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STAND DER TECHNIK
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Die
vorliegende Erfindung betrifft Wälzlager
mit einem inneren Laufring, einem äußeren Laufring mit einer äußeren Umfangsfläche, die
dazu vorgesehen ist, in Kontakt mit einem weiterem Bauteil zur Verwendung als
Walze in Berührung
gebracht zu werden, und einer Anzahl von Rollelementen zwischen
dem inneren und dem äußeren Laufring,
sowie ein Verfahren zur Herstellung des äußeren Laufrings zur Verwendung
in einem Wälzlager.
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Die
den am Nächsten
kommenden Stand der Technik darstellende
US-A-3 682 519 beschreibt ein Wälzlager,
dessen Laufringe und Rollelemente durchgehend aus Stahl in einer
konstanten chemischen Zusammenzusetzung mit einem Kohlenstoffgehalt
von 0,8-1,2 hergestellt und mit einer gehärteten Schicht mit einer Rockwell-C-Härte (HRC)
von 58-65 zumindest auf den Abwälzflächen versehen
ist, wobei die Tiefe dieser Schicht 0,1-0,3 der Wanddicke des Laufrings
und die Härte
der Schicht 30-45 Rockwell C betragen.
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Die äußeren Laufringe
von Wälzlagern
werden beispielsweise als Stützwalzen
in mehrstufigen Walzmaschinen eingesetzt. Solche Wälzlager
werden generell mit einem Schmiermittel betrieben, das sich mit Fremdkörpern vermischt.
Natürlich
ist eine längere
Abwälzlebensdauer
für diese
Wälzlager
gefordert, die für den
Einsatz unter Schmierbedingungen bestimmt sind, bei denen das Schmiermittel
mit Fremdkörpern
belastet ist, wobei Bruchfestigkeit des äußeren Laufring sowie Beständigkeit
desselben gegen plastische Verformung durch auf diese wirkende Hitze
oder Last als weitere Eigenschaften gefordert sind, weil bei einem
Zubruchgehen des äußeren Laufrings
die Walzstraße
stillgesetzt werden muss und plastische Verformung des äußeren Laufrings
die Qualität
des Walzprodukts beeinträchtigt.
Eine Walzstraße
wird normalerweise turnusmäßig kontrolliert,
um ihre Stillsetzung und eine Qualitätsminderung des Walzprodukts
zu vermeiden, und es werden die Wälzlager ersetzt, bevor sie
beschädigt
werden oder zu Bruch gehen können.
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In
Fällen
jedoch, wo der äußere Laufring
eines Wälzlagers
zur Verwendung als Stützwalze
innerhalb kurzer Zeit zu Bruch geht oder plastisch verformt wird,
muss die turnusmäßige Kontrolle,
die mit beschwerlicher Arbeit verbunden ist, in relativ kurzen Intervallen
durchgeführt
werden.
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Um
ein Zubruchgehen oder eine plastische Verformung von äußeren Laufringen
zu verhindern, wird nach dem Stand der Technik ein aus Lagerstahl
in einer vorbestimmten Form hergestellter äußerer Laufring-Rohling aufgekohlt
oder karbonitriert, um eine gehärtete
Oberflächenschicht
von relativ großer
Härte auf dem äußeren Umfang
des äußeren Laufrings
auszubilden und dem Innenbereich dieser Oberflächenschicht die jeweils gewünschte Zähigkeit
mitzugeben.
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Ein
Wälzlager
mit einem äußeren Laufring
zur Verwendung als Stützwalze
in mehrstufigen Walzmaschinen ist ein Lager mit hoher Belastbarkeit,
wobei im Falle einer Beschädigung
zur Beseitigung der Fehlstelle die äußere Umfangsoberfläche des äußeren Laufrings
nachgeschliffen und die gehärtete
Oberflächenschicht in
einer größeren Dicke
ausgebildet werden muss.
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Bei
der eine größere Dicke
aufweisenden und einer Aufkohlungs- oder Karbonitrierbehandlung
unterzogenen gehärteten
Oberflächenschicht
besteht dennoch das Problem, dass eine längere Behandlungszeit und höhere Produktionskosten
erforderlich sind.
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BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Eine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Ausschaltung der vorgeschilderten
Probleme und die Bereitstellung eines Wälzlagers mit einem äußeren Laufring,
der ohne Zubruchgehen oder plastische Verformung innerhalb kurzer
Zeit eingesetzt werden kann, sowie ein Verfahren zur Herstellung
eines äußeren Laufrings
für den
Einsatz in Wälzlagern
mit geringeren Kosten.
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Eine
weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung
eines Wälzlagers,
bei dem den Laufflächen
der inneren und äußeren Laufringe
sowie den Abwälzflächen der
Rollelemente eine verbesserte Abwälzlebensdauer mitgegeben wird
und bei dem der äußere Laufring
weiterhin eine äußere Umfangsoberfläche mit
einer effektiven gehärteten
Schicht von größerer Tiefe
aufweist und eine Alterungsverformung verhindert wird.
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Im
Rahmen der Erfindung wird ein Wälzlager
nach Anspruch 1 bereitgestellt.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Wälzlager
lassen sich ein schnelleres Zubruchgehen des äußeren Laufrings durch die Entstehung
eines Oberflächenrisses
oder eine kurzzeitige plasti sche Verformung verhindern, so dass
diesem eine längere
Lebensdauer mitgegeben wird.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Wälzlager
kann eine Stirnfläche
des äußeren Laufrings
eine Oberflächenhärte von
45 bis 59 Rockwell C (HRC)) aufweisen mit Ausnahme eines ringförmigen Stirnflächenbereichs mit
einer Breite von 3 mm von einem äußeren Umfang
desselben und eines ringförmigen
Stirnflächenbereichs mit
einer Breite von 1 mm von einem inneren Umfang desselben.
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Ein
vollständiges
Zubruchgehen des Lagers lässt
sich in diesem Fall selbst dann vermeiden, wenn in der Stirnfläche des äußeren Laufrings
und einer benachbarten Anlaufscheibe Risse entstehen.
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Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zur Herstellung
eines in einem Wälzlager einzusetzenden äußeren Laufrings,
d.h. des äußeren Laufrings
eines Wälzlagers
nach Anspruch 1, bereitgestellt. Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet,
dass ein äußerer Laufring-Rohling,
der in einer vorbestimmten Form aus einem Stahl mit 0,8 bis 1,3
Gew.-& C, 0,35-0,8
Gew.-% Si, 0,3-1,2 Gew.-% Mn und 0,9-1,5 Gew.-% Cr sowie einem Rest
bestehend aus Eisen und unvermeidbaren Verunreinigungen auf die
Dauer von 1 bis 3 Stunden auf 800°C
bis 880°C
erhitzt und anschließend
in einem Abschreckölbad
unter Aufspritzen des Abschrecköls
auf eine innere Umfangsoberfläche
des Rohlings mit einem Druck von 0,2-0,8 kg/cm2 und
entsprechendem Aufspritzen von Abschrecköl auf eine äußere Umfangsoberfläche des
Rohlings mit einem Druck von 1,4 bis 2,1 kg/cm2 gehärtet wird.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
ist geeignet für
die Herstellung eines äußeren Laufrings
für ein Wälzlager,
von dem ein Bereich von der äußeren Umfangsoberfläche desselben
bis zu einer Tiefe von 3 mm eine Härte von 58 bis 62 Rockwell
C und einen Härtegradienten
von bis zu 1 HRC/1 mm von der äußeren Umfangsoberfläche nach
innen aufweist sowie der Tiefenbereich 5 bis 18 Vol.-% Restaustenit
enthält,
wobei ein Bereich von der inneren Umfangsoberfläche desselben bis zu einer
Tiefe von 1 mm eine Härte
von 61 bis 64 Rockwell C besitzt und 5 bis 15 Vol.-% Restaustenit
enthält
und wobei ein Bereich des äußeren Laufrings
von einer inneren Umfangsoberfläche
desselben bis zu einer Tiefe von 1 mm eine Härte von 61 bis 64 Rockwell
C und einen Restaustenitgehalt von 5 bis 15 Vol.-% aufweist. Der äußere Laufring-Rohling
wird auf die Dauer von 1 bis 3 Stunden auf 800°C bis 880°C erhitzt und anschließend lediglich
einer Härtebehandlung
in einem Abschreckölbad
unter Aufspritzen des Öls
auf dessen innere Umfangsoberfläche
mit einem Druck von 0,2 bis 0,8 kg/cm und entsprechendem Aufspritzen
des Öls
auf die äußere Umfangsoberfläche des
Rohlings mit einem Druck von 1,4 bis 2,1 kg/cm2 unterzogen.
Damit ist der äußere Laufring
mit einem geringeren Kostenaufwand herstellbar als nach dem herkömmlichen
Verfahren, welches eine Aufkohl- oder Karbonitrierbehandlung beinhaltet.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren
zur Herstellung des äußeren Laufrings
für ein
Wälzlager
wird eine Stirnfläche
des äußeren Laufring-Rohlings,
der in dem Abschreckölbad
gehärtet
werden soll, mit einem Ring aus einem Stahlmaterial über einen
Bereich hinweg abgedeckt, der außerhalb eines ringförmigen Stirnflächenbereichs
mit einer Breite von 3 mm vom äußeren Umfang
desselben und eines Stirnflächenbereichs
mit einer Breite von 1 mm vom inneren Umfang desselben liegt. Die über die
Här tebehandlung
erzielte Härte
des von dem Ring abgedeckten Bereichs der Stirnfläche des äußeren Laufring-Rohlings
ist in diesem Falle durch entsprechende Wahl der Ringdicke einstellbar.
Hierdurch besteht die Möglichkeit,
dem mit dem Ring abgedeckten Bereich eine geringere Härte als
den gehärteten
inneren und äußeren Umfangsoberflächen des äußeren Laufrings,
d.h. eine Härte
von 45 bis 59 Rockwell C, mitzugeben. Beispielsweise erhält der mit
dem Ring abgedeckte Bereich einer jeden Stirnfläche des gehärteten äußeren Laufrings bei Verwendung
eines Rings von 5 mm Dicke eine Härte, die der Härte des
Bereichs derselben bis zu einer Tiefe von 5 mm von der Oberfläche entspricht,
die sich ohne den Abdeckring einstellen würde.
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KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Es
zeigen:
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1 eine
Senkrechtschnittansicht einer Hälfte
des äußeren Laufrings
eines Wälzlagers
in einer ersten Ausführungsform;
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2 eine
Senkrechtschnittansicht, welche an einem erhitzten äußeren Laufring-Rohling
angebrachte Ringe zeigt;
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3 eine
schematische Darstellung einer Anzahl von Düsen zum Spritzen von Abschrecköl über den äußeren Laufring-Rohling
in das Ölbad;
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4 ein
Diagramm, welches die Härteverteilung
in einem als erstes Ausführungsbeispiel
hergestellten äußeren Laufrings
zeigt;
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5 eine
Senkrechtschnittansicht einer Hälfte
des äußeren Laufrings
eines Wälzlagers
in einer zweiten Ausführungsform;
und
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6 ein
Diagram, aus welchem die Härteverteilung
in einem als zweites Ausführungsbeispiel
hergestellten äußeren Laufring
hervorgeht.
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BESCHREIBUNG BEVORZUGTER AUSFÜHRUGNSFORMEN
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Es
folgt eine Beschreibung eines erfindungsgemäßen Wälzlagers in einer ersten Ausführungsform.
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Wie
aus 1 ersichtlich, welche den äußeren Laufring eines Wälzlagers
zur Verwendung als Stützwalze
in einer mehrstufigen Walzmaschine zeigt, weist ein Bereich 3 des äußeren Laufrings 1 von
der äußeren Umfangsoberfläche 2 desselben
bis zu einer Tiefe von 3 mm eine Härte von 58 bis 62 Rockwell
C sowie einen Härtegradienten
von bis zu 1 HRC/1 mm von der äußeren Umfangsoberfläche 2 nach
innen auf. Ein Bereich 5 des äußeren Laufrings 1 von
der inneren Umfangsfläche 4 desselben
bis zu einer Tiefe von 1 mm besitzt eine Härte von 61 bis 64 Rockwell
C. Die Härte
eines Mittelbereichs der Dicke des äußeren Laufrings 1 zwischen
den inneren und äußeren Umfangsoberflächen 4, 2 desselben
beträgt
35 bis 42 Rockwell C. Der äußere Laufring 1 weist
eine Härteverteilung
in seiner Dickenrichtung dahingehend auf, dass die Rockwell-C-Härte des
Laufrings von den inneren und äußeren Umfangsoberflächen in
Richtung auf den Mittelbereich der Dicke ganz allmählich abnimmt.
Der Bereich 3 des äußeren Laufrings 1 von
dessen äußerer Umfangsoberfläche 2 bis
in eine Tiefe von 3 mm enthält
5 bis 18 Vol.- Restaustenit,
während
der Bereich 5 des äußeren Laufrings 1 von
dessen innerer Umfangsoberfläche 4 bis
zu einer Tiefe von 1 mm einen Restaustenitgehalt von 5 bis 15 Vol.-%
aufweist.
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Jede
der gegenüberliegenden
Stirnflächen 6 des äußeren Laufrings 1 besitzt
eine Oberflächenhärte von
45 bis 59 Rockwell C mit Ausnahme eines ringförmigen Bereichs 7 mit
einer Breite von 3 mm von dem äußeren Umfang
desselben sowie eines ringförmigen
Bereichs 8 mit einer Breite von 1 mm von dessen innerem
Umfang.
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Die
Zahlenwerte bezüglich
des äußeren Laufrings 1 sind
somit aus folgenden Gründen
eingeschränkt:
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Härte
des Bereichs des äußeren Laufrings
von dessen äußerem Umfang
bis in eine Tiefe von 3 mm
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Der
Grund ist der, dass der äußere Laufring
bei einer Härte
von weniger als 58 Rockwell C empfindlich für eine plastische Verformung
und bei einer Härte
von mehr als 62 Rockwell C rissanfällig ist.
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Härtegradient
des Bereichs des äußeren Laufrings
von dessen äußerem Umfang
bis in eine Tiefe von 3 mm
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Ist
dieser Gradient größer als
1 HRC/1 mm, so entstehen Oberflächenrisse.
Eine wirksame Maßnahme,
die Bruchfestigkeit durch Unterbindung von Oberflächenrissen
zu verbessern, ist eine Erhöhung
der Restdruckspannung. Um die Restdruckspannung des Bereichs des äußeren Laufrings
von seiner äußeren Umfangsoberfläche bis
zu einer Tiefe von 3 mm zu erhöhen,
muss der Härtegradient
bis zu 1 HRC/1 mm betragen und gleichförmig sein.
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Restaustenitgehalt des Bereichs des äußeren Laufrings
von dessen äußerem Umfang
bis zu einer Tiefe von 3 mm
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Bei
einem Restaustenitgehalt von weniger als 5 Vol.-% ergibt sich eine
unzureichende Zähigkeit,
die eine verminderte Bruchfestigkeit zur Folge hat. Bei einem Gehalt
von mehr als 18 Vol.-% ist der äußere Laufring
anfällig
für eine
Alterungsverformung mit dem Ergebnis von Maßfehlern, wobei stellenweise
ein Bereich hohen Lagerdrucks entsteht, in dem die Möglichkeit
eines Bruchs gegeben ist.
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Der
Bereich des äußeren Laufrings
von dessen äußerer Umfangsoberfläche bis
zu einer Tiefe von 3 mm weist die vorgenannte Härte, den vorgenannten Härtegradienten
und den vorgenannten Restaustenitgehalt auf, so dass ein bereits
einmal eingesetzter äußerer Laufring
wiederverwendet werden kann. Zwar ist ein bereits benutzter äußerer Laufring
erneut einsetzbar, nachdem er über
seine gesamte äußere Umfangsoberfläche nachgeschliffen
wurde, doch muss sein Bereich von dessen äußerer Umfangsoberfläche bis
zu einer Tiefe von 3 mm hinsichtlich Härte, Härtegradient und Restaustenitgehalt
spezifische Werte aufweisen, wenn der nachgeschliffene äußere Laufring
die gewünschte
Leistung bringen soll.
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Härte
des Bereichs des äußeren Laufrings
von seinem inneren Umfang bis zu einer Tiefe von 1 mm
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Liegt
die Härte
unter 61 Rockwell C, so besteht die Wahrscheinlichkeit, dass Fremdkörper Eindrücke verursachen,
während
bei einer Härte
von mehr als 64 ein Bruch wahrscheinlich ist.
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Restaustenitgehalt des Bereichs des äußeren Laufrings
von seinem inneren Umfang bis zu einer Tiefe von 1 mm
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Liegt
der Restaustenitgehalt unter 5 Vol.-%, so ergibt sich eine unzureichende
Zähigkeit
mit daraus resultierender geringerer Bruchfestigkeit sowie einer
kürzeren
Lebensdauer aufgrund des Vorhandenseins von Fremdkörpern. Bei
einem Gehalt von über
15 Vol.-% ist der äußere Laufring
anfällig
für eine
Alterungsverformung und daraus resultierend durch Maßfehler
beeinträchtigt,
wobei ein Bereich hohen Lagerdrucks entsteht, in dem möglicherweise
ein Bruch stattfindet und der eine kürzere Abwälzlebensdauer zur Folge hat.
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Der
Bereich des äußeren Laufrings
von dessen innerer Umfangsoberfläche
bis zu einer Tiefe von 1 mm ist mit der vorgenannten Härte und
dem vorgenannten Restaustenitgehalt ausgestattet, weil die maximale Scherspannungstiefe,
welche für
die intern initiierte Abschälfestigkeit
maßgeblich
ist, bis zu 1 mm beträgt.
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Härte des Mittelbereichs der
Dicke des äußeren Laufrings
zwischen dem inneren und dem äußeren Umfang
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Liegt
die Härte
unter 35 Rockwell C, so ist der äußere Laufring
anfällig
für eine
plastische Verformung und weist er eine unzureichende Festigkeit
auf, wodurch er beispielsweise zur Verwendung als Stützwalze
in einer mehrstufigen Walzmaschine nicht geeignet ist. Eine Härte von
mehr als 42 Rockwell C resultiert in unzureichender Zähigkeit
mit dem Ergebnis einer verminderten Bruchfestigkeit.
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Oberflächenhärte des
Stirnflächenbereichs
des äußeren Laufrings
außerhalb
eines 3 mm breiten ringförmigen Bereichs
entlang dem äußeren Umfang
und eines 1 mm breiten ringförmigen
Bereichs entlang dem inneren Umfang
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Die
Oberflächenhärte des
Stirnflächenbereichs
ist auf 45 bis 59 Rockwell C beschränkt, weil bei einer Härte von
weniger als 45 Rockwell C der äußere Laufring
des Lagers insgesamt eine unzureichende Festigkeit und weiter bei
einer Härte
von über
59 Rockwell C eine unzureichende Bruchfestigkeit aufweist.
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Der
vorbeschriebene Laufring 1 wird gemäß dem nachfolgend beschriebenen
Verfahren hergestellt.
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Zunächst wird
ein äußerer Laufring-Rohling 10 in
einer vorbestimmten Form aus einem Stahl mit 0,8 bis 1,3 Gew.-%
C, 0,35 bis 0,8 Gew.-% Si, 0,3 bis 1,2 Gew.-Mn und 0,9 bis 1,5 Gew.-%
Cr sowie einem Rest bstehend aus Eisen und unvermeidlichen Verunreinigungen
hergestellt. Der Rohling 10 wird sodann 3 Stunden lang
auf 800°C
bis 880°C
erhitzt und danach in Abschrecköl
gehärtet.
Vor dem Härten
wird jede der gegenüberliegenden
Stirnflächen
des äußeren Laufring-Rohlings 10 mit
einem Ring 11 aus Stahlmaterial über einen Bereich desselben
hinweg abgedeckt, der wie aus 2 ersichtlich
außerhalb
eines ringförmigen
Stirnflächenbereichs
mit einer Breite von 3 mm von seinem äußeren Umfang und eines ringförmigen Stirnflächenbereichs mit
einer Breite von 1 mm vom inneren Umfang liegt, und werden die beiden
Ringe 11 mit nicht dargestellten Klammern befestigt. Weiter
sind wie in 3 dargestellt im Abschrecköl eine erste
Abschrecköl-Spritzdüse 12, die
sich in axialer Richtung des Rohlings 10 erstreckt und
in der Mittelachse des Rohlings 10 innerhalb des inneren
Umfangs desselben positioniert wird, und zweite Abschrecköl-Spritzdüsen 13, welche
sich in axialer Richtung des Rohlings 10 erstrecken bzw.
in gleichen Abständen
um den äußeren Umfang
des Rohlings 10 herum angeordnet sind, vorgesehen. Das
Abschrecköl
wird über
die erste Spritzdüse 12 mit
einem Druck von 0,2 bis 0,8 kg/cm2 auf die
innere Umfangsoberfläche
und entsprechend über
die zweiten Spritzdüsen 13 mit einem
Druck von 1,4 bis 2,1 kg/cm2 auf die äußere Umfangsoberfläche des
Rohlings 10 gespritzt.
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Nach
Beendigung der Härtebehandlung
wird der äußere Laufring-Rohling 10 dem
Abschreckölbad entnommen,
werden die Ringe 11 entfernt und wird der Rohling einer
Temperbehandlung unterzogen. Schließlich werden die inneren und äußeren Umfangsoberflächen und
die gegenüberliegenden
Seitenflächen
des Rohlings 10 nach Vorgabe geschnitten. Damit ist der äußere Laufring 1 fertiggestellt.
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Die
Zahlenwerte im Rahmen des Verfahrens zur Herstellung des äußeren Laufrings 1 sind
aus folgenden Gründen
beschränkt:
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Stahlgütesorte
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C-Gehalt:
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C
ist ein Element, das für
die erforderliche Festigkeit des Lagers wesentlich ist. Liegt dieser
Gehalt unter 0,8 Gew.-%, so ist es schwierig, sowohl den inneren
als auch äußeren Umfangsoberflächen des
gehärteten
und getemperten äußeren Laufrings
die gewünschte
Härte mitzugeben
mit dem Resultat, dass die Wälzlebensdauer
geringer ist. Bei einem Gehalt von mehr als 1,3 Gew.-% werden in
dem Schritt der Aufbereitung des Stahlmaterials durch Schmelzen
schnell große
Karbidteilchen gebildet, was sich in einer schlechteren Verarbeitbarkeit,
einer geringeren Bruchfestigkeit und einer kürzeren Abwälzlebensdauer niederschlägt.
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Si-Gehalt:
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Si
besitzt Eigenschaften, die eine verlängerte Abwälzlebensdauer ermöglichen.
Bei einem Gehalt von weniger als 0,35 Gew.-% jedoch wird eine wirksam
verbesserte Wälzlebensdauer
nicht bereitgestellt, während sich
beim Vorhandensein von mehr als 0,8 Gew.-% Si nach einer Erweichungs-Wärmebehandlung
des Si eine höhere
Härte erzeugt
mit dem Ergebnis, dass die Schneidfähigkeit ernsthaft beeinträchtigt und
die Umformbarkeit stark reduziert ist.
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Mn-Gehalt:
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Mn
wird als Desoxidationsmittel eingesetzt und besitzt Eigenschaften,
die gleichzeitig eine verbesserte Härtbarkeit und Bruchfestigkeit
sicherstellen. Bei einem Gehalt von weniger als 0,3 Gew.-% sind
die Kosten für
die Schmelzaufbereitung des Stahls hoch, während sich bei Vorhandensein
von mehr als 1,2 Gew.-% Mn eine deutlich verringerte Schneidfähigkeit
ergibt.
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Cr-Gehalt:
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Cr
besitzt Eigenschaften, die eine verbesserte Härtbarkeit, Bruchfestigkeit
und Abwälzlebensdauer
sicherstellen. Bei einem Gehalt von weniger als 0,9 Gew.-% ist keine
die Bruchfestigkeit und Abwälzlebensdauer verbessernde
Wirkung gegeben, während
große
Karbidteilchen gebildet und damit eine unerwünschte Verringerung der Bruchfestigkeit
und Verkürzung
der Wälzlebensdauer
gegeben sind, wenn der Gehalt höher
ist als 1,5 Gew.-%.
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Aufheiztemperatur
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Ist
die Aufheiztemperatur niedriger als 800°C, so ist es unmöglich, den
inneren und äußeren Umfangsoberflächen des äußeren Laufrings
jeweils die gewünschte
Härte mitzugeben,
während
Temperaturen über 880°C das Wachstum
grobkörniger
Kristalle sowie die Bildung eines Überschusses an Karbidfestlösung als zweite
Phase in der Matrix ermöglichen,
so dass die geforderte Abwälzlebensdauer
und Bruchfestigkeit nicht bereitgestellt werden können.
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Aufheizzeit
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Ist
die Aufheizzeit kürzer
als 1 Stunde, so läuft
durch unzureichendes Durchwärmen
eine mangelhafte Wärmebehandlung
ab, während
sich eine Aufheizzeit von mehr als 3 Stunden in höheren Wärmebehandlungskosten
niederschlägt.
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Druck zum Aufspritzen des
Abschrecköls
auf die inneren und äußeren Umfänge des äußeren Laufring-Rohlings
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Liegt
der Druck zum Aufspritzen des Abschrecköls auf die inneren und äußeren Umfangsoberflächen des äußeren Laufring-Rohlings
unter dem unteren Grenzwert, so kann diesen inneren und äußeren Umfangsoberflächen des äußeren Laufrings
nicht die geforderte Härte
mitgegeben werden, während
bei einem über dem
oberen Grenzwert liegenden Druck das Innere des Laufrings eine übermäßige Härte von
mehr als 42 Rockwell C erhält.
Spritzdruck ist der Druck an der Öffnung der Spritzdüse. Die Öffnungen
der Düsen
zum Spritzen von Abschrecköl
auf die äußere Umfangsoberfläche des äußeren Laufring-Rohlings
werden vorzugsweise in einem Abstand von 150 bis 300 mm, weiter
be vorzugt von 200 bis 250 mm, von der äußeren Umfangsoberfläche des
Rohlings angeordnet.
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Als
Nächstes
sei nachfolgend ein Beispiel für
die erste Ausführungsform
der Erfindung beschrieben.
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Ein
hohlzylindrischer äußerer Laufring-Rohling 10 mit
einem äußeren Durchmesser
von 300 mm, einem inneren Durchmesser von 220 mm und einer Länge von
170 mm wurde aus einem Stahl mit 1,02 Gew.-% C, 0,55 Gew.-% Si,
1,01 Gew.-% Mn, 0,015 Gew.% P, 0,003 Gew.-% S, 0,09 Gew.-% Cu, 0,07
Gew.-Ni, 1,10 Gew.-% Cr und 0,02 Gew.-% Mo sowie einem Rest bestehend
aus Eisen und unvermeidlichen Verunreinigungen hergestellt.
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Der äußere Laufring-Rohling
10 wurde
sodann 100 Minuten lang bei 860°C
erhitzt. Jede der gegenüberliegenden
Stirnflächen
des äußeren Laufring-Rohlings
10 wurde
anschließend
mit einem 5 mm dicken Ring
11 aus JIS S45C über einen
Bereich desselben außerhalb
eines ringförmigen
Stirnflächenbereichs
mit einer Breite von 3 mm vom äußeren Umfang
desselben und eines ringförmigen
Stirnflächenbereichs
mit einer Breite von 1 mm vom inneren Umfang desselben abgedeckt
und es wurden die beiden Ringe
11 mittels nicht dargestellter
Klammern befestigt. Anschließend
wurde der Rohling
10 zum Härten in Abschrecköl der Qualität Master
Quench A mit einer Temperatur von 80°C eingesetzt, wobei das Abschrecköl aus einer
ersten Ölspritzdüse
12 gegen
die innere Umfangsoberfläche
des Rohlings gerichtet mit einem Druck von 0,6 kg/cm
2 und
entsprechend über
zweite Ölspritzdüsen
13 gegen
die äußere Umfangsoberfläche des
Rohlings
10 gerichtet mit einem Druck von 1,9 kg/cm
2 in das Ölbad
eingespritzt wurde. Es waren acht zweite Spritzdüsen
13 vorgesehen.
Tabelle 1 zeigt die Härtebedingungen. TABELLE 1
Aufheizbedingungen | Temperatur
(°C) Zeit
(Min.) | 860
100 |
Härtedingungen | Verfahren | Ölspritzen
in Ölbad |
| Anzahl Ölspritzdüsen | 1.
Düse 1
2. Düsen
8 |
| Abstand
(mm) der Zweitdüsenöffnungen
vom äußeren Umfang des
Rohlings | 220 |
| Düsendruck
(kg/cm2) | 1.
Düse 0,6
2. Düsen
1,9 |
| Spritzzeit
(Min.) | 6 |
| Ölabschreckzeit
(Min.) | 6 |
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Nach
Beendigung der Härtebehandlung
wurde der äußere Laufring-Rohling 10 dem
Abschreckölbad entnommen,
wurden die Ringe 11 entfernt und wurde der Rohling 10 auf
die Dauer von 5 Stunden zum Tempern auf 200°C erhitzt. Die inneren und äußeren Umfangsoberflächen und
die gegenüberliegenden
Seitenflächen
des Rohlings 10 wurden anschließend nach Vorgabe geschnitten
und geschliffen.
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Die
Härteverteilung
des so hergestellten äußeren Laufrings 1 wurde
in dessen Bereich von der äußeren Umfangsoberfläche 2 bis
zur inneren Umfangsoberfläche 4 in
der Mitte der Laufringlänge
gemessen. Wie aus der die Ergebnisse darstellenden 4 ersichtlich,
hatte die äußere Umfangsoberfläche 2 eine
Härte von 61
Rockwell C und der Bereich 3 bis zu einer Tiefe von 3 mm
von der äußeren Umfangsoberfläche 2 eine
Härte von
59 Rockwell C sowie dieser Bereich mit einer Tiefe von 3 mm von
der Oberfläche 2 einen
Härtegradienten von
2/3 HRC/1 mm von der Oberfläche 2 nach
innen. Die innere Umfangsoberfläche 4 wies
eine Härte
von 62 Rockwell C auf, der Bereich 5 bis zu einer Tiefe
von 1 mm von der Oberfläche 4 eine
Härte von
61 Rockwell C und die Mitte der Dicke des Laufrings eine Härte von
39 Rockwell C. Weiter enthielten der Bereich 3 bis zu einer
Tiefe von 3 mm von der äußeren Umfangsoberfläche 2 einen
Gehalt an Restaustenit von 11 Vol.-% und der Bereich 5 mit
einer Tiefe von 1 mm von der inneren Umfangsoberfläche 4 einen
Austenitrestgehalt von 13 Vol.%.
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Die
nach dem vorbeschriebenen Verfahren hergestellten äußeren Laufringe 1 wurden
für den
Zusammenbau zu Wälzlagern
benutzt, die sodann als Stützwalzen
in einer mehrstufigen Walzmaschine eingesetzt wurden. In diesem
Falle waren selbst nach 6-monatigem Einsatz, d.h. einer Einsatzzeit,
nach der bei Verwendung von konventionellen äußeren Laufringen eine Abnahme
und Auswechslung erforderlich wäre,
noch keinerlei Brüche
oder plastische Verformungen an den äußeren Laufringen 1 festzustellen.
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Als
Nächstes
folgt eine Beschreibung einer zweiten erfindungsgemäßen Ausführungsform
eines Wälzlagers.
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Das
Wälzlager
umfasst einen inneren Laufring, dessen äußere Umfangsoberfläche als
Lauffläche dient,
einen äußeren Laufring
mit einer als Lauffläche
dienenden inneren Umfangsoberfläche
zur Verwendung als Stützwalze
in mehrstufigen Walzmaschinen, und eine Anzahl zylindrischer Rollen,
die zwischen den inneren und äußeren Laufringen
angeordnet sind.
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Der
innere Laufring und die Rollen sind aus einsatzgehärtetem Stahl
wie Nickel-Chrom-Molybdän- oder
Chrom-Molybdän- Stahl hergestellt.
Die Lauffläche
des inneren Laufrings und die Abwälzflächen der Rollelemente weisen
jeweils eine Oberflächenhärte von
61 bis 65 Rockwell C sowie eine effektive gehärtete Schicht mit einer Härte von
61 bis 65 Rockwell C bis zu einer Tiefe von mindestens 0,35 mm auf.
Die effektive gehärtete
Schicht enthält
15 bis 35 Vol.-% Restaustenit und besitzt eine Restdruckspannung
von mindestens 100 MPa auf.
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Wie
aus 5 ersichtlich, ist der äußere Laufring 20 aus
einem Lagerstahl hergestellt und die Oberflächenhärte der inneren Umfangsoberfläche 21 des äußeren Laufrings 20,
d.h. der Lauffläche
desselben, geringer als die der Abwälzflächen der Rollelemente. Die
Differenz zwischen den Oberflächenhärten der
inneren Umfangsoberfläche 21 des äußeren Laufrings 20 und
der Abwälzfläche eines
jeden der Rollelemente liegt für das
Beispiel 1 im Bereich zwischen 0,8 und 1,3 Rockwell C. Der Bereich 23 des äußeren Laufrings 20 von
dessen äußerer Umfangsoberfläche 22 bis
zu einer Tiefe von 3 mm weist eine Härte von 58 bis 62 Rockwell
C auf und enthält
5 bis 18 Vol.-% Restaustenit. Der Mittelbereich der Dicke des äußeren Laufrings 20 zwischen
dessen inneren und äußeren Umfangsoberflächen 21, 22 hat
eine Härte
von 30 bis 45 Rockwell C. Die Härteverteilung
beim äußeren Laufring 20 in
Richtung der Dicke ist dergestalt, dass die Rockwell-C-Härte des
Laufrings von den inneren und äußeren Umfangsoberflächen 21, 22 aus
in Richtung auf den Mittelabschnitt der Dicke ganz allmählich abnimmt.
Der Bereich 23 des äußeren Laufrings 20 von
dessen äußerer Umfangsoberfläche bis
zu einer Tiefe von 3 mm enthält
5 bis 18 Vol.-% Restaustenit.
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Die
Zahlenwerte für
das vorbeschriebene Wälzlager
sind somit aus folgenden Gründen
eingeschränkt:
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Oberflächenhärte der Lauffläche des
inneren Laufrings und der Abwälzflächen der
Rollelemente
-
Beträgt die Oberflächenhärte weniger
als 61 Rockwell C, so besteht die Wahrscheinlichkeit, dass Fremdkörper im
Schmiermittel Eindrücke
verursachen, während
bei einer Härte
von mehr als 65 Rockwell C das Entstehen von Brüchen wahrscheinlich ist.
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Tiefe der effektiven gehärteten Schicht
in der Lauffläche
des inneren Laufrings und in den Abwälzflachen der Rollelemente
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Eine
Tiefe von 0,35 mm ist die Mindesttiefe, um das Entstehen von Eindrücken durch
das Vorhandensein von Fremdkörpern
im Schmiermittel bedingt zu verhindern.
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Restaustenitgehalt der effektiven
gehärteten
Schicht in der Lauffläche
des inneren Laufrings und in den Abwälzflächen der Rollelemente
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Restaustenit
besitzt Eigenschaften, welche die Zähigkeit der Matrix der effektiven
gehärteten
Schicht dahingehend verbessern, dass Rissbildungen unterdrückt werden
und trotz des Vorhandensein von Fremdkörpern die Lebensdauer verlängert wird,
während
diese Wirkung nicht gegeben ist, wenn der Restaustenitgehalt unter
15 Vol.-% liegt. Bei einem Gehalt von über 35 Vol.-% sind Verformungen
wahrscheinlich.
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Restdruckspannung der effektiven
gehärteten
Schicht in der Lauffläche
des inneren Laufrings und in den Abwälzflächen der Rollelemente
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Beträgt die Restdruckspannung
weniger als 100 MPa, so besteht Anfälligkeit für das Entstehen von Oberflächenrissen
in der Lauffläche
des inneren Laufrings und den Abwälzflächen der Rollelemente.
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Oberflächenharte der Lauffläche des äußeren Laufrings
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Diese
Oberflächenhärte ist
niedriger vorgesehen als die der Abwälzflächen der Rollenelemente, weil der
bruchempfindlichere äußere Laufring
mit einer verbesserten Zähigkeit
ausgestattet werden muss, indem seine Härte verringert wird, damit
das Wälzlager
eine hohe Bruchfestigkeit aufweist. Um dem Wälzlager eine mit der Verschleißfestigkeit
in Einklang zu bringende Festigkeit und damit eine verbesserte Haltbarkeit
mitzugeben, sollte die Differenz in der Oberflächenhärte zwischen der inneren Umfangsoberfläche des äußeren Laufrings
und der Abwälzfläche der
Rollelemente im Bereich zwischen 0,8 und 1,3 Rockwell C liegen und
vorzugsweise 1 Rockwell C betragen.
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Härte
des Bereichs des äußeren Laufrings
von dessen äußerem Umfang
bis zu einer Tiefe von 3 mm
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Liegt
die Härte
unter 58 Rockwell C, so ist der äußere Laufring
anfällig
für plastische
Verformungen, während
bei einer Härte
von mehr als 62 Rockwell C Brüche
wahrscheinlich sind.
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Restaustenitgehalt des Bereichs des äußeren Laufrings
von dessen äußerem Umfang
bis in eine Tiefe von 3 mm
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Ist
der Restaustenitgehalt kleiner als 5 Vol.-%, so ergibt sich eine
unzureichende Zähigkeit
und daraus resultierend eine geringere Bruchfestigkeit. Bei einem
Gehalt von mehr als 18 Vol.-% ist der äußere Laufring anfällig für Alterungsverformungen
mit hieraus resultierenden Maßfehlern
und entsteht stellenweise ein Bereich hohen Lagerdrucks, in dem
Brüche
entstehen können.
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Der
Bereich des äußeren Laufrings
von dessen äußerer Umfangsoberfläche bis
in eine Tiefe von 3 mm erhält
deshalb die vorgenannte Härte
und den vorgenannten Restaustenitgehalt, weil der äußere Laufring in
diesem Falle nachgeschliffen werden kann, um Fehlstellen in seiner äußeren Umfangsoberfläche zu beseitigen,
und weil darüber
hinaus der äußere Laufring
in diesem Falle weniger anfällig
für wärme- und
lastbedingte Alterungsverformungen ist.
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Härte des Mittelbereichs der
Dicke des äußeren Laufrings
zwischen dem inneren und dem äußeren Umfang
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Liegt
diese Härte
unter 30 Rockwell C, so ist der Laufring empfindlich für plastische
Verformungen und weist er eine unzureichende Festigkeit auf, so
dass sein Einsatz beispielsweise als Stützwalze einer mehrstufigen
Walzmaschine nicht geeignet ist. Bei einer Härte von mehr als 45 Rockwell
C stellt sich eine unzureichende Zähigkeit, die eine unzureichende
Bruchfestigkeit zur Folge hat. Vorzugsweise sollte die Härte im Bereich zwischen
35 und 42 Rockwell C liegen.
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Wie
im Falle der vorstehend mit Bezug auf 2 und 3 beschriebenen
ersten Ausführungsform wird
der Laufring 20 im Wege des nachstehenden Verfahrens hergestellt:
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Zunächst wird
in einer vorbestimmten Form ein äußerer Laufring-Rohling
aus einem Stahl mit 0,8 bis 1,3 Gew.-% C, 0,35 bis 0,8 Gew.-% Si,
0,3 bis 1,2 Gew.-% Mn und 0,9 bis 1,5 Gew.-% Cr sowie einem Rest bestehend
aus Eisen und unvermeidlichen Verunreinigungen hergestellt. Der
Rohling wird sodann 1 bis 3 Stunden lang auf 800 bis 880°C erhitzt
und anschließend
in Abschrecköl
gehärtet.
In dem Abschreckölbad
sind vor dem Härten
eine erste Ölspritzdüse, die
in Axialrichtung des Roh lings verläuft und auf der Mittelachse
innerhalb des inneren Umfangs desselben angeordnet ist, sowie zweite Ölspritzdüsen mit
Verlauf in Achsrichtung des Rohlings und Anordnung in gleichen Abständen um
dessen äußeren Umfang
herum angeordnet. Das Abschrecköl
wird über
die erste Düse
mit einem Druck von 0,2 bis 0,8 kg/cm2 auf
die innere Umfangsoberfläche
des Rohlings und entsprechend über
die zweiten Düsen
mit einem Druck von 1,4 bis 2,1 kg/cm2 auf
die äußere Umfangsoberfläche des
Rohlings gespritzt.
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Nach
Beendigung des Härtevorgangs
wird der äußere Laufring-Rohling
dem Abschreckölbad
entnommen und einer Temperbehandlung unterzogen. Schließlich werden
die inneren und äußeren Umfangsflächen und
die gegenüberliegenden
Seitenflächen
des Rohlings nach Vorgabe geschnitten und geschliffen. Hiermit ist
der äußere Laufring
fertiggestellt.
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Die
in dem Verfahren zur Herstellung des äußeren Laufrings anhängigen Zahlenwerte
sind aus folgenden Gründen
eingeschränkt.
Hinsichtlich der eingesetzten Stahlbestandteile gelten grundsätzlich die
gleichen Gründe
wie vorstehend für
die erste Ausführungsform
beschreiben.
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Aufheiztemperatur
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Ist
die Aufheiztemperatur niedriger als 800°C, so ist es unmöglich, den
inneren und äußeren Umfangsoberflächen des äußeren Laufrings
jeweils die gewünschte
Härte mitzugeben,
während
Temperaturen über 880°C das Wachstum
grobkörniger
Kristalle sowie die Bildung eines Überschusses an Karbidfestlösung als zweite
Phase in der Matrix ermöglichen,
so dass die geforderte Abwälzlebensdauer
und Bruchfestigkeit nicht bereitgestellt werden können.
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Aufheizzeit
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Ist
die Aufheizzeit kürzer
als 1 Stunde, so läuft
durch unzureichendes Durchwärmen
eine mangelhafte Wärmebehandlung
ab, während
sich eine Aufheizzeit von mehr als 3 Stunden in höheren Wärmebehandlungskosten
niederschlägt.
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Druck zum Aufspritzen des Abschrecköls auf die
inneren und äußeren Umfänge des äußeren Laufring-Rohlings
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Liegt
der Druck zum Aufspritzen des Abschrecköls auf die inneren und äußeren Umfangsoberflächen des äußeren Laufring-Rohlings
unter dem unteren Grenzwert, so kann diesen inneren und äußeren Umfangsoberflächen des äußeren Laufrings
nicht die geforderte Härte
mitgegeben werden, während
bei einem über dem
oberen Grenzwert liegenden Druck das Innere des Laufrings eine übermäßige Härte von
mehr als 45 Rockwell C erhält.
Spritzdruck ist der Druck an der Öffnung der Spritzdüse. Die Öffnungen
der Düsen
zum Spritzen von Abschrecköl
auf die äußere Umfangsoberfläche des äußeren Laufring-Rohlings
werden vorzugsweise in einem Abstand von 150 bis 300 mm, weiter
bevorzugt von 200 bis 250 mm, von der äußeren Umfangsoberfläche des
Rohlings angeordnet.
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Als
Nächstes
sei nachfolgend ein Beispiel für
die zweite Ausführungsform
der Erfindung beschrieben.
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Ein
hohlzylindrischer äußerer Laufring-Rohling
mit einem äußeren Durchmesser
von 300 mm, einem inneren Durchmesser von 218 mm und einer Länge von
173 mm wurde aus einem Stahl mit 1,02 Gew.-% C, 0,55 Gew.-% Si,
1,01 Gew.-% Mn, 0,015 Gew.% P, 0,003 Gew.-% S, 0,09 Gew.-% Cu, 0,07
Gew.-Ni, 1,10 Gew.-% Cr und 0,02 Gew.-% Mo sowie einem Rest bestehend
aus Eisen und unvermeidlichen Verunreinigungen hergestellt.
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Der äußere Laufring-Rohling
wurde sodann 90 Minuten lang bei 860°C erhitzt und anschließend zum Härten in
Abschrecköl
der Qualität
Master Quench A mit einer Temperatur von 80°C eingesetzt, wobei Abschrecköl über eine
erste Abschrecköl-Spritzdüse mit einem
Druck von 0,65 kg/cm2 gegen die innere Umfangsoberfläche und
entsprechend über
zweite Spritzdüsen
mit einem Druck von 1,9 kg/cm2 gegen die äußere Umfangsoberfläche des
Rohlings 10 in das Ölbad
gespritzt wurde. Es waren acht Ölspritzdüsen 13 vorgesehen und
es betrug die Abschreckzeit 6 Minuten und die Ölspritzzeit 6 Minuten.
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Nach
Beendigung der Härtebehandlung
wurde der äußere Laufring-Rohling
aus dem Abschreckölbad entnommen,
wurden die Ringe 11 entfernt und wurde der Rohling 10 auf
die Dauer von 5 Stunden zum Tempern auf 200°C erhitzt. Die inneren und äußeren Umfangsoberflächen und
die gegenüberliegenden
Seitenflächen
des Rohlings wurden anschließend
nach Vorgabe geschnitten und geschliffen.
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Die
Härteverteilung
des so hergestellten äußeren Laufrings 20 wurde
in dessen Bereich von der äußeren Umfangsoberfläche 22 bis
zur inneren Umfangsoberfläche 21 in
der Mitte der Laufringlänge
gemessen. Wie dies aus der die Ergebnisse darstellenden 6 ersichtlich
ist, hatte die äußere Umfangsoberfläche 22 eine
Härte von
59,1 Rockwell C, der Bereich bis zu einer Tiefe von 3 mm von der äußeren Umfangsoberfläche eine
Härte von
58,0 Rockwell C, die innere Umfangsoberfläche eine Härte von 62,0 Rockwell C und
die Mitte der Dicke des Laufrings eine Härte von 35 Rockwell C. Weiter
enthielt der Bereich 23 bis zu einer Tiefe von 3 mm von
der äußeren Umfangsoberfläche 22 einen
Gehalt an Restaustenit von 14 Vol.-%.
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Es
wurden innere Laufringe und zylindrische Rollen hergestellt. Die
Lauffläche
eines jeden der inneren Laufringe wies eine Oberflächenhärte von
62,3 Rockwell C und eine effektive gehärtete Schicht mit einer Tiefe von
1 mm und einer Härte
von 61 bis 62,3 Rockwell C 21 Vol.-% Restaustenit sowie eine Restdruckspannung von
186 MPa auf. Die Abwälzflächen der
Rollen hatten eine Oberflächenhärte von
63,0 Rockwell C. Diese inneren Laufringe und Rollen sowie die äußeren Laufringe 20,
die in der vorbeschriebenen Art und Weise hergestellt worden waren,
wurden zu Wälzlagern
zusammenfügt,
die sodann in eine mehrstufige Walzmaschine eingebaut wurden, wobei
die äußeren Laufringe
als Stützwalzen
dienten. In diesem Falle waren selbst nach 6-monatigem Einsatz,
d.h. einer Einsatzzeit, nach der bei Verwendung von konventionellen äußeren Laufringen
eine Abnahme und Auswechslung erforderlich wäre, noch keinerlei Brüche oder
plastische Verformungen an den äußeren Laufringen 20 bzw.
keine Fehlstellen in den inneren und äußeren Laufringen sowie den
Rollen festzustellen.