DE60224744T2 - Methode und Einrichtung zur Anordnung von Elementen eines Turbinenleitapparates gemäss der bestehenden Einlassbedingungen - Google Patents

Methode und Einrichtung zur Anordnung von Elementen eines Turbinenleitapparates gemäss der bestehenden Einlassbedingungen Download PDF

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Description

  • Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf Düsen bzw. Leiteinrichtungen und Mäntel von Gasturbinen in einem Heißgasströmungspfad einer Turbine, wobei diese Düsen/Leiteinrichtungen und Mäntel vorzugsweise auf der Grundlage der Einlassbedingungen für die Düsen/Leiteinrichtungen und Mäntel, d. h. bekannter Strömungscharakteristika der durch die Einlassebene der Düse/Leiteinrichtung und die Einlassebene des Mantels strömenden heißen Verbrennungsgase, auf eine sich in Umfangsrichtung erstreckende Brennkammeranordnung bezogen platziert sind.
  • In konventionellen, für industrielle Zwecke, d. h. zur Erzeugung elektrischen Stroms, konstruierten Gasturbinen, weist das Brennkammersystem typischerweise eine ringförmige Anordnung von in Umfangsrichtung im Abstand zueinander angeordneten Brennkammern auf. Jede Brennkammer liefert heiße Verbrennungsgase durch ein angeschlossenes Übergangsstück zur Leitung über einen vorgegebenen Bereich der Düsen bzw. Leiteinrichtungen der ersten Stufe, einen vorgegebenen Bereich der Mäntel der ersten Stufe, die den Turbinenlaufschaufeln der ersten Stufe gegenüber liegen, und dann durch die Düsen bzw. Leiteinrichtungen und Mäntel weiterer Stufen. Im Hinblick auf die Düsen, weist jede Düse ein Paar in Umfangsrichtung im Abstand zueinander angeordneter, benachbarter Leitschaufeln und innere und äußere Seitenwände auf, die für die heißen Verbrennungsgase den Strömungspfad durch die Düse definieren. In der Konstruktion von Brennkammern gibt es bekannte Schwankungen der längs des Umfangs vorliegenden Strömungscharakteristika, die verursachen, dass jede Düse verschiedenen Einlassbedingungen aussetzt ist. So kann z. B. an der Einlassebene einer Düse der ersten Stufe oder im Wesentlichen an der Austrittsebene des Übergangsstücks eine Düse von deutlich anderen Wärmeübergangskoeffizienten und/oder Temperaturen als eine benachbarte Düse begleitet sein, die heiße Verbrennungsgase aus derselben Brennkammer und demselben Übergangsstück aufnimmt. Darüber hinaus kann eine der Düsen des Düsensatzes, der heiße Verbrennungsgase von einer einzelnen Brennkammer aufnimmt, an verschiedenen Stellen entlang des Einlasses verschiedenen Strömungsbedingungen ausgesetzt sein. Es ist verständlich, dass z. B. in einem Verbrennungssystem einer Gasturbine, das vierzehn Brennkammern und zweiundvierzig Düsen der ersten Stufe aufweist, die in gleichem Abstand zueinander positionierten Brennkammer/Düsen-Anordnungen jeweils drei Düsen aufweisen, die heiße Verbrennungsgase von einer einzelnen Brennkammer empfangen. Wegen der Schwankungen der Strömungscharakteristika unterscheiden sich die Einlassbedingungen, denen eine der Düsen ausgesetzt ist, wesentlich von den Einlassbedingungen, denen die anderen zwei Düsen ausgesetzt sind.
  • Genauer gesagt, kann wegen der Verwirbelungseffekte der Brennstoffstömung innerhalb der Brennkammer eine erste der drei Düsen nicht nur eine höhere Temperaturentwicklung als die zwei benachbarten Düsen, sondern auch eine höhere Temperatur an einer Stelle entlang des Außenumfangs und neben einer äußeren Ecke der Düse aufweisen. Die anderen zwei Düsen des Düsensatzes, die heiße Verbrennungsgase von der einen Brennkammer aufnehmen, können über dem Düseneinlass konstant im Wesentlichen die gleiche Einlasstemperatur aufweisen. Auf diese Weise wird eine örtlich überhitzte Stelle (Hot Spot) in einer Düse der ersten Stufe eines jeden zu einer Brennkammer zugehörenden Düsensatzes erzeugt, wobei die Temperatur der überhitzten Stelle sich um so viel wie 500°F von den verbleibenden Düsen des Satzes unterscheiden kann. Die verschiedenen Strömungscharakteristika rufen auch Druckschwankungen hervor.
  • Aufgrund dieser erkannten Schwankungen der in Umfangsrichtung vorliegenden Strömungs- und Temperaturcharakteristika in der Einlassebene der Düsen, werden die Düsenkomponenten konventionell gleichförmig konstruiert, um den schädlichsten Brennkammerbedingen standzuhalten. In Folge dessen werden eine oder mehrere Düsen eines jeden Düsensatzes überdimensioniert, was negative Auswirkungen auf die Triebwerksleistung und die Kosten hat. Die Düsen der ersten Stufe z. B. werden in einer industriellen Gasturbine Luft- oder dampfgekühlt. Durch die gleiche Konstruktion aller Düsen einer Stufe und die Auslegung für das Schlimmstenfall-Szenario kann die erste Düse, die einer höheren Einlasstemperatur ausgesetzt ist als die benachbarten Düsen des Düsensatzes, der Verbrennungsgase von derselben Brennkammer empfängt, für diese Bedingung geeignet gekühlt werden. Die andere(n) Düse(n) dieses Satzes werden jedoch zu stark gekühlt, wobei wertvolle Kompressorauslassluft oder Dampf verwendet wird, was negative Folgeeinflüsse auf die Triebwerksleistung hat. Ferner sind Düsen für industrielle Gasturbinen typischerweise in Form von Düsensegmenten ausgebildet und in einer in Umfangsrichtung verlaufenden Anordnung befestigt, um Düsen der ersten und der zweiten Stufe zu bilden. Ungeachtet strikter Produktionskontrollen kann jedes Düsensegment eine andere Qualität aufweisen. So können z. B. die Schweißstellen auf den Düsensegmenten unterschiedlich sein oder die Stärke der thermischen Wärmeschutzbarrierenbeschichtungen kann ein wenig unterschiedlich sein. In Folge dessen können die strukturellen Eigenschaften der Segmente geringe Schwankungen aufweisen, Eigenschaften der Segmente geringe Schwankungen aufweisen, die zur Annahme oder Abweisung der Segmente zur Verwendung in Gasturbinen führen können. Die strukturellen Eigenschaften eines jeden Düsensegments können somit zur Ausbildung einer Düse an einer örtlich überhitzten Stelle („Hot Spot") nicht akzeptabel, aber für eine Düse an einer anderen Stelle innerhalb desselben Satzes, die weniger strengen Bedingungen ausgesetzt ist, durchaus akzeptabel sein. US-A-4 733 538 beschreibt ein Verfahren und eine zugehörige Gasturbine, die Hot Spots an dem Einlass einer Turbinendüse berücksichtigen und die Merkmale des Oberbegriffs des Anspruchs 1 und 5 aufweisen.
  • Dasselbe gilt für die Mäntel, die die Laufschaufeln verschiedener Turbinenstufen umgeben. Somit sind die Mäntel der verschiedenen Stufen in ähnlicher Weise Schwankungen der längs des Umfangs vorliegenden Strömungscharakteristika entlang einer Manteleinlassebene ausgesetzt. Die Mäntel sind von deutlich anderen Wärmeübergangskoeffizienten und/oder Temperaturen als benachbarte Mäntel begleitet, die die heißen Verbrennungsgase von der stromauf gelegenen Düsenstufe aufnehmen. Ähnlich wie die Düsen sind die Mäntel gleich konstruiert, um den schädlichsten Strömungspfadbedingungen standzuhalten, wobei die überdimensionierten Mäntel ähnlich negative Auswirkungen auf die Triebwerksleistung und die Kosten wie die zuvor beschriebenen Düsen aufweisen.
  • Typischerweise gibt es die gleiche Anzahl von Innenmänteln wie Düsen. Alternativ kann es eine unterschiedliche Anzahl von Mänteln und Düsen geben, z. B. zwei Mäntel für jede Düse. In jedem Falle werden, wie oben beschrieben, die verschiedenen Mäntel um den Heißgaspfad herum unterschiedlichen Einlassbedingungen ausgesetzt.
  • Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung werden die Düsen bzw. Leiteinrichtungen und Mäntel eines jeden Satzes von Düsen/Leiteinrichtungen und Mänteln für jede zugehörige Brennkammer vorzugsweise entsprechend den zugehörigen Einlassbedingungen der Düse (Leiteinrichtung) und des Mantels platziert. Hinsichtlich der Düsen z. B., bei denen Hot Spots in den Einlassbedingungen eines jeden Düsensatzes, das die heißen Verbrennungsgase von einer zugehörigen Brennkammer aufnimmt, identifiziert werden, kann die Düse an dieser Umfangsstelle für diese erhöhte Temperaturbedingung ausgelegt werden. Somit kann diese Düse mit stärkerer Kühlung versehen werden, indem z. B. der Luft- oder Dampfdurchfluss durch die Düse gesteigert wird, um die Düse zur Berücksichtigung des Hot Spots weiter zu kühlen. Umgekehrt muss die verbleibende Düse oder müssen die verbleibenden Düsen des Satzes von Düsen, die Verbrennungsgase aus derselben Brennkammer aufnehmen, nicht für das Schlimmstenfall-Szenario ausgelegt werden, sondern können ausgelegt werden, um z. B. eine reduzierte Kühlströmung von Luft oder Dampf zu liefern. Auf diese Weise wird eine Überdimensionierung der letztgenannten Düse(n) vermieden. Die Qualität der Düsen, die einen Düsensatz bilden, der Verbrennungsgase von derselben Brennkammer empfängt, kann ebenfalls unterschiedlich sein. Z. B. muss die strukturelle Qualität der Düsen, die eine kühlere Strömung der heißen Verbrennungsgase aufnehmen, nicht dieselbe strukturelle Qualität der Düsen dieses Satzes aufweisen, der die heißere Strömung aus derselben Brennkammer aufnimmt. Somit können Wandstärke oder Beschichtungen, wie z. B. Wärmebarrierenbeschichtungen, oder beides für diejeni gen Düsen verringert werden, bei denen kühlere Strömungen von Verbrennungsgasen festgestellt werden, verglichen mit der Wandstärke und/oder den Beschichtungen der Düse dieses Satzes, die die heißeren Verbrennungsgase aufnimmt. Durch eine bevorzugte Auslegung der Düsen eines jeden Satzes von diesen und eine bevorzugte Positionierung dieser Düsen abhängig von den Einlassbedingungen von jeder Brennkammer kann die Triebwerksleistungsfähigkeit und die Gesamtlebensdauer der Düsen erhöht werden. Man wird es zu schätzen wissen, dass das Vorstehende sowohl auf die Düsen der ersten Stufe Als auch auf die Düsen der zweiten Stufe anwendbar ist.
  • Ähnlich wie im Falle der Düsen, werden die Mäntel vorzugsweise entsprechend den Bedingungen der entlang des Heißgaspfades strömenden Heißgase an einer Einlassebene zu der ringförmigen Anordnung von Mänteln der Rotorstufen platziert. Dort, wo z. B. Hot Spots in den Einlassbedingungen zu den stromab von den Düsen gelegenen Mäntel festgestellt werden, kann der Mantel oder können die Mäntel an dieser Stelle für diese erhöhte Temperatur ausgelegt werden. Beispielsweise kann eine stärkere Kühlung geliefert werden. Umgekehrt müssen die Mäntel des verbleibenden Satzes von Mänteln, die die Verbrennungsgase von derselben Brennkammer empfangen, obgleich über die stromauf gelegenen Düsen, nicht für das Schlimmstenfall-Szenario ausgelegt werden, sondern können dimensioniert werden, um eine reduzierte Kühlung oder eine reduzierte strukturelle Qualität zu erzielen. Darüber hinaus können Dicken oder Beschichtungen angepasst werden, um die reduzierte Temperatur der Gase zu berücksichtigen. Entsprechend können die Mäntel, ähnlich wie die Düsen, für erhöhte Triebwerksleistungsfähigkeit und Gesamtlebensdauer der Mäntel, vorzugsweise in Abhängigkeit von den Bedingungen der heißen Verbrennungsgase konstruiert werden, die an den Mänteln vorbeiströmen. Man wird es auch wertschätzen, dass das Zuvorgenannte auf die Mäntel jeder Turbinenstufe anwendbar ist.
  • In einer bevorzugten Ausführungsform gemäß der vorliegenden Erfindung ist für eine Gasturbine, die eine sich längs des Umfangs erstreckende Anordnung von Komponenten, die zumindest teilweise einen Heißgaspfad durch die Turbine definieren, und mehrere Brennkammern aufweist, um heiße Verbrennungsgase durch zugehörige Sätze von Komponenten strömen zu lassen, wobei erste und zweite Komponenten eines jeden Komponentensatzes unterschiedlichen Einlassbedingungen der heißen Verbrennungsgase von einer zugeordneten Brennkammer ausgesetzt sind, ein Verfahren zur aufeinander bezogenen Platzierung der Komponenten und Brennkammern geschaffen, das den Verfahrensschritt aufweist, die erste Komponente vorzugsweise bezogen auf die zweite Komponente in jedem Satz von Komponenten an einer auf die zugeordnete Brennkammer bezogenen Umfangsposition auf der Grundlage der unterschiedlichen Einlassbedingungen für die Komponenten zu positionieren.
  • In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform gemäß vorliegender Erfindung ist für eine Gasturbine, die eine sich in Umfangsrichtung erstreckende Anordnung von Düsen bzw. Leiteinrichtungen und mehrere Brennkammern zur Leitung heißer Verbrennungsgase durch entsprechende Sätze benachbarter Düsen (Leiteinrichtungen) aufweist, wobei erste und zweite Düsen eines jeden Düsensatzes unterschiedlichen Einlassbedingungen der heißen Verbrennungsgase von einer zugeordneten Brennkammer unterworfen sind, ein Verfahren zur Platzierung der Düsen und Brennkammern relativ zueinander geschaffen, das den Verfahrensschritt aufweist, die erste Düse vorzugsweise bezogen auf die zweite Düse in jedem Satz von Düsen an einer auf die zugeordnete Brennkammer bezogenen Umfangsposition auf der Grundlage der unterschiedlichen Einlassbedingungen für die Düsen zu positionieren.
  • In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform gemäß der vorliegenden Erfindung ist für eine Gasturbine, die eine sich in Umfangsrichtung erstreckende Anordnung von Komponenten aufweist, die zumindest teilweise einen Heißgaspfad durch die Turbine definieren, und mehrere Brennkammern für die Leitung der heißen Verbrennungsgase durch zugehörige Sätze von Komponenten aufweist, wobei ersten und zweite Komponenten eines jeden Komponentensatzes unterschiedlichen Einlassbedingungen der heißen Verbrennungsgase von einer zugeordneten Brennkammer ausgesetzt sind, ein Verfahren zur aufeinander bezogenen Platzierung der Komponenten und Brennkammern geschaffen, wobei das Verfahren den Verfahrensschritt aufweist, die Turbinenleistungsfähigkeit zu steigern, indem die erste Komponente bezogen auf die zweite Komponente in jedem Satz von Komponenten vorzugsweise an einer auf die zugeordnete Brennkammer bezogenen Umfangsposition, auf der Grundlage der unterschiedlichen Einlassbedingungen positioniert wird.
  • In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform gemäß der vorliegenden Erfindung ist für eine Gasturbine, die sich längs des Umfangs erstreckende Anordnung von Komponenten, die zumindest teilweise einen Heißgaspfad durch die Turbine definieren, und mehrere Brennkammern für die Leitung der heißen Verbrennungsgase durch zugehörige Sätze von Komponenten aufweist, wobei erste und zweite Komponenten eines jeden Komponentensatzes unterschiedlichen Einlassbe dingungen der heißen Verbrennungsgase von einer zugeordneten Brennkammer ausgesetzt sind, ein Verfahren zur aufeinander bezogenen Platzierung der Komponenten und Brennkammern geschaffen, das den Schritt aufweist, die Lebensdauer der Komponenten zu erhöhen, indem die erste Komponente bezogen auf die zweite Komponente in jedem Satz von Komponenten vorzugsweise an einer auf die zugeordnete Brennkammer bezogenen Umfangsposition, auf der Grundlage der unterschiedlichen Einlassbedingungen positioniert wird.
  • In einer weiter bevorzugten Ausführungsform gemäß der vorliegenden Erfindung ist eine Gasturbine geschaffen, die eine sich in Umfangsrichtung erstreckende Anordnung von Komponenten, die zumindest teilweise einen Heißgaspfad durch die Turbine definieren, und mehrere Brennkammern aufweist, um heiße Verbrennungsgase entlang des Heißgaspfads durch zugehörige Sätze von benachbarten Komponenten strömen zu lassen, wobei erste und zweite Komponenten eines jeden Komponentensatzes unterschiedlichen Einlassbedingungen der heißen Verbrennungsgase von einer ihnen zugeordneten Brennkammer ausgesetzt sind, wobei die erste Komponente jedes Satzes von diesen an einer auf die zweite Komponente ihres Satzes und die zugehörige Brennkammer bezogenen Umfangsposition auf der Grundlage der unterschiedlichen Einlassbedingungen positioniert ist und einen Qualitätsunterschied im Vergleich zu der zweiten Komponente aufweist.
  • Die Erfindung wird nun detaillierter anhand von Beispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnungen beschrieben, in denen zeigen:
  • 1 eine schematische Teilansicht der ersten und zweiten Stufe einer Turbine unter Veranschaulichung des Heißgaspfads;
  • 2 eine schematische Darstellung der gleichmäßigen Einteilung einer Düsenstufe;
  • 3 eine schematische Darstellung einer gleichmäßigen Einteilung einer Brennkammerdüsenstufe;
  • 4 eine gleichmäßig verteilte Brennkammer/Düsen-Verbindung mit Blick nach hinten von der Brennkammer in Richtung des Düseneinlasses einer Düse der ersten Stufe; und
  • 5 eine zu der 4 ähnliche Ansicht, die einen gleichmäßig eingeteilten Verbund aus Mänteln, Düsen und Brennkammern relativ zueinander zeigt.
  • Bezugnehmend nun auf die Zeichnungen, insbesondere auf 1., sind dort eine erste und eine zweite Stufe von Düsen (Leiteinrichtungen) für eine Gasturbine dargestellt, die allgemein mit 6 bzw. 8 bezeichnet sind. Die Düsen der ersten Stufe weisen mehrere Komponenten auf, d. h. Düsen N, die jeweils durch ein Paar benachbarter Leitschaufeln 11 und eine innere bzw. äußere Seitenwand 12 bzw. 14 definiert sind, die teilweise den Heißgaspfad durch die Düse der ersten Stufe definieren. D. h., die heißen Verbrennungsgase aus Brennkammern 15 (3 und 4) strömen axial durch Übergangsstücke 16 zu den Düsen N der ersten Stufe und insbesondere zwischen jedem Paar in Umfangsrichtung benachbarter Leitschaufeln 11 und der inneren und der äußeren Seitenwand 12 und 14. Die heißen Verbrennungsgase, die durch die Düsen N entlang der Heißgaspfade strömen, treiben selbstverständlich die Turbinenlaufschaufeln 18 der ersten Stufe an. Die zweite Stufe 8 enthält ebenfalls mehrere Düsen bzw. Leiteinrichtungen N, von denen jede durch ein Paar benachbarter Leitschaufeln 17 und durch eine innere und eine äußere Seitenwand 21 bzw. 23 definiert ist, die teilweise den Heißgaspfad durch die Düse/Leiteinrichtung 8 der zweiten Stufe definieren. Die Laufschaufeln der zweiten Stufe sind mit 26 gekennzeichnet.
  • In 1 sind ferner die inneren und äußeren Mäntel der ersten und der zweiten Stufe dargestellt, die den Turbinenlaufschaufeln 18 bzw. 26 gegenüberliegend angeordnet sind. Insbesondere sind der innere und der äußere Mantel 28 und 30 der ersten Stufe sowie der innere und der äußere Mantel 32 und 34 der zweiten Stufe dargestellt.
  • In dem auf 2 Bezug genommen und zuerst die bevorzugte Positionierung der Düsen der ersten Stufe beschrieben wird, sind die Leitschaufeln 11 in einer sich in Umfangsrichtung erstreckenden Anordnung von diesen angeordnet und um die Achse 20 der Turbine in gleichen Abständen zueinander positioniert. In 3 ist erkennbar, dass die mehreren Brennkammern 15 in einer sich in Umfangsrichtung erstreckenden Anordnung um die Achse 20 herum angeordnet sind und die heißen Verbrennungsgase über die Übergangsstücke 16 zu den Düsen 10 liefern. Es ist verständlich, dass jede einzelne Brennkammer 15 mehrere Brennstoffdüsen aufweist, nicht gezeigt, die den Brennstoff und somit die heißen Verbrennungsgase verwirbeln, die aus den Brennkammern 15 durch die Übergangsstücke 16 in die Düsen strömen. Es ist festgestellt worden, dass das Wirbelmuster heißer Verbrennungsgase eine Schwankung der Strömungscharakteris tika der von den Brennkammern 15 durch die Übergangsstücke 16 in die Düsen N strömenden heißen Verbrennungsgase hervorruft. Diese Schwankungen enthalten Temperatur- und Druckschwankungen entlang der Einlassebenen 19 der Düsen N.
  • Bezug nehmend nun auf 4, ist dort eine typische gleichmäßig verteilte Brennkammer-Düsen-Verbundstruktur dargestellt, wobei die Anordnung der Brennkammern 15, Übergangsstücke 16 und Düsen N in Bezug aufeinander veranschaulicht ist. In 4 sind es insbesondere drei Düsen N1, N2 und N3 veranschaulicht, die im Wesentlichen die Gesamtheit der heißen Verbrennungsgase von der zugehörigen Brennkammer 16 durch ein zugehöriges Übergangsstück 15 empfangen. Während für jede Brennkammer drei Düsen dargestellt sind, ist es verständlich, dass sich die Anzahl der Düsen N pro Brennkammer von dem Verhältnis 3:1 unterscheiden kann und dass höhere oder niedrigere Verhältnisse geschaffen werden können. Die Anordnung von drei Düsen N in Bezug auf eine Brennkammer ist somit lediglich beispielhaft und soll nicht als eine Einschränkung betrachtet werden. Es ist ferner verständlich, dass, obwohl sich die vorliegende Beschreibung und Darstellung in ihren weiteren Verläufen insbesondere auf die Düsen der ersten Stufe beziehen, die Erfindung gleichwohl auf die Düsen der zweiten Stufe anwendbar ist. Die Düsen der zweiten Stufe werden aus ähnlichen Gründen, wie hierin beschrieben, rings um die Rotorachse relativ zu den Brennkammern in gleichem Abstand zueinander positioniert, wobei die Düsen per Definition auch die inneren und die äußeren Wände enthalten.
  • Wie zuvor erwähnt, sind die Strömungscharakteristika der heißen Verbrennungsgase, die aus jeder Brennkammer 15 durch ihr zugehöriges Übergangsstück 16 in die zugehörigen Düsen N1, N2 und N3 strömen, unterschiedlich. So ist z. B. mit Hilfe von Computersimulationen festgestellt worden, dass z. B. die Temperatureigenschaften der heißen Verbrennungsgase, die in die Düse N1, insbesondere entlang ihres äußeren Umfangs, eintreten, heißer als die Gase sind, die durch den verbleibenden Teil der Düse N1 und durch die Düsen N2 und N3 strömen. Eine derartige Temperaturschwankung kann sogar 500°F betragen. Es ist deshalb verständlich, dass z. B. Spülluft, die durch die Spalte 22 und 24 (1) zwischen dem Übergangsstück 16 und den Mänteln 12 bzw. 14 in den Heißgaspfad einströmt, die erhöhte Temperatur der Gase, die durch die Düse N1 strömen, im Vergleich zu der Temperatur der Gase, die durch die Düsen N2 und N3 strömen, ausgleichen muss. Darüber hinaus können die kühlenden Luft- oder Dampfströmungen durch die Düsen auch angepasst werden, um diese höheren Temperaturen auszugleichen. Für ein repräsentatives Beispiel einer Düse der ersten Stufe mit einem durch sie strömenden Kühlmedium, vergleiche U.S.- Patentschrift Nr. 6,079,943 , deren Offenbarung unter Bezug auf diese hierin einbezogen wird. Die Qualität der Düse N1 muss ebenfalls an diese Temperaturschwankung angepasst sein. Wie zuvor erwähnt, wurden Düsen in der Vergangenheit unter einheitlichen Standards konstruiert, um Schlimmstenfall-Szenarios zu bewältigen. In Folge dessen sind die Düsen N2 und N3 im Vergleich zu der Düse N1 im Hinblick auf Qualitäts- und Kühlgesichtspunkte überdimensioniert. Unter Qualität wird die Wandstärke der die Düse bildenden Teile, die Stabilität der Schweißstellen und/oder allgemein die erwartete Lebensdauer oder Robustheit der Teile verstanden.
  • Gemäß der vorliegenden Erfindung können die Düsen N vorzugsweise in einer ringförmigen Anordnung von diesen gemäß den Einlassbedingungen positioniert werden, denen jede Düse bezüglich ihrer zugehörigen Brennkammer und ihres zugehörigen Übergangsstückes ausgesetzt ist. Bspw. kann die Düse N1, die Einlassbedingungen mit höheren Temperaturen ausgesetzt ist als die Temperaturen, denen die Düsen N2 und N3 ausgesetzt sind, eine erhöhte Kühlung im Vergleich zu der Kühlung aufweisen, die den Düsen N2 und N3 zuteil wird. Die durch die Schlitze 22 und 24 zugeführte Spülluftmenge kann vergrößert werden. Umgekehrt erfordern die Düsen N2 und N3 einen verringerten Kühlstrom, z. B. Temperatur, verglichen mit dem Kühlstrom oder der Temperatur der Düse N1. In Folge dessen kann eine erhöhte Triebwerksleistung durch Reduktion der für die Düsen N2 und N3 benötigten Kühlung erzielt werden, die ansonsten notwendig wäre, wenn alle Düsen identisch für das Schlimmstenfall-Szenario ausgelegt wären, d. h. um die höhere Temperatur der Strömung der Verbrennungsgase durch die Düse N1 zu berücksichtigen. Darüber hinaus kann die Qualität der Düsen, die den niedrigeren Temperaturen aus der zugehörigen Brennkammer ausgesetzt sind, d. h. der Düsen N2 und N3 vermindert werden. Unter Qualitätsminderung wird verstanden, dass an die Düsen N2 und N3 niedrigere strukturelle Anforderungen gestellt werden können und/oder diese geringere Beschichtungen aufweisen können, im Vergleich zu jenen strukturellen und beschichtungsbezogenen Anforderungen, die für die Düse N1 notwendig sind, um die höheren Temperaturanteile der Verbrennungsgase auszuhalten. Z. B. werden die Düsensegmente, d. h. die äußeren und inneren Wände 12 und 14 und jede Leitschaufel oder Leitschaufeln, die ein Düsensegment bilden, mit bestimmten Toleranzen hergestellt. Aufgrund von Schwankungen in der Herstellung der Segmente innerhalb jener Toleranzen können Segmente, die robuster als andere sind, identifiziert und an einer bevorzugten Stelle platziert, d. h. den Brennkammern gegenüberliegend positio niert werden, um bekannte Schwankungen in den Düseneinlassströmungen aufzunehmen. Wegen des bekannten erheblichen Unterschieds der Einlassströmungsbedingungen für die Düsen können bestimmte Düsen mit einer strukturellen Robustheit hergestellt werden, d. h. Materialstärken können erhöht werden, und so platziert werden, dass sie die ungünstigeren Bedingungen aushalten, während die verbleibenden Düsen mit weniger struktureller Robustheit hergestellt und platziert werden können, um die weniger schadhaften Einlassbedingungen auszuhalten. In ähnlicher Weise können unterschiedliche thermische Barrierenbeschichtungen, d. h. Stärke oder Materialien, für die Düsen N in Abhängigkeit von ihrer Lage innerhalb der Düsenstufe, geschaffen werden. Ebenso können verschiedene Kühlungsanforderungen und die Struktur, um diese verschiedenen Kühlungsanforderungen zu berücksichtigen, für die verschiedenen Düsen, abhängig von ihrer beabsichtigten Lage entlang der Düsenstufe, geschaffen werden. Z. B. kann ein reduzierter Kühlungsstrom denjenigen Düsen zugeführt werden, die in den zugehörigen Brennkammern und Übergangsstücken gegenüberliegenden Abschnitten positioniert sind, von denen bekannt ist, dass sie eine geringere thermische Belastung aufweisen (sei es eine strömungsbedingte Erhöhung des Wärmeübertragungskoeffizienten oder eine Funktion des Temperaturprofils längs des Umfangs). In Folge dessen kann jede Düse in Bezug auf andere Düsen der Stufe unterschiedliche strukturelle oder kühlungsbezogene Anforderungen aufweisen, und diese sind somit innerhalb der Düsenstufe abhängig von verschiedenen bekannten Einlassbedingungen um die Düsenstufe herum an einer bevorzugten Stelle platziert.
  • Die vorstehende Beschreibung, wie sie auf die Düsen bzw. Leiteinrichtungen angewandt worden ist, ist auch auf auf andere Turbinenkomponenten anwendbar, z. B. Mäntel der ersten Stufe und anderer Stufen der Turbine. Wenn die heißen Gase durch die Düsen strömen, erzeugt das Wirbelmuster der heißen Verbrennungsgase aus den Brennkammern auch Schwankungen der Strömungscharakteristika jener heißen Gase entlang der um die Laufschaufeln der Turbinenstufen angeordneten Mantelelemente, z. B. der Mantelelemente 28 und 32. Unter der Annahme dass z. B. ein innerer Mantel stromab jeder Düse einer zugehörigen Stufe vorhanden ist, ist es verständlich, dass das Strömungsmuster ähnliche Schwankungen aufweist wie an dem Einlass zu den zugehörigen Düsen. Z. B. und Bezug nehmend auf 5 werden die Temperatureigenschaften der durch den Mantel S1 von der Düse N1 aufgenommenen Strömung heißer als die der Gase, die durch die Mäntel S2 und S3 von den Düsen N2 und N3 aufgenommen werden. Während der Mantel oder die Mantelelemente, der bzw. die die heißesten Gase von den Düsen aufnimmt bzw. aufnehmen, sich an anderen Stellen längs des Umfangs als die die heißesten Gase aufnehmende Düse N1 befinden kann/können, ist die Wirkung ähnlich. Deshalb kann der die heißesten Gase aufnehmende Mantel S1 gegenüber den die kühleren Gase aufnehmenden Mänteln S2 und S3 verschieden entworfen sein. Es kann eine zusätzliche Kühlung zugeführt werden, oder es können Beschichtungen verschiedener Qualität oder Dicke an den Abdeckungen vorgesehen werden. Die Mäntel können strukturell robuster sein als benachbarte Mäntel, die die kühleren Gase aufnehmen. In Folge dessen können die Mäntel der verschiedenen Stufen in Abhängigkeit von verschiedenen Bedingungen der heißen Gase, die in eine Einlassebene der Mäntel einströmen, in Bezug aufeinander rings um die Turbinenachse in der bevorzugten Weise platziert werden.

Claims (10)

  1. Verfahren zur aufeinander bezogenen Platzierung von Komponenten und Brennkammern in einer Gasturbine mit einer sich in Umfangsrichtung erstreckenden Komponentenanordnung (N, S), die zumindest teilweise einen Heißgaspfad durch die Turbine definieren, und mit mehreren Brennkammern (15, um heiße Verbrennungsgase durch entsprechende Sätze von Komponenten zu leiten, wobei erste (N1, S1) und zweite Komponenten (N2, S2) eines jeden Komponentensatzes unterschiedlichen Einlassbedingungen der heißen Verbrennungsgase von einer zugeordneten Brennkammer (15) unterworfen sind, wobei das Verfahren durch den Verfahrensschritt gekennzeichnet ist, die erste Komponente (N1, S1) vorzugsweise bezogen auf die zweite Komponente (N2, S2) in jedem Satz von Komponenten (N, S) an einer auf die zugeordnete Brennkammer (15) bezogenen Umfangsposition auf der Grundlage der unterschiedlichen Einlassbedingungen für die Komponenten (N, S) zu positionieren.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, beinhaltend die Bewertung der Qualität der ersten und zweiten Komponenten (N1, S1, N2, S2) und Bereitstellen der ersten Komponente (N1, S1) eines jeden Komponentensatzes in einer höheren Qualität als die zweite Komponente (N2, S2).
  3. Verfahren nach Anspruch 1, wobei die Komponenten Mäntel (S) beinhalten.
  4. Verfahren nach Anspruch 1, wobei die Komponenten Leiteinrichtungen (N) beinhalten.
  5. Gasturbine, umfassend: eine sich in Umfangsrichtung erstreckende Komponentenanordnung (N, S), die zumindest teilweise einen Heißgaspfad durch die Turbine definiert; eine sich in Umfangsrichtung erstreckende Anordnung von Brennkammern (15), um heiße Verbrennungsgase entlang des Heißgaspfads durch entsprechende Sätze benachbarter Komponenten zu leiten, wobei erste und zweite Komponenten (N1, S1, N2, S2) dieser Komponentensätze unterschiedlichen Einlassbedingungen der heißen Verbrennungsgase von mit ihnen verbundenen Brennkammern unterworfen sind, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Komponente (N1, S1) eines jeden Satzes auf der Grundlage der unterschiedlichen Einlassbedingungen an einer auf die zweite Komponente (N2, S2) eines jeden Satzes sowie auf die ihr zugeordnete Brennkammer bezogenen Umfangsposition positioniert ist und im Vergleich einen qualitativen Unterschied zu der zweiten Komponente aufweist.
  6. Turbine nach Anspruch 5, wobei jede erste Komponente (N1, S1) im Verhältnis zu der zweiten Komponente über eine erhöhte Kühlkapazität verfügt.
  7. Turbine nach Anspruch 5, wobei jede zweite Komponente (N2, S2) im Verhältnis zu der ersten Komponente über eine verminderte Kühlkapazität verfügt.
  8. Turbine nach Anspruch 5, wobei die erste Komponente (N1, S1) strukturell verschieden von der zweiten Komponente (N2, S2) ist.
  9. Turbine nach Anspruch 5, wobei die Komponenten Mäntel aufweisen.
  10. Turbine nach Anspruch 5, wobei die Komponenten Düsen aufweisen.
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