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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Technisches Gebiet
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Die
Erfindung betrifft das Gebiet des Steuerns einer Datenquelle, die
einen Datenstrom erzeugt, der von zwei oder mehr Komponenten eines Kommunikationsnetzwerkes
empfangen wird. Insbesondere betrifft die Erfindung Aspekte im Zusammenhang
mit dem Übertragen
der Steuerung der Datenquelle zwischen den einzelnen Netzwerkkomponenten.
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Beschreibung des Standes der
Technik
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Aufgrund
zunehmender Fähigkeiten
moderner drahtleitungsgebundener und drahtloser Kommunikationsnetzwerke,
werden neue Netzwerkanwendungen wie Teilnehmen an Telekonferenzen
in Echtzeit oder kollektives „Video
auf Nachfrage" (englisch: video-on-demand)
vorstellbar. Derartige konferenzähnliche
Netzwerkanwendungen erfordern das Verwalten von Interaktion zwischen
den einzelnen teilnehmenden Netzwerkkomponenten.
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Ein
typisches Szenario, welches das Verwalten von Interaktion erfordert,
ist eine Sitzung mit andauernder Übertragung (englisch: streaming
session), während
der zwei oder mehr Netzwerkkomponenten einen Datenstrom von einer
Quelle andauernder Übertragung
(englisch: streaming source) wie einem Multimedia-Dienstrechner (englisch:
server) empfangen. Verschiedene Protokolle zum Steuern einer Sitzung
mit andauernder Übertragung
sind im Fachbereich bekannt. Als ein Beispiel kann das in dem Internet
Engineering Task Force (IETF)-Dokument RFC 2326; Real Time Streaming
Protocol (RTSP); April 1998 spezifizierte Real Time Streaming Protocol
oder RTSP erwähnt
werden. RTSP ist ein Protokoll auf Anwendungsebene zum Steuern der Auslieferung
von Daten mit Echtzeiteigenschaften wie Audio- oder Videodaten.
Datenquellen können
Live-Dateneinspeisung
und gespeicherte Clips umfassen. Sitzungssteuerung gemäß RTSP umfasst
sowohl das Einrichten als auch das Steuern des Datenstroms, so dass
man sich RTSP als eine „Netzwerkfernsteuerung" (englisch: network
remote control) für Multimedia-Dienstrechner
vorstellen kann.
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Wenn
eine Sitzung mit andauernder Übertragung
eingerichtet worden ist, können
einzelne Netzwerkkomponente zum Teilnehmen an der Sitzung mit andauernder Übertragung
eingeladen werden. Dieser Vorgang ist beispielhaft im Kapitel 16.2 „Invitation to
a Multicast Conference" des
IETF-Dokuments RFC 2543; SIP: Session Initiation Protocol; März 1999
beschrieben.
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Gemäß SIP (englisch:
Session Initiation Protocol; deutsch: Sitzungeinleitungsprotokoll)
steuert nur der Initiator einer Sitzung die Sitzung. Weitere an der
Sitzung teilnehmende Netzwerkkomponenten haben eine passive Rolle.
Dies kann zu der Situation führen,
dass eine bestimmte Sitzung in einen ungesteuerten Zustand gerät, wenn
der Sitzungsinitiator die Sitzung nicht länger steuern kann oder steuert. Darüber hinaus
muss die Sitzung immer beendet werden, wenn der Sitzungsinitiator
die Sitzung verlassen möchte.
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Sun
Wie, u. a.: „JMS:
A Flexible Collaborative Einvironment", XP 010365607 offenbart eine auf Java
basierende Objekt-orientierte Umgebung. Die JMS-Umgebung soll das
Erzeugen von kollaborativen Anwendung und Werkzeugen über das
Internet ermöglichen.
Sie umfasst eine Anzahl von JMS-Klienten mit lokalen Kopien derselben
Anwendungen und Rechte- und Sitzungsverwalter und einen JMS-Server.
Die Rechteverwalter sind in die Rechtevergabe der Umgebung eingebunden.
Jegliche Kommunikation zwischen JMS-Klienten in der JMS-Umgebung
verläuft über den
JMS-Server.
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Es
besteht ein Bedarf für
einen verbesserten Steuermechanismus für Szenarien, in denen mehrere
Netzwerkkomponenten an der Sitzung teilnehmen. Darüber hinaus
besteht ein Bedarf für
Hardwarekomponenten, die einen solchen Steuermechanismus umsetzen
und eine Benutzerschnittstelle, die zum Betreiben eines derartigen
Steuermechanismus in geeigneter Weise ausgelegt ist.
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ABRISS DER ERFINDUNG
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Der
vorliegende Bedarf wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren zum Steuern
einer als Rechtevergeber (englisch: floor controller) eines Kommunikationsnetzwerks
wirkenden Netzwerkkomponente mit den Merkmalen des Anspruchs 1 befriedigt.
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Im
Folgenden wird zuerst die im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung
verwendete Terminologie erklärt.
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Im
Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung werden die Vorgänge der
Rechtevergabe (englisch: floor control) und Sitzungssteuerung (englisch:
session control) unterschieden. Sitzungssteuerung definiert den
Vorgang des Steuerns der Datenquelle. Die Netzwerkkomponente, welche
die Sitzungsteuerung ausführt,
wird Sitzungssteuereinrichtung genannt. Rechtevergabe bezieht sich
auf die Aufgabe, die Netzwerkkomponente auszuwählen, welche die Datenquelle
steuern soll, d. h. den Vorgang des Auswählens der Sitzungssteuereinrichtung.
Optional hierzu kann der Vorgang der Rechtevergabe sich zusätzlich auf
die Aufgabe des Übertragens
des Rechts zum Auswählen
der Sitzungssteuereinrichtung beziehen, d. h. das Recht zum Übertragen
der Rechtevergabe.
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Um
Rechtevergabe und Sitzungssteuerung auszuüben, werden unterschiedliche
Anweisungen und Kommandos verwendet. Zum Beispiel betreffen Rechtevergabeanweisungen
das Steuern von Vorgängen
wie Anfordern, Ablehnen und Erteilen von Sitzungssteuerung oder
Rechtevergabe, wohingegen Sitzungssteueranweisungen die Steuerung
der Datenquelle durch Kommandos wie PLAY, PAUSE, STOP usw. betreffen.
Grundsätzlich
erfüllen
Sitzungssteuerkommandos die gleichen Aufgaben wie Sitzungssteueranweisungen.
Jedoch sind Sitzungssteuerkommandos immer von der Datenquelle lesbar,
während
Sitzungssteueranweisungen nicht von der Datenquelle lesbar sind.
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Die
einzelnen Netzwerkkomponenten des Kommunikationsnetzwerks können unterschiedliche Rollen
haben. Zum Beispiel ist ein Rechtevergeber, der zu der den Datenstrom
empfangenden Gruppe von Netzwerkkomponenten gehören kann oder auch nicht, die
Netzwerkkomponente, welche die Rechtevergabe durchführt. Wie
zuvor erklärt,
wird die Netzwerkkomponente, welche Sitzungssteuerung durchführt, als
Sitzungssteuereinrichtung bezeichnet.
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Der
Rechtevergeber, die Sitzungssteuereinrichtung oder irgendeine andere
Netzwerkkomponente kann über
einen Direktzugriff auf die Datenquelle verfügen. Ein derartiger Besitzer
des Direktzugriffs kommuniziert direkt mit der Datenquelle. Der Rechtevergeber übersetzt
Sitzungssteueranweisungen in Sitzungssteuerkommandos und sendet
Sitzungssteuerkommandos über
diesen Direktzugang zu der Datenquelle.
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Eine über direkten
Zugriff auf die Datenquelle verfügende
Netzwerkkomponente, die zusätzlich die
Rechtevergabe ausübt,
wird direkter Rechtevergeber genannt. Die Aufgabe der Rechtevergabe
und der Besitz des Direktzugriffs kann einer einzelnen Netzwerkkomponente
oder verschiedenen Netzwerkkomponenten zugewiesen werden.
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Zwischen
den einzelnen Netzwerkkomponenten können verschiedene Kanäle eingerichtet werden.
Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung ist ein Rechtevergabekanal
ein Kanal, der zum Übertragen
von Rechtevergabeanweisungen für Zwecke
wie Anfordern, Erteilen oder Ablehnen von Sitzungssteuerung oder
Rechtevergabe (d. h. Rechtevergabeanweisungen zum Ausführen des
Rechtevergabevorgangs) verwendet wird. Andererseits ist ein Sitzungssteuerungskanal
ein Kanal, der zum Übermitteln
von Sitzungssteuerkommandos oder Sitzungssteueranweisungen verwendet
wird.
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Zum
Beispiel kann eine Spiel-, Glücksspiel- oder
eine Sitzung mit andauernder Übertragung (englisch:
streaming session), die durch den Rechtevergeber oder durch eine
andere Netzwerkkomponente initiiert worden sein kann, durch eine
oder mehrere einzelne Netzwerkkomponenten der Gruppe von Netzwerkkomponenten über den
Rechtevergeber gesteuert werden. Mit anderen Worten kann der Rechtevergeber
zu Zwecken der Sitzungssteuerung als eine Schnittstelleneinrichtung
zwischen einer oder mehreren Netzwerkkomponenten der Gruppe von
Netzwerkkomponenten und der Datenquelle ausgebildet sein. Somit
kann der Rechtevergeber die Aufgabe erfüllen, Sitzungssteuerungsanfragen
zu ignorieren, zu verwerfen oder zu genehmigen, oder die Aufgabe,
Steueranweisungen von verschiedenen Netzwerkkomponenten zu vereinen,
sich selbst eingeschlossen. Vorzugsweise wurden alle von der Datenquelle
empfangenen Sitzungssteuerkommandos zuvor durch den Rechtevergeber
freigegeben.
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Eine
durch den Rechtevergeber empfangene Steueranweisung kann verschiedene
Aspekte bezüglich
der Datenquellensteuerung betreffen. Vorzugsweise betrifft die Steueranweisung
eine Steuerung des Datenstroms, der von der Gruppe von Netzwerkkomponenten
empfangen wird oder werden wird. Zum Beispiel kann die Steueranweisung
den Datenstrom initiieren oder den Datenstrom auf eine andere Art
beeinflussen. Die Steueranweisung hat einen Inhalt, der in ein Sitzungssteuerkommando übersetzt
werden kann. Sitzungssteuerkommandos werden von dem Rechtevergeber
zu der Datenquelle geschickt.
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Falls
der von der Gruppe von Netzwerkkomponenten empfangene Datenstrom
z. B. zu einer Sitzung mit andauernder Übertragung oder zu einer Spielsitzung
gehört,
die durch den Rechtevergeber initiiert wurde, wird dieser anfängliche
Rechtevergeber in den meisten Fällen
anfangs nicht nur über
die Rechtevergabe verfügen,
sondern außerdem über die
Sitzungssteuerung. Wie zuvor erwähnt,
besteht die Hauptaufgabe des Rechtevergebers darin, diese Sitzungssteuerung
an einzelne Netzwerkkomponente der Gruppe von Netzwerkkomponenten
zu übertragen,
die den Datenstrom empfangen. Der Rechtevergeber kann jedoch außerdem als
Teil des Rechtevergabevorgangs die Rechtevergabe an eine dieser Netzwerkkomponenten übertragen.
Für den
Fall, dass die Rechtevergabe an eine Netzwerkkomponente der Gruppe
von Netzwerkkomponenten weitergegeben wird, verliert der anfängliche
Rechtevergeber teilweise oder vollständig seine Aufgabe, die Netzwerkkomponente
auszuwählen,
welche die Datenquelle steuern soll. Dies bringt den Vorteil mit
sich, dass der anfängliche
Rechtevergeber andere Dinge erledigen kann, was das Verfahren flexibler
macht.
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Eine
Netzwerkkomponente, der die Rechtevergabe verliehen wird, kann zu
einem späteren
Zeitpunkt die Rechtevergabe an den anfänglichen Rechtevergeber rückübertragen
oder an eine weitere Netzwerkkomponente der Gruppe der den Datenstrom
empfangenden Netzwerkkomponenten übertragen. Ein vorheriger Rechtevergeber
kann die Rechtevergabe an einen nachfolgenden Rechtevergeber auf
viele Arten übertragen.
Zum Beispiel könnte
ein Schiebemechanismus (englisch: push mechanism) umgesetzt sein,
gemäß dem der
vorherige Rechtevergeber den nachfolgenden Rechtevergeber aktiv
dazu anweist, die Rechtevergabe zu übernehmen. Ferner könnte ein
Zugmechanismus (englisch: pull mechanism) verwendet werden, gemäß dem der vorherige
Rechtevergeber die Rechtevergabe als Reaktion auf eine Anforderung
der Rechtevergabe von dem nachfolgenden Rechtevergeber abgibt.
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Im
Prinzip kann die Steuerung der Datenquelle, d. h. die Sitzungssteuerung,
auf eine ähnliche Art
wie die Rechtevergabe übergeben
werden. Das bedeutet, dass der Rechtevergeber beispielsweise eine
bestimmte Netzwerkkomponente dazu anweisen kann, die Sitzungssteuerung
zu übernehmen (Schiebemechanismus)
oder die Sitzungssteuerung auf Empfang einer Anforderung der Sitzungssteuerung
von einer der Netzwerkkomponenten übergeben kann (Zugmechanismus).
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Sitzungssteuerung
zu erteilen ist Teil des Rechtevergabevorgangs. Es ist möglich, dass
der Rechtevergeber über
die übergebene
Sitzungssteuerung informiert ist, d. h. es kann sein, dass der Rechtevergeber
weiß,
wer derzeit die Sitzungssteuerung ausübt. Vorzugsweise wissen weitere
Netzwerkkomponente der Gruppe von Netzwerkkomponenten ebenfalls
darüber
Bescheid, welche Netzwerkkomponente Rechtevergeber ist und welche
die Sitzungssteuereinrichtung ist.
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Zusätzlich oder
als eine Alternative zum Übergeben
der Rechtvergabe und/oder der Sitzungssteuerung kann außerdem Direktzugriff
auf die Datenquelle übergeben
werden. Wie oben definiert, bezieht sich Direktzugriff auf eine
direkte Verbindung zwischen der Datenquelle und einer der Netzwerkkomponenten,
die Besitzer des Direktzugriffs ist. Zu Steuerungszwecken werden
von dem Besitzer des Direktzugriffs der Datenquelle Sitzungssteuerkommandos übermittelt.
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Anfänglich hat
typischerweise ein Sitzungsinitiator, d. h. die die Sitzung initiierende
Netzwerkkomponente, den Besitz des Direktzugriffs und wirkt typischerweise
anfänglich
sowohl als Rechtevergeber als auch als Sitzungssteuereinrichtung.
Im Verlauf einer durch den Sitzungsinitiator initiierten Sitzung
mit andauernder Übertragung
kann der Sitzungsinitiator die Sitzungssteuerung und/oder die Rechtevergabe
und/oder den Direktzugriff an eine oder mehr weitere Netzwerkkomponenten übergeben.
Vorzugsweise übergibt
der Sitzungsinitiator in einem ersten Schritt die Sitzungssteuerung
an eine weitere Netzwerkkomponente, welche somit Sitzungssteuereinrichtung
wird. Der Sitzungsinitiator wird jedoch die Rechtevergabe und den
Direktzugriff behalten und erfüllt
daher die Aufgabe eines direkten Rechtevergebers. In einem zweiten
Schritt überträgt der Sitzungsinitiator
zusätzlich
die Rechtevergabe an eine andere Netzwerkkomponente, die somit Rechtevergeber
wird. Nachdem er sowohl Sitzungssteuerung als auch die Rechtevergabe
weitergegeben hat, kann der Sitzungsinitiator dauerhaft den Direktzugriff auf
die Datenquelle behalten oder kann den Direktzugriff in einem dritten
Schritt an eine weitere Netzwerkkomponente übertragen.
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Das Übertragen
der Rechtevergabe wie auch der Sitzungssteuerung kann virtuell oder nicht-virtuell
geschehen, abhängig
davon, ob die Komponente, an welche die Rechtevergabe oder Sitzungssteuerung übertragen
wird, direkten Zugriff auf die Datenquelle hat oder nicht. Zum Beispiel
kann im Fall virtueller Sitzungssteuerungsübergabe die Sitzungssteuerung
von einem direkten Rechtevergeber an eine weitere Netzwerkkomponente übergeben werden.
Somit wird der Direktzugriffskanal zwischen der Datenquelle und
dem direkten Rechtevergeber lediglich von dem direkten Rechtevergeber
zu der Netzwerkkomponente verlängert,
welche die Sitzungssteuerung übernommen
hat. Eine Aufgabe des direkten Rechtevergebers besteht dann darin,
von der Sitzungssteuereinrichtung empfangene Sitzungssteueranweisungen
in Sitzungssteuerkommandos zu übersetzen
und die Sitzungssteuerkommandos an die Datenquelle zu senden.
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Verschiedene
Kombinationen des Übertragens
und Nicht-Übertragens
des Besitzes des Direktzugriffs, der Sitzungssteuerung und der Rechtevergabe
sind möglich.
Im Allgemeinen sind Umsetzungen, bei denen der Sitzungsinitiator
während
der Zeitdauer der Sitzung der Besitzer des Direktzugriffs bleibt,
bezüglich
des Umsetzungsaufwands vorteilhaft verglichen mit Umsetzungen, bei
denen der Direktzugriff übertragen
wird. Der Grund dafür
ist Folgender: wenn der Direktzugriff übertragen wird, ist die Datenquelle
in den Übertragungsvorgang
eingebunden und muss zumindest über
das Ersetzen des vorherigen Besitzers durch den nachfolgenden Besitzer
informiert werden, z. B. muss der vorige Besitzer des Direktzugriffs
den Direktzugriff beenden, und es kann sein, dass ein neuer Direktzugriff
zwischen dem nachfolgenden Besitzer des Direktzugriffs und der Datenquelle
eingerichtet werden muss. Es kann sein, dass Authentifizierungs-
und Autorisierungsverfahren parallel hierzu durchgeführt werden
müssen.
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Andererseits
sind das Übertragen
des Direktzugriffs erlaubende Umsetzungen insbesondere für den Direktzugriffbesitzer
vorteilhaft, der typischerweise der Sitzungsinitiator ist. Das Übertragen
des Direktzugriffs hat den Vorteil, dass der Besitzer des Direktzugriffs,
z. B. der Sitzungsinitiator, die Sitzung verlassen kann. Insbesondere
dann, wenn dem Besitzer des Direktzugriffs Kosten in Rechnung gestellt werden,
kann der vorige Besitzer des Direktzugriffs, z. B. der Sitzungsinitiator,
den Direktzugriff an eine weitere Netzwerkkomponente übertragen,
wenn ein bestimmtes Budget überschritten
ist, ohne die Sitzung beenden zu müssen. In diesem Fall agiert
die weitere Netzwerkkomponente als Direktzugriffsbesitzer, und ihr
können
in adäquater
Weise Kosten für
die Sitzung oder den Teil der Sitzung berechnet werden, der ihrem
Direktzugriffsbesitz zugeordnet ist. Eine auf einfache Weise umzusetzende
Variante verwendet einen für
die Zeit der Sitzung dem Sitzungsinitiator zugeordneten dauerhaften
Direktzugriff und dauerhafte Rechtevergabe. Die Sitzungssteuerung
kann zwischen den Netzwerkkomponenten weitergegeben werden.
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Der
Teil des Rechtevergabevorgangs, der das Auswählen der Netzwerkkomponente
betrifft, welche die Datenquelle steuern soll, kann auf verschiedene
Arten ausgeführt
werden, z. B. kann der Rechtevergeber die ausgewählte Netzwerkkomponente anweisen,
die Sitzungssteuerung zu übernehmen.
Die Übernahme
kann durch eine oder mehr Rechtevergabeanweisungen erreicht werden,
z. B. durch einen Schiebemechanismus, der die Anweisung von dem
Rechtevergeber zu der ausgewählten Netzwerkkomponente
schiebt. Alternativ hierzu kann eine bestimmte der Netzwerkkomponenten
die Sitzungssteuerung anfordern (Zugmechanismus). Diese Anforderung
der Sitzungssteuerung kann auf verschiedene Arten erreicht werden.
Erstens kann die bestimmte Netzwerkkomponente in dem Sinne eine Rechtevergabeanweisung
an den Rechtevergeber schicken, dass die bestimmte Netzwerkkomponente das Übertragen
der Sitzungssteuerung auf sich selbst anfordert. Der Rechtevergeber
kann z. B. diese ausdrückliche
Anforderung annehmen, ignorieren oder zurückweisen. Wenn der Rechtevergeber
die Anforderung der Sitzungssteuerung annimmt, wird die Sitzungssteuerung
an die anfordernde Netzwerkkomponente übertragen, die nachfolgend
damit beginnen kann, eine oder mehrere Sitzungssteueranweisungen
zu senden.
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Gemäß einer
zweiten möglichen
Lösung kann
die bestimmte Netzwerkkomponente anstelle einer Rechtevergabeanweisung
eine Sitzungssteueranweisung, z. B. PAUSE, an den Rechtevergeber senden.
Wiederum kann der Rechtevergeber die empfangene Sitzungssteueranweisung
annehmen, ignorieren oder zurückweisen.
Durch Annehmen der empfangenen Sitzungssteueranweisung wählt der Rechtevergeber
die sendende Netzwerkkomponente zumindest für die empfangene Sitzungssteuer-anweisung
als Sitzungssteuereinrichtung aus. Wenn der Rechtevergeber die empfangene
Sitzungssteueranweisung annimmt, überträgt der Rechtevergeber zusätzlich ein
entsprechendes Sitzungssteuerkommando an die Datenquelle.
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Allgemein
kann bei den beschriebenen Schieb- oder Zug-Verfahren Aushandeln
(englisch: negotiation) in Betracht gezogen werden, z. B. zum Aushandeln,
welche Sitzungssteueranweisungen verfügbar sind und gültigerweise
von den einzelnen Netzwerkkomponenten der Gruppe von Netzwerkkomponenten
verwendet werden können.
Eine Beschränkung
der Sitzungssteueranweisungen kann mit dem Sitzungsstatus zusammenhängen, z.
B. können
beim Beginn der Sitzung einen erneuten Start der Sitzung („REPLAY”) betreffende
Sitzungssteueranweisungen akzeptiert werden, während zu einem späteren Zeitpunkt
REPLAY-Sitzungssteueranweisungen
durch den Rechtevergeber verboten sind.
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Sitzungssteueranweisungen
und Rechtevergabenanweisungen können über dedizierte
Steuerkanäle übertragen
werden. Wie oben erwähnt,
ist ein Rechtevergabekanal ein Kanal, der zum Austausch von Rechtevergabeanweisungen
für Zwecke
wie Anfordern, Erteilen oder Zurückweisen
von Sitzungssteuerung oder Rechtevergabe verwendet wird, während ein
Sitzungssteuerkanal für
das Übermitteln von Sitzungssteuerkommandos
und/oder Sitzungssteueranweisungen verwendet wird. Gemäß dieser
Terminologie ist der Direktzugriff ein Sitzungssteuerkanal, wenn
er für
das Übertragen
von Sitzungssteuerkommandos verwendet wird. Kanäle zwischen den einzelnen Netzwerkkomponenten
der Gruppe von Netzwerkkomponenten können entweder Rechtevergabekanäle oder
Sitzungssteuerkanäle
oder beides sein. Im Prinzip kann ein und derselbe (logische) Kanal
sowohl als Rechtevergabekanal als auch als Sitzungssteuerkanal wirken.
Das Einrichten eines Sitzungssteuerkanals kann als eine Rechtevergabeanweisung
gesehen werden (und also solche umgesetzt sein), d. h. als eine
Anforderung der Sitzungssteuerung, die durch das Beginnen des Einrichtens eines
Sitzungssteuerkanals zwischen der Sitzungssteuerung beantragenden
Netzwerkkomponente und dem Rechtevergeber angezeigt ist. Eine Nicht-Annahme
des Einrichtens des Sitzungssteuerkanals durch den Rechtevergeber
kann ebenfalls als eine Rechtevergabeanweisung interpretiert werden
(und umgesetzt sein), d. h. als das Ablehnen der Anforderung der
Sitzungssteuerung durch den Rechtevergeber an die Sitzungssteuerung
beantragende Netzwerkkomponente.
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Nachdem
die Netzwerkkomponente ausgewählt
worden ist, welche die Datenquelle steuern soll, kann ein einzelner
Sitzungssteuerkanal zum Übermitteln
von Steueranweisungen zwischen dem Rechtevergeber und der ausgewählten Netzwerkkomponente
eingerichtet werden. In einem solchen Fall wird die Sitzungssteuerung
einfach an die ausgewählte Netzwerkkomponente übergeben,
indem ein Sitzungssteuerkanal eingerichtet wird, der sich zwischen
dem Rechtevergeber und der ausgewählten Netzwerkkomponente erstreckt.
Dieser Sitzungssteuerkanal kann zu der Datenquelle hin erweitert werden.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform werden
Sitzungssteuerkanäle
zwischen dem Rechtevergeber und zwei oder mehr Mitgliedern der Gruppe der
den Datenstrom empfangenden Netzwerkkomponenten eingerichtet. Vorzugsweise
sind derartige Sitzungssteuerkanäle
zwischen dem Rechtevergeber und jeder Netzwerkkomponente einer solchen Gruppe
vorgesehen und bleiben für
die Zeit dauerhaft, für
welche die jeweiligen Netzwerkkomponenten an der Sitzung teilnehmen.
In diesem Fall können
die Netzwerkkomponenten zu jeder Zeit Sitzungssteueranweisungen über den
entsprechenden Sitzungssteuerkanal an den Rechtevergeber schicken.
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Es
könnte
vorteilhaft sein, wenn für
Zwecke der Rechtevergabe ein separater Rechtevergabekanal zwischen
dem Rechtevergeber und mindestens einer der Netzwerkkomponenten
eingerichtet wird. Ein derartiger separater Rechtevergabekanal erlaubt ein
separates Signalisieren zwischen dem Rechtevergeber und einzelnen
Netzwerkkomponenten zum z. B. Anfordern, Zurückweisen oder Ablehnen einer Sitzung
oder eine Anforderung der Rechtevergabe. Selbstverständlich können dauerhafte
Rechtevergabekanäle
zu allen Netzwerkkomponenten der Gruppe von Netzwerkkomponenten
eingerichtet sein.
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Vorzugsweise
führt der
Rechtevergeber eine Netzwerkkomponenten und/oder Steueranweisungen
betreffende Authentifizierung und/oder Autorisierung durch. Der
Rechtevergeber kann authentifizieren, dass eine bestimmte Steueranweisung
tatsächlich
von einer bestimmten Netzwerkkomponente empfangen wurde, z. B. durch
Verifizieren der IP-Adresse der Netzwerkkomponente, von der die Steueranweisung
empfangen wurde. Alternativ oder zusätzlich hierzu kann der Rechtevergeber
die einzelnen Mitglieder der Gruppe von Netzwerkkomponenten selbst
authentifizieren. Eine derartige Authentifizierung kann zum Beispiel
im Zusammenhang mit dem Einrichten einer Sitzung oder während einer
Sitzung jedes Mal dann durchgeführt
werden, wenn ein neues Mitglied der Gruppe von Netzwerkkomponenten
beitritt. Der Rechtevergeber kann außerdem eine oder mehrere Netzwerkkomponente
autorisieren. Beispielsweise wird die Sitzungssteuereinrichtung autorisiert,
Sitzungssteueranweisungen zu senden, wenn eine Netzwerkkomponente
als Sitzungssteuereinrichtung ausgewählt wird. Optional hierzu kann der
Rechtevergeber die Verfügbarkeit
von Sitzungssteueranweisungen beschränken und eine oder mehr Netzwerkkomponenten
autorisieren, nur nicht-beschränkte Sitzungssteuerkommandos
zu verwenden.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
kann als eine Hardwarelösung
und als ein Computerprogrammprodukt umgesetzt sein, dass Programmcodeabschnitte
zum Durchführen
der einzelnen Schritte des Verfahrens umfasst, wenn das Computerprogramm-Produkt
auf einer Netzwerkkomponente ausgeführt wird. Das Computerprogrammprodukt
kann auf einem computerlesbaren Speichermedium gespeichert sein,
wie einem an die Netzwerkkomponente angeschlossenen oder davon entfernbaren Datenträger.
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Die
Hardwarelösung
umfasst eine Netzwerkeinrichtung gemäß Anspruch 13.
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Verschiedene
Umsetzungen des Rechtevergebers sind möglich. Zum Beispiel kann der
Rechtevergeber aus einem mobilen Endgerät wie einem persönlichen
digitalen Assistenten (englisch: personal digital assistant) oder
einem Mobiltelefon bestehen. Alternativ hierzu kann der Rechtevergeber
eine stationäre
Komponente wie ein Personalcomputer sein. Ferner kann der Rechtevergeber
als ein Zwischenknoten wie eine Stellvertreterkomponente (englisch:
proxy component) ausgelegt sein, die z. B. zwischen der Datenquelle
und z. B. einer Gruppenruf-(englisch: multicast) Gruppe von Netzwerkkomponenten
angeordnet sein, die den Datenstrom von der Datenquelle über die
Stellvertreterkomponente empfangen. Der Rechtevergeber kann außerdem an einem
gemeinsamen Ort mit der Datenquelle angeordnet sein, indem die rechtevergebende
Netzwerkkomponente und die Datenquelle in einem gemeinsamen physischen
Knoten zusammengefasst sind.
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Der
Rechtevergeber kann Teil eines Kommunikationsnetzwerks sein, das
ferner die Datenquelle umfassen kann. Vorzugsweise ist das Kommunikationsnetzwerk
derart ausgelegt, dass die Datenquelle Sitzungssteuerkommandos nur
von dem Rechtevergeber empfängt
und/oder annimmt.
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Das
Kommunikationsnetzwerk kann ein drahtgebundenes oder drahtloses
Netzwerk sein. Darüber
hinaus kann das Kommunikationsnetzwerk gleichzeitig mindestens eine
drahtlose Komponente wie ein Mobiltelefon und mindestens eine stationäre Komponente
wie einen Personalcomputer umfassen.
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KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Weitere
Aspekte der Erfindung werden aus der folgenden Beschreibung verschiedener
Ausführungsformen
der Erfindung und durch Bezugnahme auf die Zeichnungen deutlich,
wobei:
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1 eine
schematische Darstellung ist, die eine erste Ausführungsform
eines Kommunikationsnetzwerks gemäß der vorliegenden Erfindung
abbildet;
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2 den
Vorgang des Einrichtens und Steuerns einer Sitzung mit andauernder Übertragung in
dem Kommunikationsnetzwerk der 1 zeigt;
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3 eine
schematische Darstellung zeigt, die eine Ausführungsform des Rechtevergebers
gemäß der vorliegenden
Erfindung abbildet;
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4a, 4b eine
schematische Darstellung zeigen, die eine Ausführungsform einer Netzwerkkomponente,
die nicht die Rechtevergabe ausübt,
in zwei verschiedenen Zuständen
gemäß der vorliegenden
Erfindung abbildet;
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5 eine
schematische Darstellung zeigt, die ein RTSP-Szenario mit mehreren
einzelnen Netzwerkkomponenten gemäß der vorliegenden Erfindung
abbildet;
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6 eine
schematische Darstellung zeigt, die einen dienstleistenden Rechner
für Datenströme (englisch:
streaming server) abbildet;
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7 eine
graphische Benutzerschnittstelle gemäß der vorliegenden Erfindung
des in 3 abgebildeten Rechtevergebers zeigt;
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8 eine
schematische Darstellung einer ersten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen graphischen
Benutzerschnittstelle einer Netzwerkkomponente zeigt, die nicht über Sitzungssteuerung verfügt;
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9 eine
schematische Darstellung einer zweiten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen graphischen
Benutzerschnittstelle einer Netzwerkkomponente zeigt, die die Sitzungssteuerung
erhält; und
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10 eine
schematische Darstellung zeigt, die eine zweite Ausführungsform
eines Kommunikationsnetzwerks gemäß der vorliegenden Erfindung abbildet.
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BESCHREIBUNG BEVORZUGTER AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Im
folgenden wird die Erfindung in beispielhafter Weise auf ein drahtloses
Kommunikationssystem bezogen dargestellt, das zwei oder mehr Mobilendgeräte umfasst.
Es sei jedoch angemerkt, dass die Erfindung auch bei Kommunikationssystemen verwendet
werden kann, die nur stationäre
Endgeräte
wie Personalcomputer umfassen, oder bei Kommunikationssystemen,
die sowohl mobile als auch stationäre Endgeräte umfassen.
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Obwohl
die folgende Beschreibung sich auf das Steuern einer Sitzung mit
andauernder Übertragung
konzentriert, können
Spielsitzungen oder andere Sitzungen ebenfalls gesteuert werden.
Darüber
hinaus kann, obwohl in dem nachfolgend beschriebenen RTSP-Szenario
der Direktzugriff auf die Datenquelle bei dem Sitzungsinitiator
verbleibt, auch ein anderes Szenario ausgeführt werden, gemäß dem außerdem der
Direktzugriff auf die Datenquelle weitergegeben wird.
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In 1 ist
eine schematische Darstellung eines Kommunikationsnetzwerks 8 gemäß der Erfindung
gezeigt. Das Kommunikationsnetzwerk 8 umfasst eine Quelle
andauernder Übertragung 10 in
der Form eines als Datenquelle agierenden Multimedia-Dienstrechners
und eine Gruppe von Netzwerkkomponenten 12, 14,
die einen Datenstrom 16 von der Quelle andauernder Übertragung 10 empfangen. Die
in 1 abgebildete beispielhafte Ausführungsform
wird nachfolgend im Zusammenhang mit einem Szenario mit direkter
Rechtevergabe beschrieben. Wie obenstehend definiert worden ist,
bedeutet dies, dass eine Netzwerkkomponente, die Direktzugriff auf die
Quelle andauernder Übertragung 10 hat,
zusätzlich über Rechtevergabe
verfügt.
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Obwohl
in 1 nur zwei Netzwerkkomponenten 12, 14 abgebildet
sind, sei angemerkt, dass im Prinzip die Gruppe von Netzwerkkomponenten auch
drei oder mehr Netzwerkkomponenten umfassen kann. Bei der in 1 abgebildeten
Ausführungsform
sind die Netzwerkkomponenten 12, 14 Mobiltelefone.
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Die
Gruppe von Netzwerkkomponenten 12, 14 bildet eine
Internetprotokoll (IP)-Gruppenruf-Zentralgruppe
(englisch: multicasting host group) 19. IP-Gruppenrufen
ist das Übertragen
eines IP-Datagramms an eine durch eine einzelne IP-Zieladresse identifizierte
Zentralgruppe (englisch: host group). Die Mitgliedschaft der Gruppe
ist dynamisch. Dies bedeutet, dass ein Mitglied jederzeit der Gruppe
beitreten und sie verlassen kann. Es gibt keine Beschränkung bezüglich des
Ortes oder der Anzahl von Mitgliedern in einer Gruppe. Darüber hinaus
muss eine Netzwerkkomponente nicht Mitglied einer Gruppe sein, um
Datagramme an sie zu schicken. Eine IP-Gruppenruf-Zentralgruppe kann
dauerhafter oder vorübergehender
Natur sein. Eine dauerhafte Gruppe hat eine bekannte, verwaltungsmäßig zugewiesene
IP-Adresse. Es ist die Adresse, die dauerhaft ist, nicht die Mitgliedschaft
der Gruppe. Diejenigen IP-Gruppenruf-Adressen,
die nicht für
dauerhafte Gruppen reserviert sind, sind für eine dynamische Zuweisung
an Gruppen vorübergehender
Natur verfügbar,
die nur solange existieren, wie sie Mitglieder haben. IP-Gruppenrufen
ist in dem IETF-Dokument RFC
2236, Internet Group Management Protocol, Version 2, November 1997
beschrieben.
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Es
sei angemerkt, dass die Erfindung weder auf Gruppenrufen noch auf
IP-Gruppenrufen beschränkt
ist. Nichtsdestotrotz basiert die Erfindung vorzugsweise auf Gruppenruf-Technologie.
Somit wird der Datenstrom 16 von der Quelle andauernder Übertragung 10 vorzugsweise
nicht an jeden übertragen,
der mit dem Kommunikationsnetzwerk 8 verbunden ist, sondern
nur an eine Gruppe 19 ausgewählter Netzwerkkomponente 12, 14 gesendet.
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Wie
aus 1 ersichtlich ist, wird der Datenstrom 16 von
der Quelle andauernder Übertragung 10 von
jedem Mitglied 12, 14 der Gruppenruf-Gruppe 19 der
Netzwerkkomponenten empfangen. Es wird jedoch außerdem deutlich, dass nur die
rechtevergebende Netzwerkkomponente (direkter Rechtevergeber) 14 in
der Form eines Sitzungssteuerkanals 18 einen Direktzugriff
auf die Quelle andauernder Übertragung 10 hat.
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Den
Datenstrom 16 betreffende Empfängerberichte können von
den Netzwerkkomponenten 12, 14 an die Datenquelle 10 oder
untereinander verschickt werden. Jedoch sind Empfängerberichte
und Kanäle
zum Senden von Empfängerberichten
in keiner der Figuren abgebildet und werden nicht berücksichtigt.
Die Quelle andauernder Übertragung 10 wird Sitzungssteuerkommandos
nur von dem direkten Rechtevergeber 14 empfangen, aber
nicht von irgendeinem anderen Mitglied der Gruppenruf-Gruppe 19.
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In
der in 1 abgebildeten Ausführungsform wird der Sitzungssteuerkanal 18 für eine Steuerung
der Quelle andauernder Übertragung 10 verwendet,
die auf RTSP basiert. In Übereinstimmung mit
RTSP wird der Sitzungssteuerkanal daher sowohl zum Einrichten als
auch zum Steuern des Datenstroms 16 verwendet. Alternativ
oder zusätzlich
hierzu können
Protokolle für
andauernde Übertragung und
andere von RTSP verschiedene Protokolle verwendet werden.
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Zwischen
der rechtevergebenden Netzwerkkomponente 14 und der nicht-rechtevergebenden Netzwerkkomponente 12 der
Gruppenruf-Gruppe ist ein Steuerkanal 20 eingerichtet.
Dieser Kanal 20 kann einerseits dafür verwendet werden, Rechtevergabeanweisungen
zu versenden (Rechtevergabekanal) und andererseits, um Steueranweisungen
von der nicht-rechtevergebenden Netzwerkkomponente 12 an
die rechtevergebende Netzwerkkomponente 14 zu übertragen,
welche eine Steuerung der Quelle andauernder Übertragung 10 (Sitzungssteuerkanal) betreffen.
Entsprechende Kanäle 20 können zwischen
der rechtevergebenden Netzwerkkomponente und jeder anderen Netzwerkkomponente
der Gruppe von Netzwerkkomponenten eingerichtet sein, z. B. der
Gruppenruf-Gruppe 19.
-
Auf
den Empfang einer Sitzungssteueranweisung hin bestimmt die rechtevergebende
Netzwerkkomponente 14, ob es der Sitzungssteueranweisung
gestattet ist, die Quelle andauernder Übertragung 10 zu steuern
oder nicht. Da bei der 1 abgebildeten Ausführungsform
die Gruppenruf-Gruppe 19 nur aus zwei Netzwerkkomponenten
besteht, nämlich
dem Rechtevergeber 14 und der anderen Netzwerkkomponente 12,
wählt die
rechtevergebende Netzwerkkomponente 14 die einzelne andere Netzwerkkomponente 12 der
Gruppenruf-Gruppe 19 als die Netzwerkkomponente aus, welche
die Quelle andauernder Übertragung 10 steuern
soll. Die rechtevergebende Netzwerkkomponente 14 authentifiziert
(z. B. über
die IP-Adresse der Netzwerkkomponente 12) alle von der
Netzwerkkomponente 12 empfangenen Steueranweisungen. Nach
erfolgreicher Authentifizierung übersetzt
die rechtevergebende Netzwerkkomponente 14 die Steueranweisungen
in entsprechende RTSP-Sitzungssteuerkommandos und überträgt sie über den
Sitzungssteuerkanal 18 (Direktzugriff) an die Quelle andauernder Übertragung 10.
-
Nachfolgend
wird das mit dem Einrichten einer Sitzung mit andauernder Übertragung
und dem Durchführen
der Rechtevergabe im Zusammenhang stehende Signalisieren mit Bezug
auf 2 genauer beschrieben. In dem hier nachfolgend
beschriebenen Signalisierszenario wird angenommen, dass die Netzwerkkomponente 14 einerseits
als Initiator der Sitzung mit andauernder Übertragung agiert und andererseits
als anfänglicher
direkter Rechtevergeber. Der Grund dafür besteht in der Tatsache,
dass die die Sitzung mit andauernder Übertragung initiierende Netzwerkkomponente 14 üblicherweise
für Verwendung
dieses Dienstes Kosten auferlegt bekommt. Konsequenterweise sollte
diese Netzwerkkomponente 14 außerdem das anfängliche
Recht haben, die Quelle andauernder Übertragung 10 zu steuern und
zu entscheiden, wann und an wen das Recht zum Steuern der Quelle
andauernder Übertragung 10 weitergegeben
wird. Dies schließt
jedoch nicht aus, dass die anfänglich
die Rechtevergabe ausübende
Netzwerkkomponente 14 dieses Recht an ein anderes Mitglied
der Gruppenruf-Gruppe 19 weitergibt.
-
Um
Dienstdiebstahl (englisch: theft-of-service) oder einen Leistungsverweigerungsangriff (englisch:
denial-of-service) zu verhindern, kennt der derzeitige Rechtevergeber
vorzugsweise alle Teilnehmer in der Gruppenruf-Gruppe. Dies kann
durch Einladen der Teilnehmer in die Gruppe 19 erreicht werden.
-
Bezug
nehmend auf 2 wird nun das Einrichten einer
Sitzung mit andauernder Übertragung beschrieben.
-
In
einem ersten Schritt 1) fordert die Netzwerkkomponente 14 (der
zukünftige
direkte Rechtevergeber), welche vorhat, eine IP-Gruppenruf-Sitzung
mit andauernder Übertragung
zu initiieren, eine entsprechende Gruppenruf-Adresse in Übereinstimmung
mit dem in dem IETF-Dokument RFC 2730, Dezember 1999 beschriebenen
Multicast Address Dynamic Client Allocation Protocol (MADCAP; deutsch:
dynamisches Gruppenruf-Adressen Nutzer-Zuweisungsprotokoll) an.
Zu diesem Zweck überträgt die Netzwerkkomponente 14 eine
MADCAP-Anfrage über
einen Kommunikationskanal 22 an einen MADCAP-Dienstrechner 24.
Der MADCAP-Dienstrechner 24 antwortet
mit einer neuen (nicht benutzten) IP-Gruppenruf-Adresse aus dem öffentlichen oder
Gi-Adressraum.
-
Nachdem
sie in Schritt 1) eine gültige
Gruppenruf-Adresse von dem MADCAP-Dienstrechner 24 erhalten hat,
beginnt die Netzwerkkomponente 14 in Schritt 2) die RTSP-Signalsequenz
mit einem als Quelle andauernder Übertragung 10 wirkenden
Inhaltsdienstrecher (englisch: content server). Zu diesem Zweck übergibt
die Netzwerkkomponente 14 die IP-Gruppenruf-Adresse mit
der passenden RTSP-Nachricht über den
Sitzungssteuerkanal 18 an die Quelle andauernder Übertragung 10.
In Schritt 2) überträgt die Quelle
andauernder Übertragung 10 eine
Sitzungsbeschreibung für
den speziellen Inhalt mit Transportformaten und Anschlüssen (Ports),
usw. über
den Sitzungssteuerkanal 18 an die Netzwerkkomponente 14.
Nach der SETUP-Nachricht wird die Standard-RTSP-Signalsequenz angehalten, um als nächstes die
Gruppenruf-Gruppe 19 einzurichten. Vorzugsweise ist die
die Sitzung mit andauernder Übertragung
initiierende Netzwerkkomponente 14 schon der Gruppenruf-Gruppe 19 beigetreten,
unmittelbar nachdem sie die Gruppenruf-Adresse von dem MADCAP-Dienstrechner 24 in
Schritt 1) erhalten hat.
-
In
dem oben beschriebenen Szenario wählt der MADCAP-Dienstrechner 24 die
IP-Gruppenrufadresse
für die
Sitzung mit andauernder Übertragung aus.
Gemäß einem
alternativen Szenario könnte
die Quelle andauernder Übertragung 10 dazu
ausgestaltet sein, eine IP-Gruppenruf-Adresse auszuwählen oder
anzufordern und diese der Netzwerkkomponente 14 bereitzustellen.
-
In
Schritt 3) werden eine oder mehrere weitere Netzwerkkomponenten
dazu eingeladen, in die Gruppenruf-Gruppe 19 einzutreten.
In der in 2 abgebildeten Ausführungsform
besteht die Gruppenruf-Gruppe 19 aus nur zwei Netzwerkkomponenten, nämlich einerseits
der Netzwerkkomponente 14, welche die Gruppenruf-Sitzung
initiiert und die anfänglich
als direkter Rechtevergeber agiert, und andererseits einer einzelnen
weiteren Netzwerkkomponente 12. In Schritt 3) informiert
die rechtevergebende Netzwerkkomponente 14 die Netzwerkkomponente 12 über die
Gruppenruf-Adresse und Anschlüsse (Ports)
unter Verwendung von Standard-SIP-Signalisieren wie in dem IETF-Dokument
RFC 2543; SIP: Session Initiation Protocol; März 1999 beschrieben. Die SIP-Einladung
enthält
das Session Description Protocol (SDP) – (deutsch: Sitzungsbeschreibungsprotokoll),
welches während
des RTSP-Aufbaus von der Quelle andauernder Übertragung 10 erhalten worden
ist. Alternativ hierzu kann der RTSP-Sitzungsaufbau nach der SIP-Einladung
durchgeführt werden,
wenn das SDP den eingeladenen Teilnehmern nicht von der Quelle andauernder Übertragung bereitgestellt
wird.
-
Mittels
SIP überträgt die die
Sitzung mit andauernder Übertragung
initiierende Netzwerkkomponente 14 das zuvor für den angefragten
Inhalt von der Quelle andauernder Übertragung 10 empfangene SDP
an die andere Komponente 12, z. B. über den Steuerkanal 20.
In dem Fall, dass Inhaltsverschlüsselung
verwendet wird, enthält
das SDP zusätzlich die
URL (englisch: uniform resource locator) zu dem Inhaltsverschlüsselungsschlüssel-(CEK;
englisch: content encryption key)-Dienstrechner, der in 2 nicht
abgebildet ist. Die andere Netzwerkkomponente 12 kann dann
den CEK von diesem Dienstrechner anfordern. Hier wird angenommen,
dass das übertragene
SDP nicht verschlüsselt
ist.
-
Nachdem
sie eine Rückantwort
auf die SIP-Einladungsnachricht von der eingeladenen Netzwerkkomponente 12 empfangen
hat, gibt die die Sitzung mit andauernder Übertragung initiierende Netzwerkkomponente 14 ein
RTSP PLAY-Kommando über
den Sitzungssteuerkanal 18 an die Quelle andauernder Übertragung 10 aus
(Schritt 4). Als Reaktion auf den Empfang des PLAY-Kommandos spielt die
Quelle andauernder Übertragung 10 der
Gruppenruf-Adresse, der die Netzwerkkomponenten 12, 14 der
Gruppenruf-Gruppe 19 beigetreten sind, in Schritt 5) den
Datenstrom 16 zu.
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Bis
jetzt wurde der Vorgang des Einrichtens der Sitzung mit andauernder Übertragung
beschrieben. Obwohl die Netzwerkkomponente 14, welche die
Sitzung mit andauernder Übertragung
initiiert hat, die andauernd übertragenen
Medien mit mindestens einer weiteren, zur selben Gruppenruf-Gruppe 19 gehörenden Netzwerkkomponente 12 teilt,
ist das mindestens eine weitere Mitglied 12 der Gruppenruf-Gruppe 19 nur
in der Lage, den Datenstrom 16 zu empfangen. Mit anderen
Worten steuert nur die Netzwerkkomponente 14, welche die
Sitzung mit andauernder Übertragung
initiiert hat, die Sitzung mit andauernder Übertragung unter Verwendung
der Kommandos PLAY, PAUSE, REWIND, ZOOM, usw. (deutsch: abspielen,
anhalten, zurückspulen,
vergrößern).
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Wenn
das eingeladene Mitglied 12 der Gruppenruf-Gruppe die Sitzung
mit andauernder Übertragung
steuern möchte,
sendet es in Schritt 6) eine Anforderung für die Sitzungssteuerung oder
eine eine Steuerung der Quelle andauernder Übertragung 10 betreffende
Sitzungssteueranweisung über
den Kanal 20 an die rechtevergebende Netzwerkkomponente 14.
Wie oben erwähnt,
kann der Kanal 20 gleichzeitig einen Rechtevergabe- und
einen Sitzungssteuerkanal darstellen.
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Nachfolgend
werden verschiedene Szenarien für
das Signalisieren zwischen der Sitzungssteuerung beantragenden Netzwerkkomponente 12 und der
rechtevergebenden Netzwerkkomponente 14 in einem Sinn genauer
beschrieben, dass der Kanal 20 erstens eine RTSP-Verbindung
und zweitens eine SIP-Sitzung ist.
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Gemäß einem
ersten Szenario wird in Schritt 6) der 2 RTSP (d.
h. ein verbindungsorientiertes Protokoll) auf dem Transmission Control
Protocol (TCP; deutsch: Übertragungssteuerprotokoll)
für das Signalisieren
zwischen der rechtevergebenden Netzwerkkomponente 14 und
irgendeiner weiteren Netzwerkkomponente 12 der Gruppenruf-Gruppe 19 verwendet.
Es sei angemerkt, dass der RTSP-Sitzungssteuerkanal 18 zwischen
der rechtevergebenden Netzwerkkomponente 14 und der Quelle
andauernder Übertragung 10 unabhängig von
der einen oder den mehreren weiteren RTSP-Verbindungen zwischen
der rechtevergebenden Netzwerkkomponente 14 und der einen
oder mehreren Netzwerkkomponenten 12 der Gruppenruf-Gruppe 19 ist. Üblicherweise
müssen
nicht alle RSTP-Verfahren für
das Signalisieren zwischen der rechtevergebender Netzwerkkomponente 14 und
irgendeiner anderen Netzwerkkomponente 12 der Gruppenruf-Gruppe 19 verfügbar sein.
Zum Beispiel ist das RTSP-Verfahren DESCRIBE nicht notwendig, während SETUP
für den
Verbindungsaufbau verwendet wird. Darüber hinaus kann die Anzahl
und Verwendung von RTSP-Verfahren über das OPTIONS-Verfahren beschränkt sein,
z. B. aufgrund von Aushandlungszwecken.
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Die
RTSP-Verbindung kann während
der gesamten Sitzung mit andauernder Übertragung eingerichtet bleiben
oder kann nur zeitweise eingerichtet sein, während die nicht-rechtevergebende
Netzwerkkomponente 12 über
die Sitzungssteuerung verfügt. Wenn
die Netzwerkkomponente 12 über die Sitzungssteuerung verfügt, sendet
sie Sitzungssteueranweisungen in Form geeigneter RTSP-Kommandos wie
PLAY oder PAUSE an die rechtevergebende Netzwerkkomponente 14.
Die direkte rechtevergebende Netzwerkkomponente 14 übersetzt
die empfangenen Steueranweisungen in ein Format (mit z. B. einer
korrekten Kommandosequenznummer CSEQ; englisch: command sequence
number), die von der Quelle andauernder Übertragung 10 verstanden
werden kann.
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Es
kann sein, dass eine einzelne RTSP-Verbindung nur eingerichtet wird,
wenn sie für
Rechtevergabe- oder Sitzungssteuerzwecke zwischen der rechtevergebenden
Netzwerkkomponente und einem einzelnen weiteren Mitglied der Gruppenruf-Gruppe
erforderlich ist. Durch Annehmen, Zurückweisen oder „Niederreißen" der RTSP-Verbindung kann die
rechtevergebende Netzwerkkomponente den anderen Mitgliedern der
Gruppenruf-Gruppe die Rechtevergabe betreffende Entscheidungen anzeigen.
Andererseits ist es auch denkbar, zwischen der rechtevergebenden
Netzwerkkomponente und allen anderen Netzwerkkomponenten der Gruppenruf-Gruppe gleichzeitig
RTSP-Verbindungen einzurichten und diese RTSP-Verbindung während der Zeit
der Sitzung aktiv zu halten. Notwendige Rechtevergabeanweisungen
können
zwischen der rechtevergebenden Netzwerkkomponente und anderen Netzwerkkomponenten über die
RTSP-Verfahren SET und GET ausgetauscht werden. Indem dies durchgeführt wird,
werden der Sitzungssteuerkanal und der Rechtevergabekanal zu einem
kombinierten Steuerkanal zusammengeführt.
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Der
auf RTSP (oberhalb von TCP) basierende Direktzugriff kann nicht
von der die RTSP-Sitzung initiierenden Netzwerkkomponente zu einer
weiteren (physikalischen) Netzwerkkomponente bewegt werden. Dies
bedeutet, dass der auf RTSP basierende Direktzugriff bei dem RTSP-Sitzungsinitiator
verbleibt und dass die RTSP-Nutzer-Dienstrechner-Zuordnung (englisch: client-server
association) nicht verändert
wird. Die Sitzungssteuerung kann jedoch im logischen Sinn bewegt
werden. In der oben beschriebenen Ausführungsform werden der RTSP-Sitzungsinitiator
und der anfängliche
Rechtevergeber von ein und derselben Netzwerkkomponente gebildet,
d. h. der als direkter Rechtevergeber wirkenden Netzwerkkomponente 14.
Der RTSP-Sitzungsinitiator agiert
außerdem
als eine Relaiseinheit für
Sitzungsteuerkommandos.
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Gemäß einem
zweiten Szenario könnte
SIP (d. h. ein sitzungsorientiertes Protokoll) verwendet werden.
Gemäß dem SIP-basierten
Szenario wird Signalisieren von Rechtevergabe vermittels SIP-Erweiterungen
(englisch: extensions) durchgeführt.
Zu diesem Zweck können
entweder neue Erweiterungen definiert oder existierende wiederverwendet
werden. Ein Beispiel für
SIP-basierte Rechtevergabe kann in dem IETF Internet Draft draft_wu_sipping_floor_control – 01.txt „Use of
SIP and SOAP for Conference Floor Control", Wu/Koskelainen/Schutzrinne/Chen, 19.
April 2002, Columbia University gefunden werden.
-
Nachfolgend
wird das Übertragen
der Sitzungssteuerung an eine nicht-rechtevergebende Netzwerkkomponente
gemäß der Erfindung
genauer erläutert.
Gemäß einer
ersten Variante weist die rechtevergebende Netzwerkkomponente eine
weitere Netzwerkkomponente der Gruppenruf-Gruppe explizit an, die
Sitzungssteuerung zu übernehmen (Schiebemechanismus).
Nun hat die Netzwerkkomponente, auf welche Netzwerksteuerung übertragen worden
ist, das Recht, die Quelle andauernder Übertragung zu steuern, solange
dieses Recht nicht durch die rechtevergebende Netzwerkkomponente
widerrufen wird. Widerruf dieses Rechtes kann der zeitweise als
Sitzungssteuereinrichtung wirkenden Netzwerkkomponente im Voraus
signalisiert werden.
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Gemäß einer
zweiten Variante kann eine Netzwerkkomponente der Gruppenruf-Gruppe, die nicht über die
Sitzungssteuerung verfügt,
die Sitzungssteuerung von der rechtevergebenden Netzwerkkomponente
anfordern (Zugmechanismus). Dies kann auf verschiedene Arten geschehen.
Zum Beispiel kann eine Anforderung der Sitzungssteuerung, die keine
ein bestimmtes Sitzungssteuerkommando betreffende Angabe enthält, an die
rechtevergebende Netzwerkkomponente geschickt werden. Anstelle einer
solchen expliziten Anforderung der Sitzungssteuerung kann eine Sitzungssteueranweisung an
die rechtevergebende Netzwerkkomponente gesendet werden. Die rechtevergebende
Netzwerkkomponente interpretiert dann diese Anweisung als eine (implizite)
Anforderung der Sitzungssteuerung.
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In
der schiebe-basierten Sitzungssteuerungsvariante hat die rechtevergebende
Netzwerkkomponente verschiedene Alternativen, die das Behandeln
einer Anforderung der Sitzungssteuerung betreffen. Im Wesentlichen
kann die rechtevergebende Netzwerkkomponente die Anforderung der
Sitzungssteuerung entweder annehmen, zurückweisen oder ignorieren. Eine
Anforderung der Sitzungssteuerung kann stillschweigend angenommen
werden oder kann ausdrücklich
bestätigt
werden. Als Reaktion auf eine ausdrücklich bestätigte Anforderung der Sitzungssteuerung
kann die die Sitzungssteuerung anfordernde Netzwerkkomponente eine
eine Steuerung der Quelle andauernder Übertragung betreffende Steueranweisung
an die rechtevergebende Netzwerkkomponente schicken. Diese Sitzungssteueranweisung
wird dann in das passende Sitzungssteuerkommando umgewandelt und
an die Quelle andauernder Übertragung
weitergeleitet.
-
Wenn
die rechtevergebende Netzwerkkomponente nicht gewillt ist, eine
Anforderung der Sitzungssteuerung anzunehmen, kann sie die Anforderung
der Sitzungssteuerung entweder ignorieren oder zurückweisen.
Wenn sie die Anforderung der Sitzungssteuerung ignoriert, verwirft
die rechtevergebende Netzwerkkomponente die Anforderung stillschweigend.
Wenn sie die Anforderung der Sitzungssteuerung zurückweist,
sendet die rechtevergebende Netzwerkkomponente eine entsprechende
Nachricht zurück
an die Netzwerkkomponente, welche die Sitzungssteuerung angefordert
hat.
-
In
dem Fall, dass die rechtevergebende Netzwerkkomponente eine Anforderung
der Sitzungssteuerung annimmt, kann sie eine Zeitdauer festlegen,
für welche
die Sitzungssteuerung übertragen
wird. Eine solche Dauer kann auch vor der Sitzung mit andauernder Übertragung
festgelegt werden und in einer Präferenzendatenbank der rechtevergebenden
Netzwerkkomponente gespeichert werden. Die maximale Dauer, für welche
die Sitzungssteuerung übertragen
wird, sollte die Sitzungszeitdauer sein.
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Die
oben stehende Erläuterung
betrifft eine virtuelle Sitzungssteuerübergabe, da sogar dann, wenn
die rechtevergebende Netzwerkkomponente die Sitzungssteuerung an
eine weitere Netzwerkkomponente der Gruppenruf-Gruppe überträgt, jede Anweisung,
die von der Netzwerkkomponente erzeugt wird, an welche die Sitzungssteuerung übergeben
worden ist, an die Quelle andauernder Übertragung über die rechtevergebende Netzwerkkomponente
weitergeleitet wird, welche über
den Direktzugriff auf die Quelle andauernder Übertragung verfügt. Nun
werden einige Mechanismen beschrieben, um die Rechtevergabe von
einer Netzwerkkomponente auf eine weitere zu übertragen.
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Im
Prinzip könnte
die Rechtevergabe auf die gleiche Art wie oben bezüglich der
Sitzungssteuerung beschrieben übergeben
werden, z. B. auf eine Anforderung der Rechtevergabe von einer nicht-rechtevergebenden
Netzwerkkomponente hin (Zugmechanismus) oder durch ausdrückliches
Anweisen einer nicht-rechtevergebenden
Netzwerkkomponente, die Rechtevergabe zu übernehmen (Schiebemechanismus).
Sobald die Rechtevergabe von einer Netzwerkkomponente auf eine weitere
weitergegeben wurde, müssen
alle teilnehmenden Netzwerkkomponenten der Gruppenruf-Gruppe entsprechend
informiert werden, um sicherzustellen, dass von nun an alle Anforderungen
der Sitzungssteuerung oder Rechtevergabe an den neuen Rechtevergeber
geschickt werden. Darüber
hinaus kann es nötig
werden, die Quelle andauernder Übertragung
entsprechend zu informieren, da es sein kann, dass die Quelle andauernder Übertragung
verifizieren möchte,
dass nur eine einzelne bestimmte Netzwerkkomponente die Rechtevergabe übernimmt.
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Wenn
die anfängliche
oder eine vorherige rechtevergebende Netzwerkkomponente die Rechtevergabe
zurückerlangen
möchte,
können
die oben bezüglich
des Übertragens
der Rechtevergabe beschriebenen Mechanismen verwendet werden. Entsprechend
einer bevorzugten Ausführungsform
ist jedoch der Mechanismus zum Übergeben
der Rechtevergabe derart ausgelegt, dass ein Antrag auf Rechtevergabe
nicht ignoriert oder zurückgewiesen
werden kann, wenn er von einer bestimmten Netzwerkkomponente wie
dem anfänglichen
Rechtevergeber stammt. In einem solchen Fall kann es notwendig werden,
eine Identifizierung des anfänglichen
Rechtevergebers zu ermöglichen.
Zu diesem Zweck kann ein entsprechendes beschreibendes Feld in den Rechtevergabeanweisungen
bereitgestellt werden.
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Weiterhin
könnte
eine Regel eingerichtet sein, gemäß derer alle die Rechtevergabe
betreffenden Steueranweisungen über
eine bestimmte Netzwerkkomponente wie den anfänglichen Rechtevergeber laufen
müssen,
insbesondere dann, wenn die Rechtevergabe zwischen Netzwerkkomponenten
der Gruppenruf-Gruppe weitergegeben würde, welche nicht die anfängliche
Rechtevergabe hatten.
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In 3 ist
eine schematische Darstellung einer rechtevergebenden Netzwerkkomponente 14 mit
Direktzugriff auf eine Quelle andauernder Übertragung über einen Sitzungssteuerkanal 18 abgebildet.
Wie aus 3 deutlich wird, umfasst die
Netzwerkkomponente 14 eine erste Schnittstelle 30 zum Kommunizieren
mit nicht-rechtevergebenden Netzwerkkomponenten über den Kanal 20.
Die erste Schnittstelle 30 ermöglicht den Empfang von eine Steuerung
der Quelle andauernder Übertragung
betreffenden Steueranweisungen. Die rechtevergebende Netzwerkkomponente 14 umfasst
ferner eine zweite Schnittstelle 32 zum Übertragen
von Sitzungssteuerkommandos über
den Sitzungssteuerkanal 18 an die Quelle andauernder Übertragung.
Eine dritte Schnittstelle 33 der Netzwerkkomponente 14 ermöglicht einen
Empfang des Datenstroms 16 von der Quelle andauernder Übertragung.
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Eine
Relaiseinheit 34 ist zwischen der ersten Schnittstelle 30 und
der zweiten Schnittstelle 32 angeschlossen. Die Relaiseinheit 34 ist
dazu ausgelegt, Steueranweisungen zu übersetzen und die modifizierten
oder nicht-modifizierten Steueranweisungen über die zweite Schnittstelle 32 als
Sitzungssteuerkommandos an die Quelle andauernder Übertragung weiterzuleiten.
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Die
rechtevergebende Netzwerkkomponente 14 umfasst ferner eine
Einheit 38 zum Erzeugen von Steueranweisungen, die eine
Steuerung der Quelle andauernder Übertragung betreffen. Die Einheit 38 ist
an die Relaiseinheit 34 angeschlossen, so dass die Relaiseinheit 34 auch
eine von der Einheit 38 empfangene Steueranweisung, d.
h. innerhalb der rechtevergebenden Netzwerkkomponente 14 selbst erzeugt, über die
zweite Schnittstelle 32 an die Quelle andauernder Übertragung
weiterleiten kann.
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Die
rechtevergebende Netzwerkkomponente 14 umfasst ferner eine
Auswahleinheit 36, die an die Relaiseinheit 34 und
die zweite Schnittstelle 32 angeschlossen ist. Die Auswahleinheit 36 hat
die Aufgabe, die Netzwerkkomponente auszuwählen, welche die Quelle andauernder Übertragung
steuern soll. Die Auswahleinheit 36 informiert die Relaiseinheit 34 über die
Netzwerkkomponente, welche derzeit über die Sitzungssteuerung verfügt, d. h. über die
Netzwerkkomponente, von der derzeit Steueranweisungen angenommen
werden, um an die Quelle andauernder Übertragung weitergeleitet zu
werden. Somit führt
die Auswahleinheit 36 die Rechtevergabe aus.
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In
der vorliegenden Ausführungsform
ist die rechtevergebende Netzwerkkomponente 14 der RTSP-Sitzungsinitiator
und hat über
den Sitzungssteuerkanal 18 den Direktzugriff auf die Quelle
andauernder Übertragung.
Gemäß RTSP kann
die RTSP-Sitzung
nur logisch, aber nicht physikalisch von der rechtevergebenden Netzwerkkomponente 14 zu
einer anderen Netzwerkkomponente bewegt werden. Für Szenarien
jedoch, in denen Rechtevergabe und/oder Direktzugriff übertragen
werden kann, können
zusätzliche
oder modifizierte Einheiten und Schnittstellen umgesetzt sein.
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In 4a ist
eine schematische Darstellung einer sitzungssteuernden Netzwerkkomponente 12 abgebildet.
Wie aus 4a deutlich wird, umfasst die Netzwerkkomponente 12 eine
erste Schnittstelle 30' zum
Kommunizieren mit der mit Bezug auf 3 oben beschriebenen
rechtevergebenden Netzwerkkomponente. Die erste Schnittstelle 30' ermöglicht die Übertragung
von eine Steuerung der Quelle andauernder Übertragung betreffenden Steueranweisungen
und/oder Rechtevergabeanweisungen. Die sitzungssteuernde Netzwerkkomponente 12 umfasst ferner
eine zweite Schnittstelle 33',
welche einen Empfang des Datenstroms 16 von der Quelle
andauernder Übertragung
ermöglicht.
Zusätzlich
ist eine Einheit 38' zum
Erzeugen eine Steuerung der Quelle andauernder Übertragung betreffender Steueranweisungen
und zum Beantragen von Rechtevergabe bereitgestellt. Falls die Netzwerkkomponente 12 als
Sitzungssteuereinrichtung ausgewählt
ist, werden alle Steueranweisungen von der Einheit 38' über die
erste Schnittstelle 30' und
den Kanal 20 an den Rechtevergeber weitergeleitet.
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4b zeigt
die Netzwerkkomponente 12, wenn sie nicht über die
Sitzungssteuerung verfügt.
In der vorliegenden Ausführungsform
gibt das Vorhandensein des Kanals 20 (siehe 4a)
zu der rechtevergebenden Netzwerkkomponente an, ob die Netzwerkkomponente 12 über die
Sitzungssteuerung verfügt
oder nicht. In dem Fall, dass die rechtevergebende Netzwerkkomponente
dem Einrichten des Kanals 20 nicht zustimmt, bedeutet dies
eine Zurückweisung einer
entsprechenden Anforderung von der Netzwerkkomponente 12.
In dem Fall, dass andererseits die rechtevergebende Netzwerkkomponente
dem Einrichten des Kanals 20 zustimmt, bedeutet dies, dass
eine entsprechende Anforderung genehmigt wird.
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Anstelle
eines Sitzungssteuerungsvorgangs, der von dem Vorhandensein des
Kanals 20 abhängt, könnte ein
alternativer Sitzungssteuerungsvorgang verwendet werden. Bei der
alternativen Sitzungssteuerung werden ein dedizierter Rechtevergabekanal
und ein dedizierter Sitzungssteuerkanal bereitgestellt. Der Rechtevergabekanal
wird für
Zwecke verwendet, die Anfordern, Genehmigen oder Ablehnen der Sitzungssteuerung
umfassen, während
der Sitzungssteuerkanal für
das Übertragen
expliziter Sitzungssteuerkommandos oder von Steueranweisungen verwendet
wird, die zu Sitzungssteuerkommandos übersetzt werden können. Beide
Kanäle
können innerhalb
der Sitzungszeitdauer, für
die Zeit, für
welche die Sitzungssteuereinrichtung der Sitzung beitritt oder für die Zeit,
während
der die Sitzungssteuereinrichtung über die Sitzungssteuerung verfügt, dauerhaft
eingerichtet bleiben.
-
Der
Rechtevergabekanal kann auf eine Gruppenruf-Gruppe abgebildet werden,
so dass alle interessierten Netzwerkkomponenten dem Rechtevergabekanal
zuhören
können
und sofort aktualisiert werden. Alternativ hierzu kann ein nur an
einen einzigen Empfänger
(englisch: unicast) gerichteter Rechtevergabekanal zwischen jeder
nicht-rechtevergebenden Netzwerkkomponente und der rechtevergebenden
Netzwerkkomponente aufrecht erhalten werden.
-
Der
Rechtevergabekanal wird verwendet, um bestimmte Steuerkommandos
entweder an die gesamte Gruppe von Netzwerkkomponenten oder an einzelne
Netzwerkkomponenten zu schicken. Derartige bestimmte Steuerkommandos
können
eine Anforderung der Sitzungssteuerung, Befreien von der Sitzungssteuerung, Übernehmen
der Sitzungssteuerung und, falls erforderlich, informative Kommandos umfassen,
welche Informationen über
die Netzwerkkomponente beinhalten, die derzeit die Sitzung steuert.
Zusätzlich
können
Informationen über
die Netzwerkkomponente bereitgestellt werden, die derzeit die Rechte
vergibt. Informationen über
die rechtevergebenden Netzwerkkomponente jedoch sind üblicherweise
nur in dem Fall notwendig, dass die Rechtevergabe an eine andere
Netzwerkkomponente weitergegeben werden kann. In diesem Fall ist
die rechtevergebende Netzwerkkomponente nicht notwendigerweise der
Sitzungsinitiator.
-
In 5 ist
ein Szenario mit einer logischen sitzungssteuernden Netzwerkkomponente 12,
einer logischen rechtevergebenden Netzwerkkomponente 14' und einer Netzwerkkomponente 14'' dargestellt, welche über Direktzugriff
auf die Datenquelle verfügt. Für eine auf
RTSP basierende Umsetzung ist der Besitzer des Direktzugriffs der
RTSP-Sitzungsinitiator. Die einzelnen Einheiten und Schnittstellen
der Netzwerkkomponenten 12, 14', 14'' entsprechen
den einzelnen Einheiten und Schnittstellen, die oben mit Bezug auf
die 1 bis 4b beschrieben wurden.
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In Übereinstimmung
mit RTSP hat die sitzungsinitiierende Netzwerkkomponente 14'' über ihre Schnittstelle 32'' und den RTSP-Sitzungssteuerkanal 18 dauerhaften
Direktzugriff auf die Quelle andauernder Übertragung, die in 5 nicht
abgebildet ist. Die Relaiseinheit 34'' der
sitzungsinitiierenden Netzwerkkomponente 14'' ist
eine optionale Einheit, die jegliche von der rechtevergebenden Netzwerkkomponente 14' empfangenen
Kommandos filtert, um sicherzustellen, dass nur bestimmte Sitzungssteuerkommandos
an die Quelle andauernder Übertragung
weitergeleitet werden, z. B. um einen Zugriff von Kindern auf bestimmte
Funktionen oder Inhalte zu beschränken. Der Rechtevergeber, z.
B. durch die Einheit 34, übersetzt Sitzungssteueranweisungen
in Sitzungssteuerkommandos, die an die Datenquelle gesendet werden
sollen.
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Die
sitzungssteuernde Netzwerkkomponente 12 und die rechtevergebende
Netzwerkkomponente 14' werden
wie oben mit Bezug auf die 1 bis 4b beschrieben
betrieben. Es sei angemerkt, dass die rechtevergebende Netzwerkkomponente 14' eine zusätzliche
Schnittstelle 30' zum
Kommunizieren mit der sitzungsinitiierenden Netzwerkkomponente 14'' mit Direktzugriff auf die Quelle
andauernder Übertragung über den
Kanal 20' aufweist.
Der Kanal 20' erstreckt
sich von der rechtevergebenden Netzwerkkomponente 14' über den
Kanal 20'' zu der sitzungssteuernden
Netzwerkkomponente 12.
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In
dem in 5 abgebildeten Szenario hat die sitzungsinitiierende
Netzwerkkomponente 14'' (nachdem sie
eine RTSP-Sitzung initiiert hat) die Rechtevergabe an die rechtevergebende
Netzwerkkomponente 14' übertragen.
Dies hat den Vorteil, dass die sitzungsinitiierende Netzwerkkomponente 14'' nun von der Rechtevergabe befreit
ist und zusätzliche
Aufgaben erfüllen
kann. Somit ist die Rechtevergabe logisch von der sitzungsinitiierenden
Netzwerkkomponente 14'' an eine weitere
Netzwerkkomponente 14' übergeben
worden. Das Übergeben
der Rechtevergabe bedeutet in diesem Zusammenhang, die logische
Auswahleinheit 36 an eine weitere Netzwerkkomponente 14' zu übergeben.
-
Wenn
das Szenario wie in 5 abgebildet sich ändert, z.
B. wenn Sitzungssteuerung und/oder Rechtevergabe und/oder Direktzugriffsbesitz
von einer Netzwerkkomponente zu einer weiteren übertragen werden, kann es sein,
dass Einheiten und/oder Schnittstellen und/oder interne Verbindungen
der jeweiligen Netzwerkkomponenten und/oder Kanäle zwischen den jeweiligen
Netzwerkkomponenten dementsprechend angepasst werden müssen, z.
B. logisch weitergegeben, aktiviert oder deaktiviert werden. Zum
Beispiel kann es sein, dass dann, wenn die Sitzungssteuerung von
der sitzungssteuernden Netzwerkkomponente 12 der 5 an
die Netzwerkkomponente 14'' übertragen
wird, welche den Direktzugriff besitzt, der Kanal 20'' nicht länger in Übereinstimmung mit 4b verwendet
wird. Die Schnittstelle 30' und
die Einheit 38' können deaktiviert
werden. Darüber
hinaus kann eine entsprechende Sitzungssteuereinheit 38' (nicht abgebildet)
aktiviert oder auf der Seite des Besitzers des Direktzugriffs 14'' hinzugefügt werden. Durch die entsprechende Sitzungssteuereinheit 38'' erzeugte Sitzungssteueranweisungen
werden über
eine Relaiseinheit 34'' und eine Schnittstelle 30'' an die rechtevergebende Netzwerkkomponente
gesendet, z. B. über
den vorhandenen Sitzungssteuerkanal 20'.
-
6 zeigt
eine schematische Darstellung der Quelle andauernder Übertragung 10.
Es sei angemerkt, dass die Quelle andauernder Übertragung üblicherweise nicht durch die
Erfindung beeinflusst wird, es sei denn, dass der Direktzugriff
weitergegeben wird.
-
Die
Quelle andauernder Übertragung 10 umfasst
eine erste Schnittstelle 50 zum Übertragen des Datenstroms 16 an
die Gruppenruf-Gruppe. Eine zweite Schnittstelle 52 der
Quelle andauernder Übertragung 10 ist
zum Empfang von Sitzungssteuerkommandos von der rechtevergebenden
Netzwerkkomponente über den
Sitzungssteuerkanal 18 oder, in dem Fall, dass der Rechtevergeber
nicht über
Direktzugriff verfügt,
von der den Direktzugriff besitzenden Netzwerkkomponente vorgesehen.
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Die
Quelle andauernder Übertragung 10 umfasst
ferner eine Steuereinheit 54, die an die zweite Schnittstelle 52 angeschlossen
ist. Die Steuereinheit 54 ist derart ausgelegt, dass sie
Sitzungssteuerkommandos nur akzeptiert, wenn sie durch die rechtevergebende
Netzwerkkomponente oder, in dem Fall, dass der Rechtevergeber nicht über Direktzugriff
auf die Quelle andauernder Übertragung
verfügt,
durch die über
Direktzugriff verfügende
Netzwerkkomponente erzeugt worden sind.
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Eine
Einheit 56 zum Erzeugen des Multimedia-Datenstroms 16 ist
sowohl an die erste Schnittstelle 50 als auch die Steuereinheit 54 angeschlossen.
Die Steuereinheit 54 steuert die Einheit 56 in
Reaktion auf über
die zweite Schnittstelle 52 empfangene Sitzungssteuerkommandos.
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Nun
werden mit Bezug auf die 7 bis 9 mehrere
graphische Benutzerschnittstellen (GUIs; englisch: Graphical User
Interfaces) beschrieben, die mit der Erfindung zum Betreiben der
rechtevergebenden Netzwerkkomponente und einer Netzwerkkomponente,
die nicht über
Rechtevergabe verfügt,
verwendbar sind.
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In 7 ist
die GUI 100 der rechtevergebenden Netzwerkkomponente abgebildet.
Wie aus 7 deutlich wird, umfasst die
GUI einen Bereich 102 zur Bildwiedergabe, mehrere Sitzungssteuerknöpfe 104, ein
Sitzungssteuereinrichtungsanzeigefenster 106, Knöpfe 108 zum
Genehmigen oder Zurückweisen einzelner
oder aller Anforderungen der Sitzungssteuerung und einen Hauptknopf 110 zum übernehmen der
Sitzungssteuerung. Die mehreren Sitzungssteuerknöpfe 104 sind optional
für den
Fall, dass der Rechtevergeber über
Sitzungssteuerung verfügt.
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In
dem in 7 abgebildeten Zustand sind die Sitzungssteuerknöpfe 104 deaktiviert
(weiß),
da die Sitzungssteuerung an die von einer Oliver genannten Person
betriebene Netzwerkkomponente übertragen
worden ist. In dem Anzeigefenster 106 ist eine Anforderung
der Sitzungssteuerung von einer durch eine Sven genannte Person
betriebenen Netzwerkkomponente angezeigt. Durch Aktivieren eines der
Rechtemoderationsknöpfe 108 könnte die
Anforderung der Sitzungssteuerung von Sven ausdrücklich genehmigt oder zurückgewiesen
werden. Zusätzlich
kann Svens Antrag auf Sitzungssteuerung durch Verzichten auf Aktivieren
des Rechtemoderationsknopfs 108 ignoriert werden. Wenn
der Benutzer der rechtevergebenden Netzwerkkomponente es wünscht, die
Sitzungssteuerung von Oliver zurückzuerhalten,
kann er einfach den Hauptübernahmeknopf 110 aktivieren.
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In 8 ist
eine GUI 112 einer Netzwerkkomponente abgebildet, die weder über die
Sitzungssteuerung noch über
die Rechtevergabe verfügt.
Die GUI 112 umfasst einen Bereich 114 zur Bildwiedergabe,
mehrere (deaktivierte/weiße)
Sitzungssteuerknöpfe 116,
ein Sitzungssteuereinrichtungshinweisfenster 120, einen
Knopf 122 zum Freigeben der Sitzungssteuerung und einen
Knopf 124 zum Übernehmen
der Sitzungssteuerung. Die in 8 abgebildete
GUI 112 könnte
verwendet werden, wenn ein dauerhafter Sitzungssteuerkanal zu der
rechtevergebenden Netzwerkkomponente eingerichtet ist. Es sind jedoch
ebenfalls andere Verbindungen möglich,
z. B. über
nicht-dauerhafte Kanäle
oder das Verschicken von ein oder mehr Sitzungssteueranweisungen
umfassenden Nachrichten, z. B. über
SMS.
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Wie
aus dem Hinweisfenster 120 deutlich wird, wird die Sitzung
mit andauernder Übertragung derzeit
durch die von Sven betriebene Netzwerkkomponente gesteuert. Der
Knopf 122 zum Freigeben der Sitzungssteuerung wie auch
die Sitzungssteuerknöpfe 106 sind
nicht aktiv, da die Sitzung mit andauernder Übertragung derzeit durch eine
andere Netzwerkkomponente gesteuert wird. Dies bedeutet, dass die
Netzwerkkomponente mit der in 8 abgebildeten
GUI 112 derzeit nicht über
die Sitzungssteuerung verfügt.
Jedoch kann die Sitzungssteuerung durch Aktivieren des Knopfs „Sitzungssteuerung übernehmen" 124 angefordert
werden. Es kann ein dauerhafter Sitzungssteuerkanal zu dem Rechtevergeber
zum Senden der entsprechenden Rechtevergabeanweisungen verwendet
werden.
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In 9 ist
die Umwandlung einer GUI 130 einer Netzwerkkomponente abgebildet,
welche die Sitzungssteuerung anfordert und erhält. Die GUI 130 umfasst
einen Bereich 132 zur Bildwiedergabe, mehrere Sitzungssteuerknöpfe 134 und
ein Sitzungssteuerhinweisfenster 136.
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Im
auf der linken Seite der 9 abgebildeten Zustand der GUI 130 verfügt die Netzwerkkomponente
nicht über
die Sitzungssteuerung. Dies wird aus der Tatsache deutlich, dass
die Sitzungssteuerknöpfe 134 deaktiviert
sind und das Hinweisfenster 136 den Text "nicht steuernd" anzeigt.
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Durch
Aktivieren eines der Sitzungssteuerknöpfe 134 wird eine
entsprechende Sitzungssteueranweisung erzeugt und an die rechtevergebende Netzwerkkomponente
geschickt. Die rechtevergebende Netzwerkkomponente interpretiert
diese Sitzungssteueranweisung als eine Anforderung der Sitzungssteuerung
und entscheidet, ob die Sitzungssteuerung an die anfordernde Netzwerkkomponente übertragen
wird oder nicht. Darüber
hinaus kann die anfordernde Netzwerkkomponente durch die rechtevergebende
Netzwerkkomponente darüber
informiert werden, dass ihr die Sitzungssteuerung übertragen worden
ist. Als Reaktion auf den Empfang dieser Information ändert sich
die GUI 132 der Netzwerkkomponente, welche die Sitzungssteuerung
beantragt hat, wie aus der rechten Seite der 9 deutlich wird.
Die Sitzungssteuerknöpfe 134 werden
aktiviert (grau) und das Hinweisfenster 136 zeigt "Steuern" an.
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In
den oben erläuterten
Ausführungsformen wurde
angenommen, dass die rechtevergebende Netzwerkkomponente zu der
Gruppe 19 gehört.
Dies muss jedoch nichtnotwendigerweise der Fall sein. Wie in 10 abgebildet,
kann die rechtevergebende Netzwerkkomponente zum Beispiel als ein
Zwischenknoten wie eine Stellvertreterkomponente 140 (englisch:
proxy component) ausgelegt sein, die mit der Quelle andauernder Übertragung 10 und
der Gruppe 19 verbunden ist. In einem derartigen Fall wird
der Sitzungssteuerkommandos befördernde
Sitzungssteuerkanal zwischen dem Stellvertreter 140 und
der Quelle andauernder Übertragung 10 eingerichtet.
Darüber
hinaus können
die Sitzungssteuer- und Rechtevergabekanäle 20 zwischen dem
Stellvertreter 140 und den einzelnen Mitgliedern 12, 12' der Gruppenruf-Gruppe 19 eingerichtet
sein. Die Funktion und der Betrieb des Stellvertreters 140 entsprechen
der Funktion und dem Betrieb der rechtevergebenden Netzwerkkomponente 14,
die oben mit Bezug auf die 1 bis 3 beschrieben
wurde. Der Stellvertreter 140 entspricht somit einem direkten Rechtevergeber.
Es sei jedoch angemerkt, dass der Stellvertreter 140 den
Datenstrom 16 von der Datenquelle 10 empfangen
kann oder auch nicht.
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Gemäß einer
zusätzlichen,
nicht in den Zeichnungen abgebildeten Ausführungsform der Erfindung könnte eine
optionale Datenzuführleitung umgesetzt
sein. Bis jetzt wurde hauptsächlich
Gruppenrufen als Datenzuführmittel
berücksichtigt
(Verbindung 16). Alternativ hierzu könnte ein Zwischenknoten 140 wie
in 9 abgebildet über
einen Zuführkanal
mit einem einzelnen Empfänger
(englisch: unicast) einzelne Ströme
bereitstellen. Sitzungssteuerung und Rechtevergabe bleiben gleich,
aber zusätzlich
muss der Zwischenknoten die IP-Adressen aller Mitglieder der Gruppe
von Netzwerkkomponenten kennen, die den Datenstrom von der Datenquelle empfangen.
Der Datenstrom wird in dem Zwischenknoten repliziert und auf Kanälen mit
einem einzigen Empfänger
an die einzelnen Gruppenmitglieder weitergeleitet.
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Wie
aus der oben stehenden Erläuterung deutlich
wurde, ermöglicht
die Erfindung allgemein eine verbesserte Sitzungssteuerung und Rechtevergabe
und insbesondere einen verbesserten Benutzereinfluss auf die Sitzungssteuerung.
Eine derartige verbesserte Sitzungssteuerung ist bei Sitzungen wie Sitzungen
mit andauernder Übertragung
besonders bevorzugt. Die Erfindung ist daher besonders nützlich,
wenn Dienste mit mehreren Benutzern wie Lernen über Distanz, kollaboratives
Arbeiten, Tele-Medizin, Spielen, Konferenzieren über Video, usw. verwendet werden,
z. B. bei drahtlosen Kommunikationsnetzwerken. Die Erfindung kann
jedoch auch in einer stationären
Umgebung oder in einer Umgebung, die sowohl mobile als auch stationäre Einrichtungen
umfasst, vorteilhaft verwendet werden.