DE60217879T2

DE60217879T2 - Dichtungsvorrichtung

Info

Publication number: DE60217879T2
Application number: DE60217879T
Authority: DE
Inventors: Hans-Detlef Leppert
Original assignee: Draka Comteq BV
Current assignee: Draka Comteq BV
Priority date: 2002-11-25
Filing date: 2002-11-25
Publication date: 2007-11-15
Anticipated expiration: 2022-11-26
Also published as: DE60217879D1; US20040170370A1; EP1422460B1; EP1422460A1; ATE352742T1

Description

ALLGEMEINER STAND DER TECHNIK
Die Erfindung betrifft eine Dichtungsvorrichtung zum Abdichten eines Kabels gegen ein Rohr oder eine Rohrverzweigung, wobei die Dichtungsvorrichtung einen rohrförmigen Körper umfasst, der auf einer Seite durch Elektrofusion an ein Kabel anschließbar ist.
Kabel, insbesondere Lichtleiterkabel, werden oft in Gebäuden, Anlagen, Kundenräumen sowie in Fernleitungs-, städtischen und Zugangsnetzen unter Verwendung bereits vorhandener Rohrinfrastrukturen inner- und außerhalb von Gebäuden verlegt. Kabel werden zum Beispiel in Gas-, Trinkwasser-, Abwasser- oder Heizungsrohren verlegt. Die Kabel müssen an bestimmten Stellen in das Rohrsystem eingeführt und aus diesem wieder herausgeführt werden. Das Fluid, das im System transportiert wird, darf das Rohrsystem nicht an den Stellen verlassen, wo das Kabel in das Rohrsystem eintritt oder es verlässt. Daher muss das Kabel gegen das Rohr oder eine Rohrverzweigung abgedichtet werden, wo das Kabel in das Rohrsystem eintritt oder dasselbe verlässt.
Es ist bekannt, wie man mehrere Gummidichtungen zum Abdichten des Kabels gegen ein Rohr verwendet. Es muss jedoch darauf geachtet werden, dass das Kabel nicht durch zu großen radialen Druck auf das Kabel beeinträchtigt wird und andererseits trotzdem eine effiziente Abdichtung erreicht wird. Ferner nehmen Gummidichtungen, insbesondere Dichtungsringe, einen bestimmten Betrag an radialem Platz ein. Daher muss der Abstand zwischen dem Kabel und der Innenseite des Rohres ausreichend groß sein. Der ringförmige Raum zwischen Kabel und Rohr muss genau berechnet werden, und die Gummidichtungen müssen dementsprechend hergestellt werden. Außerdem neigen Gummidichtungen zum Altern und erfordern daher Pflege.
Aus US 2002/0083976 A1 ist bekannt, wie man Zugangsfittings in ein Gasrohr einführt und ein Anschlussleitungsrohr über einen Seitenzweig der Zugangsfittings einführt. Das Anschlussleitungsrohr wird gegen den Seitenzweig durch eine Elektrofusionskupplung abgedichtet, die am Seitenzweig und an dem Anschlussleitungsrohr durch Elektrofusion angebracht wird.
In US 5,127,630 wird ein Verfahren zum Einführen von Kabeln in ein Rohr beschrieben. Ein Ende des Rohres wird mit einer Kappe verschlossen, die eine Öffnung oder einen Stiel zum Einführen eines Stroms eines Mittels hat und mehrere geschlossene Eintrittskanäle hat. Einer der Eintrittskanäle wird geöffnet und ein Kabel wird durch den geöffneten Eintrittskanal eingeführt. Die Kappe wird am Ende des Rohres mit einem Clip oder Band gesichert.
Es ist das Ziel der Erfindung, eine Dichtungsvorrichtung zum Abdichten von Kabeln gegen Rohre oder Rohrverzweigungen bereitzustellen, die leicht installiert werden kann und die keine Wartung benötigt.
KURZBESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
Dieses Ziel wird durch eine Dichtungsvorrichtung erreicht, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtungsvorrichtung an einem Rohr oder einer Rohrverzweigung an der gegenüberliegenden Seite durch Verschrauben angebracht werden kann. Die Dichtungsvorrichtung kann an dem Rohr oder der Rohrverzweigung angebracht werden und bildet daher eine fluiddichte Verbindung mit dem Rohr oder der Rohrverzweigung. Zu diesem Zweck kann ein Adapter zwischen der Dichtungsvorrichtung und dem Rohr oder der Rohrverzweigung bereitgestellt werden, um das Anbringen zu erleichtern. Der Fuß von z.B. einem sattelförmigen Fitting wird in diesem Zusammenhang als Rohrverzweigung angesehen. Die Dichtungsvorrichtung wird am Kabel durch Elektrofusion angebracht. Dies erfordert, dass zumindest ein Teil der Innenseite des rohrförmigen Körpers der Dichtungsvorrichtung, in dem das Rohr geführt wird, und zumindest der Teil der Außenschicht des Kabels, das im Rohreinlass oder -auslass geführt wird, aus Kunststoff, zum Beispiel Polyethylen (PE), besteht. Die Anwendung von Wärme bewirkt, dass das Kabel mit der Innenseite der Dichtungsvorrichtung verschmolzen wird und umgekehrt. So kann eine dauerhafte, nicht alternde Dichtung zwischen dem Kabel und dem Rohr leicht realisiert werden. Fluid, d.h. Flüssigkeit oder Gas, kann aus dem Rohrsystem nicht entweichen.
Wenn das Rohr oder die Rohrverzweigung nicht aus Kunststoff hergestellt sind, kann die Dichtungsvorrichtung nicht durch Elektrofusion angebracht werden. Der Dichtungseingriff wird durch Aufschrauben der Dichtungsvorrichtung auf das Rohr erhalten. Es besteht auch die Möglichkeit, einen Adapter, der aus Kunststoff besteht, am Rohr oder an der Rohrverzweigung anzubringen, z.B. durch Schrauben des Adapters in oder auf das Rohr oder die Rohrverzweigung, und die Dichtungsvorrichtung am Adapter durch Elektrofusion anzubringen. Die gegenüberliegende Seite der Dichtungsvorrichtung ist so ausgelegt, dass sie auf das Rohr geschraubt werden kann. Daher wird nur eine Art von Dichtungsvorrichtung benötigt, unabhängig vom Rohrmaterial.
Wenn der innere Querschnitt der Seite, die mit dem Kabel verbunden werden kann, an die Form des Kabels angepasst ist, kann ein guter Dichtungskontakt sichergestellt werden. Die Außenseite des Kabels und die Innenseite der Dichtungsvorrichtung berühren sich vorzugsweise bereits vor der Elektrofusion.
Die Elektrofusion kann besonders einfach ausgeführt werden, wenn die Dichtungsvorrichtung aus Polyethylen besteht, insbesondere Polyethylen hoher Dichte (HDPE). HDPE ist für die Elektrofusion besonders geeignet.
In einer vorteilhaften Ausführungsform umfasst das Gehäuse zumindest in Teilen einen elektrischen Widerstandsheizdraht, der in eine dünne Schicht eingebettet ist. Der Draht oder eine Windung eines solchen Drahtes kann sich in enger Nachbarschaft zu der Schicht befinden, die mit dem Kabel verschmolzen werden soll. Der Draht kann also dazu verwendet werden, die Dichtungsvorrichtung und das Kabel an der Stelle zu erwärmen, wo die Teile miteinander verschmolzen werden sollen.
In einer weiteren Entwicklung besteht der Draht aus Kupfer. Kupfer ist besonders für die elektrische Widerstandsheizung geeignet.
Ferner können Vorteile aus der Beschreibung und der beigefügten Zeichnung ersehen werden.
Die Ausführungsformen, die erwähnt werden, dürfen nicht als erschöpfende Aufzählung ausgelegt werden, sondern vielmehr so, dass sie einen beispielhaften Charakter für die Beschreibung der Erfindung besitzen.
Zeichnungen
Die Erfindung wird in den Zeichnungen gezeigt.
1 zeigt einen Querschnitt durch einen Rohrabschnitt und eine Dichtungsvorrichtung gemäß dem Stand der Technik.
2 zeigt die Dichtungsvorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung, die mit einer Rohrverzweigung und einem Kabel verschmolzen ist.
3 zeigt eine Ausführungsform der Dichtungsvorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung.
In 1 wird eine Kunststoff-Rohrverzweigung 1 im Querschnitt gezeigt, die als Austrittspunkt eines Kabels 2 verwendet wird. Das Kabel 2 läuft durch die Rohrverzweigung 1 und den rohrförmigen Körper 3 einer Dichtungsvorrichtung 4, die aus einem Kunststoff besteht. Das Außenmaterial des Kabels 2 ist dasselbe wie das der Dichtungsvorrichtung 4. Mit einem Ende 5, das einen größeren Durchmesser als das entgegengesetzte Ende 6 hat, wird die Dichtungsvorrichtung 4 über das freie Ende 7 der Rohrverzweigung 1 gestülpt. Die Dichtungsvorrichtung 4 ist mit Elektroden 8, 9 ausgestattet, die in Kontakt mit einem Kupferdraht 10 stehen, der sich in der Nähe der Innenoberfläche 11 der Dichtungsvorrichtung 4 befindet. Der Draht 10 ist also von der Innenoberfläche 11 durch eine dünne Materialschicht 12 getrennt. Durch Zufuhr eines Stroms durch die Elektroden 8, 9 zu Draht 10 wird die Wärme, die zum Verschmelzen benötigt wird, durch Widerstandsheizen erzeugt. Das Ende 5 der Dichtungsvorrichtung 4 wird also mit der Außenfläche 13 der Rohrverzweigung 1 verschmolzen. Gleichzeitig wird das Ende 6 mit der Außenfläche 14 des Kabels 2 verschmolzen. Folglich erhält man eine fluiddichte Dichtung zwischen der Rohrverzweigung 1 und dem Kabel 2.
2 zeigt die Dichtungsvorrichtung 4 von 1, die an einem Ende 6 mit Kabel 2 und am entgegengesetzten Ende 5 mit der Rohrverzweigung 1, die im Querschnitt gezeigt wird, verschmolzen wird. Eine fluiddichte Verbindung wird zwischen der Rohrverzweigung 1 und der Dichtungsvorrichtung 4 sowie zwischen Kabel 2 und der Dichtungsvorrichtung 4 erhalten. Fluid, das in Raum 15 vorhanden ist, kann nicht aus der Rohrverzweigung 1 entweichen.
3 zeigt eine Ausführungsform der Dichtungsvorrichtung 16 gemäß der vorliegenden Erfindung, die an einer nicht aus Kunststoff bestehenden Rohrverzweigung 17 angebracht ist. Die Dichtungsvorrichtung 16 umfasst ein Innengewinde 18 auf der einen Seite 19, das zum Aufschrauben der Dichtungsvor richtung 16 auf das freie Ende 20 der Rohrverzweigung 17 verwendet wird, die ein Gegengewinde für die Dichtungsvorrichtung 16 umfasst, welche aufgeschraubt werden soll. Die Rohrverzweigung 17 umfasst einen Stahlring 21. Zwischen dem Stahlring 21 und der Dichtungsvorrichtung 16 ist ein Dichtungsring 22 vorgesehen, der aus Gummi besteht, um die Dichtungsvorrichtung 16 gegen die Rohrverzweigung 17 abzudichten. Der Dichtungsring 22 wird von der Dichtungsvorrichtung 16 gegen den Stahlring 21 gedrückt. Auf der Seite 23 hat die Dichtungsvorrichtung 16 einen kleineren Durchmesser als auf der Seite 19. In der Nachbarschaft ihrer Innenoberfläche 24 wird eine Windung eines Widerstandsheizdrahtes 25 bereitgestellt, die mittels der Elektroden 26, 27 an eine Stromversorgung angeschlossen werden kann. Die Seite 23 kann daher mit der Außenseite von Kabel 28 elektrofusioniert werden, das durch die Rohrverzweigung 17 und die Dichtungsvorrichtung 16 läuft. Die Außenschicht von Kabel 28 ist aus Kunststoff hergestellt.

Claims

Dichtungsvorrichtung zum Abdichten eines Kabels gegen ein Rohr oder eine Rohrverzweigung (17), wobei die Dichtungsvorrichtung (16) einen röhrenförmigen Körper umfasst, der auf einer Seite (23) der Dichtungsvorrichtung durch Elektrofusion an ein Kabel (2, 28) anschließbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtungsvorrichtung durch Anschrauben an ein Rohr oder eine Rohrverzweigung (17) auf der der Dichtungsvorrichtung gegenüberliegenden Seite (19) anbringbar ist.
Dichtungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Innenquerschnitt der an das Kabel (28) anschließbaren Seite (23) an die Form des Kabels (28) angepasst ist.
Dichtungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtungsvorrichtung (16) aus Polyethylen, insbesondere aus Polyethylen hoher Dichte hergestellt ist.
Dichtungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtungsvorrichtung benachbart der Innenoberfläche (24) der Seite (23) mit einem Wendel eines Widerstandsheizdrahts (25) versehen ist.
Dichtungsvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Draht (25) aus Kupfer besteht.