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GEBIET UND HINTERGRUND DER
ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren, eine Vorrichtung und
eine pharmazeutische Zusammensetzung zur kontrollierten Entfernung
von Zellen von der Oberfläche
lebensfähigen
Gewebes durch kontinuierliche örtliche
Anwendung einer ein proteolytisches Enzym enthaltenden Lösung, und spezieller
ein Verfahren, eine Vorrichtung und eine pharmazeutische Zusammensetzung
zur nicht-chirurgischen, enzymatischen Behandlung und Biopsie von
Hautläsionen.
Der nächstliegende
Stand der Technik ist durch die Dokumente
US-B1-6264666 ,
US-A 5 037 431 und
US-A 3 910 266 definiert,
die jedes die Merkmale des Oberbegriffs von Anspruch 1 offenbaren.
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Gewebe
setzen sich aus einzelnen Zellen und Zellgruppen zusammen, die in
einer eiweißartigen extrazellulären Matrix
eingebettet sind. Collagenfasern sind die Hauptkomponente dieses
allgegenwärtigen
Netzwerks, zusammen mit anderen Proteinen, wie etwa Fibronektin,
Laminin, Elastin und Tenascin, die einen Mechanismus zur Zellbefestigung bereitstellen.
Zelloberflächen-Befestigungsmoleküle, wie
etwa die CAM-Proteine,
gestatten es Zellen, sich an die extrazelluläre Matrix und an benachbarte Zellen
anzuheften. Somit ist die histologische Integrität von Geweben von der Wechselwirkung
vieler Protein- und proteinabgeleiteter Moleküle abhängig.
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Enzyme,
die in der Lage sind, Proteine zu digestieren, oder Proteasen, werden üblicherweise eingesetzt,
um die extrazelluläre
Matrix von Geweben oder Gewebeproben aufzubrechen, um Zellen zur
Erstellung primärer
Zellkulturen (1) abzutrennen.. Bei der Isolierung von Zellen zur
Kultivierung verwendete Proteasen sind typischerweise selektiv in
ihrer proteolytischen Aktivität
oder in ihrem Anwendungsverfahren, wodurch sie ein effektives Aufbrechen
der Matrix- und Haftproteine erzielen, jedoch eine minimale Digestierung
kritischer Zellkomponenten verursachen. Bei der Herstellung einer
Primärkultur
wird das Gewebe mechanisch in kleine (2-3 mm) Stücke geschnitten, diese Explantate
werden gewaschen und in einer isotonischen gepufferten Lösung, die eine
Protease, wie etwa Trypsin oder Collagenase, enthält, für 30 Minuten
bis zu mehreren Stunden auf Zimmertemperatur schonend geschüttelt. Diese
Verfahrensweise, die zu suspendierten, isolierten Zellen führt, ist
universell und ist zur Herstellung und Vermehrung primärer Zellkulturen
aus einer Vielfalt von Geweben, einschließlich Hautbiopsien (2), eingesetzt
worden.
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Proteolytische
Digestierung von Haut, die ein vollständiges oder teilweises Aufbrechen
des Gewebes erzielt, ist, typischerweise als eine Alternative für mechanische
Mittel, in einer breiten Vielfalt industrieller, kosmetischer, experimenteller
und klinischer Verfahren angewendet worden. Diese umfassen das Enthaaren
von Tierhäuten
und Fellen (3), Linderung und Förderung
der Heilung von Hautläsionen,
wie etwa CO
2-Laserchirurgiewunden (4) und
Decubitusgeschwüren
(5), Debridement nicht lebensfähigen Gewebes,
wie etwa bei durch Verbrennungen entstandenem nekrotischem Gewebe
(6), Entfernen faserigen Exsudats aus empfindlichen Bereichen, wie etwa
dem Auge (7), Erneuerung alternder Haut durch Exfoliation (
US-Patent 5,976,556 an Norton
et al.), Entfernen von Läusenissen
von Haar (
US-Patent 5,935,572 an
Sorenson et al.) und die Behandlung infektiöser Läsionen der Haut, wie etwa Akne
und Lepra (
US-Patent 5,958,406 an
de Faire et al.).
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Behandlung von Hautläsionen
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Die
Behandlung von Hautläsionen,
wie etwa Altersflecken, Melasmen, Keratosen, Naevi, Keloiden, hypertrophischen
Narben, Schuppenflechte und Tätowierungen
erfordert die Entfernung erkrankter oder abnormaler Hautzellen.
Chirurgische Verfahrensweisen sind im allgemeinen schmerzhaft und
destruktiv für
die gesunden benachbarten Gewebe, was zu Narbenbildung und abnormaler
Pigmentierung der behandelten Gebiete (8), der Notwendigkeit der
Verabreichung von Anästhesie
und zu erheblichem Stresstrauma für den Patienten (9) führt. Zusätzlich wird
die chirurgische Exzision gewisser Läsionen oft durch das Vorhandensein
von mehr als einem abweichenden Zelltyp (10) kompliziert und ist
für empfindliche
und heikle anatomische Bereiche ungeeignet. Diese Nachteile chirurgischer
Exzision von Hautläsionen
haben zur Entwicklung nicht-mechanischer Verfahren, wie etwa Elektrokauterisierung,
Elektro-Ablation, Kryochirurgie mit flüssigem Stickstoff und Lasern
geführt.
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Eine
derzeit breit verwendete Technik setzt auf die Hautläsion gerichtete
Laserenergie ein, um eine Ablation des unerwünschten Gewebes zu verursachen.
Wie bekannt ist, ist Laserchirurgie aufgrund der Kauterisierungseffekte
der intensiven Energie und der Fähigkeit
zum sorgfältigen
Fokussieren des Laserstrahls (11), wodurch weniger Schmerzen und Vernarbung
hervorgerufen werden als durch Skalpell- oder Rasierklingen-Exzisionstechniken,
weniger traumatisch für
angrenzendes Gewebe. Es bleiben jedoch die Probleme von mit der
zur Gewebsablation erforderlichen intensiven Hitze zusammenhängenden
Schmerzen und Narbenbildung, schlechte Ergebnisse bei Versuchen
zur Laserbehandlung gewisser Läsionen,
wie etwa melanozytären
und kongenitalen Naevi (11), und die Wichtigkeit des Entfernens statt
Ablatierens des abnormalen Gewebes zur histologischen Analyse zur
Ermittlung von Charakter und Ausmaß der Läsion.
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Proteolytische Enzyme bei
der Behandlung von Hautläsionen
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Die
US-Patente 4,226,854 an
Klein et al.;
5,505,943 und
6,017,531 an Fortney et
al.;
5,106,621 an Rowan
et al. und
5,840,283 an
Sorenson et al. lehren die Verwendung von Proteasen zur Erzielung von
Entfernung oder Permeierung abnormaler, devitalisierter oder nekrotischer
Haut. Rowan et al. (
US-Patent
5,106,621 ) offenbaren eine Cysteinprotease aus Ananas,
Ananain, in einem pharmazeutischen Präparat zur topischen Anwendung
und Debridement von Brandwunden oder vereitertem Gewebe. Gleichartig
beschreiben Fortney et al. (
US-Patente 5,505,943 und
6,017,531 ) die Verwendung
der bakteriellen Protease Vibriolysin für das Debridement von nach
Verbrennung entstandenem nekrotischem Gewebe und nekrotisierter
Haut durch topische Anwendung in einem Lösungs- oder Salbenpräparat. Sorenson
et al. (
US-Patent 5,840,283 )
beschreiben die topische Anwendung proteolytischer Enzyme als Permeationserleichterungsmittel
bei der Behandlung erkrankten Nagel-, Klauen- oder Hufgewebes. Die kommerziell
erhältliche
Wundsalbe Travase
TM (
US-Patent 3,409,719 an Noe et al.)
setzt ebenfalls proteolytische Aktivität, vorgefunden in Bacillus
subtilis-Filtrat, zum Debridement von nach Verbrennung entstandenem
nekrotischem Gewebe und Dekubitus-Eitergewebe ein. Bei all diesen
und anderen gleichartigen Verfahren ist die proteolytische Aktivität auf das
Entfernen nichtvitalisierten Gewebes gerichtet und wird durch individuelle
topische Anwendungen mit Gaze oder Schwamm erzielt, ohne das Vorsehen
einer Steuerung der Niveaus oder Dauer der Enzymaktivität oder des
Sammelns von Zellen aus dem behandelten Bereich.
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Das
US-Patent 5,958,406 an de
Faire et al. beschreibt die Verwendung einer multifunktionellen Krustentier-Protease
zur Behandlung und Verhütung bakterieller,
Pilz- und viraler Infektionen, Blutgerinnsel, mit Zellhaftung zusammenhängender
Erkrankung (wie etwa HIV und Autoimmunerkrankungen) und Hautläsionen und
-infektionen (wie etwa Akne, Pruritis (Juckreiz) und Narben). Das
Proteasepräparat
wird durch verschiedene Verfahren verabreicht: topisch, in einer wässrigen
oder nicht wässrigen
Trägersubstanz;
parenteral, oral oder in Zäpfchen
für systemische
Anwendungen; okular, in Tropfen, Salbe oder Aerosol; und in kutaner
oder subkutaner Injektion, für
Hautläsionen
wie etwa Narben, Akne und Furunkel. Es wird jedoch keine Steuerung
der Enzymaktivität
nach Anwendung, oder ein Mittel zur Verschaffung von Zellen von
den behandelten Geweben erwähnt.
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Das
US-Patent 5,976,556 an Norton
et al. beschreibt die topische Anbringung proteolytischer Enzyme
zur Exfoliation von Haut und Behandlung abnormaler Zustände und
Erkrankungen der Haut, wie etwa Warzen, Altersflecken, Melasmen,
Akne, Schuppenflechte usw. Die Kontrolle der Enzymaktivität wird durch
die Einschränkung
von Enzymen auf Säureproteasen
bewirkt, die in ihrem sauren Puffer bei Anwendung aktiv sind, und
durch die von dem normalen pH-Wert-Regulierungsmechanismus der Epidermis
hervorgerufene langsame Entsäuerung
inaktiviert werden. Es ist keine andauernde Überwachung oder Kontrolle von
Enzymaktivität
vorgesehen, und das Verschaffen von Zellen von dem behandelten Gewebe
wird nicht erwähnt.
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Das
US-Patent 6,146,626 an Markert
et al. beschreibt die Herstellung eines proteolytischen Enzymgemischs,
das Collagenase und Elastase von Clostridium histolyticum zur Anwendung
bei der Wundheilung und Verschaffung von Zellen aus ganzem Gewebe
oder Gewebsfragmenten umfasst. Bedingungen für die topische Anwendung des
Enzyms an Brandwunden und die Isolierung von Zellen aus einer Vielfalt
von Human- und anderem tierischem Gewebe werden diskutiert. Die
beschriebene Verfahrensweise betrifft jedoch eher die Präparierung
von Zellen zur Gewebekultur aus Gewebefragmenten als die therapeutische
Anwendung von Zellentfernung aus lebendem Gewebe. Weiterhin wird
keine Vorkehrung für
das Sammeln von Zellen aus lebendem Gewebe in situ getroffen.
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Autolyse von Proteasen
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Proteolytische
Enzyme, die Proteine sind, sind an sich Substrate zum Eigenaufschluss,
oder Autolyse, wodurch sie die Effektivität aktivier, protease-basierter Präparate begrenzen.
Beispielsweise verliert eine kommerziell erhältliche Serinprotease, die
aus Bakterien der Art Bacillus gewonnen ist (Subtilisin A, hergestellt
von Novo Nordisk Bioindustry Japan K.K.) ihre enzymatische Aktivität zu etwa
70 %, wenn sie 24 Stunden lang in einer wässrigen Lösung bei pH-Wert 7,0 auf 25 °C gehalten
wird. Klinische Anwendungen, die proteolytische Enzyme einsetzen, sollten
Mittel zur Verhinderung und Kontrolle katalytischer Inaktivierung
aufgrund von Autolyse vorsehen.
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Die
meisten Proteasen zeigen katalytische Aktivität innerhalb eines definierten,
und oft beschränkten
physikalisch-chemischen Milieus (pH-Wert, Temperatur, Ionenstärke, Lösungsmittelpolarität, usw.).
Die spezifische Natur mancher Proteasen kann ausgenutzt werden,
um Autolyse während Lagerung
und Anwendung des Enzyms zu verhindern und um die Deaktivierung
der Enzyme nach der Verwendung zuzulassen.
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Eine
Herangehensweise ist die Lagerung des Enzyms in einem lyophilisierten
Zustand, um in einem aktivierten Puffer mit geeignetem pH-Wert,
Ionenstärke
usw. gerade vor oder zur Zeit der Abgabe an das bzw. die behandelnden
Gewebe verdünnt
zu werden. Die Enzymstabilität
wird verbessert, wenn es trocken ist, jedoch ist die Löslichkeit
und selbst Verteilung des Enzymfeststoffs in dem aktivierenden Puffer
schwierig, was zu einer schlechten Kontrolle über die Enzymaktivität am Abgabepunkt
führt.
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Ein
anderes Verfahren zur Verlängerung
und Steuerung von Enzymaktivität
ist die Trennung von Enzympräparaten
von ihren aktivierenden Puffern bis zur Verwendung. Diese Trennung
kann physikalisch bewerkstelligt werden, indem das Enzym und der
aktivierende Verdünner
in getrennten Abteilungen gelagert werden, wobei das Enzym in einem
stabilisierten Präparat
gehalten wird. Das
US-Patent
6,228,323 an Asgharian et al. beschreibt eine Vorrichtung
zur Lagerung und Abgabe proteolytischer Enzympräparate, die zur Abgabe von
Kontaktlinsenreinigungsmittel vorgesehen sind. Die Enzympräparate sind
durch Polyole, wie etwa PEG-400, in einer konzentrierten Form stabilisiert
und werden bei Abgabe in vorbestimmten Verhältnissen mit den aktivierenden
Verdünnungsmitteln
gemischt. In dem
US-Patent 5,409,546 an
Nakagawa et al. wird ein Metallchelator mit dem Enzym-Grundpräparat gemischt,
wodurch die zur katalytischen Aktivität erforderlichen Kationen entfernt
werden und die Haltbarkeit verlängert
wird. Das Einbringen von Kationen in den Verdünner stellt die enzymatische
Aktivität
wieder her, die ebenfalls zur Reinigung von Kontaktlinsen gedacht
ist.
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Eine
gleichartige Herangehensweise an die Verhinderung von Autolyse und
Destabilisierung von Enzympräparaten
ist in dem
US-Patent 6,117,433 an Edens
et al. beschrieben. Die Auswirkung von Polyolen auf die Enzymaktivität wird im
einzelnen erörtert, wie
auch andere enzymstabilisierende Verfahren, wie etwa nicht- optimaler pH-Wert,
hohe Salzkonzentrationen usw. Die stabilisierten Enzyme, oder andere biologisch
aktive Substanzen, sind zur Abgabe mit einer geeigneten Menge aktivierenden
Verdünners
gedacht, zur topischen Anwendung, wie etwa bei Kosmetikpräparaten,
auf Haut oder anderen Außenflächen. Es
findet keine Erwähnung
statt von der Entfernung und dem Zurückbehalten von Zellen von behandelten
Hautläsionen
oder einer Vorrichtung zur kontrollierten Anwendung einer Proteaselösung an
einem definierten und isolierten Gebiet.
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Es
besteht somit ein breit anerkannter Bedarf an einem Verfahren zur
kontrollierten enzymatischen Entfernung und Zurückbehalten von Zellen von Außenflächen der
Haut, das frei von den obigen Einschränkungen ist, und es wäre sehr
wünschenswert, darüber zu verfügen.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird eine Vorrichtung, wie in Anspruch 1 definiert, bereitgestellt,
zum Fließenlassen
einer Lösung,
die eine effektive Menge mindestens einer Protease enthält, über einen
und in Kontakt mit einem Hautbereich, wobei die Vorrichtung einen
ersten Behälter
zum Enthalten der Lösung,
die die wirksame Menge der mindestens einen Protease enthält, umfasst;
und einen Applikator, der in Fluidkommunikation mit dem ersten Behälter ist
und dazu gestaltet und konstruiert ist, das Fließen der die wirksame Menge
der mindestens einen Protease enthaltenden Lösung über den und in Kontakt mit
dem Hautbereich einzuschränken.
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Gemäß weiteren
Merkmalen in den nachstehend beschriebenen bevorzugten Ausführungsformen
der Erfindung umfasst die Vorrichtung weiter einen zweiten Behälter zum
Enthalten der mindestens einen Protease in einer ersten Lösung, worin
die mindestens eine Protease im Wesentlichen katalytisch inaktiv
ist; und einen dritten Behälter
zum Enthalten einer zweiten Lösung,
wobei die zweite Lösung
so gewählt
ist, dass sie die mindestens eine Protease beim Mischen mit der
ersten Lösung
katalytisch aktiviert; wobei der zweite Behälter und der erste Behälter in
Fluidkommunikation mit dem dritten Behälter sind.
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Gemäß noch weiteren
Merkmalen in den nachstehend beschriebenen bevorzugten Ausführungsformen
der Erfindung ist die aktivierende Lösung so gewählt, dass sie die mindestens
eine Protease beim Vermischen damit katalytisch aktiviert.
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Gemäß einem
zusätzlichen
Aspekt der vorliegenden Erfindung wird eine Vorrichtung bereitgestellt
zum Fließenlassen
einer Lösung,
die eine wirksame Menge mindestens einer Protease enthält, über einen
und in Kontakt mit einem Hautbereich, wobei die Vorrichtung einen
Aufnahmebehälter
zur Aufnahme eines Behälters,
der die wirksame Menge der mindestens einen Protease enthaltenden
Lösung enthält, umfasst;
und einen Applikator, der in Fluidkommunikation mit dem Aufnahmebehälter-Behälter ist,
wenn er von dem Aufnahmebehälter
aufgenommen ist, und so gestaltet und konstruiert ist, dass er das
Fließen
der die wirksame Menge der mindestens einen Protease enthaltenden
Lösung über den
und in Kontakt mit dem Hautbereich einschränkt.
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Nach
noch einem anderen zusätzlichen
Aspekt der vorliegenden Erfindung wird eine Vorrichtung bereitgestellt
zum Fließenlassen
einer Lösung, die
eine wirksame Menge mindestens einer Protease enthält, über einen
und in Kontakt mit einem Hautbereich, wobei die Vorrichtung einen
ersten Aufnahmebehälter
zur Aufnahme eines ersten Behälters,
der die mindestens eine Protease in einer ersten Lösung enthält, worin
die mindestens eine Protease im Wesentlichen katalytisch inaktiv
ist, umfasst; einen zweiten Aufnahmebehälter zur Aufnahme eines zweiten Behälters, der
eine zweite Lösung
enthält,
wobei die zweite Lösung
so gewählt
ist, dass sie beim Mischen mit der ersten Lösung die mindestens eine Protease katalytisch
aktiviert; eine Mischkammer, die in Fluidkommunikation mit dem ersten
und zweiten Behälter ist,
wenn diese von dem ersten und zweiten Aufnahmebehälter aufgenommen
sind, wobei die Mischkammer zum Mischen der ersten und zweiten Lösung dient,
um die Lösung
zu erhalten, die die wirksame Menge der mindestens einen Protease
enthält;
und einen Applikator, der in Fluidkommunikation mit der Mischkammer
ist und dazu gestaltet und konstruiert ist, dass er das Fließen der
die wirksame Menge der mindestens einen Protease enthaltenden Lösung über den
und in Kontakt mit dem Hautbereich einschränkt.
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Gemäß noch einem
zusätzlichen
Aspekt der vorliegenden Erfindung wird eine Vorrichtung bereitgestellt
zum Fließenlassen
einer Lösung,
die eine wirksame Menge mindestens einer Protease enthält, über einen
und in Kontakt mit einem Hautbereich, wobei die Vorrichtung einen
ersten Aufnahmebehälter
zur Aufnahme eines ersten Behälters,
der die mindestens eine Protease enthält, umfasst; einen zweiten
Aufnahmebehälter
zur Aufnahme eines zweiten Behälters,
der eine Lösung
enthält,
die so gewählt
ist, dass sie die mindestens eine Protease beim Mischen mit der
mindestens einen Protease katalytisch aktiviert; einen Mechanismus
zum Mischen der mindestens einen Protease mit der Lösung, um
die Lösung zu
erhalten, welche die wirksame Menge der mindestens einen Protease
enthält;
und einen Applikator, der dazu gestaltet und konstruiert ist, dass
er das Fließen
der die wirksame Menge der mindestens einen Protease enthaltenden
Lösung über den
und in Kontakt mit dem Hautbereich einschränkt.
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Gemäß noch weiteren
Merkmalen in den nachstehend beschriebenen bevorzugten Ausführungsformen
der Erfindung umfasst die Vorrichtung eine Pumpe zum Fließenlassen
der wirksamen Menge mindestens einer Protease von dem ersten Behälter, wenn
er von dem Aufnahmebehälter
aufgenommen ist, zu dem Applikator.
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Gemäß noch weiteren
Merkmalen in den nachstehend beschriebenen bevorzugten Ausführungsformen
der Erfindung wird das Fließenlassen der
wirksamen Menge von mindestens einer Protease von dem ersten Behälter zu
dem Applikator durch Schwerkraft bewerkstelligt.
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Gemäß noch weiteren
Merkmalen in den nachstehend beschriebenen bevorzugten Ausführungsformen
der Erfindung umfasst die Vorrichtung weiter einen Wärmeregler
zum Erhitzen und/oder Kühlen
der die wirksame Menge der mindestens einen Protease enthaltenden
Lösung.
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Gemäß noch weiteren
Merkmalen in den nachstehend beschriebenen bevorzugten Ausführungsformen
der Erfindung umfasst die Vorrichtung weiter einen Mischer zum Mischen
der die wirksame Menge der mindestens einen Protease enthaltenden Lösung.
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Gemäß noch weiteren
Merkmalen in den nachstehend beschriebenen bevorzugten Ausführungsformen
der Erfindung umfasst die Vorrichtung weiter einen Filter zum Filtrieren
der die wirksame Menge der mindestens einen Protease enthaltenden Lösung.
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Gemäß noch weiteren
Merkmalen in den nachstehend beschriebenen bevorzugten Ausführungsformen
der Erfindung umfasst die Vorrichtung weiter einen Zellsammler,
der in Fluidkommunikation mit dem Applikator steht.
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Gemäß noch weiteren
Merkmalen in den nachstehend beschriebenen bevorzugten Ausführungsformen
der Erfindung umfasst der Zellsammler einen Filter zum Sammeln der
Zellen.
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Gemäß noch weiteren
Merkmalen in den nachstehend beschriebenen bevorzugten Ausführungsformen
der Erfindung umfasst der Zellsammler eine Durchlaufzentrifuge zum
Sammeln der Zellen.
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Gemäß noch weiteren
Merkmalen in den nachstehend beschriebenen bevorzugten Ausführungsformen
der Erfindung umfasst der Applikator ein Gehäuse mit einer der Haut zugewandten Öffnung,
mindestens einem Einlass und mindestens einem Auslass, wobei der
mindestens eine Einlass und mindestens eine Auslass zum Fließenlassen
der die wirksame Menge der mindestens einen Protease enthaltenden
Lösung
dort hindurch und über
einen durch die der Haut zugewandte Öffnung definierten Hautbereich
dienen.
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Die
vorliegende Erfindung befasst sich erfolgreich mit den Mängeln der
derzeit bekannten Konfigurationen durch Bereitstellung einer Vorrichtung
zur gesteuerten, nicht-chirurgischen Entfernung und Rückgewinnung
von Zellen von Hautläsionen. Ein
synergetischer Effekt proteolytischer Digestierung der intrazellulären Matrix
und „Abstreif"-Flusses wird durch
Behandeln eines definierten Gebiets mit einem gesteuerten, kontinuierlichen
Strom proteolytischer Enzymlösung
erzielt, der eine sanfte, jedoch wirksame Gewebserosion verursacht.
Isolierte Zellen von den Hautläsionen
können
zwecks histologischer Analyse und/oder Zellkulturen aus dem Proteaselösungsstrom
gesammelt werden, wodurch ein Verfahren „enzymatischer Biopsie" geboten wird. Die
Proteaselösung
kann mit Anästhetika,
Koagulantien, Antikoagulantien und Antibiotika ergänzt werden,
um Unbehagen, Erythem, Blutung, Infektions- und Narbenbildungsrisiko
zu verringern, die herkömmlich
mit der chirurgischen Behandlung von Hautläsionen einhergehen. Weiterhin
kann die Abgabe präziser
Niveaus katalytischer Aktivität
durch die kontrollierte Aktivierung stabiler, inaktivierter Enzym-Grundlösungen und
-pulver kurz vor der Anwendung gewährleistet werden.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Die
Erfindung wird hierin, nur als Beispiel, unter Verweis auf die begleitenden
Zeichnungen beschrieben. Unter spezifischer Bezugnahme auf die Zeichnungen
im Einzelnen wird betont, dass die gezeigten Besonderheiten nur
als Beispiel und zum Zweck veranschaulichender Erörterung
der bevorzugten Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung dienen und im Verlauf der Bereitstellung
dessen vorgelegt werden, was für
die nützlichste
und leicht verständliche Beschreibung
der Grundsätze
und konzeptionellen Aspekte der Erfindung gehalten wird. In dieser
Hinsicht wird kein Versuch unternommen, strukturelle Einzelheiten
der Erfindung detaillierter darzulegen, als für ein grundlegendes Verständnis der
Erfindung notwendig ist, wobei die Beschreibung, zusammengenommen
mit den Zeichnungen, es den Fachleuten deutlich macht, wie die mehreren
Formen der Erfindung in der Praxis ausgeführt werden können.
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In
den Zeichnungen ist:
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1 eine
Querschnittsansicht einer Vorrichtung in Übereinstimmung mit einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung;
-
2 eine
Querschnittsansicht einer Vorrichtung in Übereinstimmung mit einer anderen
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung;
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3 eine
Querschnittsansicht einer Vorrichtung in Übereinstimmung mit noch einer
anderen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung;
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4 eine
Querschnittsansicht einer Vorrichtung in Übereinstimmung mit noch einer
anderen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung;
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5 eine
Querschnittsansicht einer Vorrichtung in Übereinstimmung mit einer zusätzlichen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung;
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6 eine
Querschnittsansicht einer Vorrichtung in Übereinstimmung mit noch einer
zusätzlichen
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung;
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7 eine
Querschnittsansicht einer Vorrichtung in Übereinstimmung mit noch einer
zusätzlichen
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung;
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8 eine
vergrößerte Querschnittsansicht des
Proteaselösungsapplikators
und Eingriffsmechanismus nach der vorliegenden Erfindung;
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9 eine
vergrößerte Unteransicht
(der der Haut zugewandten Fläche)
des Proteaselösungsapplikators,
einschließlich
der Proteaselösungs-Einlass-
und Auslassöffnungen
nach der vorliegenden Erfindung;
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10 eine
Querschnittsansicht einer Vorrichtung in Übereinstimmung mit den Lehren
der vorliegenden Erfindung, die bei der Ausübung der vorliegenden Erfindung
auf Haut verwendet wurde; und sind die
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11A-B Fotografien histologischer Schnitte unbehandelter
Schweinehaut und mit einem Fluss proteolytischer Enzyme unter Verwendung
der Applikatorvorrichtung von 10 nach
der vorliegenden Erfindung behandelter Schweinehaut.
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BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN
AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Die
vorliegende Erfindung betrifft Vorrichtungen zur kontinuierlichen
topischen Anwendung einer ein proteolytisches Enzym enthaltenden
Lösung. Spezifisch
kann die vorliegende Erfindung zur gesteuerten Entfernung und Rückgewinnung
von Zellen von der Oberfläche
der Haut verwendet werden. Höchstspezifisch
kann die vorliegende Erfindung zur nicht-chirurgischen, enzymatischen
Behandlung und Biopsie von Hautläsionen,
wie etwa Altersflecken, Melasmen, Keratosen, Naevi, Keloiden, hypertrophischen
Narben, Schuppenflechte und Tätowierungen verwendet
werden.
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Grundsätze und
Betrieb von Vorrichtungen zur gesteuerten Entfernung und Rückgewinnung
von Zellen von der Oberfläche
der Haut nach der vorliegenden Erfindung können unter Verweis auf die Zeichnungen
und begleitenden Beschreibungen besser verstanden werden.
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Vor
der detaillierten Erläuterung
mindestens einer Ausführungsform
der Erfindung ist zu verstehen, dass die Erfindung in ihrer Anwendung
nicht auf die Einzelheiten des Aufbaus und der Anordnung der in
der folgenden Beschreibung ausgeführten oder in den Zeichnungen
veranschaulichten Bauteile beschränkt ist. Die Erfindung ist
zu anderen Ausführungsformen
oder zur Praktizierung oder Durchführung auf verschiedene Arten
und Weisen in der Lage. Es ist auch zu verstehen, dass die hierin
eingesetzte Ausdrucksweise und Terminologie dem Zweck der Beschreibung
dient und nicht als einschränkend
angesehen werden sollte.
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Wie
in den 1-9 gezeigt, wird gemäß der vorliegenden
Erfindung eine Vorrichtung bereitgestellt zum Fließenlassen
und Sammeln einer Lösung,
die eine wirksame Menge an Protease enthält, über einen und in Kontakt mit
einem Hautbereich, hierin nachstehend als Vorrichtung 80 bezeichnet.
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Eine
bevorzugte Ausführungsform
der Vorrichtung 80 ist in 1 veranschaulicht.
Die Vorrichtung 80 gemäß dieser
Ausführungsform
umfasst einen ersten Behälter 10 zum
Enthalten einer Lösung, die
eine wirksame Menge mindestens einer Protease enthält. Der
erste Behälter 10 kann
aus haltbarem, inertem, nicht-porösem Material zur wiederholten
Verwendung, wie etwa Glas, Metall oder Kunststoff, konstruiert sein.
Der erste Behälter 10 kann
zwischen Anwendungen mittels dem Fachmann in der Technik bekannter
Verfahren keimfrei gemacht werden, einschließlich durch feuchte oder trockene
Hitze, oder durch die Verwendung antiseptischer Mittel, Gas oder
Strahlung. In einer anderen bevorzugten Ausführungsform ist der erste Behälter 10 aus
nicht- haltbarem
Einwegmaterial konstruiert, wie etwa Metallfolie, Kunststoff- oder
folienlaminiertem oder imprägniertem
Karton oder Papier, zur Einmalanwendung, sterilisiert und versiegelt
zur Lagerung. Die Abmessungen des ersten Behälters 10 können geeignet sein,
um ein Volumen an Proteaselösung
zu enthalten, das ausreichend ist, um einen einzigen enzymatischen
Chirurgieeingriff zu vollziehen, oder kleiner, was ein Nachfüllen während des
Eingriffs erforderlich macht. Der erste Behälter 10 hat typischerweise
ein Volumen von etwa einem Liter, kann jedoch von 100 Millilitern
bis zu mehreren Litern variieren.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist ein Mischer 12 zum Mischen der Proteaselösung in
Fluidkommunikation mit dem ersten Behälter 10, um eine inkonsistente
Verteilung der Bestandteile der Proteaselösung zu verhindern. Der Mischer 12 kann äußerlich
zu dem ersten Behälter 10 oder
darin befindlich sein. Das Mischen kann durch eine Drehbewegung,
wie etwa von einem Flügelrad
oder einer Schaufel in einer Kammer, oder durch eine oszillierende
Schaukel- oder Drehbewegung, wie etwa die einer schaukelnden oder
rotierenden Plattform, vollzogen werden.
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In
einer anderen bevorzugten Ausführungsform
ist der erste Behälter 10 in
Fluidkommunikation mit einem Wärmeregler 14,
zum Heizen und/oder Kühlen
der Proteaselösung
auf optimale Temperatur zur Aktivierung katalytischer Aktivität. Der Wärmeregler 14 kann
eine Strahlungs- oder Konvektions-beheizte offene Kammer sein, welche
den Fluss der Proteaselösung
aufnimmt, oder bevorzugt ein erhitztes und/oder gekühltes Fluidbad
oder massiver Block, der ein Fluidkommunikationselement aufnimmt,
wie etwa Glas- oder Kunststoffschläuche, wodurch ein direkter
Fluidkontakt des Proteasestroms mit dem Wärmeregler 14 eliminiert
wird und das Risiko der Kontamination der Proteaselösung mit
unerwünschten
Verunreinigungen reduziert wird.
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Wie
hierin verwendet, bezieht sich der Ausdruck „in Fluidkommunikation" hauptsächlich auf
die Fähigkeit
selektiven oder nichtselektiven Transfers fluider und/oder semi-fluider
Substanzen zwischen den spezifizierten Elementen. Ein solcher Transfer kann
beispielsweise durch Kanäle,
Schläuche,
Membranen, Leitungen, Poren und/oder Kapillaren vollzogen werden.
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In
noch einer weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist der erste Behälter 10 in Fluidkommunikation
mit einem Filter 16, der zur Sterilisation der Proteaselösung vor
deren Anwendung dient. Der Filter 16 ist bevorzugt ein
verschlossenes (außer
den Einlass- und Auslassöffnungen),
sterilisiertes Gehäuse,
das ein Filtrierelement enthält,
das Teilchen ausschließt,
die beispielsweise größer als 0,25
Mikron sind, wodurch einfache bakterielle Verunreinigung eliminiert
wird. Ein solcher kommerziell erhältlicher Filter wird unter
den Namen Complete Sterifil System (Sigma Chemical Company, Inc.)
vertrieben. In einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung ist der erste Behälter 10 in
Fluidkommunikation mit einer Pumpe 18, die zum Fließenlassen
der Proteaselösung
von dem ersten Behälter 10 zu
einem Applikator 24 (der hierin nachstehend detaillierter
beschrieben ist) unter positivem Druck dient. Somit wird die Proteaselösung mit
ausreichender Kraft zu der Behandlungsstelle zugeführt, um
zusätzlich
zu der enzymatischen Digestierung von Matrixproteinen eine mechanische „Abstreif"-Wirkung zu bewirken.
Die von der vorliegenden Erfindung bereitgestellte, neue Kombination
einer gerichteten, mechanischen Kraft und enzymatischen Aufbrechung des
Läsionsgewebes
ermöglicht
das Entfernen von Zellen und Gewebe von den behandelten Oberflächen. Die
Pumpe 18 kann eine Luftpumpe, eine kolbengetriebene Fluidpumpe,
Spritzenpumpe oder ein Flügelrad
sein. In einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist die Pumpe 18 bevorzugt eine peristaltische
Pumpe mit verstellbarer Geschwindigkeit, die durch Druck auf ein
flexibles Fluidkommunikationselement wirkt, wodurch direkter Fluidkontakt mit
der Proteaselösung
und darauffolgendes Verunreinigungsrisiko eliminiert werden. Die
verstellbare Geschwindigkeit ermöglicht
weiterhin eine Kontrolle über
die Intensität
des auf die dermatologische Läsion
angewendeten Flusses der Proteaselösung. Eine solche kommerziell
erhältliche
peristaltische Pumpe wird unter dem Namen Masterflex Economy (Aldrich Chemical
Company, Inc.) vertrieben. In einer alternativen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird das Fließenlassen der Proteaselösung durch Schwerkraft
bewirkt, unterstützt
durch Anheben des ersten Behälters 10 im
Wesentlichen über
andere Elemente, die damit in Fluidkommunikation stehen.
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Der
Applikator 24 ist mit dem ersten Behälter 10 in Fluidkommunikation
und ist dazu gestaltet und konstruiert, den Fluss der Proteaselösung über den und
in Kontakt mit dem Hautbereich, der behandelt wird, einzuschränken. Der
Applikator 24 umfasst zwei Öffnungen, die Einlassöffnung 20 dient
zur Aufnahme der Proteaselösung
aus dem ersten Behälter 10,
und die Auslassöffnung 22,
die zum Entfernen der Proteaselösung
und Zellen von der behandelten dermatologischen Läsion dient.
Der Applikator 24 umfasst weiter eine ausgesparte, der
Haut zugewandte Fläche 28,
die von dem nach unten vorspringenden Außenrand des Applikators 24 umschlossen wird,
wodurch ein umgrenztes, örtliches
Behandlungsgebiet erzeugt wird, das ein proteolytischer Aktivität Aussetzen
benachbarten Gewebes verhindert. Eine derzeit bevorzugte Ausführungsform
des Applikators 24 ist in den 8 und 9 veranschaulicht. Die
Einlassöffnung 20 und
Auslassöffnung 22 stellen eine
gerichtete Fluidbewegung für
den Fluss der Proteaselösung
bereit, wodurch ein mechanischer „Abstreif"-Effekt ermöglicht wird, der die enzymatische Unterbrechung
der intrazellulären
Matrix und das Entfernen von Zellen von der behandelten Läsionsfläche verbessert.
Der Applikator 24 kann durch von anwesenden Bedienungspersonen
oder dem behandelten Subjekt ausgeübtem Druck in Richtung auf
die Haut, durch Gewicht, Klebeverbindung an benachbarte Hautflächen, die
für den
zu behandelnden Körperteil,
der die Läsion
trägt,
geeignet sind, an der Hautfläche
zum Eingriff kommen. In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst der Applikator 24 einen Eingriffsmechanismus 26,
der zwei oder mehr flexible Elemente umfasst, die verstellbar verbunden
sind, um das Umgreifen eines zylindrischen Körperteils (wie etwa Gliedmaß oder Torso)
und das Anlegen von Druck in Richtung auf die Haut durch Anspannen zu
gestatten, wie etwa einen Gurt mit Schnalle oder eine Befestigungsvorrichtung
mit Zahnriemen.
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Der
Applikator 24 kann aus haltbarem, nicht-porösem
Material konstruiert sein, einschließlich, jedoch nicht beschränkt auf,
Glas, Metall, Kunststoff oder Gummi, und kann wiederverwendbar oder bevorzugt
einmalverwendbar sein. Der Applikator 24 ist bevorzugt
fähig zur
Sterilisation durch Gas, Chemikalien, feuchte oder trockene Hitze,
oder Strahlung und wird zur Anwendung versiegelt und sterilisiert
geliefert. In einer alternativen Ausführung ist der Applikator 24 eine „Push-pull"-Kanüle, wie
sie typisch in Gewebeperfusionstechniken eingesetzt wird [siehe beispielsweise
Arancibia, S. (1987), „Push-pull" perfusion technic
in neuroendocrinology. Ann. Endocrinol. (Paris) 48:; 410-18], die
ein Einlassrohr umfasst, das innerhalb eines breiteren Auslassrohrs
eingelassen ist, wodurch ein örtlich
begrenzter Fluss von Proteaselösung
erzeugt wird, der auf den Außendurchmesser
des breiteren Auslassrohrs begrenzt ist.
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Nach
der vorliegenden Erfindung umfasst die Vorrichtung 80 bevorzugt
weiter einen Zellsammler 30, der in Fluidkommunikation
mit dem ersten Behälter 10 und
Applikator 24 ist, und der zur Aufnahme der Proteaselösung und
von der behandelten Läsionsfläche entfernter
Zellen dient, und zum Vorsehen des Abfließens abzuführenden Fluids oder des Rückführens von
Fluid durch die Vorrichtung 80. Gesammelte Zellen werden
somit histologischer Untersuchung und/oder Zellkulturverfahrensweisen
zugänglich
gemacht. In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst der Zellsammler 30 einen
Filter 32 zum Sammeln und Abscheiden von Zellen, die von
der dermatologischen Läsion
entfernt wurden. Der Sammler 30 und Filter 32 werden
vorzugsweise als steriles, modulares Einwegelement, wie etwa das
Complete Sterifil System (Sigma, Israel), geliefert. In einer weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung, die spezifisch in 2 illustriert
ist, wird die Abscheidung des Fluids und zellulärer Anteile in dem Zellsammler 30 durch
die Durchlaufzentrifuge 40 bewerkstelligt. Durchlaufzentrifugierung
verschafft eine erhöhte Flüssigkeitshandhabungskapazität, wobei
der Proteaselösungsausfluss
bei Eintreffen aus dem Applikator 24 rasch entfernt wird
und Läsionszellen
zur Untersuchung und/oder zum Kultivieren konzentriert werden.
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Im
Kontext der vorliegenden Erfindung ist zu würdigen, dass durch den Zellsammler 30 gesammelte
Läsionszellen
während
der Abscheidung von der Fluidkomponente des an dem Zellsammler 30 eintreffenden
Proteaseflusses Proteaseaktivität
ausgesetzt sind. Die Erhaltung der morphologischen und metabolischen
Integrität
und daher des diagnostischen Werts der Zellen kann zum Teil von
der Einschränkung
ihres länger
anhaltenden Kontakts mit Protease abhängen. Somit ist in einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung der Zellsammler 30 so konstruiert,
dass er das Entfernen und/oder die Probeentnahme gesammelter Zellen mitten
in dem Prozess zulässt.
Dies kann durch periodisches Einstellen des Fließenlassens von Proteaselösung durch
den Applikator 24, Entfernen des Filterelements von Filter 32,
und Ersetzen durch ein frisches Filterelement bewerktstelligt werden.
Alternativ kann der gesamte Zellsammler 30 während des Betriebs
durch eine frische Zellsammlereinheit ersetzt werden. Wo die Durchlaufzentrifuge 40 das
Mittel zur Zellsammlung ist, kann der Zentrifugenbetrieb periodisch
eingestellt werden, um das Entfernen der gesammelten Zellen vom
Zentrifugenrotor zuzulassen. Bevorzugter stellt die Zentrifuge einen
kontinuierlichen Ablauf konzentrierter Zellen zur Untersuchung und/oder
Zellkultur bereit.
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Es
ist anzumerken, dass der Fluidablauf aus dem Zellsammler 30 großenteils
noch aktive Proteaselösung
enthält,
die frei von den Zell- und Gewebetrümmerfraktionen ist, die durch
den Filter 32 und/oder die Zentrifuge 40 entfernt
wurden, welche Lösung
zur Wiederverwendung rückgeführt werden kann.
Somit wird in einer bevorzugten Ausführungsform der Fluidablauf
vom Zellsammler 30 wieder in den Fluss mindestens einer
Proteaselösung „stromaufwärts" von Applikator 24 und
Pumpe 18 eingebracht. Die Fluidkommunikation zwischen dem
Zellsammlerabfluss und dem Strom von Proteaselösung kann durch eine Einwegventilverbindung
bewerkstelligt werden, wodurch ein unidirektionales Fließen von Fluid
hin zu dem Applikator 24 gewährleistet wird. Somit wird
durch Wiederverwenden des Abflusses von Zellsammler 30 eine
erhebliche Betriebsersparnis erzielt, wodurch das pro Behandlung
erforderliche Proteaselösungsvolumen
effektiv reduziert wird.
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Zusätzliche
Ausführungsformen
der enzymatischen Chirurgievorrichtung 80 sind in den 3-7 abgebildet;
in jedem Fall sind der Wärmeregler 14,
Filter 16, die Pumpe 18, der Applikator 24 und
Zellsammler 30 im Wesentlichen wie in den vorangehenden
Abschnitten beschrieben.
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In
einer in 3 veranschaulichten Ausführungsform
umfasst die Vorrichtung 80 zusätzlich zu dem ersten Behälter 10 einen
zweiten Behälter 34 und
einen dritten Behälter 36,
die zum Enthalten einer ersten, im Wesentlichen inaktiven Proteaselösung beziehungsweise
einer zweiten, Protease-Aktivierungslösung dienen.
Somit kann die Proteaselösung
vor der Verwendung in einer stabilisierten, inaktiven Form hergestellt
und gelagert werden, wobei sie erst nach dem Vermischen mit der
Aktivierungslösung
in dem ersten Behälter 10 eine
wesentliche katalytische Aktivität
erhält.
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In
noch einer weiteren, in 4 veranschaulichten Ausführungsform
umfasst die Chirurgievorrichtung 80 den ersten Behälter 10 und
den zweiten Behälter 38 zum
Enthalten einer ersten, im Wesentlichen inaktiven Protease beziehungsweise
einer zweiten, aktivierenden Lösung.
Somit kann in dem ersten Behälter 10 untergebrachtes
pulverisiertes, lyophylisiertes und/oder anderes, nicht-wässriges,
stabilisiertes Proteasepräparat
bzw. -präparate
bis zur Verwendung gelagert werden, wodurch Autolyse und Verlust
an katalytischer Aktivität
auf ein Mindestmaß zurückgeführt werden.
Der erste 10 und zweite 38 Behälter stehen in Fluidverbindung,
wodurch sie bei Mischen ihrer Inhalte durch den Mischer 12 eine
katalytisch aktive Proteaselösung
ergeben.
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Die 5-7 bilden
die enzymatische Chirurgievorrichtung 80 ab, die dazu gedacht
ist, vorbereitete Behälter
oder Ampullen mit Protease, Proteaselösung und/oder Proteaseaktivierungslösung aufzunehmen.
In einer in 5 veranschaulichten Ausführungsform
ist ein Aufnahmebehälter 42 dazu gestaltet,
den modularen Behälter
oder die Ampulle 44 aufzunehmen, der bzw. die katalytisch
aktive Proteaselösung
enthält,
Fluidkommunikation mit dem Applikator 24, dem Zellsammler 30 und
zusätzlichen „stromabwärts" befindlichen Elementen
der Vorrichtung 80 zu bewerkstelligen. Somit kann die Vorrichtung 80 mit
standardisierter, zuvor hergestellter, gelagerter Proteaselösung bzw.
-lösungen
betrieben werden, wodurch die Einfachheit der Anwendung und Genauigkeit
der abgegebenen Proteaseaktivität
erhöht
und das Risiko der Verunreinigung behandelter Hautflächen reduziert
wird.
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Wie
hierin in der Beschreibung und in dem nachstehenden Anspruchsabschnitt
verwendet, verweisen die Begriffe „Behälter" und „Ampulle" austauschbar auf einen separaten, abgeschlossenen Behälter, der
zur Erstellung von Fluidkommunikation mit anderen Behältern, Aufnahmebehältern oder
Vorrichtungen in der Lage ist. Solche Behälter oder Ampullen enthalten
typischerweise Fluide oder fluidartige Substanzen und können zum
präzisen
Eingriff durch einen komplementären
Aufnahmebehälter oder
Gehäuse
gestaltet sein. Versiegelte Behälter oder
Ampullen verschaffen praktische, standardisierte Mittel zur Herstellung
und Lagerung aktiver Lösungen
und Reagentien zum Betrieb, beispielsweise, der enzymatischen Chirurgievorrichtung 80.
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In
noch einer anderen, in 6 veranschaulichten Ausführungsform
nimmt der erste Aufnahmebehälter 46 den
ersten modularen Behälter
bzw. Ampulle 48 auf, der bzw. die inaktivierte, stabilisierte Proteaselösung enthält, während der
zweite Aufnahmebehälter 50 den
zweiten modularen Behälter
bzw. Ampulle 52 aufnimmt, der bzw. die eine proteaseaktivierende
Lösung
enthält.
Der erste Aufnahmebehälter 46 und
der zweite Aufnahmebehälter 50 stehen
in Fluidkommunikation mit einer Mischkammer 54, die zur
Bereitstellung von Fluidkontakt und Mischen der Inhalte des ersten
Behälters 48 und
zweiten Behälters 52 dient,
wodurch die stabilisierte, inaktivierte Protease aktiviert wird.
Ein Mischer 12, wie vorangehend beschrieben, kann in der
Mischkammer 54 angeordnet werden.
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In
einer anderen, in 7 veranschaulichten Ausführungsform
nimmt der erste Aufnahmebehälter 48 den
ersten modularen Behälter
bzw. Ampulle 60 auf, der bzw. die stabilisiertes, inaktiviertes
Proteasepräparat
in Pulver-, lyophylisierter und/oder anderer nicht-wässriger Form enthält. Der
zweite Aufnahmebehälter 62 nimmt
den zweiten Behälter
bzw. Ampulle 64 auf, der bzw. die die Aktivierungslösung enthält. Der
erste Aufnahmebehälter 58 und
zweite Aufnahmebehälter 62 sind
in Fluidkommunikation mit dem Mischmechanismus 56, wodurch
ein Kontakt zwischen und effektives Dispergieren des nicht-wässrigen
Proteasepräparats
in der Aktivierungslösung vorgesehen
wird.
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Die
Fähigkeit
von Proteasen, die Integrität von
Dermalgewebe sanft zu unterbrechen, hat zur therapeutischen Verwendung
proteolytischer Enzyme als Adjunkt oder Alternative zu mechanischer oder
laserchirurgischer Behandlung von Hautläsionen geführt. Damit solche enzymatische
Behandlung die oben erwähnten
Nachteile chirurgischer, elektrochirurgischer, kryochirurgischer
und laserchirurgischer Verfahren (Schmerzen, Narbenbildung, traumatischer
Stress, Hyperpigmentierung und Zerstörung benachbarten Gewebes) überwindet,
ist es wünschenswert,
dass das proteolytische Verfahren eine breite Vielfalt von in Hautläsionen vorgefundenen
Proteinen rasch und gründlich
hydrolysiert; auf physiologischem pH-Wert und Temperatur funktioniert;
mit zusätzlichen
Therapien (z.B. Anästhetika, Reinigungsmitteln,
topischen Antibiotika) kompatibel ist; und nicht die normale Wundheilung
stört oder Hauteinpflanzung
kompliziert. Zusätzlich
ist es wichtig, Mittel zur Beibehaltung und Erhaltung der Lebensfähigkeit
der isolierten, entfernten Zellen zur histologischen Untersuchung
oder Zellkultur vorzusehen; örtlich
begrenzte und umgrenzte Anwendung der Protease zu gestatten und
für Stabilität der Enzymrezepturen
gegenüber
den Auswirkungen von pH-Wert, Temperatur und Autoproteolyse zu sorgen. Diese
und andere günstige
Erwägungen
werden, erstmals in einer integrierenden Herangehensweise, von der
vorliegenden Erfindung angegangen. Somit umfassen von der vorliegenden
Erfindung bereitgestellte Nutzen sanfte enzymatische Gewebsentfernung,
verbessert durch mechanische „Abstreif"-Wirkung des örtlich gerichteten
Proteaseflusses, überlegene
Schmerzreduzierung und Wundheilung, die durch den Einschluss von
Anästhetika,
Koagulantien/Antikoagulantien und Antibiotika in der Proeaselösung verschafft
werden, und Verfügbarkeit
der entfernten Hautzellen von den behandelten Läsionen zur histologischen Untersuchung
und/oder Zellkultur. Zusätzlich
gewährleisten
die Steuerung von Temperatur, pH-Wert und Durchflussmenge des Stroms
der Proteaselösung,
sowie das Vorsehen des vor Ort Aktivierens stabilisierter Enzympräparate,
die Abgabe präziser,
effektiver Niveaus katalytischer Aktivität an die Läsionsfläche.
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Proteasen
werden im Debridement nicht-lebensfähigen Gewebes
(6) und Konditionierung von durch CO
2-Laserchirurgie
(4) und Alterung beschädigter
Haut breit angewendet (
US-Patent
5,976,556 an Norton et al.), unter Ausnutzung der Fähigkeit
des Enzyms, Proteinkomponenten extrazellulärer Matrix zu digestieren,
ohne gesundes Gewebe zu beschädigen.
Die Auswahl geeigneter Enzympräparate,
Anwendungsverfahren und Behandlungsumfangs haben die Entfernung
von Trümmerstückchen und nicht-lebensfähigem Gewebe
hervorgehoben. Da Collagen, Elastin, Fibrinin und Proteoglycan in
der extrazellulären
Matrix der Haut überwiegen
und bei abnormalen Bedingungen, wie etwa Keloiden, Narben, Warzen
und Fibrosen, von noch größerer Bedeutung
sind, sind Enzyme des Typs Collagenase, Elastase und Hyaluronidase,
und Kombinationen davon, am meisten zur Behandlung dermatologischer Läsionen eingesetzt
worden. Die Behandlungsverfahren bei diesen Enzymen sind jedoch
auf topische Anwendung und intradermale Injektion begrenzt gewesen.
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Somit
lehrt Pinnell (
US-Patent 4,645,668 )
die Behandlung und Verhütung
von Akne und hypertrophischen Narben, Keloiden, Falten und Zellulitis durch
wiederholte intradermale Injektionen von Proteasen, prinzipiell
Collagenase, mit zusätzlicher
Hyaluronidase. Der Autor erzielte eine erhebliche Auflösung der
meisten behandelten Läsionen,
was die Effizienz von Proteasedigestierung von Matrixgewebe andeutet,
und berichtete von wenigen, falls überhaupt, negativen Auswirkungen.
Es waren jedoch wiederholte intradermale Injektionen, über einen Zeitraum
von Wochen, erforderlich, um die gewünschten Effekte zu erzielen.
Zusätzlich
zu dem Unbehagen und langwierigen Charakter solch eines Behandlungsplans
wird kein Zurückbehalten
von Zellen von den Läsionen
ermöglicht,
was herkömmliche, chirurgische
Biopsieverfahren vor der enzymatischen Behandlung erforderlich macht.
Gleichermaßen
lehren de Faire et al. (
US-Patent
5,958,406 ) die Behandlung einer Vielzahl von Zuständen, die
mit Zellhaftung zusammenhängenden
Prozessen zusammenhängen,
mit multifunktioneller Enzym-Krillprotease, die
Chymotrypsin, Trypsin, Elastase, Collagenase und Exo-Peptidase-Aktivität umfasst.
Die Behandlung dermaler und innerlicher Läsionen durch topische, parenterale,
Aerosol-, systemische, intramuskuläre und intradermale Abgabe
der Proteasezusammensetzungen wird angesprochen. Die intradermale Injektion
von Proteasen wird für
die Behandlung von Narben- und Keloidläsionen empfohlen. Somit ist
das Sammeln oder Zurückbehalten
von Zellen aus dem behandelten Gebiet nicht möglich, und, wie bei anderen
dermatologischen Enzymbehandlungsprotokollen, wird keine Steuerung
der Proteaseaktivität
nach der Verabreichung ermöglicht.
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Topische
Anwendung oder Injektion von Proteasen bietet wenig Kontrolle über das
in situ verbleibende Niveau katalytischer Aktivität, wobei
autoproteolytische und normale dermale lytische und saure Prozesse
unvorhersagbaren Abbau verursachen. Obwohl viele Protokolle für topische
oder intradermale Abgabe von Proteasen von individuellen, empirischen
Ergebnissen zur Ermittlung der Behandlungsdauer abhängen, ist
vorgeschlagen worden, dass topische Behandlungsanwendung saurer
Proteasen, die mit dem normalen pH-Wert menschlicher Haut kompatibel
sind, eine größere Kontrolle über aktive Enzym-Dosierung
gewährleisten
kann (
US-Patent 5,976,556 an
Norton et al.). In der vorgenannten Erfindung, wie auch bei anderen
topischen Proteaseanwendungen, verbleibt keine ständige Kontrolle
der Enzymaktivität
nach der Behandlung.
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Ein
Verfahren zur Entfernung von Zellen von einem Hautbereich eines
mit einer dermatologischen Läsion
behafteten Subjekts kann durch Fließenlassen einer Lösung, die
eine wirksame Menge mindestens einer Protease enthält, über den
und in Kontakt mit dem Hautbereich bewerkstelligt werden, wodurch die
Zellen von dem Hautbereich des Subjekts entfernt werden. Durch Kombinieren
der enzymatischen Digestierung intrazellulärer Matrixproteine und mechanisches
Aufbrechen der Läsionsfläche durch
eine Fluidkraft werden Zellen des behandelten Hautbereichs herausgelöst und können durch
den Strom mindestens einer Proteaselösung entfernt werden. Nicht-enzymatisches
Debridement, unter Einsatz eines topischen Präparats, das Tanninsäure und
Aloe vera enthält,
ist zur Behandlung von Läsionen
wie etwa Keratosen, Sommersprossen, Hautgeschwüren, Papillom, Flecken und
gutartigen Naevi vorgeschlagen worden (
US-Patent 5,420,114 an Clodman et
al.). Weiterhin bietet die Anwendung der Proteaselösung mittels
Fließenlassen
auf die Läsionsfläche eine
präzise
Lokalisierung und Steuerung der Größenordnung und Dauer enzymatischer
Aktivität, durch
Manipulation von Enzymkonzentrationen, pH-Wert, Temperatur, Hydrophobizität/Hydrophilizität der Enzymlösungen,
Intensität
des Fließens,
Dauer und Ort des Kontakts mit der Proteaselösung während der Behandlung. Wie vorangehend
beschrieben, stellt die enzymatische Chirurgievorrichtung
80 der
vorliegenden Erfindung solche diverse Steuerung der Proteasebehandlung
beispielsweise durch den Mischer
12, den Wärmeregler
14,
die Pumpe
18 und den Applikator
24 bereit.
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Wie
hierin verwendet, bezieht sich der Begriff „Protease" auf jedes biologisch aktive Molekül, typischerweise
ein Polypeptid, das enzymatische Peptidhydrolaseaktivität, einschließlich Endopeptidase- und/oder Exopeptidaseaktivität, besitzt.
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Die
Protease ist, jedoch nicht beschränkt auf, Vibriolysin, Krillprotease,
Chymotrypsin, Trypsin, Collagenase, Elastase, Dipase, Proteinase
K, multifunktionelle Clostridium-Protease und Bacillus subtilis-Protease.
Diese stellen üblicherweise
in therapeutischen Verfahren eingesetzte Proteasen dar, haben ein
geringes Auftreten unerwünschter
Nebenwirkungen gezeigt und sind in reiner, gereinigter oder gentechnisch
erzeugter Form komerziell erhältlich
[Esperase, Subtilisin A, Savinase, Durazyme (Novo Nordisk Bioindustry
Japan K.K.), Protease N „Amano", Protease S „Amano" (Amano Pharmaceutical
K.K.), Bioprase (Nagase Seik-agaku Kogyo K.K.) und Purified Collagenase
(Advance Biofactures, Lynbrook, NY)]. Multifunktionelle Clostridium-Protease
und Krillprotease sind durch einen Fachmann leicht herzustellen
(
US-Patente 6,416,626 an
Markert et al. beziehungsweise
5,958,406 an
de Faire et al.). Andere Proteasen, die ausgewählt werden können, sind
Papain, Bromelain, Plasminogenaktivator, Plasmin, Mast zellenprotease,
lysosomale Hydrolase, Streptokinase, Pepsin und gleich welche oder
alle Pilz-, bakteriellen, pflanzlichen oder tierischen Proteasen.
Die Proteaselösung
kann eine einzige Protease oder bevorzugt eine Mehrzahl von Proteasen
enthalten. Die Proteaselösung
kann auch ein oder mehrere Glycosamonoglycane abbauendes Enzym enthalten,
wie etwa, jedoch nicht beschränkt
auf, verschiedene lysosomale Hydrolasen, die gewisse Endoglycosidasen
(Heparanase und CTAP bauen Heparansulfat und zu einem geringeren
Ausmaß Heparin
ab, und Hyaluronidase aus Schaf- oder Rinderhoden bauen Hyaluorinsäure und
Chondroitinsulfat ab), vreschiedene Exoglycosidasen (z.B. β-Glucoronidase), und Sulfatasen
(Iduronatsulfatase), die generell in Abfolge wirken, um die verschiedenen
Glucosaminoglycane abzubauen. Bakterielle Lyasen, wie etwa Heparinase
I, II und III von Flavobacterium heparinum spalten heparinartige
Moleküle,
Chondroitinase ABC von Proteus vulgaris, AC von Arthrobacter aurescens oder
Flavobacterium heparinum, B und C von Flavobacterium heparinum bauen
Chondroitinsulfat ab.
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Herkömmliche
mechanische und nicht-mechanische Verfahren zur Behandlung und Entfernung von
Hautläsionen,
wie etwa Rasierklingen- oder Skalpell-Exzision, CO2-Laserchirurgie,
Kryochirurgie, Elektrokauterisierung und Elektroablation gehen einher
mit Schmerzen, Stresstrauma, Blutungen, Narbenbildung, Verunreinigung,
Hyperpigmentierung und Aufbrechen benachbarten und darunterliegenden
Gewebes. Die sanftere proteolytische Digestierung von Hautläsionen und
Wunden hat gezeigt, dass sie ein überlegenes Heilen solcher Läsionen verschafft,
bei vermindertem Auftreten von Narbenbildung, Blutungen und Verunreinigung.
In der Tat werden Proteasepräparate üblicherweise
zur Förderung
der Heilung und Verringerung der Narbenbildung von CO2-Laserchirurgiewunden
verwendet (4).
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Von
noch größerem Vorteil
ist dann die Kombination zusätzlicher
topischer, nicht-Protease-Substanzen,
die in der Lage sind, unerwünschte
Nebenwirkungen zu verringern. Schmitt et al. (
US-Patent 4,122,158 ) lehrt die Anwendung
eines Biopolymers, das Protease, antibakterielle, antibiotische
und antifungale Substanzen enthält,
zur Behandlung und Verhütung
von Narbenbildung und Verunreinigung bei Brandwunden. Sogar die
potentiell mit der enzymatischen Entfernung von Zellen von Hautläsionen zusammenhängenden
schwachen Grade von Blutung, Schmerz und Narbenbildung können durch
das gleichzeitige Anwenden geeigneter Substanzen mit der Proteaselösung gelindert
werden. Die Enzymchirurgievorrichtung
80 der vorliegenden
Erfindung ist gut geeignet zur Abgabe von Lösungen, die zusätzliche
aktive Substanzen enthalten, die mit der Proteaseaktivität vereinbar
sind, entweder durch ihren Einschluss in die Lösung oder Protease in dem ersten Behälter
10,
zweiten Behälter
34 oder
38,
dritten Behälter
36,
Behälter
oder Ampulle
44, ersten Behälter oder Ampulle
48,
zweiten Behälter
52,
ersten Behälter
oder Ampulle
60 und/oder zweiten Behälter oder Ampulle
64.
Somit kann die Proteaselösung
mindestens eines von einem Lokalanästhetikum, einem Koagulans
und einem Antikoagulans enthalten. Die Proteaselösung kann auch eine wirksame
Menge eines Antibiotikums enthalten.
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Wie
hierin verwendet, bezieht sich der Ausdruck „Lokalanästhetikum" auf jedes innerhalb eines vorgeschriebenen
Bereichs (z.B. nicht systemisch) angewendeten Mittels, das eine
erhebliche Verringerung oder Inhibierung der Aktivität nociceptiver
Substanzen, Rezeptoren und/oder Nervenbahnen bewirkt. Nicht-einschränkende Beispiele üblicherweise verwendeter
Lokalanästhetika
sind Cyclo-Oxygenaseinhibitoren (z.B. Ibuprofen, Indomethacin und
Ketorolac), 5-Hydroxytryptaminrezeptorantagonisten (z.B.
Amytryptylin), Bradykininrezeptorantagonisten und Histaminrezeptorantagonisten.
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Wie
hierin verwendet, soll eine „wirksame Menge" von Antibiotika
die Menge von Antibiotikum umfassen, um mindestens 50 %, bevorzugt
75 % und meistbevorzugt 100 % des Mikrobenwachstums in einer dermatologischen
Läsion
des Subjekts, das behandelt wird, erheblich zu verhindern und zu
inhibieren, wobei solche wirksame Menge durch einen Fachmann festgelegt
wird.
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Eine
Vorkonditionierung der dermatologischen Läsionsfläche kann eine überlegene
Effizienz anschließender
Proteasebehandlung verschaffen. Normale Epidermis besteht aus Lagen
abgestorbener Schuppenzellen, die eine effektive mechanische Barriere
verschaffen, die die darunterliegenden lebensfähigen Hautlagen schützen. Yu
et al. (
US-Patente 4,105,783 und
4,363,815 ) beschreiben die
Entfernung abgestorbener Zellen von dem keratinreichen Stratum corneum
mit keratinolytischem, entschuppenden Mittel, wie etwa Hydroxy-
oder Ketosäuren
niedriger Molmasse, und deren Ester. Solche Exfoliation der Haut
wird auch durch Kosmetikpräparate
erzielt, die dermabrasive Mittel, Linderungsmittel, Detergentien,
Adstringentien und Hauterweichungsmittel enthalten. Somit kann die
Oberfläche der
Läsion
durch Fließenlassen
von Reinigungs-, Erweichungs-, adstringierender, Exfoliations- oder dermabrasiver
Mittel vorbehandelt werden. Die Vorrichtung
80 ist für diese
Anwendung gut geeignet, wobei sie nur das Vorsehen einer geeigneten
Vorbehandlungslösung
in dem ersten Behälter
10,
zweiten Behälter
34 oder
38,
dritten Behälter
36,
Behälter oder
Ampulle
44, ersten Behälter
oder Ampulle
48, zweiten Behälter
52, ersten Behälter oder
Ampulle
60 und/oder zweiten Behälter oder Ampulle
64 erfordert.
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Es
wird gewürdigt
werden, dass Autolyse und Verlust funktioneller Enzymkonzentration
von katalytisch aktiven Präparaten
von Proteasen einen erheblichen Nachteil der therapeutischen Verabreichung
von Enzymen in topischen, injizierten und/oder anderen Zusammensetzungen
darstellt. Die aktive Haltbarkeit der Protease ist begrenzt, und eine
präzise
Steuerung der Enzymaktivität
an der Verabreichungsstelle ist praktisch unerreichbar, sobald die
Injektion oder topische Anwendung vollzogen sind. Eine Anzahl von
Erfindungen hat die Lagerung biologisch aktiver Substanzen, einschließlich Enzymen,
in Kontakt mit Substanzen oder unter Bedingungen, die ihre native
Aktivität
begrenzen, effektiv Inaktivität
und Stabilisation, vorgeschlagen, bis sie mit einer im Wesentlichen
adäquaten
Menge Aktivierungssubstanz oder Bedingungen, die ausreichen, um
die biologische Aktivität
wiederherzustellen, in Kontakt gebracht werden. Beispielsweise lehren Edens
et al. (
US-Patent 6,117,433 )
die Stabilisierung biologisch aktiver Substanzen, wie etwa Vitamine, Enzyme
und Antibiotika, in hohen Konzentrationen durch Herstellung in wasseraktivitätssenkenden
Mitteln, wie etwa Salzen, Polyolen, Maskierungsmitteln, wie etwa
EDTA, Phyat oder Gluconat, oder Antioxidantien, wie etwa Sulfiten,
Glutathion, Cystein oder Ascorbinsäure. Kristallisierte Zusammensetzungen biologisch
aktiver Substanzen, typischerweise stabiler als wässrige Präparate,
werden mit viskos machenden Substanzen gemischt, um die Ausfällung zu verlangsamen
und die Homogenität
der biologisch aktiven Zusammensetzung zu gewährleisten. Die Offenbarung
beschreibt weiter ein Spendersystem für solche stabilisierten Rezepturen,
wobei die biologisch aktive Substanz durch Verdünnung mit einer wässrigen
Zusammensetzung aktiviert wird. Das
US-Patent
5,409,546 an Nakagawa et al. beschreibt die Stabilisierung
von Vibrio-Protease für
Kontaktlinsenreinigerzusammensetzung durch Zusatz von Polyolen und
die Spezifikation eines definierten Temperaturbereichs (Zimmertemperatur
bis etwa 58 °C), worin
das Enzym die katalytische Aktivität behält. Rowan et al. (
US-Patent 5,106,621 ) lehrt die Wiederherstellung
katalytischer Aktivität
einer Pflanzencysteinprotease zur Behandlung von Brandwunden durch Zusatz
von Cystein zur Regeneration von Thiogruppen. Keines der vorgenannten
Beispiele betrifft jedoch die Verabreichung von Proteasen zur Behandlung
lebender Zellen, noch verschaffen sie eine andauernde, präzise Steuerung
der Aktivierung der katalytischen Aktivität an der Einsatzstelle.
-
Somit
kann die Protease kurz vor dem Fließenlassen der Lösung, die
die wirksame Menge der mindestens einen Protease enthält, über den
und in Kontakt mit dem behandelten Hautbereich aktiviert werden.
Das Verfahren, wobei die Protease aktiviert wird, kann bewirkt werden
durch: (a) Halten der Protease auf einer ersten Temperatur, wobei
die Protease im Wesentlichen katalytisch inaktiv ist, und Erhitzen
und/oder Abkühlen
der mindestens einen Protease auf eine zweite Temperatur, wobei
die mindestens eine Protease katalytisch aktiv ist; und/oder (b) Vorsehen
der Protease in Pulverform und Mischen des Pulvers mit einer Lösung, worin
die Protease katalytisch aktiv ist; und/oder (c) Vorsehen der Protease in
einer ersten Lösung,
worin die Protease im Wesentlichen katalytisch inaktiv ist, und
Mischen der ersten Lösung
mit einer zweiten Lösung,
um eine gemischte Lösung
zu erhalten, worin die Protease katalytisch aktiv ist. Die zweite
Lösung
kann sich von der ersten Lösung
in Bezug auf pH-Wert,
Ionenkonzentration, freie Metalle-Konzentration, Hydrophilizität und Hydrophibizität unterscheiden.
Beispielsweise bildet 1 die enzymatische Chirurgievorrichtung 80 in
Fluidkommunikation mit dem Wärmeregler 14 ab,
wodurch das Füllen
des ersten Behälters 10 mit Protease
auf sub-optimalen, stabilisierenden Temperaturen ermöglicht wird,
wobei die katalytische Aktivität
durch Anheben der Temperatur der Proteaselösung nur kurz vor der Anwendung
an der Läsionsstelle
wiederhergestellt wird. Typischerweise sind Enzyme Substanzen, die
bei Temperaturen unter 10 °C, bevorzugt
4 °C, im
Wesentlichen inaktiviert sind. Die Aktivierung von katalytischer
Enzymaktivität
kann durch Erhitzen und/oder Kühlen
der Proteaselösung auf optimale
Temperatur, typischerweise im Bereich von 30 bis 40 °C, bevorzugt
37 °C, vollzogen
werden.
-
Wie
hierin verwendet, bezieht sich der Begriff „Hydrophilizität" auf die polare Natur
einer Lösung oder
Verbindung, wobei er deren Tendenz, von anderen Lösungen oder
Verbindungen, die erhebliche Dipolmomente aufweisen, angezogen zu
werden, andeutet. Gleichermaßen
bezieht sich der Begriff „Hydrophobizität" auf die nicht-polare
Natur einer Mischung oder Lösung,
wobei er deren Tendenz, von anderen Mischungen oder Lösungen,
die erhebliche Dipolmomente aufweisen, abgestoßen zu werden oder damit unvermischbar
zu sein, andeutet.
-
Wie
hierin verwendet, bezieht sich der Ausdruck „Inaktivierung" auf die reversible
oder irreversible Unterdrückung
oder Verlust katalytischer Aktivität, beispielsweise, Inaktivierung,
die proteolytische Enzyme unfähig
zur Katalysierung der Hydrolyse von Peptidbindungen macht.
-
Es
ist zu würdigen,
dass viele Enzyme gem dem physiologischen Milieu, an das sie angepasst sind,
als sauer, neutral oder basisch bezeichnet werden. Beispielsweise
weisen die Verdauungsenzyme Pepsin und Chymotrypsin, die im sauren
Mileu des Magens katalytisch aktiv sind, niedrige (pH-Wert 3-5) pH-Optimalwerte
auf. Im Milieu der Haut aktive Enzyme haben typischerweise pH-Optimalwerte
dichter an dem milderen Säuremantel
der Haut (pH-Wert 5,5-6,5). Somit kann die Autolyse der Protease
der vorliegenden Erfindung vor der Anwendung durch Halten der Protease
auf einem nicht-optimalen pH-Wert
inhibiert werden, und Mischen der Enzymlösung mit einer Aktivierungslösung, wodurch
der optimale pH-Wert effektiv kurz vor der Verabreichung an der
behandelten Läsion
erzielt wird. Somit können bei
einer Vorrichtung, wie in den 3 und 6 veranschaulicht,
inaktive stabilisierte Proteaselösungen
in dem zweiten Behälter 34 und/oder
ersten Behälter
oder Ampulle 48 in nicht-optimalem pH-Wert hergestellt werden,
und die Aktivierungslösung
des dritten Behälters 36 und/oder
zweiten Behälters
oder Ampulle 52 stellt beim Mischen kurz vor der Verabreichung
an der behandelten Läsion
den optimalen pH-Wert für
katalytische Aktivität
wieder her. Ein optimaler pH-Wert für katalytische Aktivität kann gewählt werden,
der sich dem mild sauren normalen pH-Wert von Säugerhaut annähert. Gleichermaßen können Proteaselösungen durch
Chelierung von katalytisch kritischen Metallionen, wie etwa Ca++ oder Mg++, beispielsweise
mit EDTA inaktiviert und stabilisiert werden. Die Aktivierung kann
dann durch Vorsehen einer Konzentration des kritischen Metallions
in der Aktivierungslösung
erzielt werden, die ausreicht, um nach dem Mischen effektive und/oder
optimale Metallionkonzentrationen zu erzielen. Alternativ, oder zusätzlich,
können
Proteasen durch Herstellung in Lösungen
mit verringerter Wasserverfügbarkeit
stabilisiert und inaktiviert werden, wie beispielsweise in hohen
Salz- und Polyolkonzentrationen. Die Wiederherstellung der katalytischen
Aktivität
kurz vor dem Fließenlassen
der Proteaselösung
an der Behandlungsstelle wird durch ausreichende wässrige Verdünnung durch
die Aktivierungslösung
vollzogen. Es ist anzumerken, dass aus verschiedenen Spezies (z.B.
Meeres-, thermophile, halophile, euthermische, Säuger-, kryophile Spezies usw.)
extrahierte Enzyme oft breit variierende und artspezifische Optimalwerte von
pH, Temperatur, Metall-prosthetischer Gruppe und Ionenkonzentration,
und polare Wechselwirkungen (Hydrophobizität/Hydrophilizität) aufweisen.
-
Protease
kann in einer nicht-fluiden Pulverform vorgesehen werden und kurz
vor der Anwendung mit einer Aktivierungslösung gemischt werden, um katalytische
Aktivität
zu erzielen. Die Funktionsfähigkeit
getrockneter Enzympräparate
ist in der Technik geläufig,
und viele Proteasen ausgezeichneter Reinheitsgrade sind in lyophilisierter
Form kommerziell erhältlich,
beispielsweise Proteinase K (Sigma-Aldrich, Israel), Chlostridopeptidase
A (Sigma-Aldrich)
und Elastase (Fluka Chemical Company Inc.). Es ist jedoch oft schwierig,
pulverisierte, lyophilisierte oder granulierte Enzympräparate in
Verdünnerlösungen homogen
zu dispergieren. Somit können in
einer Vorrichtung, wie in 4 veranschaulicht,
ein pulverisiertes oder lyophilisiertes Proteasepräparat bzw.
-präparate
in dem ersten Behälter 10 gehalten werden,
in dem Mischer 12 kurz vor der Abgabe an der Behandlungsstelle
mit Aktivierungslösung
aus dem zweiten Behälter 38 in
Kontakt gebracht und zu Homogenität gemischt werden. Alternativ
kann die pulverisierte oder lyophilisierte inaktivierte Protease in
einer Vorrichtung, wie in 7 veranschaulicht,
in einem separaten Behälter
oder Ampulle 80 vorgesehen sein und wird durch die Wirkung
des Mischmechanismus 56 kurz vor der Abgabe an der Behandlungsstelle
mit der in dem Behälter
bzw. der Ampulle 64 vorgesehenen Aktivierungslösung in
Kontakt gebracht und darin dispergiert. Somit können die Vorteile stabilisierter,
nicht-wässriger
pulverisierter oder lyophilisierter Proteasepräparate verwirklicht werden, während die
Nachteile schlechten Auflösens
in Verdünnern
und unpräziser
Steuerung der Enzymaktivität
bei Abgabe vermieden werden.
-
Es
ist zu würdigen,
dass katalytische Aktivität von
Enzymen durch Aktivatoren und Inhibitoren modifiziert werden kann.
Eine solche Art der Regulierung der Enzymaktivität ist reversible Inhibierung,
bewirkt durch die Wechselwirkung von Substratanaloga oder Regelmolekülen, die
Veränderungen
in Substratbindung und/oder Enzymkinetik verursachen, wodurch die
katalytische Aktivität
effektiv reduziert wird [siehe beispielsweise Enzymes (Kapitel 3),
in: Molecular Cell Biology 1986: Darnell, J., Lodish, H. und Baltimore,
D., Hrsg., Scientific American Books, Inc.]. Da solche reversible
Inhibierung enzymatischer Aktivität konzentrationsabhängig ist,
wird die Wiederherstellung katalytischer Aktivität durch Inkontaktbringen des
inhibierten Enzympräparats
mit geeigneten Volumina von Verdünner,
der frei von Inhibitoren ist, erzielt. Somit kann eine Stabilisierung
der Proteaselösungen
durch den Einschluss einer wirksamen Menge reversiblen Enzyminhibitors/-inhibitoren
bewerkstelligt werden. Die Aktivierung des stabilisierten Proteasepräparats wird
durch Verdünnung
mit adäquaten
Volumina von Aktivierungslösung,
die frei von Inhibitor und/oder Inhibitoraktivität ist, bewerkstelligt.
-
Gleichermaßen sorgt
die Vorrichtung der vorliegenden Erfindung für eine präzise und genaue Steuerung der
Beendigung enzymatischer Aktivität an
der Behandlungsstelle und in den gesammelten Zellen. Durch Manipulation
jedes der vorgenannten Verfahren (pH-Wert, Ionenkonzentration, freie
Metall-Konzentration, Hydrophilizität/Hydrophobizität, Wasserverfügbarkeit
und reversible Inhibition) bewerkstelligte Inaktivierung von Proteaseaktivität kann durch,
anschließend
an das Fließenlassen
von Protease, Anwendung wirksamer Mengen proteasefreier Lösung(en),
die beispielsweise Metallchelatbildner, Puffer mit nicht-optimalem
pH-Wert und reversible Proteaseinhibitoren enthalten, bewrkstelligt
werden.
-
Es
ist zu würdigen,
dass viele dermatologische Läsionen
abnormale Hautzellen und intrazelluläre Matrix enthalten. Beispielsweise
werden psoriatische Plaques von abnormalem Ephithelzellenumschlag
verursacht, das Collagen von Keloiden und hypertropischen Narben
ist durch abnormale Vernetzung gekennzeichnet, Warzen sind das Ergebnis
von Papovavirus-Infektionen von Epidermiszellen, und verschiedene
Typen oft hyperpigmentierter, hyperplastischer Zellen umfassen die
vielen Arten von Naevi (Muttermalen), Keratosen und Altersflecken. Während das
proteolytische Aufbrechen der intrazellulären Matrix mit anschließender Resorption
des nicht-lebensfähigen
Gewebes der Gegenstand früherer
enzymatischer Verfahren war, werden bei der vorliegenden Erfindung
die abnormalen Zellen dermatologischer Läsionen entfernt, wodurch eine überlegene
Behandlung dieser Hauterkrankungen bewerkstelligt wird. Somit kann
ein kontrolliertes Fließenlassen
von Proteaselösung
angewendet werden, um Erkrankungen der Hautoberfläche zu behandeln,
einschließlich,
jedoch nicht beschränkt
auf, Warzen, Altersflecke, Melasmen, Akne, Keratosen, Naevi, Keloide,
hypertrophische Narben, Schuppenflechte und Tätowierungen.
-
Es
ist zu würdigen,
dass die Kombination mechanischen „Abstreifens" und enzymatischer
Einwirkung eines Stroms von Proteaselösung auf der Hautoberfläche zur
Entfernung von Hautzellen und Trümmerstückchen zu ästhetischen
Zwecken geeignet ist. Somit kann gesteuertes Fließenlassen
einer Proteaselösung
zur kosmetischen Behandlung ästhetisch
unerwünschter
Teile der Hautoberfläche
verwendet werden.
-
Die
Vorrichtung der vorliegenden Erfindung kann auch zur Behandlung
und/oder Entfernung von Zellen von der Oberfläche von Gewebe in einem Patienten,
oder von während
chirurgischer Eingriffe zeitweilig freiliegender innerer Gewebe
verwendet werden. Markert et al. (
US-Patent
6,146,626 ) beschreiben die Entnahme von Zellen zur Gewebskultur
von inneren Organen, einschließlich
Leber, Milz, Herz und Skelettmuskel, Binde- und Nervengewebe, Drüsengewebe,
Endothel und andere, die durch Digestierung mit Clostridium-Collagenase und -Elastaseenzymen
bewerkstelligt werden. De Faire et al. (
US-Patent 5,958,406 ) beschreiben die
Behandlung und Verhütung
von Infektion in inneren Organen und Körperhohlräumen durch Injektion oder Anwendung von
Präparaten,
die multifunktionelle Krill-Proteaseaktivität enthalten.
-
Ein
Verfahren zum Entfernen und Sammeln von Zellen von einer Oberfläche eines
lebensfähigen Gewebes
kann durch Fließenlassen
einer Lösung, die
eine wirksame Menge mindestens einer Protease enthält, über die
und in Kontakt mit der Oberfläche, wodurch
Zellen von der Oberfläche
des lebensfähigen
Gewebes entfernt werden, und Sammeln der Zellen bewerkstelligt werden.
Das Fließenlassen
von Proteaselösung
kann mittels eines offenen chirurgischen Einschnitts auf die Gewebeoberfläche angewendet
werden. Proteasebesprühung,
Entfernung und/oder Probeentnahme zur Biopsie einer Gewebsfläche oder
-flächen
können
mittels der oben erwähnten „Push-pull"-Kanüle in einem
geschlossenen, faseroptisch gelenkten chirurgischen Eingriff vorgesehen
werden. Beispiele solcher Eingriffe sind Arthroskopie, Zystoskopie,
Endoskopie, Cholecystoskopie, Laparoskopie, Colonoskopie und Myringoskopie.
-
Wie
hierin verwendet, umfasst der Begriff „Behandlung" die Verringerung
oder Linderung mindestens eines mit der behandelten Erkrankung zusammenhängenden
oder dadurch verursachten Symptoms. Beispielsweise kann die Behandlung
die Verringerung mehrerer Symptome einer Erkrankung oder die vollständige Beseitigung
einer Erkrankung sein.
-
Die
Bedeutung des Erhaltens von Zellen von dermatologischen Läsionen ist
nicht zu überschätzen. Behandlung
ohne Ermitteln einer genauen Diagnose kann die Läsion entfernen, wird jedoch
unnötige
Narbenbildung, Rezidive und finanzielle Härten hervorrufen. Von besonderer
Bedeutung ist die Ermittlung von Zelltyp(en), die Naevi und Keratosen umfassen,
aufgrund des weitverbreiteten Vorkommens dieser Läsionen bei
Erwachsenen und ihrem Potential zur bösartigen Umwandlung (Sosis,
A., Benign Tumors of the Skin, in: Skin Diseases: Diagnosis and
Management in Clinical Practice (1982), Binnick, S.A., Hrsg., Addison-Wesley
Publishing Co., USA, 166-230). Wie vorangehend erwähnt, haben
frühere Verfahren
nicht-chirurgischer Behandlung von Hautläsionen, wie etwa Laserchirurgie,
Elektrochirurgie und chemische oder enzymatische Ablation, keinerlei Mittel
zum Erhalten von Zellen von den Läsionen bereitgestellt, was
die Verwendung herkömmlicher
chirurgischer Biopsietechniken zur genauen Diagnose erforderlich
machte.
-
Es
wird gewürdigt,
dass das Begrenzen der enzymatischen Aktivität auf einen Strom von Proteaselösung, der
auf die Läsionsoberfläche gerichtet
ist, statt einer topischen Anbringung von Cremes oder intradermaler
Injektion, die Gelegenheit zum Zurückbehalten der von der behandelten
Läsion
entfernten Zellen bietet. Somit kann ein Verfahren zum Entfernen
und Sammeln von Zellen von einem Hautbereich eines mit einer dermatologischen
Läsion
behafteten Subjekts durch Fließenlassen
einer Lösung,
die eine wirksame Menge mindestens einer Protease enthält, über den
und in Kontakt mit dem Hautbereich, wodurch die Zellen von dem Hautbereich
des Subjekts entfernt werden; und Sammeln der Zellen bewerkstelligt
werden. Die Produkte von Proteasedigestierung an der Behandlungsstelle,
wobei die Stelle durch den Außenumfang
der der Haut zugewandten Fläche 28 von
Applikator 24 definiert ist, können durch die Auslassöffnung 22 entfernt
werden und werden zu dem Zellsammler 30 befördert, der
in Fluidkommunikation mit dem Applikator 24 ist. Das Abscheiden
des Fluids und der Zellkomponenten von dem Ausfluss von Proteaselösung von
Applikator 24 kann durch Filtrieren vollzogen werden, oder,
in einer anderen Ausführungsform,
durch Durchlaufzentrifugierung, wie vorangehend beschrieben. Kleinvolumige
Durchlaufzentrifugen, die üblicherweise
zur Abscheidung von Blutkomponenten verwendet werden (beispielsweise
die Ortho-PAT® System,
Haemonetics Corporation, Braintree, MA), sind kommerziell erhältlich und
werden leicht durch Fluidkommunikation an eine Vorrichtung der vorliegenden
Erfindung angepasst, wie in 2 veranschaulicht.
Alternativ kann die Zellsammlung durch Rückhalten an einer Kolonne bewerkstelligt
werden, die in der Lage ist, Zellen durch Wechselwirkung mit proteinartigen,
Poly- und/oder Oligosaccharid- oder anderen Zelloberflächenkomponenten
zu adsorbieren.
-
Bekannte
Zellabscheidungen beziehen mehrere Techniken ein, wovon manche auf
spezifischen Affinitäten basiert
sind. Andere Zellabscheidetechniken stützen sich auf mehr zufällige Mechanismen, wie
etwa Einfangen von Zielzellen in Trägern verschiedener Herkunft
und Struktur. Siehe beispielsweise Wigzell und Anderson, J. Exp.
Med. 129: 23-36, 1969; Rutishauser et al., Proc. Natl. Acad. Sci. 70,
1973; Wysocki und Sato, Proc. Natl. Acad. Sci. 75: 2844-2848, 1978;
Antoine et al. Immunochem. 15, 1987. Siehe auch
US-Patent 6,008,040 an Datar. Das
grundlegende Verfahren der Affinitätsabscheidung bringt das Erzeugen
von Kontakt zwischen abzuscheidenden Zellgemischen und einer Trägermatrix
mit sich, um es den Zielzellen zu ermöglichen, sich vorzugsweise
an bzw. in dem Träger
anzuheften, zu binden, adsorbieren oder gefangen zu werden, wonach
dann die unerwünschten
Zellen weggewaschen werden, oder umgekehrt. Spezifische Affinitätstechniken
verwenden monoklonale Antikörper,
um spezifische Marker an den Membranen von Zellen zu erkennen und
die Zielzellen „anzuziehen", um sich an die
monoklonalen Antikörper
zu binden. Spezifische Affinitäts "anziehungen" von Zielzellen können auch durch
hydrophobe oder hydrophile Wechselwirkungen, Metallaffinitäten, Ionenaustauscher
und dergleichen auftreten. Somit kann die Zellsammlung bewerkstelligt
werden durch Passierenlassen des Ausflussstroms von dem Applikator
24 durch
den Zellsammler
30 und Inkontaktbringen mit einer Vorrichtung,
z.B. einer zellbindenden Kolonne, die zum Rückhalten der Zellen und deren
Abscheiden von dem Ausflussstrom in der Lage ist.
-
Eine
Zusammensetzung, die mindestens eine Protease und mindestens eine
Substanz enthält,
gewählt
aus: einem Lokalanästhetikum,
einem Koagulans und einem Anti-Koagulans, kann vorgesehen sein.
Beispielsweise kann eine pharmazeutische Zusammensetzung einen pharmazeutisch
akzeptablen Trägerstoff
und, als aktive Bestandteile, mindestens eine Protease und eines
oder mehrere von folgenden ein Lokalanästhetikum, ein Koagulans und
ein Antikoagulans umfassen. Die Zusammensetzung kann weiter eine
wirksame Menge eines Antibiotikums enthalten.
-
Wie
hierin verwendet, ist der Begriff „Koagulans" definiert als jedes Mittel, das die
Gerinnung oder Koagulation von Blut fördert, das in sicherer Weise
an einer dermatologischen Läsion
angewendet werden kann. Ein Beispiel eines solchen koagulierenden
Materials, das Gelatine, Thrombin und Kalzium umfassdt, ist in dem
US-Patent 6,045,570 an Epstein
et al. beschrieben. Gleichermaßen
verweist der Begriff „Antikoagulans" auf jedes Mittel,
das die Gerinnung oder Koagulation von Blut verzögert, inhibiert oder verhindert,
das in sicherer Weise an einer dermatologischen Läsion angewendet
werden kann, wie etwa Heparine, Cumarine oder andere Mittel, die thrombolytische
Aktivität
besitzen.
-
Der
Ausdruck „wirksame
Menge" soll die Menge
der mindestens einen Protease umfassen, die ausreicht, um das Fortschreiten
einer dermatologischen Läsion
des Subjekts, das behandelt wird, ausreichend zu entfernen oder
erheblich zu reduzieren. Eine wirksame Menge kann auf einer individuellen
Basis ermittelt werden und ist zumindest teilweise auf der Erwägung der
Schwere der zu behandelnden Symptome und der Aktivität der ausgewählten spezifischen
Protease begründet.
Somit kan eine wirksame Menge der mindestens einen Protease durch
einen Fachmann in der Technik ermittelt werden, unter Einsatz solcher
Faktoren, wie vorangehend beschrieben, unter Anwendung von nicht
mehr als routinemäßigem Experimentieren
im Gesundheitswesen.
-
Wie
hierin in der Beschreibung und in dem nachstehenden Anspruchsabschnitt
verwendet, bezieht sich der Ausdruck „pharmazeutisch akzeptabler Träger" auf ein pharmazeutisch
akzeptables Material, Zusammensetzung oder Trägerstoff, wie etwa ein flüssiger Füllstoff,
Verdünner,
Lösungsmittel
oder Verkapselungsmaterial, das beim Tragen oder Befördern einer
Verbindung bzw. Verbindungen der vorliegenden Erfindung in oder
zu dem Subjekt beteiligt ist, sodass sie ihre beabsichtigte Funktion
erfüllen
kann. Jeder Träger
muss „akzeptabel" in dem Sinn sein, dass
er mit den anderen Inhaltsstoffen der Rezeptur kompatibel ist und
dem Patienten nicht schadet. Einige Beispiele von Materialien, die
als pharmazeutisch akzeptable Träger
dienen könenn,
umfassen: Zucker, wie etwa Laktose, Glukose und Sucrose; Stärken, wie
etwa Maisstärke
und Kartoffelstärke;
Cellulose und deren Derivate, wie etwa Natriumcarboxymethylcellulose,
Ethylcellulose und Celluloseacetat; pulverisierter Tragant; Malz;
Gelatine; Talk; Öle,
wie etwa Erdnussöl,
Baumwollsamenöl,
Distelöl,
Sesamöl,
Olivenöl,
Maisöl
und Sojaöl;
Glykole, wie etwa Propylenglykol; Polyole, wie etwa Glyzerin, Sorbitol,
Mannitol und Polyethylenglykol; Ester, wie etwa Ethyloleat und Ethyllaurat;
Agar agar; Puffermittel, wie etwa Magnesiumhydroxid und Aluminiumhydroxid;
Algininsäure; Fruchtsäuren, pyrogen-freies
Wasser; isotonische Salzlösung;
Ringer-Lösung; Ethylalkohol;
Phosphatpufferlösungen
und andere in pharmazeutischen Rezepturen eingesetzte nicht-toxische kompatible
Substanzen.
-
Die
oben erwähnten
pharmazeutischen Zusammensetzungen können als Lösungen rezepturiert sein, die
typischerweise ein pharmazeutisch akzeptables wässriges oder organisches Lösungsmittel beinhalten.
Die Ausdrücke „pharmazeutisch
akzeptables wässriges
Lösungsmittel" und „pharmazeutisch
akzeptables organisches Lösungsmittel" verweisen auf ein
Lösungsmittel,
das in der Lage ist, die aktive Verbindung darin dispergiert oder
gelöst
aufzuweisen, und akzeptable Sicherheitseigenschaften besitzt (z.B.
Irritations- und Sensitivierungmerkmale). Wasser ist ein typisches
wässriges
Lösungsmittel. Beispiele
für geeignete
organische Lösungsmittel umfassen:
Propylenglykol, Butylenglykol, Polyethylenglykol (200-600), Polypropylenglykol
(425-2025), Glycerol, 1,2,4-Butantriol,
Sorbitolester, 1,2-6-Hexantriol, Ethanol, Isopropanol, Butandiol
und Mischungen davon. Diese Lösungen
können
0,01 % bis etwa 50 % der aktiven Verbindung enthalten, bevorzugter etwa
0,1 % bis etwa 20 %; und etwa 1 % bis etwa 80 % eines akzeptablen
wässrigen
oder organischen Lösungsmittels,
bevorzugter etwa 1 % bis etwa 40 %.
-
Zusätzliche
Gegenstände,
Vorteile und neue Eigenschaften der vorliegenden Erfindung werden
einer Person mit gewöhnlichem
Fachwissen in der Technik bei Überprüfung der
folgenden Beispiele, die nicht einschränkend sein sollen, deutlich.
Zusätzlich findet
jede der verschiedenen Ausführungsformen und
Aspekte der vorliegenden Erfindung, wie hierin vorangehend umrissen
und wie in dem nachstehenden Anspruchsabschnitt beansprucht, experimentelle
Unterstützung
in den nachfolgenden Beispielen.
-
BEISPIELE
-
Es
wird nun auf die nachfolgenden Beispiele Bezug genommen, die zusammen
mit den obigen Beschreibungen die Erfindung auf nicht einschränkende Weise
veranschaulichen.
-
BEISPIEL 1
-
Enzymatische Epidermisentfernung
-
Gestaltung
und Fabrikage einer Applikatorvorrichtung zur Behandlung eines Hautoberflächengebiets
von 9 mm Durchmesser: Eine Applikatorvorrichtung zur Behandlung
von Hautbereichen von 9 mm Durchmesser wurde gestaltet, wie in 10 beschrieben.
Die Applikatorvorrichtung wurde in einer Werkstatt hergestellt,
mit speziellem Nachdruck auf Herstellung der mit der Haut in Kontakt
kommenden Fläche
aus Silikon zur Gewährleistung
von Flexibilität und
wirksamer Abdichtung.
-
Kurzgefasst,
unter Bezugnahme auf 10, umfasst die in diesem Experiment
verwendete Applikatorvorrichtung ein Gehäuse 100 mit einem
Einlass 102 und einem Auslass 104. Durch den Einlass 102 eintretendes
Fluid wird durch eine erste Röhrenstruktur 106 zu
einer Behandlungszone 107 geleitet, die von einer etwas
konischen Silikonstruktur 114 mit einer der Haut zugewandten Öffnung 108 von
9 mm Durchmesser definiert wird. Eine innerhalb der ersten Röhrenstruktur 106 positionierte
zweite Röhrenstruktur 110 wird
verwendet, um Fluid von der Behandlungszone 107 zum Auslass 104 zu
leiten. Ein O-Ring 112 wird zur Begrenzung des Flusses
auf die beabsichtigte Richtung innerhalb der ersten Röhrenstruktur 106 verwendet.
Ein Schraubenmechanismus 116 gestattet ein Verstellen der
Höhe der Öffnung 118 der
zweiten Röhrenstruktur 110 in
Bezug zu der der Haut zugewandten Öffnung 108 der Behandlungszone 107.
Eine Pumpe (nicht dargestellt) wird zum Lenken von Fluid von einem
Behälter
(nicht dargestellt) in den Einlass 102 verwendet. Ein Ablaufrohr (nicht
dargestellt) wird zum Abführen
von Fluid von Auslass 104 verwendet.
-
Enzymatische
Epidermis-Entfernung: Unter Verwendung der Applikatorvorrichtung
von 10 wurde eine Enzymlösung, die Collagenase (1 mg/ml, Sigma
Kat. Nr. C0130) und Thermolysin (0,5 mg/ml, Sigma Type x, Kat. Nr.
P1512) in 0,1 M PBS-Puffer, pH-Wert 7,5, enthielt, auf einer frisch
von einem erwachsenen weiblichen großen weißhäutigen (1 Jahr alt, 90 kg)
Schwein erhaltenen Hautprobe angebracht, die auf einer flachen Halterung
montiert und mit 70 % (v/v) wässrigem
Ethanol vorgereinigt war, bei einer Durchflussmenge von 3-4 ml/Stunde
für 3 Stunden
auf Zimmertemperatur angewendet.
-
Anschließend an
diese Behandlung und Ablösung
der Applikatorvorrichtung wurde makroskopisch vollständige Haarentfernung
von dem behandelten Gebiet, einhergehend mit der Bildung glatter, kraterartiger
Entfernung von Hautvolumen beobachtet. Die Hautprobe wurde unmittelbar
in neutral gepuffertem Formalin (4 % v/v) 48 Stunden lang fixiert. Die
Haut wurde dann mit destilliertem Wasser gespült, in Alkohol dehydriert und
in Paraffin eingebettet. Gefärbte
histologische serielle Schnitte (Dicke 0,8 μm) wurden dann in einer Ebene
parallel zur Epidermis-Dermis-Richtung, auf Objektträgern montiert, mit
Haematoxillin-Eosin gefärbt
und unter dem Lichtmikroskop untersucht. Die Untersuchung der Ränder des
behandelten Gebiets deutete klar enzymatische Epidermisentfernung
von dem behandelten Gebiet (11B)
verglichen mit unbehandelter Haut (11A)
an.
-
Es
wird gewürdigt,
dass gewisse Merkmale der Erfindung, die deutlichkeitshalber im
Kontext separater Ausführungsformen
beschrieben sind, auch in Kombination in einer einzigen Ausführungsform vorgesehen
sein können.
Umgekehrt können
verschiedene Merkmale der Erfindung, die der Kürze halber im Kontext einer
einzigen Ausführungsform beschrieben
sind, auch separat oder in jeder geeigneten Unterkombination vorgesehen
werden.
-
Obwohl
die Erfindung in Zusammenhang mit verschiedenen Ausführungsformen
davon beschrieben worden ist, ist es evident, dass den Fachleuten in
der Technik viele Alternativen, Modifikationen und Variationen deutlich
sein werden. Dementsprechend ist beabsichtigt, all solche Alternativen,
Modifikationen und Variationen, die in die Reichweite der beigefügten Ansprüche fallen,
mit einzuschließen.
Zusätzlich
soll das Zitieren oder Identifizieren einer Referenz in dieser Anmeldung
nicht als Einräumen
dessen interpretiert werden, dass solche Referenz als Stand der
Technik für
die vorliegende Erfindung verfügbar
ist.
-
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