-
Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Schutzrohrdichtungssystem, speziell
für ein
Wanddurchführungssystem,
wie es beispielsweise zur Hindurchführung von Kabeln oder mediumführenden
Rohren durch eine Hauswand zu Versorgungszwecken benötigt wird.
Grundsätzlich
dienen solche Systeme dazu, das Loch durch eine Wand bzw. eine Mauer,
das zur Durchführung
der elektrischen Versorgung, der Telefonversorgung sowie der Versorgung
mit Gas und/oder Wasser dient, abzudichten, damit insbesondere zu
verhindern, dass ein solches Loch in der Wand bzw. in der Mauer
als Durchgangskanal – beispielsweise
für gefährliches
Gas – dienen
kann.
-
Solche
Wanddurchführungen
(im Weiteren auch Mauerdurchführungen
genannt) verfügen
meist über
ein Schutzrohr, das sich durch das Loch in der Wand bzw. Mauer hindurch
erstreckt und in dessen Inneren die Medium- bzw. Kabelführungen
laufen. Dieses Schutzrohr muss gegen das Wand- bzw. Mauerloch abgedichtet
werden, und eine einfache Form dieser Abdichtung nach dem Stand
der Technik besteht darin, um das Schutzrohr herum ringförmige Quetschdichtungen
anzulegen, und zwar in der Umgebung beider Wanddurchbruchsöffnungen.
Die Quetschdichtungen stülpen
ihr Dichtungsmaterial nach dem Verquetschen nach außen und
dichten damit zwischen Schutzrohr und Wand ab.
-
Schwerwiegende
Nachteile solcher Quetschdichtungen liegen darin, dass sie bei Rohrverformungen
(Kunststoffrohre) undicht werden können, und dass die Maueröffnungen
um ihren Randbereich herum meist in ihrer Struktur geschwächt sind, also "bröselig" werden, und dadurch
kann beispielsweise Gas, welches entlang des Leitungsverlaufes kriecht,
aber auch Wasser, an den Lochrändern
und den Quetschdichtungen vorbei durch die Maueröffnung hindurch gelangen.
-
Um
dies zu vermeiden, sind Wanddurchführungssysteme entwickelt worden,
welche aus einem Schutzrohr bestehen, dass länger ist als der Wanddurchbruch
und an einer Seite einen festen Flansch aufweist, der an der Flanschwandseite
Umfangsdichtungen aufweist, die gegen die Außenwand um das Loch des Durchbruches
herum abdichten. Ferner ist zum Abdichten der anderen Wandseite
ein Losflansch auf dem Schutzrohr vorgesehen, der eben solche Umfangsdichtungen
aufweist und so auf dem Schutzrohr befestigt und vorgespannt werden
kann, dass er gegen die Wand abdichtet. Der größte Nachteil dieses Systems
ist seine geringe Flexibilität.
Es ist nur als Einheit mit einem Schutzrohr mit Festflansch und
einem zugeordneten Längsflansch
erhältlich
und deshalb entsprechend teuer, da es immer als gesamter Bausatz
für verschieden
große
Wanddurchbrüche
hergestellt werden muss. Ferner ist die Dichtigkeit nicht ausreichend
gegeben; die Medien können
bei einer Undichtigkeit noch immer außen am Rohr entlang durch den
Wanddurchbruch gelangen. Die Größe der Flansche,
zumindest des Festflansches ist fest vorgegeben und nicht an besondere Bausituationen
anpassbar. Auch muss an das Ende des langen Schutzrohres ein Flansch
angesetzt werden, wobei sich wiederum Dichtungsprobleme ergeben
können
(Anschlussproblematik).
-
Es
ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Schutzrohrdichtungssystem
für ein
Wanddurchführungssystem
bereitzustellen, das die oben aufgeführten Nachteile des Standes
der Technik überwindet.
Insbesondere soll ein flexibles und gut abdichtendes Wanddurchführungssystem
geschaffen werden.
-
Diese
Aufgabe wird gemäß der vorliegenden Erfindung
durch ein Schutzrohrdichtungssystem gemäß dem Anspruch 1 gelöst. Die
Unteransprüche
beschreiben bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung,
-
Die
Losflansche weisen Schutzrohrdichtungen auf, die zwischen dem Losflanschdurchgang
für das
Schutzrohr und Letzterem abdichten. Damit können auch noch diejenigen Medien
zurückgehalten werden,
die entlang des Schutzrohres durch die Wanddurchführung hindurchströmen könnten.
-
In
bevorzugter Ausführungsform
sind diese Schutzrohrdichtungen als Teil der Umfangsdichtungen ausgebildet,
und außerdem
können
sie generell eine zum Schutzrohr hin abdichtende Umfangsdichtlippe
aufweisen, die bevorzugt schräg
auf das Schutzrohr zuläuft, und
zwar so, dass sich der zulaufende Abschnitt entweder in Richtung
zum Wanddurchbruch hin oder von diesem weg erstreckt. Die Lippe
wird jeweils so schräg
auf das Rohr aufsetzen, dass sie die beste Dichtungseigenschaft
hat, also vorzugsweise mit dem zulaufenden Abschnitt zum Druckbereich
hin gerichtet. Ferner kann eine "doppelte" Lippe bereitgestellt
werden, die sich in beide Richtungen erstreckt.
-
Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
umfasst die Schutzrohrdichtung eine Liniendichtung (zum Beispiel
eine Art O-Ring-Dichtung), insbesondere ein im Fußbereich
der Umfangsdichtlippe angeordnete, zusätzliche Liniendichtung (O-Ring-Dichtung).
-
Solch
eine Liniendichtung (O-Ring-Dichtung) kann als linear abdichtendes
Dichtelement die Abdichtung zum Schutzrohr hin weiter erhöhen, und zwar
auch für
solche Fälle,
in denen aufgrund von Biegungen Probleme mit einer Dichtlippe entstehen könnten.
-
Es
wird also gemäß der Erfindung
ein System mit zwei Losflanschen bereitgestellt, wodurch die Flexibilität und Anpassbarkeit
an verschiedene Bausituationen erheblich verbessert wird. Die Flansche können in
verschiedenen Innen- und Außendurchmesser
hergestellt werden, was sehr viel kostengünstiger ist als die Herstellung
ganzer Schutzrohre mit Festflanschen in verschiedenen Abmessungen. Die
Losflansche können
sozusagen als Zubehörteile für alle möglichen
Rohre bereitgestellt werden, was die Flexibilität sehr erhöht. Mit unterschiedlichen Außendurchmessern,
und zwar zum Beispiel auch für gleiche
Innendurchmesser der Losflansche ist es möglich, die Umfangsdichtungen
beispielsweise mit größerem Durchmesser
auszugestalten, und so von Fehlstellen im Mauerwerk beim Durchbruch
unabhängig
dichten zu können.
Die Anschlussproblematik bei der Rohrdurchführung wird gelöst und das Schutzrohr
kann beispielsweise auch als ein Medium-Rohr, also insbesondere
ein Gas- oder Wasserrohr verwendet werden.
-
Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung sind die Losflansche mit Hilfe von konischen Quetschringen
auf dem Schutzrohr befestigbar und mit Hilfe einer Spannvorrichtung
gegen die Wand andrückbar.
Dadurch wird einerseits ein fester Halt auf dem Schutzrohr gewährleistet,
was die Auszugssicherheit ergibt; andererseits wird die Dichtigkeit
durch das feste Andrücken
der Losflansche mit ihren Umfangsdichtungen gegen die Wand gewährleistet.
-
Ausgeführt werden
kann eine solche Halterung bzw. Spannvorrichtung so, dass sie ein Schraubgewinde
aufweist, welches bei einer Drehung eine Längsbewegung der Losflansche
in Richtung auf die Wand bzw. in Gegenrichtung bewirkt. Auf dem
konischen Quetschring kann dabei ein Haltestück getragen werden, das über das
Schraubgewinde mit dem drehbaren Losflansch verbunden ist.
-
Besonders
vorteilhaft ist eine Ausgestaltung, bei der die Umfangsdichtungen
auf einem dem Losflansch zugeordneten, diesem gegenüber drehbaren Dichtungsträger angeordnet
sind, da hierbei durch das "Andrehen" des Losflansches
an die Wand der Dichtungsträger
nicht mitgedreht wird und somit sauber und glatt auf dem Mauerwerk
aufsetzen kann oder von diesem weg erstreckt.
-
Die
Erfindung wird im Weiteren anhand einer bevorzugten Ausführungsform
näher erläutert.
-
In
den beiliegenden Zeichnungen zeigen:
-
1 ein Wanddurchführungssystem
mit zwei Losflanschen; und
-
2 eine Ausführungsform
eines Wanddurchführungssystems
mit Doppellippen-Schutzrohrabdichtung.
-
In
der 1 ist ein Wanddurchführungssystem
im montierten Zustand an der Wand 12 gezeigt; ebenso in 2 für eine andere Ausführungsform. Die
Bezugszeichen sind in 1 nur
für den
linken Losflansch 3 vorgesehen, sie gelten aber auch für den baugleichen
rechten Losflansch und ebenso für die 2.
-
Das
Mauerdurchführungssystem
ist an einem Wanddurchbruch 13 der Wand 12 angeordnet, und
durch diesen Wanddurchbruch 13 erstreckt sich ein Schutzrohr 1.
In diesem Schutzrohr können
Leitungen für
Wasser, Gas, Strom oder Telekomversorgung durch die Wand 12 hindurchgeführt werden,
es kann aber auch selbst als mediumführendes Rohr verwendet werden.
-
Um
zu verhindern, dass durch den Zwischenraum außerhalb des Rohres 1 im
Wanddurchbruch 13 Gase oder Flüssigkeiten hindurchgehen, wird
dieser mittels der beiden Losflansche 3 und 5 von
beiden Seiten her abgedichtet, und außerdem dienen die Losflansche, die
fest auf dem Rohr 1 sitzen, als Auszugssicherung gegen
ein versehentliches Herausziehen des Schutzrohrs 1 aus
der Wand (beispielsweise bei Baggereinsätzen).
-
Die
Festlegung der Losflansche 3, 5 erfolgt über konisch
ausgestaltete Quetschringe 6. Diese Quetschringe sind auf
der Innenseite zum Rohr hin mit Reibungsverstärkungen ausgerüstet, und
wenn das innen ebenfalls konisch ausgestaltete Haltestück 2 des
Losflansches 3 durch eine längs-axial in Rohrrichtung wirkende
Kraft auf den Konus des Quetschrings 6 in Richtung seiner
höheren
Seite aufgeschoben wird, werden sie unverrückbar am Rohr festgelegt. Das
Haltestück 2 des
Losflansches 3 kann deshalb, wenn es einmal nach links
auf den Quetschring 6 aufgeschoben wurde, ebenfalls nicht
mehr in dieser Richtung verrückt
werden.
-
Das
Haltestück 2 weist
an seinem rechts dargestellten Ende ein Außengewinde 7 auf, über welches
der Dichtungsträger 8 aufgeschraubt
ist. Dieser Dichtungsträger 8 trägt an seiner
zur Wand hin gerichteten flachen Stirnseite die Dichtung 9,
die später noch
eingehender beschrieben wird. An dieser Stelle soll aber erläutert werden,
dass, wenn der Dichtungsträger 8 auf
dem Gewinde 7 gedreht wird, eine axiale Längsbewegung
zwischen Dichtungsträger 8 und Haltestück 2 entsteht,
und da das Haltestück 2 längs fest
auf dem Quetschring aufsitzt, wird der Dichtungsträger 8 nach
rechts zur Wand hin solange verschoben, bis er fest an dieser über die
Dichtung andrückt
und damit an der Wandaußenseite
abdichtet.
-
Ganz
allgemein kann die Form der Dichtung 9 als eine Lochscheibenform
bezeichnet werden, wobei im Außenbereich
hervorstehende Wülste 9a zur Mauerseite
hin vorgesehen sind, die als Ringabdichtungen an der Maueraußenseite
dienen. In der dargestellten Ausführungsform sind drei Ringwülste 9a gezeigt,
es können
mehr, aber auch weniger vorhanden sein.
-
Am
inneren Durchmesser der Dichtung 9 wird dann zusätzlich zur
Wandabdichtung noch für die
Abdichtung gegen das Schutzrohr gesorgt. Hierzu dient der senkrecht
zum Schutzrohr hin gerichtete Dichtvorsprung 11, der eine
umlaufende Liniendichtung ergibt und zusätzlich die schräg auf dem
Rohr aufsitzende Lippe 10. Der Liniendichtungs-Wulst 11 stellt
eine sehr zuverlässige
Abdichtung gegen außen
am Schutzrohr 1 entlang strömende Medien bereit, und zwar
auch dann, wenn das Schutzrohr von außerhalb einer Biegung unterzogen
wird, da solche Liniendichtungen auch bei Biegeverformungen noch sehr
gut abdichten. Die Lippe 10 hat grundsätzlich den Vorteil, dass sie
einen weiteren Abdichtungsring um das Schutzrohr herum bereitstellt.
Zusätzlich wirkt
sie aber noch in einer Richtung als Druckdichtung. Wenn bei dem
Losflansch 3 nämlich
ein Medium außen
am Rohr entlang von der rechten Seite in der Zeichnung her unter
höherem
Druck einströmt, so
wird die Lippe 10 nur noch fester an das Schutzrohr angepresst
und kann auch in diesen Fällen
eine sehr gute Abdichtung schaffen. Gleiches gilt natürlich umgekehrt
auch für
den rechten Losflansch 5.
-
Das
Wanddurchführungssystem,
das in 2 im montierten
Zustand dargestellt ist, gleicht bis auf die Dichtung 9 demjenigen,
das in 1 gezeigt ist.
In der Ausführungsform
nach 2 ist die Dichtung 9 – dies wird
im Allgemeinen eine Kunststoff- oder Gummidichtung mit elastischen
Materialeigenschaften sein – an
ihrem Fußende
nicht nur mit einer, sondern mit zwei Lippen 10, 14 ausgestattet, die
zu gegenüberliegenden
Seiten auf dem Schutzrohr 1 aufsetzen. Damit steht diese
Ausführungsform die
oben genannte Druckabdichtung an jedem Flansch in beiden Richtungen
zur Verfügung.
-
Wie
schon oben beschrieben weist das Wanddurchführungssystem erhebliche Vorteile
bezüglich
der Dichtigkeit und der Einsatzflexibilität auf. Als Beispiel sei hier
nur angegeben, dass auf dasselbe Haltestück zwei jeweils ohne weitere
Probleme Dichtungsträger
und Dichtungen mit sehr unterschiedlichen Durchmessern aufgesetzt
werden können,
um Wanddurchbrüche
mit den unterschiedlichsten Größen abzudichten.