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Gebiet der
Erfindung
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Diese
Erfindung betrifft einen Assay. Insbesondere betrifft die vorliegende
Erfindung Assays zum Identifizieren von Mitteln (Substanzen), die
befähigt
sind, die Interaktion zwischen viralen Proteinen zu modulieren, die
zur Bindung an intrazelluläre
Signalpeptidpeptidase befähigt
sind.
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Hintergrund
der Erfindung
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Hepatitis
C-Virus (HCV) ist eines der hauptsächlichen auslösenden Agenzien
der chronischen Hepatitis und Lebererkrankung. Es wird geschätzt, dass
weltweit etwa 300 Millionen Individuen mit dem Virus infiziert sind.
Die meisten der Patienten entwickeln eine chronische Infektion,
wovon 20% der Wahrscheinlichkeit nach eine milde bis schwere Lebererkrankung
entwickeln, die potentiell entweder in Zirrhose oder Leberzellkarzinom
kulminiert (Di Bisceglie, 1998, Lancet, 351, 351–355). Abgesehen von dem Risiko,
den Langzeitfolgen der Infektion zu erliegen, beherbergen diese
Individuen außerdem
ein großes
Reservoir des Virus für
weitere Übertragungen.
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Derzeit
ist die einzige in breitem Umfang verwendete Therapie für HCV die
Behandlung mit Interferon, entweder alleine oder in Kombination
mit Ribovirin. Eine nachhaltige Antwort wird jedoch in weniger als
50% der Fälle
erreicht. Darüber
hinaus existiert derzeit kein Impfstoff, um gegen die Infektion
zu schützen.
Da die Anzucht des Virus in Gewebekultursystemen bisher nicht möglich war,
ist unser Kenntnisstand über
die molekularen Ereignisse, die für die virale Infektion, Replikation
und Genexpression entscheidend sind, begrenzt.
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Die
WO 95/12677 beschreibt ein Polypeptid von etwa 8 bis etwa 100 Aminosäuren, umfassend
oder bestehend aus wenigstens 8 zusammenhängenden Aminosäuren, ausgewählt aus
dem „Core" (Kern) und/oder
den Regionen E1 und/oder E2 und/oder NS3 des HCV-Polyproteins, wobei
diese zusammenhängenden
Aminosäuren
ein T-Zell-stimulierendes Epitop enthalten.
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Die
WO 01/21189 beschreibt ein Fragment, das aus der Aminosäuresequenz
SFSIFLLALLSCLTV besteht.
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Die
WO 00/43505 beschreibt eine Protease mit zwei Aspartatresten in
einer katalytisch aktiven Struktur.
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Die
WO 96/13590 beschreibt HCV-Typ- und -Subtyp-Sequenzen.
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Die
vorliegende Erfindung möchte
neue Ziele für
antivirale Mittel bereitstellen.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung haben wir neue antivirale Ziele identifiziert.
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Bei
einem Aspekt haben wir nun neue Anti-HCV-Ziele identifiziert.
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HCV
ist in einer separaten Gattung in der Familie der Flaviviridae klassifiziert
worden und besitzt ein Positivsinn aufweisendes, einzelsträngiges RNA-Genom
von etwa 9400 Nukleotiden und enthält ein offenes Leseraster,
das für
einen einzelnen Polyprotein-Vorläufer
von etwa 3000 Aminosäuren
codiert (Choo et al., 1989, Science, 244, 359-362; Choo et al.,
1991, PNAS, 88, 2451-2455; Takamizawa et al., 1991, J Virol, 65, 1105-1113).
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Es
ist bekannt, dass das HCV-Core-Protein mit Lipidtröpfchen im
Zytoplasma der Zelle assoziieren kann (Barba, G. et al., 1997, 1997,
PNAS, 94, 1200-1205; Moradpour, D. et al., 1996, Virology, 222,
51-63). Ein definierendes Merkmal von HCV-Core-Protein bei Säugerzellen
nach der Prozessierung des HCV-Polyproteins ist seine Assoziation
mit zytoplasmatischen Lipidtröpfchen
(Hope und McLauchlan, 2000, J. Gen Virol, 81, 1913-1925). HCV-Core
enthält
eine zusammengesetzte Zielsequenz, die drei trennbare, jedoch untereinander
abhängige
Motive beinhaltet.
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Es
ist bekannt, dass das HCV-Polyprotein zunächst gespalten wird. Wir nennen
dieses initiale Spaltungsereignis ein primäres (oder 1 °) Spaltungsereignis.
Das 1 °-Spaltungsereignis
dient der Erzeugung von zehn einzelnen Proteinen NH2-Core-E1-E2-p7-NS2-NS3-NS4A-NS4B-NS5A-NS5B-COOH. NS2-NS5B sind putative
Nicht-Strukturproteine, die an der Replikation von HCV beteiligt
sind. NS2/3 ist eine Metalloprotease, die in cis an der NS2/3-Verbindungsstelle
spaltet. NS3 besitzt Serinprotease- und RNA-Helikase-Aktivität und ist
verantwortlich für
die Spaltung der verbleibenden Nicht-Strukturproteine. Für NS4A wird
vorgeschlagen, dass es ein Cofaktor der NS3-Proteaseaktivität ist. Obwohl die Funktionen
von p7, NS4B und NS5A nicht gut verstanden sind, ist eine Mutation
in NS5A mit der Empfindlichkeit gegenüber Interferon (IFN) in Verbindung gebracht
worden (Enomoto et al., 1996, N. Engl. J. Med. 334: 77-81).
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Man
nimmt an, dass alle nicht strukturellen, von HCV codierten Proteine
durch die Spaltung durch Virus-codierte Proteasen erzeugt werden.
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Core
und E1/E2 werden als ein Capsid-Protein bzw. als Hüll-Glykoproteine
angesehen, von denen man annimmt, dass sie durch die Spaltung mittels
Wirtszell-Signalpeptidasen erzeugt werden (Hijikita et al., 1991,
PNAS, 88, 6647-5551; Reed und Rice, 1998, Curr. Stud. Hematol. Blood
Transf. 62, 1-37; Santolini et al., 1994, J. Virol 68, 3631-3641;
Hussy et al., 1996, Virology, 224, 93- 104; Wu L., 2001; IUBMB Life, 51, 19-23; auch
zusammengefasst in Suzuki et al., 1999, Intervirology, 42, 145-152;
McLauchlan J., 2000, J. Viral Hepat 7, 2-14).
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Das
erste (1 °)
Spaltungsereignis des naszierenden HCV-Polyproteins resultiert in
der Kompartimentierung der reifen viralen Proteine an der Membran
des endoplasmatischen Retikulums (ER). Es ist vorgeschlagen worden,
dass die Signalpeptidprozessierung des HCV-Polyproteins in der ER-Membran den Zusammenbau
des Virions und das Ausknospen von der ER-Membran einleitet.
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Wichtiger
Weise und in Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung haben wir nun ein zweites (oder 2°) Prozessierungs-/Spaltungsereignis
des HCV-Polyproteins identifiziert. Wir glauben, dass dieses 2°-Prozessierungs-/Spaltungsereignis
bislang im Reich der Viren nicht festgestellt worden ist. Die 2°-Prozessierung
des HCV-Polyproteins, wie hier beschrieben, ist eine Konsequenz
einer proteolytischen Spaltung des HCV-Polyproteins durch spezifische
zelluläre
Signalpeptidpeptidasen (SPPase). Die Spaltung durch SPPase folgt
der Signalpeptidase-Spaltung des HCV-Polyproteins in einer sequentiellen
Weise. In einem Aspekt nehmen wir an, dass es wichtig (z.B entscheidend)
ist, dass die SPPase-Spaltung des HCV-Polyproteins stattfindet,
damit die Ablösung
von HCV-Core von der ER-Membran ermöglicht wird, worauf dann eine
Lokalisierung im Zytoplasma erfolgt.
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Die
Identifizierung neuer Enzyme, die eine essentielle Komponente im
Lebenszyklus von HCV und der Virus-assoziierten Pathologie darstellen,
hat ein wirksames Werkzeug zum Modulieren der zugrunde liegenden
molekularen Ereignisse bereitgestellt, die die Prozessivität des Polyproteins
regulieren, die zur Produktion infektiöser Viruspartikel führt, und
somit eine massiv benötigte
Therapie für
HCV-assoziierte Erkrankungen.
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Zusätzlich haben
wir außerdem
eine zelluläre
Signalpeptidpeptidase (SPPase) identifiziert, die das HCV-Genom
prozessieren kann. Diese SPPase kann das Poly-Protein an einer spezifischen
Signalpeptidpeptidasestelle, die sich an der Verbindung der Core-E1-Sequenzen
befindet, spalten. Die hier präsentierten
Daten liefern zwingende Beweise, dass die Core-E1-Sequenz zuerst
durch Signalpeptidasen in dem Spaltungsereignis 1° gespalten
wird, wonach eine Prozessierung durch eine zelluläre SPPase
in dem Spaltungsereignis 2° stattfindet.
Wir waren außerdem
erfolgreich beim genauen Kartieren der Peptidsequenzen, die durch
die zelluläre
Signalpeptidase, 1°-Spaltstelle,
und durch die zelluläre
SPPase, 2°-Spaltstelle,
gespalten wurden. Dies sind signifikante Erkenntnisse.
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Die
Sequenz der spezifischen SPPase wurde in der WO-A-01/12660 offenbart.
Jedoch offenbarte dieses Dokument keine technische Information über die
Sequenz. Insbesondere wurde der Sequenz keine spezifische Funktion
zugeordnet. Darüber
hinaus gibt es keine Erwähnung
von HCV.
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Eine
Zielsequenz kann das Signalpeptid umfassen, das für die Translokation/Zielsteuerung
und Signalpeptidabspaltung notwendig ist. Bei HCV erfolgt dies typischerweise
zwischen den Resten 170-197, genauer gesagt 173-188.
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Eine
zusammengesetzte Zielsequenz kann ein Lipidtröpfchen-Bindungsmotiv umfassen
(Reste 118-169), ein Signalpeptid, das für die Translokation/Zielsteuerung
und die Signalpeptidspaltung notwendig ist (Reste 170-197), sowie
ein Subfragment des Signalpeptids, das die SPPase-Spaltstelle darstellt
(Reste 173-188, siehe SEQ ID No: 3).
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Hier
zeigen wir, dass die Spaltung des HCV-Polyproteins durch das Signalpeptidpeptidase
(SPPase)-Enzym das HCV-Core-Protein von der Membran des endoplasmatischen
Retikulums (ER) ablöst.
Nach dem Spaltungsereignis gibt es eine nachfolgende Wanderung von
Core zu Lipidtröpfchen
im Zytosol.
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Die „minimale" HCV-Core-Sequenz,
die durch SPPase erkannt wird, kann ein Abschnitt von wenigstens
8 oder mehr hydrophoben Aminosäureresten
sein, die eine Helix ausbilden, die z.B eine Gruppe von Aminosäureresten
umfasst, die, ohne hierauf beschränkt zu sein, die Aminosäuren Leu,
Ile, Val, Phe, Trp, Met enthalten kann.
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Typischerweise
enthält
die SPPase-Sequenz außerdem
wenigstens einen oder mehrere Helix-brechende(n) Rest(e) mit kleinen Seitenketten,
die, ohne hierauf beschränkt
zu sein, die Aminosäuren
Gly, Ser, Asn, Ala, Cys beinhalten können. Ohne sich hier theoretisch
festlegen zu wollen, schlagen wir vor, dass der Zweck des hydrophoben
Aminosäureabschnitts
darin besteht, in die Lipid-Doppelschicht einzutreten bzw. diese
zu durchspannen, während
die Helix-brechenden (Helix-beugenden)
Reste Flexibilität
im Peptid-Rückgrat erzeugen,
welches in Folge zugänglich
für SPPase
wird.
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Am
wichtigsten ist, dass wir einen spezifischen Inhibitor identifiziert
haben, der die SPPase-Prozessierung
von Core in vitro blockiert, und wir stellen den ersten formalen
Nachweis bereit, dass das Core-E1-Signalpeptid ein spezifisches
Substrat für
SPPase ist. Durch Mutieren des Core-E1-Signalpeptidpeptidasesignals, derart
dass die SPPase-Prozessierung sowohl in vivo als auch in vitro blockiert
wird, zeigen wir, dass diese zweite Spaltung wichtig (z.B entscheidend)
ist für
die Ablösung
von ER-Membranen, was wiederum die nachfolgende Assoziation mit
Lipidtröpfchen
erlaubt. Interessanterweise haben wir außerdem gezeigt, dass die Unfähigkeit
zur Freisetzung von der ER-Membran
bei einer mutanten Form von Core nach der SPPase-katalysierten Proteolyse
einige Mutanten des Proteins nicht den abbauenden Prozessen aussetzt,
die auf Core einwirken.
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In
Ermangelung jedweder früheren
formellen Definition der Aktivität,
die die Spaltung durch Signalpeptidpeptidasen beschreibt, schlagen
wir, ohne uns hier theoretisch festlegen zu wollen, vor, dass SPPase
eine mit Präsenilin
verwandte, am ER lokalisierte Aspartyl-Protease ist, die die Intra membran-Proteolyse
von Signalpeptiden unterstützt.
Somit stellt die Katalyse von HCV-Core durch SPPase, die dann die
Assoziation von Core mit intrazellulären Lipidkügelchen im Zytosol unterstützt, ein
Ziel für
Therapien dar, die dafür
angelegt sind, die Wirkungen und/oder das Fortschreiten der HCV-Infektion
zu verhindern oder zu reduzieren.
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein Verfahren bereit, um ein Kandidatenmittel
zu identifizieren, welches eine virale Infektion beeinflussen kann,
wobei das Verfahren folgendes umfasst:
- (a)
Bereitstellen einer ersten Komponente, welche eine Zielsequenz für Signalpeptidpeptidase
umfasst,
- (b) Bereitstellen einer zweiten Komponente, welche eine Signalpeptidpeptidase
umfasst,
- (c) Inkontaktbringen der beiden Komponenten mit einem zu testenden
Mittel unter Bedingungen, die eine Wechselwirkung der beiden Komponenten
in Abwesenheit des Mittels gestatten, und
- (d) Bestimmen, ob das Mittel die Wechselwirkung zwischen der
ersten und der zweiten Komponente moduliert,
wobei die
Zielsequenz der Signalpeptidpeptidase von Hepatitis C-Virus-(HCV-)Core-Protein
oder einem Homologen davon mit wenigstens 60% Identität dazu ableitbar
ist.
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Der
Begriff „ableitbar
von", wie er hier
verwendet wird, bedeutet, dass die Sequenz nicht tatsächlich von
HCV selbst erhalten werden muss. Beispielsweise kann die Sequenz
durch rekombinante DNA-Techniken hergestellt werden.
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Die
Modulation (z.B die Trennung) der Interaktion zwischen der ersten
und der zweiten Komponente durch das Kandidatenmittel zeigt typischerweise
an, dass das Mittel befähigt
ist, die virale Infektion zu beeinflussen.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
wird das zu testende Mittel einer Zelle verabreicht, wobei die SPPase-Zielsequenz
in dieser Zelle exprimiert wird.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
ist die Signalpeptidpeptidase eine rekombinante Signalpeptidpeptidase
oder ein natürlicher
Bestandteil dieser Zelle.
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Das
Verfahren der Erfindung kann weiterhin folgendes umfassen:
- (e) Verabreichen eines Virus an eine Zelle
in Abwesenheit des Mittels, von dem festgestellt wurde, dass es die
Wechselwirkung zwischen der ersten und der zweiten Komponente moduliert,
- (f) Verabreichen des Virus an die Zelle in Gegenwart des Mittels
und
- (g) Bestimmen, ob das Mittel die Anfälligkeit der Zelle für eine virale
Infektion oder die Auswirkungen einer viralen Infektion reduziert
oder beseitigt.
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Die
vorliegende Erfindung liefert außerdem ein Verfahren zur Identifizierung
eines Mittels zur Behandlung oder Verhinderung einer Hepatitisinfektion
oder anderen Virusinfektion, wobei das Verfahren die Bestimmung
umfasst, ob dieses Mittel die Expression eines Signalpeptidpeptidaseenzyms
in einer Säugerzelle
modulieren kann.
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Dort,
wo Zellen bei den Verfahren der Erfindung verwendet werden, sind
die Zellen bevorzugt Säugerzellen,
bevorzugter Primatenzellen, z.B menschliche Zellen. Die Zielzellen,
die durch das Virus von Interesse infiziert werden, sind für die Verwendung
bei den Testverfahren dieser Erfindung besonders bevorzugt. Vor
allem Leberzellen sind besonders bevorzugt.
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Agenzien,
die durch die Verfahren der Erfindung identifizierbar sind, können bei
Verfahren zur Beeinflussung der viralen Infektion verwendet werden,
wie etwa zur Behandlung oder Verhinderung der viralen Infektion.
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Es
wird außerdem
ein Verfahren beschrieben, umfassend die Identifizierung eines zur
Beeinflussung viraler Infektion befähigten Mittels durch das Verfahren
der vorliegenden Erfindung und dann entweder Herstellen einer pharmazeutischen
Zusammensetzung, die das Mittel zusammen mit einem pharmazeutisch
geeigneten Träger
oder Verdünnungsmittel
umfasst, oder Modifizieren des Mittels, um dessen antivirale Eigenschaften
zu verändern,
wobei dann optional ein geeignet modifiziertes Mittel zusammen mit
einem pharmazeutisch geeigneten Träger oder Verdünnungsmittel
enthalten ist.
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Es
wird außerdem
ein Mittel beschrieben, das befähigt
ist, eine Interaktion zwischen (i) einer SPPase-Zielsequenz und
(ii) einer SPPase zur Verwendung bei der Beeinflussung einer Virusinfektion
aufzubrechen, bevorzugt wobei die Zielsequenz von HCV-Core-Protein
oder einem Derivat, einer Variante oder einem Homologen hiervon
ableitbar ist.
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Da
wir zeigen, dass HCV-Core-E1-Protein und Fragmente hiervon durch
SPPase prozessiert werden (was wiederum den Transport zu den intrazellulären Lipidkügelchen
beeinflusst), kann ein Protein, umfassend HCV-Core-E1-Protein oder
Fragmente hiervon, verwendet werden, um die Wirkung von HCV-Core-E1-Protein, das
im Verlauf der HCV-Infektion produziert wird, zu reduzieren oder
zu verhindern.
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Es
wird außerdem
ein Protein, umfassend eine SPPase-Zielsequenz, für die Verwendung
bei der Verhinderung oder Behandlung einer viralen Infektion beschrieben,
wobei die Zielsequenz von HCV-Core-E1-Protein oder einem Derivat,
einer Variante oder einem Homologen hiervon ableitbar ist.
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Bevorzugt
sind die HCV-Core-E1-Proteinaminosäuren 173 bis 188 (SEQ ID No:
3) vorhanden.
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Die
SPPase-Zielsequenz kann eine hydrophile Aminosäuresequenz von wenigstens 4
Aminosäuren umfassen.
Die SPPase-Zielsequenz kann eine hydrophile Aminosäuresequenz
von wenigstens 5 Aminosäuren
umfassen. Die SPPase-Zielsequenz kann eine hydrophile Aminosäuresequenz
von wenigstens 6 Aminosäuren
umfassen. Die SPPase-Zielsequenz kann eine hydrophile Aminosäuresequenz
von wenigstens 7 Aminosäuren
umfassen. Die SPPase-Zielsequenz kann eine hydrophile Aminosäuresequenz
von wenigstens 8 Aminosäuren
umfassen.
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Mittel,
die die Interaktion von HCV-Core-Protein mit intrazellulärer SPPase
modulieren, können
in die normale Funktion des Core-Proteins eingreifen. Ein Beispiel
einer „normalen
Funktion" wäre dessen
Assoziation mit Lipidtröpfchen,
moduliert durch Reduzieren der Affinität von SPPase für HCV-Core-Zielsequenzen.
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Im
folgenden Textteil wird Signalpeptidpeptidase aus praktischen Gründen als
SPPase bezeichnet. Ebenso, und wie hier verwendet, bezieht sich „Aminosäure" auf eine Peptid-
oder Proteinsequenz und kann sich auf Teile hiervon beziehen. Zusätzlich ist
der Begriff „Aminosäuresequenz
der vorliegenden Erfindung" synonym
mit dem Ausdruck „Polypeptid
der vorliegenden Erfindung".
Auch ist der Begriff „Nukleotidsequenz
der vorliegenden Erfindung" synonym
mit dem Ausdruck „Polynukleotidsequenz
der vorliegenden Erfindung".
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Aspekte der
vorliegenden Erfindung
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Gemäß einem
Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren bereitgestellt,
um ein Kandidatenmittel zu identifizieren, welches eine virale Infektion
beeinflussen kann, wobei das Verfahren folgendes umfasst:
- (a) Bereitstellen einer ersten Komponente,
welche eine Zielsequenz für
die Signalpeptidpeptidase-Spaltung umfasst,
- (b) Bereitstellen einer zweiten Komponente, welche ein Signalpeptidpeptidase-Enzym
umfasst,
- (c) Inkontaktbringen der beiden Komponenten mit einem zu testenden
Mittel unter Bedingungen, die eine Wechselwirkung der beiden Komponenten
in Abwesenheit des Mittels gestatten, und
- (d) Bestimmen, ob das Mittel die Wechselwirkung zwischen der
ersten und der zweiten Komponente moduliert,
wobei die
Zielsequenz der Signalpeptidpeptidase von Hepatitis C-Virus-(HCV-)Core-Protein
oder einem Homologen davon mit wenigstens 60% Identität dazu ableitbar
ist.
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Ein
weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung liefert ein Verfahren
zum Identifizieren eines Mittels zur Behandlung oder Verhinderung
einer Hepatitisinfektion oder anderen viralen Infektion der menschlichen oder
tierischen Leber, wobei das Verfahren die Bestimmung umfasst, ob
das Mittel die Expression oder Aktivität eines Signalpeptidpeptidaseenzyms
in einer Säugerzelle
modulieren kann.
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Bei
einem weiteren Aspekt wird ein Proteinfragment bereitgestellt, das
aus einer Signalpeptidpeptidase-Zielsequenz besteht, wobei das Fragment
aus der SEQ ID No: 3 des HCV-Core-Proteins besteht oder aus der
SEQ ID No: 4, 5 oder 6 besteht.
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Bevorzugte
Aspekte der vorliegenden Erfindung
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Als
ein bevorzugter Aspekt der vorliegenden Erfindung kann das Kandidatenmittel,
das die Interaktion zwischen der Signalpeptidpeptidase-Zielsequenz
und dem Signalpeptidpeptidaseenzym moduliert, einer Zelle verabreicht
werden, wobei die Spaltungszielsequenz der Signalpeptidpeptidase
in dieser Zelle exprimiert wird.
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Bevorzugt
ist die Signalpeptidpeptidase eine rekombinante Signalpeptidpeptidase
oder ein natürlicher Bestandteil
der Zelle.
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Bevorzugt
umfasst das Verfahren weiterhin:
- (a) Verabreichen
eines Virus an eine Zelle in Abwesenheit des Kandidatenmittels,
von dem festgestellt wurde, dass es die Wechselwirkung zwischen
der ersten und der zweiten Komponente moduliert,
- (b) Verabreichen des Virus an die Zelle in Gegenwart des Mittels
und
- (c) Bestimmen, ob das Mittel die Anfälligkeit der Zelle für eine virale
Infektion oder die Auswirkungen einer viralen Infektion reduziert
oder beseitigt.
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Eine
bevorzugte Signalpeptidpeptidase-Zielsequenz umfasst die SEQ ID
No. 3 des HCV-Core-Proteins
oder ein Homologes davon mit wenigstens 60% Identität dazu.
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Bevorzugt
ist die Zelle eine Leberzelle (Hepatozyte).
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Bei
einem bevorzugten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird das Proteinfragment
verwendet, um eine virale Infektion zu verhindern oder zu behandeln.
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Bevorzugt
wird das Polynukleotid, das für
das Proteinfragment codiert, verwendet, um eine virale Infektion
zu behandeln.
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Bevorzugt
wird die Verwendung des Proteinfragments oder des Polynukleotids
bei der Herstellung eines Medikaments zur Verwendung bei der Behandlung
oder Verhinderung einer viralen Infektion bereitgestellt.
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Bevorzugt
ist die virale Infektion eine Hepatitisinfektion oder eine andere
virale Infektion der menschlichen oder tierischen Leber.
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Detaillierte
Beschreibung der vorliegenden Erfindung
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Obwohl
die hier erwähnten
Techniken allgemein in der Technik wohlbekannt sind, kann insbesondere auf
Sambrook et al., Molecular Cloning, A Laboratory Manual (1989) und
Ausubel et al., Current Protocols in Molecular Biology (1995), John
Wiley & Sons,
Inc. verwiesen werden.
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A. Proteine/Polypeptide
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Der
Begriff „Protein" beinhaltet einzelkettige
Polypeptidmoleküle
ebenso wie Multi-Polypeptidkomplexe,
bei denen einzelne als Bestandteile vorliegende Polypeptide durch
kovalente oder nicht-kovalente Mittel verbunden sind. Der Begriff „Polypeptid" beinhaltet Peptide
mit zwei oder mehr Aminosäuren
Länge,
typischerweise mit mehr als 5, 10 oder 20 Aminosäuren.
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SPPase-Zielsequenz
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Der
Begriff „SPPase-Zielsequenz" bezeichnet eine
Aminosäuresequenz,
die zur Assoziation mit SPPase befähigt ist, bevorzugt mit einer
biologisch vorkommenden SPPase, wie etwa einer intrazellulären SPPase.
Die SPPase-Assoziation kann in einer nicht-zellulären und/oder
extrazellulären
Umgebung stattfinden, wie etwa in einer Apparatur- z.B einer Schale,
einem Röhrchen,
einer Flasche bzw. einem Kolben, oder sogar in einem Bottich. Alternativ
kann sie in einer zellulären
Umgebung stattfinden, wo die exprimierte Zielsequenz zu dem intrazellulären SPPase-Protein
geleitet wird.
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Die
SPPase-Zielsequenz ist von Viren abgeleitet, deren genomische Sequenz
wenigstens 60% Identität
zu HCV-Core-Protein besitzt.
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So
kann beispielsweise, ausgehend von Sequenzvergleichen, die Region
von HCV Core auch vorhanden sein in dem entsprechenden Protein von
GB Virus B (GBV-B), einem Virus, dessen genomische Sequenz signifikante Ähnlichkeit
zu HCV besitzt. GBV-B ist unter der Gattung der Flaviviridae noch
unklassifiziert. GBV-B hat mit HCV einen Tropismus für Leber-Hepatozyten
gemeinsam und ist bei Tamarinen infektiös. Somit ist vorgeschlagen
worden, dass die GBV-B-Infektion von Tamarinen ein Ersatzmodellsystem
für die
HCV-Infektion von Menschen sein kann (Virology, 1999, 262, 470-2478).
Die Sequenz von GBV-B Core-Protein ist in J. Biol. Chem. (2002)
277, S. 4261-4270
gezeigt. Ein Aminosäurevergleich
zwischen den vorhergesagten Core-Proteinen von HCV und GBV-B zeigt,
dass die Aminosäuren
in GBV-B, die den Positionen 173-188 von HCV entsprechen, die folgenden
sind: 140VHLFWCLLSLACPCSG156.
Vorteilhafter Weise kann das GBV-B Core-Protein verwendet werden, um Mittel
zu identifizieren, die befähigt
sind, eine virale Infektion zu beeinflussen, wie etwa eine HCV-Infektion.
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Eine
hochgradig bevorzugte Signalpeptidpeptidase-Zielsequenz besteht
aus den SEQ ID No: 3, 4, 5 oder 6.
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Die
Fähigkeit
einer Aminosäuresequenz,
mit SPPase zu assoziieren bzw. auf SPPase abzuzielen, kann entweder
in vitro oder in vivo bestimmt werden. Beispielsweise kann eine
Kandidaten-Zielsequenz
mit einem Protein von Interesse verbunden werden, und in eine Milch-produzierende
Zelle in Kultur eingeführt
werden, und es kann bestimmt werden, ob die Zielsequenz bzw. das
Protein von Interesse in das Kulturmedium sekretiert wurde. Die
immunzytochemische Technik, die in den Beispielen dargestellt ist,
kann ebenfalls verwendet werden.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung kann es möglich
sein, sowohl auf die SPPase-Zielsequenz gemäß der vorliegenden Erfindung
als auch auf Sequenzen abzuzielen, die verantwortlich dafür sind,
Core von intrazellulären
Lipidkügelchen
zu verdrängen
und/oder die Niveaus an Core-Protein in einer Zelle zu reduzieren, wenn
eine Expression in oder eine Verabreichung an die Zelle erfolgt
(zur Veranschaulichung siehe Beispiele). Geeignete Techniken zur
Bestimmung, ob eine Kandidatensequenz diese Eigenschaften besitzt,
sind unten beschrieben.
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Geeignete
SPPase-Zielsequenzen werden von einem HCV-Core-Protein erhalten.
Die Aminosäuresequenz
des HCV-Core-Proteins ist für
eine große
Anzahl an verschiedenen HCV-Isolaten erhalten worden. Diese Sequenzen
sind für
den Fachmann leicht zugänglich.
Eine solche Sequenz für
HCV entspricht dem Stamm Glasgow (Hope und McLauchlan, J Gen Virol,
2000, Aug; 81 Pt 8: 1913-1925). Die Mittel zur Klonierung und Identifizierung
neuer HCV-Stämme
und somit zum Erhalt weiterer Core-Sequenzen können auf denen basieren, die
in der EP-B-318,216 beschrieben sind.
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Es
ist bevorzugt, Fragmente des HCV-Core-Proteins zu verwenden, die
befähigt
sind, Moleküle,
mit denen sie verbunden sind, auf SPPase hin zu steuern. Die Aminosäurenummerierung
für bevorzugte
unten dargestellte Fragmente erfolgt im Bezug auf den Glasgow Stamm
von HCV. Es versteht sich jedoch, dass gleichwertige Fragmente des
Core-Proteins anderer HCV-Stämme/Isolate
ebenfalls verwendet werden können.
Eine von HCV-Coreprotein ableitbare SPPase-Zielsequenz der Erfindung
ist bevorzugt eine minimale Aminosäuresequenz, die außerdem ein
Molekül,
typischerweise ein Protein, zu Lipidkügelchen steuern kann. Die Minimalsequenz
wird typischerweise eine Helix-brechende hydrophobe Aminosäuresequenz,
abgeleitet von den Aminosäuren
118 bis 197 einer HCV-Core-Sequenz, umfassen, wobei diese bevorzugt
verbunden ist mit einer hydrophilen Aminosäuresequenz von wenigstens 5,
bevorzugt 10, bevorzugter von wenigstens 12 Aminosäuren. Es
ist nicht notwendig, dass die hydrophile Sequenz direkt mit der
hydrophoben Sequenz zusammenhängt.
Beispielsweise kann ein Protein von Interesse zwischen die beiden
Sequenzen platziert werden, sodass die hydrophile Sequenz am N-Terminus
und die hydrophobe Sequenz sich am C-Terminus befindet.
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Die
hydrophobe Aminosäuresequenz
umfasst typischerweise wenigstens 8, bevorzugt wenigstens 15 oder
20 zusammenhängende
Aminosäuren
und besitzt einen Hydropathie-Index von wenigstens +40 kJ/Mol (bestimmt
z.B theoretisch, wie beschrieben von Engelman et al., 1986, Ann
Rev Biophys Chem, 15, 343). Die hydrophile Aminosäuresequenz
besitzt typischerweise eine Hydropathie-Auftragung von weniger als –20 kJ/Mol,
bevorzugt von weniger als –40
kJ/Mol.
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Bevorzugt
enthalten die HCV-Core-Fragmente die Aminosäuren 118 bis 197.
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Bei
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
umfasst die SPPase-Zielsequenz der Erfindung eine hydrophile Aminosäuresequenz,
die die Aminosäuren
170 bis 197 der HCV-Core-Sequenz
oder einer Variante, eines Homologen oder eines Derivats hiervon
enthält.
Bevorzugter enthält
das Fragment die Aminosäuren
173 bis 188.
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Da
außerdem
nun gezeigt wurde, dass die Aminosäuren 9 bis 43, 49 bis 75 und
80 bis 118 nicht für die
SPPase-Prozessierung benötigt
werden, müssen
bevorzugte HCV-Core-Protein-Fragmente
nicht eine oder mehrere dieser Sequenzen beinhalten. Geeignete Fragmente
werden wenigstens eine Größe von etwa 5,
z.B 10, 12, 15 oder 20 Aminosäuren
besitzen, und bevorzugt besitzen sie weniger als 100, 90, 80, 70,
60 oder 50 Aminosäuren.
Bei einem bevorzugten Aspekt enthalten die Fragmente ein HCV-Epitop.
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SPPase-Zielsequenzen,
z.B HCV-Core-Protein-Sequenzen und Fragmente hiervon, können jedoch Teil
eines größeren Polypeptids
sein, z.B. eines Fusionsproteins. In diesem Fall sind die zusätzlichen
Polypeptidsequenzen vorzugsweise Polypeptidsequenzen, mit denen
die SPPase-Zielsequenz
der Erfindung normalerweise nicht assoziiert ist.
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Im
Kontext der SPPase-Zielsequenz wird ein Homologes herangezogen,
um eine Aminosäuresequenz
einzubeziehen, die auf Aminosäureebene
bei wenigstens 5, bevorzugt 8, 10, 15, 20, 30 oder 40 Aminosäuren zu
wenigstens 60, 70, 80 oder 90% identisch, bevorzugt zu wenigstens
95% oder 98% identisch ist mit einer HCV-Core-Protein-SPPase-Zielsequenz,
z.B wie sie in der Sequenzliste hier gezeigt ist. Insbesondere sollte
Homologie typischerweise im Hinblick auf solche Regionen der Zielsequenz
betrachtet werden, für
die bekannt ist, dass sie für
die SPPase-Assoziation
essentiell sind, weniger im Hinblick auf nicht-essentielle Nachbarsequenzen.
Für verschiedene
Homologievergleiche wird auf die unten stehenden Verfahren verwiesen.
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SPPase
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Wie
oben beschrieben, ist das SPPase-Enzym eine mit Präsenilin
verwandte, im ER lokalisierte Aspartyl-Protease, die die Intramembran-Proteolyse
von Signalpeptiden befördert.
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Bei
einer anderen Ausführungsform
des in vitro-Assay-Verfahrens der vorliegenden Erfindung kann die
SPPase zu dem Gemisch hinzugegeben werden, um im Bezug auf eine
SPPase-Zielsequenz
zu konkurrieren.
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Das
SPPase-Protein kann Säuger-SPPase
oder eine Variante, ein Derivat, ein Homologes oder eine Variante
hiervon sein.
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Beispielsweise
ist ein Homologes des SPPase-Enzyms im humanen Malaria-Parasiten
Plasmodium falciparum vorhanden. Die Sequenz dieses Homologen hat
die Zugangsnummer 23509765 (Nature 419 (6906), 498-511 (2002)).
Vorteilhafterweise kann die Plasmodium falciparum SPPase in einem
Assay verwendet werden, um Mittel zu identifizieren, die SPPase
in Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung modulieren, und die nützlich bei
der Behandlung von Malaria und/oder von mit Malaria assoziierten
Krankheiten sein können.
Hintergrundwissen über
Malaria ist in der Technik verfügbar,
beispielsweise in Parassitologia (2002) 44, 33-42, Clin. Microbiol.
Rev. (2002) 15(4): 564-94
und Chem. Immunol. (2002) 80: 50-69.
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Das
SPPase-Protein kann auf eine Reihe von Wegen erhalten werden, z.B
durch die Reinigung aus Säugerzelllinien
(Heid et al., 1998, Cell Tissue Res., 294, 309-321). Alternativ
kann SPPase durch rekombinante Mittel erhalten werden, wie unten
detailliert beschrieben.
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Die
Sequenz von humaner SPPase ist in SEQ ID No. 1 dargestellt.
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Polypeptide
der vorliegenden Erfindung können
in einer weitgehend isolierten Form vorliegen. Es versteht sich,
dass das Polypeptid mit Trägern
oder Verdünnungsmitteln
gemischt werden kann, die nicht störend in den gewünschten
Zweck des Polypeptids eingreifen werden, und dabei nach wie vor
als weitgehend isoliert betrachtet werden kann. Ein Polypeptid der
vorliegenden Erfindung kann auch in einer weitgehend gereinigten Form
vorliegen, wobei in diesem Fall das Polypeptid in einer Zubereitung
enthalten sein wird, in der mehr als 90%, z.B 95%, 98% oder 99%
des Polypeptids in der Zubereitung ein Polypeptid der vorliegenden
Erfindung ist. Polypeptide der vorliegenden Erfindung können z.B
modifiziert werden durch Anfügen
von Histidinresten, um ihre Reinigung zu erleichtern oder durch
die Anfügung
einer Signalsequenz, um ihre Sekretion aus einer Zelle zu befördern, wie
unten diskutiert.
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Polypeptide
der vorliegenden Erfindung können
durch synthetische Mittel erzeugt werden (z.B wie beschrieben von
Geysen et al., 1996, Chem. Biol. 8: 679-88) oder rekombinant, wie
unten beschrieben.
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Rekombinante
SPPase kann in einem SPPase-negativen Hintergrund exprimiert werden,
wie etwa in einer Wirtszelle, die keine für SPPase codierende Nukleotidsequenz
umfasst und/oder exprimiert.
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Die
Aminosäuresequenz
deckt die native SPPase (SEQ ID No 1) ab, wenn sie in ihrer natürlichen
Umgebung vorliegt und wenn sie durch ihre native codierende Nukleotidsequenz
exprimiert wurde, die ebenfalls in ihrer natürlichen Umgebung vorliegt,
und wenn diese Nukleotidsequenz unter der Kontrolle ihres nativen Promotors
steht, der ebenfalls in seiner natürlichen Umgebung vorliegt.
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Die
Begriffe „Variante", „Homologes" oder „Fragment" im Bezug auf die
Aminosäuresequenz
für das Enzym
beinhalten jedwede Substitution, Variation, Modifikation, jedweden
Austausch, jede Deletion oder Addition von einer (oder mehreren)
Aminosäuren
von oder an die Sequenz, unter der Maßgabe, dass das resultierende
Enzym SPPase-Aktivität
besitzt, wobei es bevorzugt biologisch wenigstens so aktiv ist wie
das Enzym, das in den angefügten
Sequenzlisten gezeigt ist. Insbesondere deckt der Begriff „Homologes" Homologie im Hinblick
auf Struktur und/oder Funktion ab. Im Hinblick auf die Sequenzhomologie
gibt es bevorzugt wenigstens 75%, bevorzugter wenigstens 85%, noch
bevorzugter wenigstens 90% Homologie zu der gezeigten Sequenz (siehe
SEQ ID No. 1). Bevorzugter gibt es wenigstens 95%, noch bevorzugter
wenigstens 98% Homologie zu der gezeigten Sequenz (siehe SEQ ID
No. 2). Bevorzugter gibt es wenigstens 75%, bevorzugter wenigstens
85%, noch bevorzugter wenigstens 90% Homologie zu einer beliebigen
der Sequenzen, die in der angefügten
Sequenzliste gezeigt sind. Bevorzugter gibt es wenigstens 95%, noch
bevorzugter wenigstens 98% Homologie zu einer beliebigen der Sequenzen,
wie sie in der angefügten
Sequenzliste gezeigt sind.
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Typischerweise
sollten die Typen von Aminosäuresubstitutionen,
die durchgeführt
werden können,
die Hydrophobizität/Hydrophilität der Aminosäuresequenz
aufrechterhalten. Aminosäuresubstitutionen
können z.B.
an 1, 2 oder 3 bis 10, 20 oder 30 Substitutionen durchgeführt werden,
unter der Maßgabe,
dass die modifizierte Sequenz die Fähigkeit behält, als ein SPPase-Enzym gemäß der vorliegenden
Erfindung zu wirken. Aminosäuresubstitutionen
können
die Verwendung nicht-natürlich
vorkommender Analoga, z.B zur Erhöhung der Halbwertszeit im Blutplasma,
beinhalten.
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Die
Aminosäuresequenz
der vorliegenden Erfindung kann durch die Expression einer Nukleotidsequenz
erzeugt werden, die für
selbige in einem geeigneten Expressionssystem codiert.
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Zusätzlich oder
alternativ kann das Protein selbst unter Verwendung chemischer Verfahren
hergestellt werden, um eine SPPase-Aminosäuresequenz zu synthetisieren,
und zwar in ihrer Gesamtheit oder als Teil. Beispielsweise können Peptide
durch Festphasentechniken synthetisiert werden, von dem Harz abgespalten werden
und durch präparative
Hochleistungsflüssig-Chromatographie gereinigt
werden (z.B Creighton (1983) Proteins: Structures and Molecular
Principles, WH Freeman & Co,
New York NY). Die Zusammensetzung der synthetischen Peptide kann
durch Aminosäureanalyse
oder durch Sequenzierung (z.B Prozedur des Edman-Abbaus) bestätigt werden.
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Eine
direkte Peptidsynthese kann unter Verwendung verschiedener Festphase-Techniken
durchgeführt
werden (Roberge JY et al., 1995, Science, 269, 202-204), und eine
automatisierte Synthese kann z.B erreicht werden unter Verwendung
des ABI 43 1 A Peptid-Synthesegeräts (Perkin Elmer), wobei gemäß Herstelleranweisung
vorgegangen wird. Zusätzlich
kann die Aminosäuresequenz
von SPPase oder jedes Teils hiervon bei der direkten Synthese und/oder
kombiniert mittels Verwendung chemischer Verfahren mit einer Sequenz
aus anderen Untereinheiten oder eines beliebigen Teils hiervon verändert werden,
um ein variantes Polypeptid zu produzieren.
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Eine
natürliche,
modifizierte oder rekombinante SPPase-Sequenz kann mit einer heterologen
Sequenz ligiert werden, um ein Fusionsprotein zu codieren. Beispielsweise,
zum Durchtesten von Peptidbibliotheken auf Inhibitoren der SPPase-Aktivität, kann
es nützlich
sein, ein chimäres
SPPase-Protein zu
codieren, das ein heterologes Epitop exprimiert, das von einem kommerziell
erhältlichen
Antikörper
erkannt wird. Ein Fusionsprotein kann auch hergestellt werden, um
eine Spaltstelle zu beinhalten, die zwischen einer SPPase-Sequenz
und der heterologen Proteinsequenz liegt, sodass die SPPase gespalten
und ausgehend von der heterologen Gruppierung gereinigt werden kann.
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SPPase
kann auch als ein rekombinantes Protein exprimiert werden, bei dem
eine oder mehrere zusätzliche
Polypeptiddomänen
angefügt
sind, um die Proteinreinigung zu erleichtern. Solche die Reinigung
erleichternden Domänen
beinhalten, ohne hierauf beschränkt
zu sein, Metall chelierende Peptide, wie etwa Histidin-Tryptophan-Module,
die eine Reinigung an immobilisierten Metallen erlauben (Porath
J, 1992, Protein Expr Purif 3), Protein A-Domänen, die eine Reinigung an
immobilisiertem Immunglobulin erlauben, und die Domäne, die
im FLAGS Verlängerungs-/Affinitäts-Reinigungssystem
(Immunex Corp, Seattle, WA) verwendet wird. Die Einbeziehung einer
spaltbaren Linkersequenz, wie etwa von Faktor XA oder Enterokinase
(Invitrogen, San Diego, CA), zwischen der Reinigungsdomäne und der
SPPase ist nützlich,
um die Reinigung zu erleichtern.
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Spezifische
Aminosäuresequenzen
von SPPase sind als SEQ ID No. 1 dargestellt. Jedoch umfasst die
vorliegende Erfindung Aminosäuresequenzen,
die für
andere Mitglieder der SPPase-Familie
codieren, was Aminosäuresequenzen
einbezieht, die wenigstens 60% Identität (bevorzugter wenigstens 75%
Identität)
zu einer beliebigen der Aminosäuresequenzen
von SEQ ID No. 1 besitzen. Wie angezeigt, werden geeignete generische
Formeln für
die SPPase-Familie in Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung präsentiert.
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B. Nukleotidsequenz der
vorliegenden Erfindung
-
Der
Begriff „Nukleotidsequenz", wie er hier verwendet
wird, bezieht sich auf eine Oligonukleotidsequenz oder eine Polynukleotidsequenz.
Die Nukleotidsequenz kann DNA oder RNA sein, die genomischen, synthetischen
oder rekombinanten Ursprungs sein kann, die doppelsträngig oder
einzelsträngig
sein kann und den Sinn- oder den Gegensinn-Strang repräsentieren
kann.
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Bei
einigen Ausführungsformen
bezeichnet der Begriff „Nukleotidsequenz" DNA. In diesen Fällen bedeutet
der Begriff „Nukleotidsequenz" bevorzugt DNA, die
durch die Verwendung rekombinanter DNA-Techniken hergestellt wurde
(d.h. rekombinante DNA).
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
deckt die Nukleotidsequenz per se der vorliegenden Erfindung nicht
die native codierende Nukleotidsequenz gemäß der vorliegenden Erfindung
in ihrer natürlichen
Umgebung ab, wenn diese unter der Kontrolle ihres nativen Promotors
steht, der ebenfalls in seiner natürlichen Umgebung vorliegt.
Zur Erleichterung der Bezugnahme haben wir diese bevorzugte Ausführungsform
die „nicht-native
Nukleotidsequenz" genannt.
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Die
Nukleotidsequenzen der vorliegenden Erfindung können in sich synthetische oder
modifizierte Nukleotide enthalten. Es ist eine Anzahl verschiedener
Typen von Modifikation an Oligonukleotiden in der Technik bekannt.
Diese beinhalten Methylphosphonat- und Phosphorothioat-Rückgrate und die Anfügung von
Acridin- oder Polylysin-Ketten an das 3'- und/oder 5'-Ende des Moleküls. Für die Zwecke der vorliegenden
Erfindung versteht es sich, dass die hier beschriebenen Nukleotidsequenzen
durch jedwedes in der Technik verfügbare Verfahren modifiziert
werden können.
Solche Modifikationen können
durchgeführt
werden, um die in vivo-Aktivität
und/oder Lebensdauer von Nukleotidsequenzen der vorliegenden Erfindung
zu erhöhen.
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Es
werden Nukleotidsequenzen beschrieben, die zu den hier dargestellten
Sequenzen oder beliebigen Derivaten, Fragmenten oder Derivaten hiervon
komplementär
sind. Wenn die Sequenz komplementär zu einem Fragment hiervon
ist, so kann diese Sequenz als Sonde verwendet werden, um ähnliche
codierende Sequenzen in anderen Organismen zu identifizieren, etc.
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Es
werden Nukleotidsequenzen beschrieben, die befähigt sind, mit den hier dargestellten
Sequenzen oder einem beliebigen Derivat, Fragment oder Derivat hiervon
zu hybridisieren.
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Es
werden Nukleotidsequenzen beschrieben, die befähigt sind, mit Sequenzen zu
hybridisieren, die komplementär
sind zu den hier dargestellten Sequenzen, oder zu einem beliebigen
Derivat, Fragment oder Derivat hiervon.
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Der
Begriff „Variante" umfasst auch Sequenzen,
die komplementär
zu Sequenzen sind, die mit den hier dargestellten Nukleotidsequenzen
hybridisieren können.
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Der
Begriff „Variante" umfasst bevorzugt
Sequenzen, die komplementär
zu Sequenzen sind, die unter stringenten Bedingungen (z.B 65°C und 0,1x
SSC {1xSSC: 0,15 M NaCl, 0,015 M Na3-Citrat, pH 7,0})
an die hier dargestellten Nukleotidsequenzen hybridisieren können.
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Nukleotidsequenzen,
die an die Nukleotidsequenzen der vorliegenden Erfindung hybridisieren
können (einschließlich komplementärer Sequenzen
der hier dargestellten Sequenzen), werden ebenfalls beschrieben.
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Nukleotidsequenzen,
die komplementär
zu Sequenzen sind, die an die Nukleotidsequenzen der vorliegenden
Erfindung hybridisieren können,
(einschließlich
komplementärer
Sequenzen der hier dargestellten Sequenzen), werden ebenfalls beschrieben.
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Polynukleotidsequenzen,
die mit den hier dargestellten Nukleotidsequenzen unter Bedingungen
mittlerer bis maximaler Stringenz hybridisieren können, sind
ebenfalls beschrieben.
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Nukleotidsequenzen,
die mit den Nukleotidsequenzen der vorliegenden Erfindung oder einer
komplementären
Sequenz hierzu unter stringenten Bedingungen (z.B 65°C und 0,1x
SSC) hybridisieren können,
sind ebenfalls beschrieben.
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Beispielhafte
Nukleinsäuren
können
alternativ als solche Nukleotidsequenzen charakterisiert werden, die
ein SPPase-Protein codieren und die mit irgendeiner oder mehreren
der DNA-Sequenzen,
die in der angefügten
Sequenzliste gezeigt sind, hybridisieren. Bevorzugt sind solche
Sequenzen codierende SPPase-Sequenzen, die unter hoch-stringenten
Bedingungen an eine beliebige der in der angefügten Sequenzliste dargestellten
Sequenzen oder an das komplementäre
Gegenstück
hiervon hybridisieren.
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Es
werden Nukleinsäuresequenzen
beschrieben, die befähigt
sind, unter stringenten Bedingungen an ein Fragment irgendeiner
der Sequenzen, die in der angehängten
Sequenzliste gezeigt sind, oder an das komplementäre Gegenstück hiervon
zu hybridisieren. Bevorzugt ist das Fragment zwischen 15 und 50
Basen lang. Vorteilhafterweise ist es etwa 25 Basen lang.
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Die
Begriffe „Variante", „Homologes" oder „Fragment" im Bezug auf die
Nukleotidsequenz, die für
das SPPase-Enzym codiert, beinhalten jedwede Substitution, Variation,
Modifikation, jedweden Austausch, jedwede Deletion oder Addition
von einem (oder mehreren) Nukleotid(en) von oder an die Sequenz,
unter der Maßgabe,
dass die resultierende Nukleotidsequenz für ein Enzym mit SPPase-Aktivität codiert
oder codieren kann, wobei dieses bevorzugt biologisch wenigstens
so aktiv ist wie das Enzym, das von irgendeiner der Sequenzen codiert
wird, die in der angehängten
Sequenzliste gezeigt sind. Insbesondere der Begriff „Homologes" deckt Homologie
im Hinblick auf die Struktur und/oder Funktion ab, unter der Maßgabe, dass
die resultierende Nukleotidsequenz für ein Enzym mit SPPase-Aktivität codiert
oder codieren kann. Im Hinblick auf die Sequenzhomologie gibt es
bevorzugt wenigstens eine 75%ige, bevorzugter eine wenigstens 85%ige,
bevorzugter eine wenigstens 90%ige Homologie zu einer Nukleotidsequenz
der SEQ ID No. 2, die für
die in SEQ ID No. 1 gezeigte Aminosäuresequenz codiert. Bevorzugter
gibt es wenigstes 95%, noch bevorzugter wenigstens 98% Homologie
zu einer Nukleotidsequenz der SEQ ID No. 2, die für die in
SEQ ID No. 1 gezeigte Aminosäuresequenz
codiert. Bevorzugt, im Hinblick auf die Sequenzhomologie, gibt es
vorzugsweise wenigstens 75%, bevorzugter wenigstens 85%, noch bevorzugter
wenigstens 90% Homologie zu irgendeiner der Sequenzen, die in der
angehängten
Sequenzliste gezeigt sind. Bevorzugter gibt es wenigstens 95%, noch
bevorzugter wenigstens 98% Homologie zu irgendeiner der Sequenzen,
die in der angehängten
Sequenzliste gezeigt sind.
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Homologe
Sequenzen für
die Nukleotidsequenz, die für
das SPPase-Enzym codiert, sind in 14 gezeigt,
und sind außerdem
beschrieben in Science (2002) 296, S. 2215-2218.
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Es
werden DNA-Segmente beschrieben, die die DNA-Sequenz irgendeiner
der Sequenzen, die in der angehängten
Sequenzliste gezeigt sind, oder allelischer Variationen solcher
Sequenzen umfassen.
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Es
werden Polypeptide beschrieben, die durch die Expression in einer
Wirtszelle erzeugt werden, in die die vorstehend genannten DNA-Sequenzen
oder allelische Variationen hiervon eingebaut wurden.
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Es
wird DNA beschrieben, die die DNA-Sequenz irgendeiner der Sequenzen,
die in der angehängten Sequenzliste
gezeigt sind, oder einer allelischen Variation hiervon umfasst.
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Es
wird nicht-native DNA beschrieben, die die DNA-Sequenz irgendeiner
der Sequenzen, die in der angehängten
Sequenzliste gezeigt sind, oder einer allelischen Variation hiervon
umfasst.
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Es
wird rekombinante DNA beschrieben, die die DNA-Sequenz irgendeiner
der Sequenzen, die in der angehängten
Sequenzliste gezeigt sind, oder einer allelischen Variation hiervon
umfasst.
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Polynukleotide
der vorliegenden Erfindung beinhalten Nukleinsäuresequenzen, die für die Polypeptide der
vorliegenden Erfindung codieren. Es wird ersichtlich sein, dass
als Folge der Degene riertheit des genetischen Codes eine Bandbreite
verschiedener Polynukleotide eine gegebene Aminosäuresequenz
codiert.
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Durch
die Kenntnis der hier dargestellten Aminosäuresequenzen ist es möglich, partielle
und volle Länge
besitzende Nukleinsäuresequenzen,
wie etwa cDNA-Klone und/oder genomische Klone, die die Polypeptide
der vorliegenden Erfindung codieren, zu entwerfen. Beispielsweise
können
Polynukleotide der vorliegenden Erfindung unter Verwendung degenerierter
PCR erhalten werden, die Primer verwenden wird, die erstellt wurden,
um auf Sequenzen abzuzielen, die die hier präsentierten Aminosäuresequenzen
codieren. Die Primer werden typischerweise mehrere degenerierte
Positionen enthalten. Jedoch, um die Degeneriertheit zu minimieren,
werden Sequenzen ausgewählt,
die Regionen der hier präsentierten
Aminosäuresequenzen
codieren, die Aminosäuren,
wie etwa Methionin enthalten, die durch nur ein Triplett codiert
werden. Zusätzlich werden
Sequenzen ausgewählt,
um die Codon-Nutzung in dem Organismus zu berücksichtigen, dessen Nukleinsäure als
Matrizen-DNA für
die PCR-Prozedur verwendet wird. Die PCR wird bei Stringenzbedingungen angewendet
werden, die niedriger sind als diejenigen, die für die Klonierung von Sequenzen
mit Einzelsequenz- (nicht degenerierten) Primern gegen bekannte
Sequenzen verwendet wurden.
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Nukleinsäuresequenzen,
die durch PCR erhalten werden, und die für Polypeptidfragmente der vorliegenden
Erfindung codieren, können
dann verwendet werden, um unter Verwendung von Bibliotheks-Durchmusterungs-Techniken
mittels Hybridisierung größere Sequenzen
zu erhalten. Beispielsweise kann ein identifizierter Klon durch
PCR mit radioaktiven Atomen markiert werden und verwendet werden,
um eine cDNA-Bibliothek oder genomische Bibliothek von anderen Spezies,
bevorzugt anderen Säugerspezies,
zu durchmustern. Die Hybridisierungsbedingungen werden typischerweise
Bedingungen von mittlerer bis hoher Stringenz sein (z.B 0,03 M Natriumchlorid
und 0,03 M Natriumcitrat bei etwa 50°C bis 60°C).
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Die
degenerierten Nukleinsäuresonden,
die die Gesamtheit oder einen Teil der Aminosäuresequenz codieren, können auch
verwendet werden, um cDNA und/oder genomische Bibliotheken anderer
Spezies, bevorzugt anderer Säugerspezies,
einer Sondenmarkierung zu unterziehen. Es ist jedoch bevorzugt,
die PCR-Techniken zuerst durchzuführen, um eine einzige Sequenz
für die
Verwendung bei weiteren Durchmusterungsprozeduren zu erhalten.
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SPPase-Polynukleotidsequenzen,
die für
SPPase, Fragmente des Polypeptids, Fusionsproteine oder funktionelle Äquivalente
hiervon codieren, können
verwendet werden, um rekombinante DNA-Moleküle zu erzeugen, die die Expression
von SPPase in geeigneten Wirtszellen steuern. Aufgrund der innewohnenden
Degeneriertheit des genetischen Codes können andere DNA-Sequenzen,
die eine im Wesentlichen gleiche oder eine funktionell äquivalente
Aminosäuresequenz
codieren, verwendet werden, um SPPase zu klonieren und zu exprimieren.
Wie von Fachleuten verstanden werden wird, kann es vorteilhaft sein,
SPPase-codierende Nukleotidsequenzen, die nicht natürli cherweise
vorkommende Codons besitzen, zu produzieren. Codons, die von einem
bestimmten prokaryotischen oder eukaryotischen Wirt bevorzugt werden
(Murray et al., 1989, Nuc Acids Res, 17, 477-508) können ausgewählt werden,
z.B um die Rate der SPPase-Expression zu steigern oder um rekombinante
RNA-Transkripte zu produzieren, die die gewünschten Eigenschaften, wie
etwa eine längere Halbwertszeit
als solche Transkripte besitzen, die von der natürlich vorkommenden Sequenz
produziert werden.
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Polynukleotidsequenzen
der vorliegenden Erfindung, die unter Verwendung der oben beschriebenen Techniken
erhalten wurden, können
verwendet werden, um weitere homologe Sequenzen und Varianten unter Verwendung
der oben beschriebenen Techniken zu erhalten. Sie können auch
modifiziert werden für
die Verwendung zur Expression der Polypeptide der vorliegenden Erfindung
in einer Vielzahl von Wirtszellsystemen, z.B um die Codon-Präferenz für eine bestimmte
Wirtszelle zu optimieren, in der die Polynukleotidsequenzen exprimiert
werden. Andere Sequenzveränderungen
können
gewünscht
sein, um Restriktionsenzymerkennungsstellen einzuführen, oder
um die Eigenschaften oder Funktion der von den Polynukleotiden codierten
Polypeptide zu verändern.
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Veränderte SPPase-Polynukleotidsequenzen,
die in Übereinstimmung
mit der Erfindung verwendet werden können, beinhalten Deletionen,
Insertionen und/oder Substitutionen verschiedener Nukleotidreste, was
zu einem Polynukleotid führt,
das das gleiche oder ein funktionell äquivalentes SPPase-Enzym codiert. Das
Protein kann auch Deletionen, Insertionen oder Substitutionen von
Aminosäureresten
aufweisen, die eine stille Veränderung
erzeugen und in einem funktionell äquivalenten SPPase-Enzym resultieren.
Vorsätzliche Aminosäuresubstitutionen
können
auf Basis einer Ähnlichkeit
der Polarität,
Ladung, Löslichkeit,
Hydrophobizität,
Hydrophilität
und/oder der amphipathischen Natur der Reste durchgeführt werden,
solange die biologische Aktivität
des SPPase-Proteins
erhalten bleibt. Beispielsweise beinhalten negativ geladene Aminosäuren Asparaginsäure und
Glutaminsäure;
positiv geladene Aminosäuren
beinhalten Lysin und Arginin; und Aminosäuren mit ungeladenen polaren
Kopfgruppen mit ähnlichen
Hydrophilitätswerten
beinhalten Leucin, Isoleucin, Valin, Glycin, Alanin, Asparagin,
Glutamin, Serin, Threonin, Phenylalanin und Tyrosin (siehe Aminosäure-Tabelle
1, unten).
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Eingeschlossen
in den Schutzbereich der vorliegenden Erfindung sind Allele von
SPPase. Wie hier verwendet, ist ein „Allel" oder eine „allele Sequenz" eine alternative
Form des endogenen SPPase-Enzyms. Allele resultieren aus einer Mutation,
d.h. einer Veränderung
der Nukleinsäuresequenz,
und produzieren im Allgemeinen veränderte mRNAs oder Polypeptide,
deren Struktur oder Funktion verändert
oder unverändert
sein kann. Jedes gegebene Gen kann keine, eine oder zahlreiche allele
Formen besitzen. Allgemeine Mutationsveränderungen, die zur Entstehung
von Allelen führen,
werden im Allgemeinen Deletionen, Additionen oder Substitutionen
von Aminosäuren
zuge schrieben. Jeder dieser Typen von Veränderungen kann alleine oder
in Kombination mit den anderen erfolgen, einmal oder mehrmals bei
einer gegebenen Sequenz.
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Die
Nukleotidsequenzen der vorliegenden Erfindung können künstlich erzeugt werden, um
die für SPPase
codierende Sequenz aus einer Vielzahl von Gründen zu verändern, wobei diese, ohne hierauf
beschränkt
zu sein, Veränderungen
beinhalten, die die Klonierung, Prozessierung und/oder Expression
des Genprodukts modifizieren. Beispielsweise können Mutationen unter Verwendung
von Techniken eingeführt
werden, die in der Technik wohlbekannt sind, z.B positionsspezifische
Mutagenese zur Einführung
neuer Restriktionsstellen, zur Veränderung des Glykosylierungsmusters
oder zur Veränderung
der Codon-Bevorzugung.
-
Polynukleotide
der vorliegenden Erfindung können
verwendet werden, um einen Primer herzustellen, z.B einen PCR-Primer,
einen Primer für
eine alternative Amplifikationsreaktion, eine Sonde, z.B markiert
mit einer aussagekräftigen
Markierung durch konventionelle Mittel unter Verwendung radioaktiver
oder nicht-radioaktiver Markierungen, oder die Polynukleotide können in
Vektoren kloniert werden. Solche Primer, Sonden und andere Fragmente
werden wenigstens 15, bevorzugt wenigstens 20, z.B wenigstens 25,
30 oder 40 Nukleotide lang sein.
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Polynukleotide
oder Primer können
eine identifizierbare Markierung tragen. Geeignete Markierungen beinhalten
Radioisotope, wie etwa 32P, 33P
oder 35S, Enzymmarkierungen oder andere
Proteinmarkierungen, wie etwa Biotin. Solche Markierungen können an
Polynukleotide oder Primer der vorliegenden Erfindung angefügt werden
und können
unter Verwendung von Techniken, die als solche bekannt sind, detektiert
werden.
-
Polynukleotide,
wie etwa DNA-Polynukleotide und Primer, können rekombinant, synthetisch
oder durch beliebige Mittel, die dem Fachmann auf dem Gebiet zugänglich sind,
hergestellt werden. Sie können
außerdem
durch Standardtechniken kloniert werden.
-
Im
Allgemeinen werden Primer durch synthetische Mittel hergestellt,
was eine schrittweise Herstellung der gewünschten Nukleinsäuresequenz
mit einem Nukleotid je Zeiteinheit beinhaltet. Techniken, um dies
unter Verwendung automatisierter Techniken zu erreichen, sind in
der Technik problemlos verfügbar.
-
Längere Polynukleotide
werden allgemein unter Verwendung rekombinanter Mittel hergestellt,
z.B unter Verwendung von PCR (Polymerasekettenreaktion)-Klonierungstechniken.
Dies wird die Herstellung eines Paars von Primern (z.B bevorzugt
mit zwischen 15 und 30 Nukleotiden Länge) für eine Region der Nukleotidsequenz,
die man klonieren will, beinhalten, wobei man die Primer in Kontakt
bringt mit mRNA oder cDNA, die man von einer Pilz-, Pflanzen- oder
prokaryotischen Zelle erhalten hat, und wobei man eine Polymerasekettenreaktion
unter Bedingungen durchführt,
die die Amplifikation der gewünschten
Region mit sich bringen, gefolgt vom Isolieren des amplifizierten Fragments
(z.B durch Reinigen des Reaktionsgemischs auf einem Agarosegel)
und dem Wiedergewinnen des amplifizierten DNA-Fragments. Die Primer
können
spezifisch entworfen werden, um geeignete Endonuklease-Restriktionsstellen
zu enthalten, sodass das amplifizierte DNA-Fragment in einen geeigneten
Klonierungsvektor kloniert werden kann. DNA-Moleküle können mit
Vorsatz modifiziert werden, um die intrazelluläre Stabilität und die Halbwertszeit zu
verlängern,
beispielsweise, ohne hierauf beschränkt zu sein, durch die Anfügung flankierender
Sequenzen an das 5'-
und/oder 3'-Ende
des Moleküls oder
durch die Verwendung von Phosphorothioat oder 2'-O-Methyl anstelle der Phosphodiester-Verbindungen im
Rückgrat
des Moleküls.
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Wie
zuvor erwähnt,
werden Nukleotidsequenzen beschrieben, die befähigt sind, mit der Gesamtheit oder
einem Teil einer beliebigen der Sequenzen zu hybridisieren, die
in der angefügten
Sequenzliste gezeigt sind, oder mit einer allelischen Variation
hiervon. Diese Nukleotidsequenzen können in Antisense-Techniken verwendet
werden, die in der Technik bekannt sind, um die SPPase-Expression
zu modifizieren. Alternativ können
diese Sequenzen (oder Teile hiervon) als Sonde verwendet werden,
oder um die Gesamtheit oder einen Teil einer solchen Sequenz zu
amplifizieren, wenn sie als Polymerasekettenreaktions-Primer verwendet
werden.
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Zusätzlich zu
den rekombinanten DNA-Sequenzen, sind genomische Sequenzen auch
von Nutzen im Kontext der Arzneimittelentdeckung. Es kann eher wertvoll
sein, die mRNA-Transkription einer bestimmten Isoform zu inhibieren
als das translatierte Protein zu inhibieren. Dies kann im Fall von
SPPase gelten, wenn es Spleiß-Varianten
gibt und wenn diese verschiedenen Spleiß-Varianten von verschiedenen
Promotoren aus transkribiert werden können. Es gibt den Präzedenzfall,
dass multiple Promotoren die Transkription einer Maushirn-2',3'-cyclischen-Nukleotid-3'-Phosphodiesterase steuern (Kurihara
T et al., 1990, Biochem. Biophys. Res. Comm. 170, 1074).
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Ein
weiterer Nutzen der Erfindung besteht darin, dass DNA-Sequenzen,
sobald sie bekannt sind, die Information geben, die benötigt wird,
um Assays zu erstellen, um Isoenzyme oder Spleiß-Varianten spezifisch zu detektieren.
Isozym-spezifische PCR-Primer-Paare sind nur ein Beispiel für einen
Assay, der vollständig von
der Kenntnis der spezifischen DNA-Sequenz des Isozyms oder der Spleißvariante
abhängt.
Ein solcher Assay erlaubt die Detektion von mRNA für das Isozym,
um die Gewebeverteilung und die biologische Relevanz jedes Isozyms
bei einem bestimmten Krankheitszustand zu bestimmen. Er erlaubt
auch die Identifizierung von Zelllinien, die natürlicherweise nur ein Isozym
exprimieren können – eine Entdeckung,
die der Notwendigkeit abhelfen kann, rekombinante Gene zu exprimieren.
Wenn für
spezifische SPPase-Isoenzyme gezeigt wird, dass sie mit einer Anfälligkeit
für HCV-Infektion
assoziiert sind, wäre
die Erfindung wertvoll bei der Erstellung diagnostischer Assays,
um die Anwesenheit von Isozym-mRNA zu detektieren.
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Die
codierende Sequenz von SPPase kann, ganz oder teilweise, unter Verwendung
in der Technik wohlbekannter chemischer Verfahren synthetisiert
werden (siehe Caruthers MH et al., 1980, Nuc Acids Res Symp Ser
215-23, Horn T of al., 1980, Nuc Acids Res Symp Ser 225-232).
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Wie
hier verwendet, bezieht sich „natürlich vorkommend" auf SPPase mit einer
in der Natur zu findenden Aminosäuresequenz.
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Die
Begriffe „isoliert" und gereinigt", wie sie hier verwendet
werden, beziehen sich auf Moleküle,
entweder Nukleinsäure-
oder Aminosäuresequenzen,
die aus ihrer natürlichen
Umgebung entnommen und von wenigstens einer anderen Komponente,
mit der sie natürlicherweise
assoziiert sind, isoliert oder abgetrennt werden.
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„Biologisch
aktiv", wie hier
verwendet, bezieht sich auf SPPase – wie etwa eine rekombinante
SPPase – mit
einer ähnlichen
strukturellen Funktion (jedoch nicht notwendigerweise im selben
Maße)
und/oder einer ähnlichen
regulatorischen Funktion (jedoch nicht notwendigerweise im selben
Maße)
und/oder einer ähnlichen biochemischen
Funktion (jedoch nicht notwendigerweise im selben Maße) und/oder
immunologischen Aktivität (jedoch
nicht notwendigerweise im selben Maße) wie die natürlich vorkommende
SPPase. Spezifisch besitzt SPPase die Fähigkeit, HCV Core proteolytisch
zu spalten, welche eine der charakteristischen Aktivitäten des Enzyms
ist.
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„Immunologische
Aktivität" ist definiert als
Fähigkeit
der natürlichen,
rekombinanten oder synthetischen SPPase oder eines beliebigen Oligopeptids
davon, eine spezifische Immunantwort in geeigneten Tieren oder Zellen
zu induzieren und mit spezifischen Antikörpern zu binden.
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„Derivat", wie es hier im
Bezug auf die Aminosäuresequenz
verwendet wird, beinhaltet eine chemische Modifikation von SPPase.
Beispielhaft für
solche Modifikationen wäre
ein Austausch von Wasserstoff durch eine Alkyl-, Acyl- oder Aminogruppe.
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„Deletion" definiert eine Veränderung
entweder der Nukleotid- oder der Aminosäuresequenz, bei der ein oder
mehrere Nukleotide bzw. Aminosäurereste
fehlen.
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Wie
hier verwendet, definieren die Begriffe „Insertion" oder „Addition" eine Veränderung in der Nukleinsäure- oder
Aminosäuresequenz,
die in der Anfügung
eines oder mehrerer Nukleotide bzw. Aminosäurereste im Vergleich zur natürlich vorkommenden
SPPase resultiert haben.
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Der
Begriff „Substitution", wie er hier verwendet
wird, beschreibt einen Austausch eines/einer oder mehrerer Nukleotide
oder Aminosäuren
durch andere Nukleotide bzw. Aminosäuren.
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Der
Begriff „stillgelegt", wie er hier verwendet
wird, beschreibt den Prozess, eine Enzym-Restriktionsstelle wenigstens im Wesentlichen
nicht funktionsfähig
zu machen, wie etwa unerkennbar durch das Restriktionsenzym. Dies
kann, ohne hierauf beschränkt
zu sein, erreicht werden durch Aminosäuredeletion, Insertion oder
Addition, durch Substitution und/oder Modifikation.
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Der
Begriff „Homologes", wie er hier im
Hinblick auf die Nukleotidsequenz und die Aminosäuresequenz verwendet wird,
kann synonym mit allelischen Variationen der aufgelisteten Sequenzen
sein.
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Insbesondere
kann der Begriff „Homologie", wie er hier verwendet
wird, mit dem Begriff „Identität" gleichgesetzt werden.
Die Sequenzhomologie im Hinblick auf die Nukleotidsequenz und die
Aminosäuresequenz
kann hier durch einen einfachen „Augapfel"-Vergleich (d.h. einen strengen Vergleich)
von einer beliebigen oder von mehreren der Sequenzen mit einer anderen
Sequenz bestimmt werden, um zu sehen, ob diese andere Sequenz eine
wenigstens 75%ige Identität
mit der/den Sequenz(en) aufweist. Die relative Sequenzhomologie
(d.h. die Sequenzidentität)
kann auch über
kommerziell erhältliche
Computerprogramme bestimmt werden, die die prozentuale Homologie
zwischen zwei oder mehr Sequenzen berechnen können. Ein typisches Beispiel
für ein
solches Computer-Programm ist CLUSTAL.
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Die
prozentuale Homologie kann über
zusammenhängende
Sequenzen berechnet werden, d.h. eine Sequenz wird einem Alignment
mit der anderen Sequenz unterzogen, und jede Aminosäure in einer
Sequenz wird direkt mit der korrespondieren Aminosäure in der
anderen Sequenz verglichen, bei jeweils einem Rest zur gleichen
Zeit. Dies wird als „lückenloses" Alignment bezeichnet.
Typischerweise werden solche lückenlosen Alignments
nur über
eine relativ kurze Anzahl von Resten (z.B weniger als 50 zusammenhängende Aminosäuren) durchgeführt.
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Obwohl
dies ein sehr einfaches und konsistentes Verfahren ist, berücksichtigt
es nicht, dass z.B bei einem ansonsten identischen Sequenzpaar eine
Insertion oder Deletion bewirken wird, dass die folgenden Aminosäurereste
aus dem Alignment herausgenommen werden, was somit potentiell in
einer großen
Verringerung der prozentualen Homologie resultiert, wenn ein allgemeines
Alignment durchgeführt
wird. Demzufolge sind die meisten Sequenzvergleichsverfahren so
gestaltet, dass sie optimale Alignments produzieren, die mögliche Insertionen
und Deletionen berücksichtigen,
ohne dabei das allgemeine Homologieergebnis unverhältnismäßig zu belasten.
Dies wird erreicht, indem man „Lücken" in das Sequenz-Alignment
einführt,
um eine Maximierung der lokalen Homologie zu versuchen.
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Jedoch
ordnen diese komplexeren Verfahren jeder Lücke, die im Alignment auftritt, „Lückenstrafen" zu, sodass bei der
gleichen Anzahl identischer Aminosäuren ein Sequenz-Alignment
mit möglichst
wenig Lücken – was eine
höhere
Verwandtschaft zwischen den zwei verglichenen Se quenzen widerspiegelt – ein höheres Ergebnis
erzielen wird als ein Alignment mit vielen Lücken. Es werden typischerweise „affine
Lückenkosten" verwendet, die für die Existenz
einer Lücke
relativ hohe Kosten veranschlagen, und eine kleinere Strafe für jeden
nachfolgenden Rest in der Lücke.
Dies ist das am weitesten verwendete System zur Bewertung von Lücken. Hohe
Lückenstrafen
werden natürlich
optimierte Alignments mit weniger Lücken ergeben. Die meisten Alignmentprogramme
erlauben es, dass die Lückenstrafen
modifiziert werden. Jedoch ist es bevorzugt, die Default-Werte zu
verwenden, wenn solche Software für Sequenzvergleiche verwendet
wird. Wenn beispielsweise das GCG Wisconsin Bestfit Paket (siehe
unten) verwendet wird, so beträgt
die Default-Lückenstrafe
bei Aminosäuresequenzen –12 für eine Lücke und –4 für jede Erweiterung.
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Die
Berechnung der maximalen prozentualen Homologie erfordert deshalb
zunächst
die Herstellung eines optimalen Alignments, das Lückenstrafen
berücksichtigt.
Ein geeignetes Computerprogramm zur Durchführung solcher Alignments ist
das GCG Wisconsin Bestfit Paket (University of Wisconsin, U.S.A.;
Devereux et al., 1984, Nucleic Acids Research 12:387). Beispiele
für andere
Software, die Sequenzvergleiche durchführen kann, beinhalten, ohne
hierauf beschränkt
zu sein, das BLAST-Paket (siehe Ausubel et al., 1999 ibidem, Kapitel
18), FASTA (Altschul et al., 1990, J. Mol. Biol. 215, 403-410) und
die GENEWORKS-Reihe von Vergleichswerkzeugen. Sowohl BLAST als auch
FASTA sind für
die Offline- und Online-Suche verfügbar (siehe Ausubel et al.,
1999 ibidem, Seiten 7-58 bis 7-60). Für einige Anwendungen ist es
ist jedoch bevorzugt, das GCG Bestfit-Programm zu verwenden.
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Obwohl
die endgültige
prozentuale Homologie in Begriffen der Identität gemessen werden kann, basiert
der Alignment-Prozess selbst in einigen Fällen typischerweise nicht auf
einem Alles-oder-Nichts-Paarvergleich.
Stattdessen wird allgemein eine skalierte Ähnlichkeitsergebnis-Matrix
verwendet, die jedem paarweisen Vergleich auf Basis einer chemischen Ähnlichkeit
oder einer evolutionären
Distanz Ergebniswerte zuordnet. Ein Beispiel für eine solche üblicherweise
verwendete Matrix ist die BLOSUM62-Matrix, die Default-Matrix für die Reihe
der BLAST-Programme. Die GCG-Wisconsin-Programme
verwenden generell entweder die allgemeinen Default-Werte oder eine
Gebrauchs-Symbolvergleichstabelle, sofern geliefert (siehe Benutzerhandbuch
für weitere
Details). Es ist bevorzugt, die allgemeinen Default-Werte für das GCG-Paket
zu verwenden, oder, im Falle anderer Software, die Default-Matrix,
wie etwa BLOSUM62.
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Sobald
die Software ein optimales Alignment erstellt hat, ist es möglich, den
%-Wert der Homologie, bevorzugt die prozentuale Sequenzidentität, zu berechnen.
Die Software tut dies typischer Weise als Teil des Sequenzvergleichs
und erzeugt ein numerisches Ergebnis.
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Im
Kontext der vorliegenden Erfindung ist eine homologe Sequenz so
zu verstehen, dass sie eine Aminosäuresequenz beinhaltet, die
auf der Aminosäureebene
wenigstens zu 60, 70, 80 oder 90% identisch ist, und bevorzugt zu
wenigstens 95 oder 98% identisch ist über wenigstens 5, bevor zugt
8, 10, 15, 20, 30 oder 40 Aminosäuren
mit zellulärer
SPPase, z.B wie sie hier in der Sequenzliste gezeigt ist. Insbesondere
sollte die Homologie typischerweise im Hinblick auf solche Regionen
der Zielsequenz berücksichtigt
werden, die bekannter Weise essentiell für die SPPase-Assoziation sind,
anstatt im Hinblick auf nicht-essentielle benachbarte Sequenzen.
Homologievergleiche können
mit dem Auge durchgeführt
werden, oder, gebräuchlicher,
mit Hilfe eines leicht verfügbaren
Sequenzvergleich-Computerprogramms. Diese kommerziell erhältlichen
Computerprogramme können
die prozentuale Homologie zwischen zwei oder mehr Sequenzen berechnen.
Wie oben erwähnt,
ist ein typisches Beispiel für
ein solches Computerprogramm CLUSTAL.
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Wie
angezeigt, kann die Sequenzhomologie (oder Identität) bei einigen
Anwendungen darüber
hinaus unter Verwendung eines beliebigen geeigneten Homologie-Algorithmus,
der z.B Default-Parameter
verwendet, bestimmt werden. Vorteilhafterweise wird der BLAST-Algorithmus
verwendet, wobei die Parameter auf Default-Werte eingestellt sind.
Der BLAST-Algorithmus ist detailliert beschrieben unter http://www.ncbi.nih.gov/BLAST/blast_help.html.
Alternative Algorithmen der Sequenzhomologie sind unter http://www.biochem.ucl.ac.uk/bsm/virus
database/bookmark.htm zu finden. Die Suchparameter sind wie folgt
definiert und werden vorteilhafterweise auf die definierten Default-Parameter
eingestellt.
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Vorteilhafterweise
entspricht „weitgehende
Homologie", wenn
die Untersuchung mittels BLAST erfolgt, Sequenzen, die einem EXPECT-Wert
von wenigstens etwa 7 entsprechen, bevorzugt von wenigstens etwa
9 und am bevorzugtesten von 10 oder mehr. Der Default-Schwellenwert
für EXPECT
bei der BLAST-Suche beträgt
für gewöhnlich 10.
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BLAST
(Basic Local Alignment Search Tool) ist der heuristische Suchalgorithmus,
der von den Programmen blastp, blastn, blastx, tblastn und tblastx
verwendet wird; diese Programme ordnen ihren Ergebnissen Signifikanz
zu, wobei sie die statistischen Verfahren von Karlin und Altschul
(siehe http://www.ncbi.nih.gov/BLAST/blast_help.html) mit einigen
wenigen Verbesserungen verwenden. Die BLAST-Programme wurden maßgeschneidert
für die
Suche nach Sequenzähnlichkeit,
z.B um Homologe zu einer Suchsequenz zu identifizieren. Die Programme
sind nicht allgemein nützlich
für die
Suche im Motiv-Stil. Eine Diskussion der Grundlagen der Ähnlichkeitssuche
von Sequenzdatenbanken ist veröffentlicht
worden (Altschul et al., 1994, Nature Genetics, 6, 119-129).
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Die
fünf BLAST-Programme,
die unter http://www.ncbi.nlm.nih.gov verfügbar sind, führen die
folgenden Aufgaben durch:
blastp – vergleicht eine Aminosäure-Suchsequenz
mit einer Proteinsequenz-Datenbank;
blastn – vergleicht eine Nukleotid-Suchsequenz
mit einer Nukleotidsequenz-Datenbank;
blastx – vergleicht
die begrifflichen Translationsprodukte einer Nukleotid-Suchsequenz
(beide Stränge)
in den sechs Leserastern mit einer Proteinsequenz-Datenbank;
tblastn – vergleicht
eine Protein-Suchsequenz mit einer Nukleotidsequenz-Datenbank, die
dynamisch in alle sechs Leseraster (beide Stränge) translatiert wird;
tblastx – vergleicht
die in den sechs Leserastern durchgeführten Translationen einer Nukleotid-Suchsequenz mit
den in den sechs Leserastern durchgeführten Translationen einer Nukleotidsequenz-Datenbank.
-
BLAST
verwendet die folgenden Suchparameter:
HISTOGRAM – zeigt
ein Histogramm der Treffer für
jede Suche an; Voreinstellung ist „ja" (siehe Parameter H im BLAST Handbuch).
-
DESCRIPTIONS – begrenzt
die Anzahl der Kurzbeschreibungen angezeigter passender Sequenzen auf
die eingestellte Zahl; voreingestellter Grenzwert ist 100 Beschreibungen
(siehe Parameter V auf der Handbuchseite). Siehe auch EXPECT und
CUTOFF.
-
ALIGNMENTS – begrenzt
die Datenbanksequenzen hinsichtlich der festgelegten Zahl, für die die hochgradig übereinstimmenden
Segmentpaare (HSPs) angezeigt werden; der voreingestellte Grenzwert
ist 50. Wenn mehr Datenbanksequenzen als dies dem statistischen
Signifikanz-Schwellenwert
zur Anzeige (siehe EXPECT und CUTOFF unten) entsprechen, werden
nur die Treffer angezeigt, denen die größte statistische Signifikanz
zugeschrieben wird (siehe Parameter B im BLAST-Handbuch).
-
EXPECT – Schwellenwert
der statistischen Signifikanz für
die Anzeige von Treffern im Bezug auf Datenbanksequenzen; der voreingestellte
Wert ist 10, d.h. man erwartet, dass sich gemäß dem stochastischen Modell
(Karlin und Altschul, 1990, Proc Natl Acad Sci. U.S.A. 87(6), 2264-8)
10 Treffer alleine durch Zufall ergeben. Wenn die statistische Signifikanz,
die einem Treffer zugeschrieben wird, größer als der EXPECT-Schwellenwert
ist, so wird der Treffer nicht angezeigt. Niedrigere EXPECT-Schwellenwerte
sind stringenter, d.h. führen
zu einer geringeren Aussicht auf angezeigte Treffer. Bruchwerte
werden akzeptiert (siehe Parameter E im BLAST-Handbuch).
-
CUTOFF – Ausschlusswert
für die
Anzeige hohe Trefferraten aufweisender Segment-Paare („high-scoring
segment pairs",
HSPs). Der voreingestellte Wert wird ausgehend von dem EXPECT-Wert (siehe oben)
berechnet. Bei einer Datenbanksequenz werden HSPs nur dann angezeigt,
wenn die ihnen zugeordnete statistische Signifikanz wenigstens ebenso
groß ist,
wie die Signifikanz, die einem einzelnen HSP zugeordnet würde, das
eine Trefferrate gleichwertig dem CUTOFF-Wert besitzt. Höhere CUTOFF-Werte
sind stringenter, d.h. führen
zu einer geringeren Chance, dass Treffer angezeigt werden (siehe
Parameter S im BLAST-Handbuch). Typischer Weise können Signifikanz-Schwellenwerte bei
der Verwendung von EXPECT intuitiver gehandhabt werden.
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MATRIX – Spezifiziert
eine alternative Rechenmatrix für
BLASTP, BLASTX, TBLASTN und TBLASTX. Die voreingestellte Matrix
ist BLOSUM62 (Henikoff & Henikoff,
1992, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 89(22): 10915-9). Die gültigen alternativen
Auswahlmöglichkeiten
beinhalten: PAM40, PAM120, PAM250 und IDENTITY. Für BLASTN
sind keine alternativen Rechenmatrizes verfügbar; eine Spezifizierung der
MATRIX-Vorgabe in BLASTN-Abfragen ergibt eine Fehlermeldung.
-
STRAND – Beschränkt eine
TBLASTN-Suche auf nur den oberen oder unteren Strang der Datenbanksequenzen;
oder beschränkt
eine BLASTN-, BLASTX- oder TBLASTX-Suche alleine auf Leseraster
im oberen oder unteren Strang der Suchsequenz.
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FILTER – Blendet
Segmente der Suchsequenz aus, die eine geringe Komplexität der Zusammensetzung
besitzen, wie es durch das Programm SEG (Wootton & Federhen, 1993,
Computers and Chemistry 17, 149-163) bestimmt wird, oder Segmente,
die aus in kurzer Periodizität
folgenden internen Wiederholungssequenzen bestehen, wie dies durch
das Programm XNU (Claverie & States,
1993, Computers and Chemistry 17, 191-201) bestimmt wird, oder,
für BLASTN,
durch das Programm DUST von Tatusov und Lipman (siehe http://www.ncbi.nlm.nih.gov).
Das Filtern kann statistisch signifikante, aber biologisch uninteressante
Angaben aus dem BLAST-Bericht entfernen (z.B Treffer für häufig vorkommende
saure, basische oder Prolin-reiche Regionen) und damit eine Beschränkung auf
die biologisch interessanteren Regionen der Suchsequenz vornehmen,
die für
die spezifische Paarung mit Datenbanksequenzen verfügbar ist.
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Von
einem Filterprogramm gefundene niedrigkomplexe Sequenzen werden
in der Nukleotidsequenz unter Verwendung des Buchstabens „N" (z.B „NNNNNNNNNNNNN") und in Proteinsequenzen
unter Verwendung des Buchstabens „X" (z.B „XXXXXXXXX") ersetzt.
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Die
Filterung wird nur auf die Suchsequenz (oder deren Translationsprodukte)
angewendet, nicht jedoch auf Datenbank-Sequenzen. Die voreingestellte
Filterung ist DUST bei BLASTN und SEG bei anderen Programmen.
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Es
ist keineswegs ungewöhnlich,
dass eine Maskierung durch SEG, XNU oder beide erfolgt, wenn dies auf
Sequenzen in SWISS-PROT angewendet wird; es sollte daher nicht erwartet
werden, dass das Filtern stets eine Wirkung zeigt. Weiterhin können in
einigen Fällen
Sequenzen in ihrer Gesamtheit maskiert werden, was anzeigt, dass
die statistische Signifikanz jedes angezeigten Treffers gegen die
nicht mit einem Filter belegte Suchsequenz mit Vorsicht zu genießen ist.
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NCBI-gi
bewirkt die Anzeige von NCBI gi-Identifikatoren in der Ausgabe zusätzlich zu
der Zugangsnummer und/oder dem Namen des Locus.
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Am
bevorzugtesten werden Sequenzvergleiche unter Verwendung des einfachen
BLAST-Suchalgorithmus
durchgeführt,
der unter http://www.ncbi.nlm.nih.gov/BLAST zur Verfügung steht.
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Falls
Lückenstrafen
bei der Bestimmung der Sequenzidentität verwendet werden, so werden
bevorzugt die folgenden Parameter verwendet:
-
Weitere
Computerprogramm-Verfahren zur Bestimmung der Identität und Ähnlichkeit
zwischen den beiden Sequenzen beinhalten, ohne hierauf beschränkt zu sein,
das GCG-Programm-Paket (Devereux et al, 1984, Nucleic Acids Research,
12: 387, und FASTA (Altschul of al., 1990, J. Molec Biol., 215,
403-410).
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Polypeptidvarianten
und Derivate
-
Die
Begriffe „Variante" oder Derivat" im Bezug auf die
Aminosäuresequenzen
beinhalten jedwede Substitution, Variation, Modifikation, jedweden
Austausch, jede Deletion oder Addition von einer (oder mehreren) Aminosäuren von
oder an die Sequenz, unter der Maßgabe, dass die resultierende
Aminosäuresequenz SPPase-Aktivität besitzt,
wobei sie bevorzugt wenigstens die gleiche Aktivität besitzt
wie irgendeines der Polypeptide, die in den Sequenzlisten gezeigt
sind.
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Die
Sequenzen können
zur Verwendung bei der vorliegenden Erfindung modifiziert werden.
Typischer Weise werden Modifikationen durchgeführt, die die Signalpeptidpeptidase-Spaltungsaktivität der Sequenz
aufrechterhalten. Die Aminosäuresubstitutionen
können
z.B. bei 1, 2 oder 3 bis hin zu 10, 20 oder 30 Substitutionen durchgeführt werden,
unter der Maßgabe,
dass die modifizierte Sequenz die Signalpeptidpeptidase-Spaltungsaktivität behält.
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Aminosäuresubstitutionen
können
die Verwendung nicht-natürlich
vorkommender Analoga beinhalten, z.B zur Steigerung der Halbwertszeit
im Blutplasma bei einem therapeutisch verabreich ten Polypeptid,
unter der Maßgabe,
dass die modifizierte Sequenz wenigstens 25% bis 50% der relevanten
Aktivität
oder weitgehend die gleiche relevante Aktivität beibehält.
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Jedoch
können
bei einer alternativen Ausführungsform
Modifikationen an den Aminosäuresequenzen der
Polypeptide bewusst durchgeführt
werden, um die biologische Aktivität des Polypeptids zu reduzieren.
Beispielsweise können
trunkierte Polypeptidsequenzen, die die Fähigkeit behalten, an Zielmoleküle zu binden, denen
jedoch funktionale Effektordomänen
fehlen, als Inhibitoren/Kompetitoren der biologischen Aktivität des Moleküls voller
Länge nützlich sein.
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Im
allgemeinen werden bevorzugt weniger als 20%, 10% oder 5% der Aminosäurereste
einer Variante oder eines Derivats verändert, wobei die entsprechende
Region in den Sequenzlisten dargestellt ist.
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Konservative
Substitutionen können
z.B gemäß der Tabelle
1 unten durchgeführt
werden. Aminosäuren
im selben Block in der zweiten Spalte und bevorzugt in derselben
Zeile in der dritten Spalte können
gegeneinander ausgetauscht werden:
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Polypeptide
beinhalten außerdem
Fragmente der oben genannten Polypeptide voller Länge und
von deren Varianten, einschließlich
Fragmenten der Sequenzen, wie sie in der SEQ ID No: 1 dargestellt
sind. Bevorzugte Fragmente beinhalten solche, die ein Epitop enthalten.
Geeignete Fragmente werden wenigstens etwa 5, z.B 10, 12, 15 oder
20 Aminosäuren
lang sein. Sie können
auch weniger als 200, 100 oder 50 Aminosäuren lang sein. Polypeptidfragmente
der Proteine und allelischen Varianten und Spezies-Varianten hiervon können ein
oder mehrere (z.B 2, 3, 5 oder 10) Substitutionen, Deletionen oder
Insertionen, einschließlich
konservierter Substitutionen, enthalten. Dort, wo Substitutionen,
Deletionen und/oder Insertionen vorgenommen wurden, z.B mittels
rekombinanter Technologie, sind bevorzugt weniger als 20%, 10% oder
5% der in den Sequenzlisten angegebenen Aminosäurereste verändert.
-
Polypeptide
können
als Ergebnis von Ubiquitinierung verzweigt sein, und sie können – mit oder
ohne Verzweigung – zyklisch
sein. Zyklische, verzweigte und verzweigte zyklische Polypeptide
können
aus posttranslationalen natürlichen
Prozessen resultieren, oder sie können durch synthetische Verfahren
hergestellt werden. Modifikationen beinhalten Acetylierung, Acylierung,
ADP-Ribosylierung,
Amidierung, kovalente Anheftung von Flavin, kovalente Anheftung
einer Häm-Gruppierung, kovalente
Anheftung eines Nukleotids oder Nukleotidderivats, kovalente Anheftung
eines Lipids oder Lipidderivats, kovalente Anheftung von Phosphatidylinositol,
Vernetzung, Zyklisierung, Ausbildung von Disulfidbindung(en), Demethylierung,
Ausbildung kovalenter Vernetzungen, Erzeugung von Cystin, Erzeugung
von Pyroglutamat, Formylierung, gamma-Carboxylierung, Glykosylierung,
GPI-Anker-Ausbildung, Hydroxylierung, Iodierung, Methylierung, Myristoylierung,
Oxidierung, proteolytische Prozessierung, Phosphorylierung, Prenylierung,
Racemisierung, Selenoylierung, Sulfatierung, die von Transfer-RNA
vermittelte Anfügung
von Aminosäuren
an Proteine, wie etwa Arginylierung, und Ubiquitinierung. Siehe
hierzu z.B Proteins – Structure
and Molecular Properties, 2. Auflage, T. E. Creighton, W. H. Freeman
and Company, New York, 1993, und Wold, F., Posttranslational Protein
Modifications: Perspectives and Prospects, Seiten 1-12 in Posttranslational
Covalent Modificafion of Proteins, B.C. Johnson, Herausgeber, Academic
Press, New York, 1983; Seifter et al., 1990, "Analysis for protein modifications and
nonprotein cofactors",
Meth Enzymol, 182, 626-646 und Rattan et al., 1992, "Protein Synthesis:
Posttranslational Modifications and Aging", Ann NY Acad Sci 668, 48-62.
-
Wie
oben angegeben, werden Proteine typischerweise durch rekombinante
Mittel hergestellt, z.B wie hier beschrieben, und/oder durch Verwendung
synthetischer Mittel unter Verwendung von Fachleuten wohlbekannten
Techniken, wie etwa Festphasensynthese. Varianten und Derivate solcher
Sequenzen beinhalten Fusionsproteine, wobei die Fusionsproteine
wenigstens die Aminosäuresequenz
umfassen, die (direkt oder indirekt) mit einer anderen Aminosäuresequenz
verbunden ist. Diese anderen Aminosäuresequenzen, die manchmal
als Fusionsproteinpartner bezeichnet werden, werden typischer Weise
eine günstige
Funktionalität,
wie etwa eine Unterstützung
bei der Extraktion und Reinigung der Aminosäuresequenzen der vorliegenden
Erfindung, verleihen. Beispiele für Fusionsproteinpartner beinhalten
Glutathion-S-Transferase (GST), 6xHis, GAL4 (DNA-Bindungs- und/oder Transkriptionsaktivierungsdomäne) und β-Galactosidase.
Es kann auch günstig sein,
eine proteolytische Spaltstelle zwischen dem Fusionsproteinpartner
und der Proteinsequenz der vorliegenden Erfindung einzufügen, um
so eine Ablösung
letzterer zu erlauben. Vorzugsweise wird der Fusionsproteinpartner
die Funktion des Proteins nicht behindern.
-
Therapeutische
Peptide
-
Peptide
können
Patienten in therapeutischer Weise verabreicht werden. Es ist bevorzugt,
Peptide zu verwenden, die nicht allein aus natürlich vorkommenden Aminosäuren bestehen,
sondern die modifiziert wurden, z.B um die Immunogenität zu reduzieren,
um die zirkulatorische Halbwertszeit im Körper des Patienten zu steigern,
um die Bioverfügbarkeit
zu steigern, und/oder um die Wirksamkeit und/oder die Spezifität zu erhöhen.
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Es
ist eine Reihe von Ansätzen
verwendet worden, um Peptide für
therapeutische Anwendungen zu modifizieren. Ein Ansatz besteht darin,
die Peptide oder Proteine mit einer Vielzahl von Polymeren, wie
etwa Polyethylenglykol (PEG) und Polypropylenglykol (PPG), zu verbinden – siehe
z.B US-Patente der Nummern 5,091,176, 5,214,131 und
US 5,264,209 .
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Der
Austausch natürlich
vorkommender Aminosäuren
durch eine Vielzahl nicht codierter oder modifizierter Aminosäuren, wie
etwa D-Aminosäuren
und N-Methylaminosäuren,
kann ebenfalls verwendet werden, um Peptide zu modifizieren.
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Ein
weiterer Ansatz besteht darin, bifunktionelle Vernetzungsmittel
zu verwenden, wie etwa N-Succinimidyl-3-(2-pyridyldithio)propionat,
Succinimidyl-6-[3-(2-pyridyldithio)propionamido]hexanoat und Sulfosuccinimidyl-6-[3-(2-pyridyldithio)propionamido]hexanoat
(siehe US-Patent 5,580,853).
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Es
kann erstrebenswert sein, Derivate der Peptide zu verwenden, die
konformativ eingeschränkt
sind. Konformative Einschränkung
bezieht sich auf die Stabilität
und bevorzugte Konformation der dreidimensionalen Form, die von
einem Peptid angenommen wird. Konformative Einschränkungen
beinhalten lokale Einschränkungen,
einschließlich
der Begrenzung der konformativen Beweglichkeit eines Einzelrestes
in einem Peptid, regionale Einschränkungen, einschließlich der
Einschränkung
der konformativen Mobilität
einer Gruppe von Resten, wobei die Reste eine bestimmte Sekundärstruktureinheit
ausbilden können,
und allgemeine Einschränkungen,
die die gesamte Peptidstruktur einschließen.
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Die
aktive Konformation des Peptids kann durch eine kovalente Modifikation,
wie etwa eine Zyklisierung oder durch den Einbau von β-Lactam oder
anderer Typen von Brücken
stabilisiert werden. Beispielsweise können Seitenketten an das Rückgrat zyklisiert
werden, um so eine L-β-Lactam-Gruppierung an jeder
Seite der Interaktionsstelle zu erzeugen. Siehe hierzu allgemein
Hruby et al., „Applications
of Synthetic Peptides",
in Synthetic Peptides: A User's
Guide: 259-345 (W.H. Freeman & Co.
1992). Zyklisierung kann beispielsweise auch erreicht werden durch
die Ausbildung von Cystinbrücken,
die Kopplung von Amino- und Carboxy-terminalen Gruppen entsprechender
terminaler Aminosäuren
oder die Kopplung der Aminogruppe eines Lys-Restes oder eines verwandten
Homologen mit einer Carboxygruppe von Asp, Glu oder eines verwandten
Homologen. Die Kopplung der alpha-Aminogruppe eines Polypeptids
mit der epsilon-Aminogruppe eines Lysinrestes unter Verwendung von
Iodessigsäure-Anhydrid
kann auch unternommen werden. Siehe Wood und Wetzel, 1992, int'l J. Peptide Protein
Res. 39, 533-39.
-
Ein
anderer Ansatz, der in der
US
5,891,418 beschrieben ist, besteht darin, ein Metallionenkomplexierendes
Rückgrat
in die Peptidstruktur einzubeziehen. Typischer Weise basiert das
bevorzugte Metall-Peptid-Rückgrat
auf der erforderlichen Anzahl bestimmter koordinierender Gruppen,
die vom Koordinationsraum eines gegebenen Komplexmetallions benötigt werden.
Im Allgemeinen besitzen die meisten der Metallionen, die sich als
nützlich
erweisen könnten,
eine Koordinationszahl von vier bis sechs. Die Natur der koordinierenden
Gruppen in der Peptidkette beinhaltet Stickstoffatome mit Amin,
Amid, Imidazol oder Guanidino-Funktionalitäten; Schwefelatome von Thiolen
oder Disulfiden; und Sauerstoffatome von Hydroxy-, Phenol-, Carbonyl- oder
Carboxyl-Funktionalitäten.
Zusätzlich
können
die Peptidkette oder individuelle Aminosäuren chemisch verändert werden,
um eine koordinierende Gruppe einzubeziehen, wie etwa z.B Oxim,
Hydrazino, Sulfhydryl, Phosphat, Cyano, Pyridino, Piperidino oder
Morpholino. Das Peptidkonstrukt kann entweder linear oder zyklisch
sein, jedoch wird ein lineares Konstrukt typischerweise bevorzugt.
Ein Beispiel eines kleinen linearen Peptids ist Gly-Gly-Gly-Gly,
das vier Stickstoffatome im Rückgrat
aufweist (ein N
4-Komplexierungssystem), die mit einem
Metallion mit einer Koordinationszahl von vier komplexieren können.
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Eine
weitere Technik zur Verbesserung der Eigenschaften therapeutischer
Peptide ist die Verwendung von Nicht-Peptid-Peptidomimetika. Es
kann eine breite Vielzahl nützlicher
Techniken verwendet werden, um die genaue Struktur eines Peptids
aufzuklären.
Diese Techniken beinhalten Aminosäuresequenzierung, Röntgen-Kristallographie,
Massenspektroskopie, kernmagnetische Resonanzspektroskopie, Computer-gestütztes molekulares
Modellieren, Peptidkartierung und Kombinationen hiervon. Die Strukturanalyse
eines Peptids liefert allgemein eine große Menge an Daten, die die
Aminosäuresequenz
des Peptids ebenso beinhalten wie die dreidimensionale Positionierung
von dessen atomaren Komponenten. Ausgehend von dieser Information
können
Nicht-Peptid-Peptidomimetika
entworfen werden, die die erforderlichen chemischen Funktionalitäten für die therapeutische
Aktivität
besitzen, jedoch stabiler sind, z.B weniger empfindlich gegenüber biologischem Abbau.
Ein Beispiel dieses Ansatzes wird in der
US 5,811,512 bereitgestellt.
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Techniken
zur chemischen Synthese therapeutischer Peptide der Erfindung sind
in den obigen Referenzen beschrieben und sind außerdem von Borgia und Fields,
2000, Tib Tech 18, 243-251 übersichtsartig
dargestellt worden und detailliert in den darin enthaltenen Referenzen
beschrieben.
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Polynukleotidvarianten
und Derivate
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Polynukleotide
der Erfindung (oder zur Verwendung bei der Erfindung) umfassen Nukleinsäuresequenzen,
die für
die Sequenzen der Erfindung codieren. Es wird dem Fachmann verständlich sein,
dass zahlreiche verschiedene Polynukleotide als Ergebnis der Degeneriertheit
des genetischen Codes das gleiche Polypeptid codieren können. Zusätzlich versteht
es sich, dass Fachleute unter Verwendung von Routinetechniken Nukleotidsubstitutionen
durchführen
können,
die die von den Polynukleotiden der Erfindung codierte Polypeptidsequenz
nicht beeinflussen, um die Codon-Nutzung
jedes bestimmten Wirtsorganismus, in dem die Polypeptide der Erfindung
exprimiert werden sollen, widerzuspiegeln.
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Polynukleotide
der Erfindung können
DNA oder RNA umfassen. Sie können
einzelsträngig
oder doppelsträngig
sein. Sie können
auch Polynukleotide sein, die synthetische oder modifizierte Nukleotide
in sich enthalten. Eine Anzahl verschiedener Typen der Modifikation
von Oligonukleotiden ist in der Technik bekannt. Diese beinhalten
Methylphosphonat- und Phosphorothioat-Rückgrate,
und die Anfügung
von Acridin- oder Polylysin-Ketten an das 3'- und/oder 5'-Ende des Moleküls. Für die Zwecke der vorliegenden
Erfindung ist zu verstehen, dass die hier beschriebenen Polynukleotide
durch jedwedes in der Technik verfügbare Verfahren modifiziert
werden können.
Solche Modifikationen können
durchgeführt
werden, um die in vivo-Aktivität
oder Lebensdauer von Polynukleotiden der Erfindung zu steigern.
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Die
Begriffe „Variante", „Homologes" oder „Derivat" im Bezug auf die
Nukleotidsequenzen beinhalten jedwede Substitution, Variation, Modifikation,
jedweden Austausch, jede Deletion oder Addition von einem (oder
mehreren) Nukleotiden von oder an die Sequenz, unter der Maßgabe, dass
die resultierende Nukleotidsequenz für ein Polypeptid codiert, das
Signalpeptidpeptidase-Aktivität besitzt,
bevorzugt wenigstens die gleiche Aktivität wie die Polypeptidsequenzen,
die in den Sequenzlisten dargestellt sind.
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Wie
oben angegeben, gibt es im Hinblick auf die Sequenzhomologie bevorzugt
wenigstens 75%, bevorzugter wenigstens 85%, bevorzugter wenigstens
90% Homologie zu den in den zugehörigen Sequenzlisten dargestellten
Sequenzen. Noch bevorzugter gibt es wenigstens 95%, bevorzugter
wenigstens 98% Homologie. Die Vergleiche der Nukleotidhomologie
können,
wie oben beschrieben, durchgeführt
werden. Ein bevorzugtes Sequenzvergleichsprogramm ist das oben beschriebene
GCG-Wisconsin Bestfit Programm. Die Default-Bewertungsmatrix besitzt
einen Trefferwert von 10 für
jedes identische Nukleotid und von –9 für jede Fehlpaarung. Die Defaultstrafe
der Lückenerzeugung
beträgt –50 und
die Defaultstrafe der Lückenerweiterung
beträgt –3 für jedes
Nukleotid.
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Es
werden Nukleotidsequenzen beschrieben, die befähigt sind, selektiv mit den
hier dargestellten Sequenzen zu hybridisieren, oder mit einer beliebigen
Variante, einem Fragment oder Derivat hiervon, oder mit dem komplementären Gegenstück einer
beliebigen der obigen Sequenzen. Die Nukleotidsequenzen sind bevorzugt
wenigstens 15 Nukleotide lang, bevorzugter sind sie wenigstens 20,
30, 40 oder 50 Nukleotide lang.
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Der
Begriff „Hybridisierung", wie er hier verwendet
wird, soll den „Prozess,
durch den ein Nukleinsäurestrang
sich durch Basenpaarung mit einem Komplementärstrang verbindet" ebenso bein halten
wie den Prozess der Amplifikation, wie er bei Techniken der Polymerasekettenreaktion
durchgeführt
wird.
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Polynukleotide,
die befähigt
sind, selektiv mit den hier dargestellten Nukleotidsequenzen oder
deren komplementären
Gegenstück
zu hybridisieren, werden im Allgemeinen zu wenigstens 70%, bevorzugt
zu wenigstens 80% oder 90%, und bevorzugter zu wenigstens 95% oder
98% homolog zu den hier dargestellten entsprechenden Nukleotidsequenzen
sein, und zwar über
eine Region von wenigstens 20, bevorzugt von wenigstens 25 oder
30, z.B von wenigstens 40, 60 oder 100 oder mehr zusammenhängenden
Nukleotiden. Bevorzugte Polynukleotide werden Regionen umfassen,
die homolog zu den Nukleotiden aus SEQ ID No. 2 sind, bevorzugt
zu wenigstens 80% oder 90%, und die bevorzugter zu wenigstens 95%
homolog im Bezug auf SEQ ID No. 2 sind.
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Der
Ausdruck „selektiv
hybridisierbar" bedeutet,
dass das als Sonde verwendete Polynukleotid unter Bedingungen verwendet
wird, bei denen gefunden wird, dass ein Zielpolynukleotid an die
Sonde in einem signifikant über
dem Hintergrund liegenden Niveau hybridisiert. Die Hintergrundhybridisierung
kann aufgrund des Vorliegens anderer Polynukleotide erfolgen, z.B
in der durchmusterten cDNA- oder genomischen DNA-Bibliothek. Bei
diesem Ereignis beinhaltet der Hintergrund ein Signalniveau, das
durch die Interaktion zwischen der Sonde und einem nicht-spezifischen
DNA-Mitglied der
Bibliothek erzeugt wird, und das im Bezug auf die Intensität der spezifischen
Interaktion, die mit der Ziel-DNA-beobachtet wird, weniger als dem
10-fachen, bevorzugt weniger als dem 100-fachen Bruchteil der Intensität entspricht.
Die Intensität
der Interaktion kann beispielsweise gemessen werden, indem man die
Sonde radioaktiv markiert, z.B mit 32P.
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Die
Hybridisierungsbedingungen basieren auf der Schmelztemperatur (Tm)
des Nukleinsäurebindungskomplexes,
wie gelehrt in Berger und Kimmel (1987, Guide to Molecular Cloning
Techniques, Methods in Enzymology, 152, Academic Press, San Diego,
CA) und verleihen eine definierte „Stringenz", wie unten beschrieben.
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Eine
maximale Stringenz ergibt sich typischerweise bei etwa Tm-5°C (5°C unter der
Tm der Sonde), eine hohe Stringenz bei etwa 5°C bis 10°C unterhalb von Tm, eine mittlere
Stringenz bei etwa 10°C
bis 20°C unterhalb
von Tm, und eine niedrige Stringenz bei etwa 20°C bis 25°C unterhalb von Tm. Wie von
Fachleuten verstanden werden wird, kann eine maximal stringente
Hybridisierung verwendet werden, um identische Polynukleotidsequenzen
zu identifizieren oder zu detektieren, während eine mittel- (oder niedrig-)
stringente Hybridisierung verwendet werden kann, um ähnliche
oder verwandte Polynukleotidsequenzen zu identifizieren oder zu
detektieren.
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Nukleotidsequenzen,
die an die Nukleotidsequenz der vorliegenden Erfindung unter stringenten
Bedingungen hybridisieren können
(z.B 65°C
und 0,1x SSC {1xSSC = 0,15 M NaCl, 0,015 M Na3-Citrat
pH 7,0}), werden beschrieben.
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Dort,
wo das Polynukleotid der Erfindung doppelsträngig ist, sind beide Stränge der
Duplex, entweder einzeln oder in Kombination, von der vorliegenden
Erfindung abgedeckt. Dort, wo das Polynukleotid einzelsträngig ist,
versteht es sich, dass die komplementäre Sequenz dieses Polynukleotids
ebenfalls in den Schutzumfang der vorliegenden Erfindung einbezogen
ist.
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Polynukleotide,
die nicht zu 100% homolog zu den Sequenzen der vorliegenden Erfindung
sind, können
auf eine Vielzahl von Weisen erhalten werden. Weitere Varianten
der hier beschriebenen Sequenzen können z.B erhalten werden durch
Sondenbehandlung von DNA-Bibliotheken, die aus einer Bandbreite
von Individuen hergestellt wurden, z.B aus Individuen unterschiedlicher
Populationen. Zusätzlich
können
andere virale/bakterielle oder zelluläre Homologe, insbesondere zelluläre Homologe,
die sich in Säugerzellen
finden (z.B in Ratten-, Maus-, Rind- und Primatenzellen), erhalten
werden, und solche Homologe und Fragmente hiervon werden im Allgemeinen
zur selektiven Hybridisierung an die in der vorliegenden Sequenzliste
gezeigten Sequenzen befähigt
sein. Solche Sequenzen können
erhalten werden, indem man cDNA-Bibliotheken oder genomische DNA-Bibliotheken aus
Tierspezies mit Sonden behandelt, und indem man solche Bibliotheken
unter Bedingungen mittlerer bis hoher Stringenz mit Sonden behandelt,
die die Gesamtheit oder einen Teil von SEQ ID No. 2 umfassen. Ähnliche Überlegungen
gelten für
den Erhalt von Spezieshomologen und allelischen Varianten der Polypeptid-
oder Nukleotidsequenzen von SPPase.
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Varianten
und Stamm-/Spezies-Homologe können
auch unter Verwendung degenerierter PCR erhalten werden, die Primer
verwenden wird, die dafür
erstellt wurden, um auf Sequenzen in den Varianten und Homologen
abzuzielen, die innerhalb der Sequenzen der vorliegenden Erfindung
für konservierte
Aminosäuresequenzen
codieren. Konservierte Sequenzen können z.B vorhergesagt werden,
indem man die Aminosäuresequenzen
aus verschiedenen Varianten/Homologen einem Alignment unterzieht.
Sequenzalignments können unter
Verwendung von in der Technik bekannter Computersoftware durchgeführt werden.
Beispielsweise wird das GCG-Wisconsin PileUp Programm in breitem
Umfang verwendet.
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Die
bei der degenerierten PCR verwendeten Primer werden eine oder mehrere
degenerierte Positionen enthalten und werden bei Stringenzbedingungen
verwendet werden, die niedriger sind als diejenigen, die für die Klonierung
von Sequenzen mit einzelnen Sequenzprimern gegen bekannte Sequenzen
verwendet werden.
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Alternativ
können
solche Polynukleotide durch positionsspezifische Mutagenese charakterisierter
Sequenzen, wie etwa der SEQ ID No. 2, erhalten werden. Dies kann
z.B dort nützlich
sein, wo stille Codon-Veränderungen
an Sequenzen benötigt
werden, um die Codon-Präferenzen
für eine
bestimmte Wirtszelle, in der die Polynukleotidsequenzen exprimiert
werden sollen, zu optimieren. Andere Sequenzveränderungen können erstrebenswert sein, um
Restriktionsenzymerkennungsstel len einzuführen, oder um die Eigenschaft
oder Funktion der von den Polynukleotiden codierten Polypeptide
zu verändern.
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Polynukleotide
können
verwendet werden, um einen Primer, z.B einen PCR-Primer, einen Primer
für eine
alternative Amplifikationsreaktion, eine Sonde, z.B markiert mit
einer aussagekräftigen
Markierung durch konventionelle Mittel unter Verwendung radioaktiver
oder nicht-radioaktiver Markierungen, zu erzeugen, oder die Polynukleotide
kennen in Vektoren kloniert werden. Solche Primer, Sonden und andere
Fragmente werden wenigstens 15, bevorzugt wenigstens 20, z.B wenigstens
25, 30 oder 40 Nukleotide lang sein und sind ebenfalls von dem Begriff
Polynukleotide der Erfindung, wie er hier verwendet wird, eingeschlossen.
Bevorzugte Fragmente besitzen eine Länge von weniger als 5000, 2000,
1000, 500 oder 200 Nukleotiden.
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Polynukleotide,
wie etwa DNA-Polynukleotide und Sonden, können rekombinant, synthetisch
oder durch jedes beliebige Mittel, das Fachleuten zugänglich ist,
hergestellt werden. Sie können
außerdem
durch Standardtechniken kloniert werden.
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Im
Allgemeinen werden Primer durch synthetische Mittel hergestellt
werden, was eine schrittweise Herstellung der gewünschten
Nukleinsäuresequenz
mit einem Nukleotid pro Zeiteinheit beinhaltet. Techniken hierfür unter
Verwendung automatisierter Techniken sind in der Technik leicht
verfügbar.
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Längere Polynukleotide
werden im Allgemeinen unter Verwendung rekombinanter Mittel hergestellt, z.B
unter Verwendung von PCR-Klonierungstechniken. Dies wird die Herstellung
eines Paars von Primern (z.B mit etwa 15 bis 30 Nukleotiden) beinhalten,
die eine Region der Sequenz flankieren, die man klonieren möchte, das
Inkontaktbringen der Primer mit mRNA oder cDNA, die aus einer tierischen
oder menschlichen Zelle gewonnen wurde, das Durchführen einer
Polymerasekettenreaktion unter Bedingungen, die die Amplifikation
der gewünschten
Region mit sich bringen, das Isolieren des amplifizierten Fragments
(z.B durch Auftrennen des Reaktionsgemischs auf einem Agarosegel)
und die Wiedergewinnung der amplifizierten DNA. Die Primer können so
ausgestaltet sein, dass sie geeignete Restriktionsenzym-Erkennungsstellen
enthalten, sodass die amplifizierte DNA in einen geeigneten Klonierungsvektor
kloniert werden kann.
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Die
Begriffe „Variante" oder „Derivat" im Bezug auf die
hier beschriebenen Nukleotidsequenzen beinhalten jedwede Substitution,
Variation, Modifikation, jedweden Austausch, jede Deletion oder
Addition von einem (oder mehreren) Nukleotiden von oder an die Sequenz,
unter der Maßgabe,
dass die resultierende Nukleotidsequenz für ein Polypeptid codiert, das
Signalpeptidpeptidase-Spaltungsaktivität besitzt,
wobei es bevorzugt wenigstens die gleiche Aktivität besitzt
wie die in den Sequenzlisten gezeigten Sequenzen.
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Wie
oben im Hinblick auf die Sequenzhomologie angezeigt, bestehen bevorzugt
wenigstens 75%, bevorzugter wenigstens 85%, noch bevorzugter wenigstens
90% Homologie zu den in den hier vorliegenden Sequenzlisten dargestellten
Sequenzen. Noch bevorzugter gibt es wenigstens 95%, bevorzugter
wenigstens 98% Homologie. Die Vergleiche der Nukleotidhomologie
können
durchgeführt
werden wie oben beschrieben. Bei einigen Anwendungen ist ein bevorzugtes
Sequenzvergleichsprogramm das oben beschriebene GCG-Wisconsin Bestfit-Programm.
Die Default-Bewertungsmatrix
besitzt einen Trefferwert von 10 für jedes identische Nukleotid
und von –9
für jede
Fehlpaarung. Die Defaultstrafe der Lückenerzeugung beträgt –50 und die
Defaultstrafe der Lückenerweiterung
beträgt –3 für jedes
Nukleotid.
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Wie
hier verwendet, umfassen die Begriffe „Variante", „Homologes", „Fragment" und „Derivat" allelische Variationen
der Sequenzen.
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Der
Begriff „Variante" umfasst auch Sequenzen,
die komplementär
zu Sequenzen sind, die befähigt sind,
mit den hier dargestellten Nukleotidsequenzen zu hybridisieren.
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Regulatorische
Sequenzen
-
Bevorzugt
ist das Polynukleotid der vorliegenden Erfindung funktionsfähig mit
einer regulatorischen Sequenz verbunden, die befähigt ist, die Expression der
codierenden Sequenz bereitzustellen, etwa durch die gewählte Wirtszelle.
Beispielsweise wird ein Vektor, der das Polynukleotid der vorliegenden
Erfindung in funktionsfähiger
Verbindung mit einer solchen regulatorischen Sequenz umfasst, d.h.
ein Expressionsvektor, beschrieben.
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Der
Ausdruck „funktionsfähig verbunden" bezieht sich auf
eine benachbarte Anordnung, bei der die beschriebenen Komponenten
in einer Beziehung stehen, die es ihnen erlaubt, in der beabsichtigten
Weise zu funktionieren. Eine regulatorische Sequenz, die „funktionsfähig verbunden" ist mit einer codierenden
Sequenz, ist in einer solchen Weise anligiert, dass die Expression
der codierenden Sequenz unter Bedingungen erreicht wird, die mit
den Kontrollsequenzen kompatibel sind.
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Der
Begriff „regulatorische
Sequenzen" beinhaltet
Promotoren und Enhancer und andere Expressionsregulationssignale.
-
Der
Begriff „Promotor" wird im normalen
Sinne der Technik verwendet, z.B als eine Bindungsstelle für RNA-Polymerase.
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Eine
gesteigerte Expression des Polynukleotids, das für das Polypeptid der vorliegenden
Erfindung codiert, kann auch erreicht werden durch die Selektion
heterologer regulatorischer Regionen, z.B von Promotor, Sekretions-Leader-
und Terminator-Regionen, die dazu dienen, die Expression zu steigern,
und, wenn gewünscht,
auch die Sekretionsniveaus des interessierenden Proteins durch den
gewählten
Expressionswirt und/oder, um eine induzierbare Kontrolle der Expression
des Polypeptids der vorliegenden Erfindung bereitzustellen.
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Bevorzugt
kann die Nukleotidsequenz der vorliegenden Erfindung funktionsfähig mit
wenigstens einem Promotor verbunden sein.
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Neben
dem Promotor, der für
das Gen nativ ist, das das Polypeptid der vorliegenden Erfindung
codiert, können
andere Promotoren verwendet werden, um die Expression des Polypeptids
der vorliegenden Erfindung zu steuern. Der Promotor kann im Hinblick
auf seine Effizienz bei der Steuerung der Expression des Polypeptids
der vorliegenden Erfindung in dem gewünschten Expressionswirt ausgewählt werden.
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Bei
einer anderen Ausführungsform
kann ein konstitutiver Promotor ausgewählt werden, um die Expression
des gewünschten
Polypeptids der vorliegenden Erfindung zu steuern. Ein solches Expressionskonstrukt
kann zusätzliche
Vorteile bereitstellen, da es die Notwendigkeit vermeidet, die Expressionswirte
auf einem Medium zu kultivieren, das ein induzierendes Substrat
beinhaltet.
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Beispiele
starker konstitutiver und/oder induzierbarer Promotoren, die für die Verwendung
bei pilzlichen Expressionswirten bevorzugt sind, sind solche, die
erhalten werden können
aus den pilzlichen Genen für Xylanase
(xlnA), Phytase, ATP-Synthetase, Untereinheit 9 (oliC), Triosephosphat-Isomerase (tpi),
Alkohol-Dehydrogenase (AdhA), α-Amylase
(amy), Amyloglukosidase (AG – aus
dem Gen glaA), Acetamidase (amdS) und Glyceraldehyd-3-Phosphat-Dehydrogenase
(gpd)-Promotoren.
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Beispiele
starker Hefepromotoren sind solche, die aus den Genen für Alkohol-Dehydrogenase,
Lactase, 3-Phosphoglyceratkinase und Triosephosphat-Isomerase erhalten
werden können.
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Beispiele
starker bakterieller Promotoren sind die α-Amylase- und SP02-Promotoren,
ebenso wie Promotoren aus extrazellulären Protease-Genen.
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Hybrid-Promotoren
können
ebenfalls verwendet werden, um die induzierbare Regulation des Expressionskonstrukts
zu verbessern.
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Der
Promotor kann zusätzlich
Merkmale beinhalten, um die Expression in einem geeigneten Wirt
sicherzustellen oder zu steigern. Das Merkmal kann beispielsweise
in konservierten Regionen, wie etwa einer Pribnow-Box, Kozak-Sequenz
oder einer TATA-Box, bestehen. Der Promotor kann sogar weitere Sequenzen enthalten,
um die Expressionsniveaus der Nukleotidsequenz der vorliegenden
Erfindung zu beeinflussen (so etwa, um diese aufrecht zu erhalten,
zu steigern oder abzuschwächen).
Beispielsweise können
geeignete weitere Sequenzen das Sh1-Intron oder ein ADH-Intron beinhalten.
Andere Sequenzen beinhalten induzierbare Elemente, wie etwa durch
Temperatur, chemische Substanzen, Licht oder durch Stress induzierbare
Elemente. Außerdem
können
ge eignete Elemente zur Steigerung der Transkription oder Translation
vorliegen. Ein Beispiel für
das letztgenannte Element ist die TMV 5'-Signalsequenz (siehe Sleat, 1987, Gene
217, 217-225; und Dawson, 1993, Plant Mol. Biol. 23, 97).
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Sekretion
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Oft
ist es wünschenswert
für das
Polypeptid der vorliegenden Erfindung, dass es aus dem Expressionswirt
in das Kulturmedium sekretiert wird, aus dem das Polypeptid der
vorliegenden Erfindung leicht gereinigt werden kann. Die Sekretions-Leader-Sequenz
kann auf Basis des gewünschten
Expressionswirts ausgewählt
werden. Zusätzlich
können
auch Hybridsignalsequenzen im Kontext der vorliegenden Erfindung
verwendet werden.
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Typische
Beispiele für
heterologe Sekretions-Leader-Sequenzen sind solche aus dem pilzlichen
Amyloglucosidase (AG)-Gen (glaA- beide 18- und 24-Aminosäure-Versionen,
z.B aus Aspergillus), aus dem a-Faktor-Gen (Hefen, z.B Saccharomyces
und Kluyveromyces) oder dem α-Amylasegen (Bacillus).
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Konstrukte
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Der
Begriff „Konstrukt", der synonym mit
Begriffen wie etwa „Konjugat", „Kassette" und „Hybrid" ist, beinhaltet
die Nukleotidsequenz gemäß der vorliegenden
Erfindung in direkter oder indirekter Anheftung an einen Promotor.
Ein Beispiel für
eine indirekte Anheftung ist die Bereitstellung einer geeigneten
Spacer-Gruppierung, wie etwa einer Intronsequenz, wie etwa des Sh1-Introns
oder des ADH-Introns, zwischen dem Promotor und der Nukleotidsequenz
der vorliegenden Erfindung. Das gleiche gilt für den Begriff „fusioniert", der eine direkte oder
indirekte Anheftung beinhaltet. In jedem Fall decken die Begriffe
nicht die natürliche
Kombination der für das
Protein codierenden Nukleotidsequenz in der gewöhnlichen Assoziation mit dem
wildtypischen Genpromotor und bei Vorliegen beider in ihrer natürlichen
Umgebung ab.
-
Das
Konstrukt kann sogar einen Marker enthalten oder exprimieren, der
die Selektion des genetischen Konstrukts z.B in einem Bakterium,
bevorzugt der Gattung Bacillus, wie etwa Bacillus subtilis, oder
in Pflanzen, in die es übertragen
wurde, erlaubt. Es existieren verschiedene Marker, die verwendet
werden können,
wie z.B diejenigen, die für
Mannose-6-Phosphat-Isomerase (speziell für Pflanzen) codieren, oder
solche Marker, die Antibiotikaresistenz bereitstellen, z.B Resistenz
gegenüber
G418, Hygromycin, Bleomycin, Kanamycin und Gentamycin.
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Bevorzugt
umfasst das Konstrukt wenigstens die Nukleotidsequenz der vorliegenden
Erfindung in funktionsfähiger
Verbindung mit einem Promotor.
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Vektoren
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Der
Begriff „Vektor" beinhaltet Expressionsvektoren,
Transformationsvektoren, Schaukelvektoren und Transduktionsvektoren.
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Der
Begriff „Expressionsvektor" bezeichnet ein Konstrukt,
das zur in vivo- oder in vitro-Expression
befähigt
ist.
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Der
Begriff „Transformationsvektor" bezeichnet ein Konstrukt,
das von einer Einheit auf eine andere Einheit übertragen werden kann, die
von dieser Spezies oder von einer anderen Spezies sein kann. Wenn
das Konstrukt von einer Spezies auf eine andere übertragen werden kann, wie
etwa von einem E. coli-Plasmid auf ein Bakterium, wie etwa der Gattung
Bacillus, so wird der Transformationsvektor manchmal als „Schaukelvektor" bezeichnet. Es kann
sogar ein Konstrukt sein, das von einem E. coli-Plasmid auf ein
Agrobacterium auf eine Pflanze übertragen
werden kann.
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Der
Begriff „Transduktionsvektor" definiert einen
Retrovirus-basierten Vektor, der genetisch manipuliert wurde, sodass
er nicht replizieren und infektiöse
Virusnachkommen-Partikel erzeugen kann, sobald das Virus in die
Zielzelle eingetreten ist. Es gibt zahlreiche Retroviren, die für die Auslieferung
von Genen sowohl unter Gewebekulturbedingungen als auch in lebenden
Organismen in breitem Maße
verwendet werden. Beispiele hierfür beinhalten, ohne hierauf
beschränkt
zu sein, murines Leukämievirus
(MLV), humanes Immunschwächevirus
(HIV), equines infektiöses
Anämievirus
(EIAV), Mausbrusttumorvirus (MMTV), Rous Sarcoma Virus (RSV), Fujinami
Sarcoma Virus (FuSV), murines Moloney-Leukämievirus (Mo-MLV), FBR murines
Osteosarcoma-Virus (FBR MSV), murines Moloney-Sarcomavirus (Mo-MSV),
murines Abelson-Leukämievirus (A-MLV),
Vogel-Myelocytomatose-Virus-29
(MC29) und Vogel-Erythroblastose-Virus (AEV), sowie alle anderen
Retroviridae, einschließlich
Lentiviren.
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Details über die
genomische Struktur einiger Lentiviren sind in der Technik zu finden.
Beispielsweise können
Details über
HIV und EIAV in der NCBI-Genbank-Datenbank gefunden werden (d.h.
unter den Genom-Hinterlegungsnummern AF033819 bzw. AF033820). Details über HIV-Varianten sind auch
zu finden unter http://hiv-web.lanl.gov. Details über EIAV-Varianten
sind zu finden unter http://www.ncbi.nlm.nih.gov.
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Lentivirus-Vektoren
können
so hergestellt werden, dass sie entweder Polynukleinsäuren tragen,
die für
ein einzelnes Gen codieren, oder bevorzugt kann ein einzelner Lentivirus-Vektor
so hergestellt werden, dass er sowohl HCV-Core-Signalpeptidpeptidase-Zielsequenz
und Derivate hiervon als auch SPPase und Derivate hiervon trägt, wenn
die Notwendigkeit einer Expression in derselben Zielzelle besteht.
Als eine zusätzliche
Ausführungsform
ist es außerdem
bevorzugt, dass nach der ersten codierenden Sequenz eine interne
Ribosomen-Eintrittsstelle (IRES) einbezogen wird, um die Translation
der zweiten codierenden Sequenz in einer poly-cistronischen Botschaft
zu starten.
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Eine
detaillierte Liste von Retroviren ist zu finden in Coffin et al.
(„Retroviruses", 1997, Cold Spring
Harbor Laboratory Press, Herausgeber: JM Coffin, SM Hughes, HE Varmus,
S. 758-763).
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Lentiviren
gehören
ebenfalls zur Familie der Retroviren, jedoch können sie vorteilhafter Weise
sowohl sich teilende als auch sich nicht-teilende Zellen infizieren
(Lewis of al., 1992, EMBO J., 8, 3053-3058).
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Die
Vektoren können
z.B Plasmid-, Virus- oder Phagen-Vektoren sein, ausgestattet mit
einem Replikationsursprung, optional einem Promotor für die Expression
des Polynukleotids und optional einem Regulator des Pomotors oder
einer IRES.
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Alle
Vektoren können
spezifisch ausgestaltet werden, um bi-cistronische Polynukleotidsequenzen
zu tragen, die für
Proteine der vorliegenden Erfindung codieren, sowie einen aufspürbaren Marker,
wie etwa GFP.
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Die
Vektoren können
in eine geeignete Wirtszelle transformiert werden, wie unten unter „kontrollierte Bedingungen" beschrieben, um
eine geeignete Umgebung für
die Expression eines Polypeptids der vorliegenden Erfindung bereitzustellen.
Somit wird außerdem
ein Verfahren bereitgestellt, um Polypeptide gemäß der vorliegenden Erfindung
herzustellen, dieses umfassend das Kultivieren einer Wirtszelle,
die transformiert, transfiziert oder transduziert ist mit einem
Expressionsvektor gemäß obiger
Beschreibung, unter Bedingungen, um eine durch den Vektor erfolgende
Expression einer codierenden Sequenz bereitzustellen, die die Polypeptide
codiert, und Gewinnen der exprimierten Polypeptide. Alternativ können Vektoren,
die diejenigen Kontrollsequenzen umfassen, die natürlicher
Weise mit dem SPPase-Gen assoziiert sind, und die hier in funktionsfähiger Verknüpfung mit
einem Reportergen als Reporterkonstrukt vorliegen, in eine Wirtszelle
transformiert, transfiziert oder transduziert werden, beispielsweise
zur Verwendung in einem Test der Erfindung, der die Wirkung von
Kandidatenmitteln auf die Transkription, ausgehend von dem Reporterkonstrukt,
in zellulärer
Umgebung misst (siehe Tests unten).
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Kontrollsequenzen,
die funktionsfähig
mit Sequenzen verbunden sind, die für das Protein der Erfindung
codieren, beinhalten Promotoren/Enhancer und andere Expressionsregulationssequenzen.
Diese Kontrollsequenzen können
so ausgewählt
werden, dass sie mit der Wirtszelle, für die man den Expressionsvektor zu
Verwendung mit selbiger ausgestaltet hat, kompatibel sind. Der Begriff „Promotor" ist in der Technik
wohlbekannt, z.B als RNA-Polymerase-Bindungsstelle, und umfasst
Nukleinsäureregionen,
die in ihrer Größe und Komplexität von Minimalpromotoren
bis hin zu Promotoren reichen, die stromaufwärtige regulatorische Sequenzen
und Enhancer beinhalten.
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Der
Promotor wird typischerweise aus Promotoren ausgewählt, die
in Säugerzellen
funktionell sind, obwohl prokaryotische Promotoren und Promotoren,
die in anderen Eukaryotenzellen funktionell sind, verwendet werden
können.
Der Promotor wird typischerweise von Promotorsequenzen viraler oder
eukaryotischer Gene abgeleitet. Beispielsweise kann es ein Promotor
sein, der von dem Genom einer Zelle abgeleitet ist, in der Expression
stattfinden soll. Im Hinblick auf eukaryotische Promotoren können dies
Promotoren sein, die in einer ubiquitären Weise funktionieren (wie
etwa Promotoren von ⎕-Actin, ⎕-Actin, Tubulin),
oder, alternativ, in einer gewebespezifischen Weise (wie etwa Promotoren
der Gene für
Pyruvat-Kinase). Gewebespezifische Promotoren, die für Leberzellen
spezifisch sind, sind besonders bevorzugt, z.B Hepatitis B-Virus-Promotoren, Apolipoprotein
AII-Promotoren,
humane Serum-Amyloid-P-Komponente-Promotoren oder humane Protein C-Gen-Promotoren. Es können auch
Promotoren verwendet werden, die auf spezifische Stimuli reagieren,
z.B Promotoren, die Steroidhormon-Rezeptoren binden. Virale Promotoren
können
ebenfalls verwendet werden, z.B der murine Moloney Leukämievirus-Promotor
der langen terminalen Sequenzwiederholungen (MMLV LTR), der Rous
Sarcomavirus (RSV)-LTR-Promotor oder der humane Cytomegalievirus
(CMV) IE-Promotor. Wie oben diskutiert, sind die SPPase-Promotoren
besonders bevorzugt für
die Verwendung in Reporterkonstrukten.
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Es
kann auch vorteilhaft für
die Promotoren sein, induzierbar zu sein, sodass die Expressionsniveaus des
heterologen Gens während
der Lebensdauer der Zelle reguliert werden können. Induzierbar bedeutet, dass
die Expressionsniveaus, die unter Verwendung des Promotors erhalten
werden, reguliert werden können.
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Zusätzlich kann
jeder dieser Promotoren durch die Hinzufügung weiterer regulatorischer
Sequenzen, z.B Enhancer-Sequenzen, modifiziert werden. Es können auch
chimäre
Promotoren verwendet werden, die Sequenzelemente aus zwei oder mehr
der oben beschriebenen verschiedenen Promotoren umfassen.
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Die
Vektoren können
ein oder mehrere selektierbare Markergene enthalten, z.B ein Ampicillin-Resistenzgen im Falle
eines bakteriellen Plasmids oder ein Neomycin-Resistenzgen für Säuger-Expressionsvektoren.
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Die
bevorzugten Selektionssysteme für
industrielle Mikroorganismen sind diejenigen, die durch die Gruppe
von Selektionsmarkern gebildet werden, die keine Mutation im Wirtsorganismus
erfordern. Beispiele für
pilzliche Selektionsmarker sind die Gene für Acetamidase (amdS), ATP-Synthetase, Untereinheit
9 (oliC), Orotidin-5'-Phosphat-Decarboxylase
(pvrA), Phleomycin- und Benomyl-Resistenz (benA). Beispiele für nicht-pilzliche
Selektionsmarker sind das bakterielle G418-Resistenzgen (dieses kann auch in Hefe
verwendet werden, nicht jedoch in filamentösen Pilzen), das Ampicillin-Resistenzgen
(E. coli), das Neomycin-Resistenzgen (Bacillus) und das E. coli
uidA-Gen, das für β-Glucuronidase
(GUS) codiert.
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Vektoren
können
in vitro verwendet werden, z.B für
die Produktion von RNA, oder sie können verwendet werden, um eine
Wirtszelle zu transfizieren, zu transformieren oder zu transduzieren.
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Somit
können
Polynukleotide in einen rekombinanten Vektor eingebaut werden (typischerweise
einen replizierbaren Vektor), z.B einen Klonierungs- oder Expressionsvektor.
Der Vektor kann verwendet werden, um die Nukleinsäure in einer
kompatiblen Wirtszelle zu replizieren. Somit wird ein Verfahren
beschrieben, um Polynukleotide der vorliegenden Erfindung durch
Einführen
eines Polynukleotids der vorliegenden Erfindung in einen replizierbaren
Vektor, Einführen
des Vektors in eine kompatible Wirtszelle und Heranzüchten der
Wirtszelle unter Bedingungen, die die Replikation des Vektors mit
sich bringen, herzustellen. Der Vektor kann aus der Wirtszelle wiedergewonnen
werden. Geeignete Wirtszellen werden unten im Zusammenhang mit Expressionsvektoren
beschrieben.
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Genetisch
manipulierte Wirtszellen, die ein SPPase-Protein oder eine Variante,
ein Homologes, ein Fragment oder Derivat hiervon bei den Durchmusterungsverfahren
für die
Identifizierung von Inhibitoren und Antagonisten der SPPase exprimieren,
werden ebenfalls beschrieben. In einem weiteren Beispiel wird außerdem die
Verwendung genetisch manipulierter Wirtszellen beschrieben, die
ein SPPase-Protein oder eine Variante, ein Homologes, ein Fragment
oder Derivat hiervon bei Durchmusterungsverfahren für die Identifizierung von
Inhibitoren und Antagonisten (oder Kombinationen hiervon) der SPPase
exprimieren, wobei diese Inhibitoren und Antagonisten somit die
Signalpeptidpeptidase-Spaltungsaktivität im Bezug auf HCV-Core modulieren
und auch den Transport von Core zu den zytoplasmatischen Lipidkügelchen
beeinflussen werden. Solche genetisch manipulierten Wirtszellen
könnten
verwendet werden, um Peptidbibliotheken oder einen Array organischer
Moleküle
zu durchmustern, die befähigt
sind, die SPPase-Aktivität
zu modulieren. Antagonisten und Inhibitoren von SPPase, wie etwa
Antikörper,
Peptide oder kleine organische Moleküle, werden die Basis für pharmazeutische
Zusammensetzungen für
die Behandlung von mit HCV assoziierten Erkrankungen bereitstellen,
indem sie auf die katalytische Aktivität von SPPase abzielen. Solche
Inhibitoren oder Antagonisten können alleine
oder in Kombination mit anderen Therapeutika für die Behandlung solcher Erkrankungen
verabreicht werden.
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Es
werden Expressionsvektoren und Wirtszellen beschrieben, die Polynukleotidsequenzen
umfassen, die für
SPPase oder eine Variante, ein Homologes, ein Fragment oder Derivat
hiervon codieren, für
die in vivo- oder in vitro-Produktion des SPPase-Proteins oder zur
Durchmusterung auf Mittel, die die SPPase-Expression oder -Aktivität beeinflussen
können.
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Der
Begriff „Gewebe", wie hier verwendet,
beinhaltet ein Gewebe als solches und ein Organ.
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Der
Begriff „Wirtszelle" beinhaltet jedwede
Zelle, die die Nukleotidsequenz umfassen kann, die für das rekombinante
Protein gemäß der vorliegenden
Erfindung codiert, und/oder für
Produkte, die hieraus erhalten werden, wobei ein Promotor die Expression
der Nukleotidsequenz gemäß der vorliegenden
Erfindung, wenn diese in einer Wirtszelle vorliegt, erlauben kann.
Weiterhin können
Vektoren und Polynukleotide (die oben beschriebenen Reportergen-Konstrukte)
auch in Wirtszellen eingeführt
werden, um den Vektor/das Polynukleotid zu replizieren.
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Das
gram-negative Bakterium E. coli wird als Wirt für die heterologe Genexpression
in breitem Maße verwendet.
Jedoch neigen große
Mengen an heterologem Protein dazu, im Inneren der Zelle in Form
unlöslicher
Einschlusskörper
zu akkumulieren, was die Reinigung von Proteinen von Interesse aus
der Masse der intrazellulären
E. coli-Proteine problematisch machen kann.
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Im
Gegensatz zu E. coli sind die gram-positiven Bakterien der Gattung
Bacillus aufgrund ihrer Fähigkeit,
Proteine in das Kulturmedium zu sekretieren, sehr geeignet als heterologe
Wirte. Andere Bakterienspezies, die als Wirte im Schutzbereich der
vorliegenden Erfindung geeignet sind, sind die Gattungen Streptomyces und
Pseudomonas.
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Eine
bevorzugte Wirtszelle für
die Expression von Säuger-SPPase
ist Saccharomyces cerevisiae, wie beschrieben in Science (2002),
296, S. 2215-2218.
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Obwohl
die Proteine der vorliegenden Erfindung unter Verwendung prokaryotischer
Zellen, wie oben dargestellt, hergestellt werden können, macht
das Bedürfnis
nach weiterer posttranslationaler Modifikation des exprimierten
Proteins die eukaryotischen Zellen, z.B Hefe-, Insekten-, Pilz-
und insbesondere Säugerzellen, erstrebenswerter.
Spezifische Beispiele geeigneter Expressionswirte sind Zellen, die
wesentliche Mengen an intrazellulären Lipidablagerungen/-Kügelchen
enthalten, z.B Adipozyten. Besonders bevorzugte Zellen sind diejenigen,
die natürlicherweise
von HCV angesteuert werden, was erwünscht ist, um beispielsweise
Leberzellen (Hepatozyten) zu behandeln.
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Die
Verwendung geeigneter Wirtszellen – wie etwa von Hefe-, Pilz-,
Pflanzen- und Säugerwirtszellen – wird eine
geeignete Umgebung für
posttranslationale Modifikationen (z.B Myristoylierung, Glycosylierung, Sumolierung,
Acetylierung, Trunkierung, Lipid-Anbindung und Tyrosin-, Serin- oder Threonin-Phosphorylierung)
bereitstellen, wie dies benötigt
werden kann, um den rekombinanten Expressionsprodukten der vorliegenden
Erfindung optimale biologische Aktivität zu verleihen.
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Dort,
wo Vektoren/Polynukleotide an Tiere verabreicht werden sollen, sind
verschiedene Techniken in der Technik bekannt, z.B die Infektion
mit rekombinanten viralen Vektoren, wie etwa Herpes simplex-Viren, Adenoviren
und Lentiviren, die direkte Injektion von Nukleinsäuren und
biolistische Transformation.
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Proteinexpression
und Reinigung
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Wirtszellen,
die Polynukleotide der Erfindung umfassen, können verwendet werden, um Proteine
der Erfindung zu exprimieren. Wirtszellen können unter geeigneten Bedingungen
kultiviert werden, die die Expression der Proteine der Erfindung
erlauben. Die Expression der Proteine der Erfindung kann konstitutiv
sein, sodass diese kontinuierlich produziert werden, oder induzierbar,
sodass ein Stimulus zum Induzieren der Expression benötigt wird.
Im Fall der induzierbaren Expression kann die Proteinproduktion
gestartet werden, wenn sie benötigt
wird, z.B durch die Zugabe eines Induktors zu dem Kulturmedium,
z.B von Dexamethason oder IPTG.
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Die
Proteine der Erfindung können
durch eine Vielzahl in der Technik bekannter Techniken aus den Wirtszellen
extrahiert werden, einschließlich
enzymatischer, chemischer und/oder osmotischer Lyse und physikalischem
Aufbrechen. Obwohl eine große
Anzahl verschiedener Reinigungsprotokolle verwendet werden kann,
ist es angesichts der Fähigkeit
der HCV-Core-Proteine der Erfindung, interessierende Proteine zu
Lipidkügelchen
zu lenken so, dass ein bevorzugtes Extraktions-/Reinigungsprotokoll die Zentrifugation
von Zellhomogenisaten bei hoher Geschwindigkeit (z.B 100.000 g für 60 min
bei 2°C
bis 4°C)
und das Abnehmen der resultierenden Schicht schwimmender Lipide
beinhaltet. Dies wird als primärer
Reinigungsschritt fungieren. Die weitere Reinigung kann dann, wenn
notwendig, z.B unter Verwendung von Säulenchromatographie, wie etwa
Ionenaustausch- oder Affinitätschromatographie,
erfolgen. Zellen, die zur Sekretion von Lipidtröpfchen befähigt sind, können praktischer
Weise verwendet, und die Lipidtröpfchen
können
aus dem Kulturüberstand geerntet
werden.
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Proteine,
die mit der Membran assoziiert sind, die die Fettkügelchen
umgibt, können
durch die Extraktion mit 1 % (w/v) Triton X-100/1,5 M NaCl/10 mM
Tris (pH 7,0), durch die Extraktion mit 1,5% (w/v) Dodecyl-⎕-D-Maltosid/0,75
M Aminohexansäure/10
mM Hepes (pH 7,0) oder durch sequentielle Extraktion mit diesen
beiden Detergens-haltigen Lösungen
(Patton und Huston, 1986, Lipids, 21(2): 170-4) in lösliche und
unlösliche
Fraktionen aufgetrennt werden. Eine Suspension der Fettkügelchen-Komponenten
in der Detergens-haltigen Lösung
kann erreicht werden unter Verwendung eines Vollglas-Homogenisators
und Halten auf Eis für
30 bis 60 min, wonach unlösliche
und lösliche
Materialien durch Zentrifugation für 60 min bei 2°C und 150.000
g voneinander getrennt werden können.
Die obigen Bedingungen können
modifiziert werden, um zu analysieren, ob Core-Protein oder ein
Fusionsprotein, das Core als Komponente enthält, an Fettkügelchen
angeheftet ist. Weitere Detergentien, sowohl ionisch als auch nicht-ionisch,
zusammen mit Salzlösungen
bei verschiedenen Konzentrationen, können verwendet werden, um das
proteinöse
Material aus den Fettkügelchen zu
gewinnen. Die Inkubationszeiten und Temperaturen können durch
empirische Mittel optimiert werden.
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Immunmodulatoren
-
Immunmodulatoren,
wie etwa Impfstoffe, können
aus einem oder mehreren Polypeptiden oder sogar aus Nukleotidsequenzen
der vorliegenden Erfindung hergestellt werden. Die Herstellung von
Immunmodulatoren, die (ein) immunogene(s) Polypeptid(e) als Wirkstoff(e)
enthalten, ist Fachleuten bekannt. Typischerweise werden solche
Immunmodulatoren als injizierbare Mittel hergestellt, entweder als
flüssige
Lösungen
oder Suspensionen; feste Formen, die für die Injektion zur Lösung oder
Suspension in Flüssigkeit
geeignet sind, können
ebenfalls hergestellt werden. Die Präparation kann außerdem emulgiert
werden, oder das Protein kann in Liposomen eingekapselt werden.
Die aktiven immunogenen Bestandteile werden oft mit Hilfsstoffen
gemischt, die pharmazeutisch verträglich und mit dem Wirkstoff
kompatibel sind. Geeignete Hilfsstoffe sind z.B Wasser, Saline,
Dextrose, Glycerol, Ethanol oder dergleichen, sowie Kombinationen
hiervon.
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Zusätzlich,
wenn gewünscht,
können
die Immunmodulatoren kleinere Mengen an Hilfsstoffen, wie etwa Befeuchtungsmittel
oder Emulgatoren, pH-Puffermittel und/oder Hilfsstoffe, enthalten,
die die Wirksamkeit der Immunmodulatoren verstärken. Beispiele dieser Hilfsstoffe,
die wirksam sein können,
beinhalten, ohne hierauf beschränkt
zu sein, Aluminiumhydroxid, N-Acetyl-muramyl-L-threonyl-D-isoglutamin (thr-MDP), N-Acetyl-nor-muramyl-L-alanyl-D-isoglutamin
(CGP 11637, bezeichnet als nor-MDP), N-Acetyl-muramyl-L-alanyl-D-isoglutaminyl-L-alanin-2-(1'-2'-dipalmitoyl-sn-glycero-3-hydroxyphosphoryloxy)-ethylamin (CGP
19835A, bezeichnet als MTP-PE) und RIBI, das drei Komponenten enthält, die
aus Bakterien extrahiert wurden, Monophosphoryl-Lipid A, Trehalose-Dimycolat und Zellwandskelett
(MPL + TDM + CWS), in einer 2% Squalen/Tween 80-Emulsion.
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Weitere
Beispiele von Adjuvanzien und anderen Mitteln beinhalten Aluminiumhydroxid,
Aluminiumphosphat, Aluminiumkaliumsulfat (Alaun), Berylliumsulfat,
Siliciumdioxid, Kaolin, Kohlenstoff, Wasser-in-Öl-Emulsionen, Öl-in-Wasser-Emulsionen,
Muramyldipeptid, bakterielles Endotoxin, Lipid X, Corynebacterium
parvum (Propionobacterium acnes), Bordetella pertussis, Polyribonukleotide,
Natriumalginat, Lanolin, Lysolecithin, Vitamin A, Saponin, Liposomen,
Levamisol, DEAE-Dextran, geblockte Co-Polymere oder andere synthetische
Hilfsstoffe. Solche Adjuvanzien sind kommerziell bei verschiedenen
Quellen erhältlich,
z.B Merck Adjuvans 65 (Merck und Company, Inc., Rahway, N.J.) oder
Freunds unvollständiges
Adjuvans und vollständiges
Adjuvans (Difco Laboratories, Detroit, Michigan).
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Typischerweise
werden Adjuvanzien, wie etwa Amphigen (Öl-in-Wasser), Alhydrogel (Aluminiumhydroxid)
oder ein Gemisch aus Amphigen und Alhydrogel, verwendet. Für den menschlichen
Gebrauch ist nur Aluminiumhydroxid zugelassen.
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Das
Mengenverhältnis
von Immunogen und Adjuvans kann über
einen breiten Bereich variiert werden, solange beide in wirksamen
Mengen vorliegen. Beispielsweise kann Aluminiumhydroxid in einer
Menge von etwa 0,5% des Immunmodulatoren-Gemischs vorliegen (Al2O3-Basis). Prakti scherweise
werden die Immunmodulatoren so formuliert, dass sie eine Endkonzentration
von Immunogen im Bereich von 0,2 bis 200 μg/ml, bevorzugt von 5 bis 50 μg/ml, am
bevorzugtesten von 15 μg/ml,
enthalten.
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Nach
der Formulierung können
die Immunmodulatoren in einen sterilen Behälter eingebracht werden, der
dann verschlossen und bei niedriger Temperatur gelagert wird, z.B
bei 4°C,
oder diese können
einer Gefriertrocknung unterzogen werden. Die Gefriertrocknung erlaubt
eine lange Lagerung in einer stabilisierten Form.
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Die
Wirksamkeit eines Adjuvans kann bestimmt werden durch Messen der
Menge an Antikörpern,
die gegen ein immunogenes Polypeptid gerichtet sind, das eine antigene
SPPase-Sequenz enthält,
resultierend aus der Verabreichung dieses Polypeptids in Immunmodulatoren,
die ebenfalls aus den verschiedenen Adjuvanzien zusammengesetzt
sind.
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Die
Immunmodulatoren werden konventionell parenteral verabreicht, durch
Injektion, z.B entweder subkutan oder intramuskulär. Zusätzliche
Formulierungen, die für
andere Formen der Verabreichung geeignet sind, beinhalten Zäpfchen,
und, in einigen Fällen,
orale Formulierungen. Für
Zäpfchen
können
traditionelle Bindemittel und Träger
z.B. Polyalkylenglykole oder Triglyceride beinhalten; solche Zäpfchen können aus
Gemischen hergestellt werden, die den Wirkstoff in einem Mengenbereich
von 0,5% bis 10% enthalten, bevorzugt von 1 % bis 2%. Orale Formulierungen
beinhalten solche normalerweise verwendeten Hilfsstoffe, wie z.B
pharmazeutische Qualitäten
von Mannitol, Lactose, Stärke,
Magnesiumstearat, Natriumsaccharin, Cellulose, Magnesiumcarbonat
und dergleichen. Diese Zusammensetzungen erhalten dann die Form
von Lösungen,
Suspensionen, Tabletten, Pillen, Kapseln, Formulierungen mit anhaltender
Freisetzung oder von Pulvern, und sie enthalten 10% bis 95% des
Wirkstoffs, bevorzugt 25% bis 70%. Wenn die Zusammensetzung der
Immunmodulatoren lyophilisiert wird, so kann das lyophilisierte
Material vor der Verabreichung wiederhergestellt werden, z.B als
Suspension. Die Wiederherstellung wird bevorzugt in Puffer durchgeführt.
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Kapseln,
Tabletten und Pillen für
die orale Verabreichung an einen Patienten können mit einer enterischen
Beschichtung versehen werden, die beispielsweise Eudragit „S", Eudragit „L", Celluloseacetat,
Celluloseacetat-Phthalat oder Hydroxypropylmethyl-Cellulose umfasst.
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Die
Polypeptide der Erfindung können
in neutraler Form oder in Salzform zu den Immunmodulatoren formuliert
werden. Pharmazeutisch verträgliche
Salze beinhalten die Säureadditionssalze
(ausgebildet mit den freien Aminogruppen des Peptids), welche ausgebildet
werden mit anorganischen Säuren,
wie z.B Salzsäure oder
Phosphorsäure,
oder mit solchen organischen Säuren
wie z.B Essigsäure,
Oxasäure,
Weinsäure
und Maleinsäure.
Salze, die mit den freien Carboxylgruppen gebildet werden, können auch
von anorganischen Basen abgeleitet werden, wie z.B Natrium-, Kali um-,
Ammonium-, Calcium- oder Eisenhydroxiden, und von solchen organischen
Basen wie etwa Isopropylamin, Trimethylamin, 2-Ethylaminoethanol,
Histidin und Procain.
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Antikörper
-
Monoklonale
oder polyklonale Antikörper
gegen Polypeptide der Erfindung oder Fragmente hiervon werden ebenfalls
beschrieben. Somit wird auch ein Verfahren zur Herstellung monoklonaler
oder polyklonaler Antikörper
gegen Polypeptide der Erfindung beschrieben.
-
Wenn
polyklonale Antikörper
gewünscht
sind, wird ein ausgewähltes
Säugetier
(z.B Maus, Kaninchen, Ziege, Pferd, etc.) mit einem immunogenen
Polypeptid immunisiert, das (ein) SPPase-Epitop(e) trägt. Serum aus dem immunisierten
Tier wird gesammelt und gemäß bekannten
Verfahren behandelt. Wenn Serum, das polyklonale Antikörper gegen
ein (bestimmtes Polypeptid)-Epitop enthält, auch Antikörper gegen
andere Antigene enthält,
so können
die polyklonalen Antikörper
durch Immunaffinitätschromatographie
gereinigt werden. Techniken zur Herstellung und Bearbeitung polyklonaler
Antiseren sind in der Technik bekannt. Damit solche Antikörper hergestellt
werden können,
stellt die Erfindung auch Polypeptide der Erfindung oder Fragmente hiervon,
die an andere Polypeptide „haptenisiert" sind, zur Verwendung
als Immunogene bei Tieren oder Menschen bereit.
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Monoklonale
Antikörper,
die gegen die Polypeptide der Erfindung gerichtet sind, können außerdem leicht
von einem Fachmann hergestellt werden. Die allgemeine Methodik zur
Herstellung monoklonaler Antikörper
durch Hybridome ist wohlbekannt. Unsterbliche Antikörper-produzierende
Zelllinien können
durch Zellfusion erzeugt werden, und auch durch andere Techniken,
wie etwa direkte Transformation von B-Lymphozyten mit onkogener
DNA oder durch die Transfektion mit Epstein Barr-Virus. Paletten
monoklonaler Antikörper, die
gegen SPPase-Epitope produziert werden, können auf verschiedene Eigenschaften
hin durchgemustert werden, d.h. auf Isotyp- und Epitop-Affinität.
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Eine
alternative Technik beinhaltet die Durchmusterung von Phage Display-Bibliotheken,
bei denen z.B der Phage scFv-Fragmente auf der Oberfläche seiner
Hülle mit
einer großen
Vielzahl an Komplementaritäts-bestimmenden
Regionen (CDRs) exprimiert. Diese Technik ist in der Technik wohlbekannt.
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Antikörper, sowohl
monoklonal als auch polyklonal, die gegen Epitope gerichtet sind,
sind besonders nützlich
für die
Diagnose, und solche, die neutralisierend sind, sind nützlich bei
der passiven Immuntherapie. Monoklonale Antikörper insbesondere können verwendet
werden, um Anti-Idiotyp-Antikörper heranzuzüchten. Anti-Idiotyp-Antikörper sind
Immunglobuline, die ein „inneres
Bild" des Antigens
des Mittels tragen, gegen das man Schutz haben möchte.
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Techniken
zur Erzeugung von Anti-Idiotyp-Antikörpern sind in der Technik bekannt.
Diese Anti-Idiotyp-Antikörper können auch
bei der Therapie nützlich
sein.
-
Der
Begriff „Antikörper", solange nicht gegenteilig
spezifiziert, schließt
Fragmente ganzer Antikörper, die
ihre Bindungsaktivität
für ein
Ziel-Antigen behalten, ein. Solche Fragmente beinhalten Fv, F(ab') und F(ab')2-Fragmente
ebenso wie Einzelketten-Antikörper
(scFv). Weiterhin können
die Antikörper
und Fragmente hiervon humanisierte Antikörper sein, z.B siehe Beschreibung
in der EP-A-239400.
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Antikörper können bei
Verfahren zur Detektion von Polypeptiden der Erfindung, die in biologischen Proben
vorhanden sind, verwendet werden, durch ein Verfahren, das Folgendes
umfasst:
- (a) Bereitstellen eines Antikörpers;
- (b) Inkubieren einer biologischen Probe mit dem Antikörper unter
Bedingungen, die die Bildung eines Antikörper-Antigen-Komplexes erlauben;
und
- (c) Bestimmen, ob ein Antikörper-Antigen-Komplex,
der diesen Antikörper
umfasst, gebildet wird.
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Geeignete
Proben beinhalten Extrakte aus Geweben, wie etwa Gehirn, Brust,
Eierstock, Lunge, Colon, Pankreas, Hoden, Leber, Muskel und Knochengewebe,
oder aus Neoplasien, die von solchen Geweben stammen.
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Die
Antikörper
können
an einen festen Träger
gebunden werden und/oder in Kits in einem geeigneten Behälter zusammen
mit geeigneten Reagenzien, Kontrollen, Anweisungen und dergleichen,
verpackt werden.
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Ribozyme
-
Ribozyme
sind enzymatische RNA-Moleküle,
die befähigt
sind, die spezifische Spaltung von RNA zu katalysieren. Der Mechanismus
der Ribozymwirkung beinhaltet eine sequenzspezifische Hybridisierung
des Ribozymmoleküls
an komplementäre
Ziel-RNA, gefolgt von endonukleolytischer Spaltung. Künstlich
hergestellte Hammerkopfmotiv-Ribozymmoleküle, die spezifisch und effizient
die endonukleolytische Spaltung von SPPase-RNA-Sequenzen katalysieren,
werden beschrieben.
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Spezifische
Ribozymspaltungsstellen innerhalb jedes potentiellen RNA-Ziels lassen
sich zu Beginn identifizieren, indem man das Zielmolekül auf Ribozymspaltungsstellen
hin durchmustert, die die folgenden Sequenzen GUA, GUU und GUC beinhalten.
Sobald diese identifiziert sind, können kurze RNA-Sequenzen mit
zwischen 15 und 20 Ribonukleotiden, die der Region des Zielgens
entsprechen, die die Spaltstelle enthält, auf Sekundärstrukturmerkmale
hin bewertet werden, die die Oligonukleotidsequenz funktionsunfähig machen könnten. Die
Eignung von Kandidatenzielen kann auch bewertet werden, indem man
die Zugänglichkeit
gegenüber
Hybridisierung mit komplementären
Oligonukleotiden unter Verwendung von Ribonuklease-Schutz-Assays
testet.
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Sowohl
Antisense-RNA- als auch -DNA-Moleküle und Ribozyme können durch
jedwedes Verfahren hergestellt werden, das in der Technik zur Synthese
von RNA-, DNA- und Ribozym-Molekülen bekannt
ist. Diese beinhalten Techniken zur chemischen Synthese von Oligonukleotiden,
wie etwa chemische Festphasen-Phosphoramidit-Synthese. Alternativ
können
RNA-Moleküle
durch die in vitro- oder in vivo-Transkription von DNA-Sequenzen,
die das Antisense-RNA-Molekül
codieren, erzeugt werden. Solche DNA-Sequenzen können in eine breite Vielzahl
von Vektoren mit geeigneten RNA-Polymerase-Promotoren, wie etwa
T7 oder SP6, eingebaut werden. Alternativ können Antisense-cDNA-Konstrukte,
die Antisense-RNA konstitutiv oder induzierbar synthetisieren, in
Zelllinien, Zellen oder Gewebe eingeführt werden.
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Detektion
-
Die
Gegenwart der codierenden Sequenz von SPPase-Polynukleotid kann
durch DNA-DNA- oder DNA-RNA-Hybridisierung
oder Amplifikation unter Verwendung von Sonden, Teilen oder Fragmenten
der Sequenzen, die als beliebige der in den angehängten Sequenzlisten
gezeigten Sequenzen dargestellt sind, detektiert werden. Auf Nukleinsäure-Amplifikation
basierende Assays beinhalten die Verwendung von Oligonukleotiden
oder Oligomeren, die auf der SPPase-codierenden Sequenz basieren,
um Transformanten zu detektieren, die SPPase-DNA oder SPPase-RNA
enthalten. Wie hier verwendet, können
sich „Oligonukleotide" oder „Oligomere" auf eine Nukleinsäuresequenz
von wenigstens etwa 10 Nukleotiden und immerhin etwa 60 Nukleotiden,
bevorzugt von etwa 15 bis 30 Nukleotiden, und bevorzugter von etwa
20 bis 25 Nukleotiden beziehen, die als Sonde oder Amplimer verwendet
werden kann. Bevorzugt werden Oligonukleotide von der 3'-Region der Nukleotidsequenz,
die als irgendeine der in den angefügten Sequenzlisten dargestellten
Sequenzen gezeigt ist, abgeleitet.
-
Eine
Vielzahl von Protokollen zum Detektieren und Messen der Expression
von SPPase-Polypeptid, wie
etwa durch Verwendung entweder polyklonaler oder monoklonaler Antikörper, die
für die
Proteine der vorliegenden Erfindung spezifisch sind, sind in der
Technik bekannt. Beispiele beinhalten, ohne hierauf beschränkt zu sein,
Enzym-gebundenen Immunosorptionstest (ELISA), Radioimmunoassay (RIA)
und Fluoreszenz-aktivierte Zell-Sortierung (FACS). Ein zweiseitiger,
auf monoklonalen Antikörpern
basierender Immunoassay, der monoklonale Antikörper verwendet, die reaktiv
sind gegenüber
zwei nicht miteinander wechselwirkenden Epitopen auf den SPPase-Polypeptiden, ist
bevorzugt, obwohl ein kompetitiver Bindungstest verwendet werden
kann. Diese und andere Tests sind unter anderem beschrieben in Hampton
R. et al., (1990, Serological Methods, A Laboratory Manual, APS
Press, St. Paul MN) und Maddox DE et al. (1983, J Exp Med, 15, 8:121
1).
-
Fachleuten
ist eine breite Vielfalt von Markierungen und Konjugationstechniken
bekannt, und diese können
bei verschiedenen Nukleinsäure-
und Aminosäure-Assays
verwendet werden. Verfahren zur Herstellung markierter Hybridisierungs-
oder PCR-Sonden zum Detektieren von SPPase-Polynukleotidsequenzen beinhalten, ohne
hierauf beschränkt
zu sein, Oligo-Markierung, Nick-Translation,
End-Markierung oder PCR-Amplifikation unter Verwendung eines markierten
Nukleotids. Alternativ kann die SPPase-codierende Sequenz oder jeder
beliebige Teil hiervon in einen Vektor für die Herstellung einer mRNA-Sonde
kloniert werden. Solche Vektoren sind in der Technik bekannt, sind
kommerziell erhältlich
und können
verwendet werden, um RNA-Sonden in vitro durch die Zugabe einer
geeigneten RNA-Polymerase, wie etwa T7, T3 oder SP6, und markierten
Nukleotiden zu synthetisieren.
-
Eine
Anzahl von Firmen, wie etwa die Amersham-Pharmacia (Piscataway,
NJ), Promega (Madison, WI) und US Biochemical Corp (Cleveland, OH),
liefern kommerzielle Kits und Protokolle für diese Prozeduren. Geeignete
Reportermoleküle
oder Markierungen beinhalten diese Radionuklide, Enzyme, fluoreszente,
chemilumineszente oder chromogene Mittel, ebenso wie Substrate,
Cofaktoren, Inhibitoren, magnetische Partikel und dergleichen. Patente,
die über
die Verwendung solcher Markierungen unterrichten, beinhalten, ohne
hierauf beschränkt
zu sein, die US-A-3817837; US-A-3850752;
US-A-3939350; US-A-3996345; US-A-4277437; US-A-4275149 und US-A-4366241.
Auch rekombinante Immunglobuline können hergestellt werden, wie
in der US-A-4816567 gezeigt.
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Zusätzliche
Verfahren zur Quantifizierung der Expression eines bestimmten Moleküls beinhalten
radioaktive Markierung (Melby PC et al., 1993, J. Immunol Methods,
159, 235-44) oder die Biotinylierung (Duplaa C et al., 1993, Anal
Biochem 212, 229-36) von Nukleotiden, die Coamplifikation einer
Kontrollnukleinsäure,
sowie Standardkurven, auf denen die Versuchsergebnisse interpoliert
werden. Die Quantifizierung mehrerer Proben kann beschleunigt werden,
indem man den Assay in einem ELISA-Format laufen lässt, bei
dem das Oligomer von Interesse in verschiedenen Verdünnungen
präsentiert
wird und eine spektrophotometrische oder kalorimetrische Antwort
eine schnelle Quantifizierung ergibt.
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Obwohl
die Anwesenheit bzw. Abwesenheit von Markergenexpression nahelegt,
dass das Gen von Interesse auch anwesend ist, so sollte seine Gegenwart
und Expression bestätigt
werden. Wenn die SPPase codierende Sequenz beispielsweise in eine
Markergen-Sequenz inseriert wird, so können rekombinante Zellen, die
die SPPase codierenden Regionen enthalten, durch die Abwesenheit
von Markergenfunktion identifiziert werden. Alternativ kann ein
Markergen im Tandem mit einer SPPase codierenden Sequenz unter der
Kontrolle eines einzelnen Promotors der Wahl angeordnet werden.
Die Expression des Markergens als Antwort auf die Induktion oder
Selektion zeigt dann für
gewöhnlich
auch die Expression der SPPase an.
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Alternativ
können
Wirtszellen, die die codierende Sequenz für SPPase enthalten und die
SPPase codierenden Regionen exprimieren, durch eine Vielzahl von
Prozeduren identifiziert werden, die Fachleuten bekannt sind. Diese
Prozeduren beinhalten, ohne hierauf beschränkt zu sein, DNA-DNA- oder
DNA-RNA-Hybridisierung und Proteinbioassay- oder Immunoassay-Techniken,
die membranbasierte, lösungsbasierte
oder chipbasierte Technologien für
die Detektion und/oder Quantifizierung der Nukleinsäure oder
des Proteins einbeziehen.
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HCV
kann detektiert werden:
HCV kann unter Verwendung eines Verfahrens
detektiert werden, das die folgenden Schritte umfasst: (a) Bereitstellen
einer Probe – wie
etwa einer biologischen Probe aus einem Säugetier; und (b) Detektieren
eines oder mehrerer Spaltungsfragmente einer Signalpeptidpeptidase-Spaltungszielsequenz
in der Probe, wobei das Vorliegen eines oder mehrerer Spaltungsfragmente
einer Signalpeptidpeptidase-Spaltungszielsequenz in der Probe die
Anwesenheit des HCV-Virus anzeigt.
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Die
Signalpeptidpeptidase-Spaltungszielsequenz kann aus einem sekundären (oder
2°) Prozessierungs-/Spaltungsereignis
des HCV-Polyproteins als Konsequenz einer proteolytischen Spaltung
des HCV-Polyproteins durch SPPase abgeleitet werden. Dementsprechend
kann die Signalpeptidpeptidase-Spaltungszielsequenz ableitbar sein
aus Hepatitis C-Virus (HCV)-Coreprotein oder einem Derivat, einer
Variante oder einem Homologen hiervon.
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Bevorzugt
umfasst die Signalpeptidpeptidase-Spaltungszielsequenz die Aminosäuren 173
bis 188 (SEQ ID No. 3) des HCV-Core-Proteins oder einer Mutante,
Variante oder einem Homologen hiervon.
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Ein
oder mehrere Spaltungsfragmente einer Signalpeptidpeptidase-Spaltungszielsequenz
können
unter Verwendung eines Antikörpers
detektiert werden (z.B mittels eines monoklonalen oder eines polyklonalen Antikörpers, eines
Einzelketten-Antikörpers,
eines chimären
Antikörpers
und eines CDR-transplantierten Antikörpers). Insbesondere können ein
oder mehrere Spaltungsfragmente einer Signalpeptidpeptidase-Spaltungszielsequenz
unter Verwendung von Western Blot detektiert werden.
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Mittel
-
Ein
oder mehrere Mittel können
durch die Testverfahren der vorliegenden Erfindung identifizierbar sein.
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Das
Mittel kann z.B eine organische Verbindung oder eine anorganische
Verbindung sein. Das Mittel kann z.B eine Nukleotidsequenz sein,
die zu der Gesamtheit oder einem Teil der Sequenzen, die in den
angefügten
Sequenzlisten gezeigt sind, in Antisense-Orientierung vorliegt.
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Das
Mittel kann auch die SPPase-Aktivität beeinflussen (so etwa diese
inhibieren, modulieren oder verstärken), z.B in einem beliebigen
oder mehreren von Putamen, Nucleus caudatus des Gehirns, Okzipitallappen
des Gehirns, Herz, Eierstöcken,
Hypophyse, Niere, Leber, Dünndarm,
Thymus, Skelettmuskel, Leukozytenregionen, Dorsalwurzelganglien,
Uterus, Cochlea, Dünndarm
(Zwölffingerdarm),
Astrozytom und Blinddarm (siehe Beispiele).
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Sonden
-
Nukleinsäurehybridisierungs-
oder PCR-Sonden, die befähigt
sind, Polynukleotidsequenzen, einschließlich genomischer Sequenzen,
codierend für
eine SPPase codierende Region oder nahe verwandte Moleküle, wie
etwa Allele, zu detektieren, werden beschrieben. Die Spezifität der Sonde,
d.h. ob sie von einer hochgradig konservierten, konservierten oder
nicht-konservierten Region oder Domäne abgeleitet ist, und die Stringenz
der Hybridisierung oder Amplifikation (hoch, mittel oder gering)
werden bestimmen, ob die Sonde nur eine natürlich vorkommende SPPase codierende
Sequenz oder auch verwandte Sequenzen identifiziert. Sonden für die Detektion
verwandter Nukleinsäuresequenzen
werden ausgewählt
aus konservierten oder hochgradig konservierten Nukleotidregionen
von zyklischen Nukleotid-SPPase-Familienmitgliedern, wie etwa der
3'-Region, und solche
Sonden können
in einem Pool degenerierter Sonden verwendet werden. Für die Detektion
identischer Nukleinsäuresequenzen
oder dort, wo eine maximale Spezifität erwünscht ist, werden die Nukleinsäuresonden
aus den nicht-konservierten Nukleotidregionen oder singulären Regionen
von SPPase-Polynukleotiden ausgewählt. Wie hier verwendet, bezieht
sich der Begriff „nicht-konservierte Nukleotidregion" auf eine Nukleotidregion,
die singulär
bei der hier offenbarten SPPase codierenden Sequenz ist und nicht bei
verwandten Familienmitgliedern vorkommt.
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PCR,
wie sie beschrieben ist in der US-A-4683195, der US-A-4800195 und
der US-A-4965188,
stellt weitere Anwendungen für
Oligonukleotide bereit, die auf der SPPase-Sequenz basieren. Solche
Oligomere werden im allgemeinen chemisch synthetisiert, sie können jedoch
auch enzymatisch oder aus einer rekombinanten Quelle erzeugt werden.
Oligomere umfassen im allgemeinen zwei Nukleotidsequenzen, eine
mit Sinn(Sense)-Orientierung (5'->3') und eine mit Gegensinn(Antisense)-Orientierung
(3'<-5'), die unter optimierten
Bedingungen verwendet werden, um ein spezifisches Gen oder eine
Bedingung zu identifizieren. Die gleichen zwei Oligomere, verschachtelte
Sets von Oligomeren („nested" Oligomere) oder
sogar ein degenerierter Pool von Oligomeren können unter weniger stringenten
Bedingungen für
die Detektion und/oder Quantifizierung eng verwandter DNA- oder
RNA-Sequenzen verwendet werden.
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Die
Nukleinsäuresequenz
für SPPase
kann auch verwendet werden, um Hybridisierungssonden zu erzeugen,
wie zuvor beschrieben, um die endogene genomische Sequenz zu kartieren.
Die Sequenz kann unter Verwendung wohlbekannter Techniken auf ein
bestimmtes Chromosom oder auf eine spezifische Region des Chromosoms
kartiert werden. Diese Techniken beinhalten in situ-Hybridisierung auf
chromosomalen Quetschpräparaten
(Verma et al., 1988, Human Chromosomes: A Manual of Basic Techniques,
Pergamon Press, New York City), Durchfluss-sortierte Chromosomenpräparationen
oder künstliche
Chromosomen-Konstruktionen, wie etwa YACs, künstliche Bakterienchromosomen
(BACs), bakterielle PI-Konstruktionen oder Einzelchromosomen-cDNA-Bibliotheken.
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Die
in sifu-Hybridisierung chromosomaler Präparationen und physikalische
Kartierungstechniken, wie etwa die Verknüpfungsanalyse unter Verwendung
etablierter chromosomaler Marker, sind unschätzbar bei der Erweiterung genetischer
Karten. Beispiele genetischer Karten sind in Science (1995; 270:
410f und 1994; 265: 1981f) zu finden. Oft kann die Positionierung
eines Gens auf dem Chromosom einer anderen Säuger-Spezies assoziierte Marker
aufdecken, selbst wenn die Zahl oder der Arm eines bestimmten menschlichen
Chromosoms nicht bekannt ist. Neue Sequenzen können durch physikalische Kartierung
Chromosomenarmen oder Teilen davon zugeordnet werden. Dies liefert
wertvolle Information für
Forscher, die unter Verwendung positionaler Klonierung oder anderer
Strategien der Genentdeckung nach Krankheitsgenen suchen. Sobald
eine Krankheit oder ein Syndrom, wie etwa Ataxia felangiectasia
(AT) durch genetische Verknüpfung
grob einer bestimmten genomischen Region zugeordnet wurde, z.B AT
auf 11q22-23 (Gatti et al., 1988, Nature 336: 577-580), so können alle
Sequenzen, die in dieser Gegend kartieren, assoziierte oder regulatorische
Gene für die
weitere Untersuchung darstellen. Die Nukleotidsequenz der vorliegenden
Erfindung kann auch verwendet werden, um Unterschiede bei der chromosomalen
Positionierung aufgrund von Translokation, Inversion, etc. zwischen
normalen Individuen, Trägerindividuen
und betroffenen Individuen zu detektieren.
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Pharmazeutika
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Eine
pharmazeutische Zusammensetzung zur Behandlung eines diese aufgrund
von SPPase-Aktivität benötigenden
Individuums, die Zusammensetzung, die eine therapeutisch wirksame
Menge eines Mittels umfasst, das die Aktivität beeinflusst (z.B inhibiert),
und ein pharmazeutisch verträglicher
Träger,
ein Verdünnungsmittel,
ein Hilfsstoff oder Adjuvans, werden beschrieben.
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Pharmazeutische
Zusammensetzungen umfassen die hier beschriebenen Mittel (ein Mittel,
das befähigt
ist, das Expressionsmuster der Nukleotidsequenz der vorliegenden
Erfindung oder die Aktivität
des Expressionsprodukts hiervon zu modulieren und/oder ein Mittel,
das durch einen Test gemäß der vorliegenden Erfindung
identifizierbar ist). In dieser Hinsicht und insbesondere für die Therapie
beim Menschen, selbst, wenn die Mittel alleine verabreicht werden
können,
werden sie allgemein im Gemisch mit einem pharmazeutischen Träger, Hilfsstoff
oder Verdünnungsmittel,
das im Hinblick auf die beabsichtigte Verabreichungsroute und pharmazeutische
Standardpraxis ausgewählt
wurde, verabreicht werden.
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Beispielsweise
können
die Mittel in den pharmazeutischen Zusammensetzungen zusammen mit
einem beliebigen bzw. beliebigen geeigneten Bindemittel(n), Gleitmittel(n),
Suspendiermittel(n), Beschichtungsmittel(n), Lösungsvermittler(n) oder die
Absorption steigernden Mittel(n) gemischt werden.
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Im
allgemeinen wird eine therapeutisch wirksame tägliche orale oder intravenöse Dosis
der Mittel der vorliegenden Erfindung wahrscheinlich von 0,01 bis
50 mg/kg Körpergewicht
des zu behandelnden Individuums reichen, bevorzugt von 0,1 bis 20
mg/kg. Diese Mittel können
auch durch intravenöse
Infusion bei einer Dosis verabreicht werden, die wahrscheinlicher
Weise von 0,001 bis 10 mg/kg/h reicht.
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Tabletten
oder Kapseln der Mittel können
einzeln oder mit zwei oder mehr zu einem Zeitpunkt verabreicht werden,
wie es angemessen ist. Es ist auch möglich, die Mittel in Formulierungen
mit verlängerter
Freisetzung zu verabreichen.
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Somit
wird ein Verfahren zum Behandeln eines Individuums, das dies aufgrund
von SPPase-Aktivität benötigt, umfassend
die Verabreichung einer wirksamen Menge der pharmazeutischen Zusammensetzung
an das Individuum, beschrieben.
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Typischerweise
wird der Arzt die tatsächliche
Dosis bestimmen, die für
einen einzelnen Patienten am geeignetsten sein wird, und diese wird
mit dem Alter, Gewicht und der Reaktion des bestimmten Patienten
variieren. Die obigen Dosierungen sind beispielhaft für den durchschnittlichen
Fall. Es kann natürlich
individuelle Gegebenheiten geben, bei denen höhere oder niedrigere Dosierungsbereiche
günstig
sind.
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Dort,
wo es passend ist, können
die pharmazeutischen Zusammensetzungen durch Inhalation, in Form
eines Zäpfchens
oder Pessars, topisch in Form einer Lotion, Lösung, Creme, Salbe oder als
Stäubepuder,
durch die Verwendung eines Hautpflasters, oral in Form von Tabletten,
die Hilfsstoffe, wie etwa Stärke
oder Laktose, enthalten, oder in Kapseln oder Ovula, entweder alleine
oder im Gemisch mit Hilfsstoffen, oder in Form von Elixieren, Lösungen oder
Suspensionen, enthaltend Geschmacks- oder Farbstoffe, verabreicht
werden, oder sie können
parenteral injiziert werden, z.B intrakavernös, intravenös, intramuskulär oder subkutan. Für die parenterale
Verabreichung können
die Zusammensetzungen am besten in Form einer sterilen wässrigen
Lösung
verwendet werden, die andere Mittel enthalten kann, z.B genug Salze
oder Monosaccharide, um die Lösung
gegenüber
dem Blut isotonisch zu machen. Für
die buccale oder sublinguale Verabreichung können die Zu sammensetzungen
in Form von Tabletten oder Lutschtabletten, die in einer konventionellen
Weise formuliert werden können,
verabreicht werden.
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Bei
bestimmten Anwendungen ist die bevorzugte Verabreichung der Zusammensetzung
oral in Form von Tabletten, die Hilfsstoffe, wie etwa Stärke oder
Laktose, enthalten, oder in Kapseln oder Ovula, entweder alleine
oder im Gemisch mit Hilfsstoffen, oder in Form von Elixieren, Lösungen oder
Suspensionen, die Geschmacksstoffe oder Färbemittel enthalten.
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Für die parenterale
Anwendung werden die Zusammensetzungen am besten in Form einer sterilen wässrigen
Lösung
verwendet, die andere Mittel enthalten kann, z.B genug Salze oder
Monosaccharide, um die Lösung
isotonisch mit Blut zu machen.
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Für die buccale
oder sublinguale Verabreichung können
die Zusammensetzungen in Form von Tabletten oder Lutschtabletten,
die in einer konventionellen Weise formuliert werden können, verabreicht
werden.
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Für die orale,
parenterale, buccale und sublinguale Verabreichung an Individuen
(wie etwa Patienten) kann das tägliche
Dosierungsniveau der Mittel der vorliegenden Erfindung typischerweise
von 10 bis 500 mg reichen (in einzelnen oder aufgeteilten Dosen).
Somit und beispielhaft können
die Tabletten oder Kapseln 5 bis 100 mg an Wirkstoff für die Verabreichung,
einfach oder mit zweien oder mehr zu einem Zeitpunkt, wie es angemessen
ist, enthalten. Wie oben angezeigt, wird der Arzt die tatsächliche
Dosis bestimmen, die für
einen individuellen Patienten am geeignetsten sein wird, und diese
wird mit dem Alter, dem Gewicht und der Reaktion des bestimmten
Patienten variieren. Es ist anzumerken, dass, obwohl die oben genannten
Dosierungen beispielhaft für
den Durchschnittsfall sind, es natürlich auch individuelle Umstände geben
kann, bei denen höhere oder
niedrigere Dosierungsbereiche günstig
sind, und solche Dosisbereiche liegen im Schutzumfang dieser Erfindung.
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Bei
einigen Anwendung allgemein bzw. beim Menschen, ist es so, dass
die orale Verabreichung der Mittel der vorliegenden Erfindung die
bevorzugte Route ist, die am praktischsten ist und in einigen Fällen Nachteile
vermeiden kann, die mit anderen Verabreichungsrouten verbunden sind,
wie etwa solchen, die mit intrakavernöser (i.c.) Verabreichung verbunden
sind. Unter Bedingungen, bei denen der Empfänger unter einer Schluckstörung oder
einer Beeinträchtigung
der Arzneimittelabsorption nach der oralen Verabreichung leidet, kann
das Arzneimittel parenteral verabreicht werden, z.B sublingual oder
buccal.
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Bei
der veterinärmedizinischen
Anwendung wird das Mittel typischerweise als geeignete akzeptable Formulierung
in Übereinstimmung
mit der normalen Veterinärpraxis
verabreicht, und der Veterinärchirurg
wird das Dosierungsschema und die Verabreichungsroute bestimmen,
die für
ein bestimmtes Tier am geeignetsten sind. Jedoch, ebenso wie bei
der humanen Behandlung, kann es möglich sein, das Mittel für die veterinärmedizinischen
Behandlungen alleine zu verabreichen.
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Typischerweise
werden die pharmazeutischen Zusammensetzungen – die für die Anwendung beim Menschen
oder beim Tier sein können – irgendeines
oder mehrere von einem pharmazeutisch verträglichen Verdünnungsmittel,
Träger,
Hilfsstoff oder Adjuvans umfassen. Die Auswahl des pharmazeutischen
Trägers, Hilfsstoffs
oder Verdünnungsmittels
kann im Hinblick auf die beabsichtigte Verabreichungsroute und die
pharmazeutische Standardpraxis erfolgen. Wie oben angezeigt, können die
pharmazeutischen Zusammensetzungen als – oder zusätzlich zu – dem Träger, Hilfsstoff oder Verdünnungsmittel
jedweden oder sämtliche
geeigneten Bindemittel, Gleitmittel, Suspendiermittel, Beschichtungsmittel
und Lösungsvermittler
umfassen.
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Die
pharmazeutischen Zusammensetzungen werden eines oder mehrere der
folgenden umfassen: ein Mittel, das durch einen Assay der vorliegenden
Erfindung durchmustert wurde; ein Mittel, das befähigt ist,
mit irgendeiner der Sequenzen zu interagieren, die in den angehängten Sequenzlisten
gezeigt sind, einschließlich Derivaten,
Fragmenten, Homologen oder Varianten hiervon, oder mit Sequenzen,
die mit irgendeiner der in den angehängten Sequenzlisten dargestellten
Sequenzen hybridisieren können.
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Es
werden Oligonukleotidsequenzen, Antisense-RNA- und DNA-Moleküle und Ribozyme
beschrieben, die die Funktion haben, SPPase-mRNA zu destabilisieren
oder die Translation von SPPase-Protein zu inhibieren. Solche Nukleotidsequenzen
können
bei Bedingungen verwendet werden, bei denen es bevorzugt ist, die
SPPase-Nukleotidspiegel zu erhöhen,
wie etwa bei der HCV-Infektion.
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Ein
SPPase-Antisense-Molekül
kann die Basis für
die Behandlung verschiedener anomaler Bedingungen bereitstellen,
die z.B mit einer gesteigerten SPPase-Aktivität in Zusammenhang stehen.
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Ein
SPPase-Nukleinsäure-Antisense-Molekül kann verwendet
werden, um die Aktivität
des SPPase-Enzyms bei Bedingungen zu blockieren, bei denen es bevorzugt
wäre, die
SPPase-Nukleotidspiegel
zu erhöhen.
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Expressionsvektoren,
die von Retroviren, Adenoviren, Herpes- oder Vacciniaviren oder
von verschiedenen bakteriellen Plasmiden abgeleitet sind, können verwendet
werden, um rekombinante SPPase-Sense- oder Antisense-Moleküle an die
als Ziel vorgesehene Zellpopulation auszuliefern. Verfahren, die
Fachleuten wohlbekannt sind, können
verwendet werden, um rekombinante Vektoren zu konstruieren, die
SPPase enthalten. Alternativ kann rekombinante SPPase in Liposomen
an Zielzellen ausgeliefert werden.
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Die
cDNA-Sequenz voller Länge
und/oder deren regulatorische Elemente erlauben es Forschern, SPPase
als Werkzeug bei Sense-Untersuchungen (Youssoufian H und HF Lodish
1993 Mol Cell Biol 13: 98-104) oder Antisense-Untersuchungen (Eguchi
et al., 1991, Annu Rev Biochem 60, 631-652) der Genfunktion zu verwenden.
Oligonukleotide, erstellt ausgehend von der cDNA oder Kontrollsequenzen,
die aus der genomischen DNA erhalten wurden, können in vitro oder in vivo
verwendet werden, um die Expression zu inhibieren. Eine solche Technologie
ist nun wohlbekannt in der Technik, und Sense- oder Antisense-Oligonukleotide
oder größere Fragmente
können
ausgehend von verschiedenen Positionen entlang der codierenden Regionen
oder der Kontrollregionen erstellt werden. Geeignete Oligonukleotide,
die 20 Nukleotide lang sein können,
können
verwendet werden, um SPPase-Sequenzen oder nahe verwandte Moleküle aus humanen
Bibliotheken zu isolieren.
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Zusätzlich kann
die SPPase-Expression moduliert werden, indem man eine Zelle oder
ein Gewebe mit Expressionsvektoren transfiziert, die hohe Niveaus
eines SPPase-Fragments bei Bedingungen exprimieren, bei denen es
bevorzugt wäre,
die Signalpeptidpeptidase-Aktivität zu blockieren und dadurch
die Niveaus an HCV-Core in der ER-Membran zu erhöhen (siehe Ergebnisse). Solche
Konstrukte können
die Zellen mit untranslatierbaren Sense- oder Antisense-Sequenzen überschwemmen.
Selbst in Abwesenheit einer Integration in die DNA, können solche
Vektoren damit fortfahren, RNA-Moleküle zu transkribieren, bis alle
Kopien des Vektors von endogenen Nukleasen außer Gefecht gesetzt wurden.
Eine solche transiente Expression kann bei einem nicht-replizierenden Vektor
wenigstens einen Monat oder länger
dauern, und sogar länger,
wenn geeignete Replikations- oder Integrationselemente Teil des
Vektorsystems sind, wie etwa die Verwendung von Lentiviren, die
die Fähigkeit
besitzen, in das Wirtszellgenom integriert zu werden.
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Modifikationen
der Genexpression können
erhalten werden, indem man Antisense-Sequenzen für die Kontrollregionen des
SPPase-Gens erstellt, so etwa für
Promotoren, Enhancer und Introns.
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Oligonukleotide,
die von der Transkriptionsstartstelle abgeleitet sind, z.B Regionen
zwischen –10
und +10 der Leader-Sequenz, sind bevorzugt. Antisense-RNA- und DNA-Moleküle können auch
erstellt werden, um die Translation von mRNA zu blockieren, indem
sie das Transkript davon abhalten, an Ribosomen zu binden. Entsprechend
kann eine Inhibition unter Verwendung der Hoogeboom-Basenpaarungs-Methodik,
auch bekannt als „Tripel-Helix"-Basenpaarung, erreicht
werden. Die Tripel-Helix-Paarung umfasst die Fähigkeit der Doppelhelix, sich
hinreichend für
die Bindung von Polymerasen, Transkriptionsfaktoren oder regulatorischen Molekülen zu öffnen.
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Somit
wird eine pharmazeutische Zusammensetzung beschrieben, die ein Mittel
(oder auch ein pharmazeutisch verträgliches Salz hiervon oder ein
pharmazeutisch verträgliches
Solvat hier von), zusammen mit einem pharmazeutisch verträglichen
Verdünnungsmittel,
Hilfsstoff oder Träger
umfasst.
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Die
pharmazeutische Zusammensetzung kann für den veterinärmedizinischen
(d.h. beim Tier stattfindenden) Gebrauch oder für den Gebrauch beim Menschen
sein.
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Es
werden pharmazeutische Zusammensetzungen beschrieben, die wirksame
Mengen an Inhibitoren oder Antagonisten des SPPase-Proteins (einschließlich Antisense-Nukleinsäuresequenzen)
im Gemisch mit einem pharmazeutisch verträglichen Verdünnungsmittel,
Träger,
Hilfsstoff oder Adjuvans (einschließlich Kombinationen hiervon)
umfassen.
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Es
werden pharmazeutische Zusammensetzungen beschrieben, die die Gesamtheit
oder Teile von SPPase-Polynukleotidsequenzen, SPPase-Antisense-Moleküle, SPPase-Polypeptide,
Protein-, Peptid- oder organische Modulatoren der SPPase-Bioaktivität, wie etwa
Inhibitoren, Antagonisten (einschließlich Antikörpern) oder Agonisten, umfassen
können,
und zwar alleine oder in Kombination mit wenigstens einem anderen Mittel,
wie etwa einem Stabilisator, und die in jedem beliebigen sterilen
biokompatiblen pharmazeutischen Träger, einschließlich, ohne
hierauf beschränkt
zu sein, Saline, gepufferte Saline, Dextrose und Wasser, verabreicht
werden können.
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Allgemeine Assays
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1. Assays für Mittel,
die die Interaktion zwischen einer HCV-Core-Sianalpeptidpeptidase-Zielsequenz und einer SPPase
aufbrechen
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i. Kandidatenmittel
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Ein
Mittel, das die Interaktion zwischen der HCV-Core-Signalpeptidpeptidase-Zielsequenz
und der SPPase aufbricht, kann dies auf verschiedene Weisen tun.
Es kann direkt die Bindung der HCV-Core-Signalpeptidpeptidase-Zielsequenz
an die SPPase aufbrechen, z.B indem es an die HCV-Core-Signalpeptidpeptidase-Zielsequenz
bindet und die Stelle der Interaktion mit SPPase maskiert oder verändert. Alternativ
kann das Kandidatenmittel um die Bindungsstellen an der Oberfläche von
SPPase wetteifern und die HCV-Core-Signalpeptidpeptidase-Zielsequenz
verdrängen.
Kandidatenmittel dieser Typen können
praktischerweise durch in vitro-Bindungstests, z.B wie unten beschrieben,
durchmustert werden. Die Kandidatenmittel können auch unter Verwendung
eines „in
vivo"-Ganzzell-Assays,
wie unten beschrieben, durchmustert werden. Der Begriff „in vivo" soll Versuche mit
Gewebekulturzellen unter Laborbedingungen ebenso wie Versuche mit
intakten mehrzelligen Organismen umfassen.
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Ein
Mittel, das direkt an die HCV-Core-Signalpeptidpeptidase-Zielsequenz
binden kann, kann die Interaktion zwischen der HCV-Core-Signalpeptidpeptidase-Zielsequenz
und der SPPase auch inhibieren, indem es die subzelluläre Positionierung
der HCV-Core-Signalpeptidpeptidase-Zielsequenz verändert und somit die zwei Komponenten
davon abhält,
innerhalb der Zelle miteinander in Kontakt zu kommen. Dies kann
auch in vivo getestet werden, z.B unter Verwendung der unten beschriebenen
in vivo-Assays.
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Alternativ,
anstatt die Assoziation der Komponenten direkt zu verhindern, kann
das Mittel die biologisch verfügbare
Menge der HCV-Core-Signalpeptidpeptidase-Zielsequenz drücken oder
erhöhen.
Dies kann erfolgen durch Inhibieren der Expression der HCV-Core-Signalpeptidpeptidase-Zielsequenz, z.B
auf der Ebene der Transkription, Transkriptstabilität, Translation,
posttranslationalen Prozessierung oder posttranslationalen Stabilität. Ein Beispiel
für ein
solches Mittel wäre
eine Antisense-RNA, die die Menge an HCV-Core-Protein-mRNA, die
zu Protein translatiert wird, unterdrückt.
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Geeignete
Kandidatenmittel beinhalten virale Peptide, die in einigen Fällen insbesondere
eine Größe von etwa
5 bis 20 Aminosäuren
haben können,
auf Basis beispielsweise von HCV-Core-Signalpeptidpeptidase-Zielmotiven, die
sich in dem HCV-Core-Protein finden, oder Varianten solcher Peptide,
bei denen ein oder mehrere Reste substituiert wurden (siehe Sequenzlisten).
Peptidfragmente von SPPase können
ebenfalls verwendet werden, einschließlich modifizierter Varianten
hiervon. Peptide aus Paletten von Peptiden, die Zufallssequenzen
oder Sequenzen umfassen, die in konsistenter Weise variiert wurden,
um eine maximal diverse Peptidpalette bereitzustellen, können verwendet
werden.
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Geeignete
Kandidatenmittel beinhalten außerdem
Antikörperprodukte
(z.B monoklonale und polyklonale Antikörper, Einzelkettenantikörper, chimäre Antikörper und
CDR-transplantierte Antikörper),
die spezifisch für
die HCV-Core-SPPase-Zielsequenz oder für Oberflächenbestandteile von SPPase
sind. Weiterhin können kombinatorische
Bibliotheken, Peptid- und Peptid-Mimetika, definierte chemische
Einheiten, wie etwa organische und anorganische Verbindungen, Oligonukleotide
und Naturproduktbibliotheken auf ihre Aktivität als Inhibitoren der Interaktion
zwischen der HCV-Core-SPPase-Zielsequenz
und einer SPPase in Assays wie den unten beschriebenen durchmustert
werden. Die Kandidatenmittel können
in einer anfänglichen
Durchmusterung in Chargen von z.B 10 Mitteln pro Reaktion verwendet
werden, und die Mittel derjenigen Chargen, die eine Inhibition zeigen,
können
individuell getestet werden. Kandidatenmittel, die Aktivität bei in
vitro-Durchmusterungen
zeigen, wie etwa die unten beschriebenen, können dann in in vivo-Systemen
getestet werden, wie etwa in Säugerzellen,
die dem Inhibitor ausgesetzt und dann beispielsweise auf die Empfänglichkeit
für virale Infektion
hin getestet werden.
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ii. Assays
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Die
Assays der Erfindung können
in vitro-Assays oder in vivo-Assays sein, z.B unter Verwendung von Zelllinien
oder einem Tiermodell, wie etwa Mäusen oder Schimpansen.
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In vitro-Assay-Systeme
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Ein
Typ von in vitro-Assay zur Identifizierung von Mitteln, die eine
Interaktion zwischen der HCV-Core-SPPase-Zielsequenz und SPPase
aufbrechen, beinhaltet das in Anwesenheit oder Abwesenheit eines
Kandidatenmittels stattfindende Messen der Assoziation einer Zielsequenz
mit SPPase, die in vitro erzeugt wird. Wie oben beschrieben, besteht
ein definierendes Merkmal des Core-Proteins in Säugerzellen nach der Prozessierung
aus dem HCV-Polyprotein in seiner Assoziation mit zytoplasmatischen
Lipidtröpfchen
(Hope und McLauchlan, 2000, J Gen Virol. 81, 1913-25), und somit
können
identifizierende Mittel bestimmt werden, die eine Interaktion zwischen
der HCV-Core-SPPase-Zielsequenz
und SPPase aufbrechen, indem das Ausmaß der Assoziation von HCV-Core mit in vitro
ausgebildeten Lipidkügelchen
getestet wird. Die Bindung von HCV-Core-SPPase-Zielsequenzen an SPPase kann bestimmt
werden, indem man eine Zielsequenz zu einer Dispersion von Lipidkügelchen
(wie etwa einem Gemisch von Phospholipid und Triacylglycerol) in
einem wässrigen
Lösungsmittel
hinzu gibt, das Gemisch mit Ultraschall behandelt und durch Fraktionierung
das Ausmaß der
Auftrennung zwischen wässriger
Phase und Lipidphase bestimmt. Typischerweise wird die Fraktionierung des
Gemischs eine Erhöhung
der Dichte der Lösung
mit Sorbit oder Natriumbromid und Ultrazentrifugieren der Lösung beinhalten.
Die Lipidkomplexe wandern zur Oberseite des Zentrifugenröhrchens,
und diese obere Lipidschicht wird dann auf HCV-Core hin untersucht.
Dies wird in Gegenwart oder in Abwesenheit des Kandidatenmittels,
dessen inhibitorische Aktivität
man testen möchte,
durchgeführt.
Typischerweise wird ein Kandidatenmittel als inhibierend für die HCV-Core-SPPase-Zielsequenz
festgelegt, wenn es eine Reduzierung von wenigstens 50%, bevorzugt
von wenigstens 60, 70, 80 oder 90% im Bezug auf diejenige Menge
an HCV-Core-SPPase-Zielsequenz
verursacht, die in Abwesenheit des Kandidatenmittels mit der Lipidphase
assoziiert ist.
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Das
Kandidatenmittel kann mit der HCV-Core-SPPase-Zielsequenz oder mit
SPPase präinkubiert
werden oder nach der Präinkubation
der HCV-Core-SPPase-Zielsequenz mit SPPase zu dem Reaktionsgemisch hinzugegeben
werden.
-
Ein
weiterer Typ des in vitro-Assays für die Identifizierung von Mitteln,
die eine Interaktion zwischen der HCV-Core-SPPase-Zielsequenz und
der SPPase oder einer lipophilen Oberfläche aufbrechen, beinhaltet folgendes:
Proteine,
die die SPPase-Zielsequenz beinhalten, z.B ein Fragment von HCV-Core-Protein,
und optional SPPase, können
in vitro ausgehend von RNA-Transkripten translatiert werden, die
für diese
Polypeptide codieren. Die Reaktionen werden mit Membranen supplementiert,
die aus Gewe bekulturzellen und Geweben stammen (z.B vom ER erhaltene „raue" mikrosomale Membranen),
oder mit einer lipophilen Oberfläche,
die künstlich
erzeugt wurde (z.B einem Liposom), an das die in vitro translatierten
Proteine binden können.
Die Bindung kann durch die Reinigung der Lipidkomponenten der Reaktionen
(z.B durch Zentrifugation) bestimmt werden. Alternativ kann ein
Chip-Format (z.B BIAcoreTM – BIAcore
AB), bei dem der Chip eine Lipidoberfläche besitzt, verwendet werden,
um die Bindung zu messen.
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Alternativ
können
Proteine verwendet werden, die die SPPase-Zielsequenz einbeziehen,
wie z.B Core-E1/100 oder SP-E1/100, dies unter Verwendung intakter
Mikrosomen und einer Kombination mit einer Carbonatextraktion von
Membranen, um zu bestimmen, ob SPPase das Core-Signalpeptid prozessiert hat. Die Carbonat-abhängige Freisetzung
von Core in den Überstand
erfordert, dass Core durch SPPase gespalten wird, was z.B durch
Western Blot-Analyse detektiert werden kann (für Details, siehe Ergebnisse,
Abschnitt 4).
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Ein
Hochdurchsatz-in vitro-Assay für
die Identifizierung von Mitteln, die die Interaktion zwischen der HCV-Core-Zielsequenz
und dem SPPase-Enzym aufbrechen, beinhaltet folgendes:
Durch
Detergens solubilisiertes oder rekombinantes SPPase-Enzym wird mit
kurzen, synthetisch erzeugten Proteinen, die HCV-Core-SPPase-Zielsequenzen
mit Tags an den N- und C-Termini des Proteins tragen, inkubiert.
Bevorzugt sind diese zwei Tags Tags in Form einer fluoreszenten
Gruppierung, die Partner für
einen Assay auf Basis von Fluoreszenz-Resonanz-Energie-Transfer
(FRET) darstellen. Der Assay wird in Anwesenheit und Abwesenheit
von Kandidatenmittel durchgeführt.
Somit würde
FRET detektiert, wenn die SPPase das Polypeptidsubstrat nicht spaltet.
(das Kandidatenmittel blockiert die Interaktion zwischen SPPase
und dem Substrat), jedoch würde
der Energietransfer bei Spaltung verloren gehen (das Kandidatenmittel
ist unfähig,
die SPPase-Spaltung des Substrats zu blockieren) (für Details,
wie die Detergens-lösliche
SPPase zu erhalten ist, siehe Abschnitte 10 und 11b in Materialien
und Methoden und Abschnitt 5 in Ergebnisse).
-
Die
Fähigkeit
von Kandidatenmitteln, die Assoziation von HCV-Core-Signalpeptid
und SPPase aufzubrechen, was die Assoziation von HCV-Core mit Lipidkügelchen
beeinflusst, kann untersucht werden, indem man während der in vitro-Synthese
der Proteine Kandidatenmittel zu den Reaktionen hinzugibt. Bevorzugt
ist ein geeigneter Inhibitor der SPPase-Zielsequenz befähigt, die
Bindung von HCV-Core-SPPase-Zielsequenzen an Lipidkügelchen
zu inhibieren, indem er in spezifischer Weise die Interaktion zwischen
SPPase und der HCV-Core-SPPase-Zielsequenz beeinflusst.
-
Es
ist bekannt, dass das Deletieren der HCV-Core-Reste 125 bis 144
(hydrophobe Region) die HCV-Core-Assoziation mit Lipidtröpfchen aufhebt
und zu dessen Abbau durch das Proteasom im Zytosol bei der Freisetzung
von Core-E1-E2 führt
(Hope und McLauchlan, 2000, J Gen Virol. 2000 Aug; 81 Pt 8: 1913-25). Somit
kann ein Blockieren der Spaltung von HCV-Core-E1-E2 durch SPPa se
den Abbau reduzieren, da das unreife Core-Protein an der ER-Membran
zurückgehalten
würde (für eine detaillierte
Beschreibung: siehe Beispiel 4). Daher besteht ein anderer in vitro-Typ-Assay
zum Testen auf Inhibitoren der spezifischen Spaltung von HCV-Core-E1-E2
durch SPPase darin, die Akkumulation von HCV-Core-Protein zu messen,
das in der ER-Membran festgehalten wird. Somit wird die Akkumulation
von HCV-Core mit ER-Membranen in Abwesenheit des Kandidatenmittels
und in Anwesenheit des Kandidatenmittels bestimmt, und die Ergebnisse
werden verglichen. Geeignete Prozeduren sind in den Beispielen beschrieben.
-
SPPase – wie etwa
rekombinante SPPase – kann
auch unter Verwendung der Verfahren untersucht werden, die in Science
(2002) 296, 2215-2218 beschrieben sind.
-
in vivo-Assay-Systeme
-
In
vivo-Assays zur Identifizierung von Verbindungen, die eine Interaktion
zwischen der HCV-Core-SPPase-Zielsequenz
und SPPase und somit den Transport von HCV-Core zu Lipidkügelchen
unterbrechen, beinhalten typischerweise die Verabreichung eines
Kandidatenmittels an eine Zelle, die die SPPase-Zielsequenz exprimiert,
wobei diese bevorzugt aus HCV-Core-Protein oder einem Derivat hiervon
stammt, und das Testen, ob die Modulation der Interaktion zwischen
der SPPase-Zielsequenz
und SPPase die Assoziation mit intrazellulären Lipidkügelchen verändern kann, z.B ob es diese
reduzieren oder aufheben kann. Somit wird die Assoziation von HCV-Core
mit intrazellulären
Lipidkügelchen
in Abwesenheit des Kandidatenmittels und in Anwesenheit des Kandidatenmittels
bestimmt, und die Ergebnisse werden verglichen.
-
Die
Assoziation der SPPase-Zielsequenz mit SPPase wird typischerweise
durch Immunfluoreszenzmikroskopie unter Verwendung eines Antikörpers bestimmt,
der eine Sequenz erkennt, die sich vor der SPPase-Zielsequenz befindet,
und unter Verwendung eines Antikörpers
oder einer Färbung,
die intrazelluläre
SPPase oder eine Oberflächenkomponente
der Lipidkügelchen
erkennt. Da wir zeigen, dass die proteolytische Spaltung von HCV-Core-Protein
durch SPPase entscheidend für
den Transport von Core zu den Lipidkügelchen ist, kann auch die
Co-Lokalisierung von gespaltenem Core mit Lipidkügelchen in Gegenwart oder Abwesenheit des
Kandidatenmittels bestimmt werden.
-
Ein
Kandidatenmittel wird generell als befähigt angesehen, die Interaktion
zwischen der HCV-Core-SPPase-Zielsequenz
und der intrazellulären
SPPase zu unterbrechen, wenn, wie durch Immunfluoreszenzmikroskopie
bestimmt, weniger als 50% des HCV-Core-Proteins mit intrazellulären Lipidkügelchen
co-lokalisieren, bevorzugt weniger als 60%, bevorzugter weniger
als 70, 80 oder 90%. Bevorzugt ist ein geeigneter Inhibitor der
HCV-Core-SPPase-Zielsequenz befähigt,
die Interaktion von Core-Zielsequenzen mit intrazellulärer SPPase
aufzubrechen, ohne die Interaktion von Core mit intrazellulären Lipidkügelchen/Oberflächenkomponenten
zu beeinflussen.
-
Es
wird für
den Fachmann ersichtlich sein, dass andere Techniken verfügbar sind,
um die Lokalisation von Proteinen und Lipiden in intakten Zellen
zu bestimmen, und dass diese Techniken auch auf die Assays der vorliegenden
Erfindung anwendbar sind (z.B siehe auch Beschreibungen).
-
Das
Kandidatenmittel, d.h. die Testverbindung, kann den Zellen auf eine
oder mehrere Weisen verabreicht werden. Beispielsweise kann es dem
Zellkulturmedium direkt zugesetzt werden, oder es kann unter Verwendung
von Mikromanipulationstechniken in die Zelle injiziert werden. Alternativ,
im Fall von Polypeptidkandidatenmitteln, kann die Zelle mit einem
Nukleinsäurekonstrukt
transfiziert werden, das die Expression des Polypeptids in der Zelle
steuert. Bevorzugt steht die Expression des Polypeptids unter der
Kontrolle eines regulierbaren Promotors, z.B derart, dass die Expression
kurz vor der beabsichtigten Verabreichung des Kandidatenmittels
induziert wird.
-
Ein
anderer geeigneter Test kann das Einführen eines Polynukleotids beinhalten,
das für
eine Zielsequenz der Erfindung codiert, optional in Verbindung mit
einem Protein von Interesse, in eine Milch-produzierende Zelle in
Kultur und das Bestimmen, ob die Zielsequenz/das Protein der vorliegenden
Erfindung in das Kulturmedium sekretiert wurde. Dies würde in Anwesenheit
oder Abwesenheit des Kandidatenmittels durchgeführt.
-
2. Tests für Mittel,
die befähigt
sind, die SPPase-Expression in Zellen zu modulieren
-
i. Kandidatenmittel
-
Mittel,
die die Expression von SPPase modulieren, bevorzugt die SPPase-Expression
heraufregulieren, sodass die Spiegel von SPPase-Protein in einer
Zelle gesteigert werden, können
dies durch einen oder mehrere von verschiedenen Mechanismen bewirken.
Beispielsweise kann ein Kandidatenmittel die Transkriptionsniveaus
von endogenen SPPase-Genen erhöhen,
die SPPase-mRNA-Spiegel
stabilisieren und/oder SPPase-Protein stabilisieren. Die Transkription
kann ausgehend von endogenen SPPase-Genen gesteigert werden, z.B
durch die Verwendung eines Transkriptionsaktivators, der die Transkription
von endogenen SPPase-Genen aktiviert, oder durch ein Mittel, das
die Wirkung eines Transkriptionsinhibitors von endogenen SPPase-Genen
modifiziert. Somit beinhalten Tests auf Modulation der SPPase-Expression
die Bestimmung der Wirkung eines Kandidatenmittels auf die SPPase-mRNA-Spiegel
und/oder die SPPase-Proteinspiegel.
-
Der
Begriff „modulieren" im Zusammenhang
mit der SPPase-Expression bedeutet einen Wechsel oder eine Veränderung
bei den Niveaus von SPPase-mRNA und/oder SPPase-Protein.
-
Geeignete
Kandidatenzusammensetzungen beinhalten Mittel, für die bekannt ist, dass sie
die zelluläre Transkription
und/oder den Lipidstoffwechsel modulieren. Beispiele von Mitteln,
die die SPPase-Expression beeinflussen können, beinhalten nicht-steroidale
antientzündliche
Arzneimittel, wie etwa Ibuprofen und Indomethacin; und Arzneimittel,
für die
bekannt ist, dass sie den Lipidstoffwechsel beeinflussen, wie etwa
Fibrate und Thiazolidindione. Weiterhin können kombinatorische Bibliotheken,
Peptide und Peptidomimetika, insbesondere Peptide aus Paletten von
Peptiden, die Zufallssequenzen oder Sequenzen, die konsistent variiert
wurden, umfassen, um eine maximal diverse Palette von Peptiden bereitzustellen,
definierte chemische Einheiten, wie etwa organische und anorganische
Verbindungen, Oligonukleotide und Naturproduktbibliotheken auf eine Aktivität als Modulatoren
der SPPase-Expression in Tests wie den unten beschriebenen durchmustert
werden. Die Kandidatenmittel können
in einem anfänglichen
Screen von Chargen mit z.B 10 Mitteln pro Reaktion verwendet werden,
und die Mittel, deren Chargen eine Inhibition zeigen, können einzeln
getestet werden. Zusätzlich
können
Kandidatenmittel, die bei in vitro-Screens Aktivität zeigen,
wie etwa die unten beschriebenen, dann in in vivo-Systemen getestet
werden, wie etwa in Säugerzellen,
die dem Inhibitor ausgesetzt werden und z.B auf eine Empfindlichkeit
gegenüber
viraler Infektion getestet werden.
-
ii. Assays
-
Die
Assays der Erfindung können
in vitro- oder in vivo-Assays sein, z.B unter Verwendung von Zelllinien
oder einem Tiermodell.
-
In vitro-Assay-Systeme
-
Ein
in vitro-Assay-System der Erfindung misst typischerweise die Wirkung
auf die Transkription, ausgehend von einem Polynukleotidkonstrukt,
das einen SPPase-Promotor in Verbindung mit einem Polynukleotid umfasst,
dessen transkribiertes und optional translatiertes Produkt detektiert
werden kann, z.B die natürlich vorkommende,
für SPPase
codierende Sequenz oder ein Reportergen, wie etwa Luciferase oder
CAT. Techniken zur Detektion und Quantifizierung von Transkriptionsprodukten
sind in der Technik wohlbekannt und beinhalten z.B die Hybridisierung
an markierte Sonden, und die direkte Quantifizierung transkribierter
Produkte durch die Verwendung markierter Nukleotide, die bei der
Transkription eingebaut werden, außerdem quantitative PCR-Analyse
und andere. Die translatierten Produkte können ebenfalls unter Verwendung
wohlbekannter Techniken, wie etwa SDS-PAGE und Western Blot, detektiert
und quantifiziert werden, oder im Fall biologisch aktiver Produkte
durch geeignete Assays zum Detektieren dieser Aktivität wie etwa
CAT-Assays oder Chemilumineszenz-Assays).
-
Ein
geeigneter in vitro-Assay kann z.B unter Verwendung von Vollextrakten
von Säugerzellen
durchgeführt
werden, die typischerweise mit Puffern und Nukleotidgemischen supplementiert
sind. Reporterkonstrukte, die Polynukleotide umfassen, die SPPase-Promotor-Konstrukte
enthalten, die mit einem Reportergen verbunden sind, können zu
dem Gemisch hinzugegeben werden, oder es kann endogene genomische
DNA verwendet werden.
-
Die
Wirkung eines Kandidatenmittels auf die SPPase-Expression kann bestimmt
werden, indem man die Transkriptionsniveaus von dem SPPase-Promotorkonstrukt
(endogen oder anderweitig) in Gegenwart oder Abwesenheit des Kandidatenmittels
misst und die Ergebnisse vergleicht. Bevorzugt sollte außerdem ein
Kontroll-Promotor-Konstrukt getestet werden, um sicherzustellen,
dass jedweder Effekt auf die SPPase-Expression für den SPPase-Promotor spezifisch
ist und nicht einfach das Ergebnis einer allgemeinen Transkriptionshemmung
ist. Ein Kandidatenmittel wird typischerweise so eingeschätzt, dass
es die SPPase-Expression moduliert, wenn die Transkriptionsniveaus
um wenigstens 30%, bevorzugt um wenigstens 50, 60, 70 80 oder 90% verändert werden.
Jede Wirkung auf den Kontroll-Promotor wird bevorzugt Berücksichtigung
finden, wenn Veränderungen
der SPPase-Transkription berechnet werden.
-
in vivo-Assay-Systeme
-
Die
Modulation der SPPase-Expression kann in praktischer Weise auch
in vivo gemessen werden, typischer Weise unter Verwendung von Säugerzelllinien.
Ebenso wie bei in vitro-Systemen können sowohl Reporterkonstrukte
als auch endogene SPPase-Gene verwendet werden. Bei einer bevorzugten
Ausführungsform
verwendet der Assay Säugerzellen,
die stabil mit einem Polynukleotid transformiert wurden, das ein
Reporterkonstrukt umfasst, das einen SPPase-Promotor in funktionsfähiger Verbindung
mit einem Reportergen beinhaltet, z.B Chloramphenicol-Transferase
(CAT) oder Luciferase. Die Zelle umfasst bevorzugt auch eine stabil
transfizierte Kontroll-Promotorsequenz in funktionsfähiger Verbindung
zu einem zweiten Reportergen, das von dem ersten Reportergen unterscheidbar
ist. Typischerweise werden die Transkriptionsniveaus von dem SPPase-Konstrukt
und dem Kontrollkonstrukt in Abwesenheit eines Kandidatenmittels
und dann in Anwesenheit eines Kandidatenmittels gemessen. Die Wirkung
des Kandidatenmittels auf die Transkription von dem SPPase-Reporterkonstrukt
(oder von dem endogenen SPPase-Gen) kann dann bestimmt werden, wobei jede
allgemeine Wirkung auf die Transkription, wie angezeigt durch das
für das
Kontroll-Reporterkonstrukt
erhaltene Ergebnis, berücksichtigt
wird.
-
Bei
einer anderen Ausführungsform
wird die SPPase-Expression gemessen, indem man die Menge an SPPase-Protein
in den Zellen bestimmt, bevor man das Kandidatenmittel verabreicht,
und dann nach Verabreichung des Kandidatenmittels. Wie oben beschrieben,
werden die Proteinspiegel typischerweise gemessen, indem man Zellextrakte
mittels SDS-PAGE analysiert und das SPPase-Protein unter Verwendung von Western
Blot-Analyse detektiert. Alternativ können die Zellen, die in dem
Assay der Erfindung verwendet werden, ein Reporterkonstrukt umfassen,
das einen SPPase-Promotor
in funktionsfähiger
Verbindung mit einer Nukleotidsequenz enthält, die für ein detektierbares Polypeptidprodukt,
wie etwa CAT, codiert. Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform
codiert das detektierbare Produkt für ein Enzym, das ein zelluläres oder exogen
hinzu gegebenes Mittel spalten kann, was eine detektierbare Veränderung
im Absorptionsspektrum oder Emissionsspektrum der Zelle oder des
Zellmediums bei einer bestimmten Wellenlänge verursacht. Dies wird die
im Großmaßstab erfolgende
Durchmusterung von Kandidatenmitteln, z.B in einem Mikrotiterplatten-Assay-Format,
erleichtern.
-
Die
Verabreichung von Kandidatenmitteln an Säugerzelllinien und die Erzeugung
von Wirtssäugerzelllinien,
die Reporterkonstrukte umfassen, können durchgeführt werden,
wie oben beschrieben.
-
3. Testen
von Kandidatenmitteln auf antivirale Aktivität
-
Kandidatenmittel,
die durch das Verfahren der Erfindung dahingehend identifiziert
werden, dass sie eine Interaktion zwischen einer HCV-Core-SPPase-Zielsequenz
und SPPase und somit den Transport von HCV-Core zu Lipidkügelchen
unterbrechen oder die SPPase-Expression modulieren, können auf
ihre Fähigkeit
hin getestet werden, z.B die Empfänglichkeit von Zellen gegenüber viraler
Infektion zu reduzieren. Solche Verbindungen können therapeutisch verwendet
werden, um eine virale Infektion zu beeinflussen, z.B um eine virale
Infektion zu verhindern oder zu behandeln.
-
Typischerweise
beinhaltet ein Assay zur Bestimmung der Wirkung eines durch ein
Verfahren der Erfindung identifizierbaren Kandidatenmittels auf
die Anfälligkeit
von Zellen gegenüber
viraler Infektion folgendes:
- (a) Verabreichen
eines Virus, z.B HCV, an eine Zelle in Abwesenheit von Kandidatenmittel;
- (b) Verabreichen des Virus an die Zelle in Gegenwart des Kandidatenmittels;
und
- (c) Detektieren, ob das Kandidatenmittel die Anfälligkeit
der Zelle gegenüber
viraler Infektion reduziert oder aufhebt.
-
Das
Kandidatenmittel kann vor oder gleichzeitig mit dem Virus verabreicht
werden, um festzustellen, ob die Infektion verhindert wird. Alternativ
kann das Kandidatenmittel nach der viralen Infektion verabreicht werden,
um festzustellen, ob die virale Infektion unter Verwendung des Kandidatenmittels
behandelt werden kann. Die Verabreichung von Kandidatenmitteln an
Zellen kann durchgeführt
werden wie oben beschrieben.
-
Der
Assay wird typischerweise unter Verwendung von Säugerzelllinien durchgeführt, jedoch
kann stattdessen ein Tiermodell verwendet werden, wie etwa Schimpansen
im Fall von HCV. Das Virus wird mit den Zellen in Kontakt gebracht,
typischerweise mit Zellen in Kultur. Die Zellen können eine
Säugerzelllinie
sein, insbesondere Säugerzellen,
die gegenüber
der Infektion durch das Virus in Abwesenheit des Kandidatenmittels anfällig sind,
z.B im Fall von HCV Leberzellen.
-
Techniken
zur Untersuchung der Infektiosität
von Viren sind in der Technik wohlbekannt. Ebenso wie bei der Verwendung
von Plaque-Assays können
die Niveaus der viralen Infektion durch die Verwendung rekombinanter
Viren bestimmt werden, die ein Reportergen, z.B lacZ, enthalten.
Die Verwendung histochemisch detektierbarer Reportergene ist besonders
bevorzugt, wenn Versuche mit Tieren durchgeführt werden. Im Fall von HCV
können
keine Plaque-Assays verwendet werden. Ein geeignetes Verfahren zur
Bestimmung des Niveaus der HCV-Produktion bei einem infizierten
Tier ist die Durchführung
quantitativer, semiquantitativer oder klassischer RT-PCR-Analyse
zur Bestimmung der Menge an positiv-strängigem Nukleinsäurematerial
in Zellen oder Serum. Zusätzlich
wird die Gegenwart negativ-strängiger
RNA in Zellen, wie bestimmt durch RT-PCR, herangezogen, um zu ermitteln,
ob aktive virale Replikation vorliegt. Alternativ ist Northem Blotting
eine weitere wohlbekannte Technik, die verwendet werden kann, um
das Niveau der HCV-Produktion zu bestimmen.
-
Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
der oben beschriebenen Assays werden die HCV-Core-Signalpeptidpeptidase-Zielsequenz
und Derivate hiervon in einem experimentellen System verwendet,
um normale zelluläre
Interaktionen zu studieren. Beispielsweise können Derivate viraler Proteine,
wie etwa von HCV-Core-Protein oder Derivate von SPPase, einschließlich Deletions-,
Insertions- und Substitutions-Mutanten hiervon, verwendet werden,
um eine Interaktion zwischen HCV-Core und SPPase und somit Lipidkügelchen
aufzubrechen. Dies kann in vitro oder in vivo unter Verwendung der
oben beschriebenen Assays getestet werden. Entsprechend stellt die
vorliegende Erfindung die Verwendung eines Derivats des Proteaseinhibitors (Z-LL)2-Keton, bezeichnet als TBL4K,
für die
Herstellung eines Medikaments zur Verwendung bei der Beeinflussung
einer viralen Infektion, bevorzugt einer HCV-Infektion, bereit.
-
HCV-Core-Signalpeptidpeptidase-Zielsequenzen
und Derivate hiervon können
unter Verwendung der oben beschriebenen Techniken in die Zellen
eingeführt
werden, z.B mittels Transfektion von Nukleinsäurekonstrukten, die für HCV-Core-Zielsequenzen
codieren, oder unter Verwendung viraler Vektoren. Der Effekt des Aufbrechens
kann bestimmt werden wie oben beschrieben. Sämtliche erhaltenen in vitro-Daten
können
verwendet werden, um die rationale Erstellung von HCV-Core-Zielsequenzen zur
Verwendung bei den in vivo-Studien zu unterstützen. Zusätzlich, da die Aminosäurereste
von HCV-Core-Signalpeptidpeptidase-Zielsequenzen, die an SPPase
binden, genau kartiert wurden (siehe Sequenzliste), wird dies die
rationale Erstellung von HCV-Core-Zielsequenz-Derivaten zur Verwendung bei den in
vivo-Studien unterstützen.
Für Details
wird auf die folgenden Beispiele verwiesen.
-
Somit
können
HCV-Core-Signalpeptidpeptidase-Zielsequenzen, die sich problemlos
von zellulären Bestandteilen
unterscheiden lassen, als Werkzeug verwendet werden, um intrazelluläre SPPase-Zielproteine zu
untersuchen, und um unser Verständnis
von deren Funktion in der Zelle zu vertiefen.
-
F. Therapeutische Verwendungen
-
Mittel,
die befähigt
sind, eine Interaktion zwischen einer HCV-Core-Signalpeptidpeptidase-Zielsequenz und einem
SPPase-Enzym aufzubrechen, können
verwendet werden, um eine virale Infektion bei einem Menschen oder
Tier zu beeinflussen, insbesondere, um eine virale Infektion zu
verhindern oder zu behandeln. Solche Mittel können durch die Testverfahren
der Erfindung oder anderweitig identifiziert worden sein.
-
Mittel,
die befähigt
sind, die SPPase-Expression zu modulieren, können ebenfalls verwendet werden, eine
virale Infektion bei einem Menschen oder Tier zu beeinflussen, insbesondere,
um eine virale Infektion zu behandeln oder zu verhindern. Solche
Mittel können
durch die Testverfahren der Erfindung oder anderweitig identifiziert
worden sein. Die Verwendung eines Derivats des Proteaseinhibitors
(Z-LL)2-Keton, bezeichnet als TBL4K, für
die Herstellung eines Medikaments zur Verwendung für die Beeinflussung
einer viralen Infektion, bevorzugt einer HCV-Infektion, wird beschrieben.
-
G. Zusammensetzungen/Verabreichung
-
Die
Proteine der Erfindung und Mittel, die durch die Assay-Verfahren
der Erfindung identifiziert wurden oder identifizierbar sind, können bevorzugt
mit verschiedenen Komponenten kombiniert werden, um Zusammensetzungen
herzustellen. Bevorzugt werden die Zusammensetzungen mit einem pharmazeutisch
verträglichen
Träger
oder Verdünnungsmittel
kombiniert, um eine pharmazeutische Zusammensetzung herzustellen (die
für die
Anwendung beim Menschen oder Tier sein kann). Geeignete Träger und
Verdünnungsmittel
beinhalten isotonische Salinelösungen,
z.B Phosphat-gepufferte Saline. Die Zusammensetzung kann durch direkte Injektion
verabreicht werden. Die Zusammensetzung kann für die parenterale, intramuskuläre, intravenöse, subkutane,
intraokulare oder transdermale Verabreichung formuliert werden.
Typischerweise kann jedes Protein bei einer Dosis von 0,01 bis 30
mg/kg Körpergewicht,
bevorzugt von 0,1 bis 10 mg/kg, bevorzugter von 0,1 bis 1 mg/kg
Körpergewicht,
verabreicht werden.
-
Polynukleotide/Vektoren,
die Polypeptidkomponenten zur Verwendung bei der Beeinflussung viraler Infektionen
codieren, können
direkt als nacktes Nukleinsäurekonstrukt
verabreicht werden, wobei ein solches bevorzugt außerdem flankierende
Sequenzen beinhaltet, die zum Wirtszellgenom homolog sind. Wenn
die Polynukleotide/Vektoren als nackte Nukleinsäure verabreicht werden, kann
die Menge an verabreichter Nukleinsäure typischerweise im Bereich
von 1 μg
bis 10 mg liegen, bevorzugt von 100 μg bis 1 mg.
-
Die
Aufnahme nackter Nukleinsäurekonstrukte
durch Säugerzellen
wird durch verschiedene bekannte Transfektionstechniken, wie z.B
solche, die die Verwendung von Transfektionsmitteln einschließen, verstärkt. Beispiele
dieser Mittel beinhalten kationische Mittel (z.B Calciumphosphat
und DEAE-Dextran) und Lipofektionsmittel (z.B LipofectamTM und TransfectamTM).
Typischerweise werden die Nukleinsäurekonstrukte mit dem Transfektionsmittel
gemischt, um eine Zusammensetzung zu erzeugen.
-
Bevorzugt
wird das Polynukleotid oder der Vektor mit einem pharmazeutisch
akzeptablen Träger
oder Verdünnungsmittel
kombiniert, um eine pharmazeutische Zusammensetzung zu erzeugen.
Geeignete Träger und
Verdünnungsmittel
beinhalten isotonische Salinelösungen,
z.B Phosphatgepufferte Saline. Die Zusammensetzung kann durch parenterale,
intramuskuläre,
intravenöse,
subkutane, intraokulare oder transdermale Applikation verabreicht
werden.
-
Die
beschriebenen Verabreichungsrouten und Dosierungen sind nur als
Richtlinie gedacht, da der begabte Praktiker in der Lage sein wird,
problemlos die optimale Verabreichungsroute und Dosierung für jeden bestimmten
Patienten und jeden Zustand zu bestimmen.
-
BEISPIELE
-
Die
Erfindung wird im Bezug auf die folgenden Beispiele beschrieben,
die als rein veranschaulichend und nicht als einschränkend gedacht
sind. Die Beispiele beziehen sich auf die folgenden Figuren.
-
Kurze Beschreibung
der Figuren
-
1.
Zielsteuerung und Translokation, vermittelt durch die Signalsequenz
an der Verbindungsstelle von Core-E1.
- A. in
vitro-Translation von mRNA, die für SP-E1/100 codiert, in Gegenwart
von vom ER abgeleiteten rauen Mikrosomen.
- B. in vitro-Translation von mRNA, die für Core-E1/100 codiert, in Gegenwart
von vom ER abgeleite ten rauen Mikrosomen.
-
2.
Auswirkungen von Mutationen in der Transmembranregion auf die Signalpeptid-Prozessierung im
Kontext von N-terminal deletiertem Core-Protein.
- A.
In vitro-Translation von mRNA, die für SP-E1/100 codiert, und den
mutanten Derivaten MUTI, MUTII und MUTIII.
- B. Quantifizierung der Signalpeptid-Prozessierung, die mit SP-E1/100-Konstrukten
erhalten wird.
-
3.
Auswirkungen von Mutationen in der Transmembranregion auf die Signalpeptidprozessierung im
Kontext des gesamten Core-Proteins.
- A. Autoradiographie
und Western Blot-Analyse von in vitro-Translationen mit mRNA, die
für Core-E1/100-Konstrukte
codiert (Wt und Mutanten MUTI, MUTII und MUTIII).
- B. Quantifizierung der Core-Prozessierung durch SPPase, erhalten
in vitro mit Core-E1/100-Konstrukten.
-
4.
Intrazelluläre
Lokalisation von Core- und Hüllproteinen.
- A. Konfokalbilder der intrazellulären Verteilung
von Core- und E2-Proteinen.
- B. Glykosylierung und relative Molekulargewichte von E1-Protein.
-
5.
Konfokalbilder der intrazellulären
Lokalisierung von Core-Proteinen und Lipidtröpfchen.
-
6.
Auswirkung der SPPase-Prozessierung auf die Freisetzung von Core
vom ER.
-
7.
Auswirkung von Signalpeptidmutationen auf den Abbau einer Core-Variante.
- A. Konfokalbilder der intrazellulären Verteilung
von Core- und E2-Proteinen.
- B und C. Häufigkeit
von Core- und E2-Proteinen in Gegenwart und Abwesenheit von MG132.
-
8. Überblick über die
Synthesestufen von TBL4K.
-
9.
Inhibition der Signalpeptidpeptidase-Prozessierung durch TBL4K.
-
10. Photomarkierung von Proteinen mit TBL4K.
-
11. Reinigungsschema von Protein, auf das mit
TBL4K abgezielt wurde.
-
12. Aminosäuresequenzen
von Peptiden, bestimmt durch Massenspektrometrie.
-
13.
- A. Vorhergesagte Polypeptidsequenz
des humanen Proteins (Zugangsnummer gi 14772424) mit Sequenzidentität zu den
Peptiden in 12.
- B. Motive, die in humaner SPPase identifiziert wurden.
- C. cDNA-Sequenz der vorhergesagten Polypeptidsequenz, die in
A gezeigt ist.
-
14. Alignment von SPPase-Homologen aus niederen
und höheren
Eukaryoten.
-
Detaillierte Beschreibung
der Figuren
-
1.
Zielsteuerung und Translokation, vermittelt durch die Signalsequenz
an der Verbindungsstelle von Core-E1.
- A. In
vitro-Translation von mRNA, die für SP-E1/100 codiert, in Gegenwart
von vom ER abgeleiteten rauen Mikrosomen (Spuren 2-4), Akzeptor-Tripeptid
zur Inhibition der N-Glykosylierung (Spuren 3 und 4) und SPPase-Inhibitor,
(Z-LL)2-Keton (Spur 4). Die Punkte zeigen
glykosyliertes E1 mit 1-, 2- und
3-gekoppelten Oligosacchariden. Spur 5 zeigt ein Referenzprotein,
das in vitro translatiertem Signalpeptid (SP) entspricht.
- B. In vitro-Translation von mRNA, die für Core-E1/100 codiert, in Gegenwart
von vom ER abgeleiteten rauen Mikrosomen (Spuren 2-5), Akzeptor-Tripeptid
zur Inhibition der N-Glykosylierung (Spuren 3 und 5) und SPPase-Inhibitor,
(Z-LL)2-Keton (Spuren 4 und 5). E1/100g
zeigt die Position von N-glykosyliertem
E1/100 an.
-
2.
Auswirkungen von Mutationen in der Transmembranregion auf die Signalpeptid-Prozessierung im
Kontext von N-terminal deletiertem Core-Protein.
- A.
In vitro-Translation von mRNA, die für SP-E1/100 codiert, und den
mutanten Derivaten MUTI, MUTII und MUTIII. In den Spuren 2 und 3
enthielten die Proben sowohl das Glykosylierungs-Akzeptortripeptid als auch vom ER abgeleitete
raue Mikrosomen. Der SPPase-Inhibitor (Z-LL)2-Keton war in den
in Spur 3 gezeigten Reaktionen zugegen. Spur 4 zeigt ein Referenzprotein,
das in vitro translatiertem Signalpeptid (SP) entspricht.
- B. Quantifizierung der Signalpeptid-Prozessierung, die mit SP-E1/100-Konstrukten
erhalten wird. Die Mengen an Signalpeptid, die sich in der Membranfraktion
finden, wurden in Proben mit und ohne SPPase-Inhibitor verglichen.
Die Quantifizierung für
das wildtypische SP-E1/100-Protein wird aus 1A abgeleitet.
-
3.
Auswirkungen von Mutationen in der Transmembranregion auf die Signalpeptidprozessierung im
Kontext des gesamten Core-Proteins.
- A. Autoradiographie
und Western Blot-Analyse von in vitro-Translationen mit mRNA, die
für Core-E1/100-Konstrukte
codiert (Wt und Mutanten MUTI, MUTTI und MUTIII; Spuren 4 und 5).
In den Spuren 4 und 5 enthielten die Reaktionen Akzeptortripeptid
und vom ER abgeleitete raue Mikrosomen. Der SPPase-Inhibitor, (ZLL)2-Keton, war in den Reaktionen in Spur 5
enthalten. Die Proben in Spur 3 stammen aus Extrakten von BHK-Zellen,
die mittels Elektroporation mit RNA aus dem entsprechenden pSF-Vektor
für jedes
der Core-Konstrukte versehen worden waren. Die Spuren 1, 2 und 6
zeigen in vitro-translatierte Referenzpeptide, die den N-terminalen
182, 179 und 191 Aminosäureresten
von Core entsprechen.
- B. Quantifizierung der Core-Prozessierung durch SPPase, erhalten
in vitro mit Core-E1/100-Konstrukten. Die
Menge an prozessiertem Core (179 Aminosäurereste) wurde in Beziehung
zur Gesamtmenge an Core gesetzt (Core191 +
Core179). Core179 wurde
in Proben, die SPPase-Inhibitor enthalten, nicht erzeugt.
-
4.
Intrazelluläre
Lokalisation von Core- und Hüllproteinen.
-
BHK
C13-Zellen wurden 15 Stunden nach der Elektroporation mit RNA aus
pSF/CE1E2- und pSF/MUT-Plasmiden geerntet und entweder mit Methanol
für die
indirekte Immunfluoreszenz fixiert (A) oder lysiert, um Zellextrakte
für die
Western Blot-Analyse zu erzeugen (B).
- A. Konfokalbilder
der intrazellulären
Verteilung von Core- und E2-Proteinen. Die indirekte Immunfluoreszenz
wurde mit R308- und ALP98-Antikörpern
durchgeführt
(spezifisch für
Core bzw. E2).
- B. Glykosylierung und relative Molekulargewichte von E1-Protein,
das durch pSF/MUT-Konstrukte erzeugt wurde. Die Extrakte wurde entweder
mit Endo H behandelt (Spuren 6-9) oder nicht behandelt (Spuren 1-5). Nach
der Elektrophorese durch SDS-PAGE und Transfer der Proteine auf
eine PVDF-Nitrocellulosemembran wurde die Western Blot-Analyse mit
R528, einem E1-spezifischen Antiserum, durchgeführt. Die Proben waren wie folgt:
Spur 1, pSF/1-195; Spuren 2 und 6, pSF/CE1E2; Spuren 3 und 7, pSF/MUTI;
Spuren 4 und 8, pSF/MUTII; Spuren 5 und 9, pSF/MUTIII. Die Positionen
von glykosyliertem und deglykosyliertem E1 (E1 bzw. E1endoH)
sind angezeigt.
-
5.
Konfokalbilder der intrazellulären
Lokalisierung von Core-Proteinen und Lipidtröpfchen.
-
BHK
C13-Zellen wurden 15 Stunden nach der Elektroporation mit RNA aus
pSF/CE1E2- und pSF/MUT-Plasmiden geerntet und mit 4% Paraformaldehyd,
0,1% Triton X-100 fixiert. Es wurde indirekte Immunfluoreszenz mit
dem Antikörper
JM122 und einem sekundären
Anti-Maus-Antikörper, der
mit FITC konjugiert war, durchgeführt. Die Lipidtröpfchen wurden
mit Oil-Red-Öl
(ORO) gefärbt.
-
6.
Auswirkung der SPPase-Prozessierung auf die Freisetzung von Core
vom ER.
-
BHK
C13-Zellen wurden 15 Stunden nach der Elektroporation mit RNA aus
den angegebenen pSF-Plasmiden geerntet. Die Zellen wurden homogenisiert
und Membran- (P1) und Überstandfraktionen (SN1)
wurden hergestellt. Die Membranen wurden mit Na2CO3 behandelt, und die extrahierten Proteine
(SN2) wurden von dem nicht-extrahierten Material (P2) abgetrennt.
Nach der Elektrophorese durch SDS-PAGE und die Übertragung der Proteine auf
eine PVDF-Nitrocellulosemembran
erfolgte die Western Blot-Analyse mit R308, einem für Core spezifischen
Antiserum. Die Proben auf den Gelen waren für jedes pSF-Konstrukt wie folgt:
Spuren 1, Gesamtzellextrakt; Spuren 2, SN1; Spuren 3, P1; Spuren
4, P2; Spuren 5, SN2. Die Positionen von Core-Protein sind angezeigt.
-
7.
Auswirkung der Signalpeptidmutationen auf den Abbau einer Core-Variante,
erzeugt mit pSF/CE1E2.
-
BHK-Zellen
wurden einer Elektroporation mit RNA unterzogen, und 5 Stunden nach
der Inkubation bei 37°C
wurden sie mit MG132 für
12 Stunden bei 37°C
behandelt. Die Zellen wurden entweder mit Methanol für die indirekte
Immunfluoreszenz fixiert (A), oder es wurden Extrakte für die Western
Blot-Analyse (B und C) hergestellt.
- A. Konfokalbilder
der intrazellulären
Verteilung von Core- und E2-Proteinen. Es wurde eine indirekte Immunfluoreszenz
mit R308 und ALP98-Antikörpern
(spezifisch für
Core bzw. E2) durchgeführt.
- B und C. Häufigkeit
von Core- und E2-Proteinen in Gegenwart und Abwesenheit von MG132.
Nach der Elektrophorese durch SDS-PAGE und Übertragung auf PVDF-Membranen
wurden die Proben einer Sondenmarkierung mit JM122- und ALP98-Antikörpern unterzogen
(B, bzw. C). Die Proben in B und C waren wie folgt: Spur 1, pSF/CE1E2;
Spuren 2 und 7, pSF/1-124, 145-169; Spuren 3 und 4, pSF/ CE1E2;
Spuren 5 und 6, pSF/ MUTIII; Spuren 8, pSF/ 125-144. Die Proben
in den Spuren 4 und 6 wurden nur mit MG132 behandelt. Die Positionen
für Core-
und E2-Proteine sind angezeigt.
-
8. Überblick über die
Synthesestufen von TBL4K.
-
9.
Inhibition der Signalpeptidpeptidase-Prozessierung durch TBL4K.
-
Radioaktiv
markiertes p-PrlPP/29-Signalpeptid wurde
durch in vitro-Translation in Weizenkeimextrakt, der [35S]-Methionin
enthält,
erzeugt. Die Peptide wurden zu CHAPS-solubilisierten Membranen in
Anwesenheit oder Abwesenheit von TBL4K (mit
den angezeigten Endkonzentrationen) hinzugegeben und für 1 Stunde
bei 30°C
inkubiert. Die Proteine wurden mit 10% Trichloressigsäure präzipitiert
und mittels SDS-PAGE analysiert, wobei hierfür Tris-Bicin-Harnstoff-Acrylamidgele
verwendet wurden. Banden, die dem Signalpeptidsubstrat (ps) und
dem Fragment des Signalpeptids, das nach der SPPase-Prozessierung
verbleibt (SPF), entsprechen, sind angezeigt.
-
10. Photomarkierung von Proteinen mit TBL4K.
-
CHAPS-solubilisierte
ER-Membranproteine wurden mit 50 nM TBL4K
(gelöst
in DMSO) gemischt, und die Proben wurden bei 30°C für 1 Stunde inkubiert. (Z-LL)2-Keton, mit variierenden Konzentrationen,
wurde ebenfalls zu den in der Figur angezeigten Reaktionen hinzugegeben.
Dort, wo es angezeigt ist, wurden die Proben mit UV-Licht bestrahlt,
bevor eine Präzipitation
mit 10% Trichloressigsäure
erfolgte. Die Proteine wurden auf Tris-Glycin-Acrylamidgelen aufgetrennt,
auf eine PVDF-Membran übertragen,
und die biotinylierten Proteine wurden durch Western Blot mit polyklonalem
Anti-Biotin-Antikörper
sichtbar gemacht.
-
11. Reinigungsschema von Protein, auf das mit
TBL4K abgezielt wurde.
-
12. Aminosäuresequenzen
von Peptiden, bestimmt durch Massenspektrometrie. Reste, die in
der humanen Sequenz nicht konserviert sind, sind in Fettdruck hervorgehoben
und unterstrichen.
-
13.
- A. Vorhergesagte Polypeptidsequenz
des humanen Proteins (Zugangsnummer gi 14772424) mit Sequenzidentität zu den
Peptiden in 12. Peptide, die mittels Massenspektrometrie
sequenziert wurden (12) sind in Fettdruck gezeigt
und unterstrichen. Motive, die denen entsprechen, die in B beschrieben sind,
sind in Fettdruck und Kursivschrift gezeigt.
- B. Motive, die in humaner SPPase identifiziert wurden. Die Positionen
vorgeschlagener N-Glykosylierungsstellen
basieren auf der vorhergesagten Topologie von SPPase im Hinblick
auf Regionen, die entweder auf der zytosolischen oder der Lumenseite
der ER-Membran vorhanden sind.
- C. cDNA-Sequenz der vorhergesagten Polypeptidsequenz, die in
A gezeigt ist.
-
14. Alignment von SPPase-Homologen aus niederen
und höheren
Eukaryoten.
-
MATERIALIEN UND METHODEN
-
1. Konstruktion
von Plasmiden
-
a) pGEM-Plasmide.
-
Plasmide,
die die codierende Region des Core-Proteins des HCV-Stamms Glasgow
enthalten, wurden erhalten, indem man Fragmente aus zwei Konstrukten
kombiniert, die als core.pTZ18 und 5'-NS2 bezeichnet werden (bereitgestellt
durch M. McElwee und R. Elliott). core.pTZ18 besitzt die Nukleotidreste
337-915 des HCV-Stamm Glasgow-Genoms, und 5'-NS2 enthält die Reste 1-2895. 5'-NS2 wurde für Klonierungszwecke modifiziert,
sodass die Sequenzen, die sich unmittelbar stromaufwärts von
Rest 337 befinden, die Erkennungssequenzen für die Restriktionsenzymstellen
von Bgl II und Kpn I enthielten, und unmittelbar stromabwärts von Rest
2895 wurde ein Oligonukleotid inseriert, das für ein translationales Stopcodon
codiert, gefolgt von Sequenzen für
die Restriktionsenzymstellen für
Bgl II und Hind III. Das resultierende Konstrukt, 5'-NS2/Bgl II, enthielt
einen G zu A-Nukleotidaustausch an Position 663, der auch im ursprünglichen
5'-NS2-Plasmid vorhanden war,
und der ein Stopcodon in die codierende Sequenz einführte. Um
diesen Defekt zu beseitigen, wurde ein Kpn I/Bst EII-DNA-Fragment
(enthaltend die HCV-Nukleotide 337 bis 841) aus core.pTZ18 in 5'- NS2/Bgl II inseriert,
das mit den gleichen Enzymen geschnitten worden war. Das resultierende
Plasmid wurde als 5'- NS2/corr
bezeichnet. Um pgHCV/CE1E2 zu erzeugen, wurde ein Bgl II/Hind III-DNA-Fragment
aus 5'-NS2/corr,
das ein partiell verdautes Fragment war, das Core, E1, E2, p7 und
einen Teil der NS2-Sequenzen enthält, in die Stellen Bam HI und
Hind III von pGEM1 inseriert. Das resultierende Plasmid wurde weiter
modifiziert, indem man eine Bgl II-Enzymstelle an der Eco RI-Stelle in
das pGEM-Rückgrat
einführte,
um pgHCV/CE1E2 zu erzeugen. Somit enthält pgHCV/CE1E2 die Nukleotidreste
337-2895 des HCV-Stamm Glasgow-Genoms und codiert Core, E1, E2,
p7 und eine anteilige codierende Region von NS2.
-
Die
Konstruktion eines Derivatplasmids, pgHCV/1-195, aus pgHCV/CE1E2
wurde erreicht durch das Inserieren eines Oligonukleotids (GCTGAGATCTA),
das sowohl ein translationales Stopcodon als auch die Sequenzen
für eine
Bgl II-Enrymstelle zwischen einer Fsp I-Enzymstelle am Nukleotidrest
925 im HCV-Genom und einer Hind III-Enzymstelle im pGEM-Rückgrat aufweist.
Somit codiert pgHCV/1-195 die N-terminalen 195 Aminosäuren (AS)
des HCV-Stamms Glasgow. Ausgehend von pgHCV/1-195 wurde die folgende
Reihe von Konstrukten hergestellt, bei der verschiedene Regionen
der HCV-codierenden Region entfernt (i-iv unten) oder mutiert wurden
(v unten).
-
Die
auf pgHCV/folgenden Zahlen stellen die Aminosäurereste des HCV-Stamms Glasgow
dar, die von jedem Konstrukt codiert werden:
- i)
pgHCV/1-169 wurde konstruiert durch Inserieren eines Oligonukleotids,
GTAACCTTTGAGATCTA, zwischen den Enzymstellen Bst EII (am Nukleotidrest
841 im HCV-Stamm Glasgow-Genom)
und Hind III (positioniert im pGEM-Rückgrat) in pgHCV/1-195.
- ii) pgHCV/125-144 wurde konstruiert durch Inserieren des Oligonukleotids
CGATAGAGGCGCTGCCAGGGCC zwischen die Stellen Cla I und Bst XI (an
den Nukleotidresten 710 bzw. 792 im HCV-Stamm Glasgow-Genom) in
pgHCV/1-195.
- iii) pgHCV/1-124,145-169 wurde hergestellt durch Inserieren
des zur Erzeugung von pgHCV/125-144 verwendeten Oligonukleotids
zwischen die Stellen ClaI und BstXI (an den Nukleotidresten 710
bzw. 792 im HCV-Stamm Glasgow Genom) in pgHCV/1-169.
- iv) pgHCV/CE1E2 wurde hergestellt durch Ersetzen eines BssHII/BstEII-Fragments
(zwischen den Nukleotidresten 480 und 841 im HCV-Stamm Glasgow-Genom)
in pSFV/CE1E2 durch das korrespondierende DNA-Fragment aus pgHCV/
125-144.
-
b) pSV-SPORT1-Plasmide
und Signalsequenzmutanten
-
Für in vitro-Transkriptions-
und Translationsreaktionen wurde das Eco RI/Hind III-Fragment von
pgHCV/CE1E2 in den Vektor pSV-Sport1 (Life Technologies) inseriert,
der mit dem gleichen Enzym geschnitten worden war, um das Plasmid
pSV/CE1E2 zu ergeben. In diesem Plasmid war das HCV-Fragment so
orientiert, dass es unter der Kontrolle des SP6-Promotors steht.
Die Signal sequenzmutanten pSV/MUTI, pSV/MUTII und pSV/MUTIII (Tabelle
1) wurden durch überlappende
Extensions-Polymerasekettenreaktion (PCR) unter Verwendung von pSV/CE1E2
als Matrize erzeugt.
-
c) pSF-Plasmide
-
Für die Expression
in Gewebekulturzellen wurden Bgl II-DNA-Fragmente, die die relevanten
HCV-Sequenzen tragen, aus den pgHCV-Plasmidreihen in a) oben hergestellt
und in die Bam HI-Stelle
des Semliki Forest Virusvektors pSFV1 (Life Technologies) inseriert.
Die resultierenden Plasmide wurden als pSF/-Reihe bezeichnet (z.B
pSF/1-195). Für
jedes der pSF/MUT-Plasmide (siehe Tabelle 2) wurden die Bst EII/Nru
I-Fragmente (Nukleotidreste 841 bis 1034) aus den pSV/MUT-Konstrukten zunächst in
pgHCV/CE1E2 und dann in pgHCV/CE1E2 (nur für MUTIII) übertragen, um pg/MUT-Plasmide
zu ergeben, und danach aus diesen Konstrukten in pSFV1, wie oben
für die
pgHCV-Plasmide beschrieben. Tabelle
2. Details der Plasmidkonstrukte
-
2. Antikörper
-
Die
Antikörper,
die verwendet wurden, um HCV-Core (monoklonaler Antikörper [MAb]
JM122 und Kaninchen-Antiserum R308), E1-Protein (Kaninchen-Antiserum
R528) und E2-Protein (MAb ALP98) zu detektieren, sind zuvor beschrieben
worden (Hope und McLauchlan, 2000, J Gen Virol, 81, 1913-1925; Patel
et al., 2001, Virology 279, 58-68).
-
3. In vitro-Transkription,
Translation und Signalpeptidprozessierung
-
Um
mRNA herzustellen, die für
Core-E1/100-Vorläufer
codiert (Wt und Signalpeptidmutanten), wurde die entsprechende codierende
Region aus dem geeigneten pSV-Plasmid (Tabelle 1) zunächst mittels
PCR unter Verwendung von Pfu-DNA-Polymerase (Stratagene), SP6-Primer
und einem reversen Primer, der mit 5'-NNNNNNNNNCTA-beginnt, amplifiziert,
um ein TAG-Stopcodon an der AS-Position 101 der E1-Sequenz einzuführen. Die
mittels PCR amplifizierten DNA-Fragmente wurden dann in vitro mit
SP6-RNA-Polymerase bei 42°C
in Gegenwart von 500 μM
m7G(5')ppp(5')G CAP-Analogon (Nilsson
und von Heijne, 1993, J Biol Chem 268, 5798-5801) transkribiert.
Entsprechend wurde mRNA, die für
SP-E1/100 (Wt und Signalpeptidmutanten) codiert, aus PCR-amplifizierten DNA-Fragmenten
hergestellt, die dann durch SP6-RNA-Polymerase transkribiert wurden.
Für die
letztere PCR dienten die pSV-Plasmide (Tabelle 2) als Matrizen,
und der Vorwärtsprimer
codierte den SP6-Promotor, die Kozak-Startsequenz und die Codons
161-167 von HCV Core.
-
Die
mRNAs werden in 25 μl
Kaninchen-Retikulozytenlysat (Promega) translatiert, das [35S]-Methionin (Amersham-Pharmacia),
und, wo angezeigt, wurden 2 Äquivalente
an Nuklease-behandelten
rauen Mikrosomen, die aus Hunde-Pankreas erzeugt worden waren (Martoglio
et al., 1998, Cell Biology: A Laboratory Handbook. Academic Press,
San Diego, CA, Band 2, 265-274), enthielt. Um die Signalpeptidpeptidase
(SPPase)-Prozessierung zu inhibieren, wurden 10 μM (Z-LL)2-Keton zu
den Reaktionen hinzugegeben (Weihofen et al., 2000, J Biol Chem,
275, 30951-30956),
und die Reaktionen wurden mit 30 μM
N-Benzoyl-Asn-Leu-Thr-Methyamid supplementiert, um die N-Glykosylierung
der translatierten Produkte zu verhindern (Martoglio et al., 1998,
Cell Biology: A Laboratory Handbook. Academic Press, San Diego,
CA, Band 2, 265-274). Die Proben wurden für 30 min bei 30°C inkubiert.
Die Reaktionen, die Mikrosomen enthalten, wurden dann mit 25 μl an RM-Puffer
(50 mM HEPES-KOH, pH 7,6, 50 mM KOAc, 2 mM Mg(OAc)2,
1 mM DTT, 250 mM Sucrose) verdünnt,
und die Salzkonzentration wurde auf 500 mM KOAc erhöht. Nach
der Inkubation für
5 min auf Eis wurden die Membranen mittels Zentrifugation durch
ein 100 μl
Sucrose-Kissen (RM-Puffer mit 500 mM KOAc und 500 mM Sucrose) bei
48.000 rpm für
3 min bei 4°C
in einem Beckman TLA100 Rotor abgetrennt. Die Membran-Pellets wurden
für die
SDS-PAGE vorbereitet, wie beschrieben (Weihofen et al., 2000 J Biol
Chem, 275, 30951-30956).
-
4. In vitro-Transkription
von pSF-Konstrukten
-
Vor
der Elektroporation wurde die RNA in vitro ausgehend von dem geeigneten
pSFV-Plasmid, das
an einer Spe I-Enzymstelle linearisiert worden war, transkribiert.
Typische Reaktionen wurden in einem Volumen von 20 μl durchgeführt und
enthielten 40 mM Tris-HCl (pH 7,5), 6 mM MgCl2,
2 mM Spermidin, 10 mM NaCl, 1 mM DTT, 1 mM ATP, 1 mM CTP, 1 mM UTP,
0,5 mM GTP, 1 mM m7G(5')ppp(5')G CAP-Analogon, 50 Units RNasin, 50
Units SP6-RNA-Polymerase und 2 μg
linearisierte DNA. Die Reaktionen wurden für 2 Stunden bei 37°C durchgeführt. Die
Reaktionsprodukte wurden durch Agarosegelelektrophorese analysiert,
um die Qualität
und Menge an synthetisierter RNA vor der Verwendung bei der Elektroporation
zu untersuchen.
-
5. Haltung von Gewebekulturzellen
und Behandlung mit MG132
-
Für die Zwecke
der vorliegenden Erfindung züchtete
man die aus Babyhamsternieren stammenden (BHK) C13-Kulturzellen
heran und hielt sie in Glasgow Minimal Eagle's Medium, das mit 10% Neugeborenen-Kälberserum
(CS), 4% Tryptosephosphatbrühe
und 100 IU/ml Penicillin/Streptomycin (ETC10) supplementiert war.
Um die Zellen mit MG132 (Boston Biochem) zu behandeln, wurden die
kultivierten Zellen nach der Elektroporation für 5 Stunden bei 37°C inkubiert,
und das BHK-Medium wurde durch frisches Medium ersetzt, das den
Proteaseinhibitor mit einer Endkonzentration von 2,5 μg/ml enthielt.
Die Inkubation wurde bei 37°C
für weitere
12 Stunden fortgesetzt, bevor die Zellen entweder für die Western
Blot-Analyse geerntet wurden oder für die indirekten Immunfluoreszenzstudien
fixiert wurden.
-
6. Elektroporation
der Zellen
-
Die
BHK-Zellen wurden gewaschen und für die Ablösung von den Gewebekulturbehältern mit
Trypsin behandelt. Die abgelösten
Zellen wurden in 20 ml Wachstumsmedium suspendiert und bei 100 g
für 5 min
bei Raumtemperatur zentrifugiert. Die Zellpellets wurden in 50 ml
PBSA (PBS-Lösung ohne
Ca2+- und Mg2+-Salze) suspendiert
und wie zuvor zentrifugiert. Die Pellets wurden in PBSA mit einer
Endkonzentration von etwa 2 × 107 Zellen/ml suspendiert. 0,8 ml der kompetenten
BHK-Zellen wurden in einer Elektroporationsküvette (0,4 cm Lücke) mit
in vitro transkribierter RNA gemischt und einem Puls bei 1,2 kV,
25 F unterzogen. Nach der Elektroporation wurden die Zellen in Wachstumsmedium
verdünnt
und entweder auf Gewebekulturschalen oder Deckgläsern in 24-Well-Gewebekulturplatten ausgesät und dann
für 12
Stunden bei 37°C
inkubiert.
-
7. Präparation
von Zellextrakten und Deglykosylierung von Proteinen
-
Die
Zellen wurden in PBS abgekratzt und durch Zentrifugation bei 100
g für 5
min bei 4°C
pelletiert. Das Zellpellet wurde in Probenpuffer gelöst, der
aus 160 mM Tris-HCl (pH 6,7), 2% SDS, 700 mM β-Mercaptoethanol, 10% Glycerol
und 0,004% Bromphenolblau bestand. Alternativ wurde Probenpuffer
direkt zu Zellen hinzugegeben, die mit PBS gewaschen worden waren.
Die Zellen wurden bei einer Konzentration von etwa 4 × 106 Zelläquivalenten
pro ml Probenpuffer solubilisiert. Die Pro ben wurden für 5 Minuten
auf 100°C
erhitzt, um die Proteine und Nukleinsäuren vollständig zu denaturieren.
-
Für die Deglykosylierung
wurden die Zellen in 0,5% SDS, 1 % β-Mercaptoethanol bei 100°C für 10 min bei
einer Konzentration von etwa 6 × 106 Zelläquivalenten
pro ml gelöst.
Es wurde Natriumcitrat bis auf 50 mM hinzugegeben, gefolgt von 2000
Units an Endo H, und die Reaktionsansätze wurden bei 37°C für 1 Stunde inkubiert.
Es wurde Probenpuffer hinzugegeben, um den Extrakt bis auf etwa
4 × 106 Zelläquivalente
pro ml zu verdünnen,
und die Proben wurden gemäß obiger
Beschreibung auf 100°C
erhitzt.
-
8. Carbonat-Extraktion
von Gewebekulturzellen
-
150
mm Gewebekulturschalen von BHK-Zellen, die einer Elektroporation
mit RNA aus den relevanten pSF-Konstrukten unterzogen worden waren,
wurden bei 37°C
für 15
Stunden inkubiert. Die Zellen wurden zweimal gewaschen und in PBS
abgekratzt. Nach Pelletbildung bei 300 g und 4°C für 5 min ließ man die Zellen für 10 min
bei 4°C
in 600 μl
Puffer A (10 mM HEPES-KOH, pH 7,9, 1,5 mM MgCl2,
10 mM KCl, 0,5 mM DTT) quellen und pelletierte wie zuvor. Die Zellpellets
wurden in 600 μl
Puffer A resuspendiert und durch 10-fache Passage durch eine 0,45
Eichmaß-Nadel
homogenisiert. Intakte Zellen, die die Homogenisierung überlebten, sowie
die Zellkerne wurden durch Zentrifugation bei 1000 g für 10 min
bei 4°C
pelletiert. Der resultierende Überstand
wurde bei 100.000 g für
15 min bei 4°C
zentrifugiert. Dies erzeugte die Fraktionen der Membran (Pellet,
P1) und des Zytosols (Überstand,
SN1). Das Pellet P1 wurde in 100 μl
frisch hergestellter 100 mM Na2CO3-Lösung
(pH 11,3) resuspendiert und für
15 min auf Eis inkubiert. Lösliches
und unlösliches
Material wurde durch Zentrifugation durch 200 μl eines Sucrosekissens (100
mM Na2CO3, 250 mM
Sucrose) bei 130.000 g für
15 min bei 4°C
voneinander getrennt. Das resultierende Pellet (P2) und die Überstandfraktionen (SN2)
repräsentieren
nicht-extrahiertes bzw. durch Na2CO3 extrahiertes Material. Vor der Elektrophorese
wurden die Lipide in SN1 und SN2 durch die Zugabe von Aceton auf
25% solubilisiert, und die Proteine wurden präzipitiert, indem man Trichloressigsäure bis
auf 15% hinzugab. Die präzipitierten
Proteine wurden durch Zentrifugation bei 13.000 g für 5 min
zurückgewonnen,
mit Aceton gewaschen, getrocknet und in Probenpuffer resuspendiert,
bevor eine Elektrophorese auf Acrylamidgelen erfolgte.
-
9. SDS-PAGE und Western
Blot-Analyse
-
Die
Proteine und Peptide wurden durch SDS-PAGE analysiert, wobei entweder
Tris-Glycin-Acrylamidgele
(13% T, 2,7% C) (Laemmli, 1970, Nature 227, 570-574) oder Tris-Bicin-Harnstoff- Acrylamidgele (15%
T oder 10% T, 5% C; 8 M Harnstoff) (Wiltfang et al., 1997, Electrophoresis,
18, 527-532) verwendet wurden. Die markierten Proteine wurden durch
einen „STORM
Phosphoimager" (Molecular
Dynamics) sichtbar gemacht. Für
die Western Blot-Analyse wurden die Proteine durch SDS-PAGE aufgetrennt
und auf eine PVDF-Membran übertragen.
Es wurden zwei Sets von Bedingungen verwendet, um die Membranen
mit Antikörpern
und Antiseren einer Sondenmarkierung zu unterziehen. Ein Set bestand
aus dem Blockieren der Membranen in 3% Gelatine, 20 mM Tris-HCl
(pH 7,5), 500 mM NaCl für
2 Stunden bei Raumtemperatur. Danach wurden Inkubationen mit den
primären
Antikörpern
oder Antiseren in 1 % Gelatine, 20 mM Tris-HCl (pH 7,5), 500 mM
NaCl, 0,05% Tween 20 entweder bei Raumtemperatur oder bei 37°C für etwa 3-4
Stunden durchgeführt.
Nach ausgedehntem Waschen mit 20 mM Tris-HCl (pH 7,5), 500 mM NaCl,
0,05% Tween 20 wurden die Membranen für 2 Stunden bei Raumtemperatur
mit dem passenden sekundären
Antikörper,
der mit Meerrettichperoxidase konjugiert war, inkubiert, bei einer
Verdünnung
von 1/1000 und in der gleichen Lösung
wie für
den primären Antikörper. Für das zweite
Set von Bedingungen wurde die Membran mit 5% BSA in TBST (20 mM
Tris-HCl [pH 7,6], 140 mM NaCl, 0,1% Tween 20) für 1 Stunde bei Raumtemperatur
geblockt, gefolgt von einer Übe nacht-Inkubation
mit primärem
Antikörper
oder Antiserum in Blocking Lösung
bei 4°C.
Nach ausgedehntem Waschen mit TBST wurde die Membran für 2 Stunden
bei Raumtemperatur mit dem passenden sekundären Antikörper (konjugiert mit Meerrettichperoxidase)
in TBST bei einer Verdünnung
von 1/10-50000 inkubiert. Gebundener Antikörper wurde durch verstärkte Chemilumineszenz
(Amersham-Phamtacia) detektiert. Die primären Antikörper und Antiseren und ihre
Verdünnungen
waren wie folgt: monoklonale Antikörper JM122 und ALP98 (beide
auf 1/500 verdünnt),
Kaninchen-Antiseren R528 und R308 (beide verdünnt auf 1/1000).
-
10. Indirekte
Immunfluoreszenz und Anfärbung
von Lipiden
-
Zellen
auf 13 mm-Deckgläschen
wurden entweder in Methanol bei –20°C oder mit 4% Paraformaldehyd,
0,1% Triton X-100 (hergestellt in PBS) bei 4°C für 30 min fixiert. Nach dem
Waschen mit PBS und dem Blocken mit PBS/CS (PBS mit 1% Neugeborenen-Kälberserum)
wurden die Zellen mit primärem
Antikörper (verdünnt in PBS/CS
bei 1/200 für
JM122 und ALP98 MAbs, 1/1000 für
R308- und R528-Antiseren) für
2 Stunden bei Raumtemperatur inkubiert. Die Zellen wurden ausgiebig
mit PBS/CS gewaschen und dann mit konjugiertem sekundärem Antikörper (entweder
Anti-Maus oder Anti-Kaninchen-IgG,
erzeugt in der Ziege) für
2 Stunden bei Raumtemperatur inkubiert. Die Zellen wurden ausgiebig
in Lösungen
von PBS/CS, gefolgt von PBS und schließlich mit Wasser gewaschen,
bevor sie unter Verwendung von Citifluor auf Objektträger gebracht
wurden. Die Proben wurden unter Verwendung eines Zeiss LSM Konfokalmikroskops
analysiert.
-
Nach
der Inkubation mit beiden Antikörpern
und Waschen wurden die Lipidtröpfchen
in mit Paraformaldehyd fixierten Zellen angefärbt, indem man die Deckgläschen kurz
in 60% Propan-2-ol abspülte,
gefolgt von der Inkubation mit 0,5 ml 60% Propan-2-ol, enthaltend
Oil Red O, für
1,5-2 min bei Raumtemperatur. Die Deckgläschen wurden kurz mit 60% Propan-2-ol
gespült,
mit PBS und H2O gewaschen und aufgelegt,
wie zuvor beschrieben. Die Oil Red O-Färbelösung wurde aus einem gesättigten
Stammansatz mit etwa 1 % Oil Red O, das in Propan-2-ol gelöst war,
hergestellt. Vor der Färbung
wurde der Stammansatz mit H2O verdünnt und dann
gefiltert.
-
11. Präparation von mit CHAPS solubilisierten
ER-Membranproteinen
-
a) Herstellung von vom
ER abgeleiteten rauen Mikrosomen (RMs) aus Hundepankreas
-
Hunde
(z.B Beagle oder Fox) wurden von pharmazeutischen Firmen erhalten,
und die Pankreas wurde innerhalb von 10 min nach dem Tod entnommen.
Die Pankreas (20-30 g) wurde chirurgisch ausgeschnitten, und Bindegewebe
und Fett wurden entfernt. Das verbleibende Pankreasgewebe wurde
in kleine Stückchen geschnitten,
gefroren und in flüssigem
Stickstoff gelagert. Für
die Herstellung von RMs wurden die gefrorenen Stücke einer Pankreas in 120 ml
Homogenisierungspuffer (250 mM Sucrose, 50 mM HEPES-KOH, pH 7,6,
50 mM KOAc, 6 mM Mg(OAc)2, 1 mM EDTA, 1
mM DTT, 30 μg/ml
PMSF) aufgetaut. Das Gewebe wurde durch eine Gewebepresse mit einem
1 mm Maschengröße aufweisenden
Stahlsieb geleitet, gefolgt von der Homogenisierung in einem 60
ml Glas/Teflon-Potter mit 5 Stößen bei
voller Geschwindigkeit (1500 rpm). Das Homogenisat wurde auf 30
ml-Polypropylenröhrchen überführt und
bei 3.000 rpm für
10 min bei 4°C
in einem Sorvall SS34-Rotor zentrifugiert. Der Überstand wurde gesammelt, wobei
man die schwimmenden Lipide vermied, und das Pellet wurde wiederum
in 50 ml Homogenisierungspuffer gemäß obiger Beschreibung homogenisiert. Die Überstände aus
beiden Extraktionen wurden vereint, auf 30 ml Polypropylenröhrchen übertragen
und bei 9500 rpm für
10 min bei 4°C
in einem Sorvall SS34-Rotor zentrifugiert. Die Überstände wurden auf frische Röhrchen übertragen,
und die Zentrifugation wurde wiederholt. Der resultierende Überstand
wurde vorsichtig über
25 ml eines Sucrosekissens (1,3 M Sucrose, 50 mM HEPES-KOH, pH 7,6,
50 mM KOAc, 6 mM Mg(OAc)2, 1 mM EDTA, 1
mM DTT, 10 μg/ml
PMSF) in vier 70 ml-Polycarbonatröhrchen appliziert und bei 35.000
rpm für 1
Stunde bei 4°C
in einem Beckmann Ti 45-Rotor zentrifugiert. Der Überstand
wurde verworfen, und das Membranpellet, das aus rauen Mikrosomen
(RMs) bestand, wurde in 15 ml RM-Puffer (250 mM Sucrose, 50 mM HEPES-KOH,
pH 7,6, 50 mM KOAc, 2 mM Mg(OAc)2, 1 mM
DTT, 10 μg/ml
PMSF) unter Verwendung eines Dounce Homogenisators resuspendiert.
Die Absorption bei 260 nm und 280 nm wurde für eine 1:1000-Verdünnung der
RM-Suspension in
0,5% (w/v) SDS gemessen. Typischerweise wurden eine Absorption von
0,05-0,1 A280/ml und ein Verhältnis von
A260/A280 von ~1,6
erhalten. Es wurden Aliquots in flüssigem Stickstoff eingefroren
und bis zur Verwendung bei –70°C gelagert.
-
b) Extraktion von Ribosomen,
naszierenden Polypeptiden und Proteinen, die peripher mit der zytosolischen Oberfläche von
Mikrosomen assoziiert sind
-
10-20.000 Äquivalente
(500-1000 A280) RMs, suspendiert in RM-Puffer,
wurden bei 36.000 rpm für
1 Stunde bei 4°C
in einem Beckmann Ti 70-Rotor zentrifugiert. Das resultierende RM-Pellet
wurde in 15 ml Hochsalzpuffer (50 mM HEPES-KOH, pH 7,6, 500 mM KOAc,
2 mM Mg(OAc)2, 250 mM Sucrose, 1 mM DTT,
10 μg/ml
PMSF) unter Verwendung eines Dounce Homogenisators resuspendiert.
Puromycin und GTP (Endkonzentration von 2 mM bzw. 0,33 mM) wurden
hinzugegeben, und die Probe wurde für 20 min bei Raumtemperatur
rotiert. 13,8 g Sucrose (Endkonzentration 1,8 M) wurde dann hinzugegeben,
und man setzte die Inkubation bei Raumtemperatur fort, bis sich
die Sucrose gelöst
hatte (etwa 15 min). Die Probe wurde auf vier Polycarbonatröhrchen aufgeteilt
(6 ml pro Röhrchen)
und mit 3 ml eines 1,5 M Sucrosekissens (50 mM HEPES-KOH, pH 7,6,
500 mM KOAc, 2 mM Mg(OAc)2, 1,5 M Sucrose,
1 mM DTT, 10 μg/ml
PMSF) überschichtet. Die
Röhrchen
wurden mit RM-Puffer aufgefüllt,
und die Proben wurden bei 36.000 rpm für 16-18 Stunden bei 4°C in einem
Beckman SW41-Rotor zentrifugiert. Mit Puromycin/Hochsalz gewaschene
RMs (PK-RMs) wurden an der Oberseite des 1,5 M Sucrosekissens gesammelt
und unter Verwendung eines Dounce-Homogenisators in RM-Pufter resuspendiert
(Gesamtvolumen etwa 25 ml).
-
c) Verminderung luminaler
Proteine
-
25
ml einer PK-RM-Suspension (hergestellt aus 10.-20.000 Äquivalenten
von RMs) wurden mit 250 ml an Verminderungspuffer (50 mM HEPES,
50 mM CAPS, mit KOH auf pH 9,6 eingestellt) verdünnt und für 30 min auf Eis inkubiert.
Die Membranen (PKX-RMs) wurden durch Zentrifugation in einem Beckmann
Ti 45-Rotor bei 40.000 rpm für
1 Stunde bei 4°C
wiedergewonnen.
-
d) Solubilisierung von
Membranproteinen mit CHAPS
-
Pelletierte
PKX-RMs wurden in 15 ml Solubilisierungspuffer (50 mM HEPES-KOH,
pH 7,6, 50 mM KOAc, 2 mM Mg(OAc)2, 125 mM
Sucrose, 1 mM DTT, 10 μg/ml
PMSF, 2% CHAPS) unter Verwendung eines Dounce-Homogenisators resuspendiert.
Man ließ die
Probe für
1 Stunde bei 4°C
rotieren. Proteine, die sich in Gegenwart von Detergens nicht lösten, wurden
durch Zentrifugation entfernt (Beckman TLA100.4-Rotor, 75.000 rpm,
1 Stunde, 4°C).
Der Überstand
enthielt durch CHAPS solubilisierte ER-Membranproteine.
-
12. Photoaffinitätsmarkierung
von SPPase
-
a) Chemische Synthese
von TBL4K
-
Ein
Schema für
die Synthese von TBL4K wird in 7 dargestellt.
TBL4K wurde synthetisiert, indem man zunächst einen Überschuss
an kommerziell erhältlichem
BOC-LL-OH (Bachem) unter Verwendung des Kopplungsreagenz HATU und
Collidin an Diaminoaceton koppelte. Das resultierende Produkt wurde
durch Kieselgel-Säulenchromatographie
isoliert und mittels kernmagnetischer Resonanzspektrometrie identifiziert. Das
mit BOC geschützte
Derivat wurde durch kurze Behand lung mit Trifluoressigsäure entschützt, gefolgt
von Präzipitation
in Hexan. Die zwei freien Aminotermini von (H2N-LL)2-Keton wurden dann mit 1 Äquivalent
an TDBAOSu (ein Geschenk von Prof. Brunner, ETH, Zürich) und
1 Äquivalent
an Biotin-X-OSu (Molecular Probes) modifiziert. (TDBA-LL)(Biotin-X-LL)-Keton
(= TBL4K) wurde durch präparative Dünnschichtchromatographie isoliert
und durch Massenspektrometrie identifiziert.
-
b) Inhibition von SPPase
mit TBL4K
-
Die
inhibitorische Wirkung von TBL4K auf SPPase
wurde mittels CHAPS-solubilisierten ER-Membranproteinen und in vitro translatiertem
Peptidsubstrat untersucht. Das Substrat war ein 29 AS-Reste langes
mutantes Signalpeptid von Prä-Prolactin
(p-PrlPP/29; MDSKGSSQKGSRLLLLLWSNLLLCQGPP). Die W→PP-Mutation am Ende des Signalpeptids
verhindert die Spaltung durch Signalpeptidase, die das Peptid an
der kryptischen Spaltungsstelle bei G27 spalten kann, wenn sie in
CHAPS solubilisiert ist (B.M., unveröffentlicht). Um in vitro translatiertes
Peptid herzustellen, wurde die codierende Region für p-PrlPP/29 zunächst
aus pGEM3Z/p-Prl (Weihofen et al., 2000, J Biol Chem 275, 30951-30956)
mittels PCR amplifiziert, wofür Pfu-DNA-Polymerase (Stratagene),
ein SP6-Oligonukleotidprimer und ein reverser Primer mit der Nukleotidsequenz
5'-NNNNNNNNNCTACGGCGG-3' verwendet wurden,
um einen Translationsstop bei Codon 30 und die Mutationen für die Reste
28 und 29 zu inserieren. RNA, die für dieses Peptid codiert, wurde
in vitro aus dem PCR-amplifizierten Produkt transkribiert (siehe
Abschnitt 3, Materialien und Methoden). Die Translation von RNA
zur Herstellung von radioaktiv markiertem p-PrlPP/29-Peptid
wurde in vitro durchgeführt,
wie in Abschnitt 3 beschrieben, mit dem Unterschied, dass Weizenkeimextrakt
(Promega) verwendet wurde.
-
2 μl des Translationsgemischs
(enthaltend radioaktiv markiertes p-PrlPP/29-Peptid)
wurden mit 35 μl SPPase-Puffer
(25 mM HEPES-KOH, pH 7,6, 100 mM KOAc, 2 mM Mg(OAc)2,
1 mM DTT) verdünnt
und 0,8 μl
an SPPase-Inhibitor TBL4K, gelöst als 50x
Stammansatz in DMSO, wurden hinzugegeben. Die Reaktionen wurden
durch die Zugabe von 2 μl
an CHAPS-solubilisierten Membranproteinen gestartet, und die Proben
wurden für
1 Stunde bei 30°C
inkubiert. Die Proteine wurden durch die Zugabe von 4 μl 100% Trichloressigsäure präzipitiert
und durch SDS-PAGE unter Verwendung von Tris-Bicin-Harnstoff-Acrylamidgelen
(15% T oder 10% T, 5% C; 8 M Harnstoff) (Wiltfang et al., 1997,
Electrophoresis 18, 527-532) analysiert.
-
c) Markierung von Protein
mit TBL4K
-
Für die analytische
Markierung wurden 2 μl
an CHAPS-solubilisierten ER-Membranproteinen mit 16 μl an SPPase-Puffer
(25 mM HEPES-KOH, pH 7,6, 100 mM KOAc, 2 mM Mg(OAc)2,
1 mM DTT) verdünnt
und mit 50 nM TBL4K (gelöst in DMSO) supplementiert.
Die Proben wurden bei 30°C
für 1 Stunde
inkubiert und anschließend
mit UV-Licht bestrahlt (30 Sekunden, 350 W Hochdruckquecksilberlampe
mit einem Pyrex-Filter, 10 cm Distanz zur Lampe). Die Proteine wurden
mit 10% Trichloressigsäure
präzipitiert
und jeweils auf Tris-Glycin-Acrylamidgelen (10% T, 2,7% C) (Laemmli,
1970, Nature, 227, 570-574) aufgetrennt. Die biotinylierten Proteine
wurden durch Western Blot mit einem polyklonalen Anti-Biotin-Antikörper (Bethyl)
sichtbar gemacht. Die Western Blot-Analyse wurde durchgeführt, wie
in Abschnitt 3, Materialien und Methoden, für R308-Antiseren beschrieben.
-
Für die präparative
Markierung setzte man Membranproteine im Großmaßstab mit TBL4K
um. 15 ml an CHAPS-solubilisierten ER-Membranproteinen wurden mit
120 ml an SPPase-Puffer verdünnt
und mit 20 μl an
500 μM TBL4K in DMSO supplementiert. Die Probe wurde
bei 30°C
für 1 Stunde
inkubiert. Für
die Bestrahlung mit UV-Licht wurde die Probe zwischen vier 50 ml
Polypropylenröhrchen
(Falcon) aufgeteilt, und für
30 Sekunden bestrahlt. Die Aliquots wurden dann vereint, und die
Proteine wurden durch Säulenchromatographie aufgetrennt.
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13. Säulenchromatographie
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a) ConA-Sepharose-Chromatographie
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Mittels
CHAPS solubilisierte ER-Membranproteine (135 ml), die TBL4K-markierte Spezies beinhalten, wurden mit
15 ml an 5 M NaCl und 2,6 ml an 20% reduziertem Triton X-100 (Sigma)
supplementiert. Die Probe wurde auf eine 1 ml-Concanavalin A-Sepharose-Säule (Amersham
Pharmacia) appliziert, die mit EQ-Puffer I (50 mM HEPES-KOH, pH
7,6, 500 mM NaCl, 20 mM Sucrose, 1 mM DTT, 0,35% reduziertes Triton
X-100) äquilibriert
worden war. Man ließ die
Probe mit 0,2 ml/min und bei 4°C
5-mal über
die Säule
zirkulieren. Die Säule
wurde dann mit 5 ml EQ-Puffer I gewaschen, und die gebundenen Proteine,
die TBL4K-markierte Spezies beinhalteten,
wurden bei Raumtemperatur mit 15 ml Elutionspuffer (1 M Methyl-D-glucopyranosid,
50 mM HEPES-KOH, pH 7,6, 500 mM NaCl, 1 mM DTT, 0,35% reduziertes
Triton X-100) eluiert.
-
b) Hydroxylapatit-Chromatographie
-
Eluat
(15 ml) von der ConA-Säule
wurde 10-mal mit 50 mM HEPES-KOH, pH 7,6, 1 mM DTT, 0,35% reduziertem
Triton X-100 verdünnt,
um die Salzkonzentration zu reduzieren. Die Probe wurde auf eine
2,5 ml-Hydroxylapatitsäule
(BioRad) appliziert, die mit EQ-Puffer II (50 mM HEPES-KOH, pH 7,6,
50 mM KOAc, 1 mM DTT, 0,35% reduziertes Triton X-100) bei 0,2 ml/min
und 4°C äquilibriert
worden war. Die Säule
wurde danach mit 12,5 ml EQ-Puffer II gewaschen, und gebundene Proteine,
die TBL4K-markierte Spezies beinhalten, wurden
bei Raumtemperatur mit 3 ml Elutionspuffer (50 mM HEPES-KOH, pH
7,6, 500 mM KOAc, 200 mM KPi, 1 mM DTT,
0,35% reduziertes Triton X-100) eluiert.
-
c) Reversphasen-HPLC
-
Eluat
(3 ml) von der Hydroxylapatitsäule
wurde mit 300 μl
an 100% Trichloressigsäure
supplementiert, um die Proteine zu präzipitieren. Nach der Zentrifugation
(Eppendorf-Zentrifuge, 14.000 rpm, 4°C, 5 min) wurde das Proteinpellet
mit Aceton gewaschen und in 50% Ameisensäure in H2O
resuspendiert. Die Probe wurde auf eine RP4-Reversphasen-HPLC-Säule (Machery
Nagel, CC 125/4 Nucleosil 300-5 C4) appliziert, die mit 50% Ameisensäure äquilibriert
worden war. Die Flussrate betrug 1 ml/min. Die Proteine wurden zunächst mit einem
linearen Gradienten von 50% Ameisensäure in H2O
bis zu 50% Ameisensäure
in Acetonitril eluiert. Die Säule
wurde dann mit 50% Ameisensäure
in H2O erneut äquilibriert und verbleibende
Proteine, die TBL4K-markierte Spezies beinhalten,
wurden mit einem linearen Gradienten aus 50% Ameisensäure in H2O bis zu 50% Ameisensäure in Propan-2-ol eluiert.
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d) SDS-PAGE
-
Fraktionen,
die die TBL4K-markierten Spezies enthalten,
wurden vereint, und die Proteine wurden unter Verwendung eines Tris-Glycin-Acrylamidgels
(10% T, 2,7% C) (Laemmli, 1970, Nature, 227, 570-574) durch SDS-PAGE
aufgetrennt. Die Proteine wurden durch Färbung mit Coomassie-Brillantblau
sichtbar gemacht, und es verblieben nur 5 gut aufgelöste Proteine
in dieser Fraktion. Das Western Blotting unter Verwendung von Anti-Biotin-Antikörper identifizierte
das TBL4K-markierte Protein. Die entsprechende,
mit Coomassie gefärbte
Bande wurde aus dem Gel ausgeschnitten und der Sequenzierung durch
Massenspektrometrie unterzogen.
-
13. Sequenzierung
durch Massenspektrometrie
-
Die
Peptidsequenzen wurden durch die Proteinanalyseeinheit (Universität von Zürich) identifiziert.
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DISKUSSION
-
1. Die Signalsequenz an
der HCV-Core-E1-Verbindungsstelle ist ein Substrat für die Spaltung
durch Signalpeptidase und Signalpegtidgegtidase
-
Zuvor
erfolgte in vitro-Studien haben Belege dafür geliefert, dass die Signalsequenz,
die Core und E1-Proteine von einander trennt, in Gegenwart mikrosomaler
Membranen gespalten wird, was eine Proteolyse durch Signalpeptidase
nahelegt. Dieses Prozessierungsereignis wurde in einem in vitro-Translations-/Translokations-System
erneut untersucht. Es wurden zwei RNA-Substrate verwendet, die in vitro transkribiert
worden waren. Eines enthielt die E1-Signalsequenz und die N-terminalen
100 AS von E1 (SP-E1/100), das zweite bestand aus dem gesamten Core-Protein einschließlich der
Signalsequenz plus den N-terminalen 100 AS von E1 (Core-E1/100).
Die se Substrate wurden in einem Retikulozyten-Lysat in Gegenwart
rauer Mikrosomen, die vom endoplasmatischen Retikulum (ER) abgeleitet
waren, sowie von [35S]-Methionin, translatiert.
Die Mikrosomen wurden nachfolgend isoliert und auf das Zurückhalten
radioaktiv markierter Translationsprodukte hin analysiert.
-
Die
Protein-Zielsteuerungs- und Membran-Insertionsfunktionen der internen
Signalsequenz zwischen Core und E1-Proteinen wurde zunächst mit
einem Vorläufer,
SP-E1/100, untersucht, der die HCV-AS-Reste 161 bis 291 codierte,
wobei ein Translationsstartcodon voranging. Die Translation von
SP-E1/100-mRNA in Gegenwart von Mikrosomen erbrachte N-glykosyliertes
E1/100 (E1/100g), was die Translokation des Proteins in die Mikrosomen
anzeigt (1A, Spur 2). Die Inhibition
der N-Glykosylierung durch die Zugabe von Akzeptortripeptid resultierte
in der Erzeugung von E1/100, welches wiederum die Entfernung des
Signalpeptids durch Signalpeptidase an Rest 191 offenbarte (1A, Spur 3). Das freigesetzte Signalpeptid
sollte ein scheinbares Molekulargewicht von etwa 4 kDa besitzen
und mit einem Referenzpeptid co-migrieren (1A, Spur
5). Jedoch war ein Produkt dieser Größe in der Membranfraktion kaum
detektierbar, was nahelegt, dass es weiter prozessiert und von der
Membran freigesetzt wurde (1A, Spuren
2 und 3).
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Es
ist vorgeschlagen worden, dass die Prozessierung des Signalpeptids
entweder durch Signalpeptidase oder eine unbekannte SPPase-Aktivität in mikrosomalen
Membranen durchgeführt
werden könnte
(Hüssy
et al., 1996, Virology, 224, 93-104). In vorherigen Studien haben
wir gezeigt, dass (Z-LL)2-Keton ein spezifischer
Inhibitor von Säuger-SPPase
ist, die Spaltung durch Signalpeptidase jedoch nicht beeinflusst
(Weihofen et al., 2000, J. Biol. Chem., 275, 30951-30956). Bei Zugabe
von (Z-LL)2-Keton zu den Reaktionen, war
das Signalpeptid, das von SP-E1/100 erzeugt wurde, leicht zu detektieren
und wanderte zusammen mit dem Referenzpeptid, was anzeigt, dass
die Spaltung durch SPPase blockiert worden war (1A,
Spuren 4 und 5). Diese Ergebnisse zeigen, dass N-terminal eines
Prä-Proteins
die interne Signalsequenz an der Verbindungsstelle der Funktionen
Core-E1 als ein typisches ER-Zielsteuerungssignal fungiert und ein
Substrat nicht nur für Signalpeptidase
sondern auch für
SPPase darstellt.
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Die
Funktion der Signalsequenz an der Verbindungsstelle von Core-E1
wurde danach im Kontext des gesamten Core-Proteins untersucht. Die
Translation von Core-E1/100 in Gegenwart von Mikrosomen erbrachte
mehrere Produkte, einschließlich
unprozessiertem Vorläuferprotein
und einem 12 kDa-Produkt, das unglykosyliertem E1 (E1/100) entsprach,
das durch Signalpeptidasespaltung des Vorläuferproteins erzeugt worden war
(1B, Spur 2). Die zwei anderen Hauptbanden wanderten
mit einem scheinbaren Molekulargewicht von 21 kDa und 19 kDa. Die
ein höheres
Molekulargewicht aufweisende Spezies umfasste zwei Proteine, die glykosylierte
Form von E1 (E1/100g) und Core-Protein, welches das N-terminale
Produkt der Signalpeptidasespaltung des Vorläuferproteins bei Rest 191 war.
Um zu bestätigen,
dass die 21-kDa-Spezies beide dieser Proteine enthielt, wurde Akzeptortripeptid
zu den Reaktionen hinzugegeben, um die N-Glykosylierung von E1 zu blockieren.
Entsprechend wurde die Intensität
der 21 kDa-Bande reduziert, während
es eine gesteigerte Menge an unglykosyliertem E1 gab (1B, Spur 3). Die 19 kDa-Spezies ist zuvor
beobachtet worden und entspricht Core-Protein, das an der Region,
die das Signalpeptid enthält,
weiter prozessiert wurde. Diese Spezies wanderte außerdem zusammen
mit einem Referenzpeptid von 179 AS und mit reifem Core-Protein,
das in Gewebekulturzellen durch ein Plasmid pSF/CE1E2 erzeugt worden
war, welches die N-terminalen 837 AS von HCV-Polyprotein exprimierte
(3A, Wt, Spuren 2-4). Die Zugabe von
(Z-LL)2-Keton zu den Reaktionen blockierte
die Produktion der 19 kDa-Spezies,
nicht jedoch des 21 kDa-Proteins, das dem von Signalpeptidase erzeugten
Core entspricht (1B, Spuren 4 und 5). Zusammen
mit den oben dargestellten Ergebnissen liefern diese Daten überwältigende
Belege dafür,
dass das Signalpeptid an der Verbindungsstelle der Core-E1-Sequenzen in HCV
zunächst
durch Signalpeptidase gespalten und anschließend durch SPPase prozessiert
wird.
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2. Die Prozessierung
von Core erfordert Helix-brechende Reste in der Transmembranregion
der Signalpegtidsequenz
-
SPPase
fördert
die Intramembran-Proteolyse an Helix-brechenden Resten im Zentrum
der hydrophoben Region einer Signalsequenz (Weihofen et al., 2000,
J. Biol. Chem., 275, 30951-30956). Basierend auf diesen Kriterien
enthält
die Signalsequenz zwischen Core und E1 zwei potentielle SPPase-Spaltungsstellen, Leu179/Ala180 (Stelle
1, eine geringfügigere
Helixbeugung im Zentrum der hydrophoben Region) oder Leu182/Ser183-Cys184 (Stelle 2, der wesentliche Helixbruch
in der Transmembranregion). Das Ersetzen der Helix-brechenden Reste
in der hydrophoben Region einer Signalsequenz durch Aminosäuren mit
langen hydrophoben Seitenketten reduziert die Empfindlichkeit des
Signalpeptids gegenüber
SPPase-Prozessierung, beeinflusst jedoch nicht die Funktion der
Signalsequenz bei der Protein-Zielsteuerung, der Translokation und
der Spaltung durch Signalpeptidase (M. Lemberg und B. Martoglio,
unveröffentlichte
Daten). Bei einem Versuch, die SPPase-Spaltstelle(n) in der HCV-Core-Signalsequenz
zu bestimmen, wurde die Prozessierung bei drei Mutanten untersucht
(Tabelle 1). Zwei Mutanten besaßen
Substitutionen an einer der beiden vorhergesagten Stellen (Ala180→Val180 [MUTI] und Ser183/Cys184→Leu183/Val184 [MUTII]),
und eine Doppelmutante kombinierte Mutationen an beiden Stellen
(Ala180/Ser183/Cys184→Val180/Leu183/Val184 [MUTIII]).
-
In
vitro-Translations-/Translokations-Assays mit SP-E1/100-Vorläufern zeigten,
dass weniger als 5% Prozessierung des Signalpeptids durch SPPase
bei pSP/MUTIII erfolgten (2A, MUTIII,
vergleiche Spuren 2 und 3; 2B). Die
Analyse von Konstrukten mit Mutationen an jeweils einer der beiden
Erkennungsstellen zeigte, dass die Spaltung des Signalpeptids bei
beiden Mutanten reduziert wurde, jedoch in einem größeren Maße bei pSP/MUTII
als im Vergleich bei pSP/MUTI ( 2A,
MUTI und MUTII, Spuren 2 und 3; 2B).
Bei den entsprechenden Vorläufern
von mutantem Core-E1/100 (Tabelle 1) besaßen die Daten ein ähnliches
Muster, obwohl die Wirkungen merklicher waren. Entsprechend reduzierte
die Mutation der Stelle 1 die Effizienz der Prozessierung von 40% auf
12% (3A, vergleiche WT und MUTI, Spuren
4; 3B). Die zwei anderen Vorläufer, C-MUTII und C-MUTIII,
erzeugten keinerlei detektierbares Produkt, das durch SPPase gespalten worden
war (3A, MUTII und MUTIII, Spuren
4; 3B).
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Bei Übertragung
der Signalpeptidmutanten in das SFV-Konstrukt, pSF/CE1E2, testeten
wir die Auswirkung dieser Mutationen auf das Ausmaß der Prozessierung
von Core in Gewebekulturzellen. Die Konstrukte wurden als pSF/MUTI,
pSF/MUTII und pSF/MUTIII (Tabelle 1) bezeichnet. Extrakte aus Zellen,
die einer Elektroporation mit RNA aus diesen Konstrukten unterzogen
worden waren, wurden nebeneinander in entsprechenden in vitro-Reaktionen
durch Western Blot-Analyse untersucht (3A).
Die Daten zeigten, dass die Mutation an der Stelle 1 die Menge an
reifem Coreprotein, das durch SPPase erzeugt wurde, reduzierte (3A, MUTI, Spur 3), jedoch in einem geringeren
Ausmaß als
in vitro detektiert. Bei pSF/MUTII und pSF/MUTIII wanderten die
Core-Proteine, die durch diese Konstrukte hergestellt wurden, zusammen
mit den in vitro translatierten Produkten von 191 AS. Dies repräsentiert
Spaltung durch Signalpeptidase, jedoch gab es keinen Anhaltspunkt über prozessierte
Formen, die durch SPPase erzeugt worden waren (3A,
MUTII und MUTIII, Spuren 3). Wir schlussfolgern daraus, dass die
Mutation an den Helix-brechenden Positionen 183 und 184 (Stelle
2) eine weit größere Wirkung
auf die SPPase-Prozessierung von Core ausübt als im Vergleich dazu die
Veränderung
an Position 180 (Stelle 1). Unter der Annahme, dass das reife Core-Protein mit einem Referenzpeptid
von 179 AS und nicht von 182 AS wandert, ist es wahrscheinlich,
dass der Helix-Bruch an Stelle 2 nicht die Spaltungsstelle für SPPase
darstellt, aber entscheidend für
die Prozessierung durch die Protease ist.
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3. Mutation an den Signalpeptidpeptidase-Stellen
im Core-E1-Signalpeptid blockiert die Bewegung von Core zu den Lipidtröpfchen
-
Ein
definierendes Merkmal von Core-Protein in Säugerzellen nach der Prozessierung
aus dem HCV-Polyprotein ist seine Assoziation mit zytoplasmatischen
Lipidtröpfchen
(Hope und McLauchlan, 2000, J Gen Virol, 81, 1913-1925). Um zu testen,
ob die Prozessierung durch SPPase im Core-E1-Signalpeptid die Eigenschaften der Proteine
in Gewebekulturzellen beeinflusste, wurden die unter Verwendung
des in vitro-Systems analysierten Mutationen unter Verwendung der
pSF-Reihen von Plasmiden untersucht. Die Western Blot-Analyse von
Zellextrakten zeigte, dass pSF/CE1E2 und jedes der pSF/MUT-Konstrukte
glykosyliertes E1 mit identischem scheinbarem Molekulargewicht erzeugte
(4B, Spuren 2-5). Bei dem Endo H-Verdau der
Proben besaßen
die nativen Formen von E1 (4B, Spuren
6-9) ebenfalls die gleichen Mobilitäten auf Gelen. Darüber hinaus
gab es kein Anzeichen dafür,
dass ungespaltene Core-E1-Spezies entweder durch Core-Antikörper (Daten
nicht gezeigt) oder durch E1-Antikörper (4B)
detektiert werden können.
Schließlich zeigte
die Immunfluoreszenzanalyse keinerlei Unterschied bei der Lokalisation
von E1 (Daten nicht gezeigt) und E2, das von beliebigen der Konstrukte
hergestellt wurde, und dies ist konsistent mit der Assoziation mit dem
ER (4A). Wir schlussfolgern aus diesen
Daten, dass Mutationen die in das Signalpeptid eingeführt wurden,
die Translokation und die Spaltung der HCV-Vorläufermoleküle durch Signalpeptidase nicht
beeinflussen. Dies steht in Übereinstimmung
mit den in vitro-Daten, die in den 1-3 präsentiert
werden.
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Das
von pSF/CE1E2 produzierte Core-Protein kann an der Oberfläche zytoplasmatischer
Lipidtröpfchen
detektiert werden, indem man indirekte Immunfluoreszenz und eine
spezifische Anfärbung
dieser Speicherstrukturen kombiniert (5; Hope
und McLauchlan, 2000, J. Gen Virol 81, 1913-1925). Eine identische Lokalisierung
wurde für
die Core-Spezies beobachtet, die durch pSF/MUTI hergestellt worden
waren (5). Im Gegensatz dazu erzeugten
die Konstrukte pSF/MUTII und pSF/MUTIII Core-Proteine, die in einem
netzartigen Muster über
das Zytoplasma verteilt waren, und zeigten keine Co-Lokalisation
mit Lipidtröpfchen
(5). Die Verteilungen dieser mutanten Formen von
Core waren nicht unterscheidbar von denen für E1 und E2 (4A),
was eine Lokalisierung am ER anzeigte. Die Western Blot-Analyse
von Core, erzeugt von pSF/CE1E2, identifizierte ein Produkt, das
mit einem 179 AS-Referenz-Coreprotein und Core-Protein, das in vitro durch SPPase erzeugt
wurde, co-migrierte (3B, Wt, Spuren
1-4). Das durch pSF/MUTI hergestellte Haupt-Core-Produkt besaß außerdem eine
identische Größe gegenüber dem,
das durch das Wt-Konstrukt erzeugt wurde (3B,
I, Spuren 1-4). Jedoch wurde eine kleine Menge von Protein mit einer
Größe von 191 AS
und konsistent mit einer Spaltung allein durch Signalpeptidase,
ebenfall in den Zellextrakten detektiert. Dies steht in Übereinstimmung
mit den in vitro-Daten, die anzeigen, dass die Prozessierung an
dem Signalpeptid durch eine Mutation am AS-Rest 180 reduziert wird. Im Gegensatz
dazu ergaben pSF/MUTII und pSF/MUTIII ausschließlich Core-Proteine von 191
AS, was die Prozessierung durch Signalpeptidase alleine anzeigt
(3B, II und III, Spuren 1-4). Diese
Daten unterstreichen, dass die Mutation an den Positionen 183 und
184 (Stelle 2) in dem Signalpeptid einen ausgeprägten inhibitorischen Effekt
auf die Prozessierung durch SPPase besitzt. Wir postulieren, dass
ein Inhibieren der Spaltung in der Transmembranregion des Signalpeptids
die Freisetzung von Core-Protein von der ER-Membran und die nachfolgende
Assoziation mit Lipidtröpfchen
aufhebt.
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4. Die Freisetzung
von Core-Protein von dem ER erfordert die Spaltung durch SPPase
-
Die
Lipidtröpfchen,
die im Zytoplasma vorhanden sind, sind nicht an das ER gebunden
und somit sollten Proteine, die an die Tröpfchen angehaftet sind, wie
etwa Core nach seiner Prozessierung durch SPPase, von Membran-assoziierten
Spezies abgegrenzt sein. Zusätzlich
besitzen die Lipidtröpfchen-bindenden
Sequenzen in Core die Fähigkeit,
das Protein zum ER zu lenken, um eine Prozessierung des Signalpeptids
durch Signalpeptidase und SPPase zu erlauben (Hope und McLauchlan,
2000, J. Gen. Virol. 81, 1913-1925). Jedoch sind die Lipidtröpfchen-bindenden
Sequenzen in Core weniger hydrophob als diejenigen im Signalpeptid
und könnten
somit mit dem ER in einer von dem Signalpeptid verschiedenen Weise
assoziieren. Um die relativen Eigenschaften von Wildtyp-Core und
den Signalpeptidmutanten zu untersuchen, wurde die Fähigkeit
bestimmt, Core-Protein in zytosolischen Fraktionen sowohl vor als
auch nach der Extraktion der Membranen mit Na2CO3 zu detektieren. Die Resultate zeigten,
dass Core-Proteine, die durch das Wildtyp-Konstrukt pSF/CE1E2 und durch pSF/MUTI
erzeugt wurden, die Substrate für
SPPase sind, in den zytosolischen Fraktionen nach der Abtrennung
von Membranen detektiert werden konnten (6, CE1E2
und MUTI, Spuren 2). In Anbetracht der intrazellulären Verteilung
des Proteins repräsentiert
dies an Lipidtröpfchen
angeheftetes Core-Protein. Im Gegensatz dazu waren die Core-Proteine,
die sowohl durch pSF/MUTII als auch durch pSF/MUTIII produziert
werden, und die nicht durch SPPase prozessiert werden, in solchen
Fraktionen nicht vorhanden (6, MUTII
und MUTIII, Spuren 2). Nach der Behandlung der Membranen mit Na2CO3 konnte ein Teil
von Core, das durch pSF/CE1E2 und pSF/MUTI erzeugt wurde, extrahiert
werden (6, CE1E2 und MUTI, vergleiche
Spuren 4 und 5). Im Fall von pSF/MUTII und pSF/MUTIII löste Na2CO3 Core in keinem
nennenswerten Ausmaß von
den Membranen ab, und es wurde nahezu kein Protein in den Überstandfraktionen
detektiert (6, MUTII und MUTIII, vergleiche
Spuren 4 und 5). Da die von pSF/MUTII und pSF/MUTIII produzierten Core-Proteine
allein durch Signalpeptidase gespalten werden, zeigen die Ergebnisse
folglich, dass die Freisetzung von Core vom ER, die eine Assoziation
mit Lipidtröpfchen
erlauben soll, die Prozessierung durch SPPase erfordert. Darüber hinaus
ist Core, das mit Membranen über
die Lipidtröpfchen-Bindungssequenzen assoziiert
ist, weniger stark an die Membranen angeheftet im Vergleich zu Core,
das sowohl die Lipidtröpfchen-Bindungssequenzen
als auch das Core-E1-Signalpeptid
enthält.
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5. Die Ablösung von
der ER-Membran und der Abbau einer instabilen Form von Core wird
durch die Aufhebung der Signalpeptidpeptidasespaltung inhibiert
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Um
zu testen, ob die Inhibition von SPPase die Freisetzung von Core
von der ER-Membran verhindert, machten wir Gebrauch von Varianten
von Core, denen AS zwischen den Resten 125 und 144 fehlen. Ohne diese
hydrophobe Region assoziiert Core nicht mit Lipidtröpfchen und
wird durch das Proteasom im Cytosol bei Freisetzung von dem Core-E1-E2-Polyprotein
abgebaut (Hope und McLauchlan, 2000, J. Gen. Virol., 81, 1913-1925).
Wir stellten die Hypothese auf, dass das Blockieren der Spaltung
durch SPPase den Abbau reduzieren kann, da das unreife Core-Protein
an der ER-Membran zurückgehalten
werden würde.
Folglich wurde ein Konstrukt, pSF/ MUTIII (Tabelle 1), hergestellt,
dem Sequenzen zwischen den Resten 125 und 144 fehlten, und das alle
drei Mutationen in der Signalsequenz aufwies. Der Vergleich der
Mengenniveaus an Protein, das durch dieses Konstrukt und durch pSF/CE1E2
(ebenso wie durch pSF/CE1E2) erzeugt wurde, offenbarte keine Unterschiede
bei der Menge an E1 (Daten nicht gezeigt) und E2 (7C,
Spuren 1 und 3-6), das jeweils in den Zellextrakten vorhanden war.
Es gab jedoch einen beträchtlichen
Unterschied bei den relativen Mengen an Core-Protein. Im Fall von
pSF/CE1E2 wurde Core-Protein kaum detektiert, während es bei Zellextrakten von
pSF/ MUTIII (7B, Spuren 3 und 5) problemlos
erkannt wurde. Um zu bestätigen,
dass pSF/CE1E2 Core-Protein produzierte, wurden die Zellen in Gegenwart
des Proteasominhibitors MG132 inkubiert. In Übereinstimmung mit unserer
vorherigen Analyse (Ho pe und McLauchlan, 2000, J. Gen. Virol, 81,
1913-1925), wurden bei Behandlung der Zellen mit MG132 erhöhte Niveaus
von durch pSF/ CE1E2 produziertem Core detektiert (7B,
Spuren 3 und 4). Dieser Unterschied bei den detektierbaren Mengen
von Core ist auch aus der indirekten Immunfluoreszenzanalyse ersichtlich
(7A). Im Gegensatz dazu beeinflusste
MG132 nicht die Menge an Core, die in Zellen beobachtet wurde, die
einer Elektroporation mit pSF/ MUTIII-RNA unterzogen worden waren
(7B, Spuren 5 und 6). Diese Ergebnisse
stimmen mit der Spaltung von Core überein, die bei pSF/ MUTIII
mit Signalpeptidase, jedoch nicht mit SPPase erfolgt, was zu einer
Verankerung des unreifen Proteins an der ER-Membran führt. Das
Ausbleiben der Ablösung
von Core von der Membran durch SPPase katalysierte Proteolyse setzt
das Protein nicht den abbauenden Prozessen aus, die auf Core einwirken,
das von pSF/CE1E2 erzeugt wird.
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6. Inhibition der SPPase-Aktivität durch
TBL4K
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Wie
oben offenbart, deckten die Daten eine Inhibition der Signalpeptidprozessierung
durch SPPase-Aktivität
unter Verwendung des symmetrischen Proteaseinhibitors (Z-LL)2-Keton auf. Dies veranlasste die Erfinder
der vorliegenden Erfindung zu der Vorhersage, dass der Inhibitor
auf den Rest der aktiven Stelle von SPPase abzielt. Um das Proteinziel
zu identifizieren, solubilisierten die Erfinder der vorliegenden
Erfindung Membranproteine aus Hundepankreas-Mikrosomen und markierten
die Proteine nachfolgend mit einem Derivat von (Z-LL)2-Keton,
das als TBL4K bezeichnet wird (8).
Um zu testen, ob TBL4K die SPPase-Aktivität inhibieren
könnte,
wurden Signalpeptid-Prozessierungsreaktionen
mit einem Substrat, p-PrlPP/29, durchgeführt, das
einem mutierten Signalpeptid von Prä-Prolaktin entspricht, sowie
mit CHAPS-solubilisierten ER-Membran-Proteinen, die SPPase-Aktivität enthalten.
Die Zugabe von TBL4K zu den Reaktionen führte zu einer
progressiven Inhibition der SPPase-Aktivität, wenn die Konzentration des
ersteren anstieg (IC50 ~ 50 nM; 9,
Spuren 3-7). Bei der höchsten
verwendeten Konzentration (1 M) wurde die SPF-Produktion durch TBL4K aufgehoben. Diese Konzentration und der
IC50-Wert liegen im Größenbereich der Inhibition von
SPPase durch (Z-LL)2-Keton (Weiofen of al.,
2000, J. Biol. Chem., 275, 30951-30956) und zeigen an, dass die
Modifikationen in TBL4K nicht dessen Fähigkeit
beeinflussen, auf SPPase abzuzielen.
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7. Photo-Markierung des
Proteinziels für
TBL4K
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Die
chemischen Eigenschaften von TBL4K und (Z-LL)2-Keton legen nahe, dass sie beide in reversibler Weise
den Rest der aktiven Stelle der schwer greifbaren SPPase über ihre
zentrale Keton-Gruppierung
angreifen. Wenn jedoch eine Aktivierung mit UV-Licht (364 nm) erfolgt,
so wird die Diazirin-Gruppierung von TBL4K
zu einem hochreaktiven Carben umgesetzt, das in Nanosekunden irreversibel
mit seinem unmittelbaren Nachbarmolekül unabhängig von dessen chemischer
Natur reagieren wird. Somit markiert TBL4K
in einer Proteinlösung
bevorzugt das Protein, zu dem es eine hohe Affinität besitzt.
Um das an TBL4K gebundene Protein zu identifizieren,
wurden CHAPS- solubilisierte
Membranproteine mit dem Inhibitor gemischt und UV-Licht ausgesetzt.
Die Western Blot-Analyse unter Verwendung von Anti-Biotin-Antikörper zur
Detektion der Biotin-Gruppierung in TBL4K
offenbarte die Markierung eines Hauptprodukts von etwa 42 kDa; ein
geringfügigeres
Produkt mit einer etwas größeren Mobilität (~ 40
kDa) wurde ebenfalls detektiert (10,
Spur 3). Um die Spezifität von
TBL4K für
diese Spezies zu bestätigen,
wurde (Z-LL)2-Keton vor der UV-Aktivierung
zu den Reaktionen hinzugegeben. Eine progressive Erhöhung der
Konzentration von (Z-LL)2-Keton reduzierte
die Häufigkeit
der mit TBL4K markierten Proteine, und bei
der höchsten
Konzentration von (Z-LL)2-Keton wurde die
Markierung durch TBL4K nahezu vollständig aufgehoben
(10, Spuren 4-8). Dies zeigt, dass das hauptsächliche
42 kDa-Protein ebenso wie die geringfügigere 40 kDa-Spezies sowohl von
TBL4K als auch von (Z-LL)2-Keton
angesteuert werden. Die Behandlung mit Endoglykosidase H verschob
beide Proteine in eine einzige Bande von ~38 kDa, was nahelegt,
dass diese identisch, jedoch unterschiedlich glykosyliert sind (Daten
nicht gezeigt).
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8. Identifizierung des
Proteinziels von TBL4K
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Um
die 42 kDa-Spezies zu identifizieren, wurde eine Photomarkierung
mit TBL4K in einem präparativen Maßstab durchgeführt, und
das markierte Protein wurde durch Chromatographie weiter gereinigt
(Schema in 11 dargestellt). In jedem Stadium
der Reinigung wurde die Gegenwart von TBL4K-markiertem
Protein in der jeweiligen Fraktion durch Western Blot-Analyse unter
Verwendung von Anti-Biotin-Antikörper
bestätigt. Nach
der letzten Stufe der Abtrennung durch Reversphasen-HPLC zeigten
die SDS-PAGE-Analyse vereinter Fraktionen, die TBL4K-markiertes
Protein enthalten, und die nachfolgende Coomassie-Färbung nur
5 gut aufgetrennte Proteine. Unter den gefärbten Banden wurde das mit
TBL4K markierte Protein durch Western Blot-Analyse
identifiziert. Diese Bande wurde aus einem präparativen Gel ausgeschnitten
und durch Massenspektrometrie analysiert. Es wurden Sequenzen für 6 Peptide
erhalten (12), die mit den vorhergesagten translatierten
Produkten in Datenbanken verglichen wurden. Mit Ausnahme von 2 AS-Resten,
die in den Peptiden 2 und 4 hervorgehoben sind (12), stimmten alle Peptidsequenzen mit einem humanen
Protein unbekannter Funktion überein
(Zugangsnummer gi 14772424, Homo sapiens). Das vorhergesagte humane
Protein (13, SEQ ID No: 1 und No: 2)
enthält
7 putative Transmembranregionen, 2 N-Glykosylierungsstellen nahe
dem N-Terminus (mit zwei weiteren N-Glykosylierungsstellen, für die vorhergesagt
wird, dass sie in zytosolischen Schleifen liegen) und ein C-terminales
ER-Auffindungs-Signal, KKEK. Zusätzlich
enthält
das Protein die charakteristischen Aspartyl-Protease-Motive (YD
und LGLGD) in gegenüberliegenden
Transmembranregionen, wie es zu finden ist in Präsenilin, der putativen γ-Sekretase,
die eine Schlüsselfunktion
bei der Entwicklung der Alzheimer-Krankheit besitzt.
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Es
wird geschlussfolgert, dass das identifizierte Protein mit SPPase
identisch ist.
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In
Ermangelung jedweder früheren
formalen Definition der Aktivität,
die Signalpeptide spaltet, schlagen wir vor, dass SPPase eine mit
Präsenilin
verwandte, am ER lokalisierte Aspartyl-Protease ist, die die Intramembran-Proteolyse
von Signalpeptiden unterstützt.
Weitere Vergleiche mit Datenbanken haben angezeigt, dass es Proteine
unbekannter Funktion gibt, die Sequenzidentität mit humaner SPPase besitzen
und codiert werden von den Genomen von Mus musculus, Caenorhabditis
elegans, Drosophila melanogaster, Arabidopsis thaliana, Saccharomyces
pombe und Saccharomyces cerevisiae.
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Dies
deutet darauf hin, dass SPPase bei allen eukaryotischen Organismen
konserviert ist.
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9. In vitro-Bindungsassay
zum Testen der Wirkungen von Kandidatenmitteln. In vitro-Synthese
von HCV-Core-Pegtidpegtidase-Zielsequenzen und exogen hergestelltem
rekombinantem SPPase-Protein
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Konstrukte,
die für
die in vitro-Synthese von mRNA geeignet sind, werden hergestellt,
indem man Nukleotidsequenzen, die für Core-Protein (z.B pgHCV/CE1
E2) oder irgendein ein anderes Protein mit HCV-Core-Peptidpeptidase-Zielsequenzen
(z.B pgHCV CE1E2) codieren, unter die Kontrolle eines geeigneten
bakteriellen oder Bakteriophagen-RNA-Polymerase-Promotors, z.B SP6
oder T7, stellt. Die RNA-Transkripte werden aus jedem dieser Konstrukte
unter Verwendung von Standard-Verfahren hergestellt, und die Ausbeuten an
RNA werden bestimmt. Rekombinantes SPPase-Protein kann in einer
Detergens-löslichen
Form erhalten werden (siehe Abschnitte 10 und 11 b in Materialien
und Methoden und Abschnitt 5 in Ergebnisse).
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Um
in vitro translatiertes Protein zu erzeugen, wird die in vitro synthetisierte
RNA zu einem Extrakt hinzugegeben, der zur Synthese von Polypeptiden
befähigt
ist, z.B einem Retikulozyten-Lysat, das aus Kaninchen hergestellt
wird, oder einem Extrakt aus Weizenkeim; die Proteine können radioaktiv
markiert werden, indem man eine Isotopen-markierte Aminosäure, wie
etwa 35S-Methionin, einbezieht.
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Untersuchung
der Bindung von Proteinen an Lipid
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Aus
Tierzellen hergestelltes Membranmaterial (z.B mikrosomale Membranen)
oder synthetisch hergestellte Gemische von Triacylglycerol oder
Cholesterol und Phospholipid werden mit den translatierten Proteinen
gemischt und inkubiert. Die Lipidfraktionen werden dann durch Zentrifugation
zurückgewonnen.
Der Einbau von Proteinen in die Lipidfraktionen kann entweder direkt
durch die SDS-PAGE radioaktiv markierter Proteine oder indirekt
durch die Verwendung von Antikörpern
bestimmt werden, die in Western Blot und/oder ELISA-Prozeduren funktionell
sind.
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Kombinationen
von RNA von Core-Protein und SPPase können im gleichen Reaktionsansatz
in verschiedenen Mengenverhältnissen
gemischt werden, um die relative Affinität jedes Proteins für Lipid
zu testen. Ein Beispiel für
eine Kombination wären
9 Teile pgHCV/CE1E2-RNA mit 1 Teil SPPase-RNA.
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Kandidatenmittel
in Konzentrationsbereichen von z.B 1 μM bis 100 mM werden zu den Reaktionen
hinzugegeben, und die Wirkung dieser Mittel auf die Proteinbindung
an Lipid wird unter Verwendung der oben angegebenen Verfahren analysiert.
Ein geeignetes Kandidatenmittel ist typischerweise ein Mittel, das
die Lipidassoziation von Core verstärkt oder nicht wesentlich beeinträchtigt,
das jedoch die Bindung von Core an SPPase reduziert oder aufhebt.
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10. In vivo-Bindungstests
zum Testen der Wirkungen von Kandidatenmitteln
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BHK
C13-Zellen werden einer Elektroporation mit SFV, das HCV Core-Protein
codiert (z.B SFV.1-195) gemäß obiger
Beschreibung unterzogen. Zu verschiedenen Zeitpunkten nach der Elektroporation
werden Kandidatenmittel zu den Zellen in Konzentrationen hinzu gegeben,
die nicht zytotoxisch sind (wie beispielsweise an Zellen bestimmt,
die einer Blind-Elektroporation unterzogen wurden). Nach der Inkubation
bei 37°C
werden die Zellen geerntet und Zellextrakte hergestellt. Die Extrakte
werden durch Western Blot-Analyse (Antikörper JM122) analysiert, um
die Häufigkeit
von Core-Protein zu untersuchen und die Wirksamkeit der Spaltung
an der internen Prozessierungsstelle zu bestimmen. Die relative
Häufigkeit
von Core-Protein in behandelten Zellen im Vergleich zu unbehandelten
Zellen könnte
auch mittels ELISA quantifiziert werden.
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Zusätzlich werden
die Zellen fixiert und durch eine Kombination aus indirekter Immunfluoreszenz
(für die
Core- und SPPase-Proteine) und Oil Red-Öl-Färbung (für Lipidtröpfchen) untersucht, wie oben
beschrieben. Dies kann verwendet werden, um zu bestimmen, ob die
intrazelluläre
Verteilung und Häufigkeit
von Core und SPPase durch die Anwesenheit der Kandidatenmittel verändert wurden.
Die Western Blot-Analyse kann auch verwendet werden, um zu bestätigen, ob
das Kandidatenmittel irgendeine Wirkung auf die SPPase-Spiegel besitzt.
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Ein
geeignetes Kandidatenmittel ist typischerweise ein Mittel, das die
Core-Assoziation mit Tröpfchen verhindert
oder reduziert, verringerte Spiegel an Core-Protein verursacht und/oder
die Spaltung an der internen Prozessierungsstelle beeinträchtigt.
Im Gegensatz dazu sollte das Kandidatenmittel bevorzugt die intrazelluläre Verteilung
von SPPase nicht beeinflussen, und sein Vorliegen ist typischerweise
entweder ähnlich oder
höher als
bei Zellen, die das Core-Protein nicht exprimieren.
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11. Bestimmung antiviraler
Wirkungen von Kandidatenmitteln in trangenen Tieren, die Core exprimieren,
oder in Schimpansen
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Bei
transgenen Tieren, die leberspezifisches Core-Protein exprimieren,
oder bei Tieren (Schimpansen), die mit HCV infiziert sind, werden
Testmittel in Konzentrationen zugegeben, die für den Wirt nicht toxisch sind.
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i) Transgene Tiere, die
Core-Protein in einer leberspezifischen Weise exprimieren
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Transgene
Mäuse,
die eine leberspezifische Expression von Core-Protein verwirklichen,
sind in der Technik bekannt. Die Expression von Core-Protein ist
mit der Entwicklung von Steatose und Leberzellkarzinom in zwei Linien
solcher Tiere assoziiert (Moriya, K. et al., 1998, Nature Medicine,
4, 1065-1067; Moriya, K. of al., 1997, J Gen Virol, 78, 1527-1531);
beide Pathologien sind mit HCV-Infektion
assoziiert. Ähnliche
transgene Mäuse
können
mit ähnlichen
Phänotypen
erzeugt werden, und verwendet werden, um die Wirkung von Mitteln zu
testen, die die Core-Assoziation mit Lipidtröpfchen bei diesen pathologischen
Veränderungen
verhindern.
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Die
Wirkung von Kandidatenmitteln auf die Lokalisation von Core-Protein
und dessen Spiegel können in
transgenen Tieren bestimmt werden, indem man Zellen verwendet, die
aus Leberbiopsien erhalten wurden, und unter Verwendung der in Beispiel
8 beschriebenen Techniken testet. Alternativ oder zusätzlich kann
die Wirkung eines Kandidatenmittels auf die Entwicklung von Steatose
und Leberzellkarzinom bei diesen Tieren bestimmt werden. Die Wirksamkeit
von Kandidatenmitteln kann durch eine Verringerung der pathologischen Veränderungen,
die auftreten, gemessen werden, z.B eine reduzierte Leber-Steatose
und signifikante Verzögerungen
oder eine Verhinderung des Einsetzens eines Karzinoms.
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ii) Mit HCV infizierte
Schimpansen
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Die
Wirksamkeit eines Mittels auf die HCV-Replikation bei infizierten
Schimpansen wird durch die RT-PCR-Analyse von Seren bestimmt, die
in regelmäßigen Intervallen
bei dem Tier entnommen werden. Biopsiematerial aus der Leber kann
auch auf Gegenwart negativ-strängiger
HCV-RNA durch RT-PCR unter Verwendung von Standard-Techniken getestet
werden (siehe Conry-Cantilena, 1997, Tibtech, 15, 71-76 für einen Übersichtsartikel
und die darin enthaltenen Referenzstellen). Die Wirksamkeit des
Kandidatenmittels wird getestet durch die Reduktion der Spiegel
von HCV-RNA, wie in einem der beiden oder beiden Assays gemessen. Die
Verringerung des Virustiters um einen Faktor von wenigstens 2 bis
3 log-Einheiten zeigt eine antivirale Wirkung an. SEQUENZPROTOKOLL