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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung bzw. Anwendung einer
therapeutisch effektiven Menge eines Neurofilamentproteins zur Herstellung
einer Zusammensetzung zur Behandlung von Tumoren. Die Zusammensetzung
kann intramuskulär,
oral, intravenös,
intrathekal, intratumoral, intranasal, topisch, transdermal usw.,
entweder alleine oder konjugiert an einen Träger, verabreicht werden.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Der
Grundsatz vieler medizinischer Behandlungen und Vorgehensweisen
involviert die Entfernung oder Zerstörung von schädlichem
oder unerwünschtem
Gewebe. Beispiele derartiger wichtiger Behandlungen umfassen die
chirurgische Entfernung von krebsartigen Wucherungen, die Zerstörung von
metastatischen Tumoren durch Chemotherapie und die Reduktion von
glandulärer
(z. B. Prostata-)Hyperplasie. Andere Beispiele umfassen die Entfernung
von unerwünschtem
Gesichtshaar, die Entfernung von Warzen und die Entfernung von unerwünschtem
Fettgewebe.
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Es
besteht daher ein offensichtlicher Bedarf an einem effektiven Mittel,
das schädliche
oder unerwünschte
Tumorzellen zerstören
wird und folglich entweder deren Entfernung erleichtert oder deren
weiteres Wachstum inhibiert, jedoch hauptsächlich lokale Wirkungen und
minimale oder fehlende systemische Toxizität haben wird.
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Neurofilamentproteine
(„neural
thread Proteins")
und deren verwandte Moleküle
sind derartige Mittel.
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Krebs und gutartige Überwucherungen
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Krebs
ist eine Abnormalität
im inneren Regulationsmechanismus einer Zelle, die in unkontrolliertem Wachstum
und unkontrollierter Reproduktion der Zelle resultiert. Normale
Zellen bilden Gewebe und wenn diese Zellen ihre Fähigkeit,
sich als eine spezifizierte, kontrollierte und koordinierte Einheit
zu verhalten, verlieren (Dedifferenzierung), führt der Defekt zu einer Unordnung
in der Zellpopulation. Wenn dies auftritt, wird ein Tumor gebildet.
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Gutartige Überwucherungen
von Gewebe sind Abnormalitäten,
bei denen es wünschenswert
ist, Zellen aus dem Organismus zu entfernen. Gutartige Tumore sind
Zellproliferationen, die nicht über
den Körper hinweg
metastasieren, jedoch Krankheitssymptome verursachen. Derartige
Tumore können
letal sein, falls sie in unzugänglichen
Bereichen in Organen, wie dem Gehirn, lokalisiert sind. Es gibt
gutartige Tumore von Organen, einschließlich Lunge, Gehirn, Haut,
Hypophyse, Schilddrüse,
Nebennierenrinde und Medulla, Eierstock, Uterus, Hoden, Bindegewebe,
Muskel, Gedärme,
Ohr, Nase, Hals, Tonsillen, Mund, Leber, Gallenblase, Pankreas bzw.
Bauchspeicheldrüse,
Prostata, Herz und andere Organe.
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Krebsbehandlungen
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Ein
chirurgischer Eingriff ist oft der erste Schritt bei der Behandlung
von Krebs. Das Ziel des chirurgischen Eingriffs variiert. Manchmal
dient er der Entfernung von soviel offensichtlichem Tumor wie möglich oder wenigstens
zur „Mengenverringerung" („debulk") (Entfernen des/der
Hauptmenge/n an Tumor, so dass weniger Bedarf an einer Behandlung
durch andere Mittel besteht). Abhängig vom Krebstyp und der Lokalisierung kann
ein chirurgischer Eingriff auch eine gewisse symptomatische Erleichterung
für den
Patienten ermöglichen.
Zum Beispiel wird, falls ein Chirurg einen großen Teil eines expandierenden
Gehirntumors entfernen kann, der Druck im Inneren des Schädels abnehmen,
was zu einer Verbesserung der Symptome des Patienten führt.
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Nicht
alle Tumore sind einem chirurgischen Eingriff zugänglich.
Einige können
in Teilen des Körpers lokalisiert
sein, die eine vollständige
Entfernung unmöglich
machen. Beispiele dafür
waren Tumore im Hirnstamm (einem Teil des Gehirns, der die Atmung
kontrolliert) oder ein Tumor, der in und um ein Hauptblutgefäß gewachsen
ist. In diesen Fällen
ist die Rolle der Chirurgie aufgrund des mit einer Tumorentfernung
assoziierten hohen Risikos beschränkt.
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In
manchen Fällen
wird ein chirurgischer Eingriff nicht angewendet, um die Tumormenge
zu verringern, da dies einfach nicht nötig ist. Ein Beispiel ist das
Hodgkin-Lymphom, ein Krebs der Lymphknoten, der sehr gut auf Kombinationen
von Chemotherapie und Strahlentherapie reagiert. Beim Hodgkin-Lymphom
ist ein chirurgischer Eingriff selten notwendig, um eine Heilung
zu erzielen, wird jedoch stets angewendet, um eine Diagnose zu erstellen.
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Die
Chemotherapie ist eine weitere verbreitete Form der Krebsbehandlung.
Im Wesentlichen umfasst sie die Verwendung von Medikationen (üblicherweise
oral („by
mouth") oder über eine
Injektion verabreicht), die spezifisch schnell sich teilende Zellen
(wie jene, die in einem Tumor gefunden werden) über den Körper hinweg angreifen. Dies
macht die Chemotherapie nützlich
bei der Behandlung von Krebsarten, die bereits metastasiert haben,
sowie (bei) Tumoren, die eine große Chance der Ausbreitung durch
bzw. über
die Blut- und Lymphsysteme haben, jedoch über den Primärtumor hinaus
nicht evident sind. Eine Chemotherapie kann auch verwendet werden,
um die Reaktion von lokalisierten Tumoren auf ein chirurgischen
Eingriff und Strahlentherapie zu erhöhen. Dies ist z. B. der Fall
bei einigen Krebsarten des Kopfes und des Halses bzw. Nackens.
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Unglücklicherweise
werden andere Zellen im menschlichen Körper, die sich ebenfalls normalerweise rasch
teilen (wie die Auskleidung des Magens und Haar) ebenfalls durch
eine Chemotherapie beeinträchtigt. Aus
diesem Grund können
einige (obgleich nicht alle) Chemotherapiemittel Übelkeit
oder Haarverlust induzieren. Diese Nebenwirkungen sind temporär und Ärzte verfügen über Medikationen,
die bei der Linderung vieler dieser Nebenwirkungen Unter stützung bereitstellen
können.
Somit werden Chemotherapiebehandlungen im Allgemeinen von Patienten
gut toleriert.
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Mit
der kontinuierlichen Vergrößerung unseres
Wissens haben Forscher auf neuere chemotherapeutische Mittel abgezielt,
die nicht nur bei der Abtötung
von Krebszellen besser sind, sondern auch weniger Nebenwirkungen
für den
Patienten haben.
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Eine
Chemotherapie wird auf eine Vielfalt von Wegen an Patienten verabreicht.
Einige sind Pillen, die täglich
oder einmal pro Woche oder nach einem anderen Zeitplan genommen
werden und einige werden über eine
intravenöse
Injektion verabreicht. Für
eine injizierbare Chemotherapie geht ein Patient zur Behandlung
in die Arztpraxis oder in das Krankenhaus. Andere chemotherapeutische
Mittel erfordern eine kontinuierliche Infusion in den Blutstrom,
24 Stunden pro Tag. Für
diese Typen von Chemotherapie wird eine kleine chirurgische Verfahrensweise
durchgeführt,
um eine vom Patienten getragene kleine Pumpe zu implantieren. Die
Pumpe verabreicht die Medikation anschließend langsam. In vielen Fällen wird
ein Dauerzugang in einer Vene eines Patienten platziert, um das
Erfordernis wiederholter Nadelstiche zu eliminieren.
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Die
Strahlentherapie ist eine weitere verbreitet verwendete Waffe im
Kampf gegen Krebs. Strahlung kann Krebszellen durch Schädigung der
DNA innerhalb der Tumorzellen abtöten. Die Strahlung wird auf
zwei möglichen
Wegen „angewendet". Der erste und üblichste
umfasst das Richten eines Strahlungsstrahles auf den Patienten auf
eine hoch präzise
Weise unter Fokussierung auf den Tumor. Dazu liegt ein Patient auf
einem Tisch und die Strahlung bewegt sich über ihm/ihr. Dies erfordert
nur einige Minuten, erfolgt jedoch an fünf Tagen pro Woche für 3–6 Wochen
(in Abhängigkeit
vom Tumortyp), um eine spezielle verschriebene Gesamt-„Dosis" zu erzielen.
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Ein
weiteres Bestrahlungsverfahren, das manchmal angewendet wird, bezeichnet
als Brachytherapie, umfasst die Verwendung radioaktiver Pellets
(„Seeds” oder „Samen") oder Drähte und
deren Implantation in den Körper
im Bereich des Tumors. Die Implantate können temporär oder permanent sein. Bei
permanenten Implantaten erfolgt ein „Abklingen" oder Verschwinden der Strahlung in
den Seeds über
einen Zeitraum von Tagen oder Wochen hinweg, so dass der Patient
nicht mehr radioaktiv ist. Bei temporären Implantaten wird die gesamte
Strahlendosis üblicherweise
in etwa zwei Tagen abgegeben und der Patient muss während dieser Zeit
im Krankenhaus bleiben. Bei beiden Typen der Brachytherapie wird
Strahlung üblicherweise
an ein sehr begrenztes targetiertes Gebiet abgegeben, um eine lokale
Kontrolle über
einen Krebs zu erreichen (im Gegensatz zur Behandlung des ganzen
Körpers,
wie bei der Chemotherapie).
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Bei
einigen in hohem Maße
ausgewählten
Patienten kann auf Knochenmarktransplantate Bezug genommen bzw.
zurückgegriffen
werden. Diese Verfahrensweise wird üblicherweise durchgeführt, entweder
weil ein Patient einen Krebs hat, der besonders aggressiv ist, oder
weil sie einen Krebs haben, der nach Behandlung mit einer herkömmlichen
Therapie rezidiviert hat. Die Knochenmarktransplantation ist eine
komplizierte Verfahrensweise. Es gibt viele Typen und sie können hinsichtlich
ihres Potentials zur Verursachung von Nebenwirkungen und (zur) Heilung
variieren. Die meisten Transplantate werden in Spezialzentren eingesetzt
und in vielen Fällen
wird ihre Verwendung als Forschung angesehen.
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Es
gibt eine Zahl weiterer Therapien, obgleich die meisten von ihnen
noch in klinischen Versuchen untersucht werden und noch nicht Standardbehandlung
(„standard
care") geworden
sind. Beispiele umfassen die Anwendung von Immuntherapie, monoklonalen
Antikörpern,
Antiangiogenesefaktoren und Gentherapie.
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Immuntherapie:
Es gibt zahlreiche Techniken, die dazu konzipiert sind, das eigene
Immunsystem des Patienten bei der Bekämpfung des Krebses zu unterstützen, und
sind von Strahlen- oder Chemotherapie recht verschieden. Zur Erreichung
des Ziels injizieren Forscher dem Patienten häufig ein speziell erstelltes
Vakzin. Die meiste Forschung in diesem Gebiet ist am Melanom durchgeführt worden,
obgleich andere Krebsarten nun ebenfalls als Ziel genommen werden.
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Monoklonale
Antikörper:
Diese sind kleine Proteine, die speziell zur Anheftung an krebsartige
Zellen (und nicht normale Zellen) konzipiert sind, wobei Vorteile
aus Unterschieden zwischen krebsartigen und nicht-krebsartigen Zellen
hinsichtlich deren Zellmembranen gezogen werden. Vor einer Verabreichung
der Antikörper
an den Patienten werden sie oft an zahlreiche cytotoxische Verbindungen „getagged" (angeheftet) oder
radioaktiv gemacht, so dass der Antikörper vorzugsweise die krebsartigen
Zellen targetiert, wodurch das toxische Mittel an die gewünschten
Zellen abgegeben wird.
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Anti-Angiogenesefaktoren:
Da sich Krebszellen rasch teilen und Tumore wachsen, können sie über ihre
Blutversorgung schnell hinauswachsen. Um dies zu kompensieren, sekretieren
bzw. sezernieren manche Tumore eine Verbindung, bei der gezeigt
worden ist, dass sie die Induktion des Wachstums von Blutgefäßen in deren
Nachbarschaft unterstützt,
wodurch für
die Krebszellen eine kontinuierliche Zufuhr von Nährstoffen sichergestellt
wird. Vor kurzem haben Forscher Wege, um diesen Vorgang abzustellen
(Stoppen des Wachstums von Blutgefäßen), untersucht.
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Gentherapie:
Krebs ist das Produkt einer Reihe von Mutationen, die schlussendlich
zur Produktion einer Krebszelle und deren exzessiver Proliferation
führen.
Krebsarten können
durch Einführung
von Genen in die Krebszellen, die entweder zur Kontrolle oder zum
Stoppen der Krebsproliferation wirken, die programmierten Mechanismen
zur Zerstörung
der Zelle aktivieren, eine Immunerkennung der Zelle verstärken oder
ein Prodrug exprimieren, das sich in einen toxischen Metaboliten
oder ein Cytokin, der/das das Tumorwachstum inhibiert, umwandelt,
behandelt werden.
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Behandlung gutartiger Tumore
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Gutartige
Tumore können
ebenso mittels einer Vielfalt von Verfahren, einschließlich chirurgischer
Eingriff, Strahlentherapie, Arzneimitteltherapie, thermische oder
elektrische Ablation, Kryotherapie und andere, behandelt werden.
Obgleich gutartige Tumore nicht metastasie ren, können sie durch Wachstum groß werden und
sie können
wiederkehren. Eine chirurgische Extirpation von gutartigen Tumoren
weist alle Schwierigkeiten und Nebenwirkungen von chirurgischen
Eingriffen im Allgemeinen auf und muss bei manchen gutartigen Tumoren,
wie bei Hypophysenadenomen, Meningiomen des Gehirns, Prostatahyperplasie
und anderen, wiederholt durchgeführt
werden.
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Neurofilamentproteine
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Neurofilamentproteine
(NTP) sind eine neue Familie von vor kurzem charakterisierten Gehirnproteinen.
Ein Mitglied dieser Familie, AD7C-NTP, ist ein ~41 kD großes Membranassoziiertes
Phosphoprotein mit Funktionen, die die Neuritensprossung und den
Zelltod betreffen (de la Monte et al., J. Clin. Invest., 100: 3093–3104 (1997);
de la Monte et al., Alz. Rep., 2: 327–332 (1999); de la Monte SM
und Wands JR, Journal of Alzheimer Disease, 3: 345–353 (2001)).
Das Gen und die vorhergesagte Proteinsequenz für AD7C-NTP sind identifiziert
und beschrieben worden (de la Monte et al., J. Clin. Invest., 100:
3093–3104
(1997)). Zusätzlich
zu der ~41 kD-Spezies sind andere Spezies des Neurofilamentproteins
(~26 kD, ~21 kD, ~17 kD und ~15 kD) identifiziert worden und mit
neuroektodermalen Tumoren, Astrocytomen und Glioblastomen und mit
Schädigung
aufgrund von Hypoxie, Ischämie
oder Hirninfarkt in Zusammenhang gebracht worden (Xu et al., Cancer Research,
53: 3823–3829;
de la Monte et al., J. Neuropath. Exp. Neurol., 55(10): 1038–50 (1996);
de la Monte et al., J. Neurol. Sci., 138(1–2): 26–35 (1996); de la Monte et
al., J. Neurol. Sci., 135(2): 118–25 (1996); de la Monte et
al., J. Clin. Invest., 100: 3093–3104 (1997); und de la Monte
et al., Alz. Rep., 2: 327–332
(1999)).
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Neurofilamentprotein
ist beschrieben und beansprucht worden in den
U.S. Patenten Nrn. 5,948,634 ,
5,948,888 und
5,830,670 , alle für „Neural Thread Protein Gene
Expression and Detection of Alzheimer's Disease" und im
U.S.
Patent Nr. 6,071,705 für „Method
of Detecting Neurological Disease or Dysfunction".
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Es
gibt zwingende Beweise, die AD7C-NTP mit der Alzheimer-Krankheit
(AD) in Zusammenhang bringen. AD7C-NTP-mRNA ist im AD-Gehirn, verglichen
mit Kontrollen, hochreguliert; AD7C-NTP-Proteinlevel im Gehirn und
in CSF sind bei AD höher
als (bei) Kontrollen und eine AD7C-NTP-Immunreaktivität wird bei
senilen Plaques, bei „neurofibrillary
tangles" (NFT),
bei degenerierenden Neuronen, Neuropilfäden und dystrophen neurotischen
(„neurotic") Sprossungen in
AD- und Down-Syndrom-Gehirnen festgestellt (Ozturk et al., Proc. Natl.
Acad. Sci USA, 86: 419–423
(1989); de la Monte et al., J. Clin. Invest., 86(3): 1004–13 (1990);
de la Monte et al., J. Neurol. Sci., 113(2): 152–64 (1992); de la Monte et
al., Ann. Neurol., 32(6): 733–42
(1992); de la Monte et al., J. Neuropathol. Exp. Neurol., 55(10):
1038–50
(1996), de la Monte et al., J. Neurol. Sci., 138(1–2): 26–35 (1996);
de la Monte et al., J. Neurol. Sci., 135(2): 118–25 (1996); de la Monte et
al., J. Clin. Invest., 100: 3093–3104 (1997); und de la Monte
et al., Alz. Rep., 2: 327–332
(1999)). AD7C-NTP ist auch in Down-Syndrom-Gehirngewebe identifiziert worden (Wands
et al., Internationale Patentveröffentlichung
Nr.
WO 90/06993 ; de
la Monte et al., Alz. Rep., 2: 327–332 (1999)). AD7C-NTP ist
auch mit dem Vor gang des Zelltodes bei Alzheimer-Krankheit in Zusammenhang
gebracht worden (de la Monte und Wands, J. Neuropatho. and Exp.
Neuro., 60: 195–207
(2001)).
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Im
Fachgebiet verbleibt ein Bedarf an neuen, weniger toxischen Behandlungen
zur Behandlung von Tumoren. Die vorliegende Erfindung befriedigt
diesen Bedarf.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Anwendung einer therapeutisch
effektiven Menge eines Neurofilamentproteins zur Herstellung einer
Zusammensetzung zur Behandlung von Tumoren. Die Zusammensetzung
kann verabreicht werden an einen Säuger mit einem Bedarf an einer
therapeutisch effektiven Menge an Neurofilamentprotein (NTP).
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NTP
kann alleine oder konjugiert an einen Träger oder einen Antikörper verabreicht
werden. Zusätzlich kann
NTP in Verbindung mit anderen Therapien zur Behandlung gutartiger
und bösartiger
Tumore angewendet werden.
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Sowohl
die vorstehende allgemeine Beschreibung als auch die folgende detaillierte
Beschreibung sind beispielhaft und erklärend und sollen eine weitere
Erklärung
der Erfindung, wie beansprucht, bereitstellen. Andere Aufgaben,
Vorteile und neue Merkmale werden Fachleuten auf dem Gebiet, ausgehend
von der folgenden detaillierten Beschreibung der Erfindung, leicht
zugänglich
sein.
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KURZE BESCHREIBUNG DER FIGUREN
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1: Zeigt die vollständige Aminosäuresequenz
und Nucleinsäuresequenz
des AD7c-NTP-Gens und
des AD7c-NTP-Proteinprodukts dieses Gens (Sequenzen 120 und 121
aus den
U.S. Patenten Nm. 5,830,670 ,
5,948,634 und
5,948,888 ; de la Monte et al., J.
Clin. Invest., 100: 3093–3104
(1997); NCBI Entrez-Protein-Eingangsnummer AAC08737; PID g3002527)
[SEQ ID NO: 1].
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2:
Zeigt die vollständige
Aminosäuresequenz
des 122 Aminosäuren
langen Neurofilamentproteins (Sequenz 40 aus den
U.S. Patenten Nm. 5,830,670 ,
5,948,634 und
5,948,888 ; NCBI Entrez-Protein-Eingangsnummer
AAE25447 PID g10048540) [SEQ ID NO: 2].
-
3:
Zeigt die vollständige
Aminosäuresequenz
des 112 Aminosäuren
langen Neurofilamentproteins (NCBI Entrez-Proteineingangsnummer
XP_032307 PID g15928971) [SEQ ID NO: 3].
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4:
Zeigt die vollständige
Aminosäuresequenz
eines 106 Aminosäuren
langen Neurofilamentprotein-ähnlichen
Proteins (NCBI Entrez-Protein-Eingangsnummer AAH14951 PID g15928971)
[SEQ ID NO: 4].
-
5:
Zeigt die vollständige
Aminosäuresequenz
eines 106 Aminosäuren
langen Neurofilamentprotein-ähnlichen
Proteins (NCBI Entrez-Protein-Eingangsnummer XP_039102 PID g18599339)
[SEQ ID NO: 5].
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6:
Zeigt die vollständige
Aminosäuresequenz
des 98 Aminosäuren
langen Neurofilamentproteins (Sequenz 30 aus den
U.S. Patenten Nrn. 5,830,670 ,
5,948,634 und
5,948,888 ; NCBI Entrez-Protein-Eingangsnummer
AAE25445, PID g10048538) [SEQ ID NO: 6].
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7:
Zeigt die vollständige
Aminosäuresequenz
des 75 Aminosäuren
langen Neurofilamentproteins (Sequenz 48 aus den
U.S. Patenten Nrn. 5,830,670 ,
5,948,634 und
5,948,888 ; NCBI Entrez-Protein-Eingangsnummer
AAE25448, PID g10048541) [SEQ ID NO: 7].
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8:
Zeigt die vollständige
Aminosäuresequenz
des 68 Aminosäuren
langen Neurofilamentproteins (Sequenz 36 aus den
U.S. Patenten Nrn. 5,830,670 ,
5,948,634 und
5,948,888 ; NCBI Entrez-Protein-Eingangsnummer
AAE25446, PID g10048539) [SEQ ID NO: 8].
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9:
Zeigt die vollständige
Aminosäuresequenz
des 61 Aminosäuren
langen Neurofilamentprotein-ähnlichen
Proteins (NCBI Entrez-Protein-Eingangsnummer AAH02534, PID g12803421)
[SEQ ID NO: 9].
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10:
Zeigt subkutane Gewebe- und Muskelnekrose an einer AD7C-NTP-Injektionsstelle,
24 Stunden nach Injektion. Optische Mikroskopie, Hämatoxylin-
und Eosinfärbung, ×400;
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11:
Zeigt subkutane Gewebe- und Muskelnekrose an einer AD7C-NTP-Injektionsstelle,
24 Stunden nach Injektion. Optische Mikroskopie, Hämatoxylin-
und Eosinfärbung, ×400;
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12:
Zeigt subkutane Gewebe- und Muskelnekrose an einer AD7C-NTP-Injektionsstelle,
24 Stunden nach Injektion. Optische Mikroskopie, Hämatoxylin-
und Eosinfärbung, ×400;
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13:
Zeigt subkutane Gewebe- und Muskelnekrose an einer AD7C-NTP-Injektionsstelle,
24 Stunden nach Injektion. Optische Mikroskopie, Hämatoxylin-
und Eosinfärbung, ×1000;
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14:
Zeigt subkutane Gewebe- und Muskelnekrose an einer AD7C-NTP-Injektionsstelle,
24 Stunden nach Injektion. Optische Mikroskopie, Hämatoxylin-
und Eosinfärbung, ×1000;
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15:
Zeigt Tumornekrose 24 Stunden nach AD7C-NTP-Injektion. Optische
Mikroskopie, Hämatoxylin-
und Eosinfärbung, ×200;
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16:
Zeigt Tumornekrose 24 Stunden nach AD7C-NTP-Injektion. Optische
Mikroskopie, Hämatoxylin-
und Eosinfärbung, ×400;
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17:
Zeigt Tumornekrose 24 Stunden nach AD7C-NTP-Injektion. Optische
Mikroskopie, Hämatoxylin-
und Eosinfärbung, ×1000;
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18:
Zeigt Tumornekrose 2 Wochen nach AD7C-NTP-Injektion. Optische Mikroskopie,
Hämatoxylin-
und Eosinfärbung, ×40; und
-
19:
Zeigt Tumornekrose 2 Wochen nach AD7C-NTP-Injektion. Optische Mikroskopie,
Hämatoxylin-
und Eosinfärbung, ×200;
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN
AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Definitionen
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Begriffe
und Ausdrücke,
die hierin verwendet werden, sind wie untenstehend definiert, sofern
nicht anders angegeben.
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Der
Begriff „AD7c-NTP" bezieht sich auf
das ~41 kD große
Protein und das Gen und die Nucleinsäuresequenzen, die dafür codieren,
beschrieben in de la Monte et al., J. Clin. Invest., 100: 3093–104 (1997),
in den Sequenzen 120 und 121 der
U.S.
Patente Nrn. 5,948,634 ,
5,948,888 und
5,830,670 und in GenBank #AF010144,
wobei die Nucleinsäure-
und Aminosäuresequenzen
dafür in
1 dargestellt sind. Der Begriff „AD7c-NTP" umfasst auch biologisch
aktive Fragmente, Varianten und Derivate, Homologe, Peptidmimetika, reverse
D-Peptide und Enantiomere von AD7c-NTP.
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Der
Begriff „NTP" oder „Neurofilamentprotein" bezieht sich auf
Neurofilamentproteine und damit verwandte Moleküle (einschließlich Pankreasfilamentprotein)
und die Nucleinsäuresequenzen,
die für
jene Proteine codieren, und umfasst (ohne Beschränkung darauf) die folgenden
Proteine und die Nucleinsäuresequenzen,
die für
die Aminosäuresequenzen
für diese
Proteine codieren:
- (a) AD7c-NTP;
- (b) die ~42, ~26, ~21, ~17, ~14 und ~8 kD-Spezies von Neurofilamentprotein,
wie in den U.S. Patenten Nrn. 5,948,634 , 5,948,888 , 5,830,670 und 6,071,705 und in de la Monte et al.,
J. Neuropathol. Exp. Neurol., 55(10): 1038–50 (1996), de la Monte et
al., J. Neurol. Sci., 138(1–2):
26–35
(1996); de la Monte et al., J. Neurol. Sci., 135(2): 118–25 (1996),
de la Monte et al., J. Clin. Invest., 100: 3093–3104 (1997) und de la Monte
et al., Alz. Rep., 2: 327–332
(1999), beschrieben;
- (c) Proteine, die spezifisch erkannt werden durch den monoklonalen
Antikörper
#2, hinterlegt bei der American Type Culture Collection, Manassas,
VA, unter der Eingangsnummer HB-12546, oder (durch) den monoklonalen
Antikörper
#5, hinterlegt bei der American Type Culture Collection, Manassas,
VA, unter der Eingangsnummer HB-12545;
- (d) Proteine, die durch das AD7c-NTP-Gen codiert werden;
- (e) das 122 Aminosäuren
lange Neurofilamentprotein, beschrieben in Sequenz 40 aus den U.S. Patenten Nrn. 5,830,670 , 5,948,634 und 5,948,888 , und gelistet unter der
NCBI Entrez-Proteineingangsnummer AAE25447, PID g10048540, dessen
Aminosäuresequenz
in 2 dargestellt ist;
- (f) das 112 Aminosäuren
lange Neurofilamentprotein, gelistet unter der NCBI Entrez-Protein-Eingangsnummer
XP_032307, PID g14725132, dessen Aminosäuresequenz in Figur dargestellt
ist;
- (g) ein 106 Aminosäuren
langes Neurofilamentprotein-ähnliches
Protein, gelistet unter der NCBI Entrez-Protein-Eingangsnummer AAH14951
PID g15928971, dessen Aminosäuresequenz
in 4 dargestellt ist;
- (h) ein 106 Aminosäuren
langes Neurofilamentprotein-ähnliches
Protein, gelistet unter der NCBI Entrez-Protein-Eingangsnummer XP_039102,
PID g18599339, dessen Aminosäuresequenz
in 5 dargestellt ist;
- (i) das 98 Aminosäuren
lange Neurofilamentprotein, beschrieben in Sequenz 30 aus den U.S. Patenten Nrn. 5,830,670 , 5,948,634 und 5,948,888 , unter der NCBI Entrez-Protein-Eingangsnummer
AAE25445, PID g10048538, dessen Aminosäuresequenz in 6 dargestellt
ist;
- (j) das 75 Aminosäuren
lange Neurofilamentprotein, beschrieben in Sequenz 48 aus U.S. Patenten Nrn. 5,830,670 , 5,948,634 und 5,948,888 und gelistet unter der NCBI
Entrez-Protein-Eingangsnummer AAE25448, PID g10048541, dessen Aminosäuresequenz
in 7 dargestellt ist;
- (k) das 68 Aminosäuren
lange Neurofilamentprotein, beschrieben in Sequenz 36 aus den U.S. Patenten Nrn. 5,830,670 , 5,948,634 und 5,948,888 und gelistet unter der NCBI
Entrez-Protein-Eingangsnummer AAE25446, PID g10048539, dessen Aminosäuresequenz
in 8 dargestellt ist;
- (l) das 61 Aminosäuren
lange Neurofilamentprotein-ähnliche
Protein, gelistet unter der NCBI Entrez-Protein-Eingangsnummer AAH02534,
PID g12803421, dessen Aminosäuresequenz
in 9 dargestellt ist;
- (m) Pankreasfilamentprotein („pancreatic thread Protein");
- (n) das neurale Pankreasfilamentprotein (neural pancreatic thread
Protein") (nPTP),
beschrieben im U.S. Patent Nr.
6,071,705 ; und
- (o) Proteine, die spezifisch von den Antikörpern, produziert durch ein
Hybridom aus der Gruppe, bestehend aus HB9934, HB9935 und HB9936,
hinterlegt bei der American Type Culture Collection, erkannt werden.
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Der
Begriff „NTP" umfasst auch biologisch
aktive Fragmente, Varianten und Derivate, Homologe, Peptidmimetika,
reverse D-Peptide und Enantiomere von NTP.
-
Der
Begriff „biologisch
aktiv" bezieht sich
auf ein Protein, ein Polypeptidfragment, eine Variante, ein Derivat,
ein Homologes, ein reverses D-Peptid, ein Peptidmimetikum oder ein
E-natiomer, welche(s)
die Fähigkeit
zur Zerstörung
und folglich entweder zur Erleichterung der Entfernung von schädlichen
oder unerwünschten
Zellen oder schädlichem
oder unerwünschtem
Gewebe oder zur Inhibierung des weiteren Wachstums davon hat, jedoch
hauptsächlich
lokale Wirkungen und minimale oder fehlende systemische Toxizität aufweist
und umfasst (ohne Beschränkung
darauf): die Fähigkeit
zum Abtöten
oder Verringern der Lebensfähigkeit
von Zellen im Zellkulturcytotoxizitätsassay von Beispiel 1 hierin,
die Fähigkeit
zur Bewirkung von Zellverlust und/oder Gewebsnekrose in dem in vivo-Gewebeassay
von Beispiel 2 hierin, oder die Fä higkeit zur Bewirkung von Zellverlust,
Gewebenekrose oder Tumorschrumpfung im Tumorassay von Beispiel 3
hierin.
-
Der
Begriff „Fragment" bezieht sich auf
ein biologisch aktives Protein oder Polypeptid, das aus einer kontinuierlichen
Subsequenz der Aminosäuresequenz
eines NTP-Proteins oder einer Variante, eines Derivates, eines Homologen,
eines reverses D-Peptids oder Enantiomers davon besteht, und umfasst
natürlich
vorkommende Fragmente, wie Spleißvarianten, und Fragmente,
resultierend aus natürlich
auftretender in vivo-Proteaseaktivität. Ein derartiges Fragment
kann am Aminoterminus, am Carboxyterminus und/oder intern (wie durch
natürliches
Spleißen)
trunkiert bzw. verkürzt
sein und kann eine Variante oder ein Derivat eines NTP-Proteins
sein. Derartige Fragmente können
mit oder ohne ein aminoterminales Methionin hergestellt werden.
Der Begriff „Fragment" umfasst Fragmente,
ob identisch oder unterschiedlich, aus dem gleichen NTP-Protein
oder mit einer zusammenhängenden
Aminosäuresequenz,
die gemeinsam ist oder nicht, die entweder direkt oder über einen
Linker miteinander verbunden sind.
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Der
Begriff „Variante" bezieht sich auf
ein biologisch aktives Protein oder Polypeptid, in dem eine oder mehrere
Aminosäuresubstitutionen,
-delektionen und/oder -insertionen vorhanden sind, im Vergleich
zur Aminosäuresequenz
eines NTP-Proteins, und umfasst natürlich vorkommende allelische
Varianten oder alternative Spleißvarianten eines NTP-Proteins.
Der Begriff „Variante" umfasst die Ersetzung
von einer oder mehreren Aminosäuren
in einer Peptidsequenz durch eine ähnliche oder homologe Aminosäure(n) oder
eine unähnliche Aminosäure(n).
Es gibt viele Skalen, auf denen Aminosäuren als ähnlich oder homolog eingeordnet
werden können
(Gunnar von Heijne, Sequence Analysis in Molecular Biology, S. 123–39 (Academic
Press, New York, NY 1987). Bevorzugte Varianten umfassen Alaninsubstitutionen
an einer oder mehreren der Aminosäurepositionen. Andere bevorzugte
Substitutionen umfassen konservative Substitutionen, die geringe
oder keine Auswirkung auf die gesamte Nettoladung, Polarität oder Hydrophobizität des Proteins
haben. Konservative Substitutionen sind in der untenstehenden Tabelle
I angegeben. TABELLE
I Konservative
Aminosäure-Substitutionen
Basisch: | Arginin |
| Lysin |
| Histidin |
Sauer: | Glutaminsäure |
| Asparaginsäure |
Ungeladen,
polar: | Glutamin |
| Asparagin |
| Serin |
| Threonin |
| Thyrosin |
Unpolar: | Phenylalanin |
| Tryptophan |
| Cystein |
| Glycin |
| Alanin |
| Valin |
| Prolin |
| Methionin |
| Leucin |
| Isoleucin |
-
Tabelle
II gibt ein weiteres Schema der Aminosäure-Substitution an: TABELLE
II
Ursprünglicher
Rest | Substitutionen |
Ala | Gly;
Ser |
Arg | Lys |
Asn | Gln;
His |
Asp | Glu |
Cys | Ser |
Gln | Asn |
Glu | Asp |
Gly | Ala;
Pro |
His | Asn;
Gln |
Ile | Leu;
Val |
Leu | Ile;
Val |
Lys | Arg;
Gln; Glu |
Met | Leu;
Tyr; Ile |
Phe | Met;
Leu; Tyr |
Ser | Thr |
Thr | Ser |
Trp | Tyr |
Tyr | Trp;
Phe |
Val | Ile;
Leu |
-
Andere
Varianten können
aus weniger konservativen Aminosäuresubstitutionen
bestehen, wie das Auswählen
von Resten, die sich bedeutender hinsichtlich ihrer Wirkung auf
die Erhaltung (a) der Struktur des Polypeptidrückgrats im Bereich der Substitution,
zum Beispiel als (Falt-)Blatt- der Helixkonformation, (b) der Ladung
oder Hydrophobizität
des Moleküls
an der Zielstelle oder (c) der sterischen Wirkung („bulk") der Seitenkette
unterscheiden. Substitutionen, bei denen allgemein eine bedeutendere
Wirkung auf die Funktion erwartet wird, sind jene, bei denen (a)
Glycin und/oder Prolin durch eine andere Aminosäure ersetzt wird oder deletiert
oder inseriert wird; (b) ein hydrophiler Rest, z. B. Seryl oder
Threonyl, mit einem (oder durch einen) („for (or by)") hydrophoben Rest
substituiert bzw. ersetzt wird, z. B. Leucin, Isoleucyl, Phenylalanyl,
Valyl oder Alanyl; (c) ein Cysteinrest mit einem (oder durch einen)
beliebigen anderen Rest substituiert wird; (d) ein Rest mit einer
elektropositiven Seitenkette, z. B. Lysyl, Arginyl oder Histidyl,
mit einem (oder durch einen) Rest mit einer elektronegativen Ladung,
z. B. Glutamyl oder Aspartyl, substituiert wird; oder (e) ein Rest
mit einer raumgreifenden Seitenkette, z. B. Phenylalanin, mit einem
(oder durch einen), der keine derartige Seitenkette hat, z. B. Glycin,
substituiert wird. Andere Varianten umfassen jene, die so konzipiert
sind, dass sie entweder eine neue Glycosylierungs- und/oder Phosphorylierungsstelle(n)
erzeugen, oder jene, die so konzipiert sind, dass sie eine bestehende
Glycosylierungs- und/oder Phosphorylierungsstelle(n) deletieren.
Varianten umfassen wenigstens eine Aminosäuresubstitution an einer Glycosylierungsstelle,
einer proteolytischen Spaltstelle und/oder einem Cysteinrest. Varianten
umfassen auch NTP-Proteine, Fragmente, Derivate, Homologe, reverse
D-Peptide und Antimere mit zusätzlichen
Aminosäureresten
vor oder nach der NTP-Aminosäuresequenz
an bzw. auf Linkerpeptiden. Zum Beispiel kann ein Cysteinrest sowohl
am Amino- als auch am Carboxyterminus eines NTP-Fragments hinzugefügt werden,
um die Cyclisierung des NTP-Fragments durch die Bildung einer Disulfidbindung
zu ermöglichen.
Der Begriff „Variante" umfasst Varianten
von Fragmenten, Derivaten, Homologen, reverse D-Peptiden und Enantiomeren
von NTP oder AD7c-NTP.
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Der
Begriff „Derivat” bezieht
sich auf ein biologisch aktives, chemisch modifiziertes Protein
oder Polypeptid, das chemisch modifiziert wurde, entweder durch
natürliche
Vorgänge,
wie Prozessierung und andere post-translationale Modifikationen,
jedoch auch durch chemische Modifikationstechniken, wie z. B. Addition von
einem oder mehreren Polyethylenglykolmolekülen, Zuckern, Phosphaten und/oder
anderen derartigen Molekülen,
wobei das Molekül
oder die Moleküle
natürlicher
Weise nicht an die Wildtyp-NTP-Proteine angeheftet sind. Derivate
umfassen Salze. Derartige chemische Modifikationen sind in grundlegenden
Texten und in detaillierteren Monographien, sowie in einer umfänglichen
Forschungsliteratur gut beschrieben und sie sind Fachleuten auf
dem Gebiet gut bekannt. Es wird verstanden werden, dass der gleiche
Typ an Modifikation mit gleichem oder mit variierendem Grad an mehreren
Stellen in einem gegebenen Protein oder Polypeptid vorliegen kann.
Auch kann ein gegebenes Protein oder Polypeptid viele Typen von
Modifikationen enthalten. Modifikationen können an beliebiger Stelle in
einem Protein oder Polypeptid auftreten, einschließlich des
Peptidrückgrats,
der Aminosäure-Seitenketten und
der Amino- oder Carboxytermini. Modifikationen umfassen z. B. Acetylierung,
Acylierung, ADP-Ribosylierung, Amidierung, kovalente Anheftung von
Flavin, kovalente An heftung einer Häm-Gruppierung, kovalente Anheftung
eines Nucleotids oder Nucleotidderivats, kovalente Anheftung eines
Lipids oder Lipidderivats, kovalente Anheftung von Phosphatidylinositol,
Vernetzung, Cyclisierung, Disulfidbindungsbildung, Desmethylierung,
Bildung kovalenter Vernetzungen, Bildung von Cystein, Bildung von
Pyroglutamat, Formylierung, gamma-Carboxylierung, Glycosylierung, GPI-Anker-Bildung,
Hydroxylierung, Iodierung, Methylierung, Myristoylierung, Oxidation,
proteolytische Prozessierung, Phosphorylierung, Prenylierung, Racemisierung,
Glycosylierung, Lipidanheftung, Sulfatierung, gamma-Carboxylierung
von Glutaminsäureresten,
Hydroxylierung und ADP-Ribosylierung, Selenoylierung, Sulfatierung,
Transfer-RNA-vermittelte Addition von Aminosäuren an Proteine, wie Arginylierung,
und Ubiquitinierung. Siehe zum Beispiel Proteins-Structure And Molecular
Properties, 2. Ausg., T. E. Creighton, W. H. Freeman and Company,
New York (1993) und Wold, F., "Posttranslational
Protein Modifications: Perspectives and Prospects", S. 1–12 in Posttranslational
Kovalent Modification Of Proteins, B. C. Johnson, Hrsg., Academic
Press, New York (1983); Seifter et al., Meth. Enzymol. 182: 626–646 (1990)
und Rattan et al., „Protein
Synthesis: Posttranslational Modifications and Aging", Ann. N. Y. Acad.
Sci. 663: 48–62
(1992). Der Begriff "Derivate" umfasst chemische
Modifikationen, die in Verzweigung oder Cyclisierung des Proteins
oder Polypeptids, mit oder ohne Verzweigung resultieren. Cyclische,
verzweigte und verzweigte zirkuläre
Proteine oder Polypeptide können
aus post-translationalen natürlichen
Vorgängen
resultieren und können
auch durch vollständig
synthetische Verfahren hergestellt werden. Der Begriff „Derivat" umfasst auch Derivate
von Fragmenten, Varianten, Homologen, reverse D-Peptiden, Peptidmimetika
und Enatiomeren.
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Der
Begriff „Homologes" bezieht auf ein
biologisch aktives Protein, das in seiner Aminosäuresequenz mit einem NTP-Protein
oder einem AD7c-NTP zu wenigstens 75 Prozent identisch ist, wie
durch Standardverfahren bestimmt, die üblicherweise zum Vergleichen
der Ähnlichkeit
in der Position von Aminosäuren
von zwei Polypeptiden verwendet werden. Der Grad der Ähnlichkeit
oder Identität
zwischen zwei Proteinen kann leicht mittels bekannter Verfahren
berechnet werden, einschließlich,
aber ohne Beschränkung
darauf, jener, die beschrieben sind in Computational Molecular Biology,
Lesk, A. M., Hrsg., Oxford University Press, New York, 1988; Biocomputing:
Informatics and Genome Projects, Smith, D. W., Hrsg., Academic Press,
New York; 1993; Computer Analysis of Sequence Data, Teil I, Griffin,
A. M. und Griffin, H. G., Hrsg., Humana Press, New Jersey, 1994;
Sequence Analysis in Molecular Biology, von Heinje, G., Academic
Press, 1987; Sequence Analysis Primer, Gribskov, M. und Devereux,
J., Hrsg., M Stockton Press, New York, 1991; und Carillo H. und
Lipman, D.., SIAM, J. Applied Math., 48: 1073 (1988). Bevorzugte
Verfahren zum Bestimmen der Identität sind so konzipiert, dass
sie die größte Übereinstimmung
zwischen den getesteten Sequenzen ergeben. Verfahren zur Bestimmung
der Identität
und Ähnlichkeit
werden in öffentlich
zugänglichen
Computerprogrammen niedergelegt. Bevorzugte Computerprogrammverfahren
zur Bestimmung von Identität
und Ähnlichkeit
zwischen zwei Sequenzen umfassen, ohne Beschränkung darauf, das GCG- Programmpaket (Devereux,
J. et al., Nucleic Acids Research, 12(1): 387 (1984)), BLASTP, BLASTN
und FASIA, Atschul, S. F. et al., J. Molec. Biol., 215: 403–410 (1990).
Das BLAST X-Programm ist über
NCBI und andere Quellen öffentlich
zugänglich
(BLAST-Handbuch, Altschul, S., et al., NCBI NLM NIH Bethesda, Md.
20894; Altschul, S., et al., J. Mol. Biol., 215: 403–410 (1990)). Beispielsweise
werden unter Verwendung eines Computeralgorithmus, wie GAP (Genetic
Computer Group, University of Wisconsin, Madison, Wis.) die zwei
Proteine oder Polypeptide, für
die die prozentuale Sequenzidentität zu bestimmen ist, bezüglich einer
optimalen Übereinstimmung
(„matching") ihrer jeweiligen
Aminosäuren
aligned bzw. angeglichen (die „matched
span", wie durch
den Algorithmus bestimmt). Eine Gap Opening Penalty (die als 3 mal
die durchschnittliche Diagonale („average diagonal") berechnet wird;
die „durchschnittliche
Diagonale" ist der
Durchschnitt der Diagonale der Vergleichsmatrix, die verwendet wird;
die „Diagonale” ist der
Wert oder die Zahl, der/die jeder perfekten Aminosäure durch
die spezielle Vergleichsmatrix zugewiesen wird) und eine Gap Extension
Penalty (die üblicherweise
1/10 mal die Gap Opening Penalty ist), sowie eine Vergleichsmatrix,
wie PAM 250 oder BLOSUM 62, werden in Verbindung mit dem Algorithmus
verwendet. Eine Standard-Vergleichsmatrix
(siehe Dayhoff et al., in: Atlas of Protein Sequence and Structure,
Bd. 5, Erg. 3 [1978] für
die PAM250-Vergleichsmatrix; siehe Henikoff et al., Proc. Natl.
Acad. Sci. USA, 89: 10915–10919
[1992] für
die BLOSUM 62-Vergleichsmatrix) wird ebenfalls durch den Algorithmus
verwendet. Die prozentuale Identität wird dann durch den Algorithmus
berechnet. Homologe werden typischerweise eine oder mehrere Aminosäuresubstitutionen,
-deletionen und/oder -insertionen, verglichen mit NTP oder AD7c-NTP,
aufweisen.
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Der
Begriff „Proteinmimetikum" bezieht sich auf
biologisch aktive Verbindungen, die die biologische Aktivität eines
Peptids oder Proteins nachahmen, aber nicht mehr peptidischer chemischer
Natur sind (das heißt,
sie enthalten keine Peptidbindungen (das heißt Amidbindungen zwischen Aminosäuren) mehr.
Hier wird der Begriff Peptidmimetikum in einem breiteren Sinne verwendet,
so dass Moleküle,
die nicht mehr vollständig peptidischer
Natur sind, wie Pseudopeptide, Semipeptide und Peptoide, eingeschlossen
sind. Beispiele für Peptidmimetika
in diesem breiteren Sinne (wobei ein Teil eines Peptids durch eine
Struktur, der Peptidbindungen fehlen, ersetzt ist) sind untenstehend
beschrieben. Ob vollständig
oder teilweise Nicht-Peptid, Peptidmimetika gemäß dieser Erfindung stellen
eine räumliche
Anordnung reaktiver chemischer Gruppierungen bereit, die der dreidimensionalen
Anordnung der aktiven Gruppen in dem NTP-Protein, auf dem das Peptidmimetikum basiert,
stark ähnelt.
Als Ergebnis dieser ähnlichen
Geometrie aktiver Zentren („aktive-site
geometry") besitzt das
Peptidmimetikum Wirkungen auf biologische Systeme, die zu der biologischen
Aktivität
des Peptids ähnlich
sind. Die Peptidmimetika dieser Erfindung sind vorzugsweise zu den
oben angegebenen NTP-Peptiden sowohl in der dreidimensionalen Form
als auch der biologischen Aktivität im Wesentlichen ähnlich.
Beispiele für
Verfahren des strukturellen Modifizierens eines Peptids, bekannt
im Stand der Technik, zum Erzeugen eines Peptidmimetikums, umfassen
die Inversion chiraler Zentren des Rück grats, was zu D-Aminosäurerest-Strukturen
führt,
die, insbesondere am N-Terminus, zu einer erhöhten Stabilität hinsichtlich
proteolytischem Abbau ohne nachteilige Beeinträchtigung der Aktivität führen können. Ein
Beispiel wird in der Veröffentlichung „Tritriated
D-ala.sup.1-Peptide
T. Bindung", Smith
C. S. et al., Drug Development Res., 15, S. 371–379 (1988) gegeben. Ein zweites
Verfahren ist das Abändern
einer cyclischen Struktur bezüglich
Stabilität,
wie N-zu-C-Imide
und -Lactame zwischen Ketten (Ede et al., Smith and River (Hrsg.) „Peptides:
Chemistry and Biology",
Escom, Leiden (1991), S. 268–270).
Ein Beispiel dafür
sind Konformations-beschränkte
Thymopentin-ähnliche
Verbindungen, wie jene, die im
U.S.
Patent Nr. 4,457,489 (1985); Goldstein, G., et al., offenbart sind,
dessen Offenbarung hierin durch Bezugnahme in seiner Gänze aufgenommen
ist. Ein drittes Verfahren ist das Substituieren von Peptidbindungen
im NTP-Peptid durch Pseudopeptidbindungen, die Beständigkeit gegenüber Proteolyse
verleihen. Eine Reihe von Pseudopeptidbindungen ist beschrieben
worden, die im Allgemeinen die Peptidstruktur und die biologische
Aktivität
nicht beeinflussen. Ein Beispiel für diese Herangehensweise ist
es, retro-inverso-Pseudopeptidbindungen („retro-inverso pseudopeptide
bond") zu substituierten („Biologically
active retroinverso analogues of thymopentin", Sisto A. et al. in Rivier, J. E. und
Marshall, G. R. (Hrsg.) „Peptides,
Chemistry, Structure and Biology",
Escom, Leiden (1990), S. 722–773)
und Dalpozzo, et al. (1993), Int. J. Peptide Protein Res., 41: 561–566). Gemäß dieser
Modifikation können
die Aminosäuresequenzen
der Peptide zu den oben beschriebenen Sequenzen der NTP-Peptide
identisch sein, abgesehen davon, dass eine oder mehrere Peptidbindungen
durch eine retro-inverso-Pseudopeptidbindung ersetzt sind. Vorzugsweise
ist die am meisten N-terminale Peptidbindung substituiert, da eine
derartige Substitution Beständigkeit
gegenüber
Proteolyse durch Exopeptidasen, die auf den N-Terminus einwirken,
verleihen wird. Weitere Modifikationen können auch hergestellt werden,
indem chemische Gruppen der Aminosäuren durch chemische Gruppen
mit ähnlicher
Struktur ersetzt werden. Eine weitere geeignete Pseudopeptidbindung,
die für
Erhöhung
der Stabilität
gegen enzymatische Spaltung bei keinem oder geringem Verlust an
biologischer Aktivität bekannt
ist, ist die reduzierte bzw. verringerte isostere Pseudopeptidbindung
(Couder, et al. (1993), Int. J. Peptide Protein Res., 41: 181–184). Somit
können
die Aminosäuresequenzen
dieser Peptide zu den Sequenzen eines NTP-Proteins identisch sein,
abgesehen davon, dass eine oder mehrere Peptidbindung(en) durch
eine isostere Pseudopeptidbindung ersetzt ist bzw. sind. Vorzugsweise
ist die am meisten N-terminale Peptidbindung substituiert, da eine
derartige Substitution Beständigkeit
gegenüber
Proteolyse durch Exopeptidasen, die auf den N-Terminus einwirken,
verleihen würde.
Die Synthese von Peptiden mit einer oder mehreren reduzierten bzw.
verringerten isosteren Pseudopeptidbindungen ist auf dem Fachgebiet
bekannt (Couder et al., (1993), oben zitiert). Weitere Beispiele
umfassen die Einführung
von Ketomethylen- oder Methylsulfidbindungen zum Ersetzen von Peptidbindungen.
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Peptoidderivate
von NTP-Peptiden stellen eine weitere Klasse von Peptidmimetika
dar, die die wichtigen strukturellen Determinanten für biologische
Aktivität
beibehalten, jedoch die Peptidbindungen eliminieren, wodurch Beständigkeit
gegenüber
Proteolyse verliehen wird (Simon, et al., 1992, Proc. Natl. Acad.
Sci. USA, 89: 9367–9371).
Peptoide sind Oligomere von N-substituierten
Glycinen. Eine Anzahl von N-Alkylgruppen ist beschrieben worden,
wobei jede der Seitenkette einer natürlichen Aminosäure entspricht
(Simon, et al. (1992), oben zitiert). Einige oder alle der Aminosäuren des
NTP werden durch das N-substituierte Glycin, das der ersetzten Aminosäure entspricht,
ersetzt.
-
Der
Begriff „reverses
D-Peptid" („reverse
D-peptide") bezieht
sich auf ein biologisch aktives Protein oder Peptid, bestehend aus
D-Aminosäuren,
die in einer umgekehrten Reihenfolge, verglichen mit der L-Aminosäuresequenz
eines NTP-Proteins, -Fragments, einer NTP-Variante oder eines NTP-Homologen, angeordnet
sind. Somit wird der carboxyterminale Rest eines/einer L-Aminosäure-NTP-Proteins,
-Fragments, -Variante oder -Homologen der Aminoterminus für das D-Aminosäurepeptid
usw. Zum Beispiel wird das AD7c-NTP-Fragment, HVGQAG, GdAdQdGdVdHd, wobei Ad, Gd, Hd,
Qd und Vd die D-Aminosäuren sind,
die den L-Aminosäuren, A,
G, H, Q bzw. V entsprechen.
-
Der
Begriff „Enantiomer" bezieht sich auf
ein biologisch aktives Protein oder Peptid, worin ein oder mehrere
der L-Aminosäurereste
in der Aminosäuresequenz
eines/einer NTP-Proteins,
-Fragments, -Variante oder -Homologen durch den/die entsprechenden
D-Aminosäurerest(e)
ersetzt ist/sind.
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Hierin
beschriebene Aminosäuren
und Aminosäurereste
können
gemäß dem anerkannten
Ein- oder Drei-Buchstaben-Code, der in der nachstehenden Tabelle
angegeben ist, bezeichnet werden. Sofern nicht anders angegeben,
sind diese Aminosäuren
oder Reste von der natürlich
vorkommenden L-Stereoisomerform. TABELLE
III
Aminosäure | Ein-Buchstaben- | Drei-Buchstaben- |
| Symbol | Symbol |
Alanin | A | Ala |
Arginin | R | Arg |
Asparagin | N | Asn |
Asparaginsäure | D | Asp |
Cystein | C | Cys |
Glutamin | Q | Gln |
Glutaminsäure | E | Glu |
Glycin | G | Gly |
Histidin | H | His |
Isoleucin | I | Ile |
Leucin | L | Leu |
Lysin | K | Lys |
Methionin | M | Met |
Phenylalanin | F | Phe |
Prolin | P | Pro |
Serin | S | Ser |
Threonin | T | Thr |
Tryptophan | W | Trp |
Tyrosin | Y | Tyr |
Valin | V | Val |
-
Herstellung von NTP-Proteinen
und -Fragmenten
-
NTP-Proteine
(einschließlich
AD7c-NTP, Fragmente, Varianten, Derivate und Homologe), die von
dieser Erfindung umfasst sind, können
unter Verwendung von Verfahren, die Fachleuten auf dem Gebiet bekannt sind,
wie DNA-Rekombinationstechnologie, Proteinsynthese und Isolierung
von natürlich
vorkommendem NTP und AD7c-NTP und Fragmenten und Varianten davon,
hergestellt werden.
-
Ein
NTP-Protein kann unter Verwendung gut bekannter Verfahren der DNA-Rekombinationstechnologie,
wie jene, die in Sambrook et al. (Molecular Cloning. A Laboratory
Manual, Cold Spring Harbor Laboratory Press, Cold Spring Harbor,
N. Y. [1989] und/oder Ausubel et al., Hrsg., Current Protocols in
Molecular Biology, Green Publishers Inc. and Wiley and Sons, N.
Y. [1994]) angegeben sind, hergestellt werden.
-
Ein
Gen oder eine cDNA, codierend für
ein NTP-Protein, kann zum Beispiel durch Durchmusterung bzw. Screening
einer genomischen oder cDNA-Bibliothek oder mittels PCR-Amplifikation erhalten
werden. Sonden oder Primer, die zum Durchmustern der Bibliothek
verwendbar sind, können,
basierend auf Sequenzinformationen für andere bekannte Gene oder
Genfragmente aus der gleichen oder einer verwandten Familie von
Genen, wie z. B. konservierte Motive, die in anderen NTP-Proteinen
gefunden werden, erzeugt werden. Zusätzlich kann, wenn ein Gen,
das für
ein NTP-Protein codiert, ausgehend von einer Spezies identifiziert
worden ist, das gesamte Gen oder ein Teil davon als Sonde zum Identifizieren
von homologen Genen aus anderen Arten verwendet werden. Die Sonden
oder Primer können
zum Durchmustern von cDNA-Bibliotheken aus zahlreichen Gewebequellen,
bei denen angenommen wird, dass sie ein NTP-Gen exprimieren, verwendet
werden. Typischerweise werden Bedingungen hoher Stringenz zum Durchmustern
eingesetzt werden, um die Zahl von Falschpositiven, die aus der
Durchmusterung erhalten werden, zu minimieren.
-
Ein
weiteres Mittel zum Herstellen eines Gens, das für ein NTP-Protein codiert,
ist die Verwendung von chemischer Synthese unter Verwendung von
Verfahren, die dem Fachmann gut bekannt sind, wie jene, die von
Engels et al. (Angew. Chemie Intl. Ausg., 28: 716–734 [1989])
beschrieben werden. Diese Verfahren umfassen unter anderem Phosphotriester-, Phosphoramidit-
und H-Phosphonat-Verfahren zur Nucleinsäuresynthese. Ein bevorzugtes
Verfahren für
eine derartige chemische Synthese ist eine Polymer-gestützte Synthese
unter Verwendung von Standard-Phosphoramidit-Chemie. Typischerweise
wird die DNA, die für
ein NTP-Protein
codiert, mehrere 100 Nucleotide lang sein. Nucleinsäuren, die
größer als
etwa 100 Nucleotide sind, können
unter Verwendung dieser Verfahren als mehrere Fragmente synthetisiert
werden. Die Fragmente können
anschließend
miteinander unter Bildung des Volllängen-NTP-Proteins ligiert werden. Üblicherweise wird
das DNA-Fragment, das für
den Aminoterminus des Proteins codiert, ein ATG besitzen, welches
für einen Methioninrest
codiert. Dieses Methionin kann, muss aber nicht in der reifen Form
des NTP-Proteins vorhanden sein, abhängig davon, ob das Protein,
das in der Wirtszelle produziert wird, für eine Sekretion bzw. Sezernierung
aus dieser Zelle gedacht ist.
-
Das
Gen, die cDNA oder ein Fragment davon, codierend für das NTP-Protein,
kann unter Verwendung von Standard-Ligationstechniken in einem geeigneten
Expressions- oder Amplifikationsvektor inseriert werden. Der Vektor
wird typischerweise so ausgewählt,
dass er in der speziellen eingesetzten Wirtszelle funktionell ist
(d. h. der Vektor ist kompatibel mit der Wirtszellmaschinerie, so
dass eine Amplifikation des Gens und/oder eine Expression des Gens
auftreten kann). Das Gen, die cDNA oder ein Fragment davon, codierend für das NTP-Protein,
kann in prokaryotischen, Hefe-, Insekten-(Baculovirussysteme) und/oder
eukaryotischen Wirtszellen amplifiziert/exprimiert werden. Die Auswahl
der Wirtszelle wird teilweise davon abhängen, ob das NTP-Protein glycosyliert
und/oder phosphoryliert werden soll. Falls ja, sind Hefe-, Insekten- oder Säugerwirtszellen
bevorzugt.
-
Typischerweise
werden die in einer beliebigen Wirtszelle verwendeten Vektoren eine
5'-flankierende Sequenz
(auch als ein „Promotor" bezeichnet) und
andere Regulationselemente, sowie einen oder mehrere Enhancer, ein
Replikationsstartpunkt-Element, ein Transkriptionsterminations-Element,
eine vollständige
Intronsequenz, enthaltend eine Donor- und Akzeptor-Spleißstelle,
eine Signalpeptidsequenz, ein Ribosomenbindungsstellenelement, eine
Polyadenylierungssequenz, eine Polylinker-Region zum Inserieren
der Nucleinsäure,
die für
das zu exprimierende Polypeptid codiert, und ein selektierbares
Markerelement enthalten. Jedes dieser Elemente wird nachstehend
diskutiert. Gegebenenfalls kann der Vektor eine „tag"- bzw. „Markierungs"-Sequenz enthalten,
d. h. ein Oligonucleotidmolekül,
lokalisiert am 5'-
oder 3'-Ende der
NTP-Protein-codierenden Sequenz; das Oligonucleotidmolekül codiert
für polyHis
(wie hexa-His) oder
ein anderes „tag" bzw. eine andere „Markierung", wie FLAG, HA (Hämaglutinin,
Influenzavirus) oder myc, wofür
im Handel erhältliche
Antikörper existieren.
Dieses tag ist bei Expression des Polypeptids typischerweise mit
dem Polypeptid fusioniert und kann als Mittel zur Affinitätsreinigung
des NTP-Proteins aus der Wirtszelle dienen. Eine Affinitätsreinigung kann
z. B. mittels Säulenchromatographie
unter Verwendung von Antikörpern
gegen tag als eine Affinitätsmatrix
bewerkstelligt werden. Gegebenenfalls kann das tag nachfolgend durch
zahlrei ehe Mittel, wie z. B. unter Verwendung bestimmter Peptidasen,
aus dem gereinigten NTP-Protein
entfernt werden.
-
Die
humane Immunglobulin-Gelenk- und Fc-Region könnten durch einen Fachmann
mit entweder dem N-Terminus oder dem C-Terminus des NTP-Proteins
fusioniert werden. Das so erhältliche
(„subsequent") Fc-Fusionsprotein
könnte
mittels Verwendung einer Protein A-Affinitätssäule gereinigt werden. Fc ist
dafür bekannt,
eine lange pharmakologische Halbwertszeit in vivo aufzuweisen und
es ist festgestellt worden, dass an Fc-fusionierte Proteine eine
wesentlich größere Halbwertszeit
in vivo aufweisen als das nicht-fusionierte Gegenstück. Ebenso
ermöglicht
eine Fusion an die Fc-Region eine Dimerisierung/Multimerisierung
des Moleküls, die
für die
Bioaktivität
mancher Moleküle
nützlich
sein kann.
-
Die
5'-flankierende
Sequenz kann homolog (d. h. aus der gleichen Art und/oder dem gleichen
Stamm wie die Wirtszelle), heterolog (d. h. aus einer anderen Art
bzw. Spezies als die Wirtszellspezies oder der Wirtszellstamm),
hybrid (d. h. eine Kombination von 5'-flankierenden Sequenzen aus mehr als
einer Quelle) oder synthetisch sein oder sie kann die native 5'-flankierende Sequenz des NTP-Proteingens
sein. Somit kann die Quelle der 5'-flankierenden Sequenz ein beliebiger
einzelliger prokaryotischer oder eukaryotischer Organismus, ein
beliebiges Wirbeltier oder ein beliebiger wirbelloser Organismus
oder eine beliebige Pflanze sein, vorausgesetzt, dass die 5'-flankierende Sequenz
in der Wirtszellmaschinerie funktionell ist und durch sie aktiviert werden
kann.
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Die
in den Vektoren dieser Erfindung verwendbaren 5'-flankierenden Sequenzen können durch
ein beliebiges von mehreren Verfahren, die gut im Fachgebiet bekannt
sind, erhalten werden. Typischerweise werden 5'-flankierende Sequenzen, die hierin
außer
der NTP-flankierenden Sequenz verwendbar sind, zuvor durch Kartierung
und/oder durch Restriktionsendonukleaseverdau identifiziert worden
sein und können
somit aus der geeigneten Gewebequelle unter Verwendung geeigneter
Restriktionsendonukleasen isoliert werden. In einigen Fällen kann
die vollständige
Nucleotidsequenz der 5'-flankierenden
Sequenz bekannt sein. Hier kann die 5'-flankierende
Sequenz unter Verwendung der Verfahren, die oben für die Nucleinsäuresynthese oder
-klonierung beschrieben wurden, synthetisiert werden.
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Wenn
die gesamte oder ein Teil der 5'-flankierenden
Sequenz bekannt ist, kann sie unter Verwendung von PCR und/oder
mittels Durchmusterung einer genomischen Bibliothek mit (einem)
Oligonucleotid und/oder 5'-flankierende
Sequenz-Fragmenten aus der gleichen oder einer anderen Art erhalten
werden.
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Wenn
die 5'-flankierende
Sequenz nicht bekannt ist, kann ein Fragment einer DNA, enthaltend
eine 5'-flankierende
Sequenz, aus einem größeren Stück von DNA,
das z. B. eine codierende Sequenz oder sogar ein anderes Gen oder
andere Gene enthalten kann, isoliert werden. Die Isolation kann
durch Restriktionsendonukleaseverdau unter Verwendung von einem
oder mehr sorgfältig
ausgewählten
Enzymen zum Isolieren des geeigneten DNA-Fragments durchgeführt werden.
Nach dem Verdau kann das gewünschte
Fragment durch Aufreinigung an Agarosegel, eine Quiagen.RTM.-Säule oder
andere Verfahren, die dem Fachmann bekannt sind, isoliert werden.
Die Auswahl von geeigneten Enzymen zur Erreichung dieses Zweckes
wird für Durchschnittsfachleute
auf dem Gebiet leicht ersichtlich sein.
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Das
Replikationsstartpunkt-Element („origin of replication element”) ist typischerweise
ein Teil von prokaryotischen Expressionsvektoren, die kommerziell
erworben werden, und unterstützt
die Amplifikation des Vektors in einer Wirtszelle. Eine Amplifikation
des Vektors auf eine bestimmte Kopienzahl kann in manchen Fällen für eine optimale
Expression des NTP-Proteins
wichtig sein. Fall der Vektor der Wahl keine Replikationsstartstelle
enthält,
kann eine (solche) chemisch auf Basis einer bekannten Sequenz synthetisiert
und in den Vektor ligiert werden. Das Transkriptionsterminationselement
ist typischerweise 3' des
Endes der NTP-Protein-codierenden
Sequenz lokalisiert und dient zur Beendigung bzw. zum Terminieren
der Transkription des NTP-Proteins. Üblicherweise ist das Transkriptionsterminationselement
in prokaryotischen Zellen ein G-C-reiches Fragment, gefolgt von
einer poly T-Sequenz. Obgleich das Element, ausgehend von einer
Bibliothek, leicht kloniert werden kann oder sogar kommerziell als
Teil eines Vektors erworben werden kann, kann es auch in einfacher
Weise unter Verwendung von Verfahren zur Nucleinsäuresynthese,
wie jene, die oben beschrieben sind, synthetisiert werden.
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Ein
geeignetes Markergen-Element codiert für ein Protein, das für das Überleben
und das Wachstum einer Wirtszelle, die in einem selektiven Kulturmedium
gezüchtet
wird, notwendig ist. Typische Selektionsmarkergene codieren für Proteine,
die (a) Resistenz gegenüber
Antibiotika oder anderen Toxinen, z. B. Ampicillin, Tetracyclin
oder Kanamycin für
prokaryotische Wirtszellen verleihen, (b) auxotrophe Defizienzen
der Zelle („complement
auxotrophic deficiencies of the cell") komplementieren; oder (c) mit kritischen
Nährstoffen,
die nicht ausgehend von komplexen Medien verfügbar sind, versorgen. Bevorzugte
selektierbare Marker sind das Kanamycrinresistenzgen, das Ampicillinresistenzgen
und das Tetracyclinresistenzgen.
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Das
Ribosomenbindungselement, üblicherweise
als die Shine-Dalgarno-Sequenz (Prokaryoten) oder die Kozak-Sequenz
(Eukaryoten) bezeichnet, ist üblicherweise
für die
Initiation der Translation von mRNA nötig. Das Element ist typischerweise
3' zum Promotor
und 5' zur codierenden
Sequenz des zu synthetisierenden NTP-Proteins lokalisiert. Die Shine-Dalgarno-Sequenz variiert,
ist jedoch typischerweise ein Polypurin (d. h. einen hohen A-G-Gehalt
aufweisend). Viele Shine-Dalgarno-Sequenzen sind identifiziert worden,
wobei jede davon leicht unter Verwendung von Verfahren, die oben
angegeben sind, synthetisiert und in einem prokaryotischen Vektor
verwendet werden kann.
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In
den Fällen,
in denen es wünschenswert
ist, dass das NTP-Protein aus der Wirtszelle sekretiert bzw. sezerniert
wird, kann eine Signalsequenz verwendet werden, um das NTP-Protein aus der Wirtszelle,
in der es synthetisiert wird, herauszuführen, und der carboxyterminale
Teil des Proteins kann deletiert werden, um eine Verankerung an
der Membran zu verhindern. Typischerweise wird die Signalsequenz
in der codierenden Region des NTP-Gens oder der cDNA oder direkt
am 5'-Ende der NTP-Gen-codierenden
Region positioniert. Es sind viele Signalsequenzen identifiziert
worden und eine beliebige von diesen, die in der ausgewählten Wirtszelle
funktionell ist bzw. sind, kann in Verbindung mit dem NTP-Gen oder
der NTP-cDNA verwendet werden. Daher kann die Signalsequenz homolog
oder heterolog zum NTP-Gen oder der NTP-cDNA sein und kann homolog
oder heterolog zum NTP-Gen oder zur NTP-cDNA sein. Zusätzlich kann
die Signalsequenz unter Verwendung der oben angegeben Verfahren
synthetisiert werden. In den meisten Fällen wird eine Sekretion bzw. Sezernierung
des Polypeptids aus der Wirtszelle über das Vorhandensein eines
Signalpeptids in der Entfernung des aminoterminalen Methionins aus
dem Peptid resultieren.
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In
vielen Fällen
wird die Transkription des NTP-Gens oder der NTP-cDNA durch das
Vorhandensein von einem oder mehreren Introns im Vektor verstärkt; dies
gilt insbesondere, wenn das NTP-Protein in eukaryotischen Wirtszellen,
insbesondere in Säugerwirtszellen,
produziert wird. Die verwendeten Introns können natürlich innerhalb des NTP-Gens
auftreten, insbesondere wenn das verwendete Gen eine genomische
Volllängensequenz
oder ein Fragment davon ist. Wenn das Intron nicht natürlicherweise
innerhalb des Gens vorkommt (wie für die meisten cDNAs), kann/können das/die
Intron(s) aus einer anderen Quelle erhalten werden. Die Position
des Introns hinsichtlich der flankierenden Sequenz und des NTP-Gens
ist allgemein wichtig, da das Intron transkribiert werden muss,
um wirksam zu sein. Somit ist, wenn das NTP-Gen, das in den Expressionsvektor
inseriert ist, ein cDNA-Molekül
ist, die bevorzugte Position für
das Intron 3' zur
Transkriptionsstartstelle und 5' zur
polyA-Transkriptionsterminationssequenz. Vorzugsweise wird für NTP-cDNA
das Intron oder werden die Introns auf einer Seite der cDNA oder
auf der anderen (d. h. 5' oder
3') lokalisiert
sein, so dass diese codierende Sequenz nicht unterbrochen wird.
Ein beliebiges Intron aus einer beliebigen Quelle, einschließlich beliebiger
viraler, prokaryotischer und eukaryotischer (Pflanze oder Tier)
Organismen, kann in der Ausführungsform
dieser Erfindung verwendet werden, vorausgesetzt, dass es mit der/den
Wirtszelle(n), in die es inseriert wird, kompatibel ist. Hierin
eingeschlossen sind auch synthetische Introns. Gegebenenfalls kann mehr
als ein Intron im Vektor verwendet werden.
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Wenn
eines oder mehrere der oben angegebenen Elemente nicht bereits in
dem zu verwendenden Vektor vorhanden ist/sind, kann es/können sie
individuell erhalten und in den Vektor ligiert werden. Verfahren zum
Erhalten von jedem der Elemente sind Fachleuten gut bekannt und
sind mit den oben angegebenen Verfahren vergleichbar (d. h. Synthese
der DNA, Bibliotheksdurchmusterung und dergleichen).
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Die
zur Ausführung
dieser Erfindung verwendeten endgültigen Vektoren werden typischerweise
ausgehend von Ausgangsvektoren, wie einem im Handel erhältlichen
Vektor, konstruiert. Derartige Vektoren können, müssen aber nicht, einige der
in dem vervollständigten
Vektor eingeschlossenem Elemente enthalten. Falls keines der gewünschten
Elemente im Ausgangsvektor vorhanden ist, kann jedes Element individuell
in den Vektor ligiert werden, indem der Vektor mit der/den geeignete(n)
Restriktionsendonuklease(n) geschnitten wird, so dass die Enden
des einzuligierenden Elements und die Enden des Vektors zur Ligation
kompatibel sind. In einigen Fällen
kann es nötig
sein, die miteinander zu ligierenden Enden „glatt" bzw. „stumpf" („blunt") zu machen, um eine
zufrieden stellende Ligation zu erhalten. Das Stumpf- bzw. Glattmachen
wird bewerkstelligt, indem zunächst
in „kohäsiven Enden" bzw. „sticky
ends” unter
Verwendung von Klenow-DNA-Polymerase oder T4-DNA-Polymerase in Gegenwart
aller vier Nucleotide aufgefüllt
wird. Diese Verfahrensweise ist auf dem Fachgebiet gut bekannt und
wird z. B. in Sambrook et al., supra, beschrieben. Alternativ können zwei
oder mehr der in den Vektor zu inserierenden Elemente zunächst miteinander
ligiert werden (falls sie zueinander benachbart zu positionieren
sind) und dann in den Vektor ligiert werden.
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Ein
weiteres Verfahren zum Konstruieren des Vektors (ist es), alle Ligationen
der verschiedenen Elemente gleichzeitig in einem Reaktionsgemisch
durchzuführen.
Hierbei werden viele Nonsense- oder nicht-funktionelle Vektoren
aufgrund ungeeigneter Ligation oder Insertion der Elemente erzeugt
werden, jedoch kann der funktionelle Vektor mittels Restriktionsendonukleaseverdau
identifiziert und ausgewählt
werden.
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Bevorzugte
Vektoren zur Durchführung
der Erfindung sind jene, die mit Bakterien-, Insekten- und Säugerwirtszellen
kompatibel sind. Derartige Vektoren umfassen unter anderem pCRII,
pCR3 und pcDNA3.1 (Invitrogen Company, San Diego, Kalif.), pBSII
(Stratagene Company, La Jolla Kalif.), pET15b (Novagen, Madison,
Wis.), PGEX (Pharmacia Biotech, Piscataway, N. J.), pEGFP-N2 (Clontech,
Palo Alto, Kalif.), pETL, (BlueBacII; Invitrogen) und pFastBacDual
(Gibco/BRL, Grand Island, N. Y.).
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Nachdem
der Vektor konstruiert wurde und ein Nucleinsäuremolekül, codierend für ein Volllängen- oder
trunkiertes NTP-Protein, in die geeignete Stelle des Vektors inseriert
worden ist, kann der vervollständigte Vektor
in eine geeignete Wirtszelle zur Amplifikation und/oder Polypeptidexpression
inseriert bzw. eingeführt werden.
Wirtszellen können
prokaryotische Wirtszellen (wie E. coli) oder eukaryotische Wirtszellen
(wie eine Hefezelle, eine Insektenzelle oder eine Wirbeltierzelle)
sein. Die Wirtszelle kann, bei Kultur unter geeigneten Bedingungen,
NTP-Protein synthetisieren, welches nachfolgend aus dem Kulturmedium
(falls es die Wirtszelle direkt in das Medium sekretiert) oder direkt
aus der es produzierenden Zelle (falls es nicht sekretiert wird)
gewonnen werden kann.
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Nach
Gewinnung kann das NTP-Protein unter Verwendung von Verfahren, wie
Chromatographie an Molekularsieben, Affinitätschromatographie und dergleichen,
gereinigt werden. Die Auswahl der Wirtszelle zur NTP-Proteinproduktion
wird teilweise davon abhängen,
ob das NTP-Protein glycosyliert oder phosphoryliert werden soll
(in welchem Falle eukaryotische Wirtszellen bevorzugt sind) und
von der Weise, auf die die Wirtszelle dazu befähigt ist, das Protein zu seiner
nativen Tertiärstruktur
zu „falten" (z. B. geeignete
Orientierung von Disulfidbrücken
usw.), so dass biologisch aktives Protein durch das NTP-Protein,
das biologische Aktivität
besitzt, hergestellt wird. Das NTP-Protein kann nach Synthese unter
Verwendung geeigneter chemischer Bedingungen „gefaltet" werden, wie untenstehend diskuktiert.
Geeignete Zellen oder Zelllinien können Säugerzellen, wie chinesischer
Hamster-Quarzellen (CHO), humane embryonale Nieren-(HEK)293- oder
-293T-Zellen oder 3T3-Zellen, sein. Die Auswahl geeigneter Säugerwirtszellen
und geeigneter Verfahren für
Transformation, Kultur, Amplifikation, Durchmusterung und Produktproduktion
und Aufreinigung sind auf dem Fachgebiet bekannt. Weitere geeignete
Säugerzelllinien
sind die Affen-COS-1- und -COS-7-Zelllinien und die CV-1-Zelllinie. Weitere
beispielhafte Säugerwirtszellen
umfassen Primatenzelllinien und Nagerzelllinien, einschließlich transformierter
Zelllinien. Normale diploide Zellen, Zellstämme, die aus der in vitro-Kultur
von primärem
Gewebe stammen, sowie primäre
Explantate sind ebenso geeignet. Kandidatenzellen können hinsichtlich
des Selektionsgens gentypisch defizient sein oder können ein
dominant wirkendes Selektionsgen enthalten. Geeignete Säugerzelllinien
umfassen, ohne Beschränkung
darauf, Maus-Neuroblastom-N2A-Zellen, HeLa-, Maus-L-929-Zellen,
3T3-Linien, abgeleitet
von Swiss-, Balb-c- oder NIH-Mäusen,
BHK- oder HaK-Hamsterzelllinien.
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Bakterienzellen
sind als Wirtszellen für
die vorliegende Erfindung gleichermaßen geeignet. Zum Beispiel
sind verschiedene Stämme
von E. coli (z. B. HB101, DH5.alpha., DH10 und MC1061) als Wirtszellen
auf dem Gebiet der Biotechnologie gut bekannt. Verschiedene Stämme von
B. subtilis, Pseudomonas spp., andere Bacillus spp., Streptomyces
spp. und dergleichen, können
ebenso in diesem Verfahren eingesetzt werden. Viele Stämme von
Hefezellen, die Fachleuten auf dem Gebiet bekannt sind, sind ebenso
als Wirtszellen zur Expression der Polypeptide der vorliegenden
Erfindung verfügbar.
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Zusätzlich können, wenn
gewünscht,
Insektenzellsysteme in den Verfahren der vorliegenden Erfindung
eingesetzt werden. Derartige Systeme sind z. B. beschrieben in Kitts
et al. (Biotechniques, 14: 810–817 [1993]),
Lucklow (Curr. Opin. Biotechnol., 4: 564–572 [1993]) und Lucklow et
al. (J. Virol., 67: 4566–4579 [1993]).
Bevorzugte Insektenzellen sind Sf-9 und Hi5 (Invitrogen, Carlsbad.
Kalif.).
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Insertion
bzw. Einführung
(auch bezeichnet als „Transformation" oder „Transfektion") des Vektors in die
ausgewählte
Wirtszelle kann unter Verwendung von derartigen Verfahren, wie das
Calciumchlorid-, Elektroporations-, Mikroinjektions-, Lipofectin-
oder das DEAE-Dextran-Verfahren,
bewerkstelligt werden. Das ausgewählte Verfahren wird zum Teil
eine Funktion des Typs der zu verwendenden Wirtszelle sein. Diese
Verfahren und andere geeignete Verfahren sind Fachleuten gut bekannt
und sind z. B. in Sambrook et al., supra, angegeben.
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Die
den Vektor enthaltenden Wirtszellen (d. h. transformiert oder transfiziert)
können
unter Verwendung von Standardmedien, die dem Fachmann gut bekannt
sind, kultiviert werden. Die Medien werden üblicherweise alle Nährstoffe,
die für
das Wachstum und Überleben
der Zellen notwendig sind, enthalten. Geeignete Medien zum Kultivieren
von E. coli-Zellen sind z. B. Luria-Bouillon (LB) und/oder „Terrific
Broth" (TB). Geeignete
Medien zum Kultivieren eukaryotischer Zellen sind RPMI 1640, MEM,
DMEM, wobei alle davon mit Serum und/oder Wachstumsfaktoren, wie
von der speziellen Zelllinie, die kultiviert wird, benötigt, supplementiert werden
können.
Ein geeignetes Medium für
Insektenkulturen ist Grace-Medium, supple mentiert mit Yeastolate,
Lactalbuminhydrolysat und/oder fötalem
Kälberserum,
nach Bedarf. Typischerweise wird ein Antibiotikum oder eine andere
Verbindung, die für
selektives Wachstum der transformierten Zellen alleine nützlich ist,
als ein Supplement bzw. eine Ergänzung
zum Medium gegeben. Die zu verwendende Verbindung wird durch das selektierbare
Markerelement, das auf dem Plasmid, mit dem die Wirtszelle transformiert
wurde, vorhanden ist, vorgegeben. Zum Beispiel wird die zu dem Kulturmedium
gegebene Verbindung Kanamycin sein, wenn das selektierbare Markerelement
Kanamycinresistenz ist.
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Die
Menge an in der Wirtszelle produziertem NTP-Protein kann unter Verwendung
von Standardverfahren, die auf dem Fachgebiet bekannt sind, bewertet
bzw. evaluiert werden. Derartige Verfahren umfassen, ohne Beschränkung darauf,
Western Blot-Analyse, SDS-Polyacrylamidgelelektrophorese, nicht-denaturierende
Gelelektrophorese, HPLC-Abtrennung, Immunpräzipitation und/oder Aktivitätsassays,
wie DNA-Bindungs-Gelshift-Assays.
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Falls
das NTP-Protein zur Sekretion aus den Wirtszellen konzipiert worden
ist, kann der Hauptteil des NTP-Proteins im Zellkulturmedium gefunden
werden. Auf diese Weise hergestellte Proteine werden typischerweise
kein aminoterminales Methionin besitzen, da es während der Sekretion aus der
Zelle entfernt wird. Falls das NTP-Protein jedoch nicht aus der
Wirtszelle sekretiert wird, wird es im Cytoplasma und/oder dem Kern
(bei eukaryotischen Wirtszellen) oder im Cytosol (bei Gram-negativen
bakteriellen Wirtszellen) vorliegen und kann ein aminoterminales
Methionin aufweisen.
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Bei
NTP-Protein, das im Wirtszellcytoplasma und/oder Nucleus sitzt bzw.
lokalisiert ist, werden die Wirtszellen typischerweise zunächst mechanisch
oder mit Detergens aufgebrochen, um die intracellulären Inhalte
in eine gepufferte Lösung
freizusetzen. NTP-Protein kann anschließend aus dieser Lösung isoliert
werden.
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Die
Aufreinigung von NTP-Protein aus einer Lösung kann unter Verwendung
einer Vielfalt von Techniken bewerkstelligt werden. Falls das Protein
so synthetisiert worden ist, dass es ein tag, wie hexaHistidin (NTP-Protein/hexaHis)
oder ein anderes kleines Peptid, wie FLAG (Sigma-Aldrich, St. Louis,
MI) oder Calmodulin-Bindungspeptid (Stratagene, La Jolla, CA), entweder
am Carboxy- oder Aminoterminus, enthält, kann es im Wesentlichen
in einem einstufigen Verfahren gereinigt werden, indem die Lösung durch
eine Affinitätssäule geführt wird,
wobei die Säulenmatrix
eine hohe Affinität
für das
tag oder für
das Protein direkt hat (d. h. ein monoklonaler Antikörper, der
das NTP-Protein spezifisch erkennt). Zum Beispiel bindet Polyhistidin
mit großer Aktivität und Spezifität an Nickel,
Zinn und Kobalt, so dass eine Affinitätschromatographie unter Verwendung immobilisierter
Metallionen, wobei ein Nickel-basiertes Affinitätsharz (wie im QIA-Expresssystem
von Qiagen oder im Xpress-System von Invitrogen verwendet) oder
ein Kobalt-basiertes Affinitätsharz
(wie im Talon-System von BD Biosciences-CLONTECH verwendet) zur Aufreinigung
von NTP-Protein/polyHis verwendet werden kann. (Siehe z. B. Ausubel
et al., Hrsg., Current Protocols in Molecular Biology, Abschnitt
10.11.8, John Wiley & Sons,
New York [1993]).
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Wenn
das NTP-Protein ohne ein angeheftetes tag hergestellt wird, und
keine Antikörper
verfügbar sind,
können
andere Verfahrensweisen der Reinigung verwendet werden. Derartige
Verfahrensweisen umfassen, ohne Beschränkung darauf, Ionenaustauschchromatographie,
Hydroxyapatitchromatographie, hydrophobe Interaktionschromatographie,
Molekualrsiebchromatographie, HPLC, native Gelelektrophorese in
Kombination mit Gelelution und präparative isoelektrische Fokussierung
(„Isoprime"-Gerät/Technik,
Hoefer Scientific). Gegebenfalls können zwei oder mehr dieser
Techniken kombiniert werden, um eine erhöhte Reinheit zu erreichen.
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Es
wird vorweggenommen, dass das NTP-Protein hauptsächlich intrazellulär gefunden
wird, das intrazelluläre
Material (einschließlich
Einschlusskörpem
bei Gram-negativen Bakterien) kann aus der Wirtszelle unter Verwendung
einer beliebigen Standardtechnik, die dem Fachmann bekannt ist,
extrahiert werden. Zum Beispiel können die Wirtszellen lysiert
werden, um die Inhalte des Periplasmas/Cytoplasmas mittels French-Presse,
Homogenisierung und/oder (Ultra)Schallbehandlung, gefolgt von Zentrifugation,
freizusetzen. Falls das NTP-Protein Einschlusskörper im Cytosol gebildet hat,
können
die Einschlusskörper
häufig
an die inneren und/oder äußeren Zellmembranen
binden und werden somit hauptsächlich
im Pelletmaterial nach Zentrifugation gefunden werden. Das Pelletmaterial
kann dann bei extremen pH-Werten oder mit einem chaotropen Mittel,
wie einem Detergens, Guanidin, Guanidinderivaten, Harnstoff oder
Harnstoffderivaten, in Gegenwart eines Reduktionsmittels wie Dithiothreitol
bei alkalischem pH oder Tris-Carboxyethylphosphin bei saurem pH
behandelt werden, um die Einschlusskörper freizusetzen, abzulösen („break
apart”)
und zu solubilisieren. Das NTP-Protein ist nun in löslicher
Form und kann anschließend
unter Verwendung von Gelelektrophorese, Immunpräzipitation oder dergleichen
analysiert werden. Falls es gewünscht
ist, das NTP-Protein zu isolieren, kann eine Isolation unter Verwendung
von Standardverfahren, wie jene, die untenstehend und in Marston
et al. (Meth. Enz., 182: 264–275
[1990]) angegeben sind, bewerkstelligt werden. In manchen Fällen kann
das NTP-Protein bei bzw. nach Isolation nicht biologisch aktiv sein.
Zahlreiche Verfahren zur „Rückfaltung" oder Umwandlung
des Polypeptids in dessen Tertiärstruktur
und Erzeugung von Disulfidbrücken
können
verwendet werden, um die biologische Aktivität wiederherzustellen. Derartige
Verfahren umfassen das Aussetzen des solubilisierten Polypeptids
gegenüber
einem pH üblicherweise
oberhalb von 7 und in Gegenwart einer bestimmten Konzentration eines
chaotropen Mittels. Die Auswahl des chaotropen Mittels ist sehr ähnlich zu
den Wahlen, die für
ein die Solubilisierung von Einschlusskörpern getroffen werden, jedoch üblicherweise
bei einer geringeren Konzentration und es ist nicht notwendigerweise
das gleiche chaotrope Mittel, wie das, das zur Solubilisierung verwendet
wurde. In den meisten Fällen
wird die Rückfaltungs/Oxidationslösung auch
ein Reduktionsmittel oder das Reduktionsmittel plus dessen oxidierte
Form in einem spezifischen Verhältnis
zum Erzeugen eines bestimmten Redoxpotentials enthalten, um das
Auftreten von Disulfid-Shuffling bei der Bildung des/der Cysteinbrücke(n) des
Proteins zu ermöglichen.
Einige der üblicherweise
verwendeten Redox paare umfassen Cystein/Cystamin, Glutathion(GSH)/Dithiobis-GSH,
Kupfer(II)-chlorid, Dithiotreitol(DTT)/Dithian-DTT, 2-Mercaptoethanol(bME)/Dithio-b(ME).
In vielen Fällen
ist ein Cosolvens nötig,
um die Wirksamkeit der Rückfaltung
zu erhöhen,
und die üblicheren
Reagenzien, die zu diesem Zwecke verwendet werden, umfassen Glycerin,
Polyethylenglycol verschiedener Molekulargewichte und Arginin.
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Falls
NTP-Proteineinschlusskörper
nicht zu einem bedeutenden Grad in der Wirtszelle gebildet werden,
wird das NTP-Protein hauptsächlich
im Überstand
nach Zentrifugation des Zellhomogenats gefunden werden und das NTP-Protein
kann aus dem Überstand
isoliert werden, wobei Verfahren, wie jene, die oben angegeben sind,
verwendet werden.
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In
jenen Situationen, in denen es bevorzugt ist, das NTP-Protein teilweise
oder vollständig
zu isolieren, kann eine Reinigung unter Verwendung von Standardverfahren,
die dem Fachmann gut bekannt sind, bewerkstelligt werden. Derartige
Verfahren umfassen, ohne Beschränkung,
Trennung mittels Elektrophorese, gefolgt von Elektroelution, verschiedene
Typen von Chromatographie (Immunoaffinität, Molekularsieb und/oder Ionenaustausch)
und/oder Hochdruckflüssigkeitschromatographie.
In einigen Fällen
kann es bevorzugt sein, mehr als eines dieser Verfahren für eine vollständige Reinigung
zu verwenden.
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Zusätzlich zur
Herstellung und Reinigung von NTP-Protein unter Verwendung von DNA-Rekombinationstechniken
können
NTP-Proteine und deren Derivate mittels chemischer Syntheseverfahren
(wie zum Beispiel Festphasen-Peptidsynthese) hergestellt werden,
wobei Techniken verwendet werden, die auf dem Fachgebiet bekannt
sind, wie jene, die von Merrifield et al. (J. Am. Chem. Soc., 85:
2149 [1963]), Houghten et al. (Proc Natl Acad. Sci. USA, 82: 5132
[1985]) und Stewart und Young (Solid Phase Peptide Synthesis, Pierce Chemical
Co., Rockford, III. [1984]) angegeben werden. Derartige Polypeptide
können
mit einem Methionin oder ohne ein Methionin am Aminoterminus synthetisiert
werden. Chemisch synthetisierte NTP-Proteine können oxidiert werden, wobei
Verfahren, die in diesen Referenzen zur Bildung von Disulfidbrücken angegeben sind,
verwendet werden. Es wird erwartet, dass die NTP-Proteine eine biologische
Aktivität
haben, die mit NTP-Proteinen, die rekombinant produziert oder aus
natürlichen
Quellen gereinigt wurden, vergleichbar ist, und somit austauschbar
mit rekombinantem oder natürlichem
NTP-Protein verwendet werden können.
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Chemisch
modifizierte NTP-Proteinzusammensetzungen, in denen das NTP-Protein
mit einem Polymer verknüpft
ist, sind in den Rahmen der vorliegenden Erfindung eingeschlossen.
Das ausgewählte
Polymer ist typischerweise wasserlöslich, so dass das Protein,
an das es angeheftet ist, in einer wässrigen Umgebung, wie einer
physiologischen Umgebung, nicht präzipitiert. Das ausgewählte Polymer
ist üblicherweise
so modifiziert, dass es eine einzelne reaktive Gruppe, wie einen
aktiven Ester zur Acylierung oder ein Aldehyd zur Alkylierung, aufweist,
so dass der Grad der Polymerisierung kontrolliert werden kann, wie
in den vorliegenden Verfahren berücksichtigt. Das Polymer kann
von beliebigem Molekulargewicht sein und kann verzweigt oder unverzweigt
sein. In den Rahmen von NTP-Proteinpolymeren ist ein Gemisch von
Polymeren eingeschlossen.
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In
einigen Fällen
kann es wünschenswert
sein, Nucleinsäure-
und/oder Aminosäurevarianten
der natürlich
vorkommenden NTP-Proteine herzustellen. Nucleinsäurevarianten können hergestellt
werden unter Verwendung von ortsspezifischer bzw. ortsgerichteter
Mutagenese, PCR-Amplifikation oder anderen geeigneten Verfahren,
wobei der/die Primer die gewünschten
Punktmutationen aufweist/aufweisen (siehe Sambrook et al., supra,
und Ausubel et al., supra, für
Beschreibungen von Mutagenesetechniken). Eine chemische Synthese
unter Verwendung von Methoden, die von Engels et al., supra, beschrieben
werden, kann auch zum Herstellen derartiger Varianten verwendet
werden. Andere Verfahren, die dem Fachmann bekannt sind, können ebenso
verwendet werden.
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Bevorzugte
Nucleinsäurevarianten
sind jene, die Nucleotidsubstitutionen, die der Codonpräferenz in der
Wirtszelle, die zum Produzieren des NTP-Proteins verwendet werden
soll, Rechnung tragen, enthalten. Eine derartige „Codonoptimierung" kann über Computeralgorithmen
(„computer
algorithers"), die
Codonhäufigkeitstabellen,
wie „Ecohigh.Cod" für die Codonpräferenz von
hochexprimierten bakteriellen Genen enthalten, wie durch das „University
of Wisconon”-Paket
Version 9.0, Genetics Computer Group, Madison, Wis., bereitgestellt,
bestimmt werden. Andere verwendbare Codonhäufigkeitstabellen umfassen „Celegans_high.cod", „Celegans_low.cod", „Drosophila_high.cod", „Human_high.cod", „Maize_high.cod" und „Yeast_high.cod". Andere bevorzugte
Varianten sind jene, die für
konservative Aminosäureänderungen,
wie oben beschrieben (z. B. worin die Ladung oder Polarität der natürlich vorkommenden
Aminosäureseitenkette
nicht wesentlich durch Substitution mit einer verschiedenen Aminosäure verändert wird),
im Vergleich zum Wildtyp codieren und/oder jene, die dazu konzipiert
sind, entweder (eine) neue Glycosylierungs- und/oder Phosphorylierungsstelle(n)
zu erzeugen, oder jene, die dazu konzipiert sind, (eine) bestehende
Glycosylierungs- und/oder Phosphorylierungsstelle(n) zu deletieren.
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NTP-Fragmente,
-Homologe, -Varianten, -Derivate und Salze davon können unter
Verwendung von herkömmlichen
Peptidsynthesetechniken, die einem Durchschnittsfachmann auf dem
Gebiet bekannt sind, hergestellt werden. Diese Techniken umfassen
chemische Kupplungsverfahren (vgl. Wunsch, E.: „Methoden der organischen
Chemie", Bd. 15,
Band 1 + 2, Synthese von Peptiden, Thieme Verlag, Stuttgart (1974),
und Barrang, G.; Marrifield, R. B.: „The Peptides", Hrsg. E. Gross,
J. Meienhofer, Bd. 2, Kapitel 1, S. 1–284, Academic Press (1980)),
enzymatische Kupplungsverfahren (vgl. Widmer, F., Johansen, J. T.,
Carlsberg Res. Commun., Bd. 44, S. 37–46 (1979) und Kullmann, W.: „Enzymatic
Peptide Synthesis",
CRC Press Inc. Boca Raton, Fla. (1987) und Widmer F., Johansen,
J. T. in „Synthetic
Peptides in Biology and Medicines; Hrsg. Alitalo, K., Partanen,
P., Vatieri, A., S. 79–86,
Elsevier, Amsterdam (1985)) oder eine Kombination von chemischen
und enzymatischen Verfahren, falls dies für die Prozessgestaltung und
-ökonomie
vorteilhaft ist. Fachleute auf dem Gebiet sind dazu fähig, die
Peptidse quenz des NTP-Proteins unter Herstellung eines Homologen
mit der gleichen oder ähnlichen
biologischen Aktivität
(Bioaktivität)
wie das ursprüngliche
oder natürliche NTP-Protein
zu variieren.
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Es
bestehen deutliche Vorteile für
die bzw. bei der Verwendung eines Mimetikums eines gegebenen NTP-Proteins
anstelle des Proteins selbst, da Proteine üblicherweise zwei unerwünschte Eigenschaften
aufweisen: (1) schlechte Bioverfügbarkeit
und (2) kurze Wirkungsdauer. Peptidmimetika bieten einen Weg zur Umgehung
dieser zwei Haupthindernisse, da die betreffenden Moleküle klein
genug sind, um sowohl in weiterem Umfang verfügbar zu sein, als auch um eine
lange Wirkungsdauer zu haben. Ferner sind Peptidmimetika viel günstiger
zu produzieren als Proteine und Peptide. Schließlich gibt es Schwierigkeiten,
die mit der Stabilität,
Lagerung und Immunreaktivität
bei Proteinen und Peptiden zusammenhängen, die bei Peptidmimetika nicht
angetroffen werden.
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Somit
finden die oben beschriebenen NTP-Proteine Verwendung in der Entwicklung
derartiger kleiner chemischer Verbindungen mit ähnlichen biologischen Aktivitäten und
daher mit ähnlicher
therapeutischer Verwendbarkeit. Peptidmimetika von NTP-Proteinen
können
unter Verwendung von Techniken der kombinatorischen Chemie und anderer
Techniken, die auf dem Fachgebiet bekannt sind (siehe z. B. Proceedings
of the 20th European Paptide Symposium,
Hrsg. G. Jung, E. Bayer, S. 289–336,
und Referenzen darin), entwickelt werden.
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Beispiele
für Verfahren
zum strukturellen Modifizieren eines Peptids, bekannt auf dem Fachgebiet
zum Erzeugen eines Peptidmimetikums umfassen, die Inversion von
chiralen Zentren des Rückgrats,
was zu D-Aminosäurerest-Strukturen
führt,
die insbesondere am Endterminus zu erhöhter Stabilität hinsichtlich
eines proteolytischen Abbaus führen
können,
ohne die Aktivität
nachteilig zu beeinflussen. Ein Beispiel wird in der Veröffentlichung „Tritriated
D-ala.sup.1-Peptide
T Binding", Smith
C. S. et al., Drug Development Res. 15, S. 371–379 (1988), gegeben.
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Ein
zweites Verfahren ist die Änderung
einer cyclischen Struktur hinsichtlich Stabilität, wie N-zu-C-Imid- und -Lactam-Zwischenketten
(Ede et al. in Smith und Rivier (Hrsg.) „Peptides: Chemistry and Biology", Escom, Leiden (1991),
S. 268–270).
Ein Beispiel dafür
sind konformationell beschränkte
Thymopentin-ähnliche
Verbindungen, wie jene, die im
US-Patent
Nr. 4,457,489 (1985), Goldstein, G. et al., offenbart sind.
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Ein
drittes Verfahren besteht darin, Peptidbindungen im NTP-Peptid durch
Pseudopeptidbindungen, die Beständigkeit
gegenüber
Proteolyse verleihen, zu substituieren bzw. zu ersetzen. Eine Reihe
von Pseudopeptidbindungen, die die Peptidstruktur und die biologische
Aktivität
allgemein nicht beeinflussen, ist beschrieben worden. Ein Beispiel
für die
Herangehensweise ist es, retro-inverso-Pseudopeptidbindungen zu
substituieren („Biologically
active retroinverso analogues of thymopentin", Sisto A. et al. in Rivier, J. E. und
Marshall, G. R. (Hrsg.) „Peptides,
Chemistry, Structure and Biology",
Escom, Leiden (1990), S. 722–773)
und Dalpozzo, et al. (1993), Int. J. Peptide Protein Res., 41: 561–566). Gemäß dieser
Modifikation können
die Ami nosäuresequenzen
der Peptide identisch zu den Sequenzen der oben beschriebenen NTP-Peptide
sein, abgesehen davon, dass eine oder mehrere der Peptidbindungen
durch eine retro-inverso-Pseudopeptidbindung
ersetzt sind. Vorzugsweise wird die am meisten N-terminale Peptidbindung
substituiert, da eine derartige Substitution Beständigkeit
gegenüber
Proteolyse durch Exopeptidasen, die auf den N-Terminus einwirken,
verleihen wird.
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Die
Synthese von Peptiden mit einer oder mehreren reduzierten retro-inverso-Pseudopeptidbindungen
ist auf dem Fachgebiet bekannt (Sisto (1990) und Dalpozzo, et al.
(1993), oben zitiert). Somit können
Peptidbindungen durch Nicht-Peptidbindungen ersetzt werden, die
es dem Peptidmimetikum ermöglichen,
eine zum ursprünglichen
Peptid ähnliche
Struktur und daher biologische Aktivität einzunehmen. Weitere Modifikationen
können
auch durch Ersetzung chemischer Gruppen der Aminosäuren durch
andere chemische Gruppen in ähnlicher
Struktur hergestellt werden. Eine weitere geeignete Pseudopeptidbindung,
die dafür
bekannt ist, die Stabilität
gegenüber
enzymatischer Spaltung bei keinem oder geringem Verlust an biologischer
Aktivität zu
erhöhen,
ist die reduzierte bzw. verringerte isostere Pseudopeptidbindung
(Couder, et al. (1993), Int. J. Peptide Protein Res., 41: 181–184). Daher
können
die Aminosäuresequenzen
dieser Peptide zu den Sequenzen eines NTP-Peptids identisch sein,
abgesehen davon, dass eine oder mehrere der Peptidbindungen durch
eine isostere Pseudopeptidbindung ersetzt ist/sind. Vorzugsweise
wird die am meisten endterminale Peptidbindung substituiert, da
eine derartige Substitution Beständigkeit
gegenüber
Proteolyse durch Exopeptidasen, die auf den Endterminus einwirken,
verleihen würde.
Die Synthese von Peptiden mit einer oder mehreren reduzierten isosteren
Pseudopeptidbindungen ist auf dem Fachgebiet bekannt (Couder et
al. (1993), oben zitiert). Andere Beispiele umfassen die Einführung von
Ketomethylen- oder Methylsulfidbindungen zum Ersetzen von Peptidbindungen.
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Peptoidderivate
von NTP-Peptiden stellen eine weitere Klasse von Peptidmimetika
dar, die die wichtigen strukturellen Determinanten für biologische
Aktivität
beibehalten, jedoch die Peptidbindungen eliminieren, wodurch Beständigkeit
gegenüber
Proteolyse verliehen wird (Simon et al., 1992, Proc. Natl. Acad.
Sci. USA, 89: 9367–9371).
Peptoide sind Oligomere von N-substituierten
Glycinen. Eine Anzahl von N-Alkylgruppen ist beschrieben worden,
wobei jede der Seitenkette einer natürlichen Aminosäure entspricht
(Simon, et al. (1992), oben zitiert). Einige oder alle der Aminosäuren des
NTPs werden durch das N-subsitutierte Glycin, das der ersetzten
Aminosäure
entspricht, ersetzt.
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Die
Entwicklung von Peptidmimetika kann durch Bestimmung der Tertiärstruktur
des ursprünglichen NTP-Peptids
mittels NMR-Spektroskopie, Kristallographie und/oder computerunterstützter Molekülmodellierung
unterstützt
werden. Diese Techniken unterstützen
die Entwicklung von neuen Zusammensetzungen höherer Wirksamkeit bzw. Potenz
und/oder größerer Bioverfügbarkeit
und/oder größerer Stabilität als das
ursprüngliche
Peptid (Denn (1994), BioEssays, 16: 683–687; Cohen und Shatzmiller
(1993), J. Mol. Graph., 11: 166–173;
Wiley und Rich (1993), Med. Res. Rev., 13: 327–384; Moore (1994), Trends
Pharmacol. Sci., 15: 124–129;
Hruby (1993), Biopolymers, 33: 1073–1082; Bugg et al., (1993),
Sci. Am., 269: 92–98).
-
Sobald
eine potentielle peptidmimetische Verbindung identifiziert ist,
kann sie synthetisiert und getestet werden, wobei die Verfahren,
die in den untenstehenden Beispielen dargelegt sind, zur Beurteilung
ihrer Aktivität
verwendet werden. Die mittels der obigen Verfahrens erhaltenen peptidmimetischen
Verbindungen mit der biologischen Aktivität der NTP-Peptide und (dazu) ähnlicher
dreidimensionaler Struktur, sind von dieser Erfindung umfasst. Es
wird für
Fachleute auf dem Gebiet leicht ersichtlich sein, dass ein Peptidmimetikum
ausgehend von einem beliebigen der NTP-Peptide, das eine oder mehrere
der oben beschriebenen Modifikationen trägt, erzeugt werden kann. Es
wird darüber
hinaus ersichtlich sein, dass die Peptidmimetika dieser Erfindung
ferner zur Entwicklung von sogar noch wirksameren nicht-peptidischen
Verbindungen verwendet werden können,
zusätzlich
zu ihrer Brauchbarkeit als therapeutische Verbindungen.
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Zu behandelnde Zustände
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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Anwendung einer therapeutisch
effektiven Menge eines Neurofilamentproteins zur Herstellung einer
Zusammensetzung zur Behandlung von Tumoren. Die zu behandelnden Tumore
können
gutartige oder bösartige
Tumore sein, z. B. Tumore von Lunge, Brust, Magen, Pancreas, Prostata,
Blase, Knochen, Ovarium bzw. Eierstock, Haut, Niere, Sinus, Dickdarm,
Darm, Magen, Rektum, Speiseröhre,
Blut, des Gehirns und von dessen Abdeckungen, des Rückenmarks
und von dessen Abdeckungen, von Muskel, Bindegewebe, Parathyroid
bzw. Nebenschilddrüse,
Thyroid bzw. Schilddrüse,
Gebärmutter,
Hoden, Hypophyse, Fortpflanzungsorganen, Leber, Blase, Auge, Ohr,
Nase, Hals, Mund, Lymphknoten und Lymphsystem und anderen Organen.
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Wie
hierin verwendet soll der Begriff „bösartiger Tumor" alle Formen von
humanen Karzinomen, Sarkomen und Melanomen umfassen, die in schlecht
bzw. schwach differenzierten, mäßig differenzierten
und gut differenzierten Formen auftreten.
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Diese
Erfindung stillt ein Bedürfnis
im Fachgebiet an Zusammensetzungen, die gutartige Tumore bei geringerem
Risiko und weniger der unerwünschten
Nebenwirkungen eines chirurgischen Eingriffs entfernen können. Eine
Zusammensetzung zur Entfernung gutartiger Tumore in chirurgisch
gefährlichen
Bereichen, wie in Positionen tief im Körper (z. B. Hirn, Herz, Lunge
und andere) wird besonders benötigt.
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Die
Zusammensetzung zur Behandlung von Tumoren kann in Verbindung mit
herkömmlichen
Verfahren zur Behandlung derartiger Zustände, wie chirurgischer Entfernung,
Chemotherapie und Bestrahlung, verwendet werden. NTP kann vor, während oder
nach derartigen herkömmlichen
Behandlungen verabreicht werden.
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NTP-Zusammensetzungen
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Die
Verwendung von NTP-Proteinen zur Herstellung einer Zusammensetzung
ist innerhalb des Rahmens der vorliegenden Erfindung. Derartige
Zusammensetzungen können
eine the rapeutisch effektive Menge des NTP-Proteins im Gemisch mit
einem pharmazeutisch verträglichen
Träger
umfassen. Das Trägermaterial kann
Wasser für
Injektionszwecke, vorzugsweise supplementiert mit anderen Materialien,
die in Lösungen
zur Verabreichung an Säuger üblich sind,
sein. Typischerweise wird ein NTP-Protein zur therapeutischen Verwendung
in Form einer Zusammensetzung, umfassend gereinigtes NTP-Protein
in Verbindung mit einem oder mehreren physiologisch verträglichen
Trägern,
Exzipientien oder Verdünnungsmitteln,
verabreicht werden. Neutral gepufferte Salzlösung oder Salzlösung, gemischt
mit Serumalbumin, sind beispielhafte geeignete Träger. Vorzugsweise
wird das Produkt als ein Lyophilisat formuliert, wobei geeignete
Exzipientien (z. B. Saccharose) verwendet werden. Andere Standardträger, -verdünnungsmittel
und -exzipientien können
nach Wunsch eingeschlossen werden. Andere beispielhafte Zusammensetzungen
umfassen Trispuffer mit etwa pH 7,0–8,5 oder Acetatpuffer mit
etwa pH 4,0–5,5,
die ferner Sorbit oder einen geeigneten Ersatz dafür einschließen können.
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Die
Anwendung von NTP-Proteinen, konjugiert oder verbunden bzw. verknüpft oder
gebunden an einen Antikörper,
ein Antikörperfragment
oder ein antikörperähnliches
Molekül
oder ein Molekül
mit einer hohen Affinität
gegenüber
einem spezifischen Tumormarker, wie ein Zellrezeptor, ein Signalpeptid
oder überexprimiertes
Enzym, zum Targetieren des Tumors ist ebenfalls vom Rahmen der Erfindung
umfasst. Der Antikörper, das
Antikörperfragment,
das antikörperähnliche
Molekül
oder das Molekül
mit hoher Affinität
gegenüber
einem spezifischen Tumormarker wird verwendet, um das NTP-Proteinkonjugat
zu einem spezifischen zellulären oder
Gewebeziel zu targetieren. Zum Beispiel kann ein Tumor mit einem
unterscheidungskräftigen
bzw. charakteristischen Oberflächenantigen
oder exprimierten Antigen durch den Antikörper, das Antikörperfragment oder
das antikörperähnliche
bindende Molekül
targetiert werden und die Tumorzellen können durch das NTP-Protein
abgetötet
werden. Eine derartige Herangehensweise unter Anwendung von Antikörper-Targetierung
hat die erwarteten Vorteile der Verringerung der Dosierung, der
Erhöhung
der Wahrscheinlichkeit der Bindung an die und der Aufnahme durch
die Zielzellen und der erhöhten
Anwendbarkeit zum Targetieren und Behandeln von metastatischen bzw.
metastasierenden Tumoren und von Tumoren mikroskopischer Größe.
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Diese
Erfindung umfasst auch die Anwendung von NTP-Proteinen, konjugiert
oder verbunden bzw. verknüpft
oder gebunden an ein Protein oder anderes Molekül zur Bildung einer Zusammensetzung,
die bei Spaltung an oder nahe der/den Stelle(n) der Tumor- oder
anderer unerwünschter
Zellen durch ein tumor- oder ortsspezifisches Enzym oder eine Protease
oder durch ein Antikörperkonjugat,
das einen Tumor targetiert, das NTP-Protein an oder nahe der/den
Stelle(n) der Tumor- oder anderer unerwünschter Zellen freisetzt.
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Diese
Erfindung umfasst die Anwendung von NTP-Proteinen, konjugiert oder
verbunden oder gebunden an ein Protein oder anderes Molekül zur Bildung
einer Zusammensetzung, die das NTP-Protein oder ein biologisch aktives
Fragment des NTP-Proteins bei Exposition des zu behandelnden Gewebes
gegenüber
Licht (wie bei Lasertherapien oder anderer photodynamischer oder
photoaktivierter Therapie), anderen Formen von elektromagnetischer
Strahlung, wie infra roter Strahlung, ultravioletter Strahlung, Röntgen- oder
Gamma-Strahlung, lokaler Wärme,
Alpha- oder Beta-Strahlung, Ultraschallemissionen oder anderen Quellen
von lokaler Energie freisetzt bzw. freigibt.
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Die
NTP-Proteine können
alleine, zusammen oder in Kombination mit anderen pharmazeutischen
Zusammensetzungen, wie Cytokinen, Wachstumsfaktoren, Antibiotika,
Apoptoseinduzierenden Mitteln, entzündungshemmenden Mitteln und/oder
chemotherapeutischen Mitteln, wie es für die Indikation, die behandelt wird,
angemessen ist, verwendet werden.
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Diese
Erfindung umfasst auch die Verwendung von NTP zur Herstellung von
therapeutischen Zusammensetzungen von NTP unter Einsatz von Dendrimeren,
Fullerenen und/oder anderen synthetischen Molekülen, Polymeren und Makromolekülen, wo(bei)
das NTP-Protein und/oder sein entsprechendes DNA-Molekül mit dem
Molekül,
Polymer oder Makromolekül
konjugiert, daran angeheftet oder darin eingeschlossen ist, und zwar
entweder alleine bzw. durch sich selbst oder in Verbindung mit anderen
Molekülarten,
wie einem tumorspezifischen Marker. Beispielsweise stellt das
US-Patent Nr. 5,714,166 ,
Bioactive and/or Targeted Dendimer Conjugates, ein Verfahren zur
Herstellung und Verwendung unter anderem von dendritischen Polymerkonjugaten,
bestehend aus wenigstens einem Dendrimer mit (einem) Element(en)
zur Targetierung („a
target director(s)")
und wenigstens einem damit konjugierten bioaktiven Mittel, bereit.
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Die
Anwendung einer therapeutisch effektiven Menge eines NTP-Gens zur
Herstellung einer Zusammensetzung zur Behandlung von Tumoren ist
ebenfalls vom Rahmen der Erfindung umfasst. Eine Überexpression
von NTP innerhalb des Tumors kann eingesetzt werden, um die Zellen
im Tumor zum Absterben anzuregen und somit die Tumorzellpopulation
zu verringern. Es wird erwartet, dass der Gen- oder Genäquivalent-Transfer
von NTP zum Behandeln des Tumors den Vorteil eines geringeren Dosierungsbedarfs
und der Übertragung
bzw. Passage auf die Zellnachkommenschaft der targetierten Zellelemente
aufweist, wodurch eine weniger häufige
Therapie und insgesamt weniger Therapie benötigt wird.
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Die
Anwendung von klonierten rekombinanten NTP-Antikörper-Konjugaten; klonierten
rekombinanten NTP-Antikörperfragment-Konjugaten
und klonierten rekombinanten NTP-antikörperähnliches
Protein-Konjugaten ist ebenfalls vom Rahmen der Erfindung umfasst.
Die Vorteile eines klonierten NTP, kombiniert mit einem targetierenden
Konjugat (wie ein Antikörper,
ein Antikörperfragment,
ein antikörperähnliches
Molekül
oder ein Molekül
mit hoher Affinität
gegenüber
einem krebsspezifischen Rezeptor oder anderen Tumormarker), sind, dass
ein derartiges Molekül
die oben beschriebenen Targetierungsvorteile kombiniert, zusätzlich zu
Vorteilen hinsichtlich Herstellung und standardisierter Produktion
des klonierten konjugierten Moleküls.
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Dosierungsformen
-
Feste
Dosierungsformen zur oralen Verabreichung umfassen, ohne Beschränkung darauf,
Kapseln, Tabletten, Pillen, Pulver und Granulate. In derartigen
festen Dosierungsformen ist die aktive Verbindung mit wenigstens
einem der Folgenden gemischt: (a) ein oder mehrere inerte Exzipientien
(oder Träger),
wie Natriumcitrat oder Dicalciumphosphat; (b) Füll- oder Streckmittel, wie
Stärken,
Lactose, Saccharose, Glucose, Mannit und Kieselsäure; (c) Bindemittel, wie Carboxymethylcellulose,
Alginate, Gelatine, Polyvinylpyrrolidon, Saccharose und Gummi arabicum;
(d) Feuchthaltemittel, wie Glycerin; (e) Zerfalls- bzw. Sprengmittel,
wie Agar-Agar, Calciumcarbonat, Kartoffel- oder Tapiokastärke, Alginsäure, bestimmte
komplexe Silikate und Natriumcarbonat; (f) Lösungsverzögerer, wie Paraffin; (g) Absorptionsbeschleuniger,
wie quaternäre
Ammoniumverbindungen; (h) Benetzungsmittel, wie Acetylalkohol („acetyl
alcohol") und Glycerinmonostearat;
(i) Adsorbentien, wie Kaolin und Bentonit; und (j) Schmiermittel,
wie Talk, Calciumstearat, Magnesiumstearat, feste Polyethylenglycole,
Natriumlaurylsulfat oder Gemische davon. Bei Kapseln, Tabletten
und Pillen können
die Dosierungsformen auch puffernde Mittel umfassen.
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Flüssige Dosierungsformen
für orale
Verabreichung umfassen pharmazeutisch verträgliche Emulsionen, Lösungen,
Suspensionen, Sirupe und Elixiere. Zusätzlich zu den aktiven Verbindungen
können
die flüssigen
Dosierungsformen inerte Verdünnungsmittel,
die üblicherweise
im Fachgebiet verwendet werden, wie Wasser oder andere Lösungsmittel,
Solubilisierungsmittel und Emulgatoren umfassen. Beispielhafte Emulgatoren
sind Ethylalkohol, Isopropylalkohol, Ethylcarbonat, Ethylacetat,
Benzylalkohol, Benzylbenzoat, Propylenglycol, 1,3-Butylenglycol,
Dimethylformamid, Öle,
wie Baumwollsamenöl,
Erdnussöl,
Mais- bzw. Getreidekeimöl,
Olivenöl,
Rizinusöl
und Sesamöl,
Glycerin, Tetrahydrofurfurylalkohol, Polyethylenglykole, Sorbitanfettsäureester
oder Gemische dieser Substanzen und dergleichen.
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Neben
derartigen inerten Verdünnungsmitteln
kann die Zusammensetzung auch Adjuvantien bzw. Hilfsstoffe, wie
Benetzungsmittel, Emulgatoren und Suspendiermittel, Süßungsmittel,
Aromamittel und Duftstoffe einschließen.
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Die
tatsächlichen
Dosierungslevel von aktiven Inhaltsstoffen in den Zusammensetzungen
der Erfindung können
variiert werden, um eine Menge an NTP zu erhalten, die effektiv
ist, um eine gewünschte
therapeutische Reaktion einer bestimmten Zusammensetzung und Verabreichungsweise
zu erhalten. Die ausgewählten
Dosierungslevel hängen
daher von der gewünschten
therapeutischen Wirkung, dem Verabreichungsweg, der gewünschten
Wirkdauer und von anderen Faktoren ab.
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Bei
Säugern,
einschließlich
Menschen, können
die effektiven Mengen auf Basis der Körperoberfläche verabreicht werden. Der
Zusammenhang von Dosierungen bei Tieren verschiedener Größen, Arten
und bei Menschen (basierend auf mg/M2 Körperoberfläche) wird
von E. J. Freireich et al., Cancer Chemother. Rep., 50(4): 219 (1966)
beschrieben. Die Körperoberfläche kann
näherungsweise
aus der Größe und dem
Gewicht eines Individuums bestimmt werden (siehe z. B. Scientific
Tables, Geigy Pharmaceuticals, Ardsley, N. Y., S. 537–538 (1970)).
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Die
Gesamttagesdosis an NTP, die einem Wirt verabreicht wird, kann in
einzelnen oder unterteilten Dosen sein. Dosierungseinheit-Zusammensetzungen
(„dosage
unit compositions") können solche
Mengen von Teileinheiten („submultiples") davon enthalten,
wie verwendet werden, um die Tagesdosis zu ergeben. Es wird jedoch
verstanden werden, dass der spezifische Dosislevel für jeden
speziellen Patienten von einer Vielfalt von Faktoren abhängen wird,
einschließlich
des Körpergewichts,
der allgemeinen Gesundheit, des Geschlechts, der Ernährung, der
Zeit und des Weges der Verabreichung, der Potenz bzw. Wirksamkeit
des verabreichten Wirkstoffs, der Raten der Absorption und Ausscheidung,
der Kombination mit anderen Wirkstoffen und der Schwere der speziellen
Erkrankung, die behandelt wird.
-
Verfahren der Verabreichung
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Die
NTP-Zusammensetzung kann intramuskulär, oral, intravenös, intraperitoneal,
intracerebral (intraparenchymal), intracerebroventrikulär, intratumoral,
intraläsional,
intradermal, intrathekal, intranasal, intraokular, intraarteriell,
topisch, transdermal, über
ein Aerosol, eine Infusion, eine Bolusinjektion, eine Implantationsvorrichtung,
ein System für
anhaltende Freisetzung („sustained
release system")
usw. verabreicht werden.
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Eine
weitere Verabreichung des NTP erfolgt auf einem transdermalen oder
transkutanen Weg. Ein Beispiel für
eine derartige Ausführungsform
ist die Verwendung eines Pflasters. Insbesondere kann ein Pflaster mit
einer feinen Suspension von NTP zum Beispiel in Dimethylsulfoxid
(DMSO) oder einem Gemisch von DMSO mit Baumwollsamenöl hergestellt
und mit der Haut des tumortragenden Säugers, entfernt von der Stelle des
Tumors, in einer Hautfalte bzw. -tasche („skin pouch") in Kontakt gebracht
werden. Andere Medien oder Gemische davon mit anderen Lösungsmitteln
und festem/festen Träger(n)
würden
gleichermaßen
funktionieren. Das Pilaster kann die NTP-Verbindung in Form einer
Lösung
oder einer Suspension enthalten. Das Pilaster kann dann auf die
Haut des Patienten angewendet werden, zum Beispiel mittels Einführung in
eine Hautfalte des Patienten, gebildet durch Falten und Zusammenhalten
der Haut mittels Stichen, Klammern oder anderen Haltevorrichtungen.
Diese Falte sollte in einer derartigen Weise eingesetzt werden,
dass ein kontinuierlicher Kontakt mit der Haut ohne Störung des
Säugers
sichergestellt wird. Neben der Verwendung einer Hautfalte kann eine
beliebige Vorrichtung verwendet werden, die die feste Anordnung
des Pflasters in Kontakt mit der Haut sicherstellt. Zum Beispiel
könnte
ein Klebeband verwendet werden, um das Pflaster auf der Haut festzuhalten.
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NTP
kann in Form einer Formulierung oder Zubereitung zur anhaltenden
Freisetzung verabreicht werden. Geeignete Beispiele für Zubereitungen
zur anhaltenden Freisetzung umfassen semipermeable Polymermatrizes
in Form geformter Gegenstände,
z. B. Filme, oder Mikrokapseln. Matrizes für anhaltende Freisetzung umfassen
Polyester, Hydrogele, Polylactide (
US
3,773,919 ,
EP 58 481 ),
Copolymere von L-Glutaminsäure
und gamma-Ethyl-L-glutamat (Sidman et al., Biopolymers, 22: 547–556 [1983]),
Poly(2-hydroethylmethacrylat) (Langer et al., J. Biomed. Mater.
Res., 15: 167–277
[1981] und Langer, Chem. Tech., 12: 98–105 [1982]), Ethylenvinylacetat
(Langer et al., supra) oder Poly-D(–)-3-Hydroxybuttersäure (
EP 133 988 ). Zusammensetzungen mit
anhaltender Freisetzung können
auch Liposome einschließen,
die durch ein beliebiges von mehreren Verfahren, die auf dem Fachgebiet
bekannt sind, hergestellt werden können (z. B. Eppstein et al.,
Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 82: 3688–3692 [1985];
EP 36 676 ;
EP
88 046 und
EP 143 949 ).
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Ein
weiteres Verfahren zur Verabreichung des NTPs ist mittels direkter
oder indirekter Infusion von NTP in den Tumor. Ein Beispiel für eine derartige
Ausführungsform
ist die direkte Injektion von NTP in den Tumor. Die Behandlung kann
aus einer einzelnen Injektion, mehrfachen Injektionen bei einer
Gelegenheit oder einer Reihe von Injektionen über einen Zeitraum von Stunden,
Tagen oder Monaten bestehen, wobei die Regression oder Zerstörung des
Tumors mittels Biopsie, Bildgebung oder anderen Verfahren der Überwachung von
Gewebewachstum überwacht
wird. Die Injektion in den Tumor kann mittels einer Vorrichtung
erfolgen, die in eine Öffnung,
wie die Nase, den Mund, das Ohr, die Vagina, das Rektum oder die
Urethra, oder durch einen Inzision eingeführt wird, um den Tumor in vivo
zu erreichen und kann in Verbindung mit einem bildgebenden oder
optischen System, wie Ultraschall oder ein optisches Faserendoskop
(„fibre
optic scope") durchgeführt werden,
um die geeignete Stelle für
die Injektion(en) zu identifizieren. Ein weiteres Beispiel einer
derartigen Ausführungsform
ist die Verwendung einer Vorrichtung, die eine konstante NTP-Infusion
an das Gewebe über die
Zeit bereitstellen kann.
-
Ein
weiteres Verfahren der Verabreichung des NTPs ist in Verbindung
mit einer chirurgischen oder ähnlichen
Vorgehensweise, eingesetzt zum physischen Exzidieren, Ablatieren
bzw. Entfernen oder sonstigen Abtötens oder Zerstörens des
Tumors, wobei das erfindungsgemäße NTP an
den/die unmittelbaren Bereich(e) verabreicht wird, der/die den/die
Bereich(e) umgibt/umgeben, wo der Tumor entfernt wurde, um jegliche
Tumorzellen, die nicht durch die Verfahrensweise entfernt oder zerstört wurden,
zu zerstören
oder deren Wachstum zu behindern.
-
Ein
weiteres Verfahren der Verabreichung des NTPs ist mittels Implantation
einer Vorrichtung in den Tumor. Ein Beispiel für eine derartige Ausführungsform
ist die Implantation eines NTP enthaltenden Wafers in den Tumor.
Der Wafer setzt über
die Zeit eine therapeutische Dosis an NTP in das Gewebe frei. Alternativ
oder zusätzlich
kann die Zusammensetzung lokal in dem betroffenen Bereich über Implantation
einer Membran, eines Schwammes oder anderen geeigneten Materials
auf der/dem das erfindungsgemäße NTP absorbiert
worden ist, verabreicht werden. Wenn eine Implantationsvorrichtung
verwendet wird, kann die Vorrichtung in ein beliebiges geeignetes
Gewebe oder Organ implantiert werden und die Abgabe des erfindungsgemäßen NTPs kann
direkt durch die Vorrichtung über
einen Bolus oder über
eine kontinuierliche Verabreichung oder über einen Katheter unter Anwendung
kontinuierlicher Infusion erfolgen.
-
Ein
alternatives Verfahren der Verabreichung ist das Einführen von
einer oder mehreren Kopien des NTP-Gens in die Zelle, die targetiert
wird, und, sofern nötig,
das Induzieren der Kopie(n) des Gens, um die intrazelluläre Produktion
von NTP zu starten. Eine Weise, auf die eine Gentherapie angewendet
werden kann, ist die Anwendung des NTP-Gens (entweder genomische
DNA, cDNA und/oder systemische DNA, codierend für das erfindungsgemäße NTP oder
ein Fragment, eine Variante oder ein Derivat davon), das funktionell
mit einem konstitutiven oder induzierbaren Promotor verknüpft sein
kann, um ein „Gentherapie-DNA-Konstrukt" zu bilden. Der Promotor
kann bezüglich
des endogenen NTP-Gens homolog oder heterolog sein, vorausgesetzt, dass
er in dem Zell- oder Gewebetyp, in den das Konstrukt eingeführt werden
wird, aktiv ist. Andere Komponenten des Gentherapie-DNA-Konstrukts
können
gegebenenfalls, wie erforderlich, einschließen: DNA-Moleküle, die
zur ortsspezifischen Integration konzipiert sind (z. B. endogene
flankierende Sequenzen, die für
eine homologe Rekombination verwendbar sind), einen gewebespezifischen
Promotor, einen oder mehrere Enhancer oder Silencer, DNA-Moleküle, die
dazu fähig
sind, einen Selektionsvorteil gegenüber der Elternzelle bereitzustellen,
DNA-Moleküle,
die als Markierungen zum Identifizieren transformierter Zellen verwendbar
sind, negative Selektionssysteme, zellspezifische bindende Mittel
(wie zum Beispiel zur Zelltargetierung), zellspezifische Internalisierungsfaktoren
und Transkriptionsfaktoren zum Verstärken der Expression durch einen
Vektor, sowie Faktoren zum Ermöglichen
der Vektorherstellung. Mittel bzw. Wege der Genabgabe an eine Zelle
oder ein Gewebe in vivo oder ex vivo umfassen (ohne Beschränkung darauf)
direkte Injektion nackter DNA, ballistische Verfahren, liposomenvermittelten
Transfer, rezeptorvermittelten Transfer (Ligand-DNA-Komplex), Elektroporation
und Caliciumphosphatpräzipitation.
Siehe
US-Patent Nr. 4,970,154 ,
WO 96/40958 ,
US-Patent Nr. 5,679,599 ,
US-Patent Nr. 5,676,954 und
US-Patent Nr. 5,593,875 .
Sie umfassen auch die Verwendung eines viralen Vektors, wie eines
Retrovirus, Adenvirus, adenassoziierten Virus, Pockenvirus, Lentivirus,
Papillomavirus oder Herpes simplex-Virus, die Verwendung eines DNA-Protein-Konjugats
und die Verwendung eines Liposoms. Die Verwendung von Gentherapievektoren
ist zum Beispiel im
US-Patent
Nr. 5,672,344 ,
US-Patent Nr.
5,399,346 ,
US-Patent
Nr. 5,631,236 und
US-Patent
Nr. 5,635,399 beschrieben.
-
Das
NTP-Gen kann durch Implantieren bestimmter Zellen, die ex vivo genetisch
verändert
wurden, in Patienten abgegeben werden, wobei Verfahren, wie jene,
die hierin beschrieben sind, verwendet werden, um das erfindungsgemäße NTP oder
Fragmente, Varianten oder Derivate davon zu exprimieren und zu sekretieren
bzw. sezernieren. Derartige Zellen können tierische oder menschliche
Zellen sein und können
aus dem eigenen Gewebe des Patienten oder aus einer anderen Quelle,
menschlich oder nicht-menschlich, stammen. Gegebenenfalls können die
Zellen immortalisiert sein oder sie können Stammzellen sein. Um jedoch
die Wahrscheinlichkeit einer Immunreaktion zu verringern, ist es
bevorzugt, dass die Zellen eingekapselt sind, um eine Infiltration
von umgebenden Geweben zu vermeiden. Die Einkapselungsmaterialien
sind typischerweise biokompatible, semipermeable polymere Umschließungen oder
Membranen, die eine Freisetzung des/der Proteinprodukts/-produkte
erlauben, jedoch eine Zerstörung
der Zellen durch das Immunsystem des Patienten oder andere schädliche Faktoren
aus den umgebenden Geweben verhindern. Verfahren, die zur Membraneinkapselung
von Zellen verwendet werden, sind dem Fachmann vertraut und die
Herstellung von eingekapselten Zellen und deren Implantation in
Patienten kann ohne unzumutbare Versuche bewerkstelligt werden.
Siehe zum Beispiele
US-Patente
Nrn. 4,892,538 ;
5,011,472 und
5,106,627 . Ein System zum
Einkapseln lebender Zellen ist in PCT
WO 91/10425 beschrieben. Techniken
zum Formulieren einer Vielfalt anderer Mittel zur anhaltenden oder
kontrollierten Abgabe, wie Liposomenträger, bioerudierbare Partikel
oder Kügelchen,
sind ebenfalls auf dem Fachgebiet bekannt und sind zum Beispiel
im
US-Patent Nr. 5,653,975 beschrieben.
Die Zellen können,
mit oder ohne Einkapselung, in geeignete Körpergewebe oder Organe des
Patienten implantiert werden.
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Die
folgenden Beispiele werden zur Erläuterung der Erfindung gegeben.
Es sollte jedoch verstanden werden, dass die Erfindung nicht auf
die spezifischen Bedingungen oder Details, die in diesen Beispielen
beschrieben werden, beschränkt
ist.
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Beispiel 1
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Der
Zweck dieses Beispiels war es, die cytotoxische Wirkung von NTP
auf Gliom- und Neuroplastomzellen zu testen.
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Ein
Neuroplastom ist ein Krebs, der hauptsächlich Kinder befällt. Er
beginnt im Nervengewebe im Nacken, Brustkorb, Abdomen oder Becken. Üblicherweise
entspringt er im Abdomen in den Geweben der Nebenniere. Zum Zeitpunkt
seiner Diagnose hat sich der Krebs häufig ausgebreitet, am üblichsten
auf die Lymphknoten, die Leber, die Lungen, die Knochen und/oder
das Knochenmark.
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Gliome
sind Hirntumore. Ein Gliomtumor ist besonders schädigend,
da er dazu neigt, rasch zu wachsen und sich im Gehirn auszubreiten.
Jährlich
stellen etwa 20.000 Amerikaner fest, dass sie ein Gliom haben. Mehr
als die Hälfte
stirbt innerhalb von 18 Monaten.
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Zellkultur:
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Cryokonservierte
Gliom- und Neuroplastomzellen wurden von der American Type Culture
Collection (ATCC), Virginia, erworben. Die Zellen wurden aufgetaut
und in Suspensionsmedien verdünnt
und bei 700 UpM für
7 Minuten bei 4°C
zentrifugiert. Die Zellpellets wurden dann in CACO-2-Medien resuspendiert
und in Standardkolben zu 75 oder 175 cm2 bei
37°C, 5%
CO2 kultiviert bis sie annähernd konfluent
waren. Die Zellen wurden dann trypsinisiert und in CACO-2-Medien
verdünnt,
um eine Endzelldichte von 1,5 × 105 Zellen/ml zu erreichen. Dann wurden 50 μl-Aliquots
pro Probe pro Well in 96-Well-Platten gegeben.
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Dosierung:
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Für Experiment
I wurden zu jeder Probenkultur 50 μl von entweder PBS (phosphatgepufferte
Lösung) (Negativkontrolle),
100 μM Tamoxifen
in phosphatgepufferter Salzlösung
PBS (Positivkontrolle) oder Testgegenstand gegeben.
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Für Experiment
II wurde 1 mM Tamoxifen in DMSO (Dimethylsulfoxid) auf eine Konzentration
von 100 μM
in CACO-2-Medien verdünnt,
und 100 μl
pro Well wurden zu Positivkontroll-Wells gegeben. Eine Vehikelkontrolle,
bestehend aus 1% DMSO in CACO-2-Medien, wurde diesem Experiment
ebenso hinzugefügt.
Andere Negativkontrollen bestanden aus humanem und bovinem Serumalbumin
und anderen nichttoxischen Polypeptiden.
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MTT-Assays:
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Ein
MTT-Assay ist ein empfindlicher Assay zur Messung der Zellproliferation,
basierend auf der Reduktion des Tetrazoliumsalzes 3-[4,5-Dimethylthiazol-2-yl]-2,5-diphenyltetrazoliumbromid
(MTT).
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Nach
Inkubationen mit Kontroll- oder Testsubstanzen wurden die Medien
abgesaugt und 100 μl
MTT wurden in jedes Well gegeben. Die Platten wurden dann für 3 Stunden
bei 37°C,
5% CO2 inkubiert. MTT wurde durch angesäuertes Isopropanol
(0,4 N HCl) ersetzt und die Platten wurden abgedeckt bei 4°C über Nacht
verwahrt. Die Platten wurden dann auf einem Rotationsschüttler sanft
für 1 Minute
bewegt und die Differenz zwischen Emission-Extinktion bei 570 nm
und Hintergrund-Extinktion bei 650 nm wurde spektralphotometrisch
auf einem automatisierten Plattenlesegerät gemessen.
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Ergebnisse:
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Experiment I:
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Nach
Behandlung mit Testmaterialien oder Kontrolllösungen wurden Neuroplastom-
und Gliomzellen für
24 Stunden inkubiert. Zu diesem Zeitpunkt wurde MTT zu allen Kulturen
gegeben. Die Ergebnisse sind als mittlere Extinktionsdifferenzen
ausgedrückt
und wiedergegeben als Prozent der Negativkontrolle und sind in Tabelle
1 (Cytotoxizität
bei Gliomzellen) und Tabelle 2 (Cytotoxizität bei Neuroplastomzellen) gezeigt. Tabelle 1: Cytotoxizität bei Gliomzellen: 24 Std.
Identifikation des Testgegenstands | Konzentration | ABS 570–650 | Prozent lebensfähige Zellen |
Probe | Mittelwert | SA |
NC
(PBS) | | 0,064 | 0,061 | 0,005 | 100 |
NC
(PBS) | | 0,057 | | | |
VC
(DMSO) | | 0,051 | 0,054 | 0,004 | 100 |
VC
(DMSO) | | 0,056 | | | |
PC
(Tamoxifen) | 100 μM | 0,017 | 0,015 | 0,004 | 28 |
PC
(Tamoxifen) | 100 μM | 0,012 | | | |
AD7C-NTP | 100–1000 ng/ml | 0,022 | 0,025 | 0,004 | 41 |
AD7C-NTP | 100–1000 ng/ml | 0,028 | | | |
- Abkürzungen:
ABS, Extinktion; NC, Negativkontrolle; PC, Positivkontrolle; SA,
Standardabweichung; VC, Vehikelkontrolle
Tabelle 2: Neuroplastomzellen: 24-stündige Inkubation Identifikation des Testgegenstands | Konzentration | | Prozent lebensfähige Zellen |
Probe | Mittelwert | SA |
| | 0,089 | 0,096 | 0,009 | 100 |
NC
(PBS) | | 0,102 | | | |
VC
(DMSO) | | 0,073 | 0,070 | 0,004 | 100 |
VC
(DMSO) | | 0,067 | | | |
PC
(Tamoxifen) | 100 μM | 0,010 | 0,010 | 0,001 | 14 |
PC
(Tamoxifen) | 100 μM | 0,009 | | | |
AD7C-NTP | 100–1000 ng/ml | 0,012 | 0,013 | 0,001 | 14 |
AD7C-NTP | 100–1000 ng/ml | 0,014 | | | |
- Abkürzungen:
ABS, Extinktion; NC, Negativkontrolle; PC, Positivkontrolle; SA,
Standardabweichung; VC, Vehikelkontrolle
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Experiment 2:
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Zu
diesem Experiment wurden Gliomzellen und Neuroblastomzellen verwendet.
Nach einer 24-stündigen
Inkubation mit Kontroll- oder Testlösungen wurde MTT zu den Platten
gegeben. Bei 24 Stunden wurden andere Platten mit frischen Medien,
Kontroll- oder Testlösung
aufgefrischt bzw. wieder ergänzt
und dann 3 Tage später
ausgelesen. Die Ergebnisse sind als mittlere Extinktionsdifferenzen
und als Prozent der Negativkontrolle angeben und sind in Tabelle
3 (Gliomzellen) und Tabelle 4 (Neuroblastomzellen) gezeigt. Tabelle 3: Cytotoxizität bei Gliomzellen: 4 Tage
Identifikation des Testgegenstands | Konzentration | ABS 570–650 | Prozent lebensfähige Zellen |
Probe | Mittelwert | SA |
NC
(PBS) | | 0,107 | 0,093 | 0,016 | 100 |
NC
(PBS) | | 0,790 | | | |
VC
(DMSO) | | 0,076 | 0,079 | 0,004 | 100 |
VC
(DMSO) | | 0,081 | | | |
PC
(Tamoxifen) | 100 μM | 0,018 | 0,015 | 0,003 | 19 |
PC
(Tamoxifen) | 100 μM | 0,012 | | | |
AD7C-NTP | 100–1000 ng/ml | 0,012 | 0,012 | 0,001 | 11 |
AD7C-NTP | 100–1000 ng/ml | 0,011 | | | |
- Abkürzungen:
ABS, Extinktion; NC, Negativkontrolle; PC, Positivkontrolle; SA,
Standardabweichung; VC, Vehikelkontrolle
Tabelle 4: Cytotoxizitätswirkungen von Testgegenständen auf
Neuroblastomzellen: 4-tägige
Inkubation Identifikation des Testgegenstands | Konzentration | | Prozent lebensfähige Zellen |
Probe | Mittelwert | SA |
NC
(PBS) | | 0,088 | 0,022 | 0,022 | 100 |
NC
(PBS) | | 0,082 | | | |
VC
(DMSO) | | 0,076 | 0,076 | 0,001 | 100 |
VC
(DMSO) | | 0,077 | | | |
PC
(Tamoxifen) | 100 μM | 0,016 | 0,019 | 0,003 | 25 |
AD7C-NTP | 100–1000 ng/ml | 0,007 | 0,010 | 0,004 | 11 |
AD7C-NTP | 100–1000 ng/ml | 0,012 | | | |
- Abkürzungen:
ABS, Extinktion; NC, Negativkontrolle; PC, Positivkontrolle; SA,
Standardabweichung; VC, Vehikelkontrolle
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Schlussfolgerung:
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Bei
24 Stunden und bei 96 Stunden sind bedeutende bzw. signifikante
cytotoxische Wirkungen auf Gliom- und Neuroplastomzellen mit AD7C-NTP
offensichtlich.
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Beispiel 2
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Der
Zweck dieses Beispiels war es, die Wirkung von NTP auf Gewebe an
Injektionsstellen festzustellen.
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Acht
normalen Ratten wurde an drei unterschiedlichen Fokussen gereinigtes
rekombinantes AD7C-NTP in Salzlösung
in Konzentrationen von 1–10 μg/ml in die
Haut und subkutan injiziert, wobei eine Abgabe aus Kunststoffspritzen
durch Edelstahlnadeln der Größe 26 Gauge
erfolgte.
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Die
Tiere wurden 24 Stunden lang beobachtet und bei 24 Stunden schmerzlos
getötet.
Die 24 individuellen Fokusse der Infiltration wurden exzidiert,
in 10%igem Formalin fixiert, in Paraffin eingebettet und mittels histopathologischer
Standardverfahren gefärbt
und untersucht.
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Ähnliche
Gruppen von Kontrollratten erhielten Injektionen von (1) Rinderserumalbumin,
0,1% in Salzlösung,
(2) normalem humanem Serum, (3) physiologischer Salzlösung, (4)
E. coli-Proteinen
aus Vektoren ohne AD7C-NTP, gereinigt unter Verwendung von Verfahrensweisen,
die zur AD7C-NTP-Reinigung ähnlich waren;
(5) rekombinantes Nicht-NTP-Protein, exprimiert in E. coli und gereinigt.
Die Tiere wurden dann untersucht und wie oben getötet, wobei
die exzibierten Fokusse der Injektion wie oben behandelt wurden.
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Ergebnisse
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Die
Injektion von AD7C-NTP erzeugte in allen Beispielen eine abundante
akute Nekrose von Gewebe an den Injektionsstellen (1–5).
Die Nekrose ist in Muskelgewebe, subkutanem Bindegewebe und der Dermis
an den Stellen, an denen das AD7C-NTP injiziert wurde, evident.
Nach 24 Stunden erscheinen Zellen blass bzw. hell, geschrumpft und
nekrotisch und es gibt eine Infiltration mit inflammatorischen Zellen.
Die Nekrose korreliert mit den Bereichen der Injektion und scheint
sich nicht weit über
die Injektionsstelle hinaus auszubreiten.
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Abgesehen
von den milden bzw. leichten Bereichen der Entzündung zeigten Kontrollen keine
Anzeichen für
Nekrose oder Zellverlust. Im Gegensatz zu den AD7C-NTP-Injektionen,
wo ganze Felder bzw. Gebiete von Muskelfaserschichten nekrotisch
waren, zeigten die Kontrollen minimale oder fehlende Muskelveränderungen.
Kontrollinjektionen hatten milde bis minimale akute Entzündung an
den Injektionsstellen und fokale Mikrohämorrhagien durch die Nadeln.
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Beispiel 3
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Der
Zweck dieses Beispiels war es, die Wirkung von NTP auf verschiedene
Tumore humanem und nicht-humanem Ursprungs festzustellen.
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Eine
AD7C-NTP-Infiltration wurde an einer Vielfalt von verschiedenen
Tumoren humanen und nicht-humanen Ursprungs, einschließlich Mammakarzinom,
Hautkarzinom und Papillom, Kolonkarzinom, Gliom des Gehirns und
andere, in Nagermodellen getestet. Die Tumore wurden direkt mit
AD7C-NTP infiltriert, wie in Beispiel 2 beschrieben, und die Versuchstiere
wurden beobachtet und nach Intervallen von 24 Stunden bis 2 Wochen
schmerzlos getötet.
Nach der Tötung
wurde eine histopathologische Untersuchung des Tumors wie oben durchgeführt.
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Kontrolltumore
wurden getestet mit: (1) keiner Behandlung, (2) Infiltration mit
normalem humanem Serum, (3) Infiltration mit Rinderserumalbumin
und (4) Infiltration mit Salzlösung.
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Ergebnisse
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Bei
allen untersuchten Fällen
gab es eine signifikante Nekrose von Tumorzellen nach AD7C-NTP-Infiltration
(6–10).
Bei Beispielen, bei denen zwei Injektionen 24 Stunden beabstandet
waren, gab es eine größere Tumorzerstörung als
nach einer einzelnen Injektion. Bei einigen Beispielen bildete sich
der Tumor fast vollständig
zurück.
Bei anderen Beispielen vergrößerten sich
nach einer einzelnen Injektion Tumore 1–2 Wochen später, wenn
es keine weitere Injektion von AD7C-NTP gab. Bei Tumoren, die mit
einer Injektion von AD7C-NTP behandelt wurden und 2 Wochen später histologisch
untersucht wurden, gab es große
leere Kavitäten
bzw. Höhlen,
wo der Tumor zuvor gewesen ist, umgeben von Tumorrändern, was
darauf hinweist, dass sich der infiltrierte Tumor nach Nekrose ausgehöhlt hat
und verschwand. Bei anderen Tumoren, die mit einer Injektion behandelt
und zwei Wochen später
untersucht wurden, gab es eine ausgedehnte Fibrosierung („extensive
fibrous") innerhalb
des Tumors, die bei Kontrollen nicht festgestellt wurde; dies wird
einer Tumorzerstörung
und nachfolgenden Fibrose zugeschrieben. Kontrollfälle zeigten
nur fokale Mikrohämorrhagien
und Entzündung
und gelegentlich Verformung, jedoch unbedeutende Nekrose und keine
Anzeichen für
die massive Nekrose, die bei den Ad7C-NTP-Infusionen gezeigt wurde.
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