DE19524957A1 - Wälzlager - Google Patents
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- C21D9/00—Heat treatment, e.g. annealing, hardening, quenching or tempering, adapted for particular articles; Furnaces therefor
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- C21D1/00—General methods or devices for heat treatment, e.g. annealing, hardening, quenching or tempering
- C21D1/18—Hardening; Quenching with or without subsequent tempering
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- C21D1/22—Martempering
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
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- C22C—ALLOYS
- C22C38/00—Ferrous alloys, e.g. steel alloys
- C22C38/18—Ferrous alloys, e.g. steel alloys containing chromium
- C22C38/38—Ferrous alloys, e.g. steel alloys containing chromium with more than 1.5% by weight of manganese
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- F16C33/00—Parts of bearings; Special methods for making bearings or parts thereof
- F16C33/30—Parts of ball or roller bearings
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- F16C33/58—Raceways; Race rings
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Description
Die Erfindung betrifft ein Wälzlager nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1 ein Verfahren zur Wärmebehandlung eines solchen Lagers und die
Verwendung desselben.
Ein Problem bei Wälzlagern z. B. im Kraftfahrzeugbereich ist der Betrieb
mit Feststoffpartikeln im Schmierstoff. Ist es nicht oder nicht wirtschaftlich
möglich, das Eindringen von Fremdkörpern in das Lager zu vermeiden, so
wird die Lebensdauer der betroffenen Lager drastisch reduziert.
Der durch Schmutz verursachte Ausfallmechanismus bei Wälzlagern sieht
folgendermaßen aus:
- - Die Überrollung von Schmutzpartikeln führt zu einer einmaligen Überhöhung der Beanspruchung auf der Laufbahn an der betroffenen Stelle. Dies ist für die betroffene Stelle ein einmaliger Vorgang, der in den meisten Fällen nicht unmittelbar zu einem die Gebrauchsfähigkeit des Lagers beendenden Schaden führt.
- - Durch das Überrollen von Schmutzpartikeln entstehen abhängig von der Härte der Partikel und davon, ob diese dabei zerbrechen oder nicht, unterschiedlich geformte Eindrücke in der Laufbahn, samt umgebenden Materialaufwerfungen und Störungen des Eigenspannungszustandes. Diese stellen die eigentliche Schädigung für den weiteren Betrieb des Wälzlagers dar.
- - An den Eindrücken werden bei der Überrollung die Lastverteilung im Hertzschen Kontakt, die Kinematik und die Schmierungsverhältnisse gestört. Damit wird dort die Belastung der Kontaktfläche und der darunter liegenden Werkstoffbereiche erhöht. Dieser Effekt bleibt nach Entstehung des Eindruckes für alle folgenden Überrollungen im Prinzip erhalten, nur das Ausmaß der Beanspruchungserhöhung wird durch eventuelle spätere plastische Verformung der Randaufwerfungen des Eindruckes bzw. durch Anriß- oder Pittingbildung an diesen Stellen noch verändert.
- - Die Schädlichkeit eines solchen Eindruckes hängt von der Höhe seiner Randaufwerfung, seiner Größe in Bezug auf die Größe des Kontaktgebietes und seiner Lage in Bezug auf die Überrollrichtung ab.
- - Die plastische Verformung des Eindruckrandes und die dort überhöhten Beanspruchungen (Normalspannungen durch gestörte Kontaktgeometrie, Schubspannungen durch gestörte Schmierung) führen zur beschleunigten Werkstoffermüdung und zur Schadensbildung (Anrisse, Pittings). Häufigste Schadensform ist das in Überrollrichtung einem Eindruck nachgelagerte sog. V-Pitting.
Ein Wälzlager, das gegen Verschmutzung unempfindlich ist, muß also aus
einem Werkstoff bzw. Werkstoffgefüge bestehen, welcher bzw. welches
folgende Bedingungen erfüllt:
- - Durch die Überrollung von Fremdpartikeln sollen möglichst kleine Eindrücke, vor allem mit sehr geringen Randaufwerfungen entstehen (Härte).
- - Der Werkstoff muß ausreichend plastisches Verformungsvermögen haben, damit nicht bereits beim Überrollen der Schmutzpartikel Risse entstehen (Ermüdungsfestigkeit, Zähigkeit).
- - Die beanspruchungs- bzw. verformungsinduzierte Bildung von unangelassenem Martensit (dieser ist sehr spröde) aus Restaustenit beim Entstehen der Eindrücke muß vermieden werden.
- - Die bei der Entstehung bereits stark verformten und verfestigten Randaufwerfungen der Eindrücke sollen ein möglichst hohes Restverformungsvermögen besitzen, damit sie bei weiteren Überrollungen wieder teilweise eingeglättet werden können.
- - Wird bei der Rückverformung das Verformungsvermögen der Randaufwerfungen erschöpft oder kommt es zur verformungsinduzierten Bildung von Martensit, so entstehen Anrisse, die zur Pittingbildung führen. Dies ist zu vermeiden.
Man hat versucht (siehe DE 20 49 206 A1), die oben geschilderte
Problematik dadurch in den Griff zu bekommen, daß bei Wälzlagern die
Laufringe und die Wälzkörper aus durchgehärteten Werkstoffen bestehen,
wobei die Wälzkörper eine Randhärte von 62±2 HRC und einen
Restaustenitgehalt von max. 10% aufweisen, während die Laufringe im
Bereich der Laufbahnen eine Randhärte von 60 HRC und einen
Restaustenitgehalt von mind. 10% haben sollen. Daraus ist auch bekannt,
Laufringe und Wälzkörper aus durchgehärteten Werkstoffen mit einer
Randhärte von mind. 58 HRC und einem Restaustenitgehalt von mind.
10% zu fertigen. Dabei wird auf die positive Wirkung der sich
ausbildenden Druckeigenspannungen gehofft und die nachteilige Wirkung
des entstehenden spröden unangelassenen Martensits nicht
berücksichtigt.
Aus der DE 39 22 720 C2 ist es bekannt, Wälzlagerteile aus einem
Manganstahl mit mittlerem Kohlenstoffgehalt herzustellen, die noch einer
zusätzlichen Aufkohlung oder Carbonitrierung unterworfen werden, wobei
ein Einsatz des erhaltenen einsatzgehärteten Manganstahls mit mittlerem
Kohlenstoffgehalt 25% bis 45% erhalten gebliebenen Austenit enthalten
soll. Eine Optimierung des Werkstoffzustandes auf einen besonders
stabilen Restaustenit erfolgt nicht.
Es hat sich jedoch gezeigt, daß die Menge an Restaustenit im Lager gar
nichts über die Eignung eines Werkstoffes bzw. Werkstoffzustandes für
den Betrieb unter verschmutzten Bedingungen aussagt. Wesentlich
wichtiger ist die Qualität und der mikrostrukturelle Aufbau des
Restaustenits. Dieser sollte gegen thermische und spannungsinduzierte
martensitische Umwandlung möglichst stabil sein, um die obengenannten
negativen Effekte zu vermeiden.
Es ist deshalb Aufgabe der Erfindung, ein Wälzlager der eingangs
genannten Art zur Verfügung zu stellen, das auch im Betrieb mit
Feststoffpartikeln in der Umgebung oder bei Einlagerungen im
Schmierstoff eine erhöhte Lebensdauer aufweist und gegen
Verschmutzung unempfindlich ist.
Die Lösung dieser Aufgabe gelingt mit den im kennzeichnenden Teil des
Anspruchs 1 angegebenen Merkmalen. Ein Verfahren zur
Wärmebehandlung eines derartigen Lagers ist in Anspruch 2 angegeben.
Anspruch 3 beinhaltet die spezielle Verwendung solcher Lager.
Damit ist es gelungen, ein Wälzlager zu schaffen, bei dem die
Legierungszusammensetzung und die Wärmebehandlung unter
Berücksichtigung der geschilderten Erkenntnisse optimal und gezielt auf
diese besondere Art der Beanspruchung abgestimmt ist, was eine
deutliche Steigerung der Lebensdauer zur Folge hat.
Gleitbeanspruchungen der Laufbahn werden durch das gute
Verformungsvermögen des stabilen Restaustenits gleichfalls besser
ertragen. Das Schadensakkumulationsvermögen bis zur Anrißbildung wird
deutlich verbessert, die Rißausbreitung und damit die Pittingbildung
verzögert. Leichte Gleitbeanspruchungen helfen dabei sogar,
Randaufwerfungen von Fremdpartikeleindrücken schneller
zurückzuverformen. Vorteilhaft wirkt sich auch der Restaustenitzustand
aus, der neben einer guten Verformbarkeit ein starkes
Verfestigungsvermögen aufweist, da damit der Anrißbildung entgegen
gewirkt wird.
Der nach Anspruch 1 und 2 erzeugte Restaustenit ist bei mehrachsiger
Beanspruchung unterhalb der zyklischen Streckgrenze und bei
thermischer Belastung bis max. 120°C mindestens 2000 Std. stabil.
Die Erfindung soll an einigen Schaubildern näher erläutert werden.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Tabelle einer vergleichenden Lebensdaueruntersuchung,
Fig. 2 eine Vergrößerung von Pittings,
Fig. 3 Vergrößerte Randaufwerfungen an Eindrücken harter Fremdkörper,
Fig. 4 ein Schema einer Schädigung der Laufbahn durch eingedrückte
Partikel,
Fig. 5 eine Grafik der Lebensdauervergleiche.
Wie aus Fig. 1 ersichtlich ist, haben die erfindungsgemäßen Wälzlager
gegenüber den Standardlagern besonders unter ungüstigen Bedingungen
eine zum Teil 5fach höhere Lebensdauer. Verglichen wurde ein
Standardlager 7205B mit einem erfindungsgemäßen Lager bei einer
Drehzahl von 12000 U/min und die Lebensdauer L₁₀ und L₅₀ in Stunden.
Aus Fig. 2 links ist deutlich die plastische Verformung des Eindruckrandes
zu sehen. Die dort auftretenden überhöhten Beanspruchungen
(Normalspannungen durch gestörte Kontaktgeometrie, Schubspannungen
durch gestörte Schmierung) führen zur beschleunigten
Werkstoffermüdung und zur Schadensbildung (Anrisse, Pittings). Die
häufigste Schadensform, das in Überrollrichtung einem Eindruck
nachgelagerte V-Pitting ist deutlich zu sehen. Die linke Bildhälfte stammt
von einem Pitting, das von einem Eindruck ausgeht, während die rechte
Bildhälfte ein "klassisches" Pitting zeigt.
Die in Fig. 3 dargestellten verformten Randaufwerfungen sind bei ihrer
Entstehung bereits verfestigt. Sie weisen bei dem erfindungsgemäßen
Lager jedoch ein hohes Restverformungsvermögen auf, wodurch sie bei
weiteren Überrollungen wieder teilweise eingeglättet werden.
Wie aus dem Schema in Fig. 4 zu ersehen ist, ragen die
Randaufwerfungen über die Schmierfilmdicke hinaus, wodurch
Gleitreibung entsteht, die jedoch beim erfindungsgemäßen Wälzlager
insofern positiv wirken, als sie ein Einglätten bei nachfolgenden
Überrollungen bewirken.
Die erhöhte Lebensdauer zeigt auch die Grafik in Fig. 5. Sowohl das
Standardlager 7205B als auch das erfindungsgemäße Lager waren durch
vier Eindrücke HRC ED mit 0,18 mm ⌀ vorgeschädigt und wurden bei
Drehzahlen um 12 000 U/min. gefahren.
Claims (3)
1. Wälzlager mit Innenring, Außenring und dazwischen angeordneten, ggf.
von einem Käfig auf Abstand gehaltenen Rollkörpern, wobei Innenring
und/oder Außenring und/oder Wälzkörper eine Härte von 58-64 HRC und
ein Gefüge aus Martensit und Restaustenit aufweisen, dadurch
gekennzeichnet, daß Innenring, Außenring und Rollkörper aus einem
Stahl mit 0,90%-1,30% C, 0,60%-1,20% Si, 1,10%-1,60% Mn und 1,30%-1,70%
Cr, Rest Fe und Spuren anderer Elemente bestehen und das
Gefüge 7%-25% stabilisierten Restaustenit aufweist.
2. Verfahren zur Wärmebehandlung von Wälzlagerteilen nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß zur Erzeugung des stabilisierten
Restaustenits die Wälzlagerteile unmittelbar nach dem Abschrecken bei
einer isothermen Umwandlung im Bereich des unterkühlten Austenits
einer Temperatur von 60°C-120°C und einer Dauer von bis zu 10 Std.
ausgesetzt werden und anschließend ohne vorherige Abkühlung bei
170°C-230°C angelassen werden und erst dann auf Raumtemperatur
abgekühlt werden.
3. Wälzlager nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß sie
dort verwendet werden, wo in der Umgebung oder im Schmierstoff mit
dem Eindringen oder Einlagern von Feststoffpartikeln gerechnet werden
muß.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995124957 DE19524957A1 (de) | 1995-07-08 | 1995-07-08 | Wälzlager |
BR9602995A BR9602995A (pt) | 1995-07-08 | 1996-07-05 | Mancal de rolamento |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995124957 DE19524957A1 (de) | 1995-07-08 | 1995-07-08 | Wälzlager |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19524957A1 true DE19524957A1 (de) | 1997-01-09 |
Family
ID=7766367
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1995124957 Ceased DE19524957A1 (de) | 1995-07-08 | 1995-07-08 | Wälzlager |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
BR (1) | BR9602995A (de) |
DE (1) | DE19524957A1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19726909C1 (de) * | 1997-06-25 | 1999-02-11 | Gkn Automotive Ag | Gleichlaufdrehgelenk |
EP1321686A2 (de) * | 2001-12-05 | 2003-06-25 | Koyo Seiko Co., Ltd. | Wälzlager und Herstellungsverfahren des äusseren Laufringes welcher in ein Wälzlager eingesetzt wird |
US6874943B2 (en) | 2001-12-05 | 2005-04-05 | Koyo Seiko Co., Ltd. | Antifriction bearing and process for producing outer race for use in antifriction bearing |
-
1995
- 1995-07-08 DE DE1995124957 patent/DE19524957A1/de not_active Ceased
-
1996
- 1996-07-05 BR BR9602995A patent/BR9602995A/pt not_active Application Discontinuation
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19726909C1 (de) * | 1997-06-25 | 1999-02-11 | Gkn Automotive Ag | Gleichlaufdrehgelenk |
EP1321686A2 (de) * | 2001-12-05 | 2003-06-25 | Koyo Seiko Co., Ltd. | Wälzlager und Herstellungsverfahren des äusseren Laufringes welcher in ein Wälzlager eingesetzt wird |
EP1321686A3 (de) * | 2001-12-05 | 2004-12-15 | Koyo Seiko Co., Ltd. | Wälzlager und Herstellungsverfahren des äusseren Laufringes welcher in ein Wälzlager eingesetzt wird |
US6874943B2 (en) | 2001-12-05 | 2005-04-05 | Koyo Seiko Co., Ltd. | Antifriction bearing and process for producing outer race for use in antifriction bearing |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
BR9602995A (pt) | 1999-08-03 |
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Legal Events
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8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
8127 | New person/name/address of the applicant |
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8131 | Rejection |