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Hintergrund der Erfindung
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Gebiet der Erfindung
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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Verabreichen einer Fluidmenge
an einen Patienten. Insbesondere betrifft die Erfindung eine verbesserte Vorrichtung
zur Aktivierung einer ergänzenden
großvolumigen,
durchflußgesteuerten
Bolusdosis von Fluid allein oder während einer kontinuierlichen
Primärinfusion
von Fluid.
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Beschreibung der verwandten
Technik
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In
Fällen
von starkem Schmerz, Infektion und anderen medizinischen Beschwerden
hat es sich als nützlich
erwiesen, einem Patienten einen kontinuierlichen Heilfluidfluß zu verabreichen.
Es gibt zahlreiche Heilfluidarten, die auf diese Weise verabreicht werden
können,
u. a. Insulin, Analgetika und Antibiotika. In einigen Fällen ist
es nützlich,
einem Patienten, der auch einen kontinuierlichen Primärfluß des Fluids erhält, eine
ergänzende
Bolusdosis des Heilfluids zu verabreichen.
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Die
kontinuierliche Abgabe solcher Heilfluide über längere Zeiten erforderte lange
Krankenhausaufenthalte und Überwachung
durch medizinisches Personal. Um Krankenhausaufenthalte verkürzen zu können, kam
es zu Forschung und Entwicklung auf dem Gebiet der Selbstverabreichung
solcher Fluide durch den Patienten. Als Ergebnis gibt es mehrere patientengesteuerte
Verabreichungsvorrichtungen ("PCA-Vorrichtungen") auf dem Markt.
Bestimmte PCA-Vorrichtungen ermöglichen
dem Patienten, Heilfluide kontinuierlich wie auch in Bolusdosen selbst
zu verabreichen. Einige dieser PCA-Vorrichtungen sind recht mobil
und sorgen für
eine kontinuierliche oder Grundrate von Fluid, bei der es sich um die
laufende kontinuierliche Primärdurchflußrate von Fluid
zu einem Patienten handelt. Außerdem
ermöglichen
manche PCA-Vorrichtungen die Verabreichung einer ergänzenden
oder Bolusdosis von Fluid.
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Mit
der Selbstverabreichung bestimmter Heilfluide hängen aber Gefahren zusammen.
Möglicherweise
kann der Patient nicht die von ihm aufgenommene Fluidmenge und die
Zeitdauer steuern, in der er sie erhält. Insbesondere kann z. B. Überdosierung
von Analgetika zu Übelkeit,
Störungen
des Darms, der Harnwege und des Bewegungsapparats und sogar zum
Tod führen.
Viele der bereits marktgängigen
PCA-Vorrichtungen sorgen für
einen bedarfsgesteuerten Stoß der
Heilfluide, wobei erwartet wird, daß der Patient daran denkt,
den Bolusfluß von Fluid
wieder abzustellen. Durch mögliche
menschliche Fehler erhöht
sich das Risiko von Überdosierung durch
den Patienten. Daher konzentrierten sich die Aktivitäten in letzter
Zeit auf die Entwicklung mobiler PCA-Vorrichtungen, die sowohl die
kontinuierliche Fluiddurchflußrate
als auch die Menge des Bolusdosisfluids steuern, die ein Patient
selbst verabreichen kann.
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Eine
solche bekannte PCA-Vorrichtung ist in der
US-A-5011477 ("Baxter"-Vorrichtung) offenbart. Bei dieser
Erfindung besteht ein Hauptproblem darin, daß der Bolusspeicher zur Verabreichung
großvolumiger
Bolusdosen von Heilfluid äußerst unzureichend
ist. Bestimmte Heilfluide, z. B. Antibiotika oder niedrig konzentrierte
Analgetika, erfordern großvolumige
Bolusdosen, z. B. mindestens 2 bis 10 cm
3 Fluid je
Dosis. Solche großen
Bolusanforderungen übersteigen
die Bolusdosiskapazität,
die in der Baxter-Vorrichtung vorgesehen ist. Gezeigt wurde, daß 10-cm
3-Bolusgrößen bei
Wundestellen- und Nervenblockadeverfahren sehr wirksam sind. Neue Schmerzprotokolle
betonen niedrigere Konzentrationen und höhere Durchflußraten sowie
größere Bolusgrößen. Obwohl
die Gesamtmedikamentendosierung Protokollen mit hoher Konzentration
und nied riger Durchflußrate ähnelt, wird
das neue Verfahren als sicherer bevorzugt. Dadurch stiegen die Anforderungen
an die Bolusgröße. Mit
0,5 cm
3 Bolus ist die Baxter-Vorrichtung
bei niedrigkonzentrierter Verwendung nicht ausreichend.
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Die
Baxter-Vorrichtung und einige andere bekannte PCA-Vorrichtungen erfordern
manuelles Quetschen oder Drücken,
um die Bolusdosis freizusetzen. Bei einem solchen Quetschen oder
Drücken mit
der Hand ist ein Hauptproblem, daß die zur Verabreichung der
Bolusdosis erforderliche manuelle Kraft eine direkte Funktion des
Bolusspeichervolumens ist. Je höher
das Bolusvolumen ist, um so mehr Quetsch- oder Druckkraft ist zum
Freisetzen der Bolusdosis erforderlich. Schwache Patienten sind
eventuell nicht kräftig
genug, großvolumige
Bolusdosen auf diese Weise selbst zu verabreichen.
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Bekannte
PCA-Vorrichtungen steuern nicht die Freisetzungsrate der Bolusdosis
zum Patienten oder sind nicht so ausgestattet, daß sie die
Freisetzungsrate eines großvolumigen
Fluidbolus effizient steuern. Die Freisetzungsrate einer Bolusdosis
von Fluid zu steuern ist wichtig, weil ein Verletzungs- oder Komplikationsrisiko
aufgrund der schnellen Freisetzung von Bolusdosen besteht und Bolusdosen
bestimmter Heilfluide nicht auf einmal in den Patienten freigesetzt
werden sollten, sondern über
eine festgelegte Zeitspanne. Dieses Risiko steigt mit der Größe der erforderlichen
Bolusdosis.
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Eine
bekannte Vorrichtung, die z. B. in der
US-A-6045533 offenbart ist,
versucht, die Freisetzungsrate der Bolusdosis zum Patienten mit
Hilfe eines Drehantriebsrads zu steuern. Allerdings hat diese Vorrichtung
den erheblichen Nachteil, daß man von
einem Patienten nicht erwarten kann, ein Antriebsrad 5 Minuten lang
kontinuierlich mit der Hand zu drehen, was etwa die Zeitspanne ist,
in der eine großvolumige
Bolusdosis von etwa 10 cm
3 verabreicht werden
sollte.
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Benötigt wird
daher eine mobile Vorrichtung und ein Verfahren, um für einen
kontinuierlichen und im wesentlichen konstanten Heilfluiddurchfluß zu sorgen
und die eine gesteuerte, großvolumige
ergänzende
Bolusdosis von Heilfluid bereitstellt, wodurch man sich nicht auf
den Patienten verlassen muß,
die Freisetzungsrate der großvolumigen
Bolusdosis manuell zu steuern. Bedarf besteht ferner an einer verbesserten
Aktivierungsvorrichtung und einem entsprechenden Verfahren, so daß selbst
ein geschwächter
Patient eine große
Bolusdosis verabreichen kann.
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Die
US-A-6206850 beschreibt
ein patientensteuerbares Medikamentenabgabesystem, das aufweist:
eine Dosiervorrichtung mit einem intermittierenden Dosisspeicher
und einem Kolben, einem Hauptspeicher, einer Fülleitung, die den Hauptspeicher
und den intermittierenden Speicher über einen Dosiervorrichtungs-Füllpunkt
verbindet, und einer Durchflußregeleinrichtung
zwischen der Dosiervorrichtung und der Patientenleitung, wobei die
Durchflußregeleinrichtung
eine Einrichtung zum Aufnehmen und Abgeben einer Medikamentendosis
und ein druckeingestelltes Einwegventil aufweist, wobei der intermittierende
Dosisspeicher und die Patientenleitung in eingeschränkter Fluidverbindung
stehen und die Abgabe des Medikaments durch Druck bewirkt wird,
der durch die Aufnahme- und Abgabeeinrichtung ausgeübt wird.
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Die
WO 00/71190 betrifft eine
tragbare Analgesievorrichtung mit einem kontinuierlichen Flüssigmedikamentinjektor
zum kontinuierlichen, für
eine voreingestellte Zeit erfolgenden Ausfließenlassen eines Flüssigmedikaments über den
Steuerdurchgang einer Ausflußeinheit,
einem 3-Wege-Verbinder, der Drei-Richtungs-Durchflußwege hat
und an einem Ende mit dem Auslaß des
Injektors lösbar
verbunden ist, einem Speicher, der mit dem Zwischenende des 3-Wege-Verbinders über einen
flexiblen Schlauch lösbar
verbunden ist und einen flexiblen, expandierbaren Ballon hat, der
normalerweise kontrahiert ist und expandiert, wenn ein weiteres
Flüssigmedikament
eingefüllt
wird, um das Flüssigmedikament
zu speichern, einer Auf/Zu-Klemme, die am flexiblen Schlauch angebracht
und geeignet ist, den flexiblen Schlauch zu öffnen oder zu schließen, um
den Durchfluß des
Medikaments aus dem Speicher zu ermöglichen oder abzusperren, und
einem Ein/Aus-Ventil, das mit dem anderen Ende des 3-Wege-Verbinders
lösbar
verbunden und geeignet ist, den Durchfluß des Flüssigmedikaments zu ermöglichen
oder abzusperren.
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Die
US-A-5080652 offenbart
eine Flüssigkeitsinfusionsvorrichtung
mit einer elastischen Außenblase
und einer chemisch inerten Innenblase. Alle Blasen sind als längliches
Teil angeordnet und in einem kugelförmigen Gehäuse angeordnet, damit sie natürlich expandieren
können,
um einen konstanten Druck über
den Infusionszeitraum beizubehalten.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Die
Erfindung betrifft eine patientengesteuerte Verabreichungsvorrichtung
zur kontinuierlichen Abgabe von Fluid und ist speziell zur Selbstverabreichung
großvolumiger
ergänzender
Bolusdosen von Heilfluid gestaltet. Diese Vorrichtung erfordert
nicht, daß ein
Patient die Bolusdosis absperrt oder genügend Kraft aufbringt, um die
Freisetzung einer großen
Bolusdosis manuell zu erzwingen.
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Eine
Ausführungsform
der Erfindung stellt eine Vorrichtung bereit, die eine Quelle von
Fluid unter Druck zum Drücken
von Fluid durch einen kontinuierlichen oder primären Durchflußweg sowie
durch einen Bolusdurchflußweg
zur Abgabe in die Wundstelle oder den Blutstrom eines Patienten
aufweist. Ein großvolumiger
Bolusspeicher speichert eine große Fluidmenge vom Bolusdurchflußweg und
hält das Fluid
unter Druck, bis die Bolusdosis zur Freisetzung in den Patienten
ausgelöst
wird.
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Der
kontinuierliche Durchflußweg
enthält
einen Durchflußregler,
der die primäre
Durchflußrate von
Fluid zum Patienten steuert. Der Durchflußregler kann auch so eingestellt
sein, daß er
die kontinuierliche Durchflußrate
regelt.
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Der
Bolusspeicher speichert eine große Fluidmenge verglichen mit
anderen derzeit marktgängigen
PCA-Vorrichtungen. Vorteilhaft enthält der Bolusspeicher etwa zwischen
2 bis 10 cm3 Fluid, was die richtige sichere
Dosis für
Lokalanästhetika
ist, die in einer Bolusdosis verabreicht werden. Die Füllrate des
Bolusspeichers wird durch einen Durchflußregler im Bolusdosis-Durchflußweg gesteuert,
und das Füllvolumen
des Bolusspeichers wird durch ein unelastisches Gehäuse gesteuert.
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Im
Betrieb wird ein Ventil im Bolusdurchflußweg manuell ausgelöst, wodurch
Fluid unter Druck im Bolusspeicher zum Patienten fließen kann.
Die Freisetzungsrate der Bolusdosis durch den Bolusdosis-Durchflußweg zum
Patienten wird durch die Konfiguration des Bolusspeichers, der eine
Elastomerkugel oder Federkammer sein kann, durch das Ventil oder
durch einen optionalen Durchflußsteuerschlauch
gesteuert.
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In
einer weiteren Ausführungsform
dieser Vorrichtung drückt
eine Pumpe Fluid, das unter Druck enthalten ist, durch einen kontinuierlichen
Durchflußweg
zur Wundstelle oder in den Blutstrom eines Patienten und auch durch
ein Ventil, damit es sich innerhalb einer Spritzenkammer ansammelt,
die eine große
Fluidmenge unter Druck aufnehmen kann. Ein Rückschlagventil verhindert den
Stromabwärtsfluß aus der
Spritzenkammer, bis die Kammer einen spezifischen Fülldruck
erreicht.
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Beim
Drücken
auf den Spritzenkolben wird eine Bolusdosis von Fluid schnell aus
der Bolusspritzenkammer in den kontinuierlichen Durchflußweg freigesetzt.
Dies kanalisiert die Bolusdosis stromabwärts durch das Rückschlagventil
und in einen großvolumigen
Boluskammerakkumulator. Fluid fließt aus dem Kammerakkumulator
durch den Durchflußweg und
in den Patienten mit einer Rate, die vorzugsweise durch den Stromabwärtsschlauch
gesteuert wird. Diese Ausführungsform
verhindert, daß ein
Patient zuviel Bolusfluid auf einmal aufnimmt, und funktioniert
so, daß sie
es dem Patienten leichter macht, eine großvolumige Bolusdosis zu verabreichen.
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Weitere
Aspekte, Merkmale und Vorteile der Erfindung gehen aus den nachfolgenden
Zeichnungen und der näheren
Beschreibung hervor, die die Konzepte der Erfindung veranschaulichen,
aber nicht einschränken
sollen.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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1 ist
eine schematische Ansicht einer Ausführungsform der Fluidabgabevorrichtung
und des entsprechenden Verfahrens der Erfindung;
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2 ist
eine Ansicht einer weiteren Ausführungsform
eines Bolusspeichers, der im gesteuerten Bolusdurchflußweg der
Fluidabgabevorrichtung und des entsprechenden Verfahrens der Erfindung
verwendet wird;
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3 ist
eine schematische Ansicht einer weiteren Ausführungsform der Fluidabgabevorrichtung
und des entsprechenden Verfahrens der Erfindung.
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Nähere
Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen
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In
den Zeichnungen zeigt 1 eine schematische Ansicht
einer Ausführungsform
der Fluidabgabevorrichtung und des entsprechenden Verfahrens. Die
Vorrichtung weist eine Druckfluidquelle oder -pumpe 102 auf,
die Heilfluid enthält,
z. B. Lokalanästhetika.
Die Pumpe 102 drückt
das Heilfluid durch eine Leitung 104. Die Leitung 104 teilt
sich in einen kontinuierlichen oder primären Durchflußweg 106 und
in einen gesteuerten Bolusdurchflußweg 108 zur Abgabe
in ein Wundstellen-Nervenbündel oder
den Blutstrom eines Patienten P auf. Ein großvolumiger Bolusspeicher 110 speichert
eine große Fluidmenge
aus dem Bolusdurchflußweg 108 und hält das Fluid
unter Druck, bis die Bolusdosis durch ein Betätigungsorgan 112 zur
Freisetzung in den Patienten P ausgelöst wird. Stromabwärts vom
Bolusspeicher 110 vereinigen sich der kontinuierli che Durchflußweg 106 und
der Bolusdosis-Durchflußweg 108 zu
einem einzelnen Durchflußweg 114 zum
Patienten P.
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Vorzugsweise
nimmt die Pumpe
102 etwa 100 bis 500 ml Fluid unter 10
bis 15 psi auf. Die Pumpe
102 hat einen Innenkern
116,
der von einer Elastomerkammer
118 in einem Gehäuse
120 umgeben ist.
Vorzugsweise hat der Kern
116 einen Einlaßanschluß
121,
um die Pumpe zu füllen,
und einen Auslaßanschluß
122 in
Fluidverbindung mit dem Schlauch
104. Die Elastomerkammer
118 ist
vorzugsweise aus einem elastischen Material aufgebaut, das vielfältige, in
der Technik bekannte Elastomerzusammensetzungen aufweisen kann,
u. a. vulkanisierte synthetische Polyisoprene, Naturlatex, Naturkautschuk,
Synthesekautschuk oder Silikonkautschuk. Fluid wird unter Druck
in der Elastomerkammer
118 gehalten und fließt aus der
Elastomerkammer
118 durch einen Auslaßanschluß
122 in die Leitung
104 mit
einer gesteuerten und vorhersagbaren Rate. Alternativ kann die Leitung
104 so
bemessen sein, daß sie
als Durchflußbegrenzer
dient. Die dargestellte Pumpe
102 ist in der
US-A-5284481 für I-Flow
Corporation als Rechtsnachfolger beschrieben. Vielfältige andere
herkömmliche
Pumpen können
verwendet werden, solange sie den gewünschten Druck auf das Fluid
ausüben
können.
Beispielsweise können
auch die Pumpen verwendet werden, die in den
US-A-5080652 und
5105983 , beide für I-Flow
Corporation als Rechtsnachfolger, beschrieben sind, sowie andere
geeignete elektronische oder mechanische Pumpen, die von anderen
Herstellern angeboten werden, was dem Fachmann klar sein wird.
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Eine
optionale Klemme
124 ist im Durchflußweg
106 stromabwärts von
der Leitung
104 angeordnet. Die Klemme
124 kann
den Durchflußweg
106 so zusammendrücken, daß der Fluiddurchfluß von der Pumpe
102 abgesperrt
wird. Vorteilhaft ist eine solche Absperrung für den Transport und die Vorbereitung
der Fluidabgabevorrichtung und des entsprechenden Verfahrens, die
hierin beschrieben sind. Die dargestellte Klemme
124 ist auch
in der
US-A-9363228 beschrieben,
die I-Flow Corporation als Rechtsnachfolger übertragen wurde. Gleichwohl können vielfältige andere
herkömmliche
Klemmen, die in der Technik bekannt sind, zum Absperren des Fluiddurchflusses
von der Pumpe
102 durch den Durchflußweg
106 verwendet
werden, z. B. Druckklemmen, C-Klemmen, Rollerklemmen u. ä.
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Ein
optionales Filter
126 stromabwärts von der Klemme
124 trennt
das Fluid von Verunreinigungen und anderen unerwünschten Teilchen, die man im
Fluid vorfinden kann. Das Filter
126 beseitigt auch vorteilhaft
Luft aus dem Fluidweg
106. Beschrieben ist ein solches
Filter
126 in der
US-A-9363228 für I-Flow
Corporation als Rechtsnachfolger. Andere in der Technik anerkannte,
geeignete Filter können
zum Einsatz kommen, um unerwünschte
Teilchen abzufangen und/oder Luft aus dem System zu entfernen.
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Ein
Durchflußregler
128 ist
im kontinuierlichen Durchflußweg
106 positioniert.
Der Durchflußregler
128 stellt
die kontinuierliche und im wesentlichen konstante Durchflußrate von
Fluid vorzugsweise auf 2 bis 5 cm
3 je Stunde
von der Pumpe
102 zum Patienten P über den Schlauch
106 ein.
Beschrieben ist ein solcher Durchflußregler
128 in der
US-A-9363228 für I-Flow
Corporation als Rechtsnachfolger. Andere geeignete Durchflußregelvorrichtungen
können
verwendet werden, den Fluiddurchfluß u. a. zu einem Katheter
130 zu
steuern. Der Durchflußregler
128 kann
bei Bedarf manuell einstellbar und mit einer Skala, einem Schalter
oder einem Hebel mit einer Anzeige für die einstellbare Steuerung
der Durchflußrate
von 1 bis 5 cm
3 je Stunde versehen sein.
Alternativ kann ein Konstantdurchflußregler zum Einsatz kommen,
der nicht eingestellt werden kann. Die spezielle Anordnung der Klemme
124,
des Filters
126 und des Durchflußreglers
128, die
hierin beschrieben sind, ist lediglich exemplarisch. Wenn vorhanden,
können
diese Elemente in jeder Reihenfolge angeordnet sein, was dem Fachmann
leicht klar sein wird.
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Mit
weiterem Bezug auf
1 ist eine optionale Klemme
132 im
Durchflußweg
108 stromabwärts von
der Leitung
104 positioniert. Die Klemme
132 kann
den Durchflußweg
108 so
zusammendrücken,
daß der
Fluiddurchfluß von
der Pumpe
102 abgesperrt wird. Vorteilhaft ist eine solche
Absperrung für
den Transport und die Vorbereitung der Fluidabgabevorrichtung und
des entsprechenden Verfahrens, die hierin beschrieben sind. Die
dargestellte Klemme
132 ist auch in der
US-A-9363228 beschrieben,
die I-Flow Corporation als Rechtsnachfolger übertragen wurde. Gleichwohl
können
vielfältige
andere herkömmliche
Klemmen, die in der Technik bekannt sind, zum Absperren des Fluiddurchflusses von
der Pumpe
102 durch den Durchflußweg
108 wie zuvor
diskutiert verwendet werden.
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Ein
optionales Filter
134 stromabwärts von der Klemme
132 trennt
das Fluid von Verunreinigungen und anderen unerwünschten Teilchen, die man im
Fluid vorfinden kann. Das Filter
134 beseitigt auch vorteilhaft
Luft aus dem Fluidweg
108. Beschrieben ist ein solches
Filter
134 in der
US-A-9363228 für I-Flow
Corporation als Rechtsnachfolger. Andere in der Technik anerkannte,
geeignete Filter können auch
zum Einsatz kommen.
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Ein
Durchflußregler
136 kann
stromabwärts vom
Filter
134 positioniert sein, wenngleich die spezielle
Anordnung der Klemme
132, des Filters
134 und
des Durchflußreglers
136,
falls vorhanden, gemäß der Beschreibung
hierin lediglich exemplarisch ist. Der Durchflußregler
136 stellt
die Bolusdosis-Füllrate
in den Bolusspeicher
110 auf eine ungefähre Rate von 5 bis 10 cm
3 pro Stunde ein. Ein gestalteter Durchflußregler
136 ist
in der
US-A-9363228 für I-Flow
Corporation als Rechtsnachfolger beschrieben. Eingesetzt werden
können
auch andere Durchflußregler.
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Der
großvolumige
Bolusspeicher 110 ist aus einem elastischen Material aufgebaut,
das vielfältige in
der Technik bekannte Elastomerzusammensetzungen aufweisen kann,
u. a. vul kanisierte synthetische Polyisoprene, Naturlatex, Naturkautschuk,
Synthesekautschuk oder Silikonkautschuk, was dem Bolusspeicher 110 hohe
Elastizität
verleiht. Tritt durch den Regler 136 fließendes Fluid
in den Bolusspeicher 110 mit einer gesteuerten Rate ein,
expandiert der Speicher 110, bis er eine maximale Kapazität erreicht,
z. B. 5 oder 10 cm3 Fluid oder jede andere
Menge, die einem Patienten P erfindungsgemäß sicher verabreicht werden
kann. Vorzugsweise hindert ein unelastischer Behälter 138 den Bolusspeicher 110 am Expandieren über seine
maximale Kapazität
hinaus. Alternativ kann die Elastizität des Speichers die maximale
Kapazität
des Behälters 138 steuern.
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Das
vom Patienten bedienbare Bolusbetätigungsorgan 112 ist
in einfacher Form ein Ventil, das im Bolusdosis-Durchflußweg 108 stromabwärts vom Bolusspeicher 110 positioniert
ist. Das Bolusventil 112 kann die Form eines Druckknopfs,
eines Absperrhahns oder eines anderen geeigneten Ventils haben.
Beim Öffnen
des Ventils 112 wird die Bolusdosis von Fluid aus dem Bolusspeicher 110 in
den Bolusdurchflußweg 108 freigesetzt.
Fluid aus dem Bolusdosis-Durchflußweg 108 und Fluid
aus dem kontinuierlichen Durchflußweg 106 fließt in den Durchflußweg 114 und
in den Patienten P. Ein Luer-Lock-Anschluß 140 kann im Durchflußweg 114 positioniert
sein. Der Katheter 130 ist mit dem Luer-Lock-Anschluß 140 verbunden.
Das Betätigungsorgan
kann andere Formen als ein Ventil annehmen. Beispielsweise kann
es eine andere Form von Freisetzungsvorrichtung sein, solange es
die wichtigen Kennwerte hat, daß es
(1) keine Anstrengung erfordert, Fluid aus der Kammer zu drücken, und
daß (2) nach
seiner Aktivierung das Fluid freigesetzt wird, ohne daß es weiterer
Handlungen seitens des Patienten bedarf.
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Die
Freisetzungsrate der Bolusdosis zum Patienten P wird durch die Dekompression
des elastomeren Bolusspeichers 110, durch den Druckgradienten
am Ventil 112 und den Durchmesser des Katheters 130 oder
eine andere Form von Durchflußsteuerschlauch
gesteuert. Vorteilhaft braucht der Patient P keinen Druck auszuüben, um
Fluid aus dem großvolumigen
Bonusspeicher 110 in den schmaleren Bolusdurchflußweg 108 zu
drücken.
Statt dessen kann der Patient P am Absperrhahn drehen oder den Druckknopf
betätigen,
um die Bolusdosis zu verabreichen. Aktiviert der Patient P das Bolusventil 112, bevor
der Bolusspeicher 110 bis auf seine Kapazität gefüllt ist,
erhält
der Patient P weniger als die volle Menge der Bolusdosis. Im Grunde
verhindert dies, daß der
Patient P mehr als die maximale erwünschte Fluidmenge je Zeit selbst
verabreicht, die als großvolumige
Bolusdosis festgelegt ist.
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Bei
Bedarf kann das Ventil 112 von der Art sein, die offengehalten
werden muß,
oder es könnte für eine zeitgesteuerte
Freisetzung sorgen. Das Ventil könnte
auf Druck ansprechen, so daß es
bei seinem Öffnen
offen bleibt, bis der Druck auf einen bestimmten Wert fällt, z.
B. 1 psi.
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2 ist
eine Ansicht einer weiteren Ausführungsform
eines Bolusspeichers 210, der als Federkammer konfiguriert
ist. In dieser Ausführungsform ist
eine Druckfeder 202 in der Kammer 210 enthalten. Die
Feder 202 erstreckt sich zwischen einer Grundplatte 204 und
einer einfahrbaren Wand 206 oder Spannplatte der Kammer 210.
Enthält
die Kammer 210 kein Fluid, ist die Feder 202 nicht
zusammengedrückt.
Tritt Fluid vom Durchflußregler 136 in
die Kammer 210 ein, übt
das einströmende
Fluid Druck auf die Grundplatte 206 aus, was die Feder 202 zusammendrückt. Ist
die Feder 202 zusammengedrückt, kann die Bolusspritzenkammer 210 etwa
10 cm3 Fluid bei etwa 2 bis 6 psi Druck
enthalten. Aktiviert der Patient P das Ventil 112, tritt
die Bolusdosis von Fluid aus der Kammer 210 in den gesteuerten Bolusdurchflußweg 108 und
zum Patienten P aus.
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3 zeigt
eine schematische Ansicht einer weiteren Ausführungsform der Fluidabgabevorrichtung
und des entsprechenden Verfahrens der Erfindung, die eine Bolusspritze 302 nutzt.
Die Bolusspritze 302 kann als jede typische Spritze ausgeführt sein,
die auf medizinischem Gebiet gewöhnlich
verwendet wird. Eine Sperrblende 304 ist in einem Durchflußweg 306 stromabwärts von
der Pumpe 102 und stromaufwärts von der Spritze 302 positioniert. Die
Sperrblende 304 dient als Ein-Weg-Durchflußbegrenzer und Rückschlagventil,
das den Fluiddurchfluß auf
eine bevorzugte Rate von 5 bis 10 cm3 je Stunde
einstellt.
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Bei
Verwendung eines gesonderten kontinuierlichen Durchflußwegs 106 gemäß 1 erfordert ein
Rückschlagventil 308,
das im Durchflußweg 306 stromabwärts von
der Spritze 302 positioniert ist, einen größeren Druck
als den Bolusfülldruck
zum Öffnen.
In einer solchen Ausführungsform
drückt
die Pumpe 102 Fluid stromabwärts in den separaten Durchflußweg 106 sowie
in den Bolusdurchflußweg 306.
Wenn Fluid in den Bolusdurchflußweg 306 fließt, fließt es durch
die Sperrblende 304 und in eine Bolusspritzenkammer 312,
die etwa 5 bis 10 cm3 Fluid unter Druck
aufnehmen kann.
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Ist
kein kontinuierlicher Durchflußweg 106 getrennt
vom Durchflußweg 306 vorhanden,
kann das Rückschlagventil 308 so
konfiguriert sein, daß es einen
kontinuierlichen Durchfluß von
Fluid sowie eine Bolusdosis von Fluid ermöglicht, und die Bolusdosis von
Fluid wird daran gehindert, zum Patienten P zu fließen, sofern
nicht der Fülldruck
in der Bolusspritzenkammer 312 einen bestimmten Wert erreicht. Wenn
Fluid von der Pumpe 102 durch die Sperrblende 304 fließt, durchströmt ein Teil
des Fluids eine kleine Öffnung 369 im
Rückschlagventil 308 zur
kontinuierlichen Verabreichung von Fluid zum Patienten P mit einer
Rate von 1 bis 5 cm3 je Stunde. Der Rest des
Fluids wird daran gehindert, das Rückschlagventil 308 zu
durchfließen,
und fließt
in einen Einlaßanschluß 310 einer
Bolusspritzenkammer 312. Das Rückschlagventil 308 erfordert
einen größeren Druck als
den Bolusfülldruck
zum Öffnen.
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Ein
Kolben 314 der Spritze 302 hat eine typische T-Form
zum Erfassen oder Herabdrücken.
Enthält
die Bolusspeicherkammer 312 kein Fluid, ist der Kolben 314 mit
einem distalen Ende der Spritze 316 bündig. Ist die Bolusspritzenkammer 312 bis
auf eine Kapazität
von etwa 1 bis 30 cm3 Fluid gefüllt, ist
der Kolben 314 aus dem distalen Ende der Spritze 316 ausgefahren.
Soll die Bolusdosis verabreicht werden, kann der Kolben 314 zur
Spritze 316 manuell herabgedrückt werden, wodurch Fluid in
der Kammer 312 unter Druck gesetzt wird. Dadurch tritt
das Fluid in der Spritzenkammer 312 aus der Spritzenkammer 312 durch
den Auslaßanschluß 310 und
in den Durchflußweg 306 aus.
Die Sperrblende 304 verhindert, daß die Bolusdosis stromaufwärts zur
Pumpe 102 fließt,
wodurch sie die Bolusdosis stromabwärts zum Rückschlagventil 308 kanalisiert.
Der Druck der Bolusdosis drückt
die zweite Leitung oder Öffnung
im Ventil 308 auf, und das Bolusfluid fließt durch
das Ventil 308 und in einen Kammerakkumulator 318.
Dadurch kann sich die Spritzenkammer 312 leeren, so daß der Patient
P nicht weiter auf den Spritzenkolben 314 zu drücken braucht.
Damit wird auch die Kraft abgebaut, die zum Herabdrücken des
Kolbens 314 ausgeübt
werden muß.
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Der
Kammerakkumulator 318 kann die Form einer Elastomerkugel
haben, die in einem unelastischen Behälter 320 untergebracht
ist, wobei aber der Kammerakkumulator 318 nicht diese spezielle
Form annehmen muß.
Ein Katheter 322 oder eine andere Form von Durchflußsteuerleitung
kann stromabwärts vom
Kammerakkumulator 318 positioniert sein, und der Katheter 322 hat
einen Durchmesser, der Fluid zum Patienten P mit einer vorhersagbaren
Rate abgibt, vorzugsweise maximal 10 cm3 Fluid über 5 Minuten,
unabhängig
davon, wie schnell der Kolben 314 herabgedrückt wird.
Diese Ausführungsform
der Erfindung arbeitet gut zur sicheren Verabreichung von Lokalanästhetika
und Mehrdosenantibiotika über eine
vorhersagbare Zeitspanne und funktioniert so, daß sie menschliche Fehler oder
Ungenau igkeiten bei der Verabreichung solcher großvolumigen
Bolusdosen Verhindert.
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Obwohl
die Erfindung im Kontext bestimmter bevorzugter Ausführungsformen
und Beispiele offenbart wurde, wird dem Fachmann klar sein, daß der hierin
offenbarte Schutzumfang der Erfindung nicht durch die zuvor beschriebenen,
speziell offenbarten Ausführungsformen
beschränkt
sein sollte, sondern nur anhand der nachfolgenden Ansprüche zu bestimmen
ist.