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Hintergrund
der Erfindung
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Gegenstand
der Erfindung sind Sensoren mit positiver Antwort und insbesondere
enzymatische Biosensoren, in denen zwei Reaktionsschemen eine positive
Antwort liefern.
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Es
gibt viele Arten von Sensoren, die entwickelt wurden, um die Gegenwart
von chemischen Spezies nachzuweisen, beispielsweise auf Oberflächen oder
in Lösungen.
Derartige Sensoren zeigen Signale, die auf einer großen Vielfalt
von chemischen, elektrischen oder physikalischen Antworten beruhen.
Viele dieser Sensoren beruhen auf „negativen Antworten". In Sensoren mit
negativer Antwort inhibiert oder verzögert der chemische Analyt von
Interesse einen chemischen oder physikalischen Prozess, der ansonsten
im Sensor bei Abwesenheit des Analyten stattfinden würde. Der
Begriff „Sensor
mit negativer Antwort" bezeichnet
somit allgemein Sensoren, in denen die Gegenwart eines Zielanalyten
zur Abwesenheit von oder der Verringerung einer Signaländerung
oder einer Signaländerung
führt.
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Enzymatische
Proteine sind insofern bemerkenswerte natürliche Katalysatoren, da sie
selektiv viele Reaktionen unter relativ milden Reaktionsbedingungen
katalysieren. Enzyme bieten auch die Möglichkeit, stereo- und regioselektive
Reaktionen auszuführen,
die mit der konventionellen Chemie nicht leicht erzielt werden.
Wie hierin verwendet, bezeichnet der Begriff „Enzym" allgemein Proteine, die biochemische
Reaktionen katalysieren. Diese „Biopolymere" schließen Amid-verknüpfte Aminosäuren ein
und haben normalerweise Molekulargewichte von 5 000 oder mehr. Eine
Verbindung, für
die ein bestimmtes Enzym eine Reaktion katalysiert, wird normalerweise
als ein „Substrat" des Enzyms bezeichnet.
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Im
Allgemeinen werden sechs Klassen oder Arten von Enzymen (wie durch
die Art der Reaktion, die katalysiert wird, klassifiziert wird)
identifiziert. Enzyme, die Reduktion/Oxidation oder Redoxreaktionen
katalysieren, werden allgemein als EC 1 (Enzymklasse 1) Oxidoreduktasen
bezeichnet. Enzyme, die die Übertragung
von spezifischen Radikalen oder Gruppen katalysieren, werden allgemein
als EC 2 Transferasen bezeichnet. Enzyme, die Hydrolyse katalysieren,
werden allgemein als EC 3 Hydrolasen bezeichnet. Enzyme, die eine
Abspaltung von einem oder eine Addition an ein Substrat von spezifischen
chemischen Gruppen katalysieren, werden allgemein als EC 4 Lyasen
bezeichnet. Enzyme, die eine Isomerisierung katalysieren, werden
allgemein als EC 5 Isomerasen bezeichnet. Enzyme, die eine Verknüpfung oder
gemeinsame Bindung von Substrateinheiten katalysieren, werden allgemein
als EC 6 Ligasen bezeichnet.
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Es
ist seit den frühen
1960ern bekannt, dass Enzyme nützliche
Werkzeuge zum Nachweisen der Gegenwart von chemischen Spezies sind.
Rogers, K. R., Biosensors Bioelectronics, 10, 533 (1995). Es wurde eine
Anzahl von enzymatischen Biosensoren entwickelt, um eine Vielzahl
von verschiedenen Verbindungen nachzuweisen, einschließlich beispielsweise
Glucose, Creatinin, Harnstoff und Cholinesteraseinhibitoren. Parente,
A. H., Marques, E. T. Jr., Appl. Biochem. Biotechnol. 37, 3, 267
(1992); Yang, S., Atanasov, P., Wilkins, E., Ann. Biomed. Eng.,
23, 6, 833 (1995). U.S.-Pat. Nr. 5 858 186 beschreibt einen Harnstoff-basierten
Biosensor, in dem Substrathydrolyse mit einer pH-Elektrode kontrolliert
wird. U.S.-Patente
Nr. 5 945 343 und 5 958 786 beschreiben Enzym-basierte Polymersensoren,
die bei Gegenwart von Ammoniak fluoreszieren, das enzymatisch aus
Harnstoff bzw. Creatin gebildet wird. Außerdem beschreibt U.S.-Patent
Nr. 4 324 858 die Nutzung von Cholinesterase für den kolorimetrischen Nachweis
von Organophosphor-Pestiziden
und -Nervenkampfstoffen. Ein ähnliches
Patent, U.S.-Patent Nr. 4 525 704, beschreibt die Verwendung von
Cholinesterasen und elektrischen Strömen beim Nachweisen von toxischen
Gasen.
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Im
Allgemeinen funktionieren enzymatische Biosensoren durch ein von
zwei Verfahren: (1) das wahrnehmende Enzym wandelt eine ansonsten
nicht-nachweisbare Verbindung in eine andere oder eine Reihe von Verbindungen
um, die durch visuelle, chemische oder elektrische Techniken nachgewiesen
werden können; oder
(2) das Enzym wird durch die Gegenwart der Verbindung von Interesse
inhibiert und die Enzyminhibierung ist mit einer messbaren Quantität verbunden.
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Unabhängig von
dem Nutzungsverfahren sind die Signale von Enzymbasierten Biosensoren
durch die Art der Enzymaktivität
häufig
bei praktischer Anwendung begrenzt. Nur im Fall von Enzymsubstratnachweis liefert
der Sensor in Gegenwart des Zielanalyten eine positive Antwort.
Mit anderen Worten zeigt eine wahrnehmbare Veränderung im Sensor die Gegenwart
eines Zielanalyten an. Falls der Nachweis von Enzyminhibitoren oder
der Nachweis von Substratmangel gewünscht wird, beruhen existierende
Ansätze
auf negativen Antwortsignalen oder der Abwesenheit oder dem Abfall
einer enzymatischen Reaktion, um die Gegenwart von Inhibitoren oder
die Abwesenheit von Zielverbindungen anzuzeigen.
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Beispielsweise
basieren viele gewerblich erhältliche
Sensoren für
Nervenkampfstoff auf der Inhibierung von Cholinesterasen. Die Gegenwart
von Nervenkampfstoffen blockiert die katalystische Seite auf der Cholinesterase,
was ihre Fähigkeit,
Reaktionen zu katalysieren, ausschaltet. Solch ein Sensor wird durch
Aussetzen des wahrnehmenden Enzyms (Cholinesterase) einer bedenklichen
Umgebung eingesetzt. Cholinesterasesubstrat wird später angewendet.
In Abhängigkeit
von dem Substrat oder dem eingesetzten Assay-System kann Cholinesteraseaktivität zu einer
pH-Änderung,
Farbveränderung
oder einem Fluoreszenzsignal führen.
In jedem dieser Systeme mit negativer Antwort tritt eine Signaländerung
nur bei Abwesenheit vom Analyten (Nervenkampfstoffe) auf. Das Anfangssignal
des Sensors ist bei Gegenwart des Analyten unverändert. Kumaran, S. und Morita,
M. Talanta, 42, 649 (1995). Campanella, L., Colapicchioni, C., Favero,
G., Sammartino, M. P. und Tomassetti, M. Sensors and Actuators B,
33, 25 (1996). Hart, A. L., Collier, W. A. und Janssen, D. Biosensors & Bioelectronics,
12, 545-654 (1997). Cho, Y. A., Lee, H. S., Cha, G. S. und Lee,
Y. T. Biosensors & Bioelectronics,
14, 387-390 (1999). Bachmann, T. T. und Schmidt, R. D. Analytica
Chimica Acta, 401, 95 (1999). Diaz, A. und Ramos Peinado, M. C.
Sensors and Actuators B, 38-39, 426 (1997).
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Es
ist sehr wünschenswert,
Sensoren und ein Messverfahren zu entwickeln, durch die die nicht-intuitive
Eigenschaft von Sensoren mit negativer Antwort zu einem intuitiveren
System mit positiver Antwort verändert
werden kann.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Im
Allgemeinen stellt die vorliegende Erfindung Sensoren und Verfahren
bereit, in denen die nicht-intuitive Eigenschaft eines früheren Sensors
mit negativer Antwort zu einem intuitiveren System mit positiver
Antwort verändert
wird. Die vorliegende Erfindung ist für die Anwendung in enzymatischen
Biosensoren und enzymatischen Biosensing-Verfahren gut geeignet.
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In
einem Aspekt stellt die vorliegende Erfindung einen Sensor zum Nachweisen
eines Analyten in einer Umgebung bereit, einschließlich eines
ersten Reaktionssystems, das mindestens ein erstes Enzym und mindestens
ein Substrat für
das erste Enzym einschließt.
Der Analyt inhibiert die Reaktion des Substrats, die durch das erste
Enzym katalysiert wird (mit anderen Worten, der Analyt inhibiert
das erste Enzym). Der Sensor schließt weiter mindestens ein zweites
Reaktionssystem ein, das bei Inhibierung des ersten Enzyms einen
ersten nachweisbaren Zustand erzeugt. In einigen Ausführungsformen
kann die Reaktion des ersten Reaktionssystems einen zweiten nachweisbaren
Zustand, verschieden vom ersten nachweisbaren Zustand, erzeugen.
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In
einer Ausführungsform
verursacht die Reaktion des ersten Reaktionssystems (das heißt die Reaktion
des Substrats, die durch das erste Enzym katalysiert wird) eine
pH-Änderung
in einer ersten Richtung und die Reaktion des zweiten Reaktionssystems
verursacht eine pH-Änderung
in einer zweiten Richtung, der ersten Richtung entgegengesetzt.
Das erste Enzym kann beispielsweise eine Hydrolase sein, die Hydrolysereaktionen
katalysiert, was normalerweise zu einer pH-Änderung
führt.
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Das
zweite Reaktionssystem kann beispielsweise ein zweites Enzym und
ein Substrat für
das zweite Enzym einschließen.
Das zweite Reaktionssytem kann auch eine nichtenzymatische, chemische
Reaktion einschließen.
Im Fall, dass das zweite Reaktionssystem ein zweites Enzym einschließt, kann
das erste Enzym beispielsweise eine Hydrolase sein und das zweite
Enzym kann beispielsweise eine andere Hydrolase sein.
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Das
erste Enzym und/oder das zweite Enzym kann beispielsweise in einem
Polymermedium (beispielsweise in einem schwammartigen Polyurethan)
immobilisiert sein oder in Lösung
sein. Substrate können beispielsweise
zum Polymermedium in Lösung
oder als ein Pulver gegeben werden.
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Der
erste nachweisbare Zustand kann beispielsweise eine kolorimetrische
Veränderung
sein. Wie hierin verwendet, bezeichnet die Formulierung „kolorimetrische
Veränderung" im Allgemeinen eine
nachweisbare Veränderung
der Farbe. Die kolorimetrische Veränderung kann mit dem menschlichen
Auge oder mit in der Technik bekannter Instrumentierung nachgewiesen
werden.
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Wie
vorstehend dargelegt, kann die Reaktion des ersten Reaktionssystems
einen zweiten nachweisbaren Zustand erzeugen, der vom ersten nachweisbaren
Zustand verschieden ist. Beispielsweise kann der erste nachweisbare
Zustand aus der Gegenwart eines ersten pH-empfindlichen Farbstoffs,
der eine kolorimetrische Veränderung
erzeugt, entstehen und der zweite nachweisbare Zustand kann eine
kolorimetrische Veränderung,
die von der kolorimetrischen Veränderung
des ersten nachweisbaren Zustands verschieden ist, darstellen.
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In
einer weiteren Ausführungsform
verursacht die Reaktion des ersten Reaktionssystems eine erste kolorimetrische
Veränderung
und die Reaktion des zweiten Reaktionssystems verursacht eine zweite
kolorimetrische Veränderung.
Die zweite kolorimetrische Veränderung
ist von der ersten kolorimetrischen Veränderung verschieden.
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Weiterhin
kann die Reaktion des ersten Reaktionssystems beispielsweise eine
pH-Änderung
in einer ersten Richtung verursachen und die Reaktion des zweiten
Reaktionssystems kann bei Inhibierung des ersten Enzyms eine pH-empfindliche
kolorimetrische Veränderung
verursachen.
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In
einem weiteren Aspekt stellt die vorliegende Erfindung einen Sensor
zum Nachweisen eines Analyten in einer Umgebung bereit, einschließlich eines
ersten Reaktionssystems, das mindestens ein erstes Enzym oder mindestens
ein Substrat des ersten Enzyms einschließt. In dieser Ausführungsform
ist der Analyt ein Substrat für das
erste Enzym, falls das erste Reaktionssystem das erste Enzym einschließt, oder
der Analyt ist das erste Enzym, falls das erste Reaktionssytem ein
Substrat des ersten Enzyms einschließt. Der Sensor schließt auch
mindestens ein zweites Reaktionssystem ein, das reagiert, um einen
ersten nachweisbaren Zustand zu erzeugen, wenn der Analyt unterhalb
einer bestimmten Konzentration liegt. Der Sensor stellt somit eine
positive oder nachweisbare Antwort bereit, wenn der Analyt abwesend
ist oder unzureichend vorliegt. Noch einmal, die enzymatisch katalysierte
Reaktion des ersten Reaktionssystems kann einen zweiten nachweisbaren
Zustand, verschieden vom ersten nachweisbaren Zustand, erzeugen.
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In
einer Ausführungsform
verursacht die Reaktion, die durch das erste Enzym katalysiert wird,
eine pH-Änderung
in einer ersten Richtung und die Reaktion des zweiten Reaktionssystems
verursacht eine pH-Änderung
in einer zweiten Richtung, der ersten Richtung entgegengesetzt.
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In
einer weiteren Ausführungsform
entsteht der erste nachweisbare Zustand aus der Gegenwart eines ersten
pH-empfindlichen Farbstoffs, der eine kolorimetrische Veränderung
erzeugt, und der zweite nachweisbare Zustand ist eine kolorimetrische
Veränderung,
die von der kolorimetrischen Veränderung
des ersten nachweisbaren Zustands verschieden ist.
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In
einer noch weiteren Ausführungsform
verursacht die Reaktion des ersten Reaktionssystems eine pH-Änderung
in einer ersten Richtung und die Reaktion des zweiten Reaktionssystems
verursacht eine pH-empfindliche kolorimetrische Veränderung,
wenn der Analyt unterhalb einer bestimmten Konzentration liegt.
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Die
vorliegende Erfindung stellt auch ein Verfahren zum Nachweisen eines
Analyten in einer Umgebung bereit, das die folgenden Schritte einschließt: Bereitstellen
eines ersten Reaktionssystems, einschließlich eines ersten Enzyms und
eines Substrats für
das erste Enzym, wobei der Analyt das erste Enzym inhibiert; und
Bereitstellen von mindestens einem zweiten Reaktionssystem, das
bei Inhibierung des ersten Enzyms reagiert, um einen ersten nachweisbaren
Zustand zu erzeugen.
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In
einem weiteren Aspekt stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren
zum Nachweisen eines Analyten in einer Umgebung bereit, das den
folgenden Schritt einschließt:
Bereitstellen eines ersten Reaktionssystems, einschließlich eines
ersten Enzyms oder eines Substrats des ersten Enzyms. Der Analyt
ist ein Substrat für
das erste Enzym, falls das erste Reaktionssytem das erste Enzym
einschließt.
Der Analyt ist das erste Enzym, falls das erste Reaktionssytem ein
Substrat des ersten Enzyms einschließt. Das Verfahren schließt auch den
Schritt des Bereitstellens von mindestens einem zweiten Reaktionssystem
ein, das reagiert, um einen ersten nachweisbaren Zustand zu erzeugen,
wenn der Analyt unterhalb einer bestimmten Konzentration liegt.
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Die
vorliegende Erfindung stellt somit Sensoren und Verfahren zum Nachweis
der Gegenart eines Enzyminhibitors oder eines Substratmangels (oder
-abwesenheit) mit einem positiven Signal in Form von beispielsweise
einer Änderung
des pH oder Veränderung
der Farbe bereit. Eine Änderung
des pH kann durch Verwendung von pH-Farbstoffen, elektrischer Ausrüstung, Elektroden
oder speziellen Geräten
sichtbar gemacht werden. Noch einmal, Farbveränderungen können entweder innerhalb oder
außerhalb
des sichtbaren Bereichs liegen, durch das bloße Auge oder durch optische
Instrumente nachweisbar sein. Die vorliegende Erfindung stellt Sensoren
für die
und Verfahren zur Kontrolle der Abwesenheit einer enzymatischen
Reaktion als ein Ergebnis der Gegenwart eines Inhibitors oder eines
Substratmangels (oder -abwesenheit) durch beispielsweise Kombinieren
eines wahrnehmenden Enzyms mit der Verwendung eines zusätzlichen
Enzym/Substrat-Paars oder einer zusätzlichen kolorimetrischen chemischen
Reaktion bereit.
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Die
Sensoren und Verfahren der vorliegenden Erfindung können mit
einer Vielzahl von wahrnehmenden Enzymen eingesetzt werden. Wie
vorstehend diskutiert, schließen
mehrere bevorzugte Ausführungsformen
Hydrolase-Enzyme wie beispielsweise solche ein, wie Lipasen, Phosphatasen,
Amylasen, Cellulasen, Proteasen, Peptidasen, Ureasen und Deaminasen.
Während
der Katalyse der Substrathydrolyse verursacht jedes dieser Hydrolase-Enzyme
im Allgemeinen ein entsprechendes Signal, das beispielsweise eine
pH-Änderung,
die Bildung von kalorimetrischen Produkten oder eine Kombination
von beiden sein kann. In mehreren Ausführungsformen sind die wahrnehmenden
Enzym(e) mit einer zweiten Enzym- Substrat-Kombination
oder einer kolorimetrischen chemischen Reaktion gepaart. Die Wahl
einer zweiten Reaktion kann beispielsweise von dem/den Hydrolyseprodukt(en)
des ersten Enzyms, im Fall einer Hydrolase, abhängen. Beispielsweise kann,
zum Ausgleich der Erzeugung von Hydroxyl- oder Hydroniumionen durch
das erste oder wahrnehmende Enzym, die zweite Reaktion Hydronium-
bzw. Hydroxylionen liefern. Bei Abwesenheit der ersten Enzymaktivität erzeugt
die zweite Reaktion einen Überschuss
von entweder Hydroxyl- oder Hydroniumionen, was zu einer nachweisbaren
pH-Änderung
führt.
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Das
erste oder wahrnehmende Enzym ist jedoch nicht auf Hydrolasen beschränkt. Diesbezüglich sind andere
Enzymklassen, einschließlich,
doch nicht auf diese begrenzt, Oxidoreduktasen und Transferasen,
unter Verwendung von beispielsweise der Bildung von kolorimetrischen
Produkten geeignet. Beispielsweise ist das Enzym Peroxidase in Kombination
mit dem kolorimetrischen Substrat Dianisidin geeignet, um die Gegenwart
von Peroxid anzuzeigen.
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Zum
Ausgleich der Erzeugung von kolorimetrischen Produkten durch das
wahrnehmende Enzym kann eine zweite Reaktion beispielsweise eine
andere Farbe liefern, die in der Lage ist, das gesamte Sensorsignal zu
einer dritten Farbe zu ändern.
Bei Abwesenheit der Aktivität
des wahrnehmenden Enzyms zeigt das Sensorsignal die Farbe dieser
zweiten Reaktion an. Wenn beispielsweise eine Reaktion eines wahrnehmenden Enzyms
zu einem blauen Produkt führt,
kann eine zweite Reaktion, die ein gelbes Produkt liefert, verwendet werden.
Die Kombination der beiden Reaktionen liefert eine grüne Farbe,
während
der Sensor bei Abwesenheit der Aktivität des wahrnehmenden Enzyms
nur eine gelbe Farbe erzeugt.
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Während die
Nutzung von Enzymen in Messanwendungen alltäglich geworden ist, verbessern
die Sensoren und Verfahren der vorliegenden Erfindung das Signal
derartiger Biosensoren dramatisch. Es gibt unzählige denkbare Messanwendungen,
worin der Sensoranalyt keine oder verringerte Enzymaktivität erzeugt. Bei
Anwendungen, wie zum Beispiel beim Wahrnehmen von Enzyminhibitoren
oder des Mangels von Zielverbindungen, ist ein Signal mit der existierenden
Biosensor-Technologie allgemein nicht erzielbar. Definitionsgemäß liegt
bei Gegenwart von Inhibitoren oder bei Mangel der Zielverbindungen
entweder keine oder verringerte Enzymaktivität vor. Die Umwandlung derartiger
negativer Antworten in eine viel informativere und intuitivere positive
Antwort ist eine wesentliche Verbesserung der Technik.
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Obgleich
die Sensoren und Verfahren der vorliegenden Erfindung für die Verwendung
in Verbindung mit enzymatischen Reaktionssystemen gut geeignet sind,
gelten die gleichen Prinzipien auch für nichtenzymatische Reaktionssysteme.
Somit stellt die vorliegende Erfindung in einem weiteren Aspekt
einen Sensor zum Nachweisen eines Analyten in einer Umgebung bereit,
einschließlich
eines ersten Reaktionssystems, das durch die Gegenwart des Analyten
inhibiert wird (das heißt
unreaktiv gemacht oder in der Reaktivität reduziert wird). Die erste
Reaktion kann beispielsweise zwei Verbindungen (oder eine oder mehr
Verbindungen und einen nichtenzymatischen Katalysator) einschließen, die
bei Abwesenheit des Analyten reagieren, doch die Reaktion davon
wird durch die Gegenwart des Analyten eingeschränkt oder verhindert. Beispielsweise
kann der Analyt ein Gift für
einen Katalysator, der im ersten Reaktionssytem vorliegt, sein.
Der Sensor schließt
auch mindestens ein zweites Reaktionssytem ein, das bei Inhibierung
des ersten Reaktionssystems reagiert, um einen ersten nachweisbaren
Zustand zu erzeugen.
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Die
vorliegende Erfindung stellt auch einen Sensor zum Nachweisen eines
Analyten in einer Umgebung bereit, einschließlich eines ersten Reaktionssystems,
das eine erste Verbindung einschließt, die mit dem Analyten reagiert,
und mindestens eines zweiten Reaktionssystems, das reagiert, um
einen ersten nachweisbaren Zustand zu erzeugen, wenn der Analyt
unterhalb einer bestimmten Konzentration liegt.
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In
einem weiteren Aspekt stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren
zum Nachweisen eines Analyten in einer Umgebung bereit, das die
folgenden Schritte einschließt:
Bereitstellen eines ersten Reaktionssystems, das durch die Gegenwart
des Analyten inhibiert wird; und Bereitstellen von mindestens einem
zweiten Reaktionssystem, das bei Inhibierung des ersten Reaktionssystems
reagiert, um einen ersten nachweisbaren Zustand zu erzeugen.
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In
einem noch weiteren Aspekt stellt die vorliegende Erfindung ein
Verfahren zum Nachweisen eines Analyten in einer Umgebung bereit,
das die folgenden Schritte einschließt: Bereitstellen eines ersten
Reaktionssystems, einschließlich
einer ersten Verbindung, wobei der Analyt mit der ersten Verbindung
reagiert; und Bereitstellen von mindestens einem zweiten Reaktionssystem,
das reagiert, um einen ersten nachweisbaren Zustand zu erzeugen,
wenn der Analyt unterhalb einer bestimmten Konzentration liegt.
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Kurze Beschreibung der
Zeichnungen
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1 stellt
Reaktionsschemen einer Ausführungsform
von einem Sensor der vorliegenden Erfindung zum Nachweisen von Nervenkampfstoffen
dar.
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2 stellt
zusätzliche
Reaktionsschemen dar, die für
die Erzeugung von basischen Bedingungen geeignet sind.
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3 stellt
Beispiele von enzymatischen Reaktionen dar, die kalorimetrische
Produkte liefern.
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4 stellt
ein Beispiel eines enzymatischen Biosensors mit positiver Antwort
dar, der eine zusätzliche,
nichtenzymatische chemische Reaktion einschließt.
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5 stellt
Reaktionsschemen eines Beispiels vom Nachweisen von Nervenkampfstoffen
mit einer zusätzlichen
Reaktion, um eine Farbveränderung
auf zwei Wegen zu erzeugen, dar.
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6 stellt
Untersuchungen des Nachweises von Nervenkampfstoffen in löslichen
Systemen dar (worin ausgefüllte
Kreise Untersuchungen mit vorliegendem DFP repräsentieren und unausgefüllte Dreiecke Kontrolluntersuchungen
ohne vorliegenden Stoff repräsentieren).
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7 stellt
den Farbzustand von Kresol Rot, Urease und Butyrylcholinesterase,
die Polyurethan-Copolymere enthalten, 5 Minuten nach Abwischen von
Kontroll- und kontaminierten Oberflächen dar.
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8 stellt
die pH-abhängige
Farbe von Polymeren, die den Farbstoff Kresol Rot enthalten, dar.
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9 stellt
numerische Daten von einem analytischen Festkörper-Spektrophotometergerät nach Oberflächenanwendung
eines Biosensors mit positiver Antwort der vorliegenden Erfindung
dar (worin die Quadrate Untersuchungen mit 1,0 μg/cm2 DFP
repräsentieren
und die Kreise Kontrolluntersuchungen ohne vorliegendes DFP repräsentieren).
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Ausführliche Beschreibung der Erfindung
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Bestimmte
Aspekte der vorliegenden Erfindung sind hierin zusammen mit einem
enzymatischen Biosensor zum Nachweis von Nervenkampfstoffen diskutiert.
Beim Nachweis von Nervenkampfstoffen ist ein Biosensor mit positivem
Antwortsignal viel intuitiver als ein Sensor mit negativer Antwort.
Ein Sensor mit positiver Antwort liefert bei Gegenwart von Kontamination
ein sich änderndes
Signal. Tabelle 1 vergleicht die Antworten von existierender Biosensor-Technologie
mit der vorliegenden Erfindung.
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Tabelle
1. Antworten von existierenden Biosensoren und der vorliegenden
Erfindung
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Die
Sensoren und Verfahren der vorliegenden Erfindung gehen die Unzulänglichkeit
von enzymatischen Biosensoren mit negativer Antwort an. Beispielsweise
verbessert die vorliegende Erfindung in den Fällen von Inhibitornachweis
oder des Nachweises von Verbindung/Substrat-Mangel frühere Sensoren
und Verfahren durch Bereitstellen eines positiven Signals, selbst
bei Abwesenheit einer enzymatischen Reaktion, wesentlich (Tabelle
1).
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Tabelle
2 legt mehrere nicht-erschöpfende
Kombinationen von Reaktionsprodukten dar, die geeignet sind, einen
enzymatischen Biosensor mit positiver Antwort aus einem System zu
erhalten, das ansonsten nur eine negative Antwort bereitstellen
würde.
Aufgrund der Vielzahl von beispielsweise Hydrolase-Enzymen und kalorimetrischen
Reaktionen, gibt es im Wesentlichen unbeschränkte mögliche Kombinationen. Die Enzyme und
kalorimetrischen Substrate können
löslich
oder immobilisiert sein. Die Immobilisierung von Enzymen in Polymermedien
ist beispielsweise im U.S.-Patent Nr. 6 291 200 offenbart und auf
den Rechtsnachfolger der vorliegenden Erfindung übertragen. Das Enzym/Die Enzyme
(von beispielsweise des ersten Reaktionssytems und/oder des zweiten
Reaktionssystems) kann/können
beispielsweise innerhalb eines Polymermediums gefangen sein oder
an ein Polymermedium gebunden sein. Unter Verwendung von pH-empfindlichen
Farbstoffen kann man auch eine enzymatische Hydrolysereaktion, die
entweder Hydroxyl- oder Hydroniumionen liefert (dabei den pH ändert),
mit einer kalorimetrischen Reaktion kombinieren (das heißt Kombination
der Zeilen 1 oder 2 mit Zeile 3 von Tabelle 2).
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Tabelle
2 Reaktionsprodukte, die zum Erhalten eines enzymatischen Biosensors
mit positiver Antwort möglich sind
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In
mehreren Ausführungsformen
bedingt die vorliegende Erfindung allgemein den Einschluss eines zweiten
Enzym-Substrat-Paars oder einer zweiten chemischen Reaktion, zusätzlich zum
wahrnehmenden Enzym (oder wahrnehmenden Substrats), um gewöhnlich negative
Antwortsignale von Enzymbiosensoren in positive Antwortsignale umzuwandeln.
Zur Charakterisierung dieser Erfindung wurden mehrere repräsentative Reaktionen,
die zum Einschluss in einem existierenden enzymatischen Biosensor
geeignet sind, beschrieben.
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1 stellt
Reaktionsschemen einer Ausführungsform
von einem Sensor der vorliegenden Erfindung zum Nachweisen von Nervenkampfstoffen
dar, wie nachstehend in weiterem Detail diskutiert ist.
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2 stellt
zusätzliche
Beispiele von Reaktionsschemen zur Erzeugung von Base dar, die zur
Verwendung in den enzymatischen Biosensoren mit positiver Antwort
der vorliegenden Erfindung geeignet sind.
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3 stellt
Beispiele von enzymatischen Reaktionen dar, die kalorimetrische
Produkte liefern, die zur Verwendung in den enzymatischen Biosensoren
mit positiver Antwort der vorliegenden Erfindung geeignet sind.
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4 stellt
enzymatische Biosensoren mit positiver Antwort der vorliegenden
Erfindung dar, einschließlich
einer nichtenzymatischen, zusätzlichen
chemischen Reaktion. Das Messschema von 4 kann beim
Nachweis eines Asparaginase-Inhibitors verwendet werden. Ein ähnlicher
Ansatz ist mit jedwedem anderen wahrnehmenden Enzym, das ein basisches
Produkt liefert, möglich.
Der Sensor liefert bei Abwesenheit von enzymatischer Aktivität durch
das wahrnehmende Enzym (in diesem Fall Asparaginase) ein violettes
Signal.
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Zur
Erläuterung
der vorliegenden Erfindung wurde der enzymatische Nachweis von Diisopropylfluorphosphat
(DFP) durch Butyrylcholinesterase (BChE) untersucht. Infolge von
strukturellen Ähnlichkeiten
kann DFP als ein ausgezeichnetes Modell für Nervenkampfstoffe, wie zum
Beispiel Sarin und Soman, mit weniger Toxizität betrachtet werden. Simonian,
A. L., diSioudi, B. D. und Wild, J. R. Analytica Chimica Acta, 389,
189 (1999). Ein typischer, derzeit erhältlicher Sensor zum Nachweis
von Nervenkampfstoffen schließt
Cholinesterase gepaart mit ihrem entsprechenden Substrat, ein. Wenn
Nervenkampfstoffe vorliegen, wird Cholinesterase inhibiert und daher
ist die Entwicklung eines Signals verzögert oder nicht vorhanden.
Nur bei Abwesenheit von Nervenkampfstoffen tritt die enzymatisch
katalysierte Reaktion des Substrats auf. In der vorliegenden Erfindung
wird ein zweites Enzym, wie zum Beispiel Urease, zu einem Butyrylcholinesterase-basierten
Sensor gegeben. Die Hydroxidionen, die bei der Bildung von Ammonium
während
der Hydrolyse von Harnstoff entstehen, neutralisieren die Protonen,
die während
der Hydrolyse des Substrats von Cholinesterase (Butyrylcholin) erzeugt
wurden. Wenn Nervenkampfstoffe abwesend sind, sind beide enzymatischen
Systeme (siehe 1) aktiv und es tritt keine
pH-Änderung
auf. Wenn ein Stoff vorliegt, werden die Hydroxidionen, die bei
der Hydrolyse von Harnstoff entstehen, nicht neutralisiert, da Butyrylcholinesterase
inhibiert ist. Dann steigt der pH des Sensors an, was zu einem positiven
Signal führt.
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Zur
weiteren Verbesserung des Signals ist es möglich, eine zusätzliche
chromatische Reaktion einzuschließen, um eine Farbveränderung
auf zwei Wegen zu erzielen. Diese Farbveränderung auf zwei Wegen ermöglicht eine
positive Antwort mit zwei verschiedenen Farben im Fall der Gegenwart
von Nervenkampfstoff und im Fall der Abwesenheit von Nervenkampfstoff.
Das in 5 dargestellte Reaktionsschema legt solch eine
Farbveränderung
auf zwei Wegen beim Nachweis von Nervenkampfstoffen dar. Im Fall,
dass Nervenkampfstoffe vorliegen, verändert sich die Farbe vom ursprünglichen
Gelb zum Rot infolge der Inhibierung von Cholinesterase, wie vorstehend
beschrieben ist. Im Fall einer sauberen Oberfläche (das heißt der Abwesenheit von
Nervenkampfstoffen) verändert
sich die Farbe jedoch von gelb zu grün infolge der zusätzlichen
chromatischen Reaktion, was zu einem selbsterklärenden Signal für sowohl
die kontaminierte als auch die saubere Oberfläche führt.
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Die
Daten der Untersuchungen der vorliegenden Erfindung zeigen an, dass
der positive Nachweis von kleinen Mengen Enzyminhibitor bei Verwendung
der neuartigen Sensoren und Verfahren der vorliegenden Erfindung
möglich
ist. Die experimentellen Untersuchungen zeigen auch an, dass die
Reaktionssysteme der vorliegenden Erfindung mit Sensoren in entweder
immobilisierten oder löslichen
Zuständen
genutzt werden können.
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EXPERIMENTELLE METHODEN
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Beispiel 1. Nutzen eines
Biosensors mit positiver Antwort beim Nachweis von DFP unter Verwendung
von löslicher
BChE und Urease.
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In
enzymatischen Biosensoren mit positiver Antwort der vorliegenden
Erfindung, einschließlich
löslicher
BChE (0,14 mg pro ml Substratlösung)
und Urease (0,02 mg pro ml Substratlösung), neutralisieren die Hydroxidionen,
die bei der Harnstoff-Hydrolyse (50 mM) entstehen, die Protonen,
die während
der Butyrylcholin-Hydrolyse (100 mM) erzeugt werden. Der pH stabilisiert
sich bei Abwesenheit von DFP bei einem Wert von ungefähr 6,6,
was zu keiner Signaländerung
führt (siehe 6.).
Wenn DFP vorliegt, werden die Hydroxidionen, die bei der Harnstoff-Hydrolyse
entstehen, nicht neutralisiert und der pH steigt an, was ein positives
Signal auslöst.
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Beispiel 2. Herstellung
und Messanwendung von biokatalytischen Polymeren
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BChE
aus Pferdeserum und Urease aus Jackbohnen wurden unter Verwendung
eines Verfahrens polymerisiert, das ähnlich dem ist, das zuvor in
Folgenden beschrieben wurde: LeJeune, K. E., Mesiano, A. J., Bower,
S. B., Grimsley, J. K., Wild, J. R. und Russell, A. J. Biotechnol.
Bioeng. 54, 105 (1997). LeJeune, K. E. und Russell, A. J. Biotechnol.
Bioeng. 51, 450 (1996), deren Offenbarungen hierin unter Bezugnahme
eingeschlossen sind. Hypol 3000 Polyurethan-Präpolymer (4 g) und Enzym-Puffer-Lösung (4
ml) wurden für
20 Sekunden mit einem ruderförmigen
Mischerkopf bei 2500 rpm gerührt.
Die wässrige
Phase enthielt 10 mM Tris-Puffer (pH 8,0), 1 % (w/w) F68 oberflächenaktives
Mittel, 0,2 % (w/w) Kresol Rot – pH-Farbstoff und Enzyme.
Die Polymerisation war in wenigen Minuten abgeschlossen und das
Biopolymer konnte nach einer Trocknungsdauer von 24 h in Messanwendungen
genutzt werden.
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Glasoberflächen (70
cm2) wurden mit DFP kontaminiert (10 mg/m2). Kontrollexperimente wurden mit sauberen
Oberflächen
ausgeführt.
Dann wurde eine Lösung
aus Butyrylcholin und Harnstoff (1 ml von 100 mM bzw. 50 mM) zu
den Biopolymer-Schwammscheiben 100 und 100a gegeben
(siehe 7), bevor diese verwendet wurden, um die Polymerscheiben 100 und 100a gleichmäßig abzuwischen.
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Innerhalb
von 2 Minuten nach dem Abwischen der kontaminierten Oberflächen wurde
eine Farbveränderung
von gelb zu rot in Polymerscheibe 100a beobachtet, während Polymerscheibe 100 nach
dem Abwischen der sauberen (das heißt nicht mit DFP kontaminierten)
Kontrolloberflächen
gelb blieb. Das Signal repräsentiert
eine positive Antwort ohne Farbveränderung nach dem Abwischen
der sauberen Oberfläche
und ein positives Signal in Form von roter Farbe nach dem Abwischen
der kontaminierten Oberfläche. 7 stellt
das Sensorsignal 5 Minuten nach der Anwendung dar, wie durch den
Zähler 120 bestimmt
wurde. Existierende Cholinesterase-Messtechnologie würde erst
nach dem Abwischen der sauberen Oberfläche eine Farbveränderung
anzeigen. Die negative Antwort von existierenden Sensoren zeigt
vollständige
enzymatische Aktivität und
keine Inhibierung an.
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Beispiel 3. Farbabhängigkeit
von pH-empfindlichen Farbstoffen, die Polymere enthalten
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Unter
Nutzung der vorstehend erwähnten
Methoden zur Polymersynthese wurden den Farbstoff Kresol Rot enthaltende
Polymerschwammscheiben 200a-200d mit einem Farbstoffgehalt
von 2 mg Farbstoff/g trockenem Polymer synthetisiert. 8 stellt
die entstandenen wirklichen Unterschiede in der physikalischen Eigenschaft
dar, wenn die Polymerscheiben 200a-200d in wässrigen
Lösungen
von variierendem pH inkubiert wurden. Die Farben der Proben reichten
von knallgelb bei pH 7,0 bis rot bei pH 10,0.
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Beispiel 4. Nutzen des
Biosensors mit positiver Antwort beim Nachweis von DFP unter Verwendung
von BChE und Urease, die in Polyurethan immobilisiert sind
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Der
enzymatische Biosensor mit positiver Antwort mit immobilisierter
BChE, Urease und einem pH-empfindlichen Farbstoff (Kresol Rot) funktionierte
im Allgemeinen nach dem gleichen Prinzip wie vorstehend beschrieben.
Hydroxidionen, die bei der Bildung von Ammoniak entstehen, neutralisierten
jedwede Protonen, die während
der Hydrolyse von Butyrylcholin erzeugt wurden. Es wurde keine Farbveränderung
vom ursprünglichen
Gelb infolge von stabilisiertem pH beobachtet, wenn beide Enzyme
aktiv sind. In Gegenwart von DFP wird BChE jedoch maßgeblich
inhibiert, während
Urease aktiv bleibt. Es werden nur Hydroxidionen erzeugt und der
pH steigt entsprechend an. Ein ansteigender pH führt zu einer Farbveränderung
von eingeschlossenem Farbstoff und der Sensor verändert sich
von gelb zu rot. Die Farbveränderung
wird leicht durch das bloße
Auge erkannt. Jedoch um jegliche Subjektivität aus den experimentellen Methoden
zu beseitigen, wurde ein Minolta CM-500d Festphasen-Festkörper-Spektrophotometer
verwendet, um die Farbveränderung des
Sensors zu kontrollieren. Diese Einheit verwendet ein dreidimensionales
Farb-Koordinatensystem (L·a·b), um
Farben und Intensität
zu definieren. Das Biopolymer, das Kresol Rot enthält, entwickelt
eine gelbe Farbe, wenn der pH unterhalb von 7,0 liegt und verändert sich
zu rot bei einem pH um 8,8. Jede kinetische Reaktion wurde zweifach
ausgeführt
(siehe 9). Es wird deutlich, dass eine positive Antwort
in Gegenwart von DFP, einem starken Inhibitor des die Cholinesterase
wahrnehmenden Enzyms, das in dieser Sensorkonstruktion verwendet
wurde, beobachtet wurde.