26 (9H, m); 6.83 (4H, J 8.9) 3.87 (2H, m); 3.79 (6H,
s); 3.72 (3H, m); 3.14 (2H, m); 3.09 (1H, br); 1.71 (1H, m); 1.66
(1H, m).
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Beispiel 15
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Die Synthese von (S)-1-[(3,4-Dihydroxybutyl-4-O-(4,4'-dimethoxytrityl)]-5-(hydroxypthalimidohexin-1-yl)uracil (18)
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Yogishawa-Reaktion
zwischen Trifluoracetamidoproargylamin und Verbindung 17 unter Verwendung der
in Beispiel 9 angegebenen Verfahren ergab die im Titel angegebene
Verbindung als einen Feststoff.
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Beispiel 16
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Synthese der Phosphoramidite. Allgemeines
Verfahren.
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Vorgetrockneter
Alkohol und 2-Cyanoethyl-N,N,N',N'-tetraisopropylphosphordiamidit (1,5 Äq) wurden in
trockenem Acetonitril aufgelöst.
1H-Tetrazol (1 Äq;
0,45 M in Acetonitril) wurde zugegeben und das Gemisch wurde 30
Min bei Raumtemperatur gerührt,
bevor es in 5%ige NaHCO3 gegossen und mit
Dichlormethan extrahiert und über
Na2SO4 getrocknet
wurde. Die Reinigung erfolgte über
eine Silicagelsäule
(Eluent Petrolether:Ethylacetat:Triethylamin; 2:5:1, V/V/V).
(S)-1-[3-(4,4'-Dimethoxytrityl-2,3-dihydroxypropyl)-3-O-2-cyanoethyl-N,N-diisopropyl)phosphoramidato)-3-(N6-trifluoracetamidohexyl)uracil
(6). 31P NMR: δ 152.46 (0.5 P); 152.30 (0.5
P).
(S)-1-[3-(4,4'-Dimethoxytrityl-2,3-dihydroxypropyl)-3-O-(2-cyanoethyl-N,N-diisopropyl)phosphoramidato)]-1-{tetramethyl 2,2',2'',2'''-[(4-hex-5-in-1-yl)pyridin-2,6-diyl)bis(methylennitrilo)}tetrakis(acetato)uracil
(11).
31P NMR: δ 152.56 (0.5 P); 152.47 (0.5
P).
(S)-1-[3-(4,4'-Dimethoxytrityl-2,3-dihydroxypropyl)-2-O-(2-cyanoethyl-N,N-diisopropyl)phosphoramidato)]-1-[3-(2,2',2'',2'''-{[4'-(4''-(5-hexin-6-yl)phenyl)-2,2':6',2''-terpyridin-6,6''-diyl]bis(methylennitrilo)}tetrakis(acetato)uracil
(13).
31P NMR: δ 152.97 (0.5 P); 152.81 (0.5
P).
(S)-1-[(3,4-Dihydroxybutyl-4-O-(4,4'-dimethoxytrityl)-3-O-(2-cyanoethyl-N,N-diisopropyl)phosphoramidato]-1-(5-hydroxypthalimidohexin-1-yluracil)
(19).
31P NMR: δ 152.85 (0.5 P); 152.74 (0.5
P).
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Beispiel 17
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Einführung
von primären
Aminogruppen in eine Oligonucleotidstruktur unter Verwendung von
Verbindung 6 und Markierung von Aminofunktionen mit einem nicht-lumineszierenden
Europium(III)chelat.
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Modellsequenzen
wurden synthetisiert auf einem ABI-Instrument und bis zu 10 Phosphoramidite
6 wurden an ihre 5'-Enden
unter Standardbedingungen (Konzentration 0,2 M in Acetonitril; Kopplungszeit
60 s) gekoppelt. Es wurde kein Unterschied in der Kopplungseffizienz
zwischen 6 und normalen nukleosidischen Bausteinen gemäß DMTr-Kationresponse
detektiert. Nach Standard-ammoniolytischem Entschützen wurde das
hergestellte Oligonucleotid auf PAGE isoliert und auf NAP Säulen entsalzt.
Dieses Oligonucleotid wurde schließlich markiert mit einem nicht-lumineszierenden
Europium(III)chelat, wie bei Dahlen et al., Bioconjugate Chem.,
1994, 5, 268 beschrieben.
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Beispiel 18
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Einführung
von Lanthanid(III)chelaten in eine Oligonucleotidstruktur unter
Verwendung von Verbindung 11
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Modellsequenzen
wurden wie vorstehend beschrieben synthetisiert. Eines oder fünf Phosphoramidite 11
wurden an deren 5'-Ende unter Verwendung
von Standardbedingungen gekoppelt. Es wurde kein Unterschied in
der Kopplungseffizienz zwischen 11 und normalen nukleosidischen
Bausteinen detektiert. Wenn der Kettenaufbau abgeschlossen war,
wurden die Oligonucleotide entschützt, durch Behandlung des festen
Trägermaterials
mit zunächst
0,1 M Natriumhydroxid für
4 Stunden bei Raumtemperatur. 1,0 M Ammoniumchlorid wurde anschließend zugegeben
und die Lösung
wurde im Vakuum konzentriert. der Rückstand wurde mit konzentriertem
Ammoniak 16 Stunden bei 60°C
behandelt. Danach wurde Europiumcitrat (19 Äq. pro Ligand) zugegeben und
das Gemisch wurde 90 Min bei Raumtemperatur gehalten. Entsalzen
mittels NAP, gefolgt von RP HPLC ergab die gewünschten Oligonucleotidkonjugate
mit einem oder fünf
Europium(III)chelaten in ihrer Struktur.
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Beispiel 19
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Reinigung von Oligonucleotidkonjugaten über HPLC
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Die
Oligonucleotidkonjugate wurden mittels Umkehrphasetechniken gereinigt,
unter Verwendung von entweder HyPURITYTM Elite
(ThermoQuest), Purospher RP-18e (Merck) oder Inertsil ODS-3 (GL
Sciences)-Säulen
und TEAA Puffer und Acetonitrilgradienten als mobile Phase.
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