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Gebiet der Erfindung
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Diese
Erfindung richtet sich auf die Verwendung von löslichen Epoxidhydrolase(sEH)Inhibitoren
für die Herstellung
eines Medikaments für
die Behandlung von kardiovaskulären
Erkrankungen, die eine endotheliale Dysfunktion einschließen.
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Hintergrund der Erfindung
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Epoxidhydrolasen
sind eine Gruppe von Enzymen, die in der Natur allgegenwärtig sind
und in Spezies, die von Pflanzen bis zu Säugern reichen, nachgewiesen
wurden. Diese Enzyme stehen funktionell in Zusammenhang, derart
dass sie sämtlich
die Addition von Wasser an Epoxid katalysieren, was in einem Diol
resultiert. Epoxidhydrolasen sind wichtige metabolisierende Enzyme
in lebenden Systemen. Epoxide sind reaktive Spezies und, wenn einmal
gebildet, dazu in der Lage, nukleophile Addition einzugehen. Epoxide
werden häufig als
Zwischenprodukte in metabolischen Pfaden von Xenobiotika gefunden.
Somit werden im Verfahren des Metabolismus von Xenobiotika reaktive
Spezies gebildet, die in der Lage sind, sich an biologische Nukleophile zu
addieren. Epoxidhydrolasen sind daher wichtige Enzyme für die Detoxifizierung
von Epoxiden durch Umwandlung in ihre entsprechend nicht reaktiven
Diole.
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In
Säugern
wurden mehrere Typen von Epoxidhydrolasen charakterisiert, einschließlich löslicher
Epoxidhydrolase (sEH), ebenfalls bezeichnet als zytosolische Epoxidhydrolase,
Cholesterinepoxidhydrolase, LTA4-Hydrolase,
Hepoxilinhydrolase und mikrosomale Epoxidhydrolase (Fretland and
Omiecinski, Chemico-Biological Interactions, 129: 41–59 (2000)).
Epoxidhydrolasen wurden in sämtlichen
in Wirbeltieren untersuchten Geweben gefunden, einschließlich Herz,
Niere und Leber (Vogel, et al., Eur J. Biochemistry, 126: 425–431 (1982);
Schladt et al., Biochem. Pharmacol., 35: 3309–3316 (1986)). Epoxidhydrolasen
wurden ebenfalls in menschlichen Blutkomponenten, einschließlich Lymphozyten
(z.B. T-Lymphozyten), Monozyten, Erythrozyten, Plättchen und
Plasma festgestellt. Im Blut war der meiste Anteil des sEH in den
Lymphozyten vorhanden (Seidegard et al., Cancer Research, 44: 3654–3660 (1984)).
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Die
Epoxidhydrolasen unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Spezifizität betreffend
die Epoxidsubstrate. Beispielsweise ist sEH für alipathische Epoxide, wie
Epoxidfettsäuren,
selektiv, während
mikrosomale Epoxidhydrolase (mEH) für cyclische und Arenoxide selektiver
ist. Die grundlegend bekannten physiologischen Substrate von sEH
sind vier regioisomere cis-Epoxide von Arachidonsäure, bekannt
als Epoxyeicosatrienonsäuren oder
EETs. Diese sind 5,6-, 8,9-, 11,12- und 14,15-Epoxyicosatrienonsäure. Auch
bekannt als Substrate sind Epoxide von Linolsäure, bekannt als Leukotoxin
oder Isoleukotoxin. Sowohl die EETs als auch die Leukotoxine werden
durch Mitglieder der Cytochrom-P450-Monooxygenase-Familie erzeugt
(Capdevila, et al., J. Lipid Res., 41: 163–181 (2000)).
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Die
verschiedenen EETs scheinen als chemische Mediatoren zu fungieren,
die sowohl in autokrinen als auch parakrinen Rollen agieren können. EETs
scheint dazu in der Lage zu sein, als endothelial abgeleiteter hyperpolarisierender
Faktor (EDHF) in verschiedenen vaskulären Betten, aufgrund seiner
Fähigkeit,
bei den Membranen der vaskulären
glatten Muskelzellen Hyperpolarisation mit resultierender Vasodilation
zu bewirken, zu fungieren (Weintraub, et al., Circ. Res., 81: 258–267 (1997)).
EDHF wird aus Arachidonsäure
durch verschiedene cytochrome P450-Enzyme in Endothelialzellen,
in der Nähe
des vaskulären
glatten Muskels, synthetisiert (Quilley, et al., Brit. Pharm., 54:
1059 (1997)); Quilley und McGiff, TIPS, 21: 121–124 (2000)); Fleming und Busse,
Nephrol. Dial. Transplant, 13: 2721–2723 (1998)). In vaskulären glatten
Muskelzellen verursachen EETs Signalisierungspfade, die zur Aktivierung
von
-Kanälen (große Ca
2+ aktivierte Kaliumkanäle) und zur Inhibierung von
L-Typ Ca
2+-Kanälen führt. Dies resultiert in der
Hyperpolarisation des Membranpotentials, der Inhibierung des Ca
2+-Eindringens und Relaxation (Li et al.,
Circ. Res., 85: 349–356
(1999)). Von endothelabhängiger
Vasodilatation wurde gezeigt, dass sie bei verschiedenen Formen
von experimentellem Bluthochdruck genau so wie Bluthochdruck beim
Menschen beeinträchtigt
wird (Lind, et al., Blood Pressure, 9: 4–15 (2000)). Gestörte endothelialabhängige Vasorelaxation
ist ebenfalls ein charakteristisches Merkmal des Syndroms, das als
endotheliale Dysfunktion bekannt ist (Goligorsky, et al., Hypertension,
37 [Teil 2]: 744–748
(2001)). Endotheliale Dysfunktion spielt bei einer großen Anzahl
von pathologischen Zuständen
eine signifikante Rolle, einschließlich Diabetes Typ 1 und Typ
2, Insu linresistenzsyndrom, Hypertonie, Arteriosklerose, koronarer
Arterienerkrankung, Angina, Ischämie,
ischämischem
Schlaganfall, Raynauds Krankheit und Nierenleiden. Daher ist es
wahrscheinlich, dass die Vergrößerung der
EET-Konzentration einen günstigen
therapeutischen Effekt bei Patienten haben würde, wo endotheliale Dysfunktion
eine ursächliche
Rolle spielt. Andere Effekte von EETs, die den Bluthochdruck beeinflussen
können,
haben Effekte auf die Nierenfunktion. Die Pegel verschiedener EETs
und ihrer Hydrolyseprodukte, den DHETs, erhöhen sich signifikant sowohl
in den Nieren spontan hypertensiver Ratten (SHR) (Yu, et al., Circ.
Res. 87: 992–998
(2000)) und in Frauen, die unter Bluthochdruck, ausgelöst durch
die Schwangerschaft, leiden (Catella, et al., Proc. Natl. Acad.
Sci. U.S.A., 87: 5893–5897
(1990)). Im spontan hypertensiven Rattenmodell wurde gefunden, dass
sowohl Cytochrom P450- als auch sEH-Aktivitäten erhöht waren (Yu et al., Molecular
Pharmacology, 2000, 57, 1011–1020).
Von der Zugabe eines bekannten sEH-Inhibitors wurde gezeigt, dass
dieser den Blutdruck auf normale Niveaus absenkt. Schließlich zeigten
männliche
lösliche
Epoxidhydrolase-Null-Mäuse einen
Phänotyp,
der durch geringeren Blutdruck als ihre Wildtyp-Gegenparte charakterisiert
ist (Sinai, et al., J. Biol. Chem., 275: 40504–40510 (2000)).
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Von
EETs, speziell 11,12-EET, wurde gezeigt, dass es antiinflammatorische
Eigenschaften zeigt (Node, et al., Science, 285: 1276–1279 (1999);
Campbell, TIPS, 21: 125–127
(2000); Zeldin and Liao, TIPS, 21: 127–128 (2000)). Node et al. haben
gezeigt, dass 11,12-EET die Expression von Cytokin-induzierten Endothelialzell-Adhäsionsmolekülen, speziell
VCAM-1, absenken. Sie haben weiterhin gezeigt, dass die EETs der
Leukozytadhäsion
an der Gefäßwand vorbeugen,
und dass der verantwortliche Mechanismus die Inhibierung von NF-κB- und I-κB-Kinase
einbezieht. Vaskuläre
Inflammation spielt in der endothelialen Dysfunktion eine Rolle (Kessler,
et al., Circulation, 99: 1878–1884
(1999)). Daher sollte die Fähigkeit
der EETs, den NF-κB-Pfad
zu inhibieren, ebenfalls helfen, diesen Zustand zu verbessern.
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Zusätzlich zu
dem physiologischen Effekt einiger Substrate von sEH (EETs, oben
erwähnt),
können einige
Diole, das heißt
DHETs, erzeugt durch sEH, potente biologische Effekte aufweisen.
Beispielsweise erzeugt der sEH-Metabolismus von Epoxiden, erzeugt
aus Linolsäure
(Leukotoxin und Isoleukotoxin), Leukotoxin- und Isoleukotoxindiole
(Greene, et al., Arch. Biochem. Biophys. 376(2): 420–432 (2000)).
Von diesen Diolen wurde gezeigt, dass sie gegenüber gezüchteten Ratten-Alveolarepithelialzellen toxisch
sind, die intrazellularen Calciumspiegel erhöhen, die intrazellulare Zellverbindungspermeabilität erhöhen und
den Verlust an epithelialer Integrität unterstützen (Moghaddam et al., Nature
Medicine, 3: 562–566
(1997)). Daher könnten diese
Diole zur Ätiologie
von Erkrankungen, wie dem Adult Respiratory Distress Syndrome, beitragen,
wo gezeigt wurde, dass Lungenleukotoxinniveaus erhöht sind
(Ishizaki, et al., Pulm. Pharm.& Therap.,
12: 145–155 (1999)).
Hammock et al. haben die Behandlung von inflammatorischen Erkrankungen,
insbesondere dem Adult Respiratory Distress Syndrom und anderen
akuten inflammatorischen Zuständen,
vermittelt durch Lipidmetabolite, durch die Verabreichung von Inhibitoren
von Epoxidhydrolase offenbart (
WO
98/06261 ;
US-Patent Nr.
5,955,496 ).
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Eine
Anzahl von Klassen von sEH-Inhibitoren wurde identifiziert. Hierzu
gehören
Chalconoxidderivate (Miyamoto, et al., Arch. Biochem. Biophys.,
254: 203–213
(1987)) und verschiedene trans-3-Phenylglycidole (Dietze, et al.,
Biochem. Pharm. 42: 1163–1175
(1991); Dietze, et al., Corp. Biochem. Physiol. B, 104: 309–314 (1993)).
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Jüngst haben
Hammock et al. bestimmte biologisch stabile Inhibitoren von sEH
zur Behandlung von inflammatorischen Erkrankungen zur Verwendung
bei der Affinitätsseparation
von Epoxidhydrolasen und in landwirtschaftlichen Anwendungen offenbart
(
US-Patent Nr. 6,150,415 ).
Das Hammock '415-Patent
beschreibt ebenfalls allgemein, dass die offenbarten Pharmakophore
verwendet werden können,
um an der katalytischen Stelle, zum Beispiel Alkylierungsmittel
oder Michaelakzeptoren, eine reaktive Funktionalität bereitzustellen, und
dass diese reaktiven Funktionalitäten verwendet werden können, um
der enzymatisch aktiven Stelle für eine
Enzymdetektion Fluoreszenz- oder
Affinitätsmarkierungen
bereitzustellen (Spalte 4, Zeile 66 bis Spalte 5, Zeile 5). Bestimmte
Harnstoff- und Carbamatinhibitoren von sEH wurden ebenfalls in der
Literatur beschrieben (Morisseau et al., Proc. Natl. Acad. Sci.,
96: 8849–8854
(1999); Argiriadi et al., J. Biol. Chem., 275 (20) 15265–15270 (2000);
Nakagawa et al., Bioorg. Med. Chem., 8: 2663–2673 (2000)).
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Die
WO 99/62885 (A1) offenbart
1-(4-Aminophenyl)pyrazole mit antiinflammatorischer Aktivität, resultierend
aus ihrer Fähigkeit,
die IL-2-Produktion in T-Lymphozyten zu inhibieren, jedoch werden
darin weder Verbindungen offenbart noch nahe gelegt, die effektive
Inhibitoren von sEH darstellen. Die
WO
00/23060 offenbart ein Verfahren zur Behandlung immunologischer
Störungen,
vermittelt durch T-Lymphozyten durch Verabreichung eines Inhibitors
von sEH. Mehrere 1-(4-Aminophenyl)pyrazole werden als Beispiel von
Inhibitoren von sEH angegeben.
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Die
WO 99/51580 offenbart mehrere
Pyrazolderivate, die zur Behandlung von Erkrankungen verwendbar
sind, die durch Interleukin-2-, Interleukin-4- oder Interleukin-5-Produktionsinhibitoren
verhindert oder verbessert werden.
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Wie
in der obigen Diskussion ausgeführt,
sind Inhibitoren von sEH daher bei der Behandlung von kardiovaskulären Erkrankungen,
wie endothelialer Dysfunktion, nützlich,
entweder durch Verhinderung des Abbaus von sEH-Substraten, die nützliche
Effekte aufweisen, oder durch Verhinderung der Bildung von Metaboliten,
die nachteilige Effekte haben. Weitere Untersuchungen durch die
Erfinder haben gezeigt, dass die Inhibierung der IL-2 Produktion
und Inhibierung von sEH getrennte Aktivitäten mit divergenter Struktur-Aktivitäts-Beziehung
darstellen. Neue Ausführungsformen
von 1-(4-Aminophenyl)pyrazolen,
die für
die Inhibierung von sEH potent und selektiv sind, werden hier offenbart.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Es
ist daher ein Ziel der Erfindung, die Verwendung einer Verbindung
der Formel I bereitzustellen:
worin:
R
1 und
R
3 gleich oder verschieden sind und jeweils
darstellen: CF
3, Halogen, CN, C
1-8-Alkyl
oder verzweigtes Alkyl, C
2-8-Alkenyl oder
verzweigtes C
3-8-Alkenyl, C
2-8-Alkinyl oder verzweigtes
C
3-8-Alkinyl, C
3-8-Cycloalkyl,
gegebenenfalls substituiert mit OH, CN oder Methoxy, C
1-8-Alkyloxy,
C
1-4-Alkyloxy-C
1-4-alkyl,
C
1-8-Alkylthio, C
1-4-Alkylthio-C
1-4-alkyl, C
1-8-Dialkylamino,
C
1-4-Dialkylaminoalkyl, CO
2R
5, worin R
5 darstellt:
C
1-4-Alkyl oder C
2-4-Alkenyl,
gegebenenfalls substituiert mit Carbocyclyl oder Heterocyclyl, Aryl
oder R
1 und R
3 sind
Heterocyclyl, in irgendeiner Position, die eine stabile Bindung
ausbildet, mit dem Pyrazol verbunden, gegebenenfalls substituiert mit
Halogen, C
1-4-Alkyl, C
2-4-Alkenyl,
CN, (CH
3)
2N, CO
2CH
3, Alkyloxy, Aryl,
Heterocyc lyl oder R
5;
R
2 H,
Halogen oder Methyl darstellt;
L -NHC(O)-, -NHC(O)O-, -NHC(O)C(O)-,
-NHC(S)-, -NH-, -NHC(O)NH, NHC(S)NH, NHCH
2,
-NHCH(R
6)- darstellt, wobei R
6 H,
CN oder C
1-3-Alkyl darstellt,
R
4 darstellt: C
1-8-Alkyl,
C
1-8-Alkyloxy, C
1-8-Alkylthio,
C
1-8-Alkylamino, C
1-4-Alkyloxyalkyl, C
1-4-Alkylthioalkyl, C
1-4-Alkylaminoalkyl,
C
1-4-Dialkylaminoalkyl, Carbocyclyl oder
Heterocyclyl, jeweils gegebenenfalls substituiert mit ein oder mehr
Halogen, -CN, -NO
2, SO
2NH
2-Alkylthio, Alkylsulfinyl, Alkylsulfonyl
oder R
7, wobei R
7 Phenyl, Heterocyclyl,
C
3-6-Cycloalkyl, C
1-6-Alkyl,
C
2-6-Alkenyl, C
1-6-Alkyloxyalkyl,
C
1-4-Alkyloxy, C
1-5-Alkylamino,
C
1-6-Alkylthioalkyl, C
1-6-Alkylsulfinylalkyl
oder C
1-6-Alkylsulfonylalkyl darstellt, wobei
jedes R
7 wieder gegebenenfalls mit Halogen,
OH, Alkyloxy, CN, COO-Niederalkyl, -CONH-Niederalkyl, -CON(Niederalkyl)
2, Dialkylamino, Phenyl oder Heterocylyl
substituiert ist;
R
8 H oder NH
2 darstellt;
oder die pharmazeutisch
akzeptablen Salze davon;
mit der Maßgabe, dass, wenn R
3 Alkyl oder CF
3 und
R
4 Pyridyl ist, dann ist das Pyridyl substituiert,
ausgenommen dass die Substituenten am Pyridyl kein Halogen sein
können;
und
mit der Maßgabe,
dass die folgenden Verbindungen ausgeschlossen sind: N-[4-(5-Ethyl-3-pyridin-3-yl-pyrazol-1-yl)-phenyl]-nicotinamid;
N-[4-(5-Ethyl-3-pyridin-3-yl-pyrazol-1-yl)-phenyl]-1-methylindol-2-carboxamid; 4-(3-Cyanopropoxy)-N-[4-(5-cyano-3-pyridin-3-yl-pyrazol-1-yl)-phenyl]-benzamid;
und N-[4-(5-Cyano-3-pyridin-3-yl-pyrazol-1-yl)-phenyl]-4-(3-[1,3]dioxolan-2-yl-propoxy)-benzamid,
zur
Herstellung eines Medikaments für
die Behandlung einer kardiovaskulären Erkrankung, die eine endotheliale
Dysfunktion einschließt.
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Detaillierte Beschreibung der Erfindung
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Bevorzugte
Ausführungsformen
der Erfindung umfassen:
Die Verwendung wie beschrieben in der
breitest gefassten obigen Ausführungsform
und worin:
in Formel (I):
R1 C1-8-Alkyl oder verzweigtes Alkyl, C3-8-Alkenyl oder verzweigtes Alkenyl, C3-8-Alkinyl oder verzweigtes Alkinyl, C3-8-Cycloalkyl, C1-3-Alkyloxy-C1-3-alkyl, C1-5-Alkyloxy, C1-3-Alkylthio-C1-3-alkyl,
C1-5-Alkylthio, CF3,
Heterocyclyl, ausgewählt
aus Tetrahydrofuranyl, Pyridyl, Furanyl oder Thiazolyl, oder Aryl,
gegebenenfalls substituiert mit Halogen, C1-4-Alkyl,
CN, Alkyloxy oder (CH3)2N,
darstellt;
R2 H darstellt;
R3 Halogen, Methyl, Ethyl, CF3,
CN, Cyclopropyl, Vinyl, SCH3, Methoxy, Heterocyclyl,
ausgewählt
aus Tetrahydrofuranyl, Pyridyl, Furanyl oder Thiazolyl, oder Aryl,
gegebenenfalls substituiert mit Halogen, C1-4-Alkyl,
CN, Methoxy oder (CH3)2N,
darstellt;
L -NHC(O)-, -NH-, NHCH2,
-NHC(O)NH darstellt, und
R4 darstellt:
C1-6-Alkyl, Carbocyclyl oder Heterocyclyl,
ausgewählt
aus Pyridyl, Pyrimidinyl, Pyrazinyl, Pyridazinyl, Morpholinyl, Thiomorpholinyl,
Pyrrolyl, Imidazolyl, Pyrazolyl, Thienyl, Furyl, Isoxazolyl, Isothiazolyl,
Oxazolyl, Thiazolyl, Oxadiazolyl, Thiadiazolyl, Chinolinyl, Isochinolinyl,
Indolyl, Benzimidazolyl, Benzofuranyl, Benzoxazolyl, Benzisoxazolyl,
Benzpyrazolyl, Benzothiofuranyl, Benzothiazolyl, Chinazolinyl und
Indazolyl, jeweils gegebenenfalls substituiert mit ein oder mehr
Halogen, -CN, Alkylthio, Alkylsulfinyl, Alkylsulfonyl, -NO2, SO2NH2 oder
R7, wobei R7 C1-6-Alkyl,
C2-6-Alkenyl, C1-6-Alkyloxyalkyl,
C1-4-Alkyloxy, C1-5-Alkylamino
oder C1-6-Alkylthioalkyl darstellt, wobei
jedes gegebenenfalls mit OH, CN, -COO-Niederalkyl, -CONH-Niederalkyl, -CON(Niederalkyl)2, Dialkylamino, Phenyl oder Heterocylyl
substituiert ist, wie oben in diesem Abschnitt beschrieben; und
R8 H oder NH2 darstellt.
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In
einer weiteren Ausführungsform
wird die Verwendung wie in der unmittelbar obigen Ausführungsform
beschrieben bereitgestellt und worin:
in der Formel (I):
R1 Ethyl, Isopropyl, n-Propyl, t-Butyl, Cyclopentyl,
CF3, Ethoxy, CH3OCH2-, 2- oder
3-Tetrahydrofuranyl, 2-, 3- oder 4-Pyridyl, 2-Furanyl oder 2-Thiazolyl
darstellt;
R3 CN, CF3,
Cl, Methyl, Ethyl, SCH3, Cyclopropyl, Vinyl
oder 2-Furanyl darstellt;
L -NHC(O)- darstellt; und
R4 Phenyl oder Pyridyl darstellt, jeweils
gegebenenfalls substituiert mit ein bis drei Halogen, -CN, Alkylthio,
Alkylsulfinyl, Alkylsulfonyl oder R7, wobei
R7 C1-6-Alkyl, C2-6-Alkenyl, C1-6-Alkyloxy-C1-6-alkyl, C1-4-Alkyloxy,
C1-5-Alkylamino, jedes gegebenenfalls substituiert
mit Halogen, OH, CN, COO-Niederalkyl, -CONH-Niederalkyl, -CON(Niederalkyl)2, Dialkylamino, Phenyl, Morpholinyl oder
Pyridyl, darstellt.
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In
noch einer weiteren Ausführungsform
wird die Verwendung wie beschrieben in der unmittelbar obigen Ausführungsform
bereitgestellt und worin:
in der Formel (I):
R1 Isopropyl, CF3,
3-Pyridyl oder 4-Pyridyl darstellt;
R2 H
darstellt;
R3 CN, CF3,
Cl, Methyl, SCH3 oder Ethyl darstellt; und
R4 Phenyl oder Pyridyl darstellt, jeweils
gegebenenfalls substituiert mit ein bis drei Gruppen, ausgewählt aus Halogen,
-CN, Alkylthio, Alkylsulfinyl, Alkylsulfonyl oder R7,
wobei R7 C1-6-Alkyl,
C1-4-Alkyloxy, C1-5-Alkylamino, jedes
gegebenenfalls substituiert mit OH, CN, COO-Niederalkyl, -CONH-Niederalkyl,
-CON(Niederalkyl)2, Dialkylamino, Phenyl,
Morpholinyl oder Pyridyl, darstellt.
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In
noch einer weiteren Ausführungsform
wird die Verwendung einer Verbindung ausgewählt aus:
oder den
pharmazeutisch akzeptablen Salzen hiervon zur Herstellung eines
Medikaments für
die Behandlung einer kardiovaskulären Erkrankung, die eine endotheliale
Dysfunktion einschließt,
bereitgestellt.
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In
noch einer weiteren Ausführungsform
wird die Verwendung einer Verbindung bereitgestellt, ausgewählt aus:
oder den pharmazeutisch akzeptablen
Salzen hiervon zur Herstellung eines Medikaments zur Behandlung
einer kardiovaskulären
Erkrankung, die eine endotheliale Dys funktion einschließt.
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Jede
der Verbindungen der Formeln I oder Ia, enthaltend ein oder mehrere
asymmetrische Kohlenstoffatome, kann als Racemat oder racemische
Mischung, einzelne Enantiomere, diasteromere Mischungen und einzelne
Diasteromere auftreten. Sämtliche
derartige isomere Formen dieser Verbindungen sind ausdrücklich in
der vorliegenden Erfindung umfasst. Jeder stereogene Kohlenstoff
kann in der R- oder S-Konfiguration oder einer Kombination von Konfigurationen
vorliegen.
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Einige
der Verbindungen der Formeln I oder Ia können in mehr als einer tautomeren
Form vorliegen. Die Erfindung umfasst die Verwendung sämtlicher
derartiger Tautomeren.
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Die
Verbindungen der Formeln I oder Ia sind nur jene, die als „chemisch
stabil" angesehen
werden, wie vom Fachmann im Stand der Technik geschätzt werden
wird. Beispielsweise sind Verbindungen, die eine „baumelnde
Valenz" oder ein „Carbanion" aufweisen würden, keine
Verbindungen, die in den Verfahren der Erfindung verwendet werden
sollen.
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Sämtliche
Begriffe, wie hier in dieser Beschreibung verwendet, sofern nicht
anders angegeben, sollen in ihrer herkömmlichen Bedeutung, wie im
Stand der Technik bekannt, verstanden werden. Sämtliche Alkyl-, Alkylen-, Alkenyl-,
Alkenylen-, Alkinyl- und Alkinylengruppen sollen als C1-10,
verzweigt oder nicht verzweigt, verstanden werden, sofern nicht
anders angegeben. Andere noch spezifischere Definitionen sind wie
folgt:
Der Begriff „Metabolit" soll so verstanden
werden, dass er jede der Verbindungen der Formel I oder Ia bedeutet, die
in der Lage sind, enzymatisch oder chemisch hydroxyliert oder oxidiert
zu werden, wie dies der Fachmann im Stand der Technik schätzen wird.
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Der
Begriff „Acyl", wenn allein oder
in Kombination mit einer weiteren Gruppe verwendet, soll so verstanden
werden, dass er eine R-(C=O)-Einheit bedeutet, worin R eine Alkylgruppe
darstellt. Beispiele von R können
sein: Ein gesättigtes
oder ungesättigtes,
verzweigtes oder unverzweigtes C1-10-Alkyl.
Der Begriff „Acyloxy" soll so verstanden
werden, dass er eine R-CO2-Gruppe bedeutet,
worin R wie in diesem Absatz definiert ist. Genauso soll „Acylthio" so verstanden werden,
dass es eine R-C(O)-S-Gruppe
bedeutet, worin R wie in diesem Absatz definiert ist. „Alkyloxy" soll verstanden
werden als eine R-O-Gruppe, worin R wie in diesem Absatz definiert
ist.
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Der
Begriff „Alkylen" soll verstanden
werden als eine gesättigte
zweiwertige C1-10-Kohlenwasserstoffkette,
das heißt
vorliegend als eine Brückengruppe
zwischen zwei anderen Gruppen. Beispiele von Alkylengruppen umfassen
-CH2- (Methylen); -CH2CH2- (Ethylen); -CH2CH2CH2-(Propylen) etc.
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Der
Begriff „Alkenylen" soll verstanden
werden als eine zweiwertige C1-10-Kohlenwasserstoffkette
mit ein oder mehreren Doppelbindungen in der Kette, das heißt im Allgemeinen
als Brückengruppe
zwischen zwei anderen Gruppen vorliegen. Beispiele von Alkenylengruppen
umfassen -CH=CH- (Ethenylen); -CH=CHCH2- (1-Propenylen), -CH=CHCH2CH2- (1-Butenylen),
CH2CH=CHCH2- (2-Butenylen)
etc.
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Der
Begriff „Alkinylen" soll verstanden
werden als eine zweiwertige C
1-10-Kohlenwasserstoffkette
mit ein oder mehreren Dreifachbindungen in der Kette, das heißt im Allgemeinen
vorliegend als eine Brückengruppe
zwischen zwei anderen Gruppen. Beispiele von Alkinylengruppen umfassen
-C
C-;
-C
CCH
2-; -C
CCH
2-CH
2-; -CH
2C
CCH
2- etc.
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Der
Begriff „Aryl" soll verstanden
werden als ein 6- bis 10-gliedriger aromatischer Carbocyclus; „Aryl" umfasst beispielsweise
Phenyl und Naphthyl, andere Begriffe, umfassend „Aryl", haben dieselbe Definition für die Arylkomponente,
Beispiele dieser Einheit umfassen: Arylalkyl, Aryloxy oder Arylthio.
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Der
Begriff „Cycloalkenyl" soll verstanden
werden als eine C3-10-Cycloalkylgruppe, worin ein oder mehrere
der Einfachbindungen im Cycloalkylring durch Doppelbindungen ersetzt
werden.
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Die
Begriffe „Cycloalkylen" und „Cycloalkenylen" sollen verstanden
werden als zweiwertige C4-10-Cycloalkyl-
und C4-10-Cycloalkenylgruppen, das heißt im Allgemeinen
vorliegend als Brückengruppen
zwischen zwei anderen Gruppen.
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Der
Begriff „Halogen", wie in der vorliegenden
Beschreibung verwendet, soll verstanden werden als Brom, Chlor,
Fluor oder Jod.
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Der
Begriff „Heteroaryl" bezieht sich auf
einen stabilen 5- bis 8-gliedrigen (aber bevorzugt 5- oder 6-gliedrigen)
monocyclischen oder 8- bis 11-gliedrigen bicyclischen aromatischen
Heterocyclusrest. Jeder Heterocyclus besteht aus Kohlenstoffatomen
und 1 bis 4 Heteroatomen, ausgewählt
aus Stickstoff, Sauerstoff und Schwefel. Der Heterocyclus kann an
irgendein Atom des Cyclus gebunden sein, woraus die Bildung einer stabilen
Struktur resultiert. Beispiele von „Heteroaryl"-Resten umfassen
Pyridyl, Pyrimidinyl, Pyrazinyl, Pyridazinyl, Pyrrolyl, Imidazolyl,
Pyrazolyl, Thienyl, Furyl, Isoxazolyl, Isothiazolyl, Oxazolyl, Thiazolyl,
Oxadiazolyl, Thiadiazolyl, Chinolinyl, Isochinolinyl, Indolyl, Benzimidazolyl,
Benzofuranyl, Benzoxazolyl, Benzisoxazolyl, Benzpyrazolyl, Benzothiofuranyl,
Benzothiazolyl, Chinazolinyl und Indazolyl, oder einem kondensierten
Heteroaryl, wie Cyclopentenopyridin, Cyclohexanopyridin, Cyclopentanopyrimidin,
Cyclohexanopyrimidin, Cyclopentanopyrazin, Cyclohexanopyrazin, Cyclopentanopyridazin,
Cyclohexanopyridazin, Cyclopentanochinolin, Cyclohexanochinolin,
Cyclopentanoisochinolin, Cyclohexanoisochinolin, Cyclopentanoindol,
Cyclohexanoindol, Cyclopentanobenzimidazol, Cyclohexanobenzimidazol,
Cyclopentanobenzoxazol, Cyclohexanobenzoxazol, Cyclopentanoimidazol,
Cyclohexanoimidazol, Cyclopentanothiophen und Cyclohexanothiophen.
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Der
Begriff „Heterocyclus" bezieht sich auf
einen stabilen 5- bis 8-gliedrigen (aber bevorzugt 5- oder 6-gliedrigen)
monocyclischen oder 8- bis 11-gliedrigen bicyclischen heterocyclischen
Rest, der entweder gesättigt
oder ungesättigt
und nichtaromatisch ist. Jeder Heterocyclus besteht aus Kohlenstoffatomen
und 1 bis 4 Heteroatomen, ausgewählt
aus Stickstoff, Sauerstoff und Schwefel. Der Heterocyclus kann an
die Hauptstruktur über
jedes Atom des Cyclus gebunden sein, woraus die Bildung einer stabilen
Struktur resultiert. Beispiele von „Heterocyclus"-Resten umfassen
Pyrrolinyl, Pyrrolidinyl, Pyrazolinyl, Pyrazolidinyl, 1,2,5,6-Tetrahydropyridinyl,
Piperidinyl, Morpholinyl, Thiomorpholinyl, Pyranyl, Thiopyranyl,
Piperazinyl, Indolinyl und 1,2,3,3a,4,6a-Hexahydrocyclopenta[c]pyrrolyl.
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Wie
hier verwendet und über
die gesamte Beschreibung umfassen die Begriffe „Stickstoff" und „Schwefel" und ihre jeweiligen
Elementsymbole jede oxydierte Form von Stickstoff und Schwefel und
die quaternisierte Form jedes basischen Stickstoffs.
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Das „C6-12 verbrückte carbocyclische Ringsystem,
optional mit ein bis drei Doppelbindungen im Ringsystem" soll verstanden
werden als irgendein carbocyclisches Ringsystem, enthaltend 6 bis
12 Kohlenstoffatome, und mit mindestens einer Kondensation vom Brückentyp
im Ringsystem. Ein Beispiel ist ein carbocyclisches C6-10-Ringsystem, gegebenenfalls
mit ein oder zwei Doppelbindungen im System. Beispiele eines derartigen
Ringsystems sind Bicyclo[2.2.1]heptan und Adamantan.
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Verfahren
zur Herstellung sämtlicher
hier beschriebener Verbindungen sind im Stand der Technik gut bekannte
Verfahren und insbesondere jene beschrieben in der
WO 99/62885 .
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Damit
diese Erfindung noch vollständiger
verstanden werden kann, sind die nachfolgenden Beispiele beschrieben.
Diese Beispiele dienen dem Zwecke der Veranschaulichung bevorzugter
Ausführungsformen dieser
Erfindung und sollen den Umfang der Erfindung in keiner Art und
Weise beschränken.
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Die
folgenden Beispiele sind veranschaulichend und wie vom Fachmann
im Stand der Technik erkannt wird, könnten spezielle Reagenzien
oder Bedingungen für
individuelle Verbindungen ohne unzumutbare Versuche, wenn nötig, modifiziert
werden. Verwendete Ausgangsmaterialien im nachfolgenden Schema sind
entweder kommerziell erhältlich
oder können
ohne Weiteres aus kommerziell erhältlichen Materialien durch
den Fachmann im Stand der Technik hergestellt werden.
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Verfahren der Verwendung
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Die
in der Erfindung eingesetzten Verbindungen verhindern die Zerstörung von
sEH-Substraten, die nützliche
Effekte aufweisen oder die Bildung von Metaboliten verhindern, die
nachteilige Effekte aufweisen. Die Inhibierung von sEH ist ein attraktives
Mittel zur Vorbeugung und Behandlung einer Vielzahl von kardiovaskulären Erkrankungen
oder Zuständen,
zum Beispiel endothelialer Dysfunktion. Somit sind die Verbindungen
der Erfindung zur Behandlung derartiger Zustände verwendbar. Diese um fassen
Krankheiten, einschließlich
aber nicht beschränkt
auf: Diabetes Typ 1 und Typ 2, Insulinresistenzsyndrom, Hypertonie,
Arteriosklerose, Koronararterienerkrankung, Angina, Ischämie, ischämischer
Schlaganfall, Raynauds Krankheit und Nierenleiden.
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Zur
therapeutischen Verwendung können
die Verbindungen in irgendeiner herkömmlichen Dosierungsform in
irgendeiner herkömmlichen
Art und Weise verabreicht werden. Verabreichungswege umfassen, sind
aber nicht beschränkt,
auf intravenös,
intramuskulär,
subkutan, intrasynovial, durch Infusion, sublingual, transdermal,
oral, topisch oder durch Inhalation. Die bevorzugten Verabreichungswege
sind oral und intravenös.
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Die
hier beschriebenen Verbindungen können allein oder in Kombination
mit Hilfsstoffen verabreicht werden, die die Stabilität der Inhibitoren
verbessern, die Verabreichung von diese enthaltenden pharmazeutischen
Zusammensetzungen in bestimmten Ausführungsformen erleichtern, erhöhte Löslichkeit
oder Dispersion bereitstellen, die inhibitorische Aktivität vergrößern, Zusatztherapien
bereitstellen und dergleichen, einschließlich anderer Wirkstoffe. Vorteilhafterweise
verwenden derartige Kombinationstherapien geringere Dosierungen
der herkömmlichen
Therapeutika und vermeiden somit mögliche Toxizität und nachteilige
Nebenwirkungen, die auftreten, wenn diese Mittel als Monotherapien
verwendet werden. Verbindungen der Erfindung können physikalisch mit den herkömmlichen
Therapeutika oder anderen Hilfsstoffen in einer einzelnen pharmazeutischen
Zusammensetzung kombiniert vorliegen. Vorteilhafterweise können die
Verbindungen dann zusammen in einer einzelnen Dosierungsform verabreicht
werden. In einigen Ausführungsformen
enthalten die pharmazeutischen Zusammensetzungen, die derartige
Kombinationen von Verbindungen umfassen, mindestens etwa 5%, aber
bevorzugter mindestens etwa 20% einer Verbindung der Formel (I)
(Gew./Gew.) oder eine Kombination hiervon. Der optimale Prozentwert
(Gew./Gew.) einer Verbindung der Erfindung kann variieren und liegt
im Griffbereich des Fachmanns im Stand der Technik. Alternativ können die
Verbindungen separat (entweder nacheinander oder parallel) verabreicht
werden. Separate Dosierung erlaubt eine größere Flexibilität der Dosierungssysteme.
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Wie
oben erwähnt,
umfassen die Dosierungsformen der oben beschriebenen Verbindungen
pharmazeutisch akzeptable Träger
und Hilfsstoffe, die dem Fachmann im Stand der Technik bekannt sind.
Diese Träger
und Hilfsstoffe umfassen beispielsweise Ionenaustauscher, Aluminiumoxid,
Aluminiumstearat, Lecithin, Serum-Proteine, Puf fersubstanzen, Wasser,
Salze oder Elektrolyte und Substanzen auf Cellulosebasis. Bevorzugte
Dosierungsformen umfassen Tabletten, Kapseln, Kapletten, Flüssigkeiten,
Lösungen,
Suspensionen, Emulsionen, Pastillen, Sirupe, rekonstituierbare Pulver,
Granulate, Zäpfchen
und transdermale Pflaster. Verfahren zur Herstellung derartiger
Dosierungsformen sind bekannt (siehe zum Beispiel H. C. Ansel and
N. G. Popovish, Pharmaceutical Dosage Forms and Drug Delivery Systems,
5. Ausgabe, Lea und Febiger (1990)). Dosierungsmengen und Anforderungen
sind im Stand der Technik gut bekannt und können vom Fachmann im Stand
der Technik aus verfügbaren
Verfahren und Techniken, die für
einen speziellen Patienten geeignet sind, ausgewählt werden. In einigen Ausführungsformen
reichen die Dosiermengen von etwa 1 bis 1.000 mg/Dosis für einen
Patienten mit 70 kg. Obwohl eine Dosis pro Tag ausreichend sein
kann, können
bis zu 5 Dosen pro Tag gegeben werden. Für orale Dosen können bis
zu 2.000 mg/Tag erforderlich sein. Wie der Fachmann im Stand der
Technik schätzen
wird, können
niedrigere oder höhere
Dosen, abhängig
von speziellen Faktoren, erforderlich sein. Beispielsweise hängen spezifische
Dosierung und Behandlungskuren von Faktoren ab, wie dem allgemeinen
Gesundheitsprofil des Patienten, der Schwere und dem Verlauf der
Störung
des Patienten oder der Disposition hierfür und der Beurteilung des behandelnden
Arztes.
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BEISPIELE:
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Zu
einer Lösung
von 2-Chlornikotinsäure
(0,78 g) in Acetonitril (25 ml), gekühlt auf Eis, wurde EDC (1,1
g) zugegeben. Nach 10 Minuten wurde das Anilin I (1,0 g) zugegeben.
Die Mischung wurde auf Eis für eine
Stunde gerührt
und dann ließ man
auf Raumtemperatur erwärmen.
Das feste Produkt II wurde durch Filtration (1,2 g) gesammelt.
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Eine
Mischung von II (0,1 g) und 5-Aminopentanol (0,047 g) in Dioxan
(2 ml) wurde bei 120°C
in einer verschlossenen Röhre über Nacht
erhitzt. Die Mischung wurde abgekühlt, mit Ethylacetat verdünnt, mit
Wasser gewaschen, getrocknet, filtriert und abgedampft. Reinigung
durch präparative
Schichtchromatographie ergab III als einen Feststoff (0,05 g), Schmelzpunkt
95 bis 96°C.
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Eine
Mischung von II (0,1 g) und Benzylamin (1,5 ml) wurde in einer verschlossenen
Röhre bei
120°C über Nacht
erhitzt. Die Mischung wurde abgekühlt, mit Methylenchlorid verdünnt, mit
Wasser gewaschen, getrocknet, filtriert und abgedampft. Chromatographie
des Rests über
Silicagel ergab IV (0,06 g), Schmelzpunkt 183 bis 184°C.
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Eine
Mischung von II (0,1 g) und Aminoethylmorpholin (0,059 g) in Dioxan
(2 ml) wurde in einer verschlossenen Röhre bei 120°C über Nacht erhitzt. Die Mischung
wurde mit Ethylacetat verdünnt,
mit Wasser gewaschen, getrocknet, filtriert und verdampft. Die Chromatographie
des Rests über
Silicagel ergab V (0,045 g), Schmelzpunkt 85 bis 87°C.
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Zu
einer Lösung
von VI (0,3 g) in Methylenchlorid (5 ml) wurde Diisopropylethylamin
(0,18 ml), gefolgt von 4-Morpholincarbonylchlorid (0,11 ml) zugegeben.
Die Mischung wurde für
drei Tage bei Raumtemperatur gerührt.
Die Mischung wurde mit Ethylacetat verdünnt, mit Wasser gewaschen,
getrocknet, filtriert und abgedampft. Chromatographie des Rests über Silicagel
ergab VII (0,8 g), Schmelzpunkt 185 bis 186°C.
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Zu
einer Lösung
von 2-Thiomethylnikotinsäure
(0,217 g) in Acetonitril, gekühlt
auf Eis, wurde EDC (0,27 g) zugegeben. Nach 10 Minuten wurde I (0,30
g) zusammen mit DMAP (katalytische Menge) zugegeben. Die Mischung
wurde auf Eis für
eine Stunde gerührt
und dann ließ man
bei Raumtemperatur über
Nacht rühren.
Die Mischung wurde mit Ethylacetat verdünnt, mit Wasser gewaschen,
getrocknet, filtriert und abgedampft, um (VIII) zu ergeben.
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Zu
einer Lösung
von VIII (0,09 g) in Methylenchlorid (7 ml), gekühlt auf Eis, wurde m-Chlorperbenzoesäure (0,043
g) zugegeben. Nach 10 Minuten wurde die Reaktionsmischung mit wässerigem
Natriumbicarbonat gewaschen, getrocknet, filtriert und abgedampft.
Reinigung durch präparative
Schichtchromatographie ergab (IX) (0,017 g), Schmelzpunkt 243 bis
244°C.
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Verbindungen
mit R8 = NH2 oder
Mono- oder Dialkylamino können
durch die nachfolgend beschriebenen Verfahren hergestellt werden.
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Ein
3,5-disubstituiertes Pyrazol kann mit Dinitrobenzol, substituiert
in 4-Position mit einer Abgangsgruppe, wie ein Halogen, in Gegenwart
einer Base umgesetzt werden. Die Nitrophenylpyrazole, hergestellt durch
irgendein Verfahren, könnten
dann unter Verwendung eines Reduktionsmittels, wie SnCl2 oder
Wasserstoff, oder einer Wasserstoffquelle, wie einem Ammoniumformiat,
in Gegenwart eines Katalysators, wie Palladium, zu Diaminophenylpyrazolen
reduziert werden. Die Diaminoverbindung könnte dann zu Verbindungen der Formel
I (R8 = NH2 oder
Mono- oder Dialkylamino) durch die zuvor beschriebenen Verfahren
umgewandelt werden.
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Alternativ
kann eine Verbindung der Formel I (worin R8 =
H) mit einem Nitrierungsreagenz, wie Nitroniumtetrafluorborat, umgesetzt
werden, um das oben gezeigte nitrierte Zwischenprodukt bereitzustellen.
Die Reduktion der Nitrogruppe unter Verwendung eines Reduktionsmittels,
wie SnCl2 oder Wasserstoff, oder einer Wasserstoffquelle,
wie Ammoniumformiat, in Gegenwart eines Katalysators, wie Palladium,
liefert dann die Verbindungen der Formel I/Ia, worin R8 =
NH2. Alkylierung des NH2 durch
im Stand der Technik bekannte Verfahren liefert eine Verbindung
mit R8 = Mono-, Dialkylamin). Beispielsweise
resultiert die Behandlung mit Formaldehyd und Ameisensäure in R8 = NMe2.
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Zu
einer Lösung
von X (0,65 g) in Acetonitril (10 ml) und Methylenchlorid (3 ml),
gekühlt
auf Eis, wurde Nitroniumtetrafluoroborat (0,575 g) in zwei Portionen über 10 Minuten
zugegeben. Nach 10 Minuten wurde die Reaktion durch Zugabe von gesättigtem
wässerigem
Natriumbicarbonat abgeschreckt. Ethylacetat wurde zugegeben und die
organische Phase mit Wasser gewaschen, getrocknet, filtriert und
abgedampft. Kristallisation des Produkts aus Ethanol/Methylenchlorid
ergab XI (0,597 g).
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Zu
einer Lösung
von XI (0,22 g) in Essigsäure
(10 ml) wurde eine Lösung
von Zinnchlorid (0,73 g) in konz. HCl (5 ml) zugegeben. Zusätzliche
Essigsäure
(5 ml) wurde zugegeben und die Mischung für 6 Stunden bei Raumtemperatur
gerührt.
Die Mischung wurde mit wässerigem
KOH neutralisiert und mit Methylenchlorid extrahiert. Die organische
Phase wurde getrocknet, filtriert und abgedampft, um XII (0,18 g)
zu ergeben, Schmelzpunkt 201 bis 203°C.
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Bevorzugte
Ausführungsformen
der Erfindung umfassen Verfahren zur Verwendung spezieller Inhibitoren,
die überraschenderweise
bei der Inhibierung des sEH-Enzyms als wirksam gefunden wurden.
Verfahren, die zur Auswahl derartiger Inhibitoren eingesetzt werden,
umfassen den Fluoreszenzpolarisationstest, der nachfolgend zusammengefasst
ist, und sind in der vorläufigen
US-Anmeldung Serien-Nr. 60/282,575 beschrieben.
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Fluoreszenzpolarisationstest zur Bestimmung
der Inhibierung von sEH:
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Schritt 1: Charakterisierung der Fluoreszenzsonde
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Die
Wellenlängen
zur maximalen Erregung und Emission der Fluoreszenzsonde sollten
zunächst
gemessen werden. Ein Beispiel einer derartigen Sonde ist Verbindung
(4), wie in der
US 60/282,575 gezeigt,
wo diese Werte 529 bzw. 565 nm sind. Diese Fluoreszenzwellenlängenwerte
wurden auf einem SLM-8100-Fluorimeter mit der Sonde gelöst in Testpuffer
(20 mM TES, pH 7,0, 200 mM NaCl, 0,05% (Gew./Vol.) CHAPS, 2 mM DTT),
gemessen.
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Die
Affinität
der Sonde für
sEH wurde dann in einem Titrationsversuch bestimmt. Der Fluoreszenzpolarisationswert
der Verbindung (4) in Testpuffer wurde auf einem SLM-8100-Fluorimeter
unter Verwendung der maximalen Erregungs- und Emissionswerte, die
oben beschrieben wurden, gemessen. Aliquote von sEH wurden zugegeben
und die Fluoreszenzpolarisation wurde nach jeder Zugabe gemessen,
bis keine weitere Änderung
des Polarisationswerts beobachtet wurde. Es wurde eine nichtlineare
Fehlerquadratregressionsanalyse verwendet, um die Dissoziationskonstante
von Verbindung 4 aus den Polarisationswerten, erhalten für die sEH-Bindung
an die Verbindung 4, zu be rechnen.
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Schritt 2: Screening auf Inhibitoren der
Sondenbindung
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Um
eine große
Anzahl von Verbindungen zu screenen, wurde der Test unter Verwendung
eines Plattenformats mit 96 Vertiefungen verwendet. Ein Beispiel
einer derartigen Platte ist die Dynex Microfluor 1, „low Protein
binding U-bottom black"-Platten
mit 96 Vertiefungen (# 7005). Die Platte wird zuerst durch Bildung
eines Komplexes zwischen rekombinantem Human-sEH und einer Fluoreszenzsonde,
die an die aktive Stelle des sEH bindet, vorbereitet. In diesem
Beispiel wurde der Komplex zwischen Verbindung 4 und sEH in Testpuffer
(20 mM TES, pH 7,0, 200 mM NaCl, 0,05% (Gew./Vol.) CHAPS, 1 mM TCEP)
vorgebildet. Die Konzentrationen von sEH und Verbindung (4) in dieser
Lösung
wurden derart ausgelegt, dass die Endkonzentration im Test 10 nM
sEH und 2,5 nM Verbindung 4 waren. Die Testverbindungen wurden dann
in Testpuffer über
eine Platte mit 96 Vertiefungen seriell verdünnt. Der vorgebildete sEH-Sondenkomplex
wurde dann zu sämtlichen Vertiefungen
zugegeben und bei Raumtemperatur für 15 Minuten inkubiert. Die
Fluoreszenzpolarisation wurde dann unter Verwendung eines Fluoreszenzpolarisationsplattenlesersets
bei geeigneten Wellenlängen
für die Fluoreszenzmarkierung
auf der Fluoreszenzsonde (4) gemessen. In diesem Beispiel wurde
ein LJL-Analyst eingestellt, um die Rhodaminfluoreszenzpolarisation
(Ex 530 nM, Ein 580 nM) abzulesen. Eine nichtlineare Fehlerquadratregressionsanalyse
wurde dann verwendet, um die Dissoziationskonstanten für die Testverbindungsbindung
an sEH aus den Polarisationswerten für die Sondenbindung an sEH
in Gegenwart der Testverbindungen zu berechnen.
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Die
Ergebnisse, die eine Abnahme der Fluoreszenzpolarisation des Sonden-sEH-Komplexes in Gegenwart
der Testverbindung zeigen, sind ein Beleg dafür, dass diese Testverbindung
einen kompetitiven Inhibitor von löslicher Epoxidhydrolase darstellt,
die mit der Fluoreszenzsonde für
die sEH-aktive Stelle-Bindung konkurriert.