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Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
Substraten für
die Transglykosylaseenzyme der bakteriellen Zellwandbiosynthese
und die hierdurch gebildeten Substrate insbesondere die chemische
Synthese von Lipid II und Analoga hiervon.
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Hintergrund der Erfindung
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Potente
und beachtlich untoxische Zellwandbiosyntheseinhibitoren haben die
Behandlungspläne
zur Bekämpfung
von bakteriellen Infektionen sowohl im Krankenhaus als auch im ambulanten
Umfeld für
mehr als 50 Jahre dominiert. Kürzlich
hat jedoch die Resistenz der Bakterien gegenüber diesen Antibiotika ein
alarmierendes Niveau ereicht und hat begonnen, ihre ehemals zuverlässige klinische
Wirksamkeit zu erodieren. Daher ist die Auffindung neuer Arzneimittel
für die
Zellwand-aktive Pharmakopöe
dringend erforderlich.
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Die
Zellwandbiosyntheseenzyme (Peptidoglykanbiosyntheseenzyme) und ihre
natürlichen
Substrate können
sehr brauchbare Werkzeuge bei Studien sein, die ausgeführt werden,
um die Resistenzmechanismen auf molekularer Ebene zu verstehen oder
zur Suche von neueren und effektiveren Mitteln. Obwohl von den Transpeptidaseenzymen
bekannt ist, dass sie Ziele der β-Lactamantibiotika
sind, waren Studien über
den Transglykosylierungsprozess aufgrund der schwierigen Zugänglichkeit
des natürlichen
Transglykosylierungssubstrats, nämlich
Lipid II und dessen Analoga, beschränkt. Die Isolierung von Lipid
II aus Flüssigkulturen
der Bakterien stellt mehrere große Herausforderungen dar, von
denen die offensichtlichste der große Maßstab ist. Die Menge an Lipid
II wurde mit nur 1000 bis 2000 Molekülen pro Zelle in Escherichia
coli abgeschätzt.
1500 Moleküle
pro Zelle entsprechen etwa 2,5 nM in einer dichten Kultur (109 Cfu/ml). Obwohl 50 μg an 14C-Lipid
II aus Micrococcus luteus isoliert wurden, ist die isolierte Menge
sehr gering, unrein und radioaktiv (siehe beispielsweise H. Brotz
et al., Antimicrob. Agents Chemother. 42, 154 (1998)). Zweitens
ist die vollständige
Abtrennung der sehr geringen Menge an Lipid II aus relativ großen Mengen
an zellulärem
Lipid und Membrankomponenten sehr schwierig. Daher besteht ein Bedarf
für eine
große
und nachhaltige Versorgung mit Lipid II, um die bedeutsame Untersuchung
des Transglykosylierungsprozesses zu unterstützen.
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Während Lipid
II ein brauchbares Werkzeug bei der Untersuchung der Resistenzmechanismen
auf molekularer Ebene und der Suche nach neueren und effektiveren
Mitteln ist, hat es auch andere Verwendungen. Beispielsweise ist
Lipid II zur Quantifizierung von Lysozym brauchbar, einem Enzym,
das vorzugsweise die beta-1,4-glykosidischen Bindungen zwischen
N-Acetylmuraminsäure
und N-Acetylglukosamin
hydrolysiert, die beispielsweise in der Mukopeptidstrukturzellwand
von Mikroorganismen vorkommen, wie Micrococcus lysodeikticus. Zusätzlich können bestimmte
Lantibiotika durch Affinitätschromatographie
auf Harz gereinigt werden, das immobilisiertes Lipid II enthält.
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Kurze Zusammenfassung der Erfindung
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Die
Erfindung liefert ein Verfahren zur Herstellung eines Lipidsubstrats
(beispielsweise Lipid II Analoga), die als Substrat für die Transglykosylaseenzyme
der bakteriellen Zellwandbiosynthese verwendet werden können. Das
Verfahren umfasst die folgenden Schritte:
- (1)
Bereitstellung eines geschützten
Disaccharids der Formel 14
- (2) Einführung
eines anomeren Phosphats unter Bildung einer Verbindung der Formel
12
- (3) Einführung
einer Peptidbindung unter Bildung einer Verbindung der Formel 7
- (4) Entfernung der Gruppen Pg6 aus der
Verbindung der Formel 7 und Behandlung der erhaltenen Verbindung
mit einer Base der Formel B unter Bildung eines Phosphatsalzes der
Formel 6
- (5) Behandlung der Verbindung der Formel 6 mit einem aktivierten
Phosphatester der Formel 25 unter Bildung einer Verbindung
der Formel 2
- (6) Entfernung der Gruppen Pg0 und Pg3 und Abspaltung der Gruppe P unter Bildung
eines Lipidsubstrats, worin
Ac für -C(O)CH3 steht,
Pg0 für
eine Acylhydroxyschutzgruppe steht,
Pg3 für eine Acylhydroxyschutzgruppe
steht,
Pg4 für eine Carboxyschutzgruppe
steht,
Pg5 für eine Hydroxyschutzgruppe
steht,
Pg6 für eine Phosphatschutzgruppe
steht,
R2 für Wasserstoff, (C1-C5)-Alkyl oder (C1-C3)-Alkylphenyl steht,
X für einen
Lipidträger
steht, wobei es sich bei diesem Lipidträger um gesättigte und ungesättigte Kohlenwasserstoffketten
handelt, die geradkettig oder verzweigtkettig, perfluoriert oder
unsubstituiert sein können und
5 bis 55 Kohlenstoffatome und 1 bis 11 Prenyleinheiten aufweisen,
L1 eine Abgangsgruppe ist,
P an das Carbonyl
gebunden ist und für
einen Rest einer Aminosäure
oder eines Peptids steht, wobei P eine geschützte terminale Carboxygruppe
umfasst, und
P' für einen
Rest einer Aminosäure
oder eines Peptids steht.
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Das
Verfahren zur Herstellung von Lipid II umfasst folgende Schritte
- (1) Bereitstellung eines geschützten Disaccharidkerns
der Formel 14
- (2) Einführung
eines anomeren Phosphats unter Bildung einer Verbindung der Formel
12
- (3) Einführung
einer Polypeptidbrücke
unter Bildung einer Verbindung der Formel 7a
- (4) Entfernung der Gruppen Pg6 aus der
Verbindung der Formel 7a und Behandlung der erhaltenen Verbindung
mit einer Base der Formel B unter Bildung eines Phsphatsalzes der
Formel 6a
- (5) Behandlung der Verbindung der Formel 6a mit einem aktivierten
Ester der Formel 25a unter Bildung einer Verbindung
der Formel 2a und
- (6) Entfernung der Gruppen Pg0, Pg3, Pg7 und Pg8 unter Bildung der gewünschten Lipid II Verbindung,
worin
A für
Wasserstoff oder eine Carboxylgruppe steht,
R2 für Methyl
steht,
Ac für
-C(O)CH3 steht,
Pg0 für eine Acylhydroxyschutzgruppe
steht,
Pg3 für eine Acylhydroxyschutzgruppe
steht,
Pg4 für eine Carboxyschutzgruppe
steht,
Pg5 für eine Hydroxyschutzgruppe
steht,
Pg6 für eine Phosphatschutzgruppe
steht,
Pg7 für eine Aminschutzgruppe steht,
Pg8 für
eine Carboxyschutzgruppe steht und
L1 für eine Abgangsgruppe
steht.
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Detaillierte Beschreibung
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Definitionen
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Wie
oben und während
der Beschreibung der Erfindung verwendet sollen die folgenden Abkürzungen, falls
nichts anderes angegeben ist, die folgenden Bedeutungen haben:
Bezeichnung | Reagenz
oder Fragment |
Ac | -C(O)CH3 |
AcOH | Essigsäure |
Ac2O | Essigsäureanhydrid |
BOC | t-Butyloxycarbonyl |
DBU | 1,8-Diazabicyclo[5.4.0]undec-7-en |
TsOH | p-Toluolsulfonsäure |
NMM | N-Methylmorpholin |
THF | Tetrahydrofuran |
Bn | Benzyl
(das heißt
-CH2Ph) |
TFA | Trifluoressigsäure |
Trac | 2,2,2-Trichlorethoxycarbonyl |
Cbz | Benzyloxycarbonyl |
TLC | Dünnschichtchromatographie |
NMR | Kernmagnetresonanz |
ESI-MS | Elektrosprayionisationsmassenspektrometrie |
EtOAc | Ethylacetat |
IR | Infrarotspektrometrie |
MeOH | Methanol |
NaOMe | Natriummethoxid |
NHS | N-Hydroxysuccinimid |
EDCI | 1-[3-(Dimethylamino)propyl]-3-ethylcarbodiimidhydrochlorid |
Ph | Phenyl |
CDI | 1,1'-Carboxyldiimidazol |
h | Stunden |
min | Minuten |
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Wie
oben und während
der Beschreibung der Erfindung erwähnt sollen die folgenden Ausdrücke so verstanden
werden, dass sie die folgenden Bedeutungen haben, falls nichts anderes
angegeben ist:
"Aminosäure" meint eine Aminosäure, die
aus der Gruppe ausgewählt
ist, welche besteht aus natürlichen
und unnatürlichen
Aminosäuren,
wie sie hierin definiert sind. Aminosäure soll auch Aminosäuren mit
L oder D Stereochemie am α-Kohlenstoff
umfassen. Bevorzugte Aminosäuren
sind jene, die eine α-Aminogruppe
aufweisen. Die Aminosäuren
können
neutral, positiv oder negativ in Abhängigkeit der Substituenten
in der Seitenkette sein. "Neutrale
Aminosäure" steht für eine Aminosäure, die
ungeladene Seitenkettensubstituenten enthält. Beispielhafte neutrale
Aminosäuren
umfassen Alanin, Valin, Leucin, Isoleucin, Prolin, Phenylalanin,
Tryptophan, Methionin, Glycin, Serin, Threonin und Cystein. "Positive Aminosäure" meint eine Aminosäure, worin
die Seitenkettensubstituenten positiv bei einem physiologischen
pH geladen sind. Beispielhafte positive Aminosäuren umfassen Lysin, Arginin
und Histidin. "Negative
Aminosäure" meint eine Aminosäure, worin
die Seitenkettensubstituenten eine negative Nettoladung bei physiologischem
pH aufweisen. Beispielhafte negative Aminosäuren umfassen Asparaginsäure und
Glutaminsäure.
Bevorzugte Aminosäuren
sind α-Aminosäuren. Beispielhafte
neutrale Aminosäuren
sind Isoleucin, Prolin, Phenylalanin, Tryptophan, Methionin, Glycin,
Serin, Threonin, Cystein, Tyrosin, Asparagin, Glutamin, Lysin, Arginin,
Histidin, Asparaginsäure
und Glutaminsäure. "Unnatürliche Aminosäure" meint eine Aminosäure für die kein
Nukleinsäurecodon
existiert. Beispiele für
unnatürliche
Aminosäuren
umfassen beispielsweise die D-Isomere der natürlichen α-Aminosäuren, wie sie oben erwähnt sind,
Aib (Aminobuttersäure), βAib (3-Aminoisobuttersäure), Nva
(Norvalin), β-Ala,
Aad (2-Aminoadipinsäure), βAad (3-Aminoadipinsäure), Abu
(2-Aminobuttersäure),
Gaba (γ-Aminobuttersäure), Acp
(6-Aminocapronsäure), Dbu
(2,4-Diaminobuttersäure), α-Aminopimelinsäure, TMSA
(Trimethylsilyl-Ala), alle (allo-Isoleucin), Nle (Norleucin), tert-Leu,
Cit (Citrullin), Orn, Dpm (2,2'-Diaminopimelinsäure), Dpr
(2,3-Diaminopropionsäure), α- oder β-Nal, Cha
(Cyclohexyl-Ala), Hydroxyprolin, Sar (Sarcosin) oder dergleichen,
cyclische Aminosäuren,
Nα-alkylierte
Aminosäuren,
wie MeGly (Nα-Methylglycin),
EtGly (Nα-Ethylglycin) und
EtAsn (Nα-Ethylasparagin)
und Aminosäuren,
worin das α-Kohlenstoff
zwei Seitenkettensubstituenten trägt. Die Namen der natürlichen
und unnatürlichen
Aminosäuren
und Reste hiervon, die hierin verwendet werden, folgen den von der
IUPAC Kommission vorgeschlagenen Namenskonventionen bezüglich der
Nomenklatur der organischen Chemie und der IUPAC-IUB Kommission über Biochemische
Nomenklatur, wie dies in "Nomenclature
of α-Amino
Acids (Recommendations, 1974)",
Biochemistry, 14 (2), (1975) ausgeführt ist. Falls die Namen und Abkürzungen
von Aminosäuren
und Resten hiervon, die in der Beschreibung und den Patentansprüchen verwendet
werden, sich von den angegebenen unterscheiden, werden die unterschiedlichen
Namen und Abkürzungen
klar gemacht.
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"Aminosäureschutzgruppe" und "Peptidschutzgruppe" meint eine Gruppe,
die eine Säure
oder einen Aminrest der Aminosäure/des
Peptids oder einen anderen reaktiven Rest auf der Seitenkette der
Aminosäure/des
Aminosäurerests
schützt,
beispielsweise Hydroxy oder Thiol. Beispiele für "entsprechend geschützte Derivate" von Aminosäureseitenketten
siehe T. W. Green und P. G. M. Wuts in "Protective Groups in Organic Chemistry", John Wiley and
Sons, 1991. Schutzgruppen für
eine Säuregruppe
in einer Aminosäure
werden hierin im Abschnitt "Carboxyschutzgruppe" beschrieben. Schutzgruppen
für eine
Amingruppe in einer Aminosäure
sind im Abschnitt "Aminschutzgruppe" beschrieben.
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"Aminosäurerest" meint die einzelnen
Aminosäureeinheiten,
die in ein Peptid oder einen Peptidteil eines Moleküls über eine
Amidbindung eingebaut sind.
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"Aminschutzgruppe" meint eine leicht
entfernbare Gruppe, von der in der Technik bekannt ist, dass sie eine
Aminogruppe gegenüber
einer unerwünschten
Reaktion während
Syntheseverfahren schützen
kann und selektiv entfernbar ist. Die Verwendung von Aminschutzgruppen
ist in der Technik zum Schutz von Gruppen gegen unerwünschte Reaktionen
während
eines Syntheseverfahrens gut bekannt und viele solcher Schutzgruppen
sind bekannt, beispielsweise T. H. Greene und P. G. M. Wuts, Protective
Groups in Organic Synthesis, 2. Ausgabe, John Wiley & Sons, New York
(1991). Aminschutzgruppen umfassen auch säurelabile Aminschutzgruppen
(beispielsweise BOC) und Hydrierungs-labile Aminschutzgruppen (beispielsweise
Cbz). Eine bevorzugte Pg7 Aminschutzgruppe
ist Trifluoracetyl. In der vorliegenden Erfindung ist Pg2 eine Gruppe, die nicht zur Erzeugung der
unerwünschten
Oxazolinnebenprodukte führt
(das heißt
Pg2 kann keine Acylgruppe sein). Geeignete
Pg2 Aminschutzgruppen umfassen Carbamat
und Imidgruppen. Bestimmte Imidgruppen umfassen Phthalimid, Tetrachlorphthalimid
und (Ac)2N-. Bestimmte Carbarnatgruppen
umfassen Methoxycarbonyl, 9-Fluorenylmethoxycarbonyl, 2,2,2-Trifluorethoxycarbonyl,
2-Trimethylsilylethoxycarbonyl, Vinyloxycarbonyl, Allyloxycarbonyl,
t-Butyloxycarbonyl
(BOC), 1,1-Dimethylpropinyloxycarbonyl, Benzyloxycarbonyl (CBZ), p-Nitrobenzyloxycarbonyl,
2,4-Dichlorbenzyloxycabonyl, Trimethylsilyloxycarbonyl, 2,2,2-Trichlorethoxycarbonyl,
1,1-Dimethyl-2,2,2-trichlorethoxycarbonyl oder dergleichen. Eine
bevorzugte Pg2 Aminoschutzgruppe ist 2,2,2-Trichlorethoxycarbonyl.
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"Carboxyschutzgruppe" meint jede leicht
entfernbare Gruppe, die in der Technik bekannt ist, um einen sauren
Wasserstoff einer Carboxylgruppe gegen eine unerwünschte Reaktion
während
der Syntheseverfahren zu schützen,
beispielsweise die Säurefunktionalität zu blockieren
oder zu schützen,
während
Reaktionen, die andere funktionelle Stellen der Verbindung umfassen,
ausgeführt
werden, und die selektiv entfernbar ist. Solche Säureschutzgruppen
sind dem Fachmann gut bekannt und wurden ausgiebig zum Schutz von
Carboxylgruppen verwendet, wie dies in
US 3 840 556 A und
US 3 719 667 A beschrieben
ist. Bezüglich
geeigneter Schutzgruppen siehe T. W. Green und P. G. M. Wuts in "Protective Groups
in Organic Chemistry",
John Wiley and Sons, 1991. Säureschutzgruppen
umfassen auch gegenüber
einer Hydrierung labile Säureschutzgruppen,
wie Benzyl. Beispiele für
Säureschutzgruppen
umfassen Ester, wie substituiertes und unsubstituiertes C
1-C
8 Niederalkyl,
beispielsweise Methyl, Ethyl, t-Butyl, Methoxymethyl, Methylthiomethyl,
2,2,2-Trichlorethyl oder dergleichen, Tetrahydropyranyl, substituiertes
und unsubstituiertes Phenylalkyl, wie Benzyl und substituierte Derivate
hiervon, wie Alkoxybenzyl- oder Nitrobenzylgruppen oder dergleichen,
Cinnamyl, Dialkylaminoalkyl, beispielsweise Dimethylaminoethyl oder
dergleichen, Trimethylsilyl, substituierte und unsubstituierte Amide
und Hydrazide, beispielsweise Amide und Hydrazide von N,N-Dimethylamin,
7-Nitroindol, Hydrazin, N-Phenylhydrazin oder dergleichen, Acyloxyalkylgruppen,
wie Pivaloyloxymethyl oder Propionyloxymethyl oder dergleichen,
Aroyloxyalkyl, wie Benzoyloxyethyl oder dergleichen, Alkoxycarbonylalkyl,
wie Methoxycarbonylmethyl, Cyclohexyloxycarbonylmethyl oder dergleichen,
Alkoxycarbonyloxyalkyl, wie t-Butyloxycarbonyloxymethyl oder dergleichen,
Alkoxycarbonylaminoalkyl, wie t-Butyloxycarbonylaminomethyl oder
dergleichen, Alkylaminocarbonylaminoalkyl, wie Methylaminocarbonylaminomethyl
oder dergleichen, Acylaminoalkyl, wie Acetylaminomethyl oder dergleichen,
Heterocyclylcarbonyloxyalkyl, wie 4-Methylpiperazinylcarbonyloxymethyl
oder dergleichen, Dialkylaminocarbonylalkyl, wie Dimethylaminocarbonylmethyl
oder dergleichen, (5-(Niederalkyl)-2-oxo-1,3-dioxolen-4-yl)alkyl,
wie (5-t-Butyl-2-oxo-1,3-dioxolen-4-yl)methyl oder dergleichen und (5-Phenyl-2-oxo-1,3-dioxolen-4-yl)alkyl,
wie (5-Phenyl-2-oxo-1,3-dioxolen-4-yl)methyl oder derglei chen. Bestimmte
Carboxyschutzgruppen umfassen Methyl, 9-Fluorenylmethyl, 2-(Trimethylsilyl)ethyl,
2-(Trimethylsilyl)ethoxymethyl,
2-Methylthioethyl, 1,3-Dithianyl-2-methyl, 2-(p-Toluolsulfonyl)ethyl,
2-(p-Nitrophenylsulfenyl)ethyl,
2-(2'-Pyridyl)ethyl,
2-(Diphenylphosphino)ethyl, p-(Methylmercapto)phenyl, Nitroethyl,
Allyl oder dergleichen. Eine bevorzugte Pg
4 Carboxyschutzgruppe
ist -CH
2CH
2SO
2Ph. Eine bevorzugte Pg
8 Carboxyschutzgruppe
ist Methyl.
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"Hydroxyschutzgruppe" meint eine leicht
entfernbare Gruppe, die in der Technik bekannt ist, um eine Hydroxygruppe
gegenüber
einer unerwünschten
Reaktion während
Syntheseverfahren zu schützen
und die selektiv entfernt werden kann. Die Verwendung von Hydroxyschutzgruppen
ist in der Technik für
Schutzgruppen gegen unerwünschte
Reaktionen während
eines Syntheseverfahrens gut bekannt und viele solcher Schutzgruppen
sind bekannt, beispielsweise T. H. Greene und P. G. M. Wuts, Protective
Groups in Organic Synthesis, 2. Ausgabe, John Wiley & Sons, New York
(1991). In der vorliegenden Erfindung sind die Pg0,
Pg1 und Pg5 Hydroxyschutzgruppen
gegenseitig orthogonal, wie dies hierin beschrieben ist. Pg1 kann eine elektronenziehende Gruppe sein,
da solche Gruppen die Kupplungsreaktion zwischen der Muramylamidverbindung der
Formel 18 und der Glycosopyranosylverbindung der Formel 17 deaktivieren.
Geeignete Pg1 Gruppen umfassen Aralkyl-,
Aralkenyl- und Silylgruppen. Bestimmte Aralkyl- und Alkenylgruppen
umfassen jeweils Benzyl und Allyl. Bestimmte Silylgruppen umfassen
Trialkylsilylgruppen, wie Trimethylsilyl und (t-Butyl)dimethylsilyl. Bevorzugte
Pg1 Gruppen sind Allyl und Benzyl, wobei
eine bevorzugtere Gruppe Benzyl ist. Geeignete Pg5 Gruppen
umfassen Aralkyl und Alkenyl. Bevorzugte Pg5 Gruppen
umfassen Allyl, n-Pentenyl und Benzyl, wobei eine bevorzugtere Gruppe
Benzyl ist. Zusätzlich
müssen
Pg0 und Pg3 durch
eine Verseifung entfernbar sein (das heißt Pg0 und
Pg3 müssen
für Acylgruppen
stehen). Bestimmte Acylgruppen umfassen Formyl, Acetyl, Chloracetyl,
Trichloracetyl, o-Nitrophenylacetyl,
o-Nitrophenoxyacetyl, Trifluoracetyl, Acetoacetyl, 4-Chlorbutyryl,
Isobutyryl, o-Nitrocinnamoyl,
Picolinoyl, Acylisothiocyanat, Aminocaproyl, Benzoyl oder dergleichen.
Bevorzugte Pg0 und Pg3 Gruppen
sind Chloracetyl und Acetyl, wobei eine bevorzugtere Gruppe Acetyl
ist.
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"Phosphatschutzgruppe" meint eine leicht
entfernbare Gruppe, von der in der Technik bekannt ist, dass sie
eine Phosphatgruppe gegen eine unerwünschte Reaktion während Syntheseverfahren
schützt
und selektiv entfernbar ist. Die Verwendung der Phosphatschutzgruppen
ist in der Technik zum Schutz von Gruppen gegen unerwünschte Reaktionen
während
eines Syntheseverfahrens gut bekannt und viele solche Schutzgruppen
sind bekannt, beispielsweise T. H. Greene und P. G. M. Wuts, Protective
Groups in Organic Synthesis, 2. Ausgabe, John Wiley & Sons, New York
(1991). Eine bevorzugte Pg6 Phosphatschutzgruppe
ist Benzyl.
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"Abgangsgruppe" eines aktivierten
Esters meint einen Substituenten mit einer ausreichenden Labilität, so dass
er durch ein gutes Nukleophil substituiert werden kann (beispielsweise
eine Aminogruppe einer Peptideinheit). Die Labilität eines
bestimmten Substituenten variiert in Abhängigkeit der Substituenten
am selben und/oder benachbarten Kohlenstoffatomen und der Art der
Abgangsgruppe. Der Fachmann kennt die Typen an Abgangsgruppen, die
zur Substitution eines Aminonukleophils geeignet sind. Für geeignete
Abgangsgruppen siehe M. Bodansky und A. Bodansky in "The Practice of Peptide
Synthesis", Springer
Verlag, 1984 und M. Bodansky in "Principles
of Peptide Synthesis",
Springer Verlag, 1984. In der vorliegenden Erfindung aktiviert beispielsweise
die Abgangsgruppe das gebundene Carbonyl so, dass die terminale
Aminosäuregruppe
als Linker für
die Verbindung des Disaccharids mit der Peptid einheit wirkt. Bestimmte
Abgangsgruppen umfassen Pentafluorphenoxy, N-Oxysuccinimid, N-Oxyphthalimid und
N-Oxybenzotriazol. Eine bevorzugte Abgangsgruppe ist N-Oxysuccinimid.
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"Orthogonale Schutzgruppen" meint Schutzgruppen,
für die
ein Satz an Bedingungen existiert, worin eine der Gruppen ohne Entfernung
der anderen entfernt werden kann. Der Ausdruck umfasst Schutzgruppen für verschiedene
Reste (beispielsweise orthogonale Amin- und Hydroxyschutzgruppen)
wie auch am selben Rest (beispielsweise orthogonale Hydroxyschutzgruppen).
Es ist nicht erforderlich, dass orthogonale Schutzgruppen notwendigerweise
unterschiedlich sind. Wenn beispielsweise der Ausdruck verwendet
wird, um Schutzgruppen für
denselben Rest zu beschreiben, können
die Gruppen unterschiedlich sein (beispielsweise orthogonale Acetyl-
und Benzylhydroxyschutzgruppen) oder gleich sein (beispielsweise
orthogonale Benzylschutzgruppen).
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"Elektronenziehende
Gruppe" meint eine
Gruppe, die ein stärkerer
Elektronenzieher ist, als Wasserstoff. Elektronen-ziehende Gruppen
zeigen negativ induktive Effekte, während Gruppen, die schlechtere
Elektronenzieher sind als Wasserstoff positiv induktive Effekte
zeigen (siehe beispielsweise E. S. Gould, Mechanism and Structure
in Organic Chemistry, Holt, Rinehart and Winston, New York (1959).
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"Acyl" steht für eine R-C(O)-
Gruppe, worin R an die CO Gruppe durch eine Kohlenstoff-Kohlenstoff-Bindung
gebunden ist.
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"Alkyl" steht für eine aliphatische
Kohlenwasserstoffgruppe, die gerade oder verzweigt ist und etwa
1 bis 20 Kohlenstoffatome in der Kette aufweist. Bevorzugte Alkylgruppen
haben 1 bis 12 Kohlenstoffatome in der Kette, bevorzugter ist hierin
definiertes Niederalkyl. Verzweigt meint, dass eine oder mehrere
Niederalkylgruppen, wie Methyl, Ethyl oder Propyl, an eine lineare
Alkylkette gebunden sind. "Niederalkyl" steht für etwa 1
bis etwa 4 Kohlenstoffatome in der Kette, die gerade oder verzweigt
sein können.
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"Alkenyl" steht für eine aliphatische
Kohlenwasserstoffgruppe, die eine Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindung enthält und die
gerade oder verzweigt ist mit etwa 2 bis etwa 15 Kohlenstoffatomen
in der Kette. Bevorzugte Alkenylgruppen haben etwa 2 bis etwa 12
Kohlenstoffatome in der Kette und bevorzugter etwa 2 bis etwa 4
Kohlenstoffatome in der Kette. Verzweigt meint, dass eine oder mehrere
Niederalkylgruppen, wie Methyl, Ethyl oder Propyl an eine lineare
Alkenylkette gebunden sind. "Niederalkenyl" steht für etwa 2
bis etwa 4 Kohlenstoffatome in der Kette, die gerade oder verzweigt
sein kann. Beispielhafte Alkenylgruppen umfassen Ethenyl, Propenyl,
n-Butenyl, i-Butenyl, 3-Methylbut-2-enyl, n-Pentenyl, Heptenyl,
Octenyl, Cyclohexylbutenyl und Decenyl.
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"Aryl" steht für ein aromatisches,
monocyclisches oder multicyclisches Ringsystem mit etwa 6 bis etwa 14
Kohlenstoffatomen, vorzugsweise etwa 6 bis etwa 10 Kohlenstoffatomen.
Beispielhafte Arylgruppen umfassen Phenyl oder Naphthyl oder substituiertes
Phenyl oder substituiertes Naphthyl.
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"Base der Formel B" und "Base der Formel B2" meint
eine Verbindung, die einen SP2 und SP3 hybridisierten Stickstoff mit einem ungebundenen
Elektronenpaar aufweist, das zur Protonierung fähig ist. Beispiele für Basen
der Formel B oder B1 umfassen Verbindungen,
die optional substituiertes Imino, optional substituiertes Amino
und optional substituierte Amidinogruppen umfassen.
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"Carboxy" meint eine HO(O)C-(Carbonsäure oder
Salz hiervon) Gruppe.
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"N-Oxysuccinimid" meint einen Rest
der folgenden Struktur:
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"Lipidträger" meint gesättigte und
ungesättigte
Kohlenwasserstoffketten. Die Ketten können gerade oder verzweigt
sein. Der Kohlenwasserstoff kann auch substituiert (perfluoriert)
oder unsubstituiert sein. Die Kohlenwasserstoffkette enthält 5 bis
55 Kohlenstoffe und 1 bis 11 Prenyleinheiten, vorzugsweise 25 bis
55 Kohlenstoffe und 5 bis 11 Prenyleinheiten, vor allem 40 bis 55
Kohlenstoffe und 8 bis 11 Prenyleinheiten.
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"Peptid" meint ein Polymer,
das Aminosäurereste
umfasst, die miteinander über
Amidbindungen verbunden sind. Geeignete Peptid- und Polypeptideinheiten
umfassen Peptide, die 2 oder mehr, vorzugsweise 2 bis 4 Aminosäurereste
enthalten. P kann auch ein einzelner Aminosäurerest sein. P steht vorzugsweise
für ein Polypeptid,
das 4 Aminosäurereste
enthält.
Besonders brauchbare Polypeptideinheiten sind D-iGln-L-Lys-D-Ala-D-Ala
oder D-iGln-Dap-D-Ala-D-Ala. Andere Kombinationen an Amiosäuren und
die Anzahl an Aminosäuren,
die in der Aminosäure
oder der Peptideinheit enthalten sind, können in Abhängigkeit des zur Wechselwirkung
mit dem Lipidsubstrat ausgewählten
Enzyms verwendet werden. Geeignete Aminosäurereste umfassen natürliche Aminosäuren, ungewöhnliche
Aminosäuren
und modifizierte Aminosäuren,
wie dies in World Intellectual Property Organization (WIPO) Handbook
an Industrial Property Information and Documentation, Standard ST.25:
Standard for the Presentation of Nucleotide and Amino Acid Sequence
Listings in Patent Applications (1998), einschließlich der
Tabellen 1 bis 6 in Appendix 2 definiert ist.
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"Lipid II" meint eine Verbindung
der folgenden Struktur:
worin
A für Wasserstoff
oder eine Carboxylgruppe (-CO
2H oder ein
Salz hiervon) steht, Ac für
-C(O)CH
3 steht und W
+ jeweils
unabhängig
für ein
Proton oder Kation steht, das aus der Gruppe ausgewählt ist,
die besteht aus einem Alkalimetall (beispielsweise Natrium oder
Kalium), Erdalkalimetall (beispielsweise Magnesium oder Calcium),
Ammonium, Alkylammonium (beispielsweise Methylammonium oder Ethylammonium)
und Dialkylammonium (beispielsweise Dimethylammonium, Methylethylammonium
oder Diethylammonium). Vorzugsweise ist die Pyrophosphatgruppe nicht
geschützt.
Für gram-positives
Lipid II steht A im allgemeinen für Wasserstoff, während für gram-negatives
Lipid II A im allgemeinen für
eine Carboxylgruppe steht "Im
wesentlichen rein" meint
eine isolierte Reinheit von größer oder
gleich 99% Reinheit.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Die 1 erläutert den
Transglykosylierungsprozess unter Verwendung von Lipid II als Substrat
in Form einer Zeichnung.
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Die 2 erläutert die
Fluoreszenzdetektion der Glykanstränge, die durch die Inkubation
eines synthetisierten Dansyl-verbundenen Lipid II Derivats mit einer
monofunktionellen Transglykosylase (MtgA) von Staphylococcus aureus,
erzeugt werden.
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Brauchbarkeit von Lipid II und Analoga
hiervon
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I. Quantifizierung des Lysozyms mittels
Lipid II
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Das
Lipid II ist zur Quantifizierung von Lysozym brauchbar, einem Enzym,
das vorzugsweise die β-1,4-glucosidischen
Bindungen zwischen N-Acetylmuraminsäure und N-Acetylglucosamin
hydrolysiert, die beispielsweise in der Mucopeptidzellwandstruktur
der Mikroorganismen hydrolysiert, wie Micrococcus lysodeikticus.
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Lysozym
kann der Mediator bei der Antitumorfunktion von Makrophagen sein
(Osserman et al., (1973) Nature 243: 331), von denen gezeigt wurde,
dass sie das Enzym sekretieren (Gordon et al. (1974) J. Exp. Med. 139:
1228). Knorpellysozym spielt eine Rolle bei der Knorpelverkalkung
(Kuettner et al. (1974) Biochim. Biophys. Acta 372: 335). Es gab
ein Interesse an Lysozym als "natürliches" Antibiotikum und
als Hilfe bei der Krankheitsdiagnose (Glynn (1968) Sci. Basis Med.
Ann. Rev. 31, Pruzanski et al. (1969) Amer. J. Med. Sci. 258: 405).
Erhöhte
Mengen an Serum- und Harnlysozym sind bei monocytärer und
monomyeloischer Leukämie
vorhanden (Osserman et al. (1966) J. Exp. Med. 124: 921, Brierre
et al. (1974) Clin. Chim. Acta 50: 265). Das Vorkommen dieses Enzyms
in der cerebrospinalen Flüssigkeit
zeigt Tumoren des zentralen Nervensystems an (Newman et al. (1974)
Lancet II 756). Normalerweise ist die Lysozymaktivität in Urin,
Gallenflüssigkeit und
Spinalflüssigkeit
praktisch abwesend (Hankiewicz et al. (1974) Clin. Chim. Acta 57:
205). Das Enzym wird auch zur Lyse von E. coli und Streptomyceten
für Extraktionszwecke
(Haas et al. (1975) Methods in Enzymology XLIII (J. Hash, Herausgeber)
Academic Press, N. Y., Seite 621), wie als Extraktionsgruppen-spezifisches Antigen
verwendet (Watson et al. (1975) J. Clin. Microbiol. 1: 274).
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Daher
weist Lysozym mehrere wichtige medizinische und forschungsorientierte
Implikationen und Verwendungen auf und eine genaue Quantifizierung
hiervon ist bei diesen Anwendungen wichtig.
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Anfänglich wurde
die Lysozymaktivität über einen
turbimetrischen Zellrest mittels Micrococcus luteus als Substrat
abgeschätzt.
Die Geschwindigkeit der Lyse der Zellen durch Lysozym wird spektrophotometrisch durch
Messen der Abnahme der Turbidität
der Zelllösung
bestimmt. Jedoch ist dieses Verfahren aufgrund der fehlenden Uniformität von M.
luteus Zellpulver nicht verlässlich
reproduzierbar. Die Ergebnisse variieren auch breit mit den Unterschieden
der Ionenstärke
im Puffer.
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Derzeit
kann ein im Handel erhältliches
Substrat für
eine colorimetrische Untersuchung der Lysozymaktivität von Sigma
Chemical Company (St. Louis, MO) bezogen werden. Das Substrat ist
der synthetische trimere Zucker p-Nitrophenyl-β-D-N,N',N''-triacetylchitotriose
(PNP-(GlcNac)3) (Sigma Katalog nummer N-8638). Längere und
kürzere
Acetylchitooligosaccharide wurden auch für Lysozymtests verwendet, das
heißt PNP-(GlcNAc)n, worin n = 2 – 5. In allen Fällen führt die
bevorzugte Spaltstelle für
Lysozym zur Bildung von PNP-GlcNAc. Die Aktivität, die in dem Test gemessen
wird, ist die Zunahme der Absorption bei 405 nm des freigesetzten
p-Nitrophenols. Jedoch führt
die Spaltung des Substrats durch Lysozym zu PNP-GlcNAc nicht direkt
zur Freisetzung von p-Nitrophenol. Um verlässliche colorimetrische Messungen
der Lyozymaktivität
zu bekommen, muss man den Test an ein zweites Enzym, nämlich β-N-Acetyl-Hexosaminidase
(NAHase) kuppeln. NAHase spaltet PNP-GlcNAc unter Freisetzung von
p-Nitrophenol, das
dann quantifiziert wird (Nanjo et al (1988), J. Biochem. 104: 255–258). Dieser
Test führt,
obwohl er akurater ist als frühere
Tests, immer noch zu einer großen
Fehlerbreite aufgrund der Lysozymspaltung des Substrats, das andere
Spaltprodukte als PNP-GlcNAc bildet. Zweienzymsysteme sind ebenfall
weniger bevorzugt als ein System, das direkt die Aktivität von Interesse
misst. Ein neuer und verbesserter Test, der sehr genau und leicht
zu verwenden ist, wäre
in der Laborumgebung für
die Routinebestimmung von Lysozym in pharmazeutischen/diagnostischen
Präparationen
und biologischen Materialien wertvoll. Ein solcher Test kann als
genaues Werkzeug für
die Diagnose von Leukämie
und Tumoren des zentralen Nervensystems verwendet werden. Die Detektion
der Lysozymaktivität in
humanem Serum, Urin oder cerebrospinaler Flüssigkeit würde schnell und genau bei der
Diagnose bestimmter Krebsarten helfen, wie dies oben erwähnt ist,
und würde
ein wertvoller Zusatz im Arsenal der diagnostischen Krebswerkzeuge
sein. Das Lipid II kann folgendermaßen in Lysozymtests verwendet
werden.
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Lipid
II, das mit Oregon Green am ε-Amin
des Lysinaminorests des Pentapeptids gemäß den Anleitungen des Herstellers
(Molecular Probes, Eugene, OR) markiert wird, ist ein fluoreszierendes
Molekül.
Dieses markierte Lipid II Derivat kann mittels Staphylococcus aureus
monofunktioneller Transglykosylase A (MtgA,
US 6 143 868 A und
US 5 922 540 A )
in die Peptidoglykanstränge,
die nicht fluoreszierend sind. Die Polymerisation wird mittels 100 μM Oregon
Green-markiertem Lipid II, 5 μM
MtgA, 50 mM MES (pH 5,9), 25 mM MgCl
2, 16,7 mM
NaCl und 0,27 mM CHAPS erreicht, polymerisiert werden. Die Polymerisation
ist nach etwa 5 Stunden bei 25°C
vollständig.
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Die
angehängten
Fluorophore (entweder benachbarte Farbstoffe oder jene, die vier
wiederholte Disaccharideinheiten voneinander entfernt wird) des
Polymers Wechselwirken aufgrund der Selbstlöschung, wenn sie nahe zusammengebracht
werden. Die Zugabe von Lysozym zum markierten Peptidoglycanmaterial
führt zu
einer Spaltung derselben Bindungen, die durch MtgA bei der Polymerisationsreaktion
gebildet werden. Nach der Spaltung dieser Bindungen werden die Farbstoffe
physikalisch getrennt, was zu einem Verlust der Wechselwirkung zwischen
den Farbstoffmolekülen
führt und
so zu einer anschließenden
Zunahme der Fluoreszenz aufgrund der Abnahme der Selbstlöschung.
Die Verfolgung der Fluoreszenz der Lysozym-katalysierten Reaktion
(Anregung: 495 nm, Emission: 521 nm) über die Zeit im Vergleich zu
der einer Standardkurve erlaubt es einem die Aktivität des Lysozyms
zu quantifizieren, das in der Zielpräparation vorhanden ist.
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Daher
kann ein Lysozymtestkit vorpolymerisierte Ketten des Oregon Green
markierten Peptidoglykans, für
das Lipid II ein erforderliches Ausgangsmaterial ist, größenfraktioniert
in Längen
enthalten, die unmittelbar zu einer Erhöhung der Fluoreszenz nach der
anfänglichen
Lysozymspaltung führen.
Beispielsweise führen
Dimere bei einer Spaltung sicherlich zu einer Zunahme der Fluoreszenz.
Alternativ dazu können
Peptidoglycanpolymere mit Oregon Green so markiert werden, dass
die Markierungsreste nahe genug zusammengebracht werden, um zu einer
vollständigen
Löschung
zu führen,
aber ausrei chend weit voneinander entfernt sein, dass die erste
Spaltung zu einer unmittelbaren Milderung der Löschung führt. Die Menge an Oregon Green
Markierung, die in das Polymer eingearbeitet wird, kann durch die
Variation des Verhältnisses
an markiertem und nicht-markiertem Lipid II kontrolliert werden,
das in der Polymerisiationsreaktion verwendet wird. Das markierte
Peptidoglycan kann im Kit entweder als wässrige Lösung oder als festes Pulver
vorkommen. Eine wässrige
Lösung
eines solchen Oregon Green markierten Peptidoglycans kann in einem
Puffer der Wahl hergestellt werden und Aliquots der zu quantifizierenden
Lysozympräparation
können
dann zugegeben werden. Die Überwachung
der Zunahme der Fluoreszenzintensität über die Zeit (Anregung: 495
nm, Emission: 521 nm) und der Vergleich der Ergebnisse mit denen,
die aus einer Standardkurve erhalten werden, liefert ein quantitatives
Maß der
Lysozymaktivität
in der Enyzmpräparation.
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II. Reinigung von Lantibiotika mittels
Lipid II
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Lantibiotika
sind eine Klasse an Peptidantibiotika, die durch spezifische posttranslationale
Modifikationen gekennzeichnet sind, die zur Bildung der seltenen
Thioetheraminosäuren
Lanthionin und/oder 2-Methyllanthionin
innerhalb dieser Moleküle
führen
und so diesen Namen "Lantibiotika" (Lanthioninenthaltende
Antibiotika) erhalten. Die Lantibiotika Epidermin, Gardimycin (Actagardin),
Mersacidin und Nisin haben eine antibakterielle Aktivität gegen
gram-positive Organismen.
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Kommerziell
wurde Nisin Z als Konservierungsstoff für mehrere Jahrzehnte verwendet,
insbesondere in der Milchindustrie. Es ist für den Mensch untoxisch und
die Entwicklung einer Resistenz gegenüber diesem Antibiotikum wurde
trotz der ausgedehnten Verwendung nicht beobachtet. Nisin Z wird
derzeit sowohl als Arzneimittelkandidat für die Humananwendung als auch
für die
Einarbeitung in medizinische Vorrichtungen und Oberflächen der
Nahrungsmittelprozessierungsmaschinen in Betracht gezogen, um mikrobiologisches
Wachstum zu verhindern. Epidermin, Gardimycin und Mersacidin sind
potentiell brauchbar als antibakterielle Arzneimittel zur Behandlung
der bakteriellen Infektionen beim Menschen.
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Epidermin,
Mersacidin und Nisin Wechselwirken spezifisch mit Lipid II (Broetz
et al. (2000) Journal of Antimicrobial Chemotherapy 46: 1–6, Breukink
et al. (1999) Science 286: 2361–2364,
Broetz et al., (1998) Antimicrobial Agents and Chemotherapy 42 (1):
154–160).
Während
es keine direkte Evidenz für
die Bindung von Gardimycin an Lipid II gibt dürfte eine solche Bindung in
Anbetracht der strukturellen Ähnlichkeiten
zwischen Gardimycin und Mersacidin auftreten. Man dürfte daher
erwarten, dass alle diese Lantibiotika aus einem Gemisch an Verbindungen
gereinigt werden können,
wie einem Kulturüberstand
aus einem Lantibiotikum-produzierenden mikrobiellen Stamm durch
Affinitatschromatographie auf einem Harz, das immobilisiertes Lipid
II enthält.
Beispiele für
Lantibiotika-bildende Stämme
umfassen Lactococcus lactis ssp. lactis (Nisin), Staphylococcus
epidermidis (Epidermin), Bacillus sp. Stamm HIL Y-85,54728 (Mersacidin)
und Actinoplanes liguriae (Gardimycin). Für diesen Zweck wird das Lipid
II an aktivierte Harze gekuppelt, beispielsweise an jene, die von Lieferanten
erhältlich
sind, wie Amersham Pharmacia Biotech. Die Kupplung wird gemäß den Anleitungen
des Herstellers ausgeführt.
Im allgemeinen wird eine Lösung
des gewünschten
Liganden, in diesem Fall Lipid II, einfach mit einer Suspension
des aktivierten Harzes in einem geeigneten Lösemittel oder Puffer gemischt
(bestimmt durch die Löslichkeit
des Liganden und durch die verwendete Kupplungschemie), inkubiert
und der überschüssige Lipid
II Ligand wird weggewaschen.
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Falls
das Kupplungsverfahren zu einer Orientierung des Lipids II relativ
zur Oberfläche
des Harzes führt,
die keine Bindung von Lantibiotika erlaubt, dann wird Lipid II an
hydrophobe Kügelchen
gebunden, um dieses Problem zu überwinden.
Auf diese Weise wird Lipid II auf dieselbe Weise präsentiert,
wie es in der natürlichen
Membranumgebung gefunden wird. Eine Monoschicht von Lipid II wird
auf den hydrophoben Kügelchen
gebildet, wie dies für
eine Phospholipidmonoschicht von Retzinger et al. ((1985) Analytical
Biochemistry 150: 131–140)
oder Kim et al. ((1997) Analytical Biochemistry 250 (1): 109–116) beschrieben
ist. Beispielsweise werden Polystyroldivinylbenzolkügelchen
zusammen mit Lipid II in Hexan/Ethanol (etwa 1/1, V/V) ultrabeschallt
und getrocknet. Die Kügelchen
werden in Wasser redispergiert und mit Wasser gewaschen, was zu
einer Lipidmonophase auf der Oberfläche der hydrohoben Kügelchen
führt.
Falls die molekulare Form von Lipid II nicht mit der Bildung einer
reinen Lipid II Monoschicht auf der Oberfläche der Kügelchen kompatibel ist, werden
die Kügelchen
mit einem Gemisch der Phospholipide und Lipid II beschichtet.
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Das
Lantibiotika-enthaltende Gemisch passiert dann die Säule, die
das Lipid II Harz enthält,
unter Bedingungen, die die Bindung der Lantibiotika an das immobilisierte
Lipid II erlauben. Beispielsweise erlauben gezeigte Bedingungen
(Broetz et al. (1998) Antimicrobial Agents and Chemotherapy 42 (1):
154–160)
die Bindung von Mersacidin und vermutlich Gardimycin an Lipid II
und umfassen die folgenden:
- a) 50 mM Tris-HCl,
pH 7,8, 10 mM MgCl2, 23°C oder
- b) halbkonzentriertes Müller-Hinton
Medium.
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Bedingungen,
unter denen Epidermin und Nisin an Lipid II binden (Broetz et al.
(1998) Molecular Microbiology 30 (2): 317–327) umfassen:
- a) 69 mM Tris-HCl, pH 8,8, 58 mM MgCl2,
11,6 mM NH4Cl, 5,8 mM SDS oder
- b) 10 mM Tris-HCl, pH 7,2, 0,85% NaCl.
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Zusätzliche
Bedingungen, unter denen Nisin an Lipid II bindet (Wiedemann et
al. (2001) Journal of Biological Chemistry 276 (1): 1772–1779) umfassen
25 mM MES-KOH, pH 6,0, 50 mM K2SO4 oder 50 mM MES-KOH, pH 6,0, 100 mM K2SO4.
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Ungebundene
Nicht-Lantibiotikamaterialien werden durch Elution der Säule mit
demselben Puffer entfernt, der für
die Lantibiotikabindung an Harz-immobilisiertes Lipid II verwendet
wird.
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Es
wird erwartet, dass Mersacidin und Gardimycin von der Säule durch
Waschen des Harzes mit einem Puffer, beispielsweise 50 mM Tris-HCl,
pH 7,8 eluiert werden, worin EDTA enthalten ist, um divalente Kationen
zu entfernen. Alternativ dazu kann gebundenes Lipid II säurehydrolysiert
werden, um die Bindung zwischen MurNAc und Phosphat aufzubrechen,
was Fragmente erzeugt, die nicht mehr mit Mersacidin oder Gardimycin
Wechselwirken.
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Es
wird auch erwartet, dass die Wechselwirkungen von Nisin und/oder
Epidermin mit Lipid II, das kovalent an das Harz gebunden ist, mit
einem organischen Lösemittel
aufgebrochen werden, beispielsweise 100% Acetonitril oder einem
Detergenz. Extreme pH Werte, hohe Salzkonzentrationen oder wässrige Puffer, die
EDTA enthalten, können
ebenfalls verwendet werden.
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Überblick über den
synthetischen Ansatz
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Die
Diversität
der Strukturelemente, die in Lipid II vorkommen, stellen mehrere
signifikante Herausforderungen für
eine Totalsynthese dar. Der zentrale Kern von Lipid II besteht aus
einem β-[1,4]-verbundenem Disaccharid,
das N-Acetylglucosamin (NAG) und N-Acetylmuraminsäure (NAM)
Unterein heiten enthalten. Der Muramylrest wird ferner mit einer
Pentapeptidkette (beispielsweise L-Ala-D-iGln-L-Lys-D-Ala-D-Ala oder L-Ala-D-iGln-meso-DAP-D-Ala-D-Ala)
an die Position 3 über
eine Lactylbindung wie auch als chemisch empfindlicher Undecaprenyl-verbundener α-Glycosyldiphosphatrest
gebunden.
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Die
Synthese des zentralen Disaccharidkernfragments selbst in orthogonal
geschützter
Form stellt eine signifikante Syntheseherausforderung dar. Beispielsweise
ist die Identifizierung eines Schutzschemas mit einer Dreifachorthogonalität hocherwünscht, um
eine selektive Demaskierung der drei Typen an vorhandenen Hydroxylgruppen
(das heißt
anomeres OH, peripheres OH und Carboxyl OH) zu erreichen. Zusätzlich dürfte die
stereoselektive Konstruktion der β-[1,4]-glycosidischen
Bindung unabhängig
von der zur Erzeugung eines reaktiven Glycosylkationendonors schwierig
sein. In Bezug auf beispielsweise das Glycosylkation trägt jede der
folgenden inhärenten
Eigenschaften zu einem Verlust der Reaktivität des Glycosylkationenakzepors
bei (i) der intrisische Verlust der Nukleophilizität der C(4)-Hydroxylgruppe der
Glucopyranose-basierten Akzeptoren, (ii) zusätzliche sterische Ansammlungen
um das C(4)-Hydroxyl der Muraminsäure-basierten Akzeptoren und (iii)
zusätzliche
elektronische Deaktivierung der 2-Desoxy-2-acylaminoglucopyranoseakzeptoren
relativ zu ihren Glucopyranose-basierten Gegenstücken. In Bezug auf den Glycosylkationendonor
ist ein Aktivierungsverfahren mit einer Prädisposition für die Bildung
einer β-[1,4]-glycosidischen
Bindung erforderlich. Die Reaktionsbedingungen für die Glycosylkationerzeugung
müssen
auch mit der sowohl im Donor als auch im Akzeptor vorhandenen Funktionalität kompatibel
sein. Jedes der Syntheseprobleme, das mit einer stereoselektiven
Konstruktion eines NAG-NAM Disaccharidvorläufers assoziiert ist (siehe
Schema II später)
wurde adressiert und es wurde ein Protokoll für deren Synthese im mehrfachen
Grammmaßstab
in einer vollkommen ausdifferenzierten Form entwickelt. Das Syntheseverfahren
für die
Herstellung des NAG-NAM Disaccharidvorläufers ist in den Beispielen
dargestellt. Der Disaccharidken kann alternativ dazu mittels der
allgemeinen Verfahren hergestellt werden, die in D. Kantoci et al.,
Carbohydrate Research 162, 227 (1987) beschrieben sind.
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Zusätzlich zur
Synthese des Disaccharidkerns wurden auch andere Herausforderungen
bei der Totalsynthese von Lipid II erfolgreich adressiert, die umfassen:
(1) ein Verfahren zur Einführung
eines anomeren Phosphats in einen geeignet geschützten Disaccharidvorläufer in
einer α-selektiven
Weise, (2) ein mildes Verfahren zur Einführung des chemisch empfindlichen
Undecaprenyl-gebundenen Diphosphats, (3) die Orthogonalität der in
der Pentapeptidseitenkette und der Kohlenhydratperipherie verwendeten
Schutzgruppen mit denen, die zur vorübergehenden Maskierung der
reaktiven Funktionalität
am anomeren Zentrum des Muramylfragments verwendet werden, (4) die
Koordination des gesamten Schutzgruppenschemas, um eine umfassende
Schutzgruppenabspaltung unter milden Reaktionsbedingungen als letzten
Schritt in der Synthese zu erlauben und (5) Entwicklung eines Hochleistungsflüssigchromatographieprotokolls
(HPLC) zur Reinigung des Endprodukts. Die später beschriebene Synthese von
Lipid II adressiert jedes dieser oben aufgeführten Probleme erfolgreich.
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Die
Einführung
des Undecaprenyl-gebundenen Diphosphatrests in einer späteren Stufe
der Synthese liefert bestimmte Vorteile. Beispielsweise vermeidet
sie potentielle Löslichkeitskomplikationen
in anschließenden
Reaktionen, die aus dem verstärkten
lipophilen Charakter des Undecaprenylgebundenen Substrats entstehen
können.
Zusätzlich
minimiert die Einführung
des Lipid-gebundenen Diphosphats zum späteren Zeitpunkt auch die Anzahl
der anschließenden
Syntheseoperationen, die die chemisch empfindliche allylische Diphosphatbindung
widerstehen muss.
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Es
wurde auch festgestellt, dass die Verwendung von Basen-abspaltbaren
Schutzgruppen für
alle funktionellen Gruppen, die nach ihrem Einbau unmaskiert sind,
es erlaubt, jede potentielle Säureempfindlichkeit
des anomeren Diphosphats zu vermeiden.
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Eine
Zersetzung des Lipid II Zwischenprodukts aufgrund der Säureempfindlichkeit
der Pyrophosphatgruppe wurde in der Technik nicht vollkommen erkannt.
Es wurde nun festgestellt, dass wenn der Pyrophosphatrest in der
Verbindung vorhanden ist, die Nebenprodukte aus der Zersetzung durch
die Aufrechterhaltung des pH über
etwa 6 minimiert werden können.
Vorzugsweise wird der pH zwischen 6 und 12, bevorzugter 7 bis 10,
noch bevorzugter 7 bis 9 gehalten. Es wird angenommen, dass sogar
das natürliche
Produkt in höheren Ausbeuten
und höherer
Reinheit isoliert werden kann, falls der pH bei einem pH gehalten
wird, der größer als 6
ist, anstelle der derzeitigen Praxis, bei der 6 M Pyridinium/Acetat
im Isolierungsverfahren verwendet wird, das einen pH von 4,2 aufweist.
Für eine
detaillierte Beschreibung der derzeitigen Isolierungsverfahren für das natürliche Produkt
siehe: Y. Van Heuenoort et al., "Membrane
Intermediates in the Peptidoglycan Metabolism of Escherichia coli:
Possible Roles of PBP 1b und PBP 3,", J. Bacteriol., 174 (11), 3549–3557 (1992)
und J. S. Anderson et al., "Biosynthesis
of the Peptidoglycan of Bacterial Cell Walls", J. Biol. Chem., 242 (13), 3180–3190 (1967).
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Das
Lipid II kann mittels herkömmlicher
Chromatographieverfahren gereinigt werden, die dem Fachmann bekannt
sind. Ein besonders brauchbarer Satz an Chromatographiebedingungen
ist in den Beispielen erläutert.
Das Lipid II wird in Reinheiten isoliert, die viel höher sind
als die derzeit verfügbaren.
Man kann das Lipid II in Reinheiten von mehr als 50% isolieren.
Im allgemeinen kann das Lipid II mit einer Reinheit von größer oder
gleich 60%, 70%, 80%, 90%, 95% oder 98% und unter optimalen Bedingungen
in im wesentlichen reiner Form (≥ 99%)
isoliert werden.
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Es
ist verständlich,
dass die Erfindung alle geeigneten Kombinationen der bestimmten
und bevorzugten Gruppierungen und individuellen oder kombinierten
Verfahrensschritte abdeckt, wie dies hierin beschrieben ist.
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Allgemeine Herstellung von Lipid II Analoga
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Eine
Verbindung der Formel 1, worin die Variablen wie oben beschrieben
sind, kann durch Entfernung der Pg
0 und
Pg
3 Gruppen und der Abspaltung der P Gruppe
einer Verbindung der Formel 2, worin die Variablen wie hierin beschrieben
sind,
in Gegenwart
eines Schutzgruppenabspaltungsmittels unter geeigneten Bedingungen
hergestellt werden. Bestimmte Pg
0 und Pg
3 Gruppen sind Acetyl oder dergleichen. Ein
bestimmtes Schutzgruppenabspaltungsmittel ist wässriges Natriumhydroxid oder
dergleichen. Bestimmte Schutzgruppenabspaltungsbedingungen umfassen
die Ausführung
der Schutzgruppenabspaltung in einer etwa 1:1 Lösung aus 1,4-Dioxan:Wasser oder
dergleichen, während
für etwa
2 Stunden gerührt
wird.
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Eine
Verbindung der Formel 2, worin die Variablen wie hierin beschrieben
sind, kann durch die Behandlung eines aktivierten Phosphats der
Formel 4 hergestellt werden, worin 11 für eine Abgangsgruppe
steht und die anderen Variablen wie hierin beschrieben sind, mit
einem Monophosphat der Formel 3, worin B2 für eine Base
steht und X wie hierin beschrieben ist, unter geeigneten Kupplungsbedingungen.
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Ein
bestimmtes L1 ist Imidazolyl oder dergleichen.
Bestimmte Bedingungen umfassen die Exposition des aktivierten Phosphats
gegenüber
dem Monophosphat (Et3NH+ Salz)
oder dergleichen in Gegenwart von 1H-Tetrazol oder dergleichen (1 Äquivalent) über etwa
4 Tage in DMF/THF unter etwa einer Argonatmosphäre oder dergleichen.
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Eine
Verbindung der Formel 3, worin die Variablen wie hierin beschrieben
sind, kann hergestellt werden durch (1) Schutzgruppenabspaltung
an einer Verbindung der Formel 22, worin Pg9 für eine Phosphatschutzgruppe
steht und X wie hierin beschrieben ist, in Gegenart eines Schutzgruppenabspaltungsmittels
unter geeigneten Bedingungen und (2) Behandlung der entstehenden
Verbindung mit einer Base der Formel B2, worin
B2 wie hierin beschrieben ist.
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Eine
bestimmte Pg9 Phosphatschutzgruppe ist ein
2,2,2-Trichlorethyl oder dergleichen. Eine bestimmte Base der Formel
B2 ist Triethylamin oder dergleichen. Ein
bestimmtes Schutzgruppenabspaltungsmittel ist Zn Staub oder dergleichen
in Gegenwart einer Protonenquelle (beispielsweise HCl) oder dergleichen.
Bestimmte Bedingungen umfassen die Zugabe von 0,1 M HCl oder dergleichen
in THF (2–5
ml) oder dergleichen tropfenweise in 2 Portionen über etwa
1 Stunde zu einer gerührten
Lösung
oder Suspension in THF oder dergleichen einer Verbindung der Formel
22 (etwa 1 Äquivalent)
und Zinkstaub (etwa 12 Äquivalente)
oder dergleichen bei etwa 0°C.
Das Reaktionsgemisch wird bei etwa 0°C gerührt und wird bis zur Vollständigkeit
durch TLC verfolgt. Nach der Vollständigkeit wird das Reaktionsgemisch
zwischen Et2O oder dergleichen und 1 N HCl
oder dergleichen aufgeteilt und gerührt, bis der Zinkstaub oder
dergleichen vollständig
aufgelöst
ist. Die Phasen werden getrennt und die wässrige Phase wird mit Et2O (× 3)
oder dergleichen extrahiert. Die vereinigten Et2O
Phasen werden mit Na2SO4 getrocknet
und filtriert. Triethylamin oder dergleichen (1–3 ml) oder dergleichen wird
zugegeben und die organische Phase wird im Vakuum unter Bildung
der Verbindung 3 konzentriert (80–95%).
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Eine
Verbindung der Formel 22, worin die Variablen wie oben beschrieben
sind, kann durch Kupplung einer Verbindung der Formel 23, worin
L3 für
eine Abgangsgruppe steht und Pg9 wie hierin
beschrieben ist, mit einem Lipidalkohol der Formel 24, worin X wie
hierin beschrieben ist, unter geeigneten Bedingungen hergestellt
werden.
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Eine
bestimmte -L3 Gruppe ist Cl oder dergleichen.
Eine bestimmte Pg9 Gruppe ist 2,2,2-Trichlorethyl oder
dergleichen. Bestimmte Bedingungen umfassen die Zugabe einer Verbindung
der Formel 23 (etwa 1,5 Äquivalente)
und N,N-Dimethylaminopyridin (etwa 0,2 Äquivalente) oder dergleichen,
zu einer Lösung
des Lipidalkohols (etwa 1 Äquivalent)
oder dergleichen in wasserfreiem CH2Cl2 (etwa 0,1 M) oder dergleichen). Triethylamin
(etwa 3 Äquivalente)
oder dergleichen wird tropfenweise zugegeben und die Reaktion wird
bei Raumtemperatur gerührt.
Nach Vervollständigung
der Reaktion, wie dies durch TLC gezeigt wird, wird das Reaktionsgemisch
zwischen CH2Cl2 oder
dergleichen und 1 N HCl oder dergleichen aufgeteilt. Die wässrige Phase wird
mit CH2Cl2 (3 ×) oder
dergleichen extrahiert. Die organische Phase wird nacheinander mit
H2O und Kochsalzlösung oder dergleichen gewaschen,
getrocknet (Na2SO4)
oder dergleichen und im Vakuum konzentriert. Der Rückstand
wird durch Blitzchromatohgraphie über Silicagel gereinigt, wobei
mit einem Gradienten aus Hexan bis etwa 10% EtOAc in Hexan eluiert
wird. Die Konzentrierung der relevanten Fraktionen ergibt die Verbindung
der Formel 22 (etwa 80 bis etwa 90%) als farbloses Öl.
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Eine
Verbindung der Formel 4, worin die Variablen wie hierin beschrieben
sind, kann durch Kupplung einer Verbindung der Formel 6, worin B
für eine
Base steht und die anderen Variablen wie hierin beschrieben sind,
mit einem Aktivierungsmittel der Formel 5 unter geeigneten Bedingungen
hergestellt werden.
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Die
Kupplungsreaktion ergibt anfänglich
ein Phosphatdiesterzwischenprodukt, das CO2 unter
Bildung des aktivierten Phosphats der Formel 4 abgibt. Ein bestimmtes
Aktivierungsmittel ist CDI oder dergleichen. Eine bestimmtes Basengegenion
BH+ ist C5H5NH+ oder dergleichen.
Bestimmte Bedingungen umfassen die Ausführung der Reaktion in wasserfreiem
DMF/THF oder dergleichen für
etwa 2 Stunden. Eine elektrophile Aktivierung des anomeren Phosphats
durch Umwandlung zum entsprechenden Phoshorimidazolatderivat ist in
X. Fang et al., Bioorg. Med. Chem. Lett., 5, 2701 (1995) beschrieben.
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Eine
Verbindung der Formel 6, worin die Variablen wie hierin beschrieben
sind, kann hergestellt werden durch (1) Entfernung der Pg6 Gruppen einer Verbindung der Formel 7,
worin die Variablen wie hierin beschrieben sind, in Gegenart eines
Hydrierungsmittels unter geeigneten Bedingungen und (2) Behandlung
der entstehenden Verbindung mit einer Base der Formel B unter Bildung
eines Phosphatsalzes.
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Eine
bestimmte Pg6 Gruppe ist Benzyl oder dergleichen.
Ein bestimmtes Hydrierungsmittel ist Pd/C oder dergleichen. Bestimmte
Hydrierungsbedingungen umfassen die Zugabe der Verbindung 7 zu einer
Suspension mit etwa 10% Pd/C oder dergleichen in einem Alkohol (vorzugsweise
Methanol) oder dergleichen, der in einem Eisbad unter Erleichterung
der Entgasung der Reaktionslösung,
gekühlt
wird. Die Lösung
wird dann auf Raumtemperatur erwärmt
und bei atmosphärischem
Druck für
etwa 1,5 Stunden hydriert. Eine bestimmte Base der Formel B ist
Pyridin oder dergleichen.
-
Eine
Verbindung der Formel 7, worin die Variablen wie oben beschrieben
sind, können
durch Kupplung eines aktivierten Esters der Formel 9, worin -OL
für eine
Abgangsgruppe steht und die anderen Variablen wie hierin beschrieben
sind, mit einer Aminosäure/einem
Peptid der Formel 8, worin P wie hierin beschrieben ist, unter geeigneten
Bedingungen hergestellt werden.
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Ein
bestimmtes -OL ist N-Oxysuccinimid oder dergleichen. Bestimmte Bedingungen
umfassen die Auflösung
der Verbindungen der Formel 8 und 9 zusammen mit iPr2NEt
oder dergleichen in DMF oder dergleichen und Rühren etwa bei Raumtemperatur
unter Argon oder dergleichen für
18 Stunden.
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Eine
Verbindung der Formel 8, worin die Variablen wie oben beschrieben
sind, wird durch herkömmliche
Peptidsyntheseverfahren hergestellt, die in der Technik bekannt
sind.
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Ein
aktivierter Ester der Formel 9, worin die Variablen wie hierin beschrieben
sind, können
durch Veresterung einer Säure
der Formel 11, worin die Variablen wie hierin definiert sind, mit
einer Verbindung der Formel 10 unter geeigneten Bedingungen hergestellt
werden.
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Ein
bestimmtes LOH ist N-Hydroxysuccinimid oder dergleichen. Bestimmte
Bedingungen umfassen die Auflösung
der Verbindung der Formel 11, EDCI oder dergleichen und N-Hydroxysuccinimid
oder dergleichen in wasserfreiem DMF oder dergleichen und das Rühren für 18 Stunden.
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Eine
Säure der
Formel 11, worin die Variablen wie hierin beschrieben sind, kann
durch Entfernung der Pg4 Gruppe einer Verbindung
der Formel 12, worin die Variablen wie hierin beschrieben sind,
in Gegenwart einer Carboxyschutzgruppe unter geeigneten Bedingungen
hergestellt werden.
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Die
Schutzgruppenabspaltung am Carboxy wird mittels eines geeigneten
Schutzgruppenabspaltungsmittels ausgeführt, das von der Art der Carboxyschutzgruppe,
das heißt
ob sie unter Säure-,
Base- oder Hydrierungsbedingungen entfernbar (labil) ist und anderen
reaktiven Resten in der Verbindung abhängt, die der Schutzgruppenabspaltung
unterzogen werden, das heißt
ein Schutzgruppenabspaltungsmittel wird so ausgewählt, dass
es die Schutzgruppenabspaltung ohne Beeinflussung der anderen reaktiven
Reste ausführt,
falls nicht eine gleichzeitige Reaktion erwünscht ist. Eine bestimmte Pg4 Gruppe ist -CH2CH2SO2Ph oder dergleichen.
Ein bestimmtes Schutzgruppenabspaltungsmittel ist DBU oder dergleichen.
Bestimmte Bedingungen umfassen das Lösen der Verbindung 12 in CH2Cl2 oder dergleichen
und die Zugabe von DBU oder dergleichen tropfenweise unter Argonatmosphare
oder dergleichen.
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Ein
Phosphotriester der Formel 12, worin die Variablen wie hierin beschrieben
definiert sind, kann hergestellt werden durch (1) Kupplung eines
Lactols der Formel 13, worin die Variablen wie hierin beschrieben sind,
mit einer Verbindung der Formel L2P(OPg6)2, worin 12 für
eine Abgangsgruppe steht und die anderen Variablen wie hierin beschrieben
sind, unter geeigneten Phosphitylierungsbedingungen und (2) Oxidation
des entstehenden Phosphits zu einem Phosphat in Gegenwart eines
Oxidationsmittels unter geeigneten Oxidationsbedingungen.
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Eine
bestimmte Verbindung der Formel L2P(OPg6)2 ist Et2NP(OBn)2 oder dergleichen.
Bestimmte Phosphitylierungsbedingungen umfassen die schnelle Zugabe
des Lactons in wasserfreiem CH2Cl2 oder dergleichen zu einer stark gerührten Suspension
an Tetrazol oder dergleichen und Et2NP(OBn)2 oder dergleichen in wasserfreiem CH2Cl2 unter Argon
bei etwa 25°C.
Ein bestimmtes Oxidationsmittel ist H2O2 oder dergleichen. Bestimmte Oxidationsbedingungen
umfassen das Lösen
des Phosphats in THF oder dergleichen und das Abkühlen auf
etwa –80°C. Dann wird
H2O2 oder dergleichen
tropfenweise zur stark gerührten
Lösung
zugegeben. Nachdem die Zugabe vollständig ist, wird das Eisbad entfernt
und das Gemisch kann sich über
etwa 2 Stunden auf etwa Raumtemperatur erwärmen. Die Phosphitylierungs-/Kupplungssequenz
ist beispielsweise in C. H. Wong et al., J. Am. Chem. Soc. 115,
2260 (1993), S. A. Hitchcock et al., J. Am. Chem. Soc. 120, 1916
(1998) und S. Walker et al., J. Am. Chem. Soc. 120, 2484 (1998)
beschrieben.
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Ein
Lactol der Formel 13, worin die Variablen wie hierin beschrieben
sind, kann durch Entfernung der Pg5 Gruppe
eines anomeren Benzylethers der Formel 14, worin die Variablen wie
hierin beschrieben sind, in Gegenwart eines Hydroxyschutzgruppenabspaltungsmittels
unter geeigneten Bedingungen hergestellt werden.
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Eine
besondere Pg5 Gruppe ist Benzyl oder dergleichen.
Ein bestimmtes Hydroxyschutzgruppenabspaltungsmittel ist H2 (Pd/C) oder dergleichen. Bestimmte Bedingungen
umfassen die Auflösung
des Benzylethers in HCl/Essigsäure
oder dergleichen und die Zugabe der entstehenden Lösung zu
einer Suspension von etwa 10% Pd/C oder dergleichen in HCl/Essigsäure oder
dergleichen. Das Reaktionsgemisch wird unter einer Wasserstoffatmosphäre bei etwa
25°C für 1,5 Stunden
gerührt.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird eine Verbindung der Formel 2, worin die Variablen
wie hierin oben beschrieben sind, durch die Behandlung einer Verbindung
der Formel 6, worin die Variablen wie hierin beschrieben sind, mit
einem aktivierten Phosphatester der Formel 25, worin die Variablen
wie hierin beschrieben sind, unter geeigneten Kupplungsbedingungen
hergestellt werden.
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Eine
bestimmte -L1 Gruppe ist Imidazolyl oder
dergleichen. Eine bestimmte Base der Formel B ist Pyridin oder dergleichen.
Bestimmte Bedingungen umfassen die Zugabe von 4,5-Dicyanoimidazol
(3 Äquivalente)
oder dergleichen zu einer gerührten
Lösung
des Disaccharidphosphatmonopyridylsalzes (1 Äquivalent) und des Lipidphosphoimidazolat
(2 Äquivalente)
in wasserfreiem THF (0,1 M) oder dergleichen. Die Reaktion wird für 1 bis
2 Tage gerührt,
bis das gesamte Disaccharidphosphatpyridylsalz verbraucht ist, wie
dies durch HPLC gezeigt wird. Das bevorzugte Verfahren ist in Whitman
und Wong, Journal of Organic Chemistry, 62, Nr. 7, 2144 (1997) beschrieben.
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Eine
Verbindung der Formel 25, worin die Variablen wie hierin beschrieben
sind, kann durch die Behandlung einer Verbindung der Formel 3, worin
die Variablen wie hierin beschrieben sind, mit einem Aktivierungsmittel
der Formel 5 unter geeigneten Kupplungsbedingungen hergestellt werden.
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Ein
bestimmtes Aktivierungsmittel ist CDI oder dergleichen. Eine bestimmte
Base der Formel B2 ist Et3N oder dergleichen.
Bestimmte Kupplungsbedingungen umfassen die Zugabe von CDI (1,05 Äquivalente) oder
dergleichen zu einer gerührten
Lösung
des Lipidphosphattriethylammoniumsalzes (1 Äquivalent) in wasserfreiem
THF (0,1 M) oder dergleichen. Das Reaktionsgemisch wird dann über Nacht
gerührt.
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Allgemeine Herstellung von Lipid II
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Lipid
II, worin A wie hierin beschrieben ist, kann durch Entfernung der
Pg0, Pg3, Pg7 und Pg8 Gruppen einer Verbindung der Formel
2a, worin die Variablen wie hierin beschrieben sind, in Gegenwart
eines Schutzgruppenabspakungsmittels unter geeigneten Bedingungen
hergestellt werden.
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Bestimmte
Pg0 und Pg3 Gruppen
sind Acetyl oder dergleichen. Eine bestimmte Pg7 Gruppe
ist Trifluoracetyl oder dergleichen. Eine bestimmte Pg8 Gruppe
ist Methyl oder dergleichen. Ein bestimmtes Schutzabspaltungsmittel
ist wässriges
Natriumhydroxid oder dergleichen. Bestimmte Bedingungen umfassen
die Ausführung
der Schutzgruppenabspaltung in einer etwa 1:1 Lösung aus 1,4-Dioxan:Wasser
oder dergleichen, während
für etwa
2 Stunden gerührt
wird. Es muss sorgfältig
vorgegangen werden, wenn das Pentapeptid gegenüber den durch Hydroxidionen-vermittelten
Schutzgruppenabspaltungsbedingungen für längere Zeiträume ausgesetzt wird, da die
Basen-katalysierte Umlagerung von Isoglutamin zu Glutamin in Peptidoglycan-verwandten
Strukturen beobachtet wurde (siehe beispielsweise D. Keglevic und
A. E. Derome, Carbohydrate Res., 186, 63 (1989) und D. Keglevic
und J. Kidric, J. Carbohydrate Res., 11, 119 (1992).
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Eine
Verbindung der Formel 2a, worin die Variablen wie hierin beschrieben
sind, kann durch die Behandlung eines aktivierten Phosphats der
Formel 4a, worin die Variablen wie hieirn beschrieben sind, mit
einem Undecaprenylmonophosphat der Formel 3a, worin B2 wie
hierin beschrieben ist, unter geeigneten Kupplungsbedingungen hergestellt
werden.
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Ein
bestimmtes -L1 ist Imidazolyl oder dergleichen.
Eine bestimmte Verbindung der Formel 3a ist Undecaprenylmonophosphat
(Bis-NH4 + Salz).
Bestimmte Bedingungen umfassen die Exposition des aktivierten Phosphats
gegegnüber
Undecaprenylmonophosphat (Bis-NH4 + Salz) in Gegenwart von 1H-Tetra zol oder
dergleichen über
etwa 4 Tage in DMF/THF oder dergleichen unter einer Argonatmosphäre oder
dergleichen.
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Eine
Verbindung der Formel 4a, worin die Variablen wie hierin beschrieben
sind, kann durch eine Kupplung einer Verbindung der Formel 6a, worin
die Variablen wie hierin beschrieben sind, mit einem Aktivierungsmittel
der Formel 5 unter geeigneten Bedingungen hergestellt werden.
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Die
Kupplungsreaktion bildet anfänglich
ein Phosphatdiesterzwischenprodukt, das unter Bildung des aktivierten
Phosphats der Formel 4a CO2 abgibt. Ein
bestimmtes Aktivierungsmittel ist CDI oder dergleichen. Ein bestimmtes
Basengegenion BH+ ist C5H5NH+ oder dergleichen.
Bestimmte Bedingungen umfassen die Ausführung der Reaktion in wasserfreiem
DMF/THF oder dergleichen für
etwa 2 Stunden. Eine elektrophile Aktivierung des anomeren Phosphats
durch Umwandlung zum entsprechenden Phosphorimidazolatderivat ist in
X. Fang et al., Bioorg. Med. Chem. Lett., 5, 2701 (1995) beschrieben.
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Eine
Verbindung der Formel 6a, worin die Variablen wie hierin beschrieben
sind, kann hergestellt werden durch (1) Entfernung der Pg6 Gruppen einer Verbindung der Formel 7a,
worin die Variablen wie hierin beschrieben sind, in Gegenwart eines
Hydrierungsmittels unter geeigneten Bedingungen und (2) Behandlung
der entstehenden Verbindung mit einer Base der Formel B unter Bildung
eines Phosphatsalzes.
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Eine
bestimmte Pg6 Gruppe ist Benzyl oder dergleichen.
Ein bestimmtes Hydrierungsmittel ist Pd/C oder dergleichen. Bestimmte
Hydrierungsbedingungen umfassen die Zugabe der Verbindung 7a zu
einer Suspension mit etwa 10% Pd/C oder dergleichen in einem Alkohol
(vorzugsweise Methanol) oder dergleichen, der in einem Eisbad unter
Erleichterung der Entgasung der Lösung gekühlt wird. Die Lösung wird
dann auf Raumtemperatur erwärmt
und bei atmosphärischem
Druck für
etwa 1,5 Stunden hydriert. Eine bestimmte Base der Formel B ist
Pyridin oder dergleichen.
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Eine
Verbindung der Formel 7a, worin die Variablen wie oben beschrieben
sind, kann durch Kupplung eines aktivierten Esters der Formel 9a,
worin die Variablen hierin beschrieben sind, mit einem Peptid der
Formel 8a, worin die Variablen wie hierin beschrieben sind, unter
geeigneten Bedingungen hergestellt werden.
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Eine
bestimmte -OL Gruppe ist N-Oxysuccinimid oder dergleichen. Bestimmte
Bedingungen umfassen die Auflösung
der Verbindungen der Formel 8a und 9a zusammen mit iPr2NEt
oder dergleichen in DMF oder dergleichen und Rühren etwa bei Raumtemperatur
unter Argon oder dergleichen für
etwa 18 Stunden. Es besteht keine Evidenz für die Epimerisierung des L-Ala α-Stereozentrums
während
des Verlaufs der Carboxylaktivierungspeptidkupplungssequenz.
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Eine
Verbindung der Formel 8a, worin die Variablen wie oben beschrieben
sind, wird durch herkömmliche
Peptidsyntheseverfahren hergestellt, die in der Technik bekannt
sind.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird eine Verbindung der Formel 2a, worin die Variablen
wie hierin beschrieben sind, durch die Behandlung einer Verbindung
der Formel 6a, worin die Variablen wie hierin beschrieben sind,
mit einem aktivierten Phosphatester der Formel 25a, worin die Variablen
wie hierin beschrieben sind, unter geeigneten Kupplungsbedingungen
hergestellt.
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Eine
bestimmte -L1 Gruppe ist Imidazolyl oder
dergleichen. Eine bestimmte Base der Formel B ist Pyridin oder dergleichen.
Bestimmte Bedingungen umfassen die Zugabe von 4,5-Dicyanoimidazol
(3 Äquivalente)
oder dergleichen zu einer gerührten
Lösung
des Disaccharidphosphatmonopyridylsalzes (1 Äquivalent) und des Lipidphosphoimidazolats
(2 Äquivalente)
in wasserfreiem THF (0,1 M) oder dergleichen. Die Reaktion wird für 1 bis
2 Tage gerührt,
bis das gesamte Disaccharidphosphatpyridylsalz verbraucht ist, wie
dies durch HPLC gezeigt wird. Das bevorzugte Verfahren ist in Whitman
und Wong, Journal of Organic Chemistry, 62, Nr. 7, 2144 (1997) beschrieben.
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Eine
Verbindung der Formel 25a, worin die Variablen wie hierin beschrieben
sind, kann durch die Behandlung einer Verbindung der Formel 3a,
worin die Variablen wie hierin beschrieben sind, mit einem Aktivierungsmittel
der Formel 5 unter geeigneten Kupplungsbedingungen hergestellt werden.
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Ein
bestimmtes Aktivierungsmittel ist CDI oder dergleichen. Eine bestimmte
Base der Formel B2 ist Triethylammonium oder dergleichen. Bestimmte
Kupplungsbedingungen umfassen die Zugabe von CDI (1,05 Äquivalente)
zu einer gerührten
Lösung
des Lipidphosphattriethylammoniumsalzes (1 Äquivalent) in wasserfreiem
THF (0,1 M) oder dergleichen. Das Reaktionsgemisch wird dann über Nacht
gerührt.
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Allgemeine Herstellung des NAG-NAM Disaccharids
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Ausgangsmaterial
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Eine
Verbindung der Formel 14, worin die Variablen wie hierin beschrieben
sind, kann durch Austausch der Pg2 Gruppe
einer Verbindung der Formel 15, worin die Variablen wie hierin beschrieben
sind, mit einer Acetylgruppe in Gegenwart eines Aminschutzgruppenabspaltungsmittels
und eines Acylierungsmittels unter geeigneten Bedingungen hergestellt
werden.
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Die
Aminschutzgruppenabspaltung wird mittels eines geeigneten Schutzgruppenabspaltungsmittels ausgeführt, das
von der Art der Aminschutzgruppe abhängt, das heißt ob sie
unter Säure-,
Basen- oder Hydrierungsbedingungen
entfernbar (labil) ist und andere reaktive Gruppen in der Verbindung
einer Schutzgruppenabspaltung unterzogen werden, das heißt ein Schutzgruppenabspaltungsmittel
wird so ausgewählt,
um die Schutzgruppenabspaltung ohne der Beeinflussung der anderen
reaktiven Reste auszuführen,
falls keine gleichzeitige Reaktion erwünscht ist. Eine bestimmte Aminschutzgruppe
ist 2,2,2-Trichlorethoxycarbonyl
oder dergleichen. Ein bestimmtes Schutzgruppenabspaltungsmittel
ist Zn Staub oder dergleichen in Gegenwart einer Protonenquelle
(beispielsweise Essigsäure)
oder dergleichen. Ein bestimmtes Acylierungsmittel ist Essigsäureanhydrid
oder dergleichen. Bestimmte Bedingungen umfassen die Zugabe von
Zn Staub oder dergleichen und ein 3:2:1 Gemisch aus THF: Ac2O:AcOH zu einer Lösung der Verbindung 8 in einem
etwa 2:1 Gemisch aus Ac2O:AcOH oder dergleichen.
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Eine
Verbindung der Formel 15, worin die Variablen wie hierin beschrieben
sind, kann durch Austausch der Pg1 Gruppe
einer Verbindung der Formel 16, worin die Variablen wie hierin beschrieben
sind, mit einer Pg3 Gruppe in Gegenwart
eines Solvolysierungsmittels und Acylierungsmittels unter geeigneten
Bedingungen hergestellt werden.
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Die
Solvolyse wird unter Verwendung eines geeigneten solvolysierenden
Mittels ausgeführt,
das von der Art der Hydroxyschutzgruppe abhängt, das heißt es wird
ein Solvolysierungsmittel ausgewählt,
um die Solvolyse ohne Beeinflussung der anderen reaktiven Reste
auszuführen,
falls keine gleichzeitige Reaktion erwünscht ist. Eine bestimmte Hydroxyschutzgruppe
ist Benzyl oder dergleichen. Ein bestimmtes Solvolysierungsmittel
ist ZnCl2 oder dergleichen. Ein bestimmtes
Acylierungsmittel ist Essigsäureanhydrid
oder dergleichen. Bestimmte Bedingungen umfassen die Ausführung einer
Solvolyse/Acylierung in einem etwa 2:1 Gemisch an Ac2O:AcOH
oder dergleichen.
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Die
Synthese einer Verbindung der Formel 16, dem zentralen Disaccharidkern,
in orthogonal geschützter
Form stellt eine signifikante Syntheseherausforderung dar. Beispielsweise
ist die Identifizierung eines Schutzschemas mit einer Dreifachorthogonalität sehr erwünscht, um
eine selektive Demaskierung der drei Typen an anhängenden
Hydroxylgruppen (das heißt
anomeres OH, peripheres OH und Carboxyl OH) zu erreichen. Zusätzlich dürfte die
stereoselektive Konstruktion der β-[1,4]-glycosidischen
Bindung unabhängig
von der zur Erzeugung eines reaktiven Glycosylkationendonors schwierig
sein. In Bezug auf beispielsweise das Glycosylkation trägt jede
der folgenden inhärenten
Eigenschaften zu einem Verlust der Reaktivität des Glycosylkationenakzeptors
bei (i) der intrisische Verlust der Nukleophilizität der C(4)-Hydroxylgruppe
der Glucopyranose-basierten Akzeptoren, (ii) zusätzliche sterische Ansamm lungen
um das C(4)-Hydroxyl der Muraminsäure-basierten Akzeptoren und
(iii) zusätzliche
elektronische Deaktivierung der 2-Desoxy-2-acylaminoglucopyranoseakzpetoren
relativ zu ihren Glucopyranosebasierten Gegenstücken. In Bezug auf den Glycosylkationendonor
ist ein Aktivierungsverfahren mit einer Prädisposition für die Bildung
einer β-[1,4]-glycosidischen
Bindung erforderlich. Die Reaktionsbedingungen für die Glycosylkationerzeugung
müssen
auch mit der sowohl im Donor als auch im Akzeptor vorhandenen Funktionalität kompatibel
sein.
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Eine
Verbindung der Formel 16, worin die Variablen wie hierin beschrieben
sind, kann durch die Kupplung einer Muramylamidverbindung der Formel
17, worin A1 für Br oder Cl (vorzugsweise
Br) steht und die anderen Variablen wie hierin beschrieben sind,
mit einer Glycopyranosylverbindung der Formel 17, worin die Variablen
wie hierin beschrieben sind, unter geeigneten Bedingungen hergestellt
werden.
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Bestimmte
Bedingungen umfassen die Ausführung
der Kupplungsreaktion unter bedingungslos wasserfreien Konigs-Knorr
Bedingungen (beispielsweise in einer Silbertriflat/Dichlormethanlösung einschließlich Molekularsieben)
oder dergleichen.
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Eine
Verbindung der Formel 17 wird gemäß der in M. Imoto, Bull. Chem.
Soc. Jpn., 60, 2205 (1987) beschriebenen Verfahren hergestellt.
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Eine
Verbindung der Formel 18, worin die Variablen wie hierin beschrieben
sind, kann durch Kuppeln einer Säure
der Formel 20, worin die Variablen wie hierin beschrieben sind,
mit einer geschützten
Aminosäure-/Peptidverbindung
der Formel 19, worin die Variablen wie hierin beschrieben sind,
unter geeigneten Bedingungen hergestellt werden.
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Bestimmte
Bedingungen umfassen die Ausführung
der Kupplungsreaktion in einer Lösung
aus NMM oder dergleichen und 2-Chlor-4,6-dimethoxy-1,3,5-triazin
oder dergleichen in CH2Cl2 oder
dergleichen, worin die Verbindung der Formel 19 zum Tosylatsalz
oder dergleichen gegeben wird.
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Eine
Verbindung der Formel 18a, worin Pg1 für Benzyl
steht und die anderen Variablen wie hierin beschrieben sind, kann
durch die Behandlung einer Verbindung der Formel 21, worin die Variablen
wie hierin definiert sind, mit einem Reduktionsmittel unter geeigneten
Bedingungen hergestellt werden.
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Ein
bestimmtes Reduktionsmittel ist Triethylsilan oder dergleichen.
Bestimmte Bedingungen umfassen die Ausführung der Reduktion in CH2Cl2 oder dergleichen
und TFA oder dergleichen bei etwa 0°C. Diese Reaktion liefert ein
effizientes Mittel zur regioselektiven Einführung der Benzylschutzgruppe/-aktivierung
am C(6)OH des Muraminsäurederivats.
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Es
ist bekannt, dass wenn ein Esterderivat einer Verbindung der Formel
21 mit Trifluoressigsäure
und Triethylsilan behandelt wird, wie dies in M. P. DeNinno et al.,
Tetrahedron Lett., 36, 669 (1995) beschrieben ist, nur eine kleine
Menge der analogen Verbindung der Formel 18a beobachtet wird. Das
gebildete Hauptprodukt ist ein Lacton, wie dies in Schema I gezeigt
ist.
Schema
I
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Die
säurekatalysierte
Lactonisierung läuft
mit einer Geschwindigkeit, die mit der reduktiven Ringöffnung konkurriert
und so zum unerwünschten
Lacton führt.
In der vorliegenden Erfindung eliminiert die Einführung einer
Amindbindung anstelle der Esterbindung die Umwandlung zum Lacton
und erlaubt so das gewünschte
Produkt (Verbindung 18a) in viel höheren Ausbeuten zu isolieren.
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Eine
Verbindung der Formel 21, worin die Variablen wie hierin beschrieben
sind, kann durch Kupplung einer Säure der Formel 20a, worin die
Variablen wie hierin beschrieben sind, mit einer geschützten Aminosäure der
Formel 19, worin die Variablen hierin beschrieben sind, unter geeigneten
Bedingungen hergestellt werden.
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Bestimmte
Bedingungen umfassen die Ausführung
der Kupplungsreaktion in einer Lösung
aus NMM oder dergleichen und 2-Chlor-4,6-dimethoxy-1,3,5-triazin
oder dergleichen in CH2Cl2 oder
dergleichen, worin die geschützte
Aminosäure
als Tosylatsalz oder dergleichen zugegeben wird.
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Allgemeine Experimentaldaten
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Die
Reaktionen werden mit kontinuierlichem Rühren unter einem positiven
Stickstoffdruck ausgeführt, falls
nichts anderes angegeben ist. Reagenzien und Lösemittel werden ohne weitere
Reinigung bezogen und verwendet. Die TLC wird mittels 0,25 mm Silicagel
60 Platten mit einem 254 nm Fluoreszenzindikator von E. Merck ausgeführt. Die
Platten werden in einer geschlossenen Kammer entwickelt und durch
ultraviolettes Licht oder durch die Behandlung mit 5% Phosphomolybdänsäure (oder
alternativ CAM) in Ethanol, gefolgt von einem Erhitzen sichtbar
gemacht. Es wird eine Blitzchromatographie mit Silicagel 60, 230–400 Mesh (0,040–0,063 mm
Partikelgröße) ausgeführt, die
von EM Science bezogen wird. HPLC Analysen und Reinigungen werden
mittels Dynamax C8 Säulen
mit dem angegebenen Lösemittelsystem
und der Flussrate ausgeführt.
Die NMR Spektren werden als chemische Verschiebungen in Teile-pro-Million
(ppm) feldabwärts
eines internen Tetramethylsilanstandards (0 ppm) angegeben. Die 1H NMR Spektren werden im angegebenen Lösemittel
entweder auf einem Bruker Avance Spektrometer bei 500,18 MHz, einem
Varian Mercury Spektrometer bei 400,21 MHz oder einem GE QE-300
Spektrometer bei 300,15 MHz aufgezeichnet. 13C
Spektren werden in den angegebenen Lösemitteln auf den vorher erwähnten Spektrometern
jeweils bei 125,78 MHz, 100,15 MHz und 75,48 MHz aufgezeichnet.
Die IR Spektren werden auf einem Nicolet 510P FT-IR Spektrometer
aufgezeichnet, die Elektrosprayionisationsmassenspektren (ESI-MS)
werden auf einem Micromass Platform LCZ Spektrometer aufgezeichnet.
Hochauflösende
Massenspektren werden auf einem Micromass QTOF Massenspektrometer
aufgezeichnet.
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Herstellung des NAG-NAM Disaccharidausgangsmaterials
-
Ein
Syntheseverfahren zur Herstellung des NAG-NAM Disaccharidausgangsmaterials
wird in Schema II dargestellt und im folgenden beispielhaft gezeigt.
Schema
II I:
Regioselektive Anbringung der Benzylschutzgruppen und Anbringung
des Peptidlinkers
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Ein
Gemisch aus (L)-Alanin (15,0 g, 168 mmol), Phenylsulfonylethanol
(37,6 g, 202 mmol) und TsOH × H2O (35,2 g, 185 mmol) in Benzol (750 ml)
wird mittels einer Dean-Stark Apparatur am Rückfluss erhitzt. Nach 16 h
werden zusätzlicher
Phenylsulfonylethanol (25 g, 135 mmol) und TsOH × H2O
(25 g, 134 mmol) gemeinsam mit Benzol (180 ml) zugegeben und das
Reaktionsgemisch wird am Rückfluss über Nacht
erhitzt. Eine Konzentration im Vakuum ergibt das Produkt, Verbindung
i in quantitativer Ausbeute als weißen Feststoff.
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Analytik (Verbindung i):
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- 1H NMR (DMSO-d6,
300 MHz) δ N
8,25 (br s, Verunreinigungen TsOH), 7,94–7,88 (m, 2H), 7,81–7,74 (q,
J = 6,2 Hz, 1H), 7,71–7,62
(m, 2H), 7,49 (d, J = 8,1 Hz, 1H), 7,12 (d, J = 8,1 Hz, 1H), 5,39
(br s, 2H), 4,52–4,44 (m,
1H), 4,41–4,33
(m, 1H), 3,90–3,82
(m, 1H), 3,78 (t, J = 5,5 Hz, 2H), 3,67 (t, J = 6,2 Hz, 1H), 3,44
(t, J = 6,6 Hz, 1H), 2,29 (s, 3H + Verunreinigungen TsOH), 1,20
(d, J = 7,3 Hz, 3H) 13C NMR (DMSO-d6, 75 MHz) δ 169,5, 145,5, 139,3, 137,7,
134,1, 133,6, 129,5, 129,3, 128,0, 127,7, 127,6, 125,5, 58,9, 57,5,
54,9, 53,6, 47,7, 20,7, 15,2: MS (ESI) m/z 258,1 (100%, M-TsOH-H);
IR KBr) Vmax 3424 (br), 2927 (br), 1745
(m), 1309 (m), 1224 (m), 1195 (m), 1147 (s), 1124 (m), 1087 (m),
1007 (m) cm–1.
Analyse berechnet für
C18H25NO4S: C 50,10, H 5,84, N 3,25, S 14,86. Gefunden:
C 48,49, H 5,31, N 2,56, S 14,72.
-
Zu
einer Aufschlämmung
aus Benzyl-N-acetyl-4,6-benzylidinmuraminsäure (20,0 g, 42,5 mmol) in CH2Cl2 (300 ml) bei
0°C werden
N-Methylmorpholin (NMM) (4,67 ml, 42,5 mmol) und 2-Chlor-4,6-dimethoxy-1,3,5-triazin
(8,94 g, 51,0 mmol) gegeben. Nach dem Rühren für 45 min bei 0°C wird CH2Cl2 (300 ml) gefolgt von
NMM (0,34 ml, 83,0 mmol) und L-Alanin(phenylsulfonylethylestertosylatsalz)
(15,4 g, 51,0 mmol) (Verbindung i) zu dem obigen Reaktionsgemisch
gegeben. Die entstehende Lösung
wird langsam auf Raumtemperatur erwärmt und für 3 Tage gerührt. Das
Reaktionsgemisch wird dann filtriert. Das Filtrat wird zuerst mit
1 N HCl und dann Kochsalzlösung
gewaschen und getrocknet (MgSO4). Das Filtrat
wird dann unter verringertem Druck konzentriert, mit Toluol (2 ×) verdampft
und im Vakuum unter Bildung des Produkts, der Verbindung ii (23,5
g, 95%) als weißer
Feststoff konzentriert.
-
Analytik (Verbindung ii):
-
- 1H NMR (CDCl3,
400 MHz) δ 7,44
(d, J = 3,0 Hz, 2H), 7,35 (m, 8H), 6,95 (d, J = 6Hz, 1H), 6,15 (d,
J = 6,0 Hz, 1H), 5,85 (m, 1H), 5,47 (s, 1H), 5,21 (dd, J = 3,0,
12,0 Hz, 1H), 5,30 (dd, J = 3,0, 15,0 Hz, 1H), 4,90 (d, J = 3,0 Hz,
1H), 4,72 (d, J = 12,0 Hz, 1H), 4,60 (m, 2H), 4,42 (m, 2H), 4,30–4,20 (m,
2H), 4,15 (q, J = 3,0 Hz, 1H), 4,00 (q, J = 3,0 Hz, 1H), 3,82 (m,
1H), 3,75 (d, J = 9,0 Hz, 1H), 3,65 (m, 1H), 1,93 (s, 3H), 1,43
(d, J = 3,0, 9,0 Hz, 3H), 1,38 (d, J = 3,0, 9,0 Hz, 3H). 13C NMR (CDCl3, 75
MHz) δ 173,2,
172,2, 170,6, 131,6, 129,0, 128,9, 128,4, 128,3, 125,9, 101,4, 97,5,
81,7, 78,3, 76,6, 75,6, 75,1, 70,1, 68,9, 65,8, 64,1, 63,2, 55,3,
53,2, 48,1, 23,0, 17,4, 17,8. MS (ESI) m/z 583,2 (86%, M + H), 581,3
(100%, M – H).
IR Vmax (CHCl3)
3010 (m), 1740 (m), 1681 (s), 1616 (m), 1569 (s), 1523 (m), 1470
(m), 1377 (s), 1333 (m), 1119 (m), 1090 (m) cm–1.
Analyse berechnet für C31H38N2O9: C 63,90, H 6,57, N 4,81. Gefunden: C 63,78,
H 6,55, N 4,89.
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Triethylsilan
(16,4 ml, 103 mmol) wird zu einer Lösung der Verbindung ii (12,0
g, 20,6 mmol) in CH2Cl2 (150
ml) bei 0°C
gegeben, gefolgt von der tropfenweisen Zugabe von TFA (8,1 ml, 103
mmol). Das Gemisch kann für
5 h rühren,
wonach weitere 3 Äquivalente
an TFA (5,0 ml) tropfenweise zugegeben und über Nacht bei 0°C gerührt werden.
Nachdem die Reaktion vollständig
ist, wie dies durch TLC (EtOAc) gezeigt wird, wird das Reaktionsgemisch
mit CH2Cl2 verdünnt und
dann wird NaHCO3 langsam zur Neutralisation
des TFA zugegeben. Die wässrige
Phase wird mit CH2Cl2 extrahiert.
Die organische Phase wird mit Kochsalzlösung (2 ×) gewaschen, dann getrocknet
(MgSO4) und im Vakuum konzentriert.
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Eine
Reinigung durch Präp
LC (Elution mit 70:30 EtOAc: Hexan bis EtOAc) gefolgt von der Umkristallisation
aus CH2Cl2 und Isopropylether
ergibt das Produkt, Verbindung iii, (7,4 g, 61%) als weißen Feststoff.
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Analytik (Verbindung iii):
-
- 1H NMR (CDCl3,
300 MHz) δ 7,38–7,26 (m,
10H), 6,99 (d, J = 7,3 Hz, 1H), 6,16 (d, J = 8,8 Hz, 1H), 5,94–5,81 (m,
1H), 5,30 (dd, J = 1,1, 17,2 Hz, 1H), 5,22 (dd, J = 1,1, 10,6 Hz,
1H), 4,92 (d, J = 3,7 Hz, 2H), 4,68 (t, J = 11,7 Hz, 1H), 4,59 (d,
J = 7,7 Hz, 4H), 4,49 (q, J = 6,2 Hz, 1H), 4,46 (dd, J = 2,2, 11,7
Hz, 2H), 4,21 (dq, J = 3,7, 9,9 Hz, 1H), 4,17 (q, J = 7,0 Hz, 1H),
3,83–3,75
(m, 1H), 3,71 (t, J = 5, 1 Hz, 1H), 3,68–3,65 (m, 1H), 3,54 (t, J =
10,2 Hz, 1H), 1,89 (s, 3H), 1,44 (d, J = 7,0 Hz, 3H), 1,40 (d, J
= 7,0 Hz, 3H). 13C NMR (CDCl3,
75 MHz) δ 173,0,
172,3, 170,3, 167,7, 137,8, 137,1, 131,7, 128,6, 128,5, 128,1, 127,8,
127,7, 118,5, 97,1, 80,5, 77,7, 73,7, 71,6, 70,5, 70,2, 69,8, 65,8,
55,1, 52,5, 48,0, 24,5, 23,3, 19,2, 17,7. MS(ESI) m/z 585,2 (100%,
M + H), 583,2 (100%, M – H),
IR Vmax(CHCl3) 3433
(m), 3010 (m), 1741 (m), 1677 (s), 1522 (m), 1454 (m), 1124 (m), 1058
(m) cm–1.
Analyse berechnet für
C31H40N2O9: C 63,68, H 6,90, N 4,79, Gefunden: C 63,67,
H 6,58, N 4,83.
-
-
Die
Verbindung iv wird mittels des in M. Imoto, Bull. Chem. Soc. JPN.,
60, 2205 (1987) beschriebenen Verfahrens, hergestellt.
-
Zu
einer Lösung
der Verbindung iii (4,59 g, 6,43 mmol) in CH2Cl2 (30 ml) werden 4Å Molekularsiebe (10 g) und
Silbertriflat (5,12 g, 20,0 mmol) gegeben. Zu diesem Gemisch wird
eine Lösung
der frisch hergestellten Verbindung iv (10,8 g, 20,0 mmol) in CH2Cl2 (9,5 ml) in
vier Portionen über
eine Zeitraum von 1 h gegeben. Jedes Ausgangsmaterial wird vor der
Verwendung getrocknet und die Reaktion wird unter kontrollierten wasserfreien
Bedingungen hergestellt. Nach dem Rühren bei Raumtemperatur für 24 h wird
das Reaktionsgemisch durch Celite filtriert und mit CH2Cl2 gewaschen. Die organische Phase wird mit
NaHCO3 und Kochsalzlösung gewaschen, getrocknet
(Na2SO4) und im
Vakuum konzentriert. Eine Reinigung durch Säulenchromatographie auf Silica
(Blitzelutionssystem) mittels eines Lösemittelgradienten von 50%
Hexan in EtOAc, 15% Hexan in EtOAc, EtOAc und 5% MeOH in EtOAc ergibt
das Produkt, die Verbindung v, (5,73 g, 76%) als weißen Feststoff,
gemeinsam mit nicht umgesetztem Ausgangsmaterial, Verbindung iii
(630 mg, 14%).
-
Analytik (Verbindung v):
-
- 1H NMR (CDCl3,
300 MHz) δ 7,91
(d, J = 7,0 Hz, 2H), 7,66 (t, J = 7,3 Hz, 1H), 7,58–7,50 (m,
4H), 7,45 (t, J = 7,3 Hz, 2H), 7,33–7,26 (m, 6H), 6,83 (d, J =
7,3 Hz, 1H), 6,52 (d, J = 7,0 Hz, 1H), 5,09 (d, J = 2,9 Hz, 1H),
4,97 (t, J = 9,5 Hz, 1H), 4,87 (d, J = 12,1 Hz, 1H), 4,79–4,73 (m,
2H), 4,60 (dd, J = 7,3, 12,1 Hz, 2H), 4,53–4,29 (m, 5H), 4,26–4,04 (m,
7H), 4,00–3,88
(m, 2H), 3,70–3,50
(m, 4H), 3,42 (t, J = 10,6 Hz, 4H), 2,03 (s, 3H), 1,98 (s, 6H),
1,89 (s, 3H), 1,34 (d, J = 6,6 Hz, 3H), 1,24 (d, J = 7,3 Hz, 3H). 13C NMR (CDCl3, 75
MHz) δ 173,4,
171,8, 170,6, 170,3, 169,4, 154,1, 137,3, 134,0, 129,4, 129,1, 128,5,
128,1, 100,0, 97,1, 96,9, 77,4, 77,0, 76,6, 75,7, 74,5, 73,8, 72,2,
71,2, 70,4, 70,3, 68,3, 67,2, 61,5, 58,1, 26,2, 54,9, 53,6, 47,7,
23,2, 20,6, 18,3, 17,5. MS (FAB) m/z 1176,3 (73%, M + H), (ESI)
m/z 1174,5 (62%, M – H)
IR (KBr) Vmax 3385 (br), 3067 (w), 2939
(w), 1753 (s), 1669 (m), 1537 (m), 1233 (s), 1145 (m), 1045 (s)
cm–1,
UV-vis (95% EtOH) λmax 264 (1223,11) nm. Analyse berechnet für C51H64Cl3N3O20S: C 52,02, H
5,48, N 3,57, S 2,72, Cl, 9,03. Gefunden: C 51,72, H 5,40, N 3,64, S
2,72, Cl 9,07.
-
III.
Schutzgruppenaustausch
-
Zu
einer Lösung
der Verbindung v (1,9 g, 1,57 mmol) in Ac2O:AcOH
(2:1, 11 ml) wird eine Lösung
aus ZnCl2 (2,1 g, 15,7 mmol) in Ac2O:AcOH (2:1, 5 ml) in einer Portion gegeben.
Nachdem die Reaktion vollständig ist,
(24 h), wird dies durch TLC (EtOAc) nachgewiesen ist, wird Troc
durch die Zugabe von Zn Staub (4,1 g, 62,8 mmol) und einem Gemisch
aus THF: Ac2O:AcOH (3:2:1), 25 ml) zu dem
obigen Reaktionsgemisch entfernt und gerührt, bis kein Ausgangsmaterial
durch TLC (EtOAc) nachweisbar ist. Das Reaktionsgemisch wird durch
Celite filtriert, mit EtOAc gewaschen und dann unter verringertem
Druck konzentriert. Der Rückstand wird
wiederholt mit Toluol eingedampft, um jedes verbleibende Ac2O und AcOH zu entfernen und wird dann mit EtOAc
verdünnt.
Die organische Phase wird mit NaHCO3 (2 ×), H2O (2 ×)
und Kochsalzlösung
gewaschen. Die organische Phase wird dann getrocknet (Na2SO4) und im Vakuum
konzentriert. Eine Reinigung mittels Säulenchromatographie auf Silica
(Blitzelutionssystem) unter Elution mit 2% MeOH in EtOAc ergibt
das Produkt, Verbindung vi, (1,0 g, 67%) als weißen Feststoff.
-
Analytik (Verbindung vi):
-
- 1H NMR (CDCl3,
300 MHz) δ 7,89
(d, J = 7,0 Hz, 2H), 7,66 (t, J = 7,3 Hz, 1H), 7,56 (t, J = 7,7
Hz, 2H), 7,34–7,23 (m,
6H), 7,16 (d, J = 7,7 Hz, 1H), 6,88 (d, J = 7,0 Hz, 1H), 6,12 (d,
J = 9,5 Hz, 1H), 5,12–5,07
(m, 3H), 4,56 (dd, J = 12,1, 40,0 Hz, 2H), 4,45 (d, J = 9,0 Hz,
1H), 4,39 (d, J = 8,4 Hz, 1H), 4,35–4,23 (m, 4H), 4,17 (d, J =
12,0 Hz, 2H), 4,09–3,95
(m, 3H), 3,78 (d, J = 5,5 Hz, 2H), 3,60–3,48 (m, 3H), 3,41–3,30 (m,
2H), 2,12 (s, 3H), 2,01 (s, 3H), 2,00 (s, 3H), 1,99 (s, 3H), 1,94
(s, 3H), 1,92 (s, 3H), 1,38 (d, J = 6,6 Hz, 3H), 1,28 (d, J = 7,3
Hz, 3H). 13C NMR (CDCl3,
75 MHz) δ 173,8,
171,9, 171,2, 170,9, 170,8, 170,6, 169,3, 139,2, 137,3, 134,1, 129,4,
128,9, 128,5, 128,1, 128,0, 127,8, 100,2, 96,9, 77,1, 76,6, 75,9,
75,6, 72,5, 71,8, 70,2, 69,5, 68,2, 62,3, 61,6, 58,0, 54,9, 54,6,
53,6, 47,8, 23,2, 23,1, 20,9, 20,6, 18,4, 17,3. MS (ESI) m/z 994,7
(100%, M – H),
IR (KBr) Vmax 3384 (br), 3301 (br), 3068
(w), 2939 (w), 1748 (s), 1670 (s), 1540 (m), 1372 (m), 1236 (s),
1144 (m), 1041 (s) cm–1. Analyse berechnet
für C45H61N3O20S: C 54,26, H 6,17, N 4,22, S 3,22. Gefunden:
C 53,96, H 5,78, N 4,17, S 3,09.
-
Herstellung des Tetrapeptidausgangsmaterials
-
I.
Herstellung von Cbz-D-iBln (Verbindung ix)
-
Eine
Lösung
aus Z-D-Glu(O-t-Bu)-OH (5,00 g, 14,82 mmol der Verbindung vii),
1-(3-Dimethylaminopropyl)-3-ethylcarbodiimidhydrochlorid
(2,85 g, 14,87 mmol) und N-Hydroxysuccinimid (1,71 g, 14,86 mmol)
in 1,4-Dioxan (60 ml) und N,N-Dimethylformamid (10 ml) wird für 6 h unter
N2 gerührt.
Ammoniumhydroxid (0,7 ml, 17,78 mmol) wird zugegeben, dann wird
die Lösung
für 16
h gerührt
und im Vakuum konzentriert. Das erhaltene Öl wird zwischen Ethylacetat
(200 ml) und Kochsalzlösung
(200 ml) aufgeteilt. Die organische Phase wird über Natriumsulfat getrocknet,
filtriert und im Vakuum zu einem Feststoff konzentriert. Der Feststoff
wird über
Bitzsilicagel (Ethylacetat:Hexan – 1:1) unter Bildung von Cbz-D-iGln(OtBu) (3,2 g, 64% Ausbeute der Verbindung
iii) als weißer
Feststoff chromatographiert.
-
Analytik (Verbindung viii)
-
- Smp 134–135°C IR(CHCl3) 2985, 1717, 1695, 1155, cm–1. 1H NMR (DMSO-d6,
300 MHz) δ 7,35
(s, 5H), 7,30 (brs, 1H), 5,02 (s, 2H), 3,94 (m, 1H), 2,22 (t, J
= 7,7 Hz, 2H), 1,86 (m, 1H), 1,69 (m, 1H), 1,38 (s, 9H). MS (ESI) m/z
337 (80%, M + H), Analyse berechnet für C17H24N2O5:
C 60,70, H 7,19, N 8,33., Gefunden C 60,41, H 7,15, N 8,16.
-
Trifluoressigsäure (25
ml) wird zu einer Lösung
aus Cbz-D-iGln(OtBu) (3,20 g, 9,52 mmol
der Verbindung viii) in Methylenchlorid (25 ml) gegeben und das
Gemisch wird für
3 h unter N2 gerührt. Die Lösung wird unter Bildung eines
weißen
Feststoffs eingedampft, mit Hilfe des Ethylethers filtriert und
im Hochvakuum unter Bildung des homogenen Cbz-D-iGln (2,2 g, 82%
Ausbeute der Verbindung ix) getrocknet.
-
Analytik (Verbindung ix):
-
- Smp 174–176°C. IR (KBr)
3314, 1699, 1658, 1254 cm–1, 1H
NMR(DMSO-d6, 300 MHz) δ 7,35 (s, 5H), 7,31 (s, 1H),
7,01 (s, 1H), 5,02 (s, 2H), 3,93 (m, 1H), 2,25 (t, J = 8,0 Hz, 2H),
1,92 (m, 1H), 1,73 (m, 1H). MS (ESI) m/z 281 (100%, M + H), Analyse
berechnet für
C13H16N2O5 × 0,25
H2O: C 54,83, H 5,79, N 9,84. Gefunden C
55,12, H 5,53, N 9,88. II.
Herstellung von Nα-Boc-Nγ-(TFA)-L-Lys-D-Ala-D-Ala-OMe
(Verbindung xvi)
-
Cbz-D-Ala-D-Ala
(1,20 g, 3,9 mM der Verbindung x, erhältlich von Advanced Chem Tech.,
Louisville, KY) wird in 10 ml Methanol gelöst und zu einer Suspension
aus 500 mg Pd(OH)2 in 15 ml Methanol gegeben, das
0,3 ml THF (3,9 mM) enthält.
Das Gemisch wird unter einer Atmosphäre aus Wasserstoff (Ballondruck)
für 2 h
kräftig
gerührt,
durch Talkum filtriert, im Vakuum konzentriert und die entstehende
Verbindung xi (das TFA Salz von D-Ala-D-Ala) wird unter Vakuum gelagert.
Getrennt davon werden Nα-Boc-Nγ-(TFA)-L-Lysin
(1,40 g, 4 mM der Verbindung xii, erhältlich von Bachem, Torrance,
CA) und 830 mg DCC (4,0 mM) in 15 ml trockenem THF gelöst und bei
0°C für 3 h gerührt. N-Hydroxysuccinimid
(460 mg, 4,0 mM) wird dann zugegeben, wonach der Kolben sich auf
Raumtemperatur erwärmen
kann und es wird für
eine weitere Stunde unter Bildung der Verbindung xiii gerührt, dem
NHS-aktivierten Ester der Verbindung xii. Das Reaktionsgemisch wird
dann direkt in einen Kolben filtriert, der die Verbindung xi enthält, gefolgt
von der Zugabe von 1,4 ml Diisopropylethylamin (0,8 mM). Nach 30
Minuten wird das Reaktionsgemisch im Vakuum konzentriert, in Ethylacetat
gelöst,
mit gesättigtem
wässrigem
NaHCO3 und Wasser gewaschen, mit MgSO4 getrocknet und dann im Vakuum zu einem weißen Schaum
(1,4 g, 2,8 mM, 72% Ausbeute der Verbindung xiv) konzentriert. Das
isolierte Material wird im nächsten
Schritt ohne weitere Reinigung verwendet.
-
Analytik (Verbindung xiv):
-
- 1H (CDCl3): δ 1,37 (d,
3H J = 7,5 Hz), 1,39 (d, 3H J = 7,2 Hz), 1,4 (s, 9H), 1,75 (m, 6H),
3,35 (t, 2H J = 6,3 Hz), 3,75 (s, 3H), 4,15 (m, 1H), 4,48 (m, 2H),
5,1 (d, 1H), 6,67 (d, 1H), 6,78 (d, 1H). MS(FD+):
499, EA berechnet für
C20H33F3N4O7: C 48,2, H 6,7,
N 11,2 Gefunden: C 47,9, H 6,5, N 11,1.
-
III.
Herstellung der Verbindung xviii
-
Trifluoressigsäure (10
ml) wird zu einer Lösung
der Verbindung xiv (2,5 g, 5,0 mmol) in Methylenchlorid (10 ml)
gegeben und das Gemisch wird für
2,5 h gerührt.
Die Lösung
wird im Vakuum konzentriert und unter Hochvakuum unter Bildung der
Verbindung xv, dem Trifluoracetatsalz der Verbindung xiv, als Öl getrocknet. Getrennt
davon werden 1-(3-Dimethylaminopropyl)-3-ethylcarbodiimidhydrochlorid
(1,88 g, 9,81 mmol) und N-Hydroxysuccinimid (1,13 g, 9,81 mmol)
zu einer Lösung
aus Cbz-D-iGln (2,20 g, 7,85 mmol der Verbindung xvi) in N,N-Dimethylformamid
(25 ml) gegeben. Das Gemisch wird für 3 h gerührt, mit Wasser auf 100 ml
verdünnt
und mit Ethylacetat (100 ml) extrahiert. Die Ethylacetatlösung wird
mit gesättigtem
NaHCO3 (100 ml) gefolgt von Kochsalzlösung (100
ml) gewaschen und über
Natriumsulfat getrocknet. Die organische Phase wird unter Bildung
von Cbz-D-iGln (NHS) (1,96 g, 5,19 mmol der Verbindung xvii), dem
NHS-aktivierten Ester der Verbindung xvi als weißer Feststoff eingedampft.
Der so erhaltene Feststoff wird zu einer Lösung aus der oben hergestellten
Verbindung xv (2,60 g, 5,07 mmol) in wasserfreiem DMF (25 ml) gegeben,
wonach N,N-Diisopropylethylamin (2,00 ml, 11,40 mmol) zugegeben
wird. Das Gemisch wird für
72 h unter N2 gerührt. Wasser (200 ml) wird zugegeben
und das Gemisch wird für
2 h gerührt.
Der entstehende Feststoff wird filtriert, mit Wasser (50 ml) gewaschen
und im Hochvakuum unter Bildung der Verbindung xviii (2,20 g, 66%
Ausbeute) getrocknet.
-
Analytik (Verbindung xviii):
-
- Smp 237–240°C. IR (KBr)
3302, 1699, 1669, 1630, 1184 cm–1. 1H NMR(DMSO-d6, 300
MHz) δ 9,36
(t, J = 5,0 Hz, 1H), 8,20 (d, J = 7,0 Hz, 1H), 8,13 (d, J = 7,7
Hz, 1H), 7,98 (d, J = 7,3 Hz, 1H), 7,35 (m, 5H), 7,29 (brs, 1H), 7,00
(brs, 1H), 5,01 (s, 2H), 4,25 (m, 3H), 3,90 (m, 1H), 3,60 (s, 3H),
3,15 (q, J = 6,0, 12,0 Hz, 2H), 2,18 (m, 2H), 1,85 (m, 1H), 1,70
(m, 1H), 1,55 (m, 1H), 1,50 (m, 3H), 1,28 (d, J = 7,3 Hz, 3H), 1,27
(m, 2H), 1,18 (d, J = 7,3 Hz, 3H). MS (ESI) m/z 661 (100%, M + H).
Analyse berechnet für
C28H39N6O9F3: C 50,91, H 5,95,
N 12,72. Gefunden C 51,13, H 6,21, N 12,47.
-
IV.
Herstellung der Verbindung xix
-
Ein
Gemisch der Verbindung xviii (2,15 g, 3,25 mmol), p-Toluolsulfonsäure (662
mg, 3,25 mmol) und 5% Pd/C (500 mg) in Methylenchlorid:Ethanol – 1:1 (100
ml) wird bei Raumtemperatur für
1,5 h bei 60 psi hydriert. Der Katalysator wird filtriert und die
Lösung
wird zu einem Schaum eingedampft. Der Schaum wird im Hochvakuum
unter Bildung der homogenen Verbindung xix (2,20 g, 97% Ausbeute)
getrocknet.
-
Analytik (Verbindung xix):
-
- IR(KBr) 3296, 1702, 1632, 1177 cm–1. 1H NMR (DMSO-d6,
300 MHz), δ 9,37
(t, J = 5,0 Hz, 1H), 8,23 (d, J = 6,6 Hz, 1H), 8,14 (m, 2H), 8,04
(brs, 3H), 7,79 (s, 1H), 7,60 (s, 1H), 7,46 (d, J 8,0 Hz, 2H), 7,10
(d, J = 8,0 Hz, 2H), 4,25 (m, 3H), 3,72 (t, J = 5,0 Hz, 1H), 3,61
(s, 3H), 3,14 (q, J = 6,0, 12,0 Hz, 2H), 2,28 (s, 3H), 2,25 (m,
2H), 1,94 (q, J = 6,0, 12,0 Hz, 2H), 1,55 (m, 4H), 1,28 (d, J =
7,3 Hz, 3H), 1,24 (m, 2H), 1,18 (d, J = 7,09 Hz, 3H). MS (ESI) m/z
527 (100%, M + H), Analyse berechnet für C27H41N6O10F3S × 0,5
H2O: C 45,83, H 5,93, N 11,87. Gefunden
C 45,56, H 5,73, N 11,60.
-
Herstellung
des Undecaprenylphosphatdiammoniumsalzausgangsmaterial (Verbindung
xx)
-
Die
Verbindung xx, das Undecaprenol-(C55)-monophosphat-diammoniumsalz
wird von der Polnischen Akademie der Wissenschaften, Warschau, Polen,
erhalten.
-
Herstellung des Lipids II
-
Ein
synthetisches Verfahren zur Herstellung des Lipids II und der Schlüsselzwischenprodukte
aus dem oben diskutierten Ausgangsmaterial ist in Schema III dargestellt
und unten beispielhaft angegeben.
Schema
III I.
Herstellung des Lactolzwischenprodukts (Verbindung xxi)
-
Die
Verbindung vi (1,0 g, 1,0 mmol) wird in 0,23 M HCl in Essigsäure (5 ml)
gelöst
und zu einer Suspension aus 10% Pd/C (0,50 g) in 0,23 M HCl in Essigsäure (5 ml)
gegeben. Das Reaktionsgemisch wird unter einer Wasserstoffatmosphäre (Ballon,
15 psi) bei 25°C
für 1,5
h gerührt.
Eine Analyse des Reaktionsgemisches durch Dünnschichtchromatographie (5%
MeOH/CHCl3) zeigt den vollständigen Verbrauch
des Ausgangsmaterials. Das Reaktionsgemisch wird mit EtOAc verdünnt und
der Katalysator wird durch Filtration durch ein Kissen aus Celite
gesammelt. Das Filtrat wird vorsichtig mit wässrigem NaHCO3 (3 ×) und Wasser (2 ×) gewaschen.
Die wässrigen
Extrakte werden vereinigt und mit EtOAc extrahiert. Die vereinigten
organischen Phasen werden mit Kochsalzlösung gewaschen, mit Na2SO4 getrocknet und
im Vakuum unter Bildung des Lactolprodukts als weißer Feststoff
(808 mg 89% Ausbeute der Verbindung xxi) konzentriert.
-
Analytik (Verbindung xxi):
-
- 1H NMR(DMSO-d6) δ 1,02 (d,
J = 6,84, 3H), 1,80 (d, J = 6,80, 3H), 1,70 (s, 3H), 1,71 (s, 3H),
1,84 (s, 3H), 1,86 (s, 3H), 1,89 (s, 3H), 1,98 (s, 3H), 3,30 (m,
2H), 3,45 (m, 2H), 3,6 (m, 4H), 3,9 (m, 4H), 4,2–4,4 (m, 5H), 4,59 (d, J =
8,31, 1H), 4,81 (t, J = 9,77, 1H), 5,01 (d, J = 2,93, 1H), 5,12
(t, J = 9,77, 1H), 6,68 (d, J = 4,4, 1H), 7,60 (m, 2H), 7,70 (m,
1H), 7,83 (d, J = 8,31, 2H), 8,02 (d, J = 7,82, 2H), 8,23 (d, J
= 5,86, 1H). 13C NMR (DMSO-d6, 300
MHz) δ 16,71
(q), 18,56 (q), 20,24 (q), 20,72 (q), 22,57 (q), 24,30 (t), 30,36
(q), 47,12 (d), 53,67 (t), 54,09 (d), 58,09 (t), 61,61 (t), 62,45
(t), 68,01 (d), 68,33 (d), 70,31 (d), 72,37 (d), 74,86 (d), 75,76
(d), 76,73 (d), 89,73 (d), 89,54 (d), 124,84 (d), 127,68 (d), 129,40
(d), 133,98 (d), 139,30 (s), 169,25 (s), 169,36 (s), 169,42 (s), 169,54
(s), 169,89 (s), 169,98 (s), 171,52 (s), 173,90 (s), HRMS berechnet
für C38H54N3O20S 904,3021, Gefunden 904,3011.
-
II.
Herstellung des Monophosphattriesterzwischenprodukts (Verbindung
xxii):
-
Die
Verbindung xxi (1,4 g, 1,55 mmol) in wasserfreiem Dichlormethan
(10 ml) wird schnell mittels einer Spritze zu einer kräftig gerührten Suspension
aus Tetrazol (517 mg, 7,31 mmol) und Dibenzyl-N,N'-diethylphosphoramidit (1,4 ml, 4,70
mmol) in wasserfreiem Dichlormethan (10 ml) unter Argon bei 25°C gegeben.
Das Reaktionsgemisch wird innerhalb von wenigen Minuten homogen.
Nach 2 h zeigt eine Dünnschichtchromatographie
(10% MeOH/CHCl3) eine vollständige Reaktion.
Das Gemisch wird mit Dichlormethan (10 ml) verdünnt und dann mit gesättigtem
NaHCO3 (5 ml), Wasser (5 ml) und Kochsalzlösung (5
ml) gewaschen. Die organische Lösung
wird über
Na2SO4 getrocknet
und im Vakuum zu einem farblosen Öl konzentriert, das während der
Behandlung mit 1:1 Diethylether/Hexan kristallisiert. Die Feststoffe
werden filtriert, in THF (30 ml) gelöst und auf –78°C gekühlt. Wasserstoffperoxid (30%,
2,8 ml) wird tropfenweise mittels einer Spritze zu der kräftig gerührten Lösung gegeben.
Nachdem die Zugabe vollständig
ist, wird das Eisbad entfernt und das Gemisch kann sich über 2 h
auf Raumtemperatur erwärmen.
Eine TLC (4:1 EtOAc/Aceton) zeigt, daß die Reaktion vollständig ist.
Das Gemisch wird mit eiskaltem gesättigem Na2S2O3 (5 ml) verdünnt, gefolgt
von Ethylacetat (10 ml) und es wird für 5 Minuten gerührt. Die
organische Phase wird über
MgSO4 getrocknet und im Vakuum zu einem
farblosen Öl
konzentriert, das einen weißen
Feststoff während
der Behandlung mit 1:1 Et2O/Hexan ergibt.
Der weiße
Feststoff wird unter Hochvakuum bei 40°C unter Bildung des Monophosphattriesterprodukts (1,4
g, 90% Ausbeute der Verbindung xxii) getrocknet.
-
Analytik (Verbindung xxii):
-
- 1H NMR(DMSO-d6,
500 MHz) δ 1,10
(d, 3H), 1,20 (d, 3H), 1,69 (s, 3H), 1,75 (s, 3H), 1,92 (s, 3H),
1,96 (s, 9H), 3,43 (m, 1H), 3,57 (m, 2H), 3,61 (m, 1H), 3,83 (m,
4H), 4,05 (m, 4H), 4,35 (m, 3H), 4,60 (m, 1H), 4,73 (m, 1H), 4,91
(t, 1H), 5,00 (m, 4H), 5,24 (t, 1H), 5,81 (m, 1H), 7,35 (m, 10H),
7,64 (m, 2H), 7,74 (m, 1H), 7,86 (d, 2H), 8,06 (d, 1H), 8,39 (d,
1H), 8,66 (d, 1H). Analyse berechnet für: C52H66N3O23PS × 2 H2O: C 52,04, H 5,88, N 3,50. Gefunden C 51,84,
H 5,73, N 3,34. HRMS berechnet für
C52H66N3O23PS 1164,3624. Gefunden 1164,3601.
-
III.
Herstellung des Disaccharylpentapeptidzwischenprodukts (Verbindung
xxiii)
-
DBU
(102 μl,
0,68 mmol) wird tropfenweise zu einer Lösung des Monophosphattriesters
(793 mg, 0,68 mmol der Verbindung xxii) in Dichlormethan (10 ml)
unter einer Argonatmosphäre
gegeben. Nach 15 Minuten zeigt eine Dünnschichtchromatographieanalyse
(15% MeOH/CHCl3) den vollständigen Verbrauch
des Ausgangsmaterials. Die Reaktionslösung wird mit Dichlormethan
(20 ml) verdünnt
und mit 1 N HCl (30 ml) gewaschen. Die organische Phase wird konzentriert,
dann wird der entstehende Schaum mit Et2O
behandelt und kann bei Raumtemperatur für etwa 2 h stehen. Nach der
Filtration wird das rohe Säureprodukt
bei 40°C
für 2 h
getrocknet (465 mg, 68% Ausbeute).
-
Die
Säure (465
mg, 0,47 mmol), N-Hydroxysuccinimid (81 mg, 0,7 mmol) und EDCI (134
mg, 0,70 mmol) werden in wasserfreiem DMF (4 ml) gelöst und können für 18 h rühren. Eine
Analyse des Reaktionsgemisches durch Dünnschichtchromatographie (15%
MeOH/CHCl3) zeigt den kompletten Verbrauch
des Ausgangsmaterials. Das Reaktionsgemisch wird im Vakuum konzentriert,
in Ethylacetat (10 ml) rückgelöst und dann
mit Wasseer (10 ml) und Kochsalzlösung (10 ml) gewaschen. Die
organische Lösung
wird mit MgSO4 getrocknet und zu einem Schaum
konzentriert, der nach einer Behandlung mit Diethylether (5 ml)
den NHS-Ester (398 mg, 78% Ausbeute) ergibt.
-
Der
NHS-Ester (398 mg, 0,34 mmol), Tetrapeptid (254 mg, 0,36 mmol der
Verbindung xix) und iPr2NEt (192 μl, 1,1 mmol)
werden in DMF (3 ml) gelöst
und bei RT unter Argon für
18 h gerührt.
Das Reaktionsgemisch wird dann konzentriert, in Isopropanol/Chloroform
(1:9, 10 ml) gelöst,
mit Kochsalzlösung
(3 × 5
ml) gewaschen, mit MgSO4 getrocknet und
im Vakuum konzentriert. Das entstehende Öl wird mit Diethylether unter
Bildung der Disaccharylpentapeptidverbindung xxiii (474 mg, 46%
Gesamtausbeute der Verbindung xxii) als weißer Feststoff behandelt.
-
Analytik Verbindung xxiii:
-
- 1H NMR (DMSO-d6,
500 MHz) δ 1,15–1,23 (m,
12H), 1,40 (m, 3H), 1,66 (s, 3H), 1,69 (s, 3H), 1,86 (s, 3H), 1,89 (s,
3H), 1,90 (s, 3H), 1,91 (s, 3H), 2,1 (m, 2H), 3,1 (m, 4H), 3,53
(s, 3H), 3,71 (m, 4H), 3,95 (m, 3H), 4,1–4,25 (m, 10H), 4,34 (t, J
= 7,33, 1H), 4,48 (d, J = 6,84, 1H), 4,67 (d, J = 8,61, 1H), 4,84
(t, J = 9,77, 1H), 4,98 (m, 4H), 5,18 (t, J = 9,77, 1H), 5,57 (m,
1H), 6,97 (s, 1H), 7,25 (s, 1H), 7,30 (m, 10H), 7,97 (m, 2H), 8,13
(m, 3H), 8,15 (d, J = 8,30, 1H), 8,56 (d, J = 5,37, 1H), 9,32 (m, 1H).
Analyse berechnet für
C64H89F3N9O27P × 0,5 H2O: C 50,70, H 5,99, N 8,33. Gefunden: C
50,99, H 6,38, N 8,33, MS (ES–) m/z 1503 (25%), 751,3
([M – 2]2–,
100%).
-
Die
Verbindung xxiii kann ebenfalls durch ein alternatives Verfahren
hergestellt werden. Zu einer Lösung
des freien Amins der Tetrapeptidverbindung xx (0,068 g, 0,129 mmol)
in CHCl
3 (1,3 ml) werden nacheinander H
2O (1,3 ml), die Säure des Disaccharids (0,128
g, 0,129 mmol) und 1-Hydroxybenzotriazol (HOBt) (0,017 g, 0,129
mmol) gegeben. Das Gemisch wird dann auf 0°C gekühlt und N-Ethyl-N'-[3-(dimethylamino)propyl]carbodiimid
(EDCI) (0,027 g, 0,142 mmol) wird zugegeben. Die Reaktion wird für 2 Tage
bei 4°C
kräftig
gerührt.
1 N HCl wird zugegeben und die Phasen werden aufgeteilt. Die organische
Phase wird mit 1 N HCl, H
2O, gesättigtem
NaHCO
3, H
2O und
Kochsalzlösung
gewaschen. Die vereinigten wässrigen
Phasen werden mit CHCl
3 (3 ×) extrahiert.
Die vereinigten organischen Phase wird mit Na
2SO
4 getrocknet und im Vakuum zu einem Öl konzentriert.
Der Rückstand
wird durch Normalphasenchromatographie über Silica unter Bildung der Verbindung
xxiii (57%) als farbloser Feststoff gereinigt. Dieses alternative
Verfahren wird in G–J
Ho, K. M. Emerson, D. J. Mathre, R. F. Shuman, D. J. Grabowski "Carbodiimid-Mediated
Amide Formation in a Two-Phase System. A High-Yield and Low-Racemization Procedure
for Peptide Synthesis," J.
Org. Chem. 1995, 60, 3569–3570,
beschrieben. IV.
Herstellung des geschützten
Lipid II Zwischenprodukts (Verbindung xxiv)
-
Das
Disaccharylpentapeptid (53 mg, 0,035 mmol der Verbindung xxiii)
wird zu einer Suspension aus 10% Pd/C (100 mg) in Methanol (6,0
ml) gegeben und in einem Eisbad zur Unterstützung des Entgasens der Reaktionslösung gekühlt. Die
Lösung
wird dann auf Raumtemperatur erwärmt
und bei atmosphärischem Druck
für 1,5
h hydriert. Der Katalysator wird durch Filtration gesammelt und
die entstehende Lösung
wird mit Pyridin (1,0 ml) behandelt. Das entstehende Gemisch wird
im Vakuum zu einem nicht ganz weißen Feststoff konzentriert,
der gesammelt und unter Hochvakuum für 16 h getrocknet wird. (ESI-MS m/e 1322, [M – H]).
-
Der
nicht ganz weiße
Feststoff wird zu einem Gemisch aus 1,1'-Carbonyldiimidazol (26,0 mg, 0,16 mmol)
in wasserfreiem DMF (2,5 ml) und wasserfreiem THF (2,0 ml) gegeben.
Nach dem Rühren
für 2 Stunden wird
mittels Massenspektroskopie (ESI-MS m/e 1372,4, [M – H]) bestimmt,
ob die Reaktion vollständig
ist. Methanol (0,6 ml) wird zugegeben und die entstehende Lösung wird
für 15
min gerührt.
Das Gemisch wird dann im Vakuum konzentriert und aus Pyridin (1,0
ml) eingedampft. Das erhaltene feste Material wird unter Hochvakuum
für 2 h
getrocknet.
-
Der
Rückstand
wird in DMF (0,4 ml) und trockenem THF (1,6 ml) gelöst, wozu
eine Lösung
aus Undecaprenylphosphatdiammoniumsalz (21,4 mg, 0,024 mmol der
Verbindung xx) in THF (0,5 ml) und DMF (0,1 ml) gegeben wird.
1H-Tetrazol (1,8 mg, 0,03 mmol) wird zugegeben
und das Gemisch wird für
4 Tage unter einer Argonatmosphäre
gerührt.
Danach wird die Lösung
im Vakuum unter Bildung der Verbindung xxiv konzentriert. V.
Herstellung des Lipids II:
-
Der
Rückstand
aus dem vorherigen Schritt (Verbindung xxiv) wird in 1,4-Dioxan:Wasser
(1:1, 2 ml) gelöst.
Es wird 1 N Natriumhydroxid (0,3 ml) zugegeben und das entstehende
Gemisch wird für
2 h gerührt.
Die Reaktionslösung
wird durch eine wässrige
Filterscheibe filtriert und durch Umkehrphasen HPLC auf eine Dynamax
C8 100Å 5 μ, 21,4 mm × 25 cm
Säule mittels
einer Gradientenelution aus 15:85 A:B bis 0:100 A:B über 30 min
bei einer Flußrate
von 21,6 ml/min gereinigt (worin A = 0,05 M wässriges Ammoniumbicarbonat
und B = Methanol). Die Retentionszeit für das Produkt beträgt 18 min
(Detektion bei 214 nm). Eine Lyophilisierung der reinen Fraktionen
ergibt 13,8 mg des Lipids 11 (24% Gesamtausbeute aus der Verbindung
xxiii). Ultrahochauflösungs
MS berechnet für
C94H157N9O25P2,
1874,07659. Gefunden 1874,08023.
-
Bestätigung
der Lipid II Struktur
-
I. Biochemischer Test
-
Die
Strukturidentität
des Lipids II wird mittels eines biochemischen Tests validiert,
der eine modifizierte Version des Lipids II verwendet, das einen
Dansylmarker auf der ε-Aminogruppe
des L-Lysinrest aufweist. Das Substrat wird durch direkte Dansylierung
des Lipids II analog zu den in W. A. Weppner und F. C. Neuhaus,
J. Biol. Chem., 252(7), 2296 (1977) beschriebenen Bedingungen hergestellt.
-
Weppner
und Neuhaus haben kürzlich
die in situ Generation des Lipids II mittels durch Einbau eines Park-Nukleotids
gezeigt, das einen Dansylmarker auf dem L-Lysinrests in die Glycanstränge mittels
Inkubation mit einer Menbranfraktion einführt, die von Gaffkya homari
hergestellt wird. Bei diesen Experimenten werden die Glycanstränge leicht
durch absteigende Papierchromatographie gefolgt von Aussetzen des
Chromatogramms gegenüber
ultraviolettem Licht detektiert. Ein ähnliches Experiment, das eine
Membranpartikelfraktion aus E. Coli mit einer Dansylmarkerversion
des Lipids I verwendet (der unmittelbare Vorläufer zu Lipid II dem die NAG
Carbohydratuntereinheit fehlt) wird ebenfalls berichtet. Siehe G.
Auger et al. Lett. Pept. Sci., 4, 371 (1997).
-
Auf
analoge Weise resultieren die Inkubation unseres Dansyl-markierten
Lipid II-Derivats mit einer monofunktionellen Transglycosylase (MtgA)
aus Staphylococcus aureus (beschrieben in 5 922 540 A) und nachfolgende
Analyse des Reaktionsgemisches durch Dünnschichtchromatographie unter
den von Weppner und Neuhaus angegebenen Bedingungen in der Visualisierung
der Glycanstränge
während
des Aussetzens gegenüber
ultraviolettem Licht in exakter Analogie zu dem vorher zitiertem.
(Siehe Figur).
-
Obwohl
ein Dansylmarker in den oben beschriebenen Experimenten verwendet
wird, können
ebenfalls andere Marker verwendet werden, die dem Fachmann gut bekannt
sind. Wie hierin verwendet meint "Marker" ein Element oder eine Verbindung, die
Atome enthält,
die aus ihren normalen Entsprechungen gemäß physikalischer Bedeutungen
ausgewählt
werden können
(beispielsweise radioaktive Tests, Massenspektrographie oder Fluoreszenz)
und so zum Verfolgen (Traktion) des Metabolismus der normalen Substanzen
verwendet werden können.
-
II. Protokoll der biochemischen Transglycosylierung
-
In
der Figur werden die folgenden Protokolle für die entsprechenden Spuren
verwendet, die auf dem Dünnschichtchromatographiestreifen
(TLC) auftreten. Spur 1:5 ml Substratstammlösung (300 mM Dansyllipid II
in 75 ml PiPES bei pH 6,1, 37,5 mM MgCl2)
Spur 2 und 3: Spur 1 plus 5 ml MtgA Enzymlösung (10 mM Stammlösung in
25 mM HEPES bei pH 7,5, 150 mM NaCl, 0,5% CHAPS), Inkubation für 20 min
bei 25°C,
Stop mit 30 ml Methanol bei 0°C.
Spur 4:1 ml Lysozymstammlösung
(1 mg/ml Hühnereiweißlysozym,
HEWL)
-
Die
Lokalisation der Reaktionsprodukte wird durch Aussetzen der TLC
gegenüber
UV Licht (366 nm) visualisiert. (Siehe Figur). III:
Herstellung des dansylierten Lipids II:
-
Lipid II mit Dansylmarker
-
Eine
Lösung
des Dansylchlorids (13,8 mg, 5,1 μmol)
in Aceton (250 μl)
wird in einer Portion zu einer Lösung
aus Lipid 11 (2,4 mg, 1,3 μmol)
in 0,25 M wässrigem
NaHCO3 (250 μl) gegeben. Das Gemisch, das sofort
trüb wird,
wird bei Raumtemperatur für
90 Minuten gerührt.
Eine Elektrospray MS und HPLC zeigen die vollständige Umwandlung zum Produkt.
Das Gemisch wird im Vakuum konzentriert, in 1:1 Wasser/Acetonitril rückgelöst und durch
präparative
Chromatographie auf einer Dynamax C8 Säule (100 Å, 5 μ, 21,4 mm × 25 cm) mittels eines Gradienten
aus 85:15 bis 100:0 Methanol/50 mM Ammoniumbicarbonat über 20 Minuten
(Detektion bei 214 nm) gereinigt. Die geeigneten Fraktionen werden
vereinigt und unter Bildung des dansylierten Lipids 11 (1,7 mg,
63% Ausbeute) lyophilisiert. Ultrahochauflösungs MS berechnet für C106H168N10O27P2S 2107,12764,
gefunden: 2107,12725.