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Technischer Bereich
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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen neuartigen Hyperthermophilen,
der von Kompost gewonnen wird und sich bei 80°C oder darüber vermehren kann.
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Technischer Hintergrund
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Bisher
wurden thermophile Mikroben hergestellt, um auf organische Abfälle wie
Kot von Haustieren, Exkremente und Urin, Schlamm und städtische
Abfälle
zu wirken, um die Abfälle
aerob zu fermentieren und sie geruchlos und trocken zu machen und
somit Kompost herzustellen. Als solche thermophile Mikroben sind ferner
thermophile Aktinomyceten, die zur Gattung Thermoactinomyces oder
Thermomonospora gehören
(JP 55-121992 A), ein Gemisch aus thermophilen, aeroben und sporenbildenden
Bakterien wie solche, die zur Gattung Bacillus oder Geobacillus
gehören,
oder Milchsäure
produzierende Bakterien (JP 51-129759 A), aerober Bacillus subtilis
(JP 6-5197 A), Bakterien, die zur Gattung Thermus aquaticus gehören, mit
Lignin-Solubilisierungsfähigkeit
(JP 6-105679 A), die aeroben Cellulose abbauenden Bakterien Clostridium
thermocellum, Thermus aquaticus (JP 6-191977) und so weiter bekannt.
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Obwohl
die Fermentationstemperatur infolge der Fermentationswärme zum
Zeitpunkt der Fermentation auf 70°C
oder mehr ansteigt, steigt die Temperatur trotz der Verwendung dieser
Mikroben jedoch höchstens bis
auf 80°C
und folglich können
Saprophyten, insbesondere sporenbildende Saprophyten, nicht vernichtet werden.
Zudem liegt die Zahl nützlicher
Bakterienzellen in dem erzeugten Dünger bei höchstens etwa 100.000.000 je
g (Trockendünger),
so dass die Düngewirkung,
wenn die Zellen als Dünger
verwendet werden, nicht stark genug ist.
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Zur
Lösung
dieser Probleme bezüglich
der Entsorgung von Schlamm haben die Autoren der vorliegenden Erfindung
intensive Studien durchgeführt,
um ein fermentiertes Produkt zu erhalten, das den Schlamm reinigt,
indem der Schlamm einer Fermentationsbehandlung bei hohen Temperaturen
von 85°C
oder darüber,
bevorzugter 95°C
oder darüber,
ausgesetzt wird, um Saprophyten, Unkrautsamen und dergleichen zu
vernichten, und das eine große
Zahl nützlicher
Bakterienzellen enthält.
Als Ergebnis fanden die Erfinder ein Verfahren zum Gewinnen eines
fermentierten Schlammprodukts, das eine große Zahl nur der nützlichen
Bakterienzellen enthält,
das die folgenden Schritte beinhaltet: Zugeben einer Kultur eines
Bakteriums, das bei Temperaturen von nicht weniger als 85°C wächst und
aus Erde der Kirishima-Vulkanregion in der Kagoshima-Präfektur,
Japan, gewonnen wird, zu Rohschlamm und Vermischen; und Aussetzen
des resultierenden Gemischs einer aeroben Fermentation, um die Saprophyten
und Samen in dem Schlamm bei einer Fermentationstemperatur von 85°C oder mehr
zu vernichten und den Schlamm zu reinigen; und haben für das Verfahren
ein Patent erlangt (
JP 3064221
B ). Der fermentierte Schlamm wird als Kompost verwendet,
in dem mesophile, aerobe, sporenbildende Bakterien, thermophile,
aerobe, sporenbildende Bakterien, Thermophile und dergleichen, die
zur Gattung Bacillus oder Geobacillus gehören, in großer Zahl vorliegen.
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Somit
sind etwa 1.000.000.000 Bakterienzellen je g des fermentierten Schlamms
enthalten, wobei die Bakterien vorwiegend aerobe Bakterien, thermophile
Bakterien und thermodule Sporen wie in Tabelle 1 dargestellt beinhalten. Tabelle
1
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In
Kultur wurde andererseits eine Kolonie, die auf der Kulturplatte
dominant wuchs, ausgewählt,
um ein isoliertes Bakterium zu erhalten, und das isolierte Bakterium
wurde einer morphologischen Beobachtung und dergleichen unterzogen,
um nach Mikroben zu suchen, die möglicherweise mit der Fermentation
zusammenhängen.
Es zeigte sich, dass die folgenden Mikroben mit der Fermentation
zusammenhängen. Tabelle
2
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Wie
oben beschrieben, wurde gezeigt, dass hauptsächlich polymorphe, sporenlose,
grampositive Bazillen, aerobe sporenbildende Bakterien (mesophil
und thermophil) involviert sind.
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Andererseits
wurde eine Messung von Thermophilen mit Bezug auf die Beschreibung
in „Methods
for Isolating Microbes",
YAMAZATO, Kazuhide und drei andere, Hrsg., veröffentlicht von R & D Planning, durchgeführt. Der
dominante Thermophile waren aerobe, sporenbildende Bakterien (thermophil).
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Ferner
wurden das mesophile, aerobe, sporenbildende Bakterium (isoliertes
Bakterium a), das thermophile, aerobe, sporenbildende Bakterium
(isoliertes Bakterium b) und der Thermophile (isoliertes Bakterium c),
die in der oben erwähnten
Suche nach Mikroben vorwiegend isoliert wurden, einer morphologischen
Beobachtung, physiologischen Eigenschaftstests und einer Messung
des GC-Gehalts von DNA in Bakterienzellen unterzogen. Die Ergebnisse
sind in Tabelle 3 enthalten. Tabelle
3
(Fortsetzung)
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Das
isolierte Bakterium a entsprach keiner der Spezies im Hinblick auf
die Eigenschaften, so dass seine Spezies nicht identifiziert wurde.
Das isolierte Bakterium b wies ein gutes Wachstum auf einem leicht
alkalischen Medium (pH 8,0 bis 8,5) auf, wuchs aber nicht auf einem
Medium mit pH 7,0; die Ergebnisse von Tests bezüglich anderer Eigenschaften
legten nahe, dass es eine Spezies nahe Bacillus badius oder B. brevis
war. Das Bakterium b hat jedoch Eigenschaften, die für diese
beiden nicht typisch sind, so dass die Spezies nicht identifiziert
wurde. Ferner kann das isolierte Bakterium c, da es bakteriologische
Eigenschaften aufwies, die mit denen von Geobacillus stearothermophilus
identisch waren, als die gleiche Spezies identifiziert werden. Eine
große
Differenz bei ihrem GC-Gehalt
legte jedoch den Schluss nahe, dass sie eng verwandte Spezies sind.
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Diese
isolierten Bakterien wurden bei Agency of Industrial Science and
Technology, National Institute of Bioscience and Human-Technology
(derzeit National Institute of Advanced Industrial Science and Technology,
Patent Microorganism Depository) hinterlegt, wo jeweils die folgenden
Akzessionsnummern zugeteilt wurden: YM-01 Akzessionsnummer FERM
P-15085 für
das isolierte Bakterium a, YM-02 Akzessionsnummer FERM P-15086 für das isolierte
Bakterium b und YM-03 Akzessionsnummer FERM P-15087 für das isolierte Bakterium
c.
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Die
Autoren der vorliegenden Erfindung führten ferner Studien über die
Anwesenheit solcher Mikroben durch, die bei hohen Temperaturen in
Kompost wachsen, und fanden überraschenderweise
einen Hyperthermophilen, der zu einer neuen Gattung gehört und sich
bei hohen Temperaturen von 75°C
oder darüber
stark vermehrt, bei 85°C
noch immer vermehrt, sich aber bei 50°C oder darunter nicht vermehrt.
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Offenbarung der Erfindung
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Eine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen neuartigen Thermophilen,
insbesondere einen Hyperthermophilen, von Kompost zu gewinnen, der
durch Fermentieren von Schlamm bei 85°C oder darüber erhalten wird.
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Zur
Lösung
der oben erwähnten
Probleme haben die Autoren der vorliegenden Erfindung versucht, nach
thermophilen Mikroben zu suchen, die im Kompost vorliegen, der durch
Fermentieren von Schlamm bei 85°C
oder darüber
erhalten wird (Markenname Satsuma Soil; hergestellt vom Bureau of
Waterworks Department, Kagoshima City), und als Ergebnis haben die
Erfinder ein absolut aerobes Bakterium gefunden, das sich bei einer
Kulturtemperatur für
gewöhnliche
Bakterien (30 bis 40°C)
nicht vermehrt, bei 70 bis 85°C,
insbesondere bei 80°C
oder darüber,
jedoch stark wächst
und sich vermehrt. Die Erfinder haben dann eine phylogenetische
Systematikanalyse an dem Bakterium auf der Basis der Nucleotidsequenz
von 16S rDNA durchgeführt. Als
Ergebnis haben die Autoren der vorliegenden Erfindung gefunden,
dass, obwohl dieses absolut aerobe Bakterium gramnegativ ist und
keine Sporenbildungsfähigkeit
hat, es den grampositiven Bodenbakterien der Gattung Bacillus oder
Geobacillus ähnlich
ist, aber ein Bakterium ist, das von diesen Bakterien zumindest
auf Gattungsebene unabhängig
ist. Die Autoren der vorliegenden Erfindung nannten das Bakterium
Caldothrix satsumae YM081 und hinterlegten es bei der International
Patent Organism Depositary, dem National Institute of Advanced Industrial
Science and Technology, einer unabhängigen Verwaltungsinstitution
unter dem Ministerium für
Wirtschaft, Handel und Industrie, wo die Akzessionsnummer FERM P-18589
zugeteilt wurde. Danach wurde das Bakterium an die internationale
Verwahrstelle überführt, wo
ihm die Akzessionsnummer FERM BP-8233 zugeteilt wurde.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft somit einen neuartigen Hyperthermophilen,
der zur Gattung Caldothrix gehört
und sich bei 80°C
oder darüber
vermehrt.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen neuartigen Hyperthermophilen,
der zu Caldothrix satsumae gehört.
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Insbesondere
betrifft die vorliegende Erfindung den Caldothrix satsumae YM081
Stamm (FERM BP-8233), der ein neuartiger Hyperthermophile ist.
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Ferner
umfasst die gesamte Nucleotidsequenz von 16S rDNA dieses Bakteriums
eine Nucleotidsequenz wie in SEQ ID Nr. 1 in der Sequenzauflistung
dargestellt.
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Kurzbeschreibung der Zeichnungen
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1 ist
ein Stammbau der Gattung Caldothrix der vorliegenden Erfindung auf
der Basis von 16S rDNA. Es ist zu beachten, dass in 1 YM081
den Caldothrix satsumae YM081 Stamm angibt, den Hyperthermophilen
der vorliegenden Erfindung.
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2 ist
eine optische Mikrofotografie vom Caldothrix satsumae YM081 Stamm
der vorliegenden Erfindung.
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3 ist
eine Rasterelektronenmikrofotografie vom Caldothrix satsumae YM081
Stamm der vorliegenden Erfindung.
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4 ist
eine Transmissionselektronenmikrofotografie vom Caldothrix satsumae
YM081 Stamm der vorliegenden Erfindung.
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5 ist
eine Elektronenmikrofotografie (5000fache Vergrößerung) eines ultradünnen Abschnitts
einer Zelle vom Caldothrix satsumae YM081 Stamm der vorliegenden
Erfindung.
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6 ist
eine grafische Darstellung der temperaturabhängigen Generationszeit des
Caldothrix satsumae YM081 Stamms der vorliegenden Erfindung.
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Beste Methode zur Umsetzung
der Erfindung
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Der
erfindungsgemäße Hyperthermophile
wurde von Kompost (Markenname Satsuma Soil) isoliert, der durch
Fermentieren von organischen Abfällen
wie Exkrementen und Urin aus Kagoshima City, Kagoshima-Präfektur,
Japan, bei hohen Temperaturen mit dem in der
JP 3064221 B beschriebenen
Verfahren erzeugt wurde. Als Isolationsverfahren wurde das folgende
Verfahren angewendet.
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Zu
5 ml eines Mediums mit der in der folgenden Tabelle 4 beschriebenen
Zusammensetzung wurden etwa 0,1 g des oben genannten Komposts gegeben.
Die Subkultivierung wurde wiederholt, während die Temperatur auf 80°C gehalten
wurde, um das Bakterium anzureichern, und anschließend wurden
seine Isolation und Reinigung auf einer Platte wiederholt, die das
gleiche Medium wie oben beschrieben enthielt, dem Gellan-Gummi zugegeben
wurde. Tabelle
4
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Die
mikrobiologischen Eigenschaften und die taxonomische Position des
so erhaltenen Bakteriums waren wie folgt.
- 1)
Morphologisch ist es ein langer Bazillus mit einer Breite von 0,5 μm und einer
Länge von
3 μm. Die
Ergebnisse der Gramfärbung
waren negativ. Die Elektronenmikroskopbeobachtung eines ultradünnen Abschnitts
der mikrobiellen Zelle zeigte auch, dass die Oberflächenstruktur
der Zelle vom gramnegativen Typ ist, d.h. es wurde die Existenz
einer Außenmembran
neben der Zellmembran (Plasmamembran) und der Zellwand beobachtet.
Es hat keine Sporenbildungsfähigkeit.
- 2) Es wächst
stark bei 70 bis 85°C;
bei 50°C
oder darunter wird kein Wachstum beobachtet. Bei hohen Temperaturen
von 75°C
oder mehr vermehrt es sich stark und selbst bei 85°C wird eine
Vermehrung beobachtet. Es ist ein obligatorischer Aerobier.
- 3) Der optimale pH-Wert zur Vermehrung ist neutral. Der pH-Bereich,
in dem es sich vermehren kann, liegt bei 6 bis 9. Es weist außerdem einen
schwachen Halophilismus auf.
- 4) Es weist eine Assimilierbarkeit von verschiedenen Proteinen
wie Albumin und Casein sowie Stärke
auf.
- 5) Es hat Ureaseproduktivität,
aber keine Nitratreduktionsfähigkeit.
Es hat keine Wasserstoffsulfidproduktivität oder Indolproduktivität.
- 6) Der G+C-Gehalt von DNA ist 70,0%.
- 7) Es wurde eine phylogenetische Systematikanalyse auf der Basis
der Nucleotidsequenz von 16S rDNA durchgeführt. Die Ergebnisse sind in 1 und
Tabelle 6 dargestellt. Ferner ist die gesamte Nucleotidsequenz von
16S rDNA in der SEQ ID Nr. 1 in der Sequenzauflistung dargestellt.
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Wie
oben beschrieben, ist das Bakterium der vorliegenden Erfindung der
Gattung Bacillus oder Geobacillus von grampositiven Bodenbakterien
mit Sporenbildungsfähigkeit ähnlich,
obschon das Bakterium gramnegativ ist und keine Sporenbildungsfähigkeit
hat. Das Bakterium ist jedoch von diesen Bakterium zumindest auf
Gattungsebene unabhängig.
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Anhand
dessen wurde gezeigt, dass die Mikrobe der vorliegenden Erfindung
zu Eubacteriales gehört und
ein Hyperthermophile ist. Außerdem
wurde anhand der Nucleotidsequenz von 16S rDNA gezeigt, dass die Mikrobe
Geobacillus stearothermophilus ähnlich
ist, jedoch eine davon unabhängige
Gattung bildet.
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Beispiele
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Die
vorliegende Erfindung wird anhand der folgenden Referenzbeispiele
und Beispiele beschrieben. Die vorliegende Erfindung ist jedoch
nicht als auf diese Referenzbeispiele und Beispiele beschränkt anzusehen.
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Referenzbeispiel 1
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1. Herstellung einer Zellkultur
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Erde
(37 bis 40°C)
einer Schwefelzone im Kirishima Vulkangürtel in Makizono, Bezirk Aira,
Kagoshima-Präfektur,
Japan, und Erde von einem Reisfeld in der Nähe davon, wo grüne Flechten
wachsen, wurden miteinander vermischt. Dem Gemisch wurde eine wässrige Saccharoselösung in
einer Menge von 3 bis 4 Liter/m3 zugegeben,
wobei die Saccharoselösung
dadurch erhalten wurde, dass Saccharose in Wasser mit dem 500 bis
1000fachen Volumen der Saccharose gelöst wurde. Das resultierende
Gemisch wurde kultiviert, indem es bei 40 bis 50°C 30 bis 50 Tage lang stehen
gelassen wurde. Aliquoten der Kultur wurden mit Rohschlamm in mehreren
Partien vermischt, die dann unter aeroben Bedingungen mit Luftzufuhr
fermentiert wurden. Die Partie mit einer Fermentationstemperatur
von 85°C
oder darüber
wurde als Zellkultur übernommen.
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2. Behandlung von Rohschlamm
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Einem
Gemisch aus Kot von Tieren, Abwasserschlamm, Abfallstärke und
Küchenabfällen wurde Löschkalk
zugegeben, um eine Geruchsbeseitigungsbehandlung durchzuführen. Anschließend wurde
eine 80 Gewichtsteile-Aliquote davon mit 20 Gewichtsteilen der Zellkultur
vermischt, die im obigen Schritt 1 erzeugt wurde, und eine Fermentation
wurde in einem Fermentationstank unter aeroben Bedingungen durchgeführt. Dadurch
stieg die Temperatur des fermentierten Produkts von Raumtemperatur
auf 85 bis 95°C
innerhalb von einem Tag an. Bei dieser Temperatur wurde die Fermentation
etwa 3 Tage lang fortgeführt
und am 5. Tag nach Fermentationsbeginn wurde das Produkt verrührt (vermischt).
Aufgrund des Mischvorgangs ging die Temperatur des fermentierten
Produkts auf etwa 60°C
zurück,
aber innerhalb von etwa 1 Tag stieg sie auf 85 bis 95°C. Die Fermentation
wurde fortgesetzt und die Temperatur wurde dabei 5 Tage lang gehalten.
Durch mehrmaliges Wiederholen der Fermentations- und Mischvorgänge wurden
die Temperatur des fermentierten Produkts zum Zeitpunkt des Vermischens
und die Fermentationstemperatur allmählich verringert. Der Tag,
an dem die Temperatur des fermentierten Produkts zum Zeitpunkt des
Vermischens auf etwa 35°C
nach viermaliger Wiederholen dieser Vorgänge zurückging, wurde als letzter Fermentationstag
definiert. Das erhaltene fermentierte Produkt wurde getrocknet,
um braune Körnchen
zu bilden, die als organischer Dünger
verwendet werden konnten.
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3. Herstellung von Rohmaterialkompost
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80
Gewichtsteile Rohschlamm, der erhalten wurde, indem Schlamm von öffentlichem
Abwasser aus Kagoshima, Kagoshima-Präfektur,
Japan, einer Kompressionsdehydratisierung zur Reduzierung seines
Wassergehalts auf 68% ausgesetzt wurde, und 20 Gewichtsteile der
im obigen Schritt 2 erhaltenen Zellkultur wurden vermischt. Das
Gemisch wurde in einen Fermentationsraum gegeben, in den Luft vom
Boden aus zugeführt
wurde, um die Fermentation durchzuführen. Am 7. Tag nach Fermentationsbeginn
erreichte die Temperatur 98°C.
Nach einer Fermentationsdauer von 10 Tagen, als die Fermentationstemperatur
von 98°C
zu sinken begann, erfolgte ein Mischvorgang, damit die Fermentation
wieder vonstatten gehen konnte. Nachdem zunächst eine Temperatur von 99°C erreicht
wurde, d.h. 10 Tage nach dem Vermischen, ging die Temperatur abrupt
auf 60 bis 70°C
zurück.
An diesem Punkt wurde das Fermentationsprodukt im Fermentationsraum
verteilt, um schnell auf Umgebungstemperatur abzukühlen, um
braunes fermentiertes Schlammpulver zu erhalten. Das fermentierte
Schlammpulver kann als Kompost oder Zellkultur oder Medium zur Durchführung der
oben genannten Fermentation verwendet werden.
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Beispiel 1
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Isolierung des Hyperthermophilen
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Etwa
0,1 g des im Referenzbeispiel 1 erzeugten Komposts wurden in 5 ml
des in Tabelle 4 beschriebenen Mediums inokuliert und wiederholt
transplantiert und bei 80°C
kultiviert, um das Bakterium anzureichern. Anschließend fand
eine Isolierung und Reinigung des Bakteriums wiederholt auf Platten
statt, die ein Medium mit der gleichen Zusammensetzung wie oben
beschrieben enthielten, wozu Gellan-Gummi gegeben wurde, um den
erfindungsgemäßen Hyperthermophilen
zu erhalten.
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Man
beachte, dass die Kompostprobe Pepton/Hefeextrakt-Medium (0,5% Pepton,
0,3% Hefeextrakt, pH 7,2) zugegeben und das resultierende Gemisch
bei 70°C
kultiviert wurde, worauf eine Isolierung der vermehrten Bakterienzellen
auf einer Agarplatte (pH 7,2, 70°C)
folgte. Als Ergebnis wurden Geobacillus stearothermophilus, von
dem man bisher angenommen hatte, dass er für die Fermentation des Komposts
bei einer Temperatur von 70°C
oder mehr verantwortlich ist, und eine Reihe anderer neuartiger
Thermophile gefunden.
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Beispiel 2
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Mikrobiologische Eigenschaften von Hyperthermophilen
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Der
im Beispiel 1 erzeugte erfindungsgemäße Hyperthermophile wurde in
ein Agarmedium mit einem pH-Wert von 7 bis 8 inokuliert, das 0,3%
Casein, 0,2 Hefeextrakt, 0,1% Stärke
und 5% NaCl enthielt, und 24 Stunden lang bei 80°C kultiviert; anschließend wurden
die mikrobiologischen Eigenschaften untersucht. Die erhaltenen Ergebnisse
sind in Tabelle 5 dargestellt.
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Die
Mikroskopbilder des Hyperthermophilen sind in den
2 bis
5 dargestellt. Tabelle
5
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Als
Ergebnis wurde erklärt,
dass das erfindungsgemäße Bakterium,
obwohl es zu Eubacteriales gehört,
gramnegativ ist und keine Sporenbildungsfähigkeit hat, das Isolat eng
verwandt mit grampositiven Bodenbakterien ist, die Sporenbildungsfähigkeit
haben und zur Gattung Bacillus oder Geobacillus gehören, allerdings ist
das Isolat mit ihnen nicht monophyletisch und gehört somit
zu einer neuartigen Gattung. Was den GC-Gehalt von DNA betrifft,
gab es ferner kein Bakterium, das 90% oder mehr Sequenzhomologie
zur Basissequenz der 16S rDNA von C. satsumae YM081 wie in Tabelle
1 dargestellt aufwies, und das erfindungsgemäße Bakterium war gleich weit
entfernt (jeweils 85%) von den beiden Gattungen, d.h. Bacillus und
Geobacillus, so dass entschieden wurde, dass es eine neuartige Gattung
war (siehe Tabelle 6 und 1). Diese Gattung wurde somit
Caldothrix genannt. Da die optimale Vermehrungstemperatur 80°C beträgt, wurde
gezeigt, dass dieses Bakterium ein Hyperthermophile ist.
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Ein
Vergleich der biochemischen Eigenschaften zwischen Caldothrix satsumae
YM081 der vorliegenden Erfindung und Bacillus subtilus ist in Tabelle
7 enthalten. Tabelle
7
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Das
oben erwähnte
Bakterium einer neuartigen Gattung der vorliegenden Erfindung wurde
Caldothrix satsumae YM081 Stamm genannt und beim Patent Microorganism
Depository, National Institute of Advanced Industrial Science and
Technology hinterlegt, wo die Akzessionsnummer FERM P-18598 zugeteilt
wurde. Anschließend
wurde das Bakterium zu einer internationalen Verwahrstelle überführt, wo
die Akzessionsnummer FERM BP-8233 zugeteilt wurde.
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Beispiel 3
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Beziehung zwischen Temperatur und Wachstum
des Caldothrix satsumae YM081 Stamms
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Der
Caldothrix Satsumae YM081 Stamm wurde in Medium aus Stärke/Casein/Hefeextrakt
inokuliert, und die Kultur wurde mit 120 rpm bei jeweiligen vorbestimmten
Temperaturen geschüttelt
und die Verdopplungszeit (Zeit, bis sich die Zellanzahl verdoppelt
hat) wurde gemessen. Die Ergebnisse sind in 6 dargestellt.
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Anhand 6 ist
erkennbar, dass die optimale Vermehrungstemperatur des Bakteriums
bei 78°C
lag. Die Verdopplungszeit bei 78°C
betrug etwa 26 Minuten, wohingegen die Verdopplungszeit bei 82°C bei etwa 55
Minuten lag, und selbst bei 82°C
setzte das Bakterium die Vermehrung mit der halben Geschwindigkeit
unter optimalen Bedingungen fort.
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Ferner
ermöglichte
die Zugabe einer aus dem Kompost extrahierten wässrigen Lösung zu dem Medium sogar eine
Vermehrung bei 85°C,
wie in Tabelle 8 dargestellt ist. Tabelle
8
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Industrielle Anwendbarkeit
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Wird
die Fermentationskultur in organische Abfälle wie Exkremente und Urin
als Rohmaterial inokuliert, um eine Fermentation durchzuführen, dann
steigt die Fermentationstemperatur aufgrund der Anzahl von Mesophilen,
die zur Gattung Bacillus oder Geobacillus gehören. Während die Fermentationstemperatur
steigt, beginnt der Hyperthermophile C. satsumae der vorliegenden
Erfindung anschließend,
sich an der Zersetzung und Fermentation der organischen Abfälle zu beteiligen.
Folglich kann der erfindungsgemäße Hyperthermophile
vorteilhafterweise zum Beispiel als ein Impfbakterium oder -medium
zur Zersetzung oder Fermentation organischer Abfälle bei hohen Temperaturen
verwendet werden, um Kompost zu produzieren.
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Ferner
sind durch den Hyperthermophilen produzierte Protease und Amylase
bei hohen Temperaturen aktiv, so dass mit der Produktion von hitzeresistenten
Enzymen durch Nutzen dieser Eigenschaft gerechnet werden kann.
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Bemerkungen zu hinterlegten biologischen
Materialien
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- A. Name und Adresse der Organisation, bei der die biologischen
Materialien hinterlegt wurden:
Name: Patent Microorganism Depository,
National Institute of Advanced Industrial Science and Technology Adresse:
Postleitzahl: 305-8565, Chuo No. 6, 1, Higashi 1-Chome, Tsukuba-shi, Ibaragi-ken, Japan.
- B. Datum der Hinterlegung bei der Organisation A: 7. November
2002
(Datum der ursprünglichen
Hinterlegung: 13. November 2001)
- C. Von der Organisation A erteilte
Hinterlegungsnummer:
FERM BP-8233
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