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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung von Maleimid-Derivaten,
wie sie in den Ansprüchen spezifiziert
sind, als spermizide Mittel. Insbesondere betrifft sie die Verwendung
von Maleimid-Derivaten als Kontaktspermizid. Die Erfindung stellt
ferner neue Verbindungen und deren Anwendung in der Medizin bereit. Die
Erfindung betrifft ferner Spermizid-Formulierungen mit Maleimid-Derivaten.
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Spermizide
sind chemische Produkte, welche Sperma inaktivieren oder abtöten. Zur
Anwendung werden sie üblicherweise
vor dem Geschlechtsverkehr äußerlich
auf die Vagina aufgebracht. Die Spermizide werden als eine angenehme
Form der Schwangerschaftsverhütung
angesehen, da sie weit verbreitet ohne Rezept verfügbar sind
und selbst verabreicht werden können.
Im Gegensatz zu der Anti-Baby-Pille müssen Spermizide nicht auf einer
regelmäßigen Basis
eingenommen werden, sondern lediglich vor dem Geschlechtsverkehr, ihr
Effekt ist temporär
und sie haben keine hormonellen Nebenwirkungen. Spermizide können alleine
verwendet werden, werden aber oftmals in Kombination mit Barriereverfahren
zur Schwangerschaftsverhütung
verwendet.
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Augenblicklich
verfügbare
Spermizide umfassen Nonoxynol-9, Octoxynol-9, Menfegol und Benzalkoniumchlorid,
welche alle als Detergent-Spermizide klassifiziert sind. Es wurde
angedeutet, dass Spermizide vom Detergent-Typ Läsionen der Vagina und der Gebärmutterhalsepithel
bewirken.
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Maleimide
sind eine bekannte Klasse chemischer Verbindungen. Bei Maleimid-Derivaten
ist es bekannt, dass sie eine breite Vielzahl von Anwendungen aufweisen,
und Anwendung sowohl auf biologischem und medizinischem Gebiet als
auch eine allgemeine industrielle Anwendung, beispielsweise in der
Herstellung von Polymeren und Farben, finden.
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So
beschreibt beispielsweise das
US-Patent
Nr. 3,129,225 (United States Vitamin and Pharmaceutical Corporation)
Maleimid-Betaine, von denen behauptet wird, dass sie eine anti mikrobielle
und anti-parasitäre Aktivität sowie
eine pharmakologische Aktivität,
insbesondere die Vermindung von Serumcholesterin, aufweisen.
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Das
deutsche Patent 1,140,192 (United
States Rubber Company) beschreibt ein neues Bismaleimid mit einer
CH
2-O-CH
2-Brücke und
seine Verwendung bei der Vulkanisierung, der Vernetzung von Polymeren und
als Fungizid für
Tomaten.
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US-Patent 4,876,358 (Texaco
Inc.) beschreibt neue Bismaleimide mit einer (Poly)oxyethylen-Brücke zur
Verwendung bei der Herstellung von Polymeren.
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US-Patent 5,552,396 und
WO 97/19080 (Eli Lilly)
beschreiben Klassen von N,N-überbrückten Bisindolylmaleimiden,
von welchem behauptet wird, Inhibitoren für Protein-Kinease-C zu sein,
und welche bei der Behandlung von Diabetes, Ischämie, Entzündungen, Störungen des zentralen Nervensystems,
Herz-Gefäß-Erkrankungen,
dermatologische Erkrankungen und Krebs hilfreich sind.
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US-Patent 5,380,764 (Goedecke
AG) beschreibt Bis-Indolmaleimide, von denen gesagt wird, dass sie Protein-Kinease-C-Inhibitoren sind,
die zur Behandlung von Erkrankungen des Herzens oder der Blutgefäße, Entzündungsprozessen,
Allergien, Krebs und einer degenerativen Beschädigung des zentralen Nervensystems,
Erkrankungen des Immunsystems und Virus-Erkrankungen, einschließlich Erkrankungen,
die von den Retroviren HTLV-I, -II, -III verursacht werden, verwendbar
sind.
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WO 96/09406 (The Government
of the United States of America, vertreten durch den Sekretär des Department
of Health and Human Services) beschreibt die Verwendung von Disulfiden,
Maleiniden und einer Vielzahl von anderen Elektronen-Akzeptor-Verbindungen zum
Inaktivieren von HIV-1 und anderen Retroviren.
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Igarashi
et al., J. Industrial Microbiology, 6 (1990), Seiten 223-225, berichtet,
dass verschiedene N-Alkylmaleimide antibakterielle und antifungizide
Aktivitäten
zeigen.
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Reges
et al., Archives of Andrology, 7, (1981), Seiten 159-168, beschreibt
die Verwendung von N-(4-Carboxy-3-hydroxyphenyl)-Maleimid (CPhM) zum Vermindern
der Fertili tätskapazität von Sperma.
Eine Inkubation mit einer 10 mM-CPhM-Lösung
für 10
Minuten resultiert darin, dass sich die Fertilitätskapazität von Sperma von 80% auf 17%
vermindert. Eine Exposition von 10 Minuten ist außerhalb
einer klinisch relevanten Zeitskala für ein Spermizid, d. h. zwischen
20 und 40 Sekunden nach der Hinzufügung eines mutmaßlichen Spermizids
(Sander FV und Cramer: A practical method for testing the spermicidal
action of chemical contraceptives, Hum. Fertil., 1941, 6, 134-153
und Kleinman RL in "IPPF
Medical Handbook" zweite
Ausgabe, London, 1964, International Planned Parenthood Federation).
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Mammoto
et al., Journal of Experimental Zoology, 278 (1997), Seiten 178-188,
beschreibt die Wirkungen von Sulfhydryl(SH)-erschöpfenden
Mitteln bei einer Sperma-Ei-Fusion einer Maus. Die untersuchten SH-vermindernden
Mittel waren N-Ethyl-Maleimid,
Na2S4O6 und
5,5'-Dithiobis(2-Nitro-Benzoesäure).
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Reges
et al., Excerpta Med. Int. Congr. Ser. (1976), 370 (Recent Adv.
Hum. Reprod., Proc. Int. Congr. 1st, 1974),
Seiten 322-324, beschreibt die Inhibition der Kapazitation und der
Fertilitätskapazität von Kaninchen-Spermatozoon
durch Blockieren von Membran-Sulfhydryl-Gruppen unter Verwendung
des Mittels N-4-Carboxy-3-hydroxyphenylmaleimid (CPhM).
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Es
gibt daher ein fortbestehendes Bedürfnis nach Spermizid-Verbindungen,
welche schnell und effizient beim Inaktivieren oder Abtöten von
Sperma wirken.
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Wir
haben nun überraschenderweise
gefunden, dass erfindungsgemäße Maleimid-Derivate
die menschliche Spermamotilität
vermindern. Die Verbindungen sind daher nützlich als Spermizide. Ferner
suggerieren Ergebnisse von Zell-Cytotoxizitäts-Assays, dass die Verbindungen keinen
signifikanten Schaden an der Vaginal- und Gebärmutterhalsepithel verursachen.
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Bei
einem ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird daher die Verwendung
einer Maleimid-Verbindung der allgemeinen Formel (III) für die Herstellung
einer Zusammensetzung zur Verwendung bei einem Verfahren der Schwangerschaftsverhütung bereitgestellt
wobei A repräsentiert
wird durch (R
1)
n-(R
2)
p-(R
3)
q, wobei R
1, R
2 und R
3 unabhängig voneinander
ausgewählt sind
aus:
einer acyclischen aliphatischen Gruppe mit 1, oder 3 bis
20 Kohlenstoffatomen;
einer Polyalkylenglykol-Gruppe mit einem
durchschnittlichen Molekulargewicht in dem Bereich von 100 bis 1000;
einer
cyclischen aliphatischen Gruppe mit 4 bis 20 Kohlenstoffatomen;
einer
monocyclischen oder polycyclischen aromatischen Kohlenwasserstoff-Gruppe
mit 6 bis 18 Ring-Kohlenstoffatomen;
einer nicht-aromatischen
heterocyclischen Gruppe mit 3 bis 8 Ring-Atomen oder
einer
monocyclischen oder polycyclischen aromatischen heterocyclischen
Gurppe mit 5 bis 20 Ring-Atomen;
und n, p und q jeweils 0 oder
1 darstellen, so dass die Summe von n + p + q = 1 bis 3 ist,
A
1, welches A entsprechen kann oder unterschiedlich
sein kann, eine Gruppe (R
1)
n-(R
2)
p-(R
3)
q repräsentiert, wobei
R
1, R
2, R
3, n, p und q den oben Definierten entsprechen,
x
0 oder 1 und y 1 bis 6 ist.
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Bei
den Verbindungen gemäß der obigen
Formel (III) kann es sich bei einer acyclischen aliphatischen Gruppe
bzw. einem acyclischen aliphatischen Teil um ein verzweigtes oder
unverzweigtes Alkyl, wobei die Alkyl-Gruppe optional von einem oder
mehreren Sauerstoffatomen unterbrochen sein kann, C2-20-Alkenyl
oder C2-20Alkynyl handeln, wobei jede von
diesen optional mit einem oder mehreren Substitueten ausgewählt aus der
Gruppe bestehend aus Halogen, Cyano, Nitro, -C(O)R4,
-CO2R4, -OR4, -SR4, -SOR4, -SO2R4,
-NR4R5, -C(O)NR4R5 substituiert
sein kann, wobei R4 und R5 unabhängig voneinander
Wasserstoff, C1-8-Alkyl, Aryl oder Aryl-C1-8-Alkyl darstellen.
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Für die Zwecke
der vorliegenden Erfindung können
Alkyl-Gruppen 1
oder 3 bis 20 Kohlenstoffatome, vorzugsweise zwischen 1 oder 3 bis
15 Kohlenstoffatome und insbesondere zwischen 1 oder 3 bis 10 Kohlenstoffatome
aufweisen. Alkenyl-Gruppen
können
zwischen 2 bis 20 Kohlenstoffatome, vorzugsweise 2 bis 15 Kohlenstoffatome
und insbesondere 2 bis 10 Kohlenstoffatome aufweisen. Alkynyl-Gruppen
können
zwischen 2 bis 20 Kohlenstoffatome, vorzugsweise 2 bis 15 Kohlenstoffatome
und insbesondere 2 bis 10 Kohlenstoffatome aufweisen.
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Eine
Polyalkylenglykol-Gruppe kann ein Polyethylenglykol (PEG) oder ein
Polypropylenglykol sein, welches durch die Formel -(OCH2CH2)mOH oder -(OCH2CH2CH2)mOH repräsentiert
werden kann, wobei m in dem Bereich von 4 bis 20 liegt. Es sei angemerkt,
dass Polyalkylenglykole im Allgemeinen eine Mischung von Kettenlängen sind,
und sie daher üblicherweise
in Begriffen wie mittlere relative Molekülmasse und Mittelwert von m
beschrieben werden. Beispielsweise hat PEG 200 eine Molekühlmasse
in dem Bereich von 190–210 und
einen Mittelwert von m = 4 (The Merck Index, elfte Ausgabe).
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Aryl
ist Phenyl, optional substituiert mit einem oder mehreren Substituenten
gewählt
aus der Gruppe bestehend aus Halogen, Cyano, Nitro, -C(O)R6, -CO2R6,
-OR6, -SR6, -SOR6, -SO2R6,
-NR6R7, -C(O)NR6R7, wobei R6 und R7 unabhängig voneinander
Wasserstoff oder ein C1-8-Alkyl darstellen.
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Eine
cyclische aliphatische Gruppe oder ein cyclischer aliphatischer
Teil kann ein Cycloalkyl oder ein Cycloalkenyl sein, von denen jedes
optional mit einem oder mehreren Substituenten substituiert sein
kann, die ausgewählt
sind aus der Gruppe bestehend aus Halogen, Cyano, Nitro, -C(O)R4, -CO2R4,
-OR4, -SR4, -SOR4, -SO2R4,
-NR4R5, -C(O)NR4R5, wobei R4 und R5 wie oben
definiert sind.
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Cycloalkyl-Gruppen
der vorliegenden Erfindung können
3 bis 20 Kohlenstoffatome, vorzugsweise 3 bis 10 Kohlenstoffatome
und am bevorzugsten 3 bis 6 Kohlenstoffatome aufweisen. Cycloalkenyl-Gruppen
der vorliegenden Erfindung können
3 bis 20 Kohlenstoffatome, vorzugsweise 3 bis 10 Kohlenstoffatome
und am bevorzugsten 3 bis 6 Kohlenstoffatome aufweisen.
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Aromatische
Kohlenwasserstoffgruppen und aromatische Kohlenwasserstoffteile
umfassen beispielsweise optional substituierte ungesättigte monocyclische,
kondensierte bicyclische oder tricyclische Ringe mit bis zu 18 Kohlenstoffatomen,
wie beispielsweise Phenyl und Naphtyl, und insbesondere gesättigte bicyclische oder
tricyclische Ringe, wie beispielsweise Tetrahydro-Naphtyl. Aromatische
Gruppen umfassen ebenfalls verknüpfte
aromatische Ringe, wie beispielsweise eine Biphenyl-Gruppe. Die aromatischen
Ringe können
durch Heteroatome, beispielsweise O, S oder NR4,
verknüpft
sein. Beispiele von Substituenten, die an einer aromatischen Gruppe
oder einem aromatischen Teil vorhanden sein können, umfassen ein oder mehrere
Halogene, Alkyl, Haloalkyl, Cyano, Nitro, -C(O)R4,
-CO2R4, -OR4, -SR4, -SOR4, -SO2R4,
-NR4R5 oder -C(O)NR4R5. Substituenten
an dem aromatischen Ring befinden sich vorzugsweise in der Ortho-
oder Para-Stellung bezüglich
der Maleimid-Gruppe.
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Eine
aromatische heterocyclische Gruppe oder ein aromatischer heterocyclischer
Teil kann ungesättigt
oder teilweise gesättigt
sein, wie beispielsweise ein optional substituierter heterocyclischer
aromatischer Ring mit 5 oder 6 Atomen, welcher 1 bis 4 Heteroatome,
ausgewählt
aus O, N und S, umfassen kann. Die heterocyclischen Ringe können optional
mit einem oder mehreren Phenyl-Ringen kondensiert sein. Beispiele
von Heteroaryl-Gruppen umfassen somit Furyl, Thienyl, Pyrrolyl,
Oxazolyl, Oxazinyl, Thiazolyl, Imidazolyl, Oxadiazolyl, Thiadiazolyl,
Pyridyl, Triazolyl, Triazinyl, Pyridazyl, Pyrimidinyl, Pyrazolyl,
Indolyl, Indazolyl, Benzofuranyl, Benzothienyl, Benzimidazolyl,
Benzoxazolyl, Benzoxazinyl, Chinoxalinyl, Chinolinyl, Chinazolinyl,
Cinnolinyl, Benzothiazolyl, Pyridopyrrolyl. Beispiele von Substituenten,
welche an einer heterocyclischen aromatischen Gruppe gegeben sein
können,
umfassen ein oder mehrere Halogen, Oxo, Nitro, Cyano, Alkyl, Haloalkyl, -C(O)R4, -CO2R4,
-OR4, -SR4, -SOR4, -SO2R4,
-NR4R5 oder -C(O)NR4R5, wobei R4 und R5 wie oben
definiert sind. Teilweise gesättigte
Derivate der zuvor genannten Heteroaryl-Gruppen umfassen 3-Pyrrolin
und 1,2-Dihydrochinolin.
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Nicht-aromatische
heterocyclische Gruppe umfassen Pyrrolidinyl, Tetrahydrofuryl, Tetrahydrothienyl und
Piperidinyl.
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Bei
Verbindungen der Formel (III), bei denen x gleich 1 ist, ist es
bevorzugt, dass die Gesamtzahl der Atome in dem Teil A und A1 50 nicht überschreitet.
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Eine
bevorzugte Verbindungsklasse zur erfindungsgemäßen Verwendung ist die der
Bismaleimid-Derivate, dargestellt durch Formel (IV):
wobei A, A
1 und
x wie oben definiert sind.
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Bei
den Verbindungen gemäß Formel
(IV) ist x vorzugsweise 0 und A ist wie oben definiert.
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Bei
der Gruppe A sind R1, R2,
R3, n, p und q vorzugsweise derart ausgewählt, dass
A
eine C1-8-Alkyl-Gruppe, optional
mit einem Sauerstoffatom unterbrochen;
eine Polyalkylenglykol-Gruppe
mit einem durchschnittlichen Molekular-Gewicht in dem Bereich von
100 bis 1000; oder
eine Phenyl-Gruppe; oder
n und q sind
vorzugsweise 1, p ist 0 oder 1, R1 und R3 stellen vorzugsweise jeweils eine Phenyl-Gruppe
dar, und wenn p gleich 1 ist, stellt R2 vorzugsweise
eine C1-8-Alkyl-Gruppe dar, welche optional
durch ein Sauerstoffatom unterbrochen ist; oder
eine Polyalkylenglykol-Gruppe
mit einem durchschnittlichen Molekular-Gewicht im Bereich von 100
bis 1000 darstellt.
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Wenn
A ein Phenyl darstellt, sind die Maleimido-Teile vorzugsweise in
der Para-Stellung relativ zueinander. Wenn A ein Biphenyl darstellt,
sind die Bindungen zwischen den Maleimido- und Phenyl-Gruppen und die Bindung
zwischen den zwei Phenyl-Gruppen
ebenfalls vorzugsweise in den Para-Stellungen.
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Maleimid-Derivate
zur erfindungsgemäßen Verwendung
sind kommerziell verfügbar
und können
gemäß bekannten
Verfahren hergestellt werden.
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Ein
Maleimid-Derivat zur erfindungsgemäßen Verwendung kann als der
einzige aktive Bestandteil verabreicht werden, oder kann in Kombination
mit einem oder mehreren anderen Maleimid-Derivaten, wie hier definiert, und/oder
in Kombination mit einem oder mehreren anderen therapeutischen Mitteln
verabreicht werden. In diesem Kontext bedeutet "in Kombination", dass die Verbindungen gleichzeitig
oder aufeinanderfolgend verabreicht werden können, und dass ein Zeitintervall
zwischen der Verabreichung der zwei oder mehr Verbindungen liegen
kann. Therapeutische Mittel, welche in Kombination mit einem oder
mehreren Maleimid-Derivaten verabreicht werden können, umfassen anti-bakterielle,
pilztötende
und antivirale Mittel.
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Zur
Verwendung als Spermizide können
die Maleimid-Derivate zur Verabreichung an den Fortpflanzungstrakt
unter Verwendung üblicher
bekannter Verfahren formuliert werden. Somit können sie beispielsweise als
Cremes, Gele, einschließlich
thermoreversible Gele, Gleitmittel, Pessars, Schaumtabletten, Aerosolschäume, Sprays,
Spülung
oder Filme formuliert werden. Die Verbindungen können in nachhaltig wirkenden Formulierungen,
beispielsweise durch Mikro-Verkapselung, Formulierungen mit einem
bio-anhaftendem Material, wie beispielsweise Poly-Carbophil, oder anderen üblichen
Mitteln umfasst sein. Gele, Cremes und Pessars können gemäß den Umständen mit einem entsprechenden
Aufbringungsmittel verabreicht werden. Die Formulierungen, insbesondere
Gels, Cremes und Pessars können
mit einem entsprechenden Aufbringmittel zum Vereinfachen der Verabreichung
verpackt sein.
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Spermizide-Zubereitungen
können
ferner in empfängnisverhütenden Einrichtungen
umfasst sein. So können
sie beispielswei se in Vaginal-, Zervikal-, oder Uterus-Einrichtungen,
wie beispielsweise Vaginal-Schwämmen
oder -Ringen, und Diaphragmas verwendet werden, oder zum Lubrizieren
und/oder Beschichten von Kondomen verwendet werden. Auf diese Weise
verwendete Spermizide-Zubereitungen können zur sofortigen und/oder
nachhaltig wirksamen Freisetzung der aktiven Verbindung bzw. Verbindungen
formuliert werden, so dass eine gesteuerte Freisetzung über eine
Zeitperiode bereitgestellt ist.
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Zur
Verwendung als Spermizid gemäß der vorliegenden
Erfindung kann ein Maleimid-Derivat mit einer Dosierung in dem Bereich
von 10–1000
mg, beispielsweise 30 bis 1000 mg, verabreicht werden.
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Ein
zweiter Aspekt der Erfindung stellt eine Verbindung gemäß Formel
(V) bereit
wobei R
20 ein
Aryl ist;
R
21 -(OCH
2CH
2)
n- ist, wobei n
15 ist;
R
22 eine O-R
23-Gruppe
ist, wobei R
23 ein Aryl ist; oder
R
21 -(OCH
2CH
2)
n ist, wobei n
3 bis 15, vorzugsweise 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11, 12 oder 13 ist;
R
22 eine O-R
23-Gruppe
ist, wobei R
23 ein C
1-4-Alkyl,
vorzugsweise ein C
1-4-Alkyl und besonders
bevorzugt Methyl ist;
wobei die Aryl- oder Alkyl-Gruppe optional
substituiert ist mit
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Bevorzugte
Verbindungen für
eine Verwendung in der Medizin sind in der nachfolgenden Tabelle
aufgeführt.
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Der
zweite Aspekt der Erfindung betrifft auch Salze, Ester oder Amide
der Verbindungen gemäß Formel
V.
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Die
Verbindungen gemäß dem zweiten
Aspekt können
gemäß bekannten
Verfahren synthetisiert werden. Insbesondere wird ein PEG mit entsprechender
Kettenlänge
zunächst
unter Verwendung üblicher
chemischer Synthesen in das Aminoaryl-Derivat überführt. Ein Beispiel einer solchen
chemischen Synthese umfasst die Kopplung von PEG mit p-Fluornitrobenzen
in der Gegenwart von Natriumhydrid und DMF zum Herstellen eines
nitrosubstituierten Aryl-PEG-Teils. Die nitro-substituierte Aryl-PEG-Einheit wird dann
mit einem Reduktionsmittel, wie beispielsweise Palladium/Kohlenstoff,
zum Ausbilden der erforderlichen Amin-Verbindung reduziert. Die
Amin-Verbindung kann dann mit einer Anzahl von bekannten Verfahren
in die Maleimid-Verbindung gemäß Formel
V umgewandelt werden. Ein Beispiel eines solchen Verfahrens umfasst
ein Umsetzen des Amins mit Maleinsäureanhydrid.
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Der
dritte Aspekt der Erfindung stellt eine Verbindung gemäß Formel
V wie oben definiert zur Verwendung als Spermizid bereit.
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Sämtliche
bevorzugten Merkmale der unterschiedlichen Aspekte der Erfindung
sind mutatis mutanalis zueinander anwendbar.
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Die
Erfindung wird anhand der folgenden Beispiele näher veranschaulicht:
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Beispiele
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Biologische Tests
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Methoden
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1. Bestimmung der menschlichen Spermamotilität (Spermizid-Wirksamkeit)
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Die
Anzahl der beweglichen Spermien (%) wird rasch (innerhalb von 30
Sekunden) nach der Aussetzung gegenüber verschiedenen Konzentrationen
des Spermizids unter Verwendung einer manuellen Mikroskopie bestimmt.
Unter Verwendung einer nichtlinearen Regressions-Analyse werden
Motilitätsdaten
anhand dieser Screens zum Erzeugen von Konzentrationskurven und
anschließend
einem ED50-Wert unter Verwendung von GraphPad
Prism-Software (San
Diego, CA, USA) verwendet. Der ED50-Wert
ist die Konzentration des Spermizids, welche eine 50%ige Hemmung
der Spermienmotilität
verglichen mit einer Kontrollgruppe erzeugt.
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2. Bestimmung von Zell-Cytotoxizität (MTT-Zellenlebensfähigkeits-Assay)
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Die
Wirkung von Verbindungen auf die Vaginalzellenlebensfähigkeit
wird unter Verwendung des MTT-Assays bestimmt. MTT ist ein Tetrazolium-Salz,
welches von lebenden Zellen in ein unlösliches Tetrazoliym-Salz umgewandelt
wird. Diese Farbveränderung
wird durch Spektrophotometrie gemessen. Die Daten werden dann einer
nicht-linearen Regressionsanalyse zum Erzeugen von Konzentrationskurven
und nachfolgend von EC50-Wert-Kurven unter Verwendung
der GraphPad Prism-Software (San Diego, CA, USA) unterzogen. Der
EC50-Wert ist die Konzentration des Spermizids,
welche die Zellenlebensfähigkeit,
verglichen mit einer Kontrollgruppe, um 50% hemmt.
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3. Bestimmung des therapeutischen
Index
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Der
therapeutische Index ist das Verhältnis der Zell-Cytotoxizität EC
50-Bezuggröße zu der Spermizidwirksamkeit
ED
50-Bezuggröße und wird
unter Verwendung der bei den obigen Methoden 1 und 2 erhaltenen Daten
unter Verwendung der folgenden Formel bestimmt:
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Test-Verbindungen
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Die
folgenden erfindungsgemäßen Verbindungen
wurden gemäß den oberen
Methoden getestet.
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Verbindungen
1 und 5 wurden von Sigma-Aldrich Corp. erhalten, die Verbindungen
2 und 10 von Tokyo Chemical Industry UK, die Verbindungen 3, 6,
7, 8 und 9 von Maybridge plc, Verbindung 4 von Wako Pure Chemicals
Industries, Ltd., Verbindung 11 von Sigma-Aldrich library of rare
chemicals und Verbindung 12 von Molecular Biosciences.
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Ergebnisse
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1. Wirkung der Verbindungen
auf die menschliche Spermamotilität
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Tabelle 1
Verbindung | Hemmung
der menschlichen Spermamotilität
(ED50 μM) |
1 | 32
(± 5)
n
= 3 |
2 | 26
(± 7)
n
= 3 |
3 | 77
(± 10)
n
= 3 |
4 | 31
(± 3,5)
n
= 8 |
5 | 294
(± 24)
n
= 6 |
6 | 26
(± 1)
n
= 3 |
7 | 43
(± 3)
n
= 3 |
8 | 79
(± 16)
n
= 3 |
9 | 56
(± 7)
n
= 3 |
10 | 4
(± 0,5)
n
= 3 |
11 | 1,4
(± 0,5)
n
= 4 |
12 | 10,5
(± 3,5)
n
= 3 |
13 | 4,6
(± 1,03)
n
= 4 |
14 | 149
(± 19)
n
= 4 |
15 | 5
n
= 2 |
16 | 34,4
(± 7,2)
n
= 3 |
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Tabelle
1. Wirkung von Maleimiden auf die menschliche Spermamotilität. Die Spermamotilität wurde unter
Verwendung einer manuellen Mikroskopie bestimmt. Die Konzentration
jeder Verbindung, die zum Hemmen der Spermamotilität (ED50) um 50% erforderlich ist, wurde aus dem
Logarithmus der Konzentrationskurven unter Verwendung einer nicht-linearen
Regressionsanalyse bestimmt. Die Anzahl von Experimenten ist angegeben
als ± SEM.
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2. Wirkung der Verbindungen
auf die Zell-Cytotoxizität
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Tabelle 2
Verbindung | Hemmung
ME 180 Zellen-Lebensfähigkeit
(EC50 μM) |
1 | 370
(± 60)
n
= 3 |
2 | 600
(± 101)
n
= 3 |
3 | 363
(± 119,5)
n
= 3 |
4 | 268
(± 126)
n
= 7 |
5 | 114
(± 41)
n
= 3 |
6 | 88
(± 28)
n
= 4 |
7 | 410
(± 85)
n
= 4 |
8 | 858
(± 142)
n
= 3 |
9 | 143
(± 25)
n
= 3 |
10 | 516
(± 106)
n
= 3 |
11 | > 30
(±)
n
= 3 |
12 | 333
(± 146)
n
= 4 |
13 | 125
(± 23)
n
= 3 |
14 | 285
(± 75)
n
= 3 |
15 | 153
n
= 2 |
16 | 1890
(± 1220)
n
= 5 |
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Tabelle
2. Wirkung von Maleimiden auf ME180-Zellen-Lebensfähigkeit.
ME180-Zellen-Lebensfähigkeit
wurde unter Verwendung des MTT-Assays bestimmt. Die Konzentration
jeder Verbindung, die für
eine Hemmung der ME180-Zellen-Lebensfähigkeit (EC50)
um 50% notwendig war, wurde anhand der logarithmischen Konzentrationskurven
unter Verwendung einer nicht-linearen Regressionsanalyse berechnet.
Die Anzahl der Experimente ist angegeben als ± SEM.
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3. Therapeutischer Index
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Tabelle 3
Verbindung | TI |
1 | 12 |
2 | 23 |
3 | 5 |
4 | - |
5 | 0,4 |
6 | 3 |
7 | 10 |
8 | 11 |
9 | 2,6 |
10 | 129 |
11 | > 21 |
12 | 32 |
13 | 27 |
14 | 2 |
15 | 31 |
16 | 55 |
-
Übliche gegenwärtig verwendete
Spermizide weisen üblicherweise
therapeutische Indizes von 1 oder weniger auf.