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Die
Erfindung betrifft nematische Flüssigkristallvorrichtungen,
die mit anisotropen Vorsprüngen ausgebildet
sind, sowie Verfahren zu deren Herstellung.
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Die
Erfindung kann dazu verwendet werden, eine Verbesserung beim Erzielen
und, falls erforderlich, Isolieren des Betriebszustands einer Pi-Zelle-Flüssigkristallvorrichtung
bei niedrigen Spannungen zu erzielen. Die Erfindung kann auch zu
einer Keimbildung der Betriebszustände ausgehend von den global
stabilen Zuständen
bei einer BTN-Vorrichtung und zum Isolieren der Betriebszustände gegeneinander
und gegen den global stabilen Zustand verwendet werden.
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Die
Erfindung ist insbesondere bei Flachtafeldisplays und Pi-Zellen,
wie sie bei LCTV verwendet werden, anwendbar. Eine andere Anwendung
besteht beim Einsatz von BTN-Displays in Mobilerzeugnissen.
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Die
Veröffentlichung 'Electro-optic Switching in
Oriented Liquid Crystal Films' von
P. D. Berezin, L. M. Blinov, I. N. Kompanets und V. V. Nikitin,
Juli-August 1973, Sov. J. Quant. Electron Vol. 3, S. 78–79 beschreibt
das Erzielen kurzer Ansprechzeiten bei einem nematischen Flüssigkristall,
die in unverdrillten Zellen mit geringer Oberflächenverkippung erzielt werden.
Aus der Veröffentlichung
heraus ist es unklar, ob die Orientierungsrichtungen der zwei Flächen parallel
oder antiparallel sind. Die kurzen Schaltzeiten werden dadurch erzielt,
dass eine Vorspannung angelegt wird, so dass die optische Modulation hauptsächlich auf
einer Umorientierung der Flüssigkristallmoleküle nahe
dem Oberflächenbereich
verursacht ist, während
diejenigen im Volumen im Wesentlichen homöotrop verbleiben. (Siehe beispielsweise die
Zeilen 11–19,
Spalte 1, Seite 79, gemeinsam mit den Zeilen 14–17, Spalte 2, Seite 78.)
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Durch
die Veröffentlichung 'The pi-Cell: A Fast
Liquid Crystal Optical Switching Device' von P. J. Bos und K. R. Koehler/Beran,
1984, Mol. Cryst. Liq. Cryst., Vol. 113, S. 329–339 wird eine Pi-Zelle als Flüssigkristalldisplaymo dus
eingeführt,
der grundsätzlich
schnell ist, da die Symmetrie der Vorrichtung die nachteiligen Effekte
eines strömungsinduzierten "Rückwärts"drehmoments beseitigt, das auf den Flüssigkristalldirektor
zum Zellenzentrum hin ausgeübt
wird. Diese Pi-Zelle verfügt über eine
parallele Oberflächenverkippung
(der Begriff "parallel" bezieht sich hier
auf die Reiberichtungen an den zwei Zellenoberflächen statt auf die Direktoren),
so dass bei niedrigen Spannungen der Splay(oder H-)zustand stabil
ist (siehe die 3b, Seite 332). Bei höheren Spannungen
tritt ein Umschalten zwischen einem Hoch- und einem Niederspannungsbiege(oder
V-)zustand auf (siehe die 2B, Seite
331).
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US 4,566,756 beschreibt
eine für
d/p < 0,25 dotierte
Pi-Zelle. Als Ergebnis der Dotierung bildet diese Vorrichtung bei
niedrigen Spannungen den H-Zustand nicht aus, und bei hohen Spannungen verbleibt
sie im T-Zustand, nicht im V-Zustand.
Jedoch verfügt
der T-Zustand bei hohen Spannungen über ähnliche optische Eigenschaften
wie der V-Zustand. Dieser Modus überwindet
dann die Keimbildungsprobleme der herkömmlichen Pi-Zelle, und er zeigt
bei hohen Spannungen ähnliche
optische Eigenschaften. Unglücklicherweise
führt bei
niedrigeren Spannungen der Effekt der charakteristischen Verdrillung
auf die optischen Eigenschaften zu schlechterem Funktionsvermögen als
bei einer herkömmlichen
Pi-Zelle.
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EP-0,996,028 beschreibt
die gattungsmäßige Verwendung
von Keimbildungsbereichen zum Auslösen des Wachstums des V-Zustands
ausgehend vom H-Zustand. Für
eine Pi-Zelle-Vorrichtung und eine komplementäre, negative Pi-Zelle oder
ein SBD sind spezielle Beispiele angegeben. Neben der Angabe einer
strukturierten Oberflächenvorverkippung
zum Erzeugen dieser Keimbildungsbereiche ist auch eine In-situ-Polymerisation
eines Keimbildungsbereichs, beispielsweise in den Zwischenräumen zwischen
Pixeln, angegeben. Eine beschriebene Technik zum Strukturieren der
Oberflächenverkippung
besteht darin, strukturierte, reaktive Mesogenschichten zu verwenden.
Diese sind jedoch dünn, und
sie stehen nicht beträchtlich
in den Flüssigkristall hinein.
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EP-0,965,876A2 beschreibt
die Verwendung einer im Wesentlichen homöotropen Ausrichtung zum Umgeben
des aktiven Pixelbereichs innerhalb eines herkömmlichen Displays auf Basis
einer Pi-Zelle mit geringer Oberflächenvorverkippung. Bei null Volt
isoliert die umgebende, im Wesentlichen homöotrope Ausrichtung die Pixel
gegen eine Neuausbildung des H-Zustands; bei null Volt relaxiert
das Pixel dann in den Verdrillungszustand (T-Zustand) (siehe die
Zusammenfas sung, Spalte 2, Seite 3, Zeilen 39–44 und den Anspruch 1). Die
Vorrichtung wird im V-Zustand bei höheren Spannungen betrieben.
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Die
japanische Patentanmeldung
JP-A-9 90432 (Toshiba)
offenbart das Bereitstellen von Keimbildungsorten innerhalb einer
Tafel mit Pi-Zelle. Die Keimbildungsorte werden dadurch bereitgestellt, dass
Abstandshalterkugeln oder -säulen
innerhalb der Pi-Zelle-Tafel eingeschlossen werden, und das Flüssigkristallmaterial
von einer isotropen Phase in eine nematische Phase abgekühlt wird,
während
ein elektrisches Feld an die Tafel angelegt wird. Dies führt dazu,
dass einige der Abstandshalterkugeln oder -säulen als Keimbildungsorte für das Wachstum des
V-Zustands wirken. Jedoch kann das Positionieren der Abstandshalter
nicht leicht kontrolliert werden.
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Die
japanische Patentanmeldung
JP-A-9 218411 (Sekisui)
offenbart ein LCD mit einem Biegeausrichtungszustand, der, beim
Fehlen eines angelegten Felds, durch das Vorliegen von Abstandshaltern
in Form kugelförmiger
Teilchen stabilisiert ist. Die Abstandshalter verfügen über eine
solche Oberflächenenergie,
dass Flüssigkristallmoleküle benachbart
zu den Ausrichtungsschichten hauptsächlich parallel zu diesen ausgerichtet
sind. Damit jedoch diese Technik funktioniert, muss während der
anfänglichen Ausrichtung
der Vorrichtung ein Feld angelegt werden. Auch können die Teilchen nicht so
positioniert werden, dass sie außerhalb der Pixelaperturen
liegen, so dass das Kontrastverhältnis
des Displays durch das Vorliegen der Teilchen verringert wird.
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EP-A-1,102,110 beschreibt
die Verwendung doppelbrechender Abstandshalter (beispielsweise solcher
aus polymerisierbaren, reaktiven Mesogenen) in einem Flüssigkristalldisplay,
die über
dieselbe optische Eigenschaft wie einer der Zustände der Schaltzustände des
Flüssigkristalldisplays
verfügen.
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DE 2,849,402A1 beschreibt
ein Display mit sowohl variablen als auch invariablen Teilen. Die
variablen Teile bestehen aus Flüssigkristall,
während die
invariablen Teile aus einem doppelbrechenden Material hergestellt
sind, das zwischen der Ober- und der Unterseite verläuft. Diese
invariablen Teile wirken auch als Abstandshalter.
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US-6,201,588 beschreibt
eine Flüssigkristallvorrichtung,
bei der mindestens eine Ausrichtungsschicht aus einem Gemisch monofunktioneller
und difunktioneller reaktiver Mesogene hergestellt ist, wobei das
Verhältnis
dieser Materialien so wirkt, dass die Oberflächenvorverkippung des zusammenhängenden
Flüssigkristallmaterials
kontrolliert wird. Es ist angegeben, dass dann, wenn der Prozentsatz
des monofunktionellen reaktiven Mesogens erhöht wird, die Verkippung an
der Grenzfläche
RM/Luft erhöht ist.
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US-5,995,184 beschreibt
die Herstellung von Dünnschicht-Verzögerungsplatten
aus polymerisierbaren reaktiven Mesogenen. Es ist der Zusatz eines Additivs
angegeben, das zur Grenzfläche
RM/Luft wandert, um die Oberflächenenergie
zu modifizieren und dadurch die Verkippung der Moleküle des reaktiven
Mesogens an dieser Oberfläche
zu kontrollieren, und insbesondere ist eine Verringerung des Verkippungswinkels
an der Grenzfläche
RM/Luft angegeben.
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EP 0,880,052 beschreibt
die Herstellung von Flüssigkristallvorrichtungen
mit mehreren Domänen unter
Verwendung einer strukturierten, dünnen, verdrillten, reaktiven
Mesogenschicht über
einer herkömmlichen
Ausrichtungsschicht. Obwohl die
5 der
britischen Anmeldung (9710481.4) im
nicht reaktiven Mesogenbereich eine parallele Ausrichtung und über diesem
eine verdrillte Ausrichtung zeigt, werden die Bereiche über dem
reaktiven Mesogen nicht zur Keimbildung eines Betriebszustands ausgehend
von einem Nichtbetriebszustand bei der Spannung Null verwendet.
Dies wird zusätzlich
durch die Bereiche über
dem RM unterstützt,
die dieselbe Fläche
wie Bereiche nicht über
dem RM aufweisen, und dass die Anmeldung explizit angibt, die RM-Schicht
so dünn wie
möglich
auszubilden.
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EP 0,018,180 und Journal
of Applied Physics Vol. 52, Nr. 4, S. 3032 (1981) offenbaren das
Grundbetriebsprinzip einer bistabilen, verdrillt nematischen (BTN)
Vorrichtung, d. h. das Umschalten zwischen zwei metastabilen Zuständen vom
Verdrillungswinkel Φ ± 180°, wobei ein
Zustand mit dem Winkel Φ° der globale,
stabile Zustand ist, der nicht verwendet wird. Diese Dokumente offenbaren
auch die Verwendung einer Isolierung durch Verringerung der Zellendicke in
den nicht adressierten Bereichen. Eine BTN-Vorrichtung ist eine
langsamere Vorrichtung als eine Pi-Zelle, jedoch ist sie in den
zwei Zuständen Φ ± 180° stabil,
wovon der Name bistabil herrührt.
Es wird gesagt, dass eine typische BTN-Vorrichtung über antiparallele
Ausrichtung verfügt,
da die Reiberichtungen an den zwei Flüssigkristallflächen antiparallel sind.
Dies führt
tatsächlich
dazu, dass die Direktoren an den zwei Flächen des Flüssigkristalls parallel zueinander
ausgerichtet sind.
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Die
japanische Patentanmeldung
JP-A-2000-338494 beschreibt die Herstellung
von BTN-Vorrichtungen mit einem Isolationsbereich zwischen benachbarten
Pixeln, der einen HAN-Zustand, eine gleichmäßig liegende Helix oder eine
fokalkonische Textur bildet. Die Ausbildung erfolgt durch Strukturieren
der Oberflächenvorverkippung
der Ausrichtungsschicht in solcher Weise, dass die Vorverkippung
in Zwischenräumen
zwischen Pixeln verschieden von der im Bereich innerhalb eines Pixels ist.
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Ein
antiparalleles BTN verfügt über drei
mögliche
stabile Verdrillungszustände,
beispielsweise 0°, 180° und 360°, allgemeiner
die Verdrillungszustände (Phi – Pi), Phi
und (Phi + Pi). Bei geeigneter Adressierung kann auf zwei dieser
Zustände
zugegriffen werden, und sie können
als Betriebszustände
verwendet werden. Die Energie dieser drei stabilen Verdrillungszustände hängt vom
Dicke-Ganghöhe(d/p)-Verhältnis ab,
und sie differiert in solcher Weise, dass der Zustand mit niedrigster
Energie, der normalerweise toplogisch von den beiden anderen stabilen
Verdrillungszuständen
verschieden ist, keinem Betriebszustand, beispielsweise Phi, entspricht. Dies
führt zur
Keimbildung und zum Wachstum des energetisch begünstigten (jedoch unerwünschten) Zustands über eine
gewisse Zeitperiode, wenn einmal die Spannung eingeschaltet ist.
Selbst wenn dieser unerwünschte
Zustand keine Keimbildung erfährt,
wenn die Spannung ausgeschaltet ist, ist Bistabilität und Isolierung
nicht möglich,
da der energetisch günstigere
der Betriebszustände
langsam in den anderen einwächst.
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EP-A-1 070 981 offenbart
ein Verfahren zum Herstellen eines Flüssigkristalldisplays, bei dem
eine Resistschicht auf einem Elektrodensubstrat angeordnet wird
und der Resist strukturiert wird, um mehrere diskrete Vorsprünge auszubilden. Über den
Flüssigkristallvorrichtungen
wird eine Ausrichtungsschicht angeordnet, und diese wird dann gerieben,
um einen Vorverkippungswinkel von ungefähr 5° zu erzeugen.
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EP-A-1 139 151 offenbart
eine bistabile, nematische Flüssigkristallzelle
mit einem Array hochstehender Strukturen, beispielsweise einem Array quadratischer
Säulen,
die an einer Wand der Zelle vorhanden sind. Die hochstehenden Strukturen
verzerren örtlich
die Ausrichtung von Flüssigkristallmolekülen.
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Gemäß einer
ersten Erscheinungsform der Erfindung ist Folgendes geschaffen:
eine Flüssigkristallvorrichtung
mit einer Schicht aus einem nematischen Flüs sigkristall, einer Spannungseinrichtung zum
Anlegen einer Spannung an die Flüssigkristallschicht
sowie einem ersten und einem zweiten Substrat, die jeweils mit einer
Ausrichtungsschicht versehen sind, wobei: die Flüssigkristallschicht zwischen das
erste Substrat und das zweite Substrat eingebettet ist; der nematische
Flüssigkristall
in mindestens einen Betriebszustand und mindestens einen Nichtbetriebszustand
versetzt werden kann; und mindestens eine der Ausrichtungsschichten
mit mehreren Oberflächenvorsprüngen versehen
ist; dadurch gekennzeichnet, dass die Vorsprünge aus einem polymerisierten,
reaktiven Mesogen bestehen; und die Vorsprünge über eine Höhe verfügen, die mindestens 10% der
Dicke der Flüssigkristallschicht
entspricht.
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Gemäß einer
zweiten Erscheinungsform der Erfindung ist Folgendes geschaffen:
ein Verfahren zum Herstellen einer Flüssigkristallvorrichtung, wie sie
in einem beliebigen der vorstehenden Ansprüche definiert ist, das die
folgenden Schritte beinhaltet: Herstellen einer polymerisierbaren,
reaktiven Mesogenschicht auf einem ersten oder zweiten Substrat, Härten der
reaktiven Mesogenschicht durch Bestrahlen derselben durch eine Maske
hindurch, so dass eines der Substrate mit Vorsprüngen beschichtet verbleibt,
und Herstellen einer Flüssigkristallzelle
durch Einbetten einer Schicht aus einem nematischen Flüssigkristallmaterial
zwischen dem ersten Substrat und dem zweiten Substrat; wobei die
Vorsprünge über eine
Höhe verfügen, die
mindestens 10% der Dicke der Flüssigkristallschicht
entspricht.
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Die
Erfindung nutzt Oberflächenvorsprünge aus
anisotropen Materialien (insbesondere aus polymerisierbaren, reaktiven
Mesogenen) zur Keimbildung und/oder Isolation eines Betriebszustands
einer Flüssigkristallvorrichtung
gegenüber
einem Nichtbetriebszustand.
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Die
Erfindung ist insbesondere (jedoch nicht ausschließlich) bei
nematischen Vorrichtungen anwendbar, bei denen der Betriebszustand
vom stabilen Zustand ohne angelegtes Feld topologisch verschieden
ist. Eine derartige Vorrichtung ist eine Pi-Zelle, bei der der V-Betriebszustand
durch Keimbildung aus dem H-Zustand
bei niedriger Spannung entstehen muss. Eine andere derartige Vorrichtung ist
eine BTN-Vorrichtung, die, wenn sie als Speichervorrichtung verwendet
wird, die Isolierung der Betriebszustände gegen den globalen Minimumszustand
und gegeneinander erfordert.
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Techniken
zur Keimbildung des V-Betriebszustands ausgehend vom H-Grundzustand
sind in den Dokumenten
EP 0,996,028 ;
EP 0,965,876 ;
JP-A-990432 zum Stand der
Technik sowie im oben genannten Dokument
JP-A-9218411 angegeben.
EP 0,996,028 und
EP 0,965,876 geben insbesondere ein
Modifizieren der Oberflächenvorverkippung
zum Erzielen einer Keimbildung bei niedriger Spannung an. Jedoch
kann durch Strukturieren unmittelbar an einer Ausrichtungsschicht
ein gelegentlicher Fehlschlag (und demgemäß verringerte Ausbeute) aufgrund
des Einfangs einer Disklination an der Oberfläche auftreten. Bei in
JP-A-990432 und
JP-A-9218411 beschriebenen Verfahren
bestehen diese Probleme nicht, jedoch wird für jeden Arbeitsvorgang die
Vorrichtung idealerweise bei einem angelegten Feld effektiv aus
der isotropen Phase abgekühlt
(um die korrekte anisotrope Struktur um die Abstandshalterkugel oder
-säule
herum zu bilden); dies erweist sich als schwieriger Industrieprozess.
Die in
EP 0,996,028 offenbarte
Alternative einer In-situ-Polymerisation bei angelegtem Feld zeigt
denselben Industriemangel. Die vorliegende Erfindung bildet eine
Lösung
durch Bereitstellen eines vorgeformten, anisotropen Vorsprungs.
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Der
Fachmann erkennt die zusätzliche
Anwendung dieser Technik zur Isolation in einer BTN-Vorrichtung.
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Nun
werden Ausführungsformen
der Erfindung, nur beispielhaft, unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen
beschrieben.
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1 ist
eine schematische Darstellung zum Veranschaulichen des Betriebs
einer Pi-Zelle;
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2 ist
eine schematische Darstellung zum Veranschaulichen des Betriebs
einer BTN-Vorrichtung;
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3a bis 3d sind
schematische Darstellungen zur Herstelltechnik von Ausführungsformen
der Erfindung;
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4a bis 4c veranschaulichen
eine Erläuterung
einer Ausführungsform
der Erfindung;
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5a bis 5c veranschaulichen
eine Erläuterung
einer anderen Ausführungsform
der Erfindung.
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Die 1 ist
eine schematische Darstellung zum Veranschaulichen der Orientierung
von Direktoren 2 zwischen Substraten 4 und 6 in
verschiedenen Betriebszuständen
einer Pi-Zelle, wie dies in den oben angegebenen Dokumenten aus
dem Stand der Technik beschrieben ist.
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Die 2 ist
eine schematische Darstellung zum Veranschaulichen der Orientierung
von Direktoren 8 zwischen Substraten 10 und 12 in
verschiedenen Betriebszuständen
einer BTN-Vorrichtung, wie es im oben angegebenen Stand der Technik
beschrieben ist.
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Eine
erste Ausführungsform
der Erfindung verwendet verdrillte, anisotrope Vorsprünge für eine Keimbildung
des V-Zustands aus dem H-Zustand.
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Gemäß der 3a wurden
zwei mit Indiumzinnoxid-Glas beschichtete Substrate 30 und 42 mit
Ausrichtungsschichten 32 und 33 aus SE610 (Nissan
Chemicals) beschichtet, wie es dem Fachmann bekannt ist. Jedes Substrat 30, 42 wurde
dann unidirektional gerieben, wie es erneut dem Fachmann bekannt
ist. Gemäß der 3b wurde
auf einem dieser Substrate 30 ein Gemisch von 1:3 reaktivem
Mesogen RM257 (Merck) zu Toluol bei 1200 U/Min. (bei 80°C) geschleudert,
wobei das RM257 zuvor mit 1,2% CB15 (Merck) dotiert wurde, um eine Vorsprungsschicht 34 auszubilden.
Bei 80°C
wurde die Vorsprungsschicht 34 aus RM257/CB15 wiederum
durch eine Maske 36 mittels UV-Strahlung 38 ausgehärtet, und
sie wurde dann in Toluol gespült, um
ein Substrat 30 zurückzulassen,
das mit verdrillten, anisotropen Vorsprüngen 40 von ungefähr 2,5 μm Höhe beschichtet
war, wie es in der 3c dargestellt ist. Dieses Substrat 30 wurde
dann unter Verwendung des anderen Substrats 42 zu einer
5 μm dicken
Pi-Zelle fertiggestellt,
wie es in der 3d dargestellt ist. Beim Anlegen
von 1,8 Volt und mehr war es erkennbar, dass der V-Zustand ausgehend
von Gebieten mit anisotropen Vorsprüngen wuchs, um den Rest des
Displays zu bedecken.
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Für diese
Zellendicke und Vorsprungshöhe wurde
herausgefunden, dass die Keimbildung erfolgreich war, wenn zwischen
ungefähr
1% und 3% C315 in das RM257 gemischt wurde.
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Die 4a bis 4c bieten
eine mögliche Erläuterung
dazu, wie die Keimbildung des V-Zustands abläuft, jedoch nur zum Verständnis. Die 4a zeigt
den angenommenen Zellenquerschnitt bei null Volt. Der Hauptteil
der Zelle befindet sich im H-Zustand. Jedoch wird der Flüssigkristall
nahe dem anisotropen Vor sprung 40 im verdrillten Zustand
gehalten, wobei der Zustand innerhalb des Vorsprungs 40 fixiert
ist. Bei ungefähr
1,8 V oder mehr entwickelt sich der Verdrillungszustand nahe dem
anisotropen Vorsprung 40 in den V-Zustand, wie es in der 4b dargestellt
ist, und er wächst
dann, um den Rest des Zellengebiets zu bedecken, wie es in der 4c dargestellt
ist.
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Eine
zweite Ausführungsform
der Erfindung verwendet verkippte, anisotrope Vorsprünge zur Keimbildung
des V-Zustands aus dem H-Zustand.
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Gemäß erneuter
Bezugnahme auf die 3a bis 3d, und
wobei der Einfachheit dieselben Bezugszahlen verwendet sind, wurden
zwei mit Indiumzinnoxidglas beschichtete Substrate 30 und 40 mit
aus SE610 (Nissan Chemicals) hergestellten Ausrichtungsschichten 32 und 33 beschichtet,
wie es dem Fachmann bekannt ist. Dann wurde jedes Substrat 30, 42 unidirektional
gerieben, wie es wiederum dem Fachmann bekannt ist (3a).
Auf einem dieser Substrate 30 wurde ein Gemisch von 4:1:15
Diacrylat RM257 (Merck) zu Monoacrylat RM308 (Merck) zu Toluol bei
1200 U/Min. (bei 80°C)
geschleudert, um eine Vorsprungsschicht 34 auszubilden. Wiederum
bei 80°C
wurde die RM257/RM308-Vorsprungsschicht 34 durch eine Maske
hindurch (3b) UV-gehärtet, und sie wurde dann in
Toluol gespült,
wodurch ein Substrat 30 verblieb, das mit verkippten, anisotropen
Vorsprüngen 40 (3c)
einer Höhe
von ungefähr
2,5 μm (2,5
Mikron) beschichtet war. Dieses Substrat 30 wurde dann
unter Verwendung des anderen Substrats 42 zu einer 5 μm (5 Mikron)
dicken Pi-Zelle fertiggestellt, wie es in der 3d dargestellt
ist. Beim Anlegen von 1,8 Volt und mehr war es erkennbar, wie der
V-Zustand aus den Gebieten der anisotropen Vorsprünge wuchs,
um den Rest des Displays zu bedecken.
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Bei
den obigen beiden Ausführungsformen beträgt die Vorsprungshöhe im Wesentlichen
50% der Zellendicke, wobei es sich um die Dicke des Flüssigkristalls
handelt. Der Fachmann erkennt, dass die Vorsprünge eine Höhe aufweisen können, die
kleiner oder größer als
dies ist, jedoch sollte die Vorsprungshöhe größer als 10% der Zellendicke
sein.
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Die 5a bis 5c bieten
eine mögliche Erläuterung
dazu, wie die Keimbildung des V-Zustands abläuft, jedoch nur zum Verständnis. Die 5a zeigt
den angenommenen Zellenquerschnitt bei null Volt. Der Hauptteil
der Zelle befindet sich im H-Zustand. Jedoch wird der Flüssigkristall
nahe dem anisotropen Vorsprung 40 im V- oder T-Zustand
gehalten. Bei ungefähr
1,8 V und mehr beginnt der V-Zustand nahe dem anisotropen Vorsprung 40 zu wachsen
(5b), und dann wächst er so, dass er den Rest
der Zellenfläche
bedeckt (5c). In der Praxis zeigt der
hergestellte anisotrope Vorsprung 40 keinen rechteckigen
Querschnitt, sondern einen eher trapezförmigen, dreieckigen oder gehrungsförmigen Querschnitt,
was von den genauen Bearbeitungsbedingungen abhängt.
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Der
Fachmann erkennt, dass ein mit hoher Verkippung an der Ausrichtungsgrenzfläche und
geringer Verkippung an der Grenzfläche reaktives Mesogen/Luft
(d. h. der schließlichen
Grenzfläche
reaktives Mesogen/LC) hergestellter anisotroper Vorsprung für eine Keimbildung
des H-Zustands ausgehend vom V-Zustand
verwendet werden könnte.
Dies könnte
unter Verwendung der Lehre des oben genannten Dokuments
US 5,995,184 bewerkstelligt werden.
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Eine
dritte Ausführungsform
der Erfindung verwendet verdrillte und verkippte, anisotrope Vorsprünge zur
Keimbildung des V-Zustands ausgehend vom H-Zustand. Dies ist dasselbe
wie die zweite Ausführungsform
unter Hinzufügung
eines kleinen Prozentsatzes eines chiralen Dotiermittels in das
bifunktionelle, monofunktionelle RM-Gemisch.
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Eine
vierte Ausführungsform
der Erfindung verwendet verkippte, anisotrope Vorsprünge zur
Isolierung von Zuständen
in einer BTN-Vorrichtung. Es hat sich herausgestellt, dass verkippte,
anisotrope Vorsprünge
auch als Isolationsbereiche in BTN-Vorrichtungen wirken. In diesem
Fall ist jedes Pixel einer Anzeigetafel vollständig von einem derartigen Vorsprung
umgeben.
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Eine
fünfte
Ausführungsform
der Erfindung verwendet verdrillte, anisotrope Vorsprünge zur
Isolierung von Zuständen
in einer BTN-Vorrichtung. Es hat sich herausgestellt, dass verdrillte,
anisotrope Vorsprünge
auch als Isolationsbereiche in BTN-Vorrichtungen wirken. In diesem
Fall ist jedes Pixel einer Anzeigetafel vollständig von einem derartigen Vorsprung
umgeben.
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Eine
sechste Ausführungsform
der Erfindung verwendet verkippte und verdrillte, anisotrope Vorsprünge zur
Isolierung von Zuständen
in einer BTN-Vorrichtung.
Es hat sich herausgestellt, dass verkippte und verdrillte, anisotrope
Vorsprünge
auch als Isolationsbereiche in BTN-Vorrichtungen wirken. In diesem
Fall ist jedes Pixel einer Anzeigetafel vollständig von einem derartigen Vorsprung
umgeben.
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Die
Positionierung der Vorsprünge
hängt davon
ab, ob sie zur Keimbildung, zur Isolation oder zu beidem dienen
sollen, wie es unten beschrieben ist.
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Zur
Keimbildung muss ein Vorsprung ein Pixel nicht umgeben. Jedoch ist
er vorzugsweise in jedem Pixel vorhanden, um die Keimbildung innerhalb jedes
Pixels zu gewährleisten.
Auch sollte jeder Vorsprung teilweise mit dem aktiven Bereich des
Pixels überlappen
oder sich benachbart oder dicht zum aktiven Bereich befinden, damit
das angelegte Feld dafür
sorgen kann, dass der gewünschte
Zustand in den aktiven Bereich wächst.
Zur Keimbildung muss der Vorsprung ausreichend nahe am aktiven Bereich liegen,
um aus einem angelegten Feld ausreichenden Einfluss auszuüben. Wenn
das Aperturverhältnis und
Kontrastverhältnisse
nicht ausschlaggebend sind, können
die Vorsprünge
vollständig
innerhalb des aktiven Bereichs liegen.
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Zur
Isolierung muss der Vorsprung jedes Pixel umgeben, um zu verhindern,
dass der unerwünschte
Zustand in es wächst.
Jedoch muss sich der Vorsprung nicht innerhalb des aktiven Bereichs befinden
(er könnte
sich im Zwischenraum zwischen Pixeln befinden, da die Isolierung
kein Feld benötigt, so
dass das Aperturverhältnis
und der Kontrast maximiert werden können.
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Zur
Keimbildung und Isolierung sollte der Vorsprung sowohl jedes Pixel
(zur Isolierung) umgeben als auch teilweise mit ihm überlappen,
oder er sollte benachbart oder dicht zum aktiven Gebiet liegen,
damit das Feld zum Wachstum des gewünschten Zustands führen kann.
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Zum
Maskieren des Vorsprungs kann eine Schwarzmaske verwendet werden.
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Sowohl
Isolierung als auch Keimbildung können bei einer Pi-Zelle, einer
SBD-, einer BTN- einer TN-Vorrichtung mit umgekehrter Verdrillung
sowie anderen derartigen Vorrichtungen verwendet werden.
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Es
ist zu beachten, dass, bei jeder Ausführungsform, nicht alle Vorsprünge dieselben
Eigenschaften aufweisen müssen
oder dass sie an der Keimbildung oder Isolierung teilhaben müssen.