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Die
Erfindung betrifft N-Formylhydroxylaminverbindungen, die die Aktivität des als
Peptiddeformylase bekannten bakteriellen Enzyms hemmen. Da von bakteriellem
Wachstum bekannt ist, dass es durch Inhibitoren der Peptiddeformylase
gehemmt wird, wird von den erfindungsgemäßen Verfahren angenommen, dass
sie antibakterielle Mittel einschließen.
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Hintergrund
der Erfindung
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Die
erfindungsgemäßen Verbindungen
sind Inhibitoren der bakteriellen Polypeptiddeformylase (PDF; EC
3.5.1.31).
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Die
gesamte Ribosomen-mediierte Synthese von Proteinen beginnt mit einem
Methioninrest. In Prokaryoten wird die von dem Initiator tRNA getragene
Methionyleinheit vor ihrem Einschluss in ein Polypeptid formyliert.
Folglich ist N-Formylmethionin immer am N-Terminus eines im Entstehen
begriffenen bakteriellen Polypeptids vorhanden. Die meisten reifen
Proteine behalten die N-Formylgruppe oder den terminalen Methioninrest
jedoch nicht. Vor der Methioninentfernung wird eine Deformylierung
benötigt,
da die Methioninaminopeptidase Peptide mit einem N-terminalen Formylmethioninrest
nicht erkennt (Solbiati et al., J. Mol. Biol. 290:607-614, 1999).
Die Deformylierung ist daher ein entscheidender Schritt in der bakteriellen
Proteinbiosynthese, und das verantwortliche Enzym PDF ist für das normale
Bakterienwachstum essentiell. Das Gen, das für PDF codiert (def), ist in
allen pathogenen Bakterien vorhanden, von denen Sequenzen bekannt
sind (Meinnel et al., J. Mol. Biol., 266:939-49, 1997). Obwohl ein Deformylasehomologes
kürzlich
aus den Mitochondrien von menschlichen Zellen geklont wurde (Giglione
et al., EMBO Journal, 19, 5916-5929, 2000), wurde von ihm nicht
gezeigt, dass es funktionell ist, und seine Relevanz ist unbekannt.
Da von einer Anzahl der derzeit verwendeten Antibiotika bekannt
ist, dass sie sowohl auf Bakterien als auch Mitochondrien einwirken,
wird PDF noch immer als Ziel für
die antibakterielle Chemotherapie angesehen (für eine Übersichtsiehe Giglione et al., Mol.
Microbiol., 36: 1197-1205, 2000).
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Die
Isolierung und Charakterisierung von PDF wurde durch das Verständnis der
Wichtigkeit des Metallions im aktiven Zentrum vereinfacht (Groche
et al., Biophys. Biochem. Res. Commun., 246:324-6, 1998). Die Fe2+-Form ist in vivo hochaktiv, aber sie ist
aufgrund von oxidativem Abbau instabil, wenn sie isoliert ist (Rajagopalan
et al., J. Biol. Chem. 273:22305-10, 1998). Die Ni2+-Form
des Enzyms hat eine spezifische Aktivität, die mit der des Eisen(II)-Enzyms
vergleichbar ist, ist aber sauerstoffempfindlich (Ragusa et al.,
J. Mol. Biol. 1998, 280:515-23, 1998). Das Zn2+-Enzym
ist auch stabil, aber fast frei von katalytischer Aktivität (Rajagopalan
et al., J. Am. Chem. Soc. 119:12418-12419, 1997).
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Mehrere
Röntgenkristallstrukturen
und NMR-Strukturen von E. coli PDF, mit oder ohne gebundenen Hemmstoffen,
wurden veröffentlicht
(Chan. et al., Biochemistry 36:13904-9, 1997; Becker et al., Nature
Struct. Biol. 5:1053-8, 1998; Becker et al., J. Biol. Chem. 273:11413-6,
1998; Hao et al., Biochemistry 38:4712-9, 1999; Dardel et al., J.
Mol. Biol. 280:501-13, 1998; O'Connell
et al., J. Biomol. NMR, 13:311-24, 1999), was Ähnlichkeiten der Geometrie
des aktiven Zentrums mit Metalloproteinasen, wie Thermolysin und
Metzincinen, anzeigt.
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Die
Substratspezifität
von PDF wurde intensiv untersucht (Ragusa et al., J. Mol. Biol.
289:1445-57, 1999; Hu et al., Biochemistry 38:643-50, 1999; Meinnel
et al., Biochemistry, 38:4287-95, 1999). Diese Autoren folgern,
dass eine unverzweigte hydrophobe Kette an P1' bevorzugt ist, während eine große Vielzahl
von P2'-Substituenten
akzeptabel sind, und ein aromatischer Amidsubstituent an der P3'-Position vorteilhaft
sein kann. Es gab auch Berichte, dass kleine peptidische Verbindungen,
enthaltend eine H-Phosphonat-(Hu et al., Bioorg. Med. Chem. Lett.,
8:2479-82, 1998) oder eine Tiol-(Meinnel et al., Biochemistry, 38:4287-95,
1999; Huntingdon et al., Biochemistry, 39:4543-51, 2000; Wie et
al., J. Combinatorial Chem., 2:650-57, 2000) Metallbindungsgruppe
mikromolare Hemmstoffe für
PDF sind. Von Peptidaldehyden, wie Calpeptin (N-Cbz-Leu-Norleucinal),
wurde auch gezeigt, dass sie PDF hemmen (Durand et al., Arch. Biochem.
Biophys., 367:297-302, 1999). Kürzlich
wurde von dem natürlich
vorkommenden Hydroxaminsäure-Antibiotikum
Actinonin, dessen Ziel der antibakteriellen Aktivität bisher
unbekannt war, gezeigt, dass es ein potenter Hemmstoff von Polypeptiddeformylase
ist (WO 99/39704, und Chen et al., Biochemistry, 39:1256-62, 2000).
Beispiele nicht-peptidischer PFD-Inhibitoren mit Carbonsäure-(Green
et al., Arch. Biochem. Biophys. 375:355-8, 2000; Jayasekera et al.,
ebd., 381:313-6, 2000) oder Hydroxaminsäure-(Apfel et al., J. Med.
Chem., 43:2324-31, 2000) Metallbindungsgruppen sind auch bekannt.
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Es
wurde berichtet, dass PDF in eukaryotischen Parasiten, wie Plasmodium
falciparum, vorhanden ist (Meinnel, Parasitology Today, 16: 165-8,
2000). Diese Autoren haben Belege für das Vorhandensein von PDF in
anderen Parasiten von Menschen, wie in den kinetoplastidischen Protozonparasiten
Trypanosoma brucei und Leishmania major, gefunden. Basierend auf
diesen Befunden wurde vorausgesagt, dass Hydroxaminsäure- und
N-Formylhydroxylaminverbindungen, mit denen sich diese Erfindung
befasst, antiprotozoale Aktivität besitzen
und nützlich
für die
Behandlung von Malaria und anderen Protozon-Krankheiten sind.
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Verschiedene
Patentanmeldungen beschreiben antibakterielle Hydroxaminsäure- und
N-Formylhydroxylaminmittel, deren Aktivität der Hemmung von PDF zugeschrieben
wird. Diese Veröffentlichungen
schließen
unsere anhängigen
Internationalen Anmeldungen Nrn. WO 99/39704, WO 99/59568, WO 00/35440,
WO 00/44373, WO 00/58294 und WO 00/61134, sowie WO 01/40198 (Aventis),
WO 01/44179 (Versicor), WO 01/44178 (Versicor) und WO 01/38561 (Questcor)
ein.
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Ferner
ist Actinonin ein natürlich
vorkommendes antibakterielles Mittel mit einer Hydroxaminsäuregruppe,
und von bestimmten Derivaten von Actinonin ist auch bekannt, dass
sie antibakterielle Aktivität
besitzen (siehe z.B. Bouboutou et al., Colloq. INSERM (1989) 174
(Forum Pept. 2nd, 1988), 341-4; Lelevre
et al., Pathol. Biol. (1989), 37(1), 43-46; Broughton et al., J.
Chem. Soc. Perkin Trans. 1 (1975) (9), 857-60). Von der antibakteriellen
Aktivität
von Actinonin wurde gezeigt, dass sie zumindest teilweise auf die
Hemmung von PDF zurückzuführen ist
(WO 99/39704 und andere Veröffentlichungen).
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Kurze Beschreibung
der Erfindung
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Diese
Erfindung basiert auf der Entdeckung einer Klasse von N-Formylhydroxylaminderivaten,
die Hemmstoffe der Aktivität
von PDF sind. Von Verbindungen in dieser Klasse wird daher angenommen,
dass sie antibakterielle Aktivität
besitzen. Die Klasse schließt
neue Strukturen ein, die einen Teil der Erfindung bilden. Außerdem ist
innerhalb des Umfangs der Erfindung ein Verfahren zur Identifizierung
von antibakteriellen Mitteln aus dieser Klasse von erfindungsgemäßen PDF-Inhibitoren.
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Detaillierte
Beschreibung der Erfindung
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Erfindungsgemäß wird eine
Verbindung der Formel (I) oder ein Salz oder Hydrat davon bereitgestellt:
worin:
Z ein Radikal
der Formel -N(OH)CH(=O) darstellt;
X ein gerades oder verzweigtes
zweiwertiges C
1-C
6-Alkylen-,
C
2-C
6-Alkenylen-
oder C
2-C
6-Alkinylenradikal darstellt;
n
0 oder 1 ist; und
R eine gegebenenfalls substituierte carbocyclische
oder heterocyclische Gruppe darstellt,
worin
die carbocyclische
Gruppe ein 3- bis 10-gliedriger(s) Ring oder Ringsystem ist, dessen
Ringatome alle Kohlenstoff sind, und
die heterocyclische Gruppe
ein 5- bis 8-gliedriger aromatischer oder nicht-aromatischer heterocyclischer
Ring, enthaltend ein oder mehrere Heteroatome, ausgewählt aus
S, N und O, und optional anneliert mit einem Benzyl- oder einem
zweiten solchen heterocyclischen Ring ist, und gegebenenfalls substituiert
mit bis zu 4 Substituenten substituiert bedeutet, von denen jeder
unabhängig
(C
1-C
6)Alkyl, Phenyl,
Benzyl, (C
1-C
6)Alkoxy,
Benzyloxy, Benzyloxy(C
1-C
6)alkyl,
Phenoxy, Phenoxy(C
1-C
6)alkyl,
Hydroxy, Mercapto, (C
1-C
6)Alkylthio,
Amino, Halogen (einschließlich
Fluor, Chlor, Brom und Iod), Trifluormethyl, Cyano, Nitro, Oxo,
-COOH, -CONH
2, -COR
A, -COOR
A, -NHCOR
A, -CONHR
A, -NHR
A, -NR
AR
B oder -CONR
AR
B sein kann, worin
R
A und R
B unabhängig eine (C
1-C
6)Alkylgruppe
sind; und in dem Fall, wo substituiert durch Phenyl, Benzyl, Phenyl(C
1-C
6)alkoxy, Benzyloxy,
Benzyloxy(C
1-C
6)alkyl,
Phenoxy oder Phenoxy(C
1-C
6)alkyl
substituiert bedeutet, der Phenylring selbst mit einem von (C
1-C
6)Alkyl, Hydroxy,
Mercapto, (C
1-C
6)Alkylthio,
Amino, Halogen (einschließlich
Fluor, Chlor, Brom und Iod), Trifluormethyl, Cyano, Nitro, Oxo,
-COOH, -CONH
2, -COR
A,
-COOR
A, -NHCOR
A,
-CONHR
A, -NHR
A,
-NR
AR
B oder -CONR
AR
B substituiert
sein kann, worin R
A und R
B unabhängig eine
(C
1-C
6)Alkylgruppe sind.
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Gemäß einem
weiteren erfindungsgemäßen Aspekt
wird ein Verfahren zur Identifikation von antibakteriellen Verbindungen
bereitgestellt, das das Screenen von Testverbindungen auf ihre Fähigkeit,
PDF in vitro zu hemmen, das Auswählen
derjenigen Verbindungen, die diese Fähigkeit zeigen, und das Testen
dieser auf ihre Fähigkeit,
Bakterienwachstum zu hemmen, umfasst. Der Test auf die Fähigkeit,
Bakterienwachstum zu hemmen, kann unter Verwendung von klassischen
Platten- oder Nährlösungskultur-Bakterienwachstumshemmungs-Studien
durchgeführt
werden.
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Wie
hierin verwendet, bedeutet der Begriff "(C1-C6)Alkyl" eine
gerad- oder verzweigtkettige Alkyleinheit mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen,
einschließlich
z.B. Methyl, Ethyl, n-Propyl, Isopropyl, n-Butyl, Isobutyl, sec-Butyl,
t-Butyl, n-Pentyl und n-Hexyl.
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Wie
hierin verwendet, bedeutet der Begriff "zweiwertes (C1-C6)Alkylenradikal" eine gesättigte Kohlenwasserstoffkette
mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen und zwei ungesättigten Valenzen.
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Wie
hierin verwendet, bedeutet der Begriff "(C2-C6)Alkenyl" eine
gerad- oder verzweigtkettige Alkenyleinheit mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen
mit zumindest einer Doppelbindung von entweder E- oder Z-Stereochemie,
wo zutreffend. Der Begriff schließt z.B. Vinyl, Allyl, 1- und
2-Butenyl und 2-Methyl-2-propenyl
ein.
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Wie
hierin verwendet, bedeutet der Begriff "zweiwertiges (C2-C6)Alkenylenradikal" eine Kohlenwasserstoffkette mit 2 bis
6 Kohlenstoffatomen, zumindest einer Doppelbindung, und zwei ungesättigten
Valenzen.
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Wie
hierin verwendet, bedeutet der Begriff "C2-C6-Alkinyl" geradkettige
oder verzweigtkettige Kohlenwasserstoffgruppen mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen
und zusätzlich
einer Dreifachbindung. Dieser Begriff würde z.B. Ethinyl, 1-Propinyl,
1- und 2-Butinyl, 2-Methyl-2-propinyl, 2-Pentinyl, 3-Pentinyl, 4-Pentinyl,
2-Hexinyl, 3-Hexinyl, 4-Hexinyl und 5-Hexinyl einschließen.
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Wie
hierin verwendet, bedeutet der Begriff "zweiwertiges (C2-C6)Alkinylenradikal" eine Kohlenwasserstoffkette mit 2 bis
6 Kohlenstoffatomen, zumindest einer Dreifachbindung und zwei ungesättigten
Valenzen.
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Wie
hierin verwendet, schließt
der unqualifizierte Begriff "Heterocyclyl" oder "heterocyclisch" das unten definierte "Heteroaryl" ein und bedeutet
insbesondere einen 5- bis 8-gliedrigen aromatischen oder nicht-aromatischen
heterocyclischen Ring, enthaltend ein oder mehrere Heteroatome,
ausgewählt
aus S, N und O, und optional anneliert mit einem Benzyl oder einem
zweiten heterocyclischen Ring, und der Begriff schließt z.B. Pyrrolyl-,
Furyl-, Thienyl-, Piperidinyl-, Imidazolyl-, Oxazolyl-, Thiazolyl-,
Thiadiazolyl-, Thiazepinyl-, Pyrazolyl-, Pyridinyl-, Pyrrolidinyl-,
Pyrimidinyl-, Morpholinyl-, Piperazinyl-, Indolyl-, 1,4-Dihydrochinolyl-,
4H-Chromenyl- und Benzimidazolylringe ein.
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Wie
hierin verwendet, bezieht sich der Begriff "Heteroaryl" auf einen 5- oder 6-gliedrigen aromatischen Ring,
enthaltend ein oder mehrere Heteroatome, und optional anneliert
mit einem Benzyl- oder Pyridylring; und auf Gruppen, bestehend aus
(a) zwei solchen monocyclischen oder annelierten Ringen, die covalent
verbunden sind; oder (b) einen solchen monocyclischen oder annelierten
Ring, kovalent verbunden mit einer Arylgruppe. Illustrativ für solche
Gruppen sind Thienyl, Furyl, Pyrrolyl, Imidazolyl, Benzimidazoyl,
Thiazolyl, Pyrazolyl, Isoxazolyl, Isothiazolyl, Triazolyl, Thiadiazolyl,
Oxadiazolyl, Pyridinyl, Pyridazinyl, Pyrimidinyl, Pyrazinyl, Triazinyl,
4-([1,2,3]-Thiadiazolyl-4-yl)phenyl
und 5-Isoxazol-3-ylthienyl.
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Wie
hierin verwendet, bezieht sich der unqualifizierte Begriff "Carbocyclyl" oder "carbocyclisch" auf einen 3- bis
10-gliedrigen Ring oder ein Ringsystem, dessen Ringatome alle Kohlenstoff
sind, und schließt
Cycloalkyl-, Cycloalkenyl- und carbocyclische Arylgruppen ein.
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Wie
hierin verwendet, bedeutet der Begriff "Cycloalkyl" eine gesättigte alicyclische Einheit
mit 3 bis 8 Kohlenstoffatomen, der benz-anneliert sein kann, und
schließt
z.B. Cyclopropyl, Cyclobutyl, Cyclopentyl, Cyclohexyl, Cycloheptyl
und Cyclooctyl ein.
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Wie
hierin verwendet, bedeutet der Begriff "Cycloalkenyl" eine ungesättigte alicyclische Einheit
mit 5 bis 10 Kohlenstoffatomen und schließt z.B. Cyclopentenyl, Cyclohexenyl,
Cycloheptenyl und Cyclooctenyl ein. Der Ring kann mehr als eine
Doppelbindung enthalten.
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Wie
hierin verwendet, bezieht sich der Begriff "Aryl" auf
eine mono- oder bicyclische carbocyclische aromatische Gruppe, und
auf Gruppen, bestehend aus zwei kovalent verbundenen mono- oder
bicyclischen carbocyclischen aromatischen Gruppen. Illustrativ für solche
Gruppen sind Phenyl, Biphenyl und Naphthyl.
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Außer in dem
Kontext, in dem er auftritt, anders angegeben, bedeutet der Begriff "substituiert", wie auf jede Einheit
hierin angewandt, mit bis zu vier Substituenten substituiert, von
denen jeder unabhängig
(C1-C6)Alkyl, Phenyl,
Benzyl, (C1-C6)Alkoxy,
Benzyloxy, Benzyloxy (C1-C6)alkyl,
Phenoxy, Phenoxy(C1-C6)alkyl,
Hydroxy, Mercapto, (C1-C6)Alkylthio,
Amino, Halogen (einschließlich
Fluor, Chlor, Brom und Iod), Trifluormethyl, Cyano, Nitro, Oxo,
-COOH, -CONH2, -CORA,
-COORA, -NHCORA,
-CONHRA, -NHRA,
-NRARB oder -CONRARB sein kann, worin
RA und RB unabhängig eine
(C1-C6)Alkylgruppe
sind. In dem Falle, wo "substituiert" durch Phenyl, Benzyl,
(C1-C6)Alkoxy, Benzyloxy,
Benzyloxy(C1-C6)alkyl,
Phenoxy oder Phenoxy(C1-C6)alkyl
substituiert bedeutet, kann der Phenylring davon selbst mit jedem
von (C1-C6)Alkyl,
Hydroxy, Mercapto, (C1-C6)Alkylthio,
Amino, Halogen (einschließlich
Fluor, Chlor, Brom und Iod), Trifluormethyl, Cyano, Nitro, Oxo,
-COOH, -CONH2, -CORA,
-COORA, -NHCORA,
-CONHRA, -NHRA,
-NRARB, oder -CONRARB substituiert
sein, worin RA und RB unabhängig eine
(C1-C6)Alkylgruppe
sind.
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Es
ist bevorzugt, dass X ein C1-C3-Alkylenradikal,
spezifischer ein Methylenradikal ist, wenn n 1 ist.
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R
kann z.B. Cyclopentyl, Cyclohexyl, Phenyl oder Naphthyl sein. Die
Substituenten, die in R vorhanden sein können, sind die oben in der
Definition von "substituiert" Aufgeführten und
schließen
verestertes Carboxyl, Chlor und Fluor, Methyl und Ethyl, Carbamat
und Benzyloxymethyl ein.
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Spezielle
erfindungsgemäße Verbindungen
schließen
diejenigen der Beispiele hierin ein.
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Erfindungsgemäße Verbindungen
können
durch N-Formylierung (z.B. unter Verwendung von Formylessigsäureanhydrid)
einer Verbindung der Formel (II), worin X, R und n wie in Bezug
auf Formel (I) definiert sind, und P eine O-Schutzgruppe ist,
gefolgt von der Entfernung
der Schutzgruppe P hergestellt werden. P kann z.B. Benzyl sein,
in welchem Fall die Entfernung durch katalytische Hydrierung bewirkt
werden kann.
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Die
Verbindungen der Formel (II) können
durch Kuppeln einer Carbonsäure
der Formel (III) mit einem Amin der Formel (IV)
worin X, R, P und n wie in
Bezug auf Formel (II) definiert sind, und P
1 eine
N-Schutzgruppe ist, gefolgt von Entfernung von P
1,
hergestellt werden. P
1 kann z.B. t-Butoxycarbonyl
sein, in welchem Fall die Entfernung von P
1 durch
saure Hydrolyse bewirkt werden kann. Standardpeptidkupplungsverfahren
können
für die
Kupplungsreaktion verwendet werden.
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Die
Verbindungen der Formeln (III) und (IV) sind kommerziell erhältlich oder
können
aus kommerziell erhältlichen
Vorstufen unter Verwendung von Literaturverfahren hergestellt werden.
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Spezielle
Beispiele der erfindungsgemäßen Verbindungen
schließen
diejenigen der Beispiele hierin ein.
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Die
folgenden Abkürzungen
werden durchgängig
verwendet:
- WSCDI
- Wasserlösliches
Carbodiimid
- DMF
- Dimethylformamid
- ESMS
- Elektrospraymassenspektroskopie
- HOBt
- 1-Hydroxy-7-benzotriazol
- HPLC
- Hochleistungsflüssigkeitschromatographie
- LRMS
- Massenspektrometrie
mit niedriger Auflösung
- NMR
- Kernmagnetresonanz
- RT
- Retentionszeit
- THF
- Tetrahydrofuran
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1H- und 13-Spektren
wurden unter Verwendung eines Bruker DPX 250-Spektrometers bei 250,1
MHz (62,5 MHz für 13C) und eines Bruker AMX 500-Spektrometers
bei 500 MHz (150 MHz für 13C) aufgezeichnet. Die Massenspektren wurden
unter Verwendung eines Perkin Elmer Sciex API 165 erhalten. Die
analytische HPLC lief auf einem Beckman System Gold unter Verwendung
einer Waters Symmetry C18-Säule
(50 mm, 4,6 mm) mit 20 bis 90 % Lösungsmittel B-Gradient (1,5
ml/min) als mobiler Phase. [Lösungsmittel
A: 0,05 % TFA in 10 % MeCN 90 % Wasser, Lösungsmittel B: 0,05 % TFA in
10 % Wasser 90 % MeCN, 5 min Gradientenzeit], Detektionswellenlänge bei
220 oder 214 nm. Die präparative
HPLC lief auf einem Gilson Autoprep-Instrument unter Verwendung einer C18
Waters delta prep-pak-Kartusche
(15 μm,
300 A, 25 mm, 10 mm). Das verwendete Verfahren benutzt eine konstante
Flussgeschwindigkeit (15 ml/min) und das Lösungsmittel A (90 % H2O–10
% Acetonitril) und das Lösungsmittel
B (10 % H2O–90 % Acetonitril). Die Lösungsmittelzusammensetzung
variiert wie folgt: 0 bis 4 min isokratisch 9/1 Lösungsmittel
A/Lösungsmittel
B, 4 bis 12 min Gradient 9/1 Lösungsmittel
A/Lösungsmittel
B bis 1/9 Lösungsmittel
A/Lösungsmittel
B, 12 bis 18 min isokratisch 1/9 Lösungsmittel A/Lösungsmittel
B und 18 bis 20 min Gradient 1/9 Lösungsmittel A/Lösungsmittel
B bis 9/1 Lösungsmittel
A/Lösungsmittel
B. Die UV-Detektion war bei 220 oder 214 nm. Die Reagenzien wurden,
wo notwendig, durch Standardtechniken gereinigt und getrocknet.
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Beispiel
1 N-Cyclohexyl-2-(formylhydroxyamino)-acetamid
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Die
Titelverbindung wurde wie unten beschrieben hergestellt: Schema
1
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Reagenzien
und Bedingungen: A: Tetrabutylammoniumhydrid, Natriumhydrid, Bromessigsäure, THF, O/N;
B: HOBt, WSCDI, DMF; C: gesättigte
HCl/Dioxan; D. Formylessigsäureanhydrid,
CH2Cl2 und E: Pd/C,
H2, EtOH.
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Schritt A: N-tert-Butoxycarbonylbenzyloxyaminoessigsäure
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Zu
einer Lösung
von tert-Butyl-N-(benzyloxy)carbamat (2,0 g, 9,0 mmol), Bromessigsäure (1,4
g, 9,9 mmol) und Tetrabutylammoniumiodid (330 mg, 9,9 mmol) in wasserfreiem
THF (80 ml) wurde eine 60 %ige Dispersion von Natriumhydrid in Öl (0,8 g,
18,8 mmol) unter einer inerten Atmosphäre bei 0°C zugegeben. Man ließ die Reaktionsmischung
auf Raumtemperatur erwärmen
und rührte über Nacht
bei Raumtemperatur. Die Reaktion wurde mit Wasser (5 ml) gequencht,
und das Lösungsmittel
wurde unter reduziertem Druck entfernt. Der Rückstand wurde in 1 M Na2CO3 (200 ml) gelöst und mit
EtOAc (200 ml) gewaschen. Die basische wässrige Phase wurde mit konzentrierter
Salzsäure
auf pH = 3 angesäuert,
und die organischen Stoffe wurden in EtOAc (200 ml) extrahiert.
Die organische Phase wurde mit Salzlösung (200 ml) gewaschen und über wasserfreiem
Magnesiumsulfat getrocknet, und das Lösungsmittel wurde im Vakuum
entfernt. Die Titelverbindung wurde als gelbes Öl erhalten (1,5 g, 58 %).
1H-NMR δ (CDCl3): 7,41–7,33
(5H, m), 4,89 (2H, s), 4,10 (2H, s) und 1,50 (9H, s).
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Schritt B: 2-Benzyloxyamino-N-tert-butoxycarbonyl-N-cyclohexylacetamid
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Zu
einer Lösung
von Cyclohexylamin (320 μl,
2,8 mmol), HOBt (280 mg, 2,1 mmol) und WSCDI (390 mg, 2,1 mmol)
in DMF (15 ml) wurde eine Lösung
von N-tert-Butoxycarbonylbenzyloxyaminoessigsäure (480 mg, 1,7 mmol) in DMF
(5 ml) gegeben. Die Reaktionsmischung wurde über Nacht gerührt. Das
Lösungsmittel wurde
unter reduziertem Druck entfernt, und der Rückstand wurde in EtOAc (80
ml) wieder gelöst
und mit 1 N HCl (80 ml), 1 M Na2CO3 (80 ml), Salzlösung (80 ml) gewaschen und über wasserfreiem
Magnesiumsulfat getrocknet. Das Lösungsmittel wurde unter reduziertem
Druck entfernt, um die Titelverbindung als weißen kristallinen Feststoff
zu ergeben (495 mg, 80 %). 1H-NMR δ (CDCl3): 7,43–7,31
(5H, m), 5,93 (1H, d), 4,90 (2H, s), 4,01 (2H, s), 3,87–3,68 (1H,
m), 1,92–1,79
(2H, m), 1,76–1,62
(3H, m) und 1,43–1,04
(5H, m).
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Schritt C: 2-Benzyloxyamino-N-cyclohexylacetamid
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Eine
gesättigte
Lösung
von HCl in Dioxan (8 ml) wurde zu 2-Benzyloxyamino-N-tert-butoxycarbonyl-N-cyclohexylacetamid
(495 μl,
1,4 mmol) gegeben, und die Reaktionsmischung wurde 4 h gerührt. Das
Lösungsmittel
wurde unter reduziertem Druck entfernt, und die Reaktionsmischung
wurde azeotrop mit Toluol destilliert (2 × 10 ml). Die Rohmischung wurde
in Dichlormethan (15 ml) suspendiert, und auf Polymer aufgebrachtes
Carbonatharz (780 mg, 2,7 mmol) wurde zugegeben. MeOH (5 ml) wurde
zugegeben, um die Lösung der
Rohmischung zu unterstützen.
Die Harzmischung wurde 5 h geschüttelt.
Das Harz wurde durch Filtration entfernt, und das Lösungsmittel
wurde unter reduziertem Druck entfernt, um das Rohprodukt als farbloses Öl zu ergeben
(360 mg, 100 %). Das Produkt wurde ohne jede Reinigung umgesetzt.
ES-MS-Ionen:
M + 1 = 263, M + Na = 285.
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Schritt D: 2-(Benzyloxyformylamino)-N-cyclohexylacetamid
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Formylessigsäureanhydrid
(300 μl,
3,5 mmol) wurde zu einer Lösung
von 2-Benzyloxyamino-N-cyclohexylacetamid (360 mg, 1,4 mmol) in
Dichlormethan (20 ml) zugegeben. Die Reaktionsmischung wurde über Nacht
gerührt.
Das Lösungsmittel
wurde unter reduziertem Druck entfernt, und das Rohprodukt wurde
durch Flash-Chromatographie (Eluent: EtOAc) gereinigt.
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Das
Produkt wurde als weißer
Feststoff erhalten (278 mg, 70 %). 1H-NMR δ (CDCl3): 8,16 (1H, s), 7,45–7,32 (5H, m), 5,89 (1H, s),
4,94 (2H, s), 4,17 (2H, s), 3,88–3,70 (1H, m), 1,95–1,83 (2H,
m), 1,76–1,62 (2H,
m), 1,61–1,52
(1H, m), 1,48–1,26
(2H, m) und 1,25–1,05
(3H, m).
-
Schritt E: N-Cyclohexyl-2-(formylhydroxyamino)-acetamid
-
Zu
einer Lösung
von 2-(Benzyloxyformylamino)-N-cyclohexylacetamid (3,87 mg, 1,4
mmol) in EtOH (20 ml) wurde nasses Palladium auf Aktivkohle (60
mg) unter einer inerten Atmosphäre
zugegeben. Wasserstoffgas wurde 40 min durch die Reaktionsmischung
geblubbert. Die Reaktionsmischung wurde unter einer inerten Atmosphäre 30 min
gerührt,
und der Katalysator wurde abfiltriert. Das Lösungsmittel wurde unter reduziertem
Druck entfernt, um die Titelverbindung als weißen Feststoff (185 mg, 96 %)
zu ergeben.
-
Die
Verbindungen von Beispielen 2 bis 8 wurden durch die in Schema 1
umrissene synthetische Route und wie im Detail für Beispiel 1 beschrieben hergestellt.
-
Die
Verbindungen der Beispiele 3, 6 und 7 wurden durch präparative
HPLC gereinigt.
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-
-
Die
Verbindungen von Beispielen 2 bis 8 werden wie folgt benannt:
- Beispiel
2: N-Cyclopentyl-2-(formylhydroxyamino)-acetamid
- Beispiel 3: 2-(Formylhydroxyamino)-N-methyl-N-naphthalin-1-ylmethylacetamid
- Beispiel 4: 2-(Formylhydroxyamino)-N-indan-1-yl-acetamid
- Beispiel 5: 2-[2-(Formylhydroxyamino)acetylamino]-cyclopentancarbonsäureethylester
- Beispiel 6: N-(1R-2R-Benzyloxycyclohexyl)-2-(formylhydroxyamino)-acetamid
- Beispiel 7: 2-(Formylhydroxyamino)-N-(1-naphthalin-1-yl-ethyl)-acetamid
- Beispiel 8: 2-(Formylhydroxyamino)-N-(1R-2R)-(2-hydroxycyclohexyl)-acetamid
-
Die
obigen Verbindungen wurden durch das in der Internationalen Patentanmeldung
Nr. WO 99/39704 beschriebene Verfahren auf ihre Fähigkeit
getestet, die Aktivität
von E. coli-PDF zu hemmen, und von ihnen wurde gefunden, dass sie
die PDF-Aktivität
hemmen (IC50s < 50 μM).