-
Technisches Gebiet
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft einen Prozess für Plasmid-DNA, das entweder
einen erhöhten
Plasmidgehalt in bakteriellen Wirtszellen und eine erhöhte Ausbeute
an Plasmid-DNA oder einen verringerten Plasmidgehalt in bakteriellen
Wirtszellen ermöglicht.
-
Stand der Technik
-
Plasmide
sind stabile, extrachromosomale, genetische Elemente in Bakterien,
die am häufigsten
aus ringförmiger
DNA (die häufig
eine Größe von einigen
Kilobasenpaaren [kb] aufweist) bestehen, und die zur autonomen Replikation
in Bakterienzellen imstande sind. Mit dem Aufkommen der rekombinanten
DNA-Technologie
wurden Plasmide zunehmend in zahlreichen Prozessen als Träger oder
Vektoren zur Einführung
und Beibehaltung nicht-nativer DNA in bakteriellen Wirtszellen verwendet.
In jüngster
Zeit wurden Plasmide auch in der Form von DNA-Impfstoffen in der medizinischen und
veterinärmedizinischen
Praxis als Produkte wichtig. In den meisten solcher Anwendungen
ist der bakterielle Wirt Escherichia coli.
-
Ein
wichtiges Merkmal in Bezug auf Plasmide ist ihre Kopienzahlregulierung
in bakteriellen Zellen. Unter normalen Wachstumsbedingungen wird
jedes Plasmid durch die Wirkung von Feedback-Regulationsschleifen,
die die Replikation der Plasmid-DNA kontrollieren, bei einer charakteristischen
Kopienzahl in der Zelle gehalten. Eine Klasse von Plasmiden, die
weitgehend in der Biotechnologie verwendet wird, sind die "ColE1-artigen" Plasmide, die die
natürlich
vorkommenden Plasmide ColE1, p15A, RSF1030, CloDF13 und pMB1, wie auch
die Klonierungsvektoren pBR322, pBR329, pACYC184, pACYC177 und pUC-
und die pBluescript-Reihe von Plasmiden enthalten. In der Replikation
der CoE1-artigen Plasmide in E. coli beinhalten die Feedback-Regulationsschleifen
eine plasmidspezifische RNA-Spezies (RNA-II), die die Replikation
aktiviert, und eine zweite plasmidspezifische RNA-Spezies (RNA-I)
und ein Protein (Rop), die zur Hemmung der Replikation dienen [Polisky
(1988) Cell 55: 929–932].
-
Nach
dem Stand der Technik wurde versucht, Änderungen in der Kopienzahl
von Plasmiden – sowohl aufwärts wie
auch abwärts
durch Manipulation der betroffenen Feedback-Regulationsschleifen
zu erzielen, wie in der Folge kurz beschrieben wird. Manipulationen
zur Erhöhung
der Plasmid-Kopienzahl sind allgemein erwünscht, wenn das Ziel (i) die
Erhöhung
der Ausbeuten der Plasmid-DNA aus Kulturen, zum Beispiel in rekombinanten
DNA-Routineexperimenten oder in der Herstellung von DNA-Impfstoffen;
oder (ii) die Erhöhung
der Expression eines oder mehrere Produkte ist, für die ein
oder mehrere Plasmid-assoziierte Gene kodieren. Eine Erhöhung in
der Plasmid-Kopienzahl wurde entweder konstitutiv durch Mutationen,
die die Feedback-Regulationsschleifen inaktivieren (die zum Beispiel
in den allgemein verwendeten ColE1-abgeleiteten pUC-Reihen von Plasmidvektoren
mit sehr hohen Kopienzahlen vorhanden sind, wie zum Beispiel pUC18
oder pUC19), oder durch induzierbare Prozesse erreicht, die als
Runaway-Plasmid-Replikationssysteme bezeichnet werden [Lin-Chao
et al. (1992) Mol. Microbiol. 6: 3385–3393; Nordstrom und Uhlin
(1992) Bio/Technology 10: 661–666].
-
Manipulationen
zur Senkung der Plasmid-Kopienzahl wurden in Situationen wertvoll,
in welchen das Gen oder die Gene, die mit dem Plasmid assoziiert
sind, den bakteriellen Wirtszellen einen dosisabhängigen Wachstumsnachteil
verleihen. Die Mutation in penB, einem chromosomalen E. coli-Gen,
verringerte nachweislich die Kopienzahl sowohl von ColE1-abgeleiteten
wie auch p15A-abgeleiteten Plasmiden, höchstwahrscheinlich durch Stabilisierung
der RNA-I-Transkripte, die an der negativen Kontrolle der Plasmidreplikation
beteiligt sind [Lopilato et al. (1986) Mol. Gen. Genet. 205: 285–290].
-
Aufgaben der vorliegenden Erfindung
-
Die
Hauptaufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Entwicklung einer
Methode zum Erreichen eines geänderten
Plasmidgehalts in einem Bakterium, das eine Mutation in dem chromosomalen
Gen nusG aufweist.
-
Eine
weitere Hauptaufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Entwicklung
einer Methode, in der die nusG-Genmutation zu einer Erhöhung im
Plasmidgehalt führt.
-
Eine
weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Entwicklung einer
Methode zur Änderung
des Plasmidgehalts, wobei die Differenz im Plasmidgehalt etwa zehnfach
ist.
-
Eine
weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Entwicklung eines
E. coli-Stamms des Genotyps MC4100 nusG argE86::Tn10 dnaC zjj901::Tn10dKan.
-
Eine
weitere Hauptaufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Entwicklung
eines E. coli-Stamms mit einer Mutation im Codon 146 des nusG Gens,
die zum Ersatz von Glycin durch Aspartat an der entsprechenden Aminosäureposition
des kodierten Proteins führt.
-
Kurzdarstellung der Erfindung
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Erhalten eines
geänderten
Plasmidgehalts in Bakterien, die eine Mutation im chromosomalen
nusG Gen aufweisen, und deren bakterielle Stämme, die das mutierte chromosomale
Gen aufweisen, die imstande sind, den Plasmidgehalt zu ändern.
-
Ausführliche
Beschreibung der Erfindung
-
Daher
betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zum Erhalten eines
geänderten
Plasmidgehalts in Bakterien, die eine Mutation im chromosomalen
nusG Gen aufweisen, und deren bakterielle Stämme, die die mutierten chromosomalen
Gene einzeln oder in verschiedenen möglichen Kombinationen aufweisen,
die imstande sind, den Plasmidgehalt zu verändern.
-
Eine
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zum Erhalten eines
geänderten Plasmidgehalts
in einem Bakterium, das eine Mutation im chromosomalen nusG Gen
aufweist, wobei das Verfahren die Schritte umfasst:
- (a) Einführen
einer Mutation in das chromosomale Gen nusG des Wirtsbakteriums,
- (b) Beibehalten einer funktionellen Kopie des chromosomalen
Gens auf einem wahlweisen Replikon in dem Bakterium,
- (c) Kultivierung des Bakteriums unter Bedingungen, welche die
intrazelluläre
Replikation und die Beibehaltung des wahlweisen Replikons gestatten,
- (d) Überführen des
Bakteriums unter einschränkenden
Bedingungen, welche die intrazelluläre Replikation des wahlweisen
Replikons nicht länger
gestatten,
- (e) Schätzen
des Gehalts an Plasmidvektoren im Bakterium sowohl unter nicht eingeschränkten als
auch unter eingeschränkten
Bedingungen, und
- (f) Berechnen der Differenz des Gehalts an Plasmidvektoren im
Bakterium sowohl unter nicht eingeschränkten als auch unter eingeschränkten Bedingungen
in dem Gen.
-
In
einer anderen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung zeigt das nusG Gen eine GC-zu-AT Mutation
im Codon 146, was zum Ersatz von Glycin durch Aspartat bei der entsprechenden
Aminosäure
führt.
-
In
einer anderen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung sind die Bakterien aus der Familie der Enterobacteriaceae
die Wirtsbakterien.
-
In
einer anderen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung sind die Wirtbakterien vorzugsweise E. coli.
-
In
einer anderen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung sind die Plasmidvektoren vorzugsweise aus
einer Gruppe, die von ColE1 abgeleitete Plasmide und von p15A abgeleitete
Plasmide umfasst.
-
In
einer anderen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung sind die von ColE1 abgeleiteten Plasmide
Mitglieder der Inkompatibilitätsgruppe,
welche die Plasmide pBR322, pBR329, die pUC Plasmidreihe, die pBluescript
Plasmidreihe und deren Derivate umfasst.
-
In
einer anderen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung sind die von p15A abgeleiteten Plasmide
Mitglieder der p15A Inkompatibilitätsgruppe, welche die Plasmide
pACYC184 und pACYC177 sowie deren Derivate umfasst.
-
In
einer anderen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung führt
die nusG Genmutation zu einer Steigerung im Plasmidgehalt.
-
In
einer anderen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist die Steigerung des Plasmidgehalts etwa
zehnfach.
-
In
einer anderen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung zeigen die das wahlweisen Replika ein nicht-mutiertes
Gen, das nusG umfasst.
-
In
einer anderen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung trägt
das Verfahren zum Erhalt von Zielgenen in erwünschten Mengen bei.
-
Eine
andere Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung betrifft einen E. coli Stamm des Genotyps MC4100
nusG argE86::Tn10 dnaC zjj901::Tn10dKan mit der Zugangsnummer NCIMB
41132, hinterlegt bei NCIMB Limited, Schottland, UK.
-
In
einer anderen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung trägt
der Stamm eine GC-zu-AT Mutation im Codon 146 des chromosomalen
nusG Gens, was zum Ersatz von Glycin durch Aspartat an der entsprechenden
Aminosäureposition
des kodierten Proteins führt,
gemeinsam mit einer argE86::Tn10 Mutation, die ungefähr zu 25%
an nusG bei Transduktion des Phagen PI gekoppelt ist.
-
In
einer anderen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist das Plasmid ein IPTG-(Isopropyl-Beta-D-Thiogalaktopyranosid)-abhängiges wahlweises
Replikon des nusG Gens.
-
In
einer anderen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist das Plasmid ein temperaturempfindliches
wahlweises Replikon des nusG Gens.
-
In
einer anderen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung besteht, ungeachtet der oben genannte Entwicklungen
nach dem Stand der Technik, ein Bedarf an zusätzlichen und verbesserten Prozeduren
zur Erhöhung
oder Senkung der Kopienzahlen und Ausbeute einer Plasmid-DNA, angesichts
der umfassenden Anwendungen der rekombinanten DNA-Technologie auf
Plasmidbasis wie auch der Ausbeuteanforderungen, die durch die Verwendung
von Plasmiden als DNA-Impfstoffe entstehen.
-
Eine
andere Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung betrifft neuartige Prozesse, die wir
zur Änderung
des Plasmid-DNA-Gehalts in bakteriellen Wirtszellen sowie dessen
Ausbeute von entwickelt haben, indem Stämme verwendet werden, die eine
Mutation in nusG aufweisen. Vorzugsweise sind die bakteriellen Zellen
von Bakterien der Familie Enterobacteriaceae, z. B. Escherichia
coli. Die nusG und rho Genprodukte wurden in Transkriptionsterminations-
und/oder Antiterminationsreaktionen innerhalb der bakteriellen Zelle
impliziert [Sullivan et al. (1992) Cell 68: 989–994; Martinez et al. (1996)
J. Mol. Biol. 257: 895–908],
während
das dnaC Genprodukt an der chromosomalen und Plasmid-DNA-Replikation
in vivo teilnimmt [Marians (1996) "Replication Fork Progression", in Escherichia
coli and Salmonella: Cellular and Molecular Biology, 2. Auflage (Neidhardt
et al., Hrsg.), ASM Press, Washington D. C., USA, Kapitel 50, S.
749–763].
Nach dem Stand der Technik gab es keine Beschreibung von Prozessen,
die Mutationen in einem dieser Gene zur Änderung des Plasmid-DNA-Gehalts
in und der Ausbeute von den entsprechenden bakteriellen Wirtszellen
verwenden.
-
In
einer anderen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung zeigt ein Aspekt der Erfindung ein Verfahren
zur Steigerung der Kopienzahlen von Plasmiden in bakteriellen Wirtszellen
mit einer Mutation in dem nusg Gen.
-
In
einer anderen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung stellt die Erfindung ein Verfahren zur Steigerung
der Kopienzahlen von Plasmiden bereit, wobei (i) die bakteriellen
Wirtszellen eine Mutation in dem chromosomalen nusG Gen aufweisen,
(ii) die Zellen auch ein funktionales nusG+ Gen
auf einem wahlweisen Replikon tragen, (iii) das Bakterium unter
Bedingungen kultiviert wird, die eine intrazelluläre Replikation
und Beibehaltung des wahlweisen Replikons gestatten, und (iv) die
Kultur anschließend
unter einschränkende
Bedingungen überführt wird,
die keine weitere Replikation des wahlweisen Replikons gestatten.
-
In
einer anderen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist ein bevorzugter Aspekt der Erfindung
deren Anwendbarkeit bei von ColE1 abgeleiteten Plasmiden und von
p15A abgeleiteten Plasmiden.
-
In
einer anderen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist, wie hierin verwendet, ein "von ColE1 abgeleitetes
Plasmid" ein Plasmid,
das ein Mitglied der ColE1-Inkompatibilitätsgruppe ist, und enthält zum Beispiel
die Plasmide pBR322, pBR329, die pUC Plasmidreihe, die pBluescript
Plasmidreihe und deren Derivate.
-
In
einer anderen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist, wie hierin verwendet, ein "von p15A abgeleitetes
Plasmid" ein Plasmid,
das ein Mitglied der p15A-Inkompatibilitätsgruppe ist, und enthält zum Beispiel
die Plasmide pACYC184 und pACYC177 und deren Derivate.
-
In
einer anderen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist, wie hierin verwendet, ein "wahlweises Replikon" ein extra-chromosomales
genetisches Element, das zur autonomen Replikation in einer bakteriellen
Wirtszelle unter bestimmten Wachstumsbedingungen der bakteriellen
Kultur geeignet ist, die als "nicht einschränkend" bezeichnet werden,
aber nicht unter gewissen anderen Kulturbedingungen, die als "einschränkend" bezeichnet werden.
-
In
einer anderen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung, wenn nicht anders definiert, haben alle technischen
und wissenschaftlichen Begriffe, die hierin verwendet werden, dieselbe
Bedeutung, wie sie ein Durchschnittsfachmann in dem Bereich kennt,
den diese Erfindung betrifft. Im Falle eines Konflikts gilt die
vorliegende Anmeldung mit ihren Definitionen.
-
In
einer anderen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung sind die bevorzugten Verfahren und Materialien
in der Folge beschrieben, obwohl Verfahren und Materialien, die ähnlich oder
gleich den hierin beschriebenen sind, in der Praxis oder Testung
der vorliegenden Erfindung verwendet werden können. Die Materialien, Verfahren
und Beispiele dienen nur der Veranschaulichung und sind nicht als
Einschränkung
zu verstehen. Andere Merkmale und Vorteile der Erfindung gehen aus
der ausführlichen
Beschreibung und aus den Ansprüchen
hervor.
-
In
einer anderen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wurde in Übereinstimmung mit den Anforderungen
nach einer vollständigen
Offenbarung der folgende Stamm dieser Erfindung bei NCIMB Ltd.,
23 St Machar Drive, Aberdeen AB24 3RY, Schottland, UK, gemäß den Bestimmungen
des Budapester Vertrags vor dem Einreichdatum dieser Anmeldung hinterlegt.
Der Escherichia coli Stamm GJ3158 wurde am 24. Mai 2002 unter der
Zugangsnummer NCIMB 41132 hinterlegt. Der Stamm GJ3158 wurde aus
Stamm MC4100 in mehreren Schritten einer Phage-P1-vermittelten Transduktion
konstruiert. Der Genotyp des Stamms GJ3158 ist in der Folge beschrieben.
-
Eine
andere Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung betrifft die Tatsache, dass die weitverbreitete
Verwendung von Plasmiden in zahlreichen rekombinanten DNA-Prozessen
den Bedarf an zusätzlichen neuen
und verbesserten Verfahren zur Manipulation, sowohl aufwärts wie
auch abwärts,
der Kopienzahlen solcher Plasmide in bakteriellen Wirtszellen kreiert
hat. Verfahren zur Erhöhung
des Plasmid-DNA-Gehalts sind auch besonders im Zusammenhang mit
der industriellen Herstellung von DNA-Impfstoffen nützlich. Daher stellt die vorliegende
Erfindung mehrere Verfahren zur Erhöhung und Senkung des Plasmid-DNA-Gehalts
in bakteriellen Wirtszellen bereit. Diese Verfahren beruhen auf
Entdeckungen gewisser neuartiger Eigenschaften von bakteriellen
Zellen mit Mutationen in den nusG, rho oder dnaC Genen, die hierin
beschrieben sind.
-
In
einer anderen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist in der Wissenschaft Escherichia coli das
bevorzugte Wirtsbakterium für
verschiedene rekombinante DNA-Prozesse; und von ColE1 abgeleitete Plasmide
und von p15A abgeleitete Plasmide gehören zu den bevorzugten Plasmidvektoren,
die in diesen Prozessen verwendet werden. In der Herstellung von
DNA-Impfstoffen sind von ColE1 abgeleitete Plasmide mit gewissen
Mutationen (in der Replikations-Starter-RNA-II) und/oder Deletionen
(des Gens, das für
ein kleines Protein kodiert, das als Rop oder Rom bezeichnet wird)
bevorzugt, die zu erhöhten
Plasmid-Kopienzahlen in den bakteriellen Wirtszellen führen, z.
B. Derivate der pUC oder pBluescript Reihe von Plasmiden.
-
In
einer anderen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung von E. coli als Wirtsbakterium
auch ein bevorzugter Aspekt der vorliegenden Erfindung. Ebenso ist
die Verwendung der von ColE1 abgeleiteten Plasmide und der von p15A
abgeleiteten Plasmide ein anderer bevorzugter Aspekt der vorliegenden
Erfindung. Ein weiterer bevorzugter Aspekt der vorliegenden Erfindung
ist die Verwendung von ColE1-abgeleiteten Plasmiden in sehr hoher
Kopienzahl mit einer Mutation in RNA-II und/oder einer Deletion
von Rom, z. B. die pUC oder pBluescript Reihe von Plasmiden.
-
In
einer anderen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist gemäß einem Aspekt der Erfindung die
nusG Mutation jene, die die Funktion des kodierten Proteins verringert.
Das folgende Beispiel 1 beschreibt diesen Aspekt der Erfindung in
Bezug auf die Verwendung eines E. coli Wirtsbakteriums mit einer
GC-zu-AT Mutation im Codon 146 des chromosomalen nusG Gens, was
zum Ersatz von Glycin durch Aspartat an der entsprechenden Aminosäurenposition
des kodierten Porteins führt,
in Verbindung mit dem von p15A abgeleiteten Plasmid pACYC184 in
der bakteriellen Wirtszellen. Es kann festgehalten werden, dass
eine gewisse Änderung
in dem nusG-kodierten
Protein durch eine von zahlreichen Methoden erhalten werden kann,
die in der Wissenschaft bekannt sind, und dass andere Mutationen
in nusG oder andere Plasmidderivate als pACYC184 von einem Fachmann
in Erwartung ähnlicher
Ergebnisse verwendet werden können.
-
In
einer anderen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung gemäß einem
anderen Aspekt der Erfindung trägt
die bakterielle Wirtszelle, die eine chromosomale nusg Mutation
aufweist, auch ein wahlweises Replikon mit einem funktionalen nusG+ Gen. Die Verfahrensschritte enthalten einen,
in dem das Bakterium zunächst
unter Bedingungen kultiviert wird, die für die intrazelluläre Replikation
und die Beibehaltung des wahlweisen Replikons nicht einschränkend sind,
gefolgt von einem, in dem die Kultur anschließend unter einschränkenden
Bedingungen inkubiert wird, die eine weitere Replikation des wahlweisen
Replikations nicht gestatten. Das folgende Beispiel 2 beschreibt
die Konstruktion von Plasmid pHYD763, eines temperaturempfindlichen
wahlweisen Replikons mit nusG+, und seine
Verwendung in der bakteriellen Wirtszelle mit einer GC-zu-AT-Mutation
in Codon 146 des chromosomalen nusG Gens, was zum Ersatz von Glycin
durch Aspartat an der entsprechenden Aminosäureposition des kodierten Proteins
führt,
um den Gehalt des von p15A abgeleiteten Plasmids pACYC184 zu manipulieren.
Das folgende Beispiel 3 beschreibt die Konstruktion von Plasmid
pHYD751, eines wahlweisen Replikons mit nusG+,
dessen Replikation von der Gegenwart von Isopropyl-Beta-D-Thiogalaktopyranosid
(IPTG) in dem Kulturmedium abhängig
ist, und seiner Verwendung in der bakteriellen Wirtszelle mit einer
GC-zu-AT-Mutation
in Codon 146 des chromosomalen nusG Gens, was zum Ersatz von Glycin
durch Aspartat an der entsprechenden Aminosäureposition des kodierten Proteins
führt,
um den Plasmidgehalt von einem aus der pUC Reihe von Plasmiden,
pUC4k, zu manipulieren. Es kann festgehalten werden, dass auf der
Grundlage der Lehren nach dem Stand der Technik andere chromosomalen
Mutationen in nusG, einschließlich
Null- oder Knock-out-Mutationen, andere Verfahren zur Konstruktion
von Plasmiden, die pHYD763 oder pHYD751 äquivalent sind, andere wahlweise
Replika mit dem nusG+ Gen, oder andere Plasmide
als pACYC184 oder pUC4K alternativ von Fachleuten in der Ausführung dieser
Aspekte der Erfindung verwendet werden können.
-
Das
folgende Beispiel 4 beschreibt ein Beispiel, das nicht gemäß der Erfindung
ist, umfassend die Verwendung einer rho-4 Mutation, die die Funktion
des kodierten Proteins verringert, in einem E. coli Wirtsbakterium
in Kombination mit dem von p15A abgeleiteten Plasmid pACYC184 in
der bakteriellen Wirtszelle. Es kann festgehalten werden, dass andere
Mutationen in rho oder andere Plasmidderivate als pACYC184 von einem Durchschnittsfachmann
in Erwartung ähnlicher
Ergebnisse verwendet werden können.
-
Das
folgende Beispiel 5, das nicht gemäß der Erfindung ist, beschreibt
die Verwendung des Plasmids pPMrhoCam, eines temperaturempfindlichen
wahlweisen Replikons mit rho+ in einer bakteriellen
Wirtszelle mit einer chromosomalen rho-4 Mutation, um den Plasmidgehalt
des von p15A abgeleiteten Plasmids pACYC184 zu manipulieren. Das
folgende Beispiel 6, das nicht gemäß der Erfindung ist, beschreibt
die Konstruktion von Plasmid pHAD1201, eines wahlweisen Replikons
mit rho+, dessen Replikation von der Gegenwart
von IPTG in dem Kulturmedium abhängig
ist, und dessen Verwendung in einer bakteriellen Wirtszelle mit
einer chromosomalen rho-4 Mutation, um den Plasmidgehalt von einem
aus der pUC-Reihe von Plasmiden, pUC4K, zu manipulieren. Es kann
festgehalten werden, dass auf der Grundlage der Lehren nach dem
Stand der Technik als Alternative andere chromosomalen Mutationen
in rho-4, einschließlich
Null- oder Knock-out-Mutationen, andere Verfahren zur Konstruktion
von Plasmiden, die pHYD1201 äquivalent
sind, andere wahlweise Replika mit rho+,
oder andere Plasmide als pACYC184 oder pUC4K von Fachleuten in der
Ausführung
verwendet werden können.
-
Das
folgende Beispiel 7, das nicht gemäß der Erfindung ist, beschreibt
ein E. coli Wirtsbakterium mit einer GC-zu-AT Mutation in Codon
83 des chromosomalen dnaC Gens, was zum Ersatz von Alanin durch Threonin
an der entsprechenden Aminosäureposition
des kodierten Proteins führt,
in Kombination mit den folgenden Plasmiden pACYC184, pBR329 oder
pUC19 in der bakteriellen Wirtszelle. Es kann festgehalten werden,
dass eine gewisse Veränderung
in dem dnaC kodierten Protein durch eine von zahlreichen Methoden
erhalten werden kann, die in der Wissenschaft bekannt sind, und
dass andere Mutationen in dnaC oder andere Plasmidderivate als pACYC184,
pBR329 oder pUC19 von einem Durchschnittsfachmann in Erwartung ähnlicher
Ergebnisse verwendet werden können.
-
In
einer anderen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung können
die Prozesse, die in der vorliegenden Erfindung beschrieben sind,
zur Steigerung der Ausbeuten der Plasmid-DNA, zur Erhöhung der
Expression von Produkten, die durch Plasmidgene kodiert werden,
und zur Verringerung der Toxizität,
die mit bestimmten Genen bei hohen Kopienzahlen zusammenhängt, verwendet
werden.
-
In
einer anderen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung sind die Beispiele nur als Veranschaulichung
der Verwendungen, Prozesse und Produkte, wie Vektoren und Stämme angeführt, die
in dieser Erfindung beansprucht werden, und die Ausführung der
Erfindung selbst ist nicht auf oder durch die beschriebenen Beispiele
eingeschränkt.
Es ist zu erwarten, dass zusätzliche
Konfigurationen derselben Erfindung und/oder alternative Mittel,
durch die sie in ihrer Ausführung
eingeschränkt
ist, durch Modifizierungen erreicht werden können, die Materialien und Verfahren
enthalten, die bereits bekannt und in der Wissenschaft gut etabliert
sind. Es kann in diesem Zusammenhang auch festgehalten werden, dass
Orthologe der nusG, rho und gnaC Gene in zahlreichen gramnegativen
und grampositiven Bakterien identifiziert wurden.
-
In
den folgenden Beispielen wurden durchgehend die folgenden Materialien
und Verfahren verwendet:
- 1. Die Genotypen von
Escherichia coli Stämmen,
die in den Beispielen verwendet wurden, sind in der folgenden Tabelle
angeführt.
Stamm | Genotyp |
CAG18431 | ilv-500::Tn10 |
CGSC5072 | leu-277(Am)trpE9851(Oc)IN(rrnD-rrnE)1
rho4 |
JBK246 | fhuA2
lacY1 glnV44 hisG1 rpsL9 malT1 xylA7 melA2 metB1 rpoB7 rpoB2(ts)
thi-1 |
MC4100 | delta
(argF-lac)U169 rpsL150 relA1 araD139 flb5301 deoC1 ptsF25 |
MC4100 | MC4100
recA::Kan |
recA::Kan | |
GJ862 | gleich
wie MC4100 |
GJ863 | MC4100
rho-4 |
GJ1504 | MC4100
nusG |
GJ1514 | JBK246
recA::Kan |
GJ3140 | MC4100
dnaC zjj-901::Tn10Kan |
GJ3141 | MC4100
zjj-901::Tn10dKan |
GJ3158 | MC4100
nusG ArgE86::Tn10 dnaC zjj-901::Tn10dKan |
-
Die
Stämme
CAG18431, CGSC5072, JBK246 und MC4100 sind von Coli Genetic Stock
Center, 830 Kline Biology Tower, MCD Biology Department, 255 Whitney
Ave., P. O. Box 20813, Yale University, New Haven, Connecticut 06520-8193,
USA, erhältlich.
Stamm MC4100 recA::Kan wurde von Prof. R. Jayaraman, School of Biological
Sciences, Madurai Kamaraj University, Madurai 625 014, Indien, erhalten.
Stamm GJ3158 ist ein Stamm dieser Erfindung und wurde unter der
Zugangsnummer NCIMB 41132 bei NCIMB Ltd, Schottland, hinterlegt.
Andere Stämme,
die oben angeführt
sind, sind in den Beispielen beschrieben.
- 2.
Bakteriophage P1 wurde von Prof. A. J. Pittard, Dept. of Microbiology
and Immunology, University of Melbourne, Parkville, Victoria 3052.
Australien, erhalten und ist ebenso von der NCCB/CBS (The Netherlands Culture
Collection of Bacteria), P. O. Box 85167 3508 AD Utrecht, Niederlande
(http://www.cbs.knaw.nl(Nccb), erhältlich. Bakterophage Lambda
Klon 556 der bestellten Lambda-Phage-Bank des E. coli Genoms wurde
von Dr. K. Isono, Dept. of Biology, Faculty of Science, Kobe University,
Japan, erhalten und ist in Kohara et al. [Cell (1987) 50: 495–508] beschrieben;
er ist ebenso von der NCCB/CBS (The Netherlands Culture Collection
of Bacteria) unter derselben Adresse wie oben angeführt erhältlich.
- 3. Plasmide pCL1920 und pCL1921 wurden von Dr. M. Inouye, Dept.
of Biochemistry, UMDNJ-Robert Wood Johnson Medical School, Piscataway,
08854-5634, USA, erhalten und sind in Lerner und Inouye (Nucleic Acids
Res. (1990) 15: 4631] beschrieben; diese zwei Plasmide sind auch
von der NCCB/CBS (The Netherlands Culture Collection of Bacteria)
unter derselben Adresse wie oben angeführt erhältlich. Plasmid pAM34 wurde
von Dr. J. P. Bouche, Centre de Recherche de Biochimie et de Genetique
Cellulaires, CNRS, 31062, Toulouse, Frankreich, erhalten und ist
in Gil und Bouche [Gene (1991) 105: 17–22] beschrieben; es ist auch
in der American Type Culture Collection (ATCC), P. O. Box 1549,
Manassas, VA 20108, USA, erhältlich.
Plasmid pMAK705 wurde von Dr. S. R. Kushner, Dept. of Genetics,
University of Georgia, Athens, GA 30602, USA, erhalten, und ist
in Hamilton et al. [J. Bacteriol. (1989) 171: 4617–4622) beschrieben.
Plasmid pUC4K wurde von Dr. S. R. Kushner an derselben Adresse wie
oben angeführt
erhalten, und ist auch von Amersham Biosciences Inc., 800 Centennial
Avenue, P. O. Box 1327, Piscataway, NJ 08855-1327, USA, erhältlich.
Plasmide pACYC184, pBR329 und pUC19 sind in Chang und Cohen (1978)
J. Bacteriol. 134: 1141–1156,
Covarrubias und Bolivar (1982) Gene 17: 79–89, beziehungsweise Yanisch-Perron et al. (1985)
Gene 33: 103–119
beschrieben; alle diese drei Plasmide sind sowohl von der American
Type Culture Collection (ATCC) wie auch der NCCB/CBS an den jeweiligen
oben genannten Adressen erhältlich;
Plasmide pACYC184 und pUC19 sind auch von New England Biolabs Inc.,
32 Tozer Road, Beverly, MA 01915-5599, USA, erhältlich. Plasmid pBluescript
II-KS wurde von Stratagene Inc., 11011 N. Torrey Pines Road, Ja
Jolla, CA 92037, USA, erhalten. Plasmid pPMrhoCam wurde von Dr.
J. P. Richardson, Dept. of Chemistry, Indiana University, Bloomington,
47405, USA, erhalten und ist in Martinez et al. [J. Mol. Biol (1996)
257: 895–908]
beschrieben.
- 4. Bakteriologische Medienmaterialien wurden von Difco Laboratories
(P. O. Box 331058, Detroit, Michigan 48232-7058, USA) erworben.
Antibiotika und Feinchemikalien wurden von Sigma (P. O. Box 14508,
St. Louis, Missouri 63178, USA) erworben. Restriktionsendonukleasen
und Enzyme, die bei der DNA-Klonierung verwendet wurden, wurden
von New England Biolabs (32 Tozer Rd, Beverly, Massachusetts 01915-5599,
USA) erhalten.
- 5. Nähr-
und Glucose-Minimalwachstumsmedien wurden von LB- beziehungsweise Minimal-A-Medien abgeleitet,
die in "A Shourt
Course in Bacterial Genetics: A Laboratory Manual and Handbook for
Escherichia coli and Related Bacteria" von J. H. Miller (1992), Cold Spring
Harbor Laboratory Press, Cold Spring Harbor, N. Y., USA, beschrieben
sind. Bei Bedarf betrug die Ergänzung
eines Minimal-Wachstumsmediums mit besonderen Aminosäuren zur
Erfüllung
einer auxotropen Anforderung aus einer Endkonzentration von jeweils 40
Mikrogramm/ml. Antibiotika wurden (bei Bedarf) bei den folgenden
Endkonzentrationen (Mikrogramm/ml) verwendet: Ampicillin (Amp),
100; Tetracyclin (Tet), 15; Chloramphenicol (Cm), 30; Kanamycin (Kan),
50; und Spectinomycin (Sp), 50. Die hochgestellten Zeichen r und
s werden zur Bezeichnung der Phänotypen
von Resistenz beziehungsweise Sensitivität verwendet. Stammlösungen von
Amp, Kan und Sp wurden in Wasser und jene von Tet und Cm in Ethanol
hergestellt. IPTG wurde als Stammlösung von 100 mM in Wasser hergestellt
und bei einer Endkonzentration von 1 mM verwendet.
- 6. Verfahren zur P1-Transduktion und für die meisten anderen mikrobiellen
genetischen Routinetechniken waren wie in der oben genannten Referenz
von Miller beschrieben. Die Stämme
wurden als SMG-resistent (oder SMG-sensitiv) auf der Basis ihrer
Fähigkeit
(oder Unfähigkeit)
klassifiziert, bei 37°C
auf Glucose-Minimal-A-Agarplatten zu wachsen, die mit 0,05 mg/ml
LSerin, L-Methionin
und Glycin (plus andere auxotrope Anforderungen, wie passend und
angegeben) ergänzt
waren. Falls nicht anders angegeben, erfolgten die Prozeduren zur
Herstellung von Plasmid und Lambda Phage DNAs, die Herstellung und
Klonierung von DNA-Fragmenten und Plasmidtransformationen nach den
Standardtechniken, die in "Molecular
Cloning: A Laboratory Manual, Second Edition" von Sambrook et al. (1989), Cold Spring
Harbor Laboratory Press, Cold Spring Harbor Laboratory, N. Y. USA,
beschrieben sind. Wenn nicht anders angegeben, wurden die Stammderivate,
die das IPTG-abhängige
wahlweise Replikonplasmid pAM34 oder dessen Derivate trugen, in
Medium gezüchtet,
das mit Amp und IPTG ergänzt
war. Wenn nicht anders angegeben, wurden die Stammderivate, die
das temperaturempfindliche wahlweise Replikonplasmid pMAK705 oder
dessen Derivate trugen, bei einer Temperatur von 30°C gezüchtet.
- 7. Daten zur DNA-Sequenz und physikalischen Karte des E. coli
Genoms wurden von Blattner et al. [Science (1997) 277: 1453–1462] beziehungsweise
Rudd [Microbiol. Mol. Biol. Rev. (1998) 62: 985–1019] erhalten. Zugangsnummern
in der GenBank Sequenzdatenbank (URL-Site Adresse http://www.ncbi.nlm.nib.gov/Genbank)
für das
gesamte E. coli Genom und für
die Segmente, die nusG und rho tragen, sind NC_000913, AE000472
beziehungsweise AE000454.
-
Die
vorliegende Erfindung ist in der Folge unter Bezugnahme auf Beispiele
beschrieben, die nur der Veranschaulichung dienen und in keiner
Weise den Umfang der vorliegenden Erfindung einschränken sollen.
-
Beispiel 1
-
Vergleich von Ausbeuten von Plasmid pACYC184
von Kulturen des nusG+ Stamms MC41000 und
der isogenen nusG Mutante GJ1504
-
Stamm
GJ3158 ist ein Stamm dieser Erfindung, der unter der Zugangsnummer
NCIMB 41132 bei NCIMB Ltd. Schottland, gemäß den Bestimmungen des Budapester
Vertrags hinterlegt wurde. Stamm GJ3158 trägt eine GC-zu-AT Mutation im
Codon 146 des chromosomalen nusG Gens, was zum Ersatz von Glycin durch
Aspartat an der entsprechenden Aminosäureposition des kodierten Proteins
führt,
gemeinsam mit einer argE86::Tn10 Mutation, die ungefähr zu 25%
an nusG bei Transduktion des Phagen PI gekoppelt ist. Ein P1 Lysat,
das auf Stamm GJ3158 hergestellt wurde, wurde zum Transduzieren
von Stamm MC4100 zu Tets auf LB-Tet Agarplatten
bei 37°C
verwendet. TETr Transduktanten, die die
nusG Mutation mit geerbt hatten, wurden aufgrund der Tatsache identifiziert,
dass sie SGM-resistent waren, während
nusG+ Transduktanten SMG-sensitiv waren;
dieser Test erfolgte auf Platten, die mit L-Arginin ergänzt waren
(um eine auxotrope Anforderung zu erfüllen). Einer von den Tetr SMG-resistenten
Transduktanten wurde dann als Rezipient in der Transduktion mit
einem P1 Lysat verwendet, das auf Stamm MC4100 hergestellt worden
war, und Arg+ Transduktanten, die selektiert
wurden, wurden dann auf Tets und SMG-Resistenz
durchmustert. Einer der Arg+ Tets SMG-resistenten Transduktanten wurde aufbewahrt
und als GJ1504 bezeichnet. Stamm GJ1504 ist daher ein isogenes nusG
Mutantenderivat von Stamm MC4100.
-
Die
Stämme
MC4100 und GJ1504 wurden mit Plasmid pACYC184 transformiert, und
transformierte Kolonien wurden durch Inkubation über 14 Stunden bei 30°C auf LB
Agarplatten, ergänzt
mit CM, selektiert. Jeweils eine Kolonie von MC4100/pACYC184 und
GJ1504/pACYC184 wurde von den Transformationsplatten genommen, separat
in 30 ml LB Medium, ergänzt
mit CM, in einem 150 ml Erlenmeyer-Kolben inokuliert und in einem
Gyrotary-Wasserbadschüttler
bei 30°C
inkubiert. 3 ml Aliquote von den Kulturen wurden in zweistündigen Intervallen,
beginnend 6 Stunden nach der Inokulation bis 18 Stunden, entnommen.
Für jedes
Aliquot wurde die Extinktion bei 600 nm (A600)
gemessen und ein Plasmidpräparat
wurde aus einem 2,5 ml Volumen hergestellt. Es wurde beobachtet,
dass für
jeden gegebenen Wert von A600 der zwei Kulturen
die Ausbeute von pACYC184 DNA von GJ1504/pACYC184 höher als
jene von MC4100/pACYC184 war, und dass diese Differenz bei A600 Werten von etwa 1,0 bis 1,2 sehr wesentlich
war (etwa zehnfach oder höher).
Es wurde ebenso beobachtet, dass die vorherrschende Spezies von
Plasmid pACYC184 unter diesen Bedingungen in dem Derivat GJ1504/pACYC184
die Form aufwies, die in der Wissenschaft als "kovalent geschlossene, ringförmige, superhelikale
Monomere" bezeichnet
wird.
-
Der
wesentliche Anstieg im Plasmidgehalt in pACYC184 Transformanten
von Stamm GJ1504 korrelierte mit einem starken Absinken in der Lebensfähigkeit
in den Kolonien und Kulturen nach 24 bis 36 Stunden Inkubation bei
30°C. Wir
erhielten auch den Beweis, dass die Aktivität des Enzyms Chloramphenicol-Acetyl-Transferase,
für das
ein Gen auf dem Plasmid pACYC184 kodiert, in den Kulturen deutlich
erhöht
war.
-
Es
zeigt sich, dass Transformantenderivate von GJ1504, nicht aber von
MC4100, mit einem von zwei anderen Plasmiden, pUC19 opder pBluescript
II-KS, eine sehr schlechte Lebensfähigkeit nach 24 Stunden Inbukation
bei 30°C
hatten.
-
Beispiel 2
-
Konstruktion eines temperaturempfindlichen,
wahlweisen Replikonplasmids pHYD763, das ein nusG+ Gen trägt, und
Nachweis einer Erhöhung
in der Kopienzahl des Plasmids pACYC184 in GJ1504/pHYD763/ACYC184
nach einer Temperaturerhöhung
von 30°C
auf 43°C
-
Der
rpoB2 (Ts) Stamm JBK246 wurde zu Kan' mit einem P1 Lysat transduziert, das
auf MC4100 recA::Kan hergestellt worden war, und der erhaltene JPK264
recA::Kan Transduktant wurde als GJ1514 bezeichnet.
-
Chromosomale
DNA, die von Stamm MC4100 isoliert wurde, wurde mit BamHI aufgeschlossen
und mit BamHI-aufgeschlossenem Plasmidvektor pCL1920 DNA ligiert.
Die Ligationsmischung wurde zur Transformation von GJ1514 zu Specr bei 42°C
verwendet. Es wurde erwartet, dass derart erhaltene Transformantenkolonien
ein Plasmid mit einem 22 kb BamHI Fragment hatten, das ein rpoB+ Gen von dem MC4100 Chromosom trug, das
in Vektor pCL1920 geklont war, so dass die rpoB (Ts) Mutation in
GJ1514 für
das Wachstum bei 42°C
komplementiert wurde. Ein Plasmid mit dem gewünschten Einschub, das derart
identifiziert wurde, wurde als pHYD541 bezeichnet.
-
Plasmid
pHYD541 wurde mit HindIII und BamHI aufgeschlossen, und ein 7,8
kb Fragment, von dem erwartet wurde, dass es das nusG+ Gen
trägt,
wurde durch Elution von einem Agarosegelteil gereinigt, gefolgt von
einer Agarose-Gelelektrophorese.
Das 7,8 kb Fragment wurde in die HindIII und BamHI Stellen von pCL1920
geklont, um Plasmid pHYD545 zu erzeugen. Plasmid pHYD545 wurde seinerseits
mit SmaI aufgeschlossen und ein 3,8 kg Fragment, von dem erwartet
wurde, dass es das nusG+ Gen trägt, wurde
durch Elution von einem Agarosegelteil gereinigt, gefolgt von einer
Agarose-Gelelektrophorese. Das 3,8 kb Fragment wurde in die SmaI
Stelle von pCL1920 geklont, um Plasmid pHYD547 zu erzeugen. Von
pHYD547 wurde anschließend
ein 3,8 kb BamHI-SacI Fragment, das nusG+ Gen
trägt,
in die BamHI-SacI Stellen des CMr Plasmids
pMAK705 subkloniert, um Plasmid pHYD763 zu erzeugen.
-
Die
Stämme
MC4100 und GJ1504 wurden der Reihe nach mit den Plasmiden pHYD763
und pACYC184 transformiert, mit Selektionen auf Cmr für pHYD763- beziehungsweise
Tets für
pACYC184-Transformationen. Jeweils eine einzige Transformantenkolonie
von GJ1504/pHYD763/pACYC184 und MC4100/pHYD763/pACYC184 wurde in
2 ml LB inokuliert, ergänzt
mit Cm und Tet, und die Kulturen wurden bis zur stationären Phase
durch Inkubation über
Nacht bei 30°C
gezüchtet.
Ein 100 Mikroliter Volumen einer 1:100 Verdünnung, das aus jeder der Kulturen
hergestellt wurde, wurde dann in 10 ml LB Medium, ergänzt mit Tet,
in einem 150 ml Erlenmeyer-Kolben inokuliert. Beide Kolben wurden
unter Schütteln
bei 43°C
in einem Gyrotary-Wasserbadschüttler
inkubiert, bis die A600-Werte der jeweiligen
Kulturen etwa 1,3 erreichten, wonach Plasmidpräparate aus einem 2,5 ml Volumen
der Kultur, das jedem Kolben entnommen wurde, hergestellt wurden.
Es wurde beobachtet, dass die Ausbeute von Plasmid pACYC184 von
der Kultur des GJ1504 Derivats deutlich höher als jene von der Kultur
des MC4100 Derivats war. Zum Zeitpunkt der Ernte wurde ebenso beobachtet,
dass es eine deutliche Abnahme in der Lebensfähigkeit der von GJ1504 abgeleiteten
Kultur gab, nicht aber der von MC4100 abgeleiteten Kultur.
-
Beispiel 3
-
Konstruktion des IPTG-abhängigen wahlweisen
Replikonplasmids pHYD751, das das nusG+ Gen
trägt,
und Nachweis der Erhöhung
in der Kopienzahl von Plasmid pUC4K in GJ1504/pHYD751/pUC4K nach
der IPTG Entnahme
-
Beginnend
mit Plasmid pHYD547 wurde ein 2,1 kb EcoRI-SalI Fragment, das das
nusG+ Gen trägt, in die EcoRI-SalI Stellen
des IPTG-abhängigen
Ampr Plasmidvektors pAM34 subkloniert, um
Plasmid pHYD751 zu erzeugen.
-
Die
Stämme
MC4100 und GJ1504 wurden der Reihe nach mit den Plasmiden pHYD751
und pUC4K transformiert, mit Selektionen auf Ampr (in
Gegenwart von IPTG) für
pHYD751- beziehungsweise Kanr für pUC4K-Transformationen.
Jeweils eine einzige Transformantenkolonie von GJ1504/pHYD751/pUC4K
und MC4100/pHYD751/pUC4K wurde in 2 ml LB, ergänzt mit Amp, Kan und IPTG,
inokuliert und die Kulturen wurden bis zur stationären Phase
durch Inkubation über
Nacht bei 30°C
gezüchtet.
Die Zellen in jeder Kultur wurden durch Zentrifugation bei 4000
U/min über
10 Minuten in einer Tischzentrifuge pelletiert, und dann in 2 ml frischem
LB resuspendiert. Ein 10 Mikroliter Volumen jeder Suspension wurde
dann in 10 ml LB Medium, ergänzt
mit Kan, in einem 150 ml Erlenmeyer-Kolben inokuliert. Beide Kolben
wurden unter Schütteln
bei 30°C in
einem Gyrotary-Wasserbadschüttler
inkubiert, bis die A600-Werte der jeweiligen
Kulturen etwa 1,3 erreichten, wonach Plasmidpräparate aus einem 2,5 ml Volumen
der Kultur, das jedem Kolben entnommen wurde, hergestellt wurden.
Es wurde beobachtet, dass die Ausbeute von Plasmid pUC4K von der
Kultur des GJ1504 Derivats deutlich höher als jene von der Kultur
des MC4100 Derivats war. Zum Zeitpunkt der Ernte wurde ebenso beobachtet,
dass es eine deutliche Abnahme in der Lebensfähigkeit der von GJ1504 abgeleiteten
Kultur gab, nicht aber der von MC4100 abgeleiteten Kultur.
-
Beispiel 4
-
Vergleich der Ausbeuten von Plasmid pACYC184
von Kulturen des isogenen rho+ Stamms GJ862
und der rho-4 Mutante GJ863
-
Die
isogenen rho Stämme
GJ862 und GJ863 wurden in zwei Schritten einer P1 Transduktion wie
folgt konstruiert. Im ersten Schritt wurde ein P1 Lysat, das auf
Stamm CAG18431 hergestellt worden war, zur Transduktion von MC4100
zu TetrIIv verwendet. Ein solcher Transduktant
wurde als Rezipient in dem zweiten Schritt für eine Infektion mit einem
P1 Lysat, hergestellt auf dem rho-4 mutanten Stamm CGSC5072, verwendet
und IIv+ Transduktanten wurden selektiert
(von welchen alle auch Tets geworden waren).
Ungefähr
20% der IIv+ Tets Transduktanten
verhielten sich wie MC4100, indem sie SMG-sensitiv waren, während die übrigen 80% SMG-resistent
geworden waren und vermutlich das verknüpfte rho-4 Allel geerbt hatten.
Ein SMG-sensitiver und
ein SMG-resistenter Transduktant von der zweiten Kreuzung wurden
in der weiteren Arbeit verwendet und als GJ862 beziehungsweise GJ1863
bezeichnet. Die Bestimmung der DNA Sequenz des chromosomalen rho Gens
in GJ183 zeigte, dass die rho-4 Mutation eine GC-zu-TA-Mutation
in Codon 243 ist, die zum Ersatz von Alanin durch Glutamat an der
entsprechenden Aminosäureposition
des kodierten Proteins führt.
-
Die
Stämme
GJ862 und GJ863 wurden mit Plasmid pACYC184 transformiert und Transformantenkolonien
wurden durch Inkubation über
14 Stunden bei 30°C
auf LB Agarplatten, ergänzt
mit Cm, selektiert. Jeweils eine Kolonie von GJ862/pACYC184 und
GJ863/pACYC184 wurde von den Transformationsplatten genommen, separat
in 30 ml LB Medium, ergänzt
mit CM, in einem 150 ml Erlenmeyer-Kolben inokuliert und in einem
Gyrotary-Wasserbadschüttler
bei 30°C
inkubiert. 3 ml Aliquote von den Kulturen wurden in zweistündigen Intervallen,
beginnend 6 Stunden nach der Inokulation bis 18 Stunden, entnommen.
Für jedes
Aliquot wurde die (A600) gemessen und ein
Plasmidpräparat
wurde aus einem 2,5 ml Volumen hergestellt. Es wurde beobachtet,
dass für
jeden gegebenen Wert von A600 der zwei Kulturen
die Ausbeute von pACYC184 DNA von GJ863/pACYC184 höher als
jene von GJ862/pACYC184 war, und dass diese Differenz bei A600 Werten von etwa 1,0 bis 1,2 sehr wesentlich
war (etwa zehnfach oder höher).
-
Der
wesentliche Anstieg im Plasmidgehalt in pACYC184 Transformanten
von Stamm GJ863 korrelierte auch mit einem starken Absinken in der
Lebensfähigkeit
in den Kolonien und Kulturen nach 24 bis 36 Stunden Inkubation bei
30°C.
-
Es
zeigte sich auch, dass Transformantenderivate von GJ863, nicht aber
von GJ862, mit einem von zwei anderen Plasmiden, pUC19 oder pBluescript
II-KS, eine sehr schlechte Lebensfähigkeit nach 24 Stunden Inbukation
bei 30°C
hatten.
-
Beispiel 5
-
Verwendung des temperaturempfindlichen
wahlweisen Replikonplasmids pPMrhoCam, das das nusG+ Gen trägt, und
Nachweis der Erhöhung
in der Kopienzahl von Plasmid pACYC184 in GJ863/pPMrhoCam/pACYC184
nach einer Temperaturerhöhung
von 30°C
auf 43°C
-
Die
Stämme
MC4100 und GJ863 wurden der Reihe nach mit den Plasmiden pPMrhoCam
(ein temperaturempfindliches wahlweises Replikon, das das rho+ Gen trägt)
und pACYC184 transformiert, mit Selektionen auf Cmr für pPMrhoCam- beziehungsweise
Tets für
pACYC184-Transformationen. Jeweils eine einzige Transformantenkolonie
von GJ863/pPMrhoCam/pACYC184 und MC4100/pPMrhoCam/pACYC184 wurde
in 2 ml LB, ergänzt
mit Cm und Tet, inokuliert und die Kulturen wurden bis zur stationären Phase
durch Inkubation über
Nacht bei 30°C
gezüchtet.
Ein 100 Mikroliter Volumen einer 1:100 Verdünnung, das aus jeder der Kulturen hergestellt
wurde, wurde dann in 10 ml LB Medium, ergänzt mit Tet, in einem 150 ml
Erlenmeyer-Kolben inokuliert. Beide Kolben wurden unter Schütteln bei
43°C in
einem Gyrotary-Wasserbadschüttler
inkubiert, bis die A600-Werte der jeweiligen
Kulturen etwa 1,3 erreichten, wonach Plasmidpräparate aus einem 2,5 ml Volumen der
Kultur, das jedem Kolben entnommen wurde, hergestellt wurden. Es
wurde beobachtet, dass die Ausbeute von Plasmid pACYC184 von der
Kultur des GJ863 Derivats deutlich höher als jene von der Kultur
des MC4100 Derivats war. Zum Zeitpunkt der Ernte wurde ebenso beobachtet,
dass es eine deutliche Abnahme in der Lebensfähigkeit der von GJ863 abgeleiteten
Kultur gab, nicht aber der von MC4100 abgeleiteten Kultur.
-
Beispiel 6
-
Konstruktion eines IPTG-abhängigen wahlweisen
Replikonplasmids pHYD1201, das das rho+ Gen
trägt,
und Nachweis der Erhöhung
in der Kopienzahl von Plasmid pUC4K in GJ863/pHYD1201/pUC4K nach
der IPTG Entnahme.
-
Das
IPTG-abhängige,
wahlweise Replikonplasmid pHYD1201 wurde in drei Stufen wie folgt
konstruiert. Beginnend mit DNA von Lambda Phage Klon 556, das von
der Lambda Phage Bank des E. coli Genoms bestellt wurde, wie von
Kohara et al. [Cell (1987) 50: 495–508] beschrieben, wurde ein
6–7 kb
HindIII Fragment, das das rho+ Gen trägt, in die
HindIII Stelle von Plasmidvektor pCL1921 subkloniert und ein derart
erhaltenes Plasmid wurde als pHYD552 bezeichnet. Im zweiten Schritt
wurde ein 3,3 kb NsiI Fragment von pHYD552, das das rho+ Gen
trägt,
in die PstI Stelle des Plasmidvektors pCL1920 geklont, um die Plasmide pHYD567
und pHYD568 zu erhalten (die die zwei Orientierungen des Einschubs
in Bezug auf den Vektor darstellen). Die in pHYD568 eingesetzte
DNA wird (unter anderem) von einer SalI Stelle an einer Seite (proximal zu
dem rho+ Promotor) und einer HindII Stelle
an der anderen flankiert. Im dritten Schritt wurde das HindIII-SalI Fragment
von pHYD567 (das rho+ trägt) in die HindIII-SalI Stellen
von Plasmidvektor pAM34 geklont, um Plasmid pHYD1201 zu erzeugen.
Ambr Transformanten im dritten Schritt wurden
auf Platten, die mit IPTG ergänzt waren,
selektiert.
-
Die
Stämme
GJ862(rho+) und GJ863 (rho-4) wurden der
Reihe nach mit den Plasmiden pHYD1201 und pUC4K transformiert, mit
Selektionen auf Ampr (in Gegenwart von IPTG)
für pHYD1201-
beziehungsweise Kanr für pUC4K-Transformationen. Jeweils eine einzige
Transformantenkolonie von GJ862/pHYD1201/pUC4K und GJ863/pHYD1201/pUC4K
wurde in 2 ml LB, ergänzt
mit Amp, Kan und IPTG, inokuliert und die Kulturen wurden bis zur
stationären
Phase durch Inkubation über
Nacht bei 30°C
gezüchtet.
Die Zellen in jeder Kultur wurden durch Zentrifugation bei 4000
U/min über
10 Minuten in einer Tischzentrifuge pelletiert, und dann in 2 ml
frischen LB resuspendiert. Ein 100 Mikroliter Volumen jeder Suspension
wurde dann in 10 ml LB Medium, ergänzt mit Kan, in einem 150 ml
Erlenmeyer-Kolben inokuliert. Beide Kolben wurden unter Schütteln bei
30°C in
einem Gyrotary-Wasserbadschüttler
inkubiert, bis die A600-Werte der jeweiligen
Kulturen etwa 1,3 erreichten, wonach Plasmidpräparate aus einem 2,5 ml Volumen
der Kultur, das jedem Kolben entnommen wurde, hergestellt wurden.
Es wurde beobachtet, dass die Ausbeute von Plasmid pUC4K von der
Kultur des GJ863 Derivats deutlich höher als jene von der Kultur
des GJ862 Derivats war. Zum Zeitpunkt der Ernte wurde ebenso beobachtet,
dass es eine deutliche Abnahme in der Lebensfähigkeit der von GJ863 abgeleiteten
Kultur gab, nicht aber der von GJ862 abgeleiteten Kultur.
-
Beispiel 7
-
Vergleich von Ausbeuten der Plasmide pACYC184,
pBR329 und pUC19 von Kulturen der Derivate des dnaC+ Stamms
GJ3141 und der isogenen dnaC Mutante GJ3140.
-
Stamm
GJ3158 ist ein Stamm dieser Erfindung und wurde unter der Zugangsnummer
NCIMB 41132 bei NCIMB Ltd, Schottland, gemäß den Bestimmungen des Budapester
Vertrags hinterlegt. Stamm GJ3158 trägt eine GC-zu-AT Mutation im Codon
83 des chromosomalen dnaC Gens, was zum Ersatz von Alanin durch Threonin
an der entsprechenden Aminosäureposition
des kodierten Proteins führt,
gemeinsam mit einem zjj-901::Tn10dKan Einschubs, der ungefähr zu 88%
an dnaC bei Transduktion des Phagen PI gekoppelt ist. Ein P1 Lysat,
das auf Stamm GJ3158 hergestellt wurde, wurde zum Transduzieren
des Stamms MC4100 an Kanr auf LB Kan Agarplatten
bei 37°C
verwendet. Kanr Transduktanten, die die
dnaC Mutation mit geerbt hatten, wurden aufgrund der Tatsache identifiziert,
dass sie, wenn sie anschließend
bei 30°C
mit Plasmid pUC19 zu Ampr transformiert
wurden, die Transformantenderivate auch bei 42°C wachsen konnten, während jene Kanr Transduktanten die das parenterale dnaC+ Allel behielten, einen pUC19-Ampr Transformanten lieferten, der bei 42°C nicht wachsen
konnte. Jeweils einer von den derart identifizierten Kanr dnaC+ und Kanr dnaC Transduktanten wurde als GJ3141 beziehungsweise
GJ3140 bezeichnet.
-
Die
Stämme
GJ3141 und GJ3140 wurden jeweils mit Plasmiden pACYC184, pBR329
oder pUC19 mit Selektionen bei 30°C
auf CMr, Ampr beziehungsweise
Ampr Kolonien transformiert. Die Transformantenderivate
wurden bei 30°C
in LB, ergänzt
mit den geeigneten Antibiotika, auf einen A600-Wert
von etwa 1,6 gezüchtet,
und Plasmidpräparte
wurden aus 2,5 ml Volumina jeder Kultur hergestellt. Es wurde beobachtet,
dass die Ausbeuten von jedem der drei Plasmide bei den GJ3140 Derivaten
deutlich geringer als jene von den entsprechenden GJ3141 Derivaten
waren.
-
Zwei
Beweislinien wurden erhalten, um zu zeigen, dass die dnaC Mutation
unabhängig
von den nusG und rho Mutationen bei der Änderung des Plasmidgehalts
in bakteriellen Wirtszellen wirkt, so dass der Fachmann verschiedene
wechselseitige Kombinationen verwenden kann (von nusG oder rho einerseits
und dnaC andererseits), um die Plasmidausbeuten von den Zellen zu
modulieren: (i) Wenn die dnaC Mutation von Stamm GJ3158 entweder
in den nusG Stamm GJ1504 oder den rho Stamm GJ863 (durch Phage P1-vermittelte
Transduktion) eingeführt
wurde und Plasmid pACYC184 anschließend in die daraus resultierenden
Derivate transformiert wurde, war die Plasmidausbeute von den Transformanten
höher als
jene von GJ3140/pACYC184, aber geringer als jene von sowohl GJ1504/pACYC184
wie auch GJ863/pACYC184. (ii) Während
pACYC184 Transformanten von GJ1504 und GJ863 eine starke Abnahme
in der Lebensfähigkeit nach
24 bis 26 Stunden Inkubation bei 30°C aufwiesen, zeigten ähnliche
Transformanten der dnaC Mutantenderivate von GJ1504 und GJ863 keinen
Verlust an Lebensfähigkeit.
Ziemlich ähnliche
Ergebnisse wurden erhalten, wenn Plasmid pUC19 Transformanten der
verschiedenen Stämme
getestet wurden.