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Technisches Gebiet
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Prüfen von
HVDC-Thyristor-Ventilen
und eine Prüfschaltung
zum Durchführen
des Verfahrens.
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Stand der Technik
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Die
Verwendung netzgeführter
Thyristor-Konverter bzw. -Stromrichter bzw. -Umwandler zur Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung (HVDC)
ist eine etablierte Technik. Der Konverter umfasst üblicherweise
zwei Sechspuls-Brücken,
die an ihrer Gleichstromseite in Reihe geschaltet sind und an ihrer
Wechselstromseiten mit Wechselspannungen mit einer gegenseitigen
Phasenverschiebung von 30° (30° electric)
versorgt werden. Somit ist die Basiskonfiguration eines derartigen
Konverters die Sechspuls-Brücke
mit sechs Ventilen, wobei jedes Ventil üblicherweise mehrere in Reihe
geschaltete Thyristoren umfasst.
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Während eines
Betriebs muss jedes Ventil Spannungsbelastungen sowie Strombelastungen
widerstehen, die durch das Betriebsprinzip der Brücke bedingt
sind, das heißt
die Kommutierung des Gleichstroms von einem Ventil zu einem anderen, wobei
die Kommutierung durch die Wechselstromleitungsspannungen erzwungen
wird, die an die Ventile in Abhängigkeit
der Zündfolge
der Ventile angelegt werden.
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Hinsichtlich
einer allgemeinen Beschreibung des Kommutierungsprozesses wird auf
Ake Ekström: High
Power Electronics HVDC and SVC, Stockholm 1990, insbesondere auf
die Seiten 9-1 bis 9-11 und 9-16 bis 9-17 mit entsprechenden Figuren
Bezug genommen.
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Die
Spannungs- und Strombelastungen auf das Ventil während eines Betriebs kann getrennt
in vier unterschiedlichen Zuständen
analysiert werden;
- a) nicht leitend unter Rückwärtsspannung
(reverse voltage) mit transienter Spannungsüberregelung bzw. Überspannung
beim Abschalten und transienter Vorwärtsspannungen (forward voltages)
während
der Rückkehr-
bzw. Rückführungsperiode,
- b) angeschaltet mit hohen anfänglichen Zeitableitungen des
Stroms unter anderem durch Streukapazitäten,
- c) leitend mit Leitungsverlusten, und
- d) ausgeschaltet mit einer transienten Rückkehrspannung mit einem Spannungsüberschuss
und nachfolgender Leistungsfrequenzrückkehrspannung.
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Das
Anschalten und Abschalten des Thyristorventils sind die kritischten
Abfolgen im Betrieb des Ventils, wobei eine nähere Betrachtung dieser beiden Zustande
notwendig ist, um die Äquivalenz
zwischen einem synthetischen Prüfen
und einem normalen Betrieb sicherzustellen.
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Um
sicherzustellen, dass die Ventile etablierten Standards und den
Anforderungen des Verbrauchers entsprechen, muss jedes Ventil mit
einem Prüfverfahren
geprüft
werden, welches die Spannungs- und Strombelastungen nahe wiedergibt,
von denen erwartet wird, dass die während eines Betriebs in der tatsächlichen
Umgebung des Konverters auftreten.
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Ein
Weg zum Durchführen
derartiger Prüfungen
besteht darin, die Brücken
in einer sogenannten Kreuzschaltungs-Verbindung bzw. Back-to-Back-Verbindung
(back-to-back connection) anzuordnen und zu betreiben. Angenommen
die Wechselstrom- und Gleichstromnetzwerke, zwischen denen der Konverter
betrieben wird, können
richtig dargestellt bzw. wiedergegeben werden, hat diese Verfahren
den Vorteil, dass die wichtigsten Strom- und Spannungswellenformen ebenfalls
automatisch richtig sind. Jedoch steigen mit zunehmender gegenwärtiger Leistung
des Ventils (Spannung mal Strom) ebenfalls die Anforderungen der
Leistungskapazität der
Prüfeinrichtung.
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Um übermäßige Anforderungen
an Leistungskapazität
zu vermeiden, werden synthetische Prüfschaltungen verwendet, in
denen der Strom durch das Ventil während dessen Leitperiode von
einer Stromquelle bereitgestellt wird, und die an das Ventil während dessen
nicht-leitender Periode angelegte Spannung von einer Spannungsquelle
bereitgestellt wird, die von der Stromquelle getrennt ist. Dadurch
kann die gegenwärtige
Leistung der Spannungsquelle sowie der Stromquelle deutlich verringert
werden.
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Die
Prüfschaltungen
werden in einer sich wiederholenden Art und Weise betrieben, um
den zyklischen Betrieb des Ventils darzustellen, wobei die Stromquelle
und die Spannungsquelle synchron betrieben werden, um in Kombination
die Strom- und Spannungsbelastungen darzustellen, die an das Ventil
während
dessen Betrieb in der Brücke
angelegt werden. Die Spannung der Spannungsquelle wird an das Prüfventil über einen
Schwingkreis angelegt.
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Derartige
Prüfschaltungen
werden in Cigré Task
Force 03 of Working Group 14.01: Test Circuits for HVDC Thyristor
Valves (April 1997) erläutert.
Einige Ausführungsformen
derartiger Prüfschaltungen werden
insbesondere in Kapitel 4.4 Synthetic Test Circuits (Seiten 24-42)
gezeigt.
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Das
zitierte Dokument beschreibt in Verbindung mit 22a einen
grundlegenden Spannungsschwingkreis. Diese Figur ist in dieser Patentanmeldung
als 1 wiedergegeben.
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Die
Figur zeigt ein Prüfventil
Vt und eine Gleichspannungsquelle VOS. Über die Ausgangsleitungen der
Spannungsquelle ist ein Kondensator C2' geschaltet. Der Niederspannungsausgang
der Spannungsquelle ist mit der Erde bzw. Masse gekoppelt. Der Hochspannungsausgang
der Spannungsquelle ist mit einer Reihenschaltung eines Zusatzventil
Va2', eines Induktors
L2', eines Induktors
L1' und des Prüfventils
Vt und dann an die Erde gekoppelt. Zwischen der Verbindungsstelle
der beiden Induktoren und der Erde ist ein Kondensator Cs' geschaltet. Anfänglich sind
das Prüfventil
Vt und das Zusatzventil Va2' blockiert
und der Kondensator Cs' ist
auf eine positive Spannung aufgeladen. Wird das Prüfventil
ausgelöst, wird
der Kondensator Cs' über den
Induktor L1' durch das
Prüfventil
entladen und injiziert eine Halbwelle eines sinusförmigen Strompulses
in das Ventil. Der Strompuls ist bestimmt durch die Spannung und
die Kapazität
des Kondensators Cs' und
die Induktivität des
Induktors L1'. Die
Induktivität
des Induktors L1' ist
ausgewählt
die Phasen-an-Phasen
kommutierende Induktivität
der tatsächlichen
Schaltung darzustellen, und die Kapazität des Kondensator Cs' dann auf ein Ventil,
so dass die Abschaltungsbedingungen des Ventils dargestellt werden.
Die entgegengesetzte Spannung des Kondensator Cs' am Ende des Strompulses, dessen Spannung
aufgrund von Verlusten eine etwas geringere Amplitude als die Amplitude von
dessen anfänglicher
Spannung aufweist, stellt die negative Rückkehrspannung auf das Prüfventil dar.
Nach Auslösen
des Ventils Va2' wird
der Kondensator Cs' auf
dessen anfängliche
positive Spannung wiederaufgeladen.
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Das
zitierte Dokument beschreibt ebenfalls eine passive Zusatzschaltung,
die parallel mit dem Prüfventil
geschaltet wird, um repräsentative
Anschalt- und Abschaltbelastungen auf des Prüfventil zu erhalten. Die Schaltung
umfasst einen Kondensator, der für
die Anschluss-an-Anschluss-Streukapazität des Ventils
repräsentativ
ist, in paralleler Verbindung mit einem Kondensator, der für die tatsächliche Anschluss-an-Anschluss-Kapazität des Ventils repräsentativ
ist, und mit einer Reihenresonanz-RLC-Schaltung. Das zitierte Dokument
betrifft ebenfalls die Tatsache, dass das Rückkehrverhalten des Ventils
von der Abschaltzeit-Ableitung
des Stroms in dem Intervall von 200 μsek vor einem Strom von null
abhängig
ist. Um diesen Effekt wiederzugeben, sollte die Dauer des durch
die Spannungsschaltung injizierten Stroms nicht weniger als 600 μsek betragen.
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Das
zitierte Dokument beschreibt in Verbindung mit 36 eine
Prüfschaltung,
die eine Stromquelle, eine Spannungsquelle und einen aufwendigeren
Spannungsschwingkreis umfasst. Diese Figur ist in dieser Patentanmeldung
als 2 wiedergegeben. Die vorstehend aufgeführte 36 zeigt offensichtlich Quecksilberdampfventile,
die als Zusatzventile verwendet werden, wobei diese Ventile zum Zweck
der Einfachheit in 2 dieser Patentanmeldung als
Halbleiterventile, d. h. als Thyristoren, dargestellt sind.
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2 zeigt
eine Stromquelle CUS',
ein Prüfventil
Vt und eine Gleichspannungsquelle VOS. Die Details der in 36 des zitierten Dokuments gezeigten Stromquelle,
die eine Umführungsanordnung für das Prüfventil
umfasst, die als eine zweiphasige Resonanzschaltung beschrieben
wird, sind in 2 nicht gezeigt. Ein Kondensator
C2' ist über die
Ausgangsleitungen der Spannungsquelle geschaltet. Der Hochspannungsausgang
der Spannungsquelle ist mit einer Reihenschaltung eines Induktors
L2', eines Zusatzventil
Va2', zwei Zusatzventil
Va3' und Va4' in anti-paraller
Verbindung, eines Induktors L1' und
des Prüfventils
Vt und dann an den Niederspannungsausgang der Spannungsquelle gekoppelt.
Ein Kondensator Cs' ist
zwischen der Verbindungsstelle der beiden Zusatzventile Va3' und Va4' und dem Zusatzventil
Va2', und dem Niederspannungsausgang
der Spannungsquelle geschaltet.
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Eine
Zusatzschaltung AUC von der vorstehend aufgeführten Art, die einen Kondensator
und eine Reihenresonanz-RLC-Schaltung in paralleler Verbindung umfasst,
um unter anderem die Streukapazität des Ventils darzustellen,
ist über
das Prüfventil
geschaltet. Ein Zusatzventil Va5' ist
ebenfalls über das
Prüfventil
mit der gleichen Polarität
wie das Prüfventil
geschaltet. Die Stromausgangsleitungen der Stromquelle werden mit
dem Prüfventil über ein
Zusatzventil Va1 geschaltet. Die Figur zeigt ebenfalls einen zusätzlichen
Impulsspannungsgenerator IG, der ermöglicht, dass eine Impulsspannungs-Aushalte-Prüfung des
Ventils während
dessen Rückkehrintervalls
durchgeführt
werden kann.
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Anfänglich wird,
wobei die Zusatzschaltung AUC auf eine positive Spannung aufge laden
ist und sich das Prüfventil
in einem nicht-leitenden Zustand befindet, das Prüfventil
ausgelöst.
Dies führt
dazu, dass ein Einschaltstrom durch das Prüfventil fließt, wobei
die Zusatzschaltung entladen wird. Danach wird das Zusatzventil
Va1 ausgelöst,
um den Ausgangsstrom der Stromquelle durch das Prüfventil freizusetzen.
Der Strom wird von der Umführungsanordnung
auf eine Reihenschaltung des Ventils Va1 und des Prüfventils
gewendet und für
die leitende Periode von 120° (120° electric)
ungefähr
konstant gehalten. Dann wird, durch Auslösen der Umführungsanordnung, der Strom
von dem Prüfventil
auf die Umführungsanordnung
gewendet.
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Kurz
bevor der Strom des Prüfventils
null erreicht, wird Ventil Va3' ausgelöst, wobei
die Ladung des Kondensator Cs' freigesetzt
wird, wobei das Zusatzventil Va1 abgeschaltet wird und eine Injektionsstromschleife
in ähnlicher
Art und Weise aktiviert wird, wie vorstehend in Verbindung mit 1 beschrieben
wurde. Somit erzwingt die Entladung von Cs' einen halbwelligen sinusförmigen Strompuls durch
das Prüfventil,
wobei der Puls bestimmt ist durch die Spannung und die Kapazität des Kondensators
Cs', und die Induktivität des Induktors
L1'. Eine realistische
Rückkehrspannung,
umfassend eine Auslöschüberspannung,
wird über
eine Wechselwirkung des Prüfventils
und der passiven Zusatz-AUC erhalten, wenn das Prüfventil
den nicht-leitenden Zustand erreicht hat. Das Ventil Va4' koppelt die negative
Rückwärtsspannung
des Kondensator Cs' auf
das Prüfventil
und die Zusatzschaltung AUC.
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Die
Zusatzventile Va2' und
Va3' werden zu einer
geeigneten Zeit ausgelöst,
um die Vorwärts-Sperrspannung
an das Prüfventil
anzulegen und um die Spannungen des Kondensator Cs' und der Zusatzschaltung
AUC wiederaufzuladen.
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Eine
Schaltung mit einem Kondensator und einem Widerstand in Reihenschaltung
wird parallel mit den Ventilen Va3' und Va4' geschaltet. Der Zweck dieser Schaltung
besteht darin ein Auslösen
des Prüfventils
während
eines Zeitintervalls zu ermöglichen,
wenn der Spannungsschwingkreis über
das Ventil Va2' wiederaufgeladen
wird. Die Verwendung des Ventils Va3' zu diesem Zweck würde dann zu einem Kurzschluss
der Spannungsquelle durch das Prüfventil
führen.
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Das
Zusatzventil Va5' wird
ausgelöst,
wenn eine sogenannte Doppel-Wiederauflade-Betriebs-Prüfung durchgeführt werden
soll.
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In
dem zitierten Dokument wird eingeräumt, dass insbesondere die
Umführungsanordnung
für das
Prüfventil,
in der Stromquelle umfasst und als eine Bypass(bi-pass)- Resonanzschaltung
beschrieben, keine Fehlerströme
bereitstellen kann, die für das
Ventil unter Prüfung
geeignet sind.
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Als
Abhilfe wird in dem zitierten Dokument vorgeschlagen eine Sechspuls-Brücke als
eine Umführungsanordnung
zu verwenden, in der ein Arm durch eine Reihenschaltung des Prüfventils
Vt und des Zusatzventil Va1 gebildet wird.
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In
dem Dokument T. Bauer et al.: Operational Tests an HVDC Thyristor
Modules in a Synthetic Test Circuit for the Sylmar East Project.
IEEE/PES Summer Meeting, 28. Juli – 1. August 1996, Denver, Colorado,
werden Funktionsprüfungen
der Ventile unter Verwendung einer synthetischen Prüfschaltung
berichtet. Die Hauptstromquelle wird als ein Drei-Phasen-Transformator und
eine Sechspuls-Brücke
beschrieben, in der ein Arm durch das Prüfventil und ein Zusatzventil
in Reihenschaltung gebildet wird. Ebenfalls liefert die Spannungsschaltung
während
der leitenden Periode des Prüfventils
einen Teil des Prüfstroms.
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Das
Dokument berichtet über
Studien, die bestätigen,
dass lediglich ein zusätzlicher
Kondensator, der parallel mit dem Prüfgegenstand geschaltet ist,
ausreichend war, die Anschalt- und Abschaltbelastungen des Prüfventils
darzustellen. Dies impliziert, dass die in 2 dieser
Anmeldung gezeigte Zusatzschaltung AUC durch lediglich einen Kondensator
gebildet werden kann.
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Das
Dokument berichtet weiterhin, dass Fehlerstromprüfungen durch Auslösen eines
Zusatzventils durchgeführt
werden, das anti-parallel mit einem anderen Brückenarm der gleichen Kommutationsgruppe
wie das Prüfventil
geschaltet ist. Dieses Zusatzventil wird dann ausgelöst, wenn
sich das Prüfventil
in einem leitenden Zustand befindet. Eine ähnliche Schaltungskonfiguration
ist ebenfalls in dem vorstehend zitierten Cigré Task Force 03-Dokument, 37 gezeigt. Diese Figur ist als 3 dieser
Patentanmeldung wiedergegeben. Die Figur zeigt eine Hauptstromquelle
CUS, die eine Sechspuls-Brücke REC
umfasst, die an einen Drei-Phasen-Transformator T gekoppelt ist,
wobei ein Arm der Brücke
durch eine Reihenschaltung des Prüfventils Vt und des Zusatzventils
Va1 gebildet wird. Das Zusatzventil, das zum Durchführen von
Fehlerstromprüfungen
verwendet wird, ist als Va11 gekennzeichnet. Die Figur zeigt lediglich
das Koppeln der Spannungsquelle und des Spannungsschwingkreises
an die Stromquelle und das Prüfventil.
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Der
Spannungsschwingkreis des Dokuments von T. Bauer et al. ist als 4 dieser
Patentanmeldung wiedergegeben. Über
die Ausgangsleitungen einer Spannungsquelle VOS' ist eine Reihenschaltung eines Zusatzventils
V121 und eines Kondensators CL geschaltet. Eine Reihenschaltung
eines Zusatzventils VL, eines Induktors LL, eines Induktors LS und
des Prüfventils
Vt ist an die Verbindungsstelle des Ventils V121 und des Kondensator CL
gekoppelt und dann an den Niederspannungsausgang der Spannungsquelle.
Ein Kondensator CS und ein Gate-Abschaltungs-Thyristor GTO sind
parallel zwischen der Verbindungsstelle der beiden Induktoren LL
und LS und dem Niederspannungsausgang der Spannungsquelle geschaltet.
Der Gate-Abschaltungs-Thyristor weist eine Polarität in der
entgegengesetzten Richtung zu dem Prüfventil auf. Ein Kondensator
CA ist mit dem Prüfventil
parallel geschaltet. Die Stromausgangsleitungen einer Spannungsquelle
CUS' sind an das
Prüfventil über ein
Zusatzventil V241 geschaltet.
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Der
Schwingkreis, der aus dem Kondensator CL, dem Zusatzventil VL, dem
Induktor LL und dem Kondensator CS besteht, wird zum Wiederaufladen des
Kondensators CS bereitgestellt. Der Kondensator CS wird auf die
Prüfspannung
aufgeladen, welche die positive Sperrspannung über das Prüfventil bereitstellt. Wird
der Kondensator CS über
den Induktor LS durch das Prüfventil
entladen, wird ein Viertel einer Periode eines sinusförmigen Strompulses
durch das Prüfventil
fließen.
Erreicht dieser Strompuls seinen Maximalwert (und geht die Spannung
des Kondensators CS gegen null), wird der Gate-Abschaltungs-Thyristor GTO ausgelöst, um als
ein Freilaufzweig zu wirken, in dem der Strom ungefähr auf jenem
Maximalwert durch die Energie gehalten wird, die in dem Induktor
LS gespeichert ist, und wobei die Spannung über den Kondensator CS bei
null gehalten wird. Dieser Strom und der Strom von der Hauptstromquelle
bilden den Prüfstrom
durch das Prüfventil.
Am Ende des Strom-leitenden Intervalls für das Prüfventil, das heißt nach
120° (120° electric),
wird der Gate-Abschaltungs-Thyristor GTO abgeschaltet und der Strom
durch den Induktor LS und das Prüfventil
wird den Kondensator CS mit einem Viertel einer Periode eines sinusförmigen Strompulses
wiederaufladen, um Rückwärts-Rückkehrspannung
an dem Prüfventil
bereitzustellen. Das Zusatzventil V241 wird synchron mit dem Gate-Abschaltungs-Thyristor
GTO ausgelöst,
um den zusätzlichen Strom
von der Stromquelle zu liefern, der erforderlich ist, um den vollständigen Prüfstrom durch
das Prüfventil
darzustellen.
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Somit
besteht ein Merkmal dieser Schaltung darin, dass ein wesentlicher
Anteil des Prüfstroms von
dem Spannungsschwingkreis geliefert wird, der aus dem Kondensator
CS, dem Induktor LS und dem Prüfventil
besteht.
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Die
Injektion bzw. Einspeisung des Stroms von dem Spannungsschwingkreis
in das Prüfventil von
Beginn bis zum Ende von dessen leitender Periode, wird durch Entladen
des Kondensators CS erreicht.
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In
beiden der vorstehend beschriebenen Spannungsschwingkreise, führt der
Injektionsstrompuls dazu, dass die Polarität eines Kondensators (der Kondensator
Cs' in 2 und
der Kondensator CS in 4) umgekehrt wird. Dieser gleiche
Kondensator wird ebenfalls verwendet, um die Vorwärts-Sperrspannung
an das Prüfventil
anzulegen, wobei zu diesem Zweck der Kondensator dann auf dessen
anfängliche
Polarität
wiederaufgeladen werden muss.
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Ein
gemeinsames Merkmal der vorstehend beschriebenen Spannungsschwingkreise
besteht darin, dass die Spannungsquelle an den Kondensator geschaltet
ist – in 2 über den
Induktor L2' durch Auslösen des
Ventils Va2', und
in 4 über
den Induktor LL durch Auslösen
des Ventils VL. In beiden Fällen
erfordert dieses Verfahren eine hohe Leistungsanforderung an die
Spannungsquelle. Ohne Berücksichtigung
von Leistungsverlusten in den Komponenten, gleicht die zum Ändern einer
Polarität des
Kondensators notwendige Energie 2·C·U2,
wobei C die Kapazität
des Kondensators Cs' bzw.
des Kondensators CS ist, und U die Prüfspannung ist. Somit beträgt die erforderliche
Leistung von der Spannungsquelle 2·C·U2·f, wobei
f die Frequenz des Leistungsnetzwerks ist.
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Wie
in Verbindung mit 4 beschrieben ist, erfordert
der Freilaufzweig, der einen wesentlichen Anteil des Prüfstroms
liefert, eine hohe Nennleistung des Induktors LS, und zusätzlich wird
dieses Verfahren zu einer weniger genauen Darstellung der Strom-Zeitableitung
vor dem Strom null, und als eine Konsequenz, der transienten Rückkehrspannung führen.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Die
Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein verbessertes Verfahren
der Art wie in der Einleitung beschrieben bereitzustellen, welches
eine geringere Nennleistung der Komponenten der Prüfschaltung, insbesondere
der Spannungsquelle, ermöglicht,
und eine Prüfschaltung
zum Durchführen
des Verfahrens.
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Diese
Aufgabe wurde mit einer synthetischen Prüfschaltung gemäß Anspruch
1 und mit einem Verfahren gemäß Anspruch
4 gelöst.
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Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch
einen Spannungsschwingkreis mit einem Induktor und einem ersten
Kondensator, wobei der erste Kondensator einen Injektionsstrom durch
das Prüfventil
liefert, und eine Vorwärts-Sperrspannung
an das Prüfventil
anlegt, worin der Spannungsschwingkreis erste Mittel zum Erzeugen
eines oszillierenden Stromwegs bzw. -pfads durch den Induktor und
den ersten Kondensator zur Umkehrung der Spannung des ersten Kondensators
umfasst, wobei der Stromweg von der Spannungsquelle während der
Umkehrung der Spannung des ersten Kondensators entkoppelt ist.
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Der
Spannungsschwingkreis umfasst weiterhin einen zweiten Kondensator,
der über
die Spannungsquelle geschaltet ist, und zweite Mittel um den zweiten
Kondensators über
den Induktor an den ersten Kondensator zu koppeln, wenn die Spannung
des ersten Kondensators die gleiche Polarität wie die Polarität der Spannungsquelle
aufweist.
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Kurze Beschreibung der Abbildungen
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Die
Erfindung wird durch eine Beschreibung von Ausführungsformen unter Bezugnahme
auf die beigefügten
Abbildungen ausführlicher
erläutert,
wobei
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1 einen
Spannungsschwingkreis für eine
synthetische Prüfschaltung
gemäß dem Stand der
Technik zeigt,
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2 eine
synthetische Prüfschaltung
gemäß dem Stand
der Technik zeigt,
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3 eine
Stromquelle für
eine synthetische Prüfschaltung
gemäß dem Stand
der Technik zeigt,
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4 einen
weiteren Spannungsschwingkreis für
eine synthetische Prüfschaltung
gemäß dem Stand
der Technik zeigt,
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5 eine
erfindungsgemäße synthetische Prüfschaltung
zeigt, und
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6A-6C Strom-
und Spannungswellen zeigen, die mit der Prüfschaltung gemäß 5 erhalten
wurden.
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Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen
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Die
folgende Beschreibung betrifft das Verfahren sowie die Prüfschaltung.
In den Figuren werden für
gleiche und entsprechende Teile der unterschiedlichen Abbildungen
gleiche Bezugszeichen verwendet.
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5 zeigt
eine erfindungsgemäße synthetische
Prüfschaltung.
Eine Stromquelle REC umfasst eine Sechspuls-Thyristor-Brücke, in
der ein Arm durch die Reihenschaltung des Prüfventils Vt und eines Hilfsventils
Va1 gebildet wird.
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Die
Sechspuls-Brücke
REC ist an ihrer Wechselstromseite an eine Sekundärspule eines Transformators
TDD in Δ/Δ-Verbindung
gekoppelt. Die Primärspule
des Transformators ist über
Phaseninduktoren Lph an einen Dreiphasen-Generator G gekoppelt.
Der Generator ist ebenfalls an die Primärspulen eines Transformators
TDY in Δ/Y-Verbindung gekoppelt.
Die Y-geschaltete Sekundärspule
des Transformators TDY ist an die Wechselstromseite einer Sechspuls-Thyristor-Brücke INV
gekoppelt. Die Gleichstromseiten der Brücke INV und der Brücke REC
sind über
einen glättenden
Induktor Ls geschaltet, wobei dadurch ermöglicht wird, dass Leistung über die
Brücken,
die Transformatoren und den Generator in einer derartigen Weise
fließt,
dass die beiden Sechspuls-Brücken
in einer Kreuzschaltungs-Verbindung geschaltet sind.
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Die
Spannungsquelle ist, wie nachstehend beschrieben, über einen
Spannungsschwingkreis an das Prüfventil
gekoppelt. Ein Kondensator C2 ist über die Ausgangsleitungen einer
Gleichspannungsquelle VOS geschaltet. Ein Hochspannungsausgang der Spannungsquelle
ist an eine Reihenschaltung eines Zusatzventils Va2, eines Induktors
L2, zwei Zusatzventilen Va3 und Va4 in anti-paralleler Verbindung, eines
Induktors L1, des Prüfventils
Vt und dann an einen Niederspannungsausgang der Spannungsquelle gekoppelt.
Ein Kondensator Cs ist zwischen der Verbindungsstelle der beiden
Zusatzventile Va3 und Va4 und des Induktors L2, und den Niederspannungsausgang
der Spannungsquelle geschaltet.
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Ein
Kondensator Ct ist über
das Prüfventil geschaltet,
um die Streukapazität
des Ventils darzustellen. Der Induktor L1 stellt die Phasen-an-Phasen-Kommutations-Induktivität dar. Das
Prüfventil
ist normalerweise ein Abschnitt bzw. Bereich des Ventils, wie es
im Betrieb verwendet wird, die Induktivität des Induktors L1 ist proportional
skaliert. Ein Zusatzventil Va5 ist zwischen der Verbindungsstelle
des Ventils Va2 und des Induktors L2 und dem Niederspannungsausgang
der Spannungsquelle mit entgegengesetzter Polarität wie der
des Prüfventils
geschaltet.
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Die
Spannung der Gleichspannungsquelle ist stufenlos verstellbar, üblicherweise
bis zu 70 kV. Die Induktivität
des Induktors L2 ist verstellbar, üblicherweise in einem Bereich von
0,2 mH bis zu 200 mH, und die Kapazität des Kondensators Cs ist ebenfalls
verstellbar, üblicherweise
in einem Bereich von ungefähr
1 μF bis
zu 70 μF.
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Das
Auslösen
der unterschiedlichen Ventile in einer bestimmten zeitlichen Abfolge,
die nachstehend ausführlicher
beschrieben wird, wird durch ein Steuersystem CTRL gesteuert, das
in der Figur lediglich schematisch angezeigt ist, und an die Ventile
in der Prüfschaltung
Auslösesignale
TS liefert, die ebenfalls in der Figur lediglich schematisch gezeigt sind.
Derartige Steuersysteme sind an sich bekannt und bilden keinen Teil
dieser Erfindung und Patentanmeldung.
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6A zeigt
die Wellenform des Stroms Itest, der an das Prüfventil während eines kompletten Prüfzyklus
angelegt wird, der einem Betriebszyklus einer 360° (360° electric)
entspricht, 6B zeigt die Wellenformen von
Strömen
Iaux, die in dem Spannungsschwingkreis auftreten, und 6C zeigt
die Wellenform der Spannung Utest, die an das Prüfventil durch den Spannungsschwingkreis
angelegt wird.
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In
den Figuren ist die Parameterzeit (als t gekennzeichnet) auf der
horizontalen Achse gezeigt, während
Ströme
und Spannungen an der vertikalen Achse gezeigt sind.
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Ab
Zeit t0 fließt
ein konstanter Strom einer Amplitude Id durch das Zusatzventil Va1
und das Prüfventil
Vt. Die Abfolge der Kommutation des Stroms von dem Prüfventil
zu einem anderen Ventil in der Sechspuls-Brücke REC wird dann durch eine nicht
gezeigte Steuervorrichtung für
die Sechspuls-Brücke
initialisiert, die im Prinzip wie bekannte Brückensteuervorrichtungen zum
Steuern von Sechspuls-Brücken
in HVDC-Konverter-Vorrichtungen
arbeitet.
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Zur
Zeit t1, die kurz davor liegt, bevor der von der Stromquelle gelieferte
Strom seinen Nullwert zur Zeit t2 erreicht, wird das Zusatzventil
Va3 ausgelöst, um
die positive Ladung des Kondensators Cs durch den Induktor L1 und
das Prüfventil
freizusetzen. Der Kondensatorentladungsstrom nimmt die Form einer sinusförmigen Halbwelle
an, die in 6B mit einer gestrichelten Linie
Iinj von einer Zeit t1 bis zu einer Zeit t3 gezeigt ist. Zwischen
den Zeiten t1 und t2 ist der Strom durch das Prüfventil somit die Summe des Stroms,
der von der Stromquelle und von dem Spannungsschwingkreis geliefert
wird, und zwischen den Zeiten t2 und t3 gleich dem Injektionsstrom
ist.
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Das
Zusatzventil Va1 schaltet ab, wenn der Strom von der Stromquelle
zur Zeit t2 null erreicht, wodurch die Stromquelle von dem Prüfventil
isoliert wird bis das Ventil Va1 erneut ausgelöst wird.
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Der
Kapazitätswert
des Kondensators Cs wird in Verbindung mit der Induktivität des Induktors L1
gewählt,
so dass die Halbwellen-Injektionszeit t1 bis t3 gleich oder höher als
600 μsek
wird. Dieser Wert stimmt mit Anforderungen überein, die in dem vorstehend
zitierten Cigré Task
Force 03-Dokument festgelegt sind und sicherstellen werden, dass
mit einem richtig ausgewählten
anfänglichen
Spannungswert an den Kondensator Cs, eine geeignete Abschaltzeit-Ableitung
des Stroms in dem Zeitintervall von 200 μsek vor dem Strom null zur Zeit
t3 erreicht wird.
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Während des
Zeitintervalls t1 bis t3 wird die Spannung an dem Kondensator Cs
auf einen Wert U1 (6C) umgekehrt. Tritt das Prüfventil
zur Zeit t3 in dessen nicht-leitenden,
blockierten Zustand, wird das Zusatzventil Va4 ausgelöst, über welches die
umgekehrte Spannung des Kondensators Cs den Kondensator Ct sowie
die Puffer-Schaltung des Prüfventils
(in 5 nicht gezeigt) durch den Stromweg Cs-Va4-L1-Ct
während
des Zeitintervalls t3 bis t5 laden wird, wodurch die transiente
Rückkehrspannung und
die Rückwärts-Rückkehrspannung
an dem Prüfventil
angelegt wird.
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Wie
in 6C gezeigt, ist die Spannungsumkehr des Kondensators
Cs mit einem Spannungsüberschuss
aufgrund einer Wechselwirkung zwischen dem Kondensator Ct, der Puffer-Schaltung und
dem Kondensator Cs über
den Induktor L1 assoziiert.
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Zur
Zeit t4, zu der die transiente Rückkehrsparmung
gedämpft
ist, wird das Zusatzventil Va5 ausgelöst, um einen oszillierenden
Stromweg Va5-L2-Cs für
die Spannungspolaritätsänderung
des Kondensators Cs bereitzustellen. Während des Zeitintervalls zwischen
t4 und t6 kehrt sich die Spannung an dem Kondensator Cs auf einen
positiven Amplitudenwert U2 um (6C). Dieser
Umkehrstrom ist in 6B als der Strom Irev von einer
Zeit t4 bis zu einer Zeit t6 gezeigt.
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Es
ist klar, dass zwischen diesem Zeitintervall von der Zeit t4 bis
zu der Zeit t6 die Spannungsquelle durch das sich in einem nicht-leitenden
Zustand befindende Ventil Va2 von dem Spannungsschwingkreis entkoppelt
ist.
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Zur
Zeit t7 wird das Ventil Va2 ausgelöst, um den Kondensator Cs auf
eine Spannung der Amplitude U3 aufzuladen, um den Spannungsabfall
an dem Kondensator Cs zu kompensieren, der sich aufgrund von Verlusten
während
der vorstehend aufgeführten Spannungsumkehrungen
ergibt. Dieser Ladestrom ist in 6B als
der Strom Ich von einer Zeit t7 bis zu einer Zeit t8 gezeigt. Zur
Zeit t8 wird das Ventil Va2 blockiert, wenn der oszillierende Ladestrom
durch null tritt.
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Das
Zusatzventil Va3 wird zur Zeit t5 ausgelöst und bleibt bis zur Zeit
t8 in einem leitenden Zustand, und legt folglich während dieses
Zeitintervalls die Spannung des Kondensators Cs an den Kondensator
Ct und an das Prüfventil
an.
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Zur
Zeit t9, an der die Spannung der Amplitude U3 an das Prüfventil
angelegt wird, wird das Prüfventil
ausgelöst.
Der Kondensator Ct, der ebenfalls auf die Spannung einer Amplitude
U3 geladen ist, wird dann durch das Prüfventil entladen und legt an dieses
einen Einschaltstrom an, wie in 6A gezeigt
ist. Da zur gleichen Zeit die Spannung über das Prüfventil auf null zusammenbricht,
wird die Spannung der Stromquelle an das Prüfventil angelegt, und wobei
wenn, gefolgt von dem Auslösen
des Prüfventils,
das Zusatzventil Va1 ausgelöst
wird, ebenfalls zur Zeit t9, der Ausgangsstrom der Stromquelle durch
das Prüfventil
angelegt wird.
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Wie
aus der vorstehend aufgeführten
Erklärung
der erfindungsgemäßen Schaltung
(5) klar ist, wird die Umkehr der Spannungspolarität des Kondensator
Cs durch Erzeugen eines umkehrenden oszillierenden Stromwegs über den
Induktor L2 und den Kondensator Cs durch Auslösen des Zusatzventil Va5 erzielt.
Während
dieses Wiederaufladeprozesses ist der aufgeführte Stromweg von der Spannungsquelle
mittels des Ventils Va2 entkoppelt. Lediglich wenn die Spannungspolarität des Kondensators
Cs in dessen anfängliche
Polarität
umgekehrt wird, ist die Spannungsquelle mit dem Kondensator Cs durch
Auslösen
des Ventils Va2 zur Zeit t7 verbunden. Die von der Spannungsquelle
gezogene Leistung ist somit lediglich die Leistung, die benötigt wird, um
die Abschaltverluste des Prüfventils
und die Widerstandsverluste in dem Spannungsschwingkreis zu kompensieren.
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Ein
Impulsgenerator IG einer an sich bekannten Art ist an die Anschlüsse des
Prüfventils
und parallel mit dem Spannungsschwingkreis verbunden, um Prüfungen transienter
Spannungen während
der Rückkehrperiode
des Ventils durchzuführen.
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Ein
Ventil Vs ist anti-parallel mit einem Arm der Brücke REC verbunden, um Kurzschluss-Fehlerstrom-Prüfungen an
dem Prüfventil
durchzuführen.