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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Auftrag einer Beschichtung
auf ein Implantat zur Knochenimplantation. Ein spezielles Beispiel
für ein
solches Implantat ist ein Zahnimplantat.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Implantate
haben eine Funktion als Fixierungselemente im Knochen oder dienen
als Verankerungselemente von orthopädischen und Zahnprothesen.
Damit Implantate ihre Funktion erfolgreich ausüben können, wurde bisher vorgeschlagen,
eine Beschichtung aus biokompatiblem Material auf das Implantat
aufzutragen, um die Fixierung des Implantats auf dem Knochen zu
fördern.
Ein geeignetes biokompatibles Material kann Calciumphosphat umfassen.
Speziell können
Implantate mit Hydroxyapatit (Ca5(PO4)3OH) beschichtet
werden, da dies der Hauptbestandteil von Knochen ist.
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Verschiedene
Verfahren zum Auftrag von Hydroxyapatit auf Implantate sind bekannt,
einschließlich elektrophoretische
Abscheidung, Tauchbeschichtung, heißisostatisches Pressen und
Plasmaspritzen. Das Plasmaspritzen wird für biomedizinische Anwendungen
am häufigsten
verwendet. Die Nachteile des Plasmaspritzverfahrens sind, dass relativ
dicke Schichten mit wenigstens 50 μm gebildet werden müssen. Folglich hat
die beschichtete Oberfläche
möglicherweise
nicht dieselbe Oberflächengeometrie
wie das darunter liegende Implantat. Darüber hinaus fehlt es der aufgespritzten
Beschichtung möglicherweise
an mechanischer Festigkeit. Die Schicht ist brüchig und kann leicht abfallen.
In der
DE 4332082 A1 wird
eine 50-μm-Hydroxyapatitschicht,
die zum Teil porös
ist, in zwei Schichten auf Titanstäbe aufgetragen. In der
US 5 344 457 wird eine nichtporöse Hydroxyapatitbeschichtung
durch Plasmaspritzen auf die aufgeraute Oberfläche des darunter liegenden
Implantats aus Titanlegierung aufgetragen.
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Entwicklungen
zur Behebung dieser Nachteile des Plasmaspritzverfahrens konzentrierten
sich auf Sputterverfahren zur Abscheidung dünner Schichten von Beschichtungsmaterial
auf Implantaten. Beispiele für solche
Sputterverfahren sind das Ionenstrahlsputtern, wie es in der
US 4 944 754 beschrieben
ist, und das Plasmasputterverfahren, wie es in der
US 5 543 019 beschrieben ist. Obwohl
durch Anwendung dieser Verfahren erfolgreich dünne Hydroxyapatitbeschichtungen
auf Implantaten aufgetragen wurden, gibt es in Verbindung mit den
Sputterverfahren mehrere Nachteile. Zunächst sind beim Sputterverfahren
komplizierte und kostspielige Apparaturen, wie z.B. Hochvakuumanlagen,
erforderlich. Der bedeutendste Nachteil ist jedoch, dass beim Sputterverfahren
die Morphologie der aufgetragenen Beschichtungen nicht gesteuert
werden kann. Es ist nur möglich,
vollkommen dichte Beschichtungen aufzutragen. Die erfolgreiche Integration
eines beschichteten Implantats im Knochengewebe hängt nicht
nur von der physikochemischen Beschaffenheit des beschichteten Materials
ab. Sie hängt
auch von der Mikrostruktur und von der Rauhigkeit der Beschichtungsoberfläche ab.
In der
US 5 478 237 wird
ein Film, der Calcium und Phosphor enthält und der gegebenenfalls durch
hydrothermische Behandlung in Hydroxyapatit umgewandelt werden kann,
durch ein elektrolytisches Verfahren auf der Oberfläche eines
Körpers
aus Titan oder Titanlegierung gebildet. Der Film hat dieselbe Topographie
wie der Körper,
auf dem er gebildet wurde, die Morphologie des Films selbst ist
jedoch dicht.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Es
ist ein Ziel der vorliegenden Erfindung, Implantate mit verbesserten
Beschichtungen zur erfolgreichen Integration in Knochengewebe zur
Verfügung
zu stellen.
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Es
wurde jetzt überraschenderweise
entdeckt, dass mit Hilfe des Verfahrens der elektrostatischen Sprühbeschichtung
(ESD) eine Beschichtung aus biokompatiblem Material für Knochen
auf einem Implantat aufgetragen werden kann. Vorteilhafterweise
kann die Morphologie der Beschichtung durch Variieren der Parameter
des ESD-Verfahrens gesteuert werden.
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Im
Wesentlichen besteht das ESD-Verfahren darin, eine Flüssigkeit
durch eine Kapillare zu pressen, die einem elektrischen Feld ausgesetzt
wird, so dass die Flüssigkeit
die Kapillare in Form eines Sprühnebels verlässt, dessen
Form durch das elektrische Feld bestimmt wird. Die Flüssigkeit
ist eine Lösung
aus einem oder mehreren Vorläufern,
aus denen die Beschichtung auf einem Objekt gebildet werden soll.
Durch Platzieren eines Objekts in den gebildeten Sprühnebel scheidet
sich die Vorläuferlösung auf
dem Objekt ab.
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Daher
betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Auftrag einer Beschichtung
auf ein Implantat zur Knochenimplantation, umfassend die Schritte
des Pressens einer Vorläuferlösung durch
eine Kapillare, die einem elektrischen Feld ausgesetzt wird, und
Platzieren des Implantats im Bereich des Sprühnebels, der am Ausgang der
Kapillare austritt.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
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Die
elektrostatische Sprühbeschichtung
ist ein relativ kürzlich
entwickeltes Verfahren. Speziell wurde es für die Herstellung von Dünnfilmkomponenten
für wiederaufladbare
Lithiumionenbatterien und zur Beschichtung von Festoxid-Brennstoffzellen
mit Verbund-Elektrolyt-Dünnfilmen
entwickelt (Chen, 1998, PhD thesis Technical University Delft: Thin
film components for lithium-ion batteries).
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In
kurzen Worten kann das Verfahren beschrieben werden als eine Flüssigkeit,
die, üblicherweise
mittels einer Pumpe, durch eine Kapillare in Form einer Metalldüse, die
einem elektrischen Feld ausgesetzt wird, gepresst wird. Dadurch
wird die Flüssigkeit
den Düsenaustritt
als Sprühnebel
mit einer speziellen Form verlassen, abhängig von dem zugrunde liegenden
elektrohydrodynamischen Mechanismus. Wenn ein Objekt vor den Düseaustritt
platziert wird, wird sich die aus der Düse austretende Flüssigkeit
auf dem Objekt abscheiden.
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Die
Bildung eines Sprühnebels
durch ein elektrisches Feld ist ein Verfahren, bei dem ein Flüssigkeitsstrahl
unter dem Einfluss elektrischer Kräfte zu Tröpfchen aufbricht. In Abhängigkeit
von der Stärke
des elektrischen Feldes und der kinetischen Energie der aus der
Düse austretenden
Flüssigkeit
werden verschiedene Formen von Sprühnebeln erhalten werden.
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Bei
den niedrigsten Flüssigkeitsfließgeschwindigkeiten
und einem niedrigen elektrischen Feld tritt eine Mikrotröpfchenbildung
auf. Das angelegte elektrische Feld erzeugt eine Oberflächenladung
in dem Tropfen, was zu einer elektrischen Spannung führt, die
die effektive Oberflächenspannung
in der Tropfenoberfläche
verringert. Ein kleines Tröpfchen
wird ausgestoßen
werden. Der große
Tropfen an der Kapillare kehrt zu seiner ursprünglichen Form zurück. Er wird
erneut zu wachsen beginnen, bis ein neues Tröpfchen ausgestoßen wird.
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Bei
einer höheren
Flüssigkeitsfließgeschwindigkeit
und bei einem höheren
elektrischen Feld als bei der Mikrotröpfchenbildung tritt der Kegelstrahlmodus
auf. Im Gegensatz zur diskontinuierlichen Tropfenbildung erzeugt
der Kegelstrahl ein Aerosol mit einem kontinuierlichen Strom. Eine
Erhöhung
der angelegten Spannungsdifferenz wird zu einer höheren elektrischen
Feldstärke
um den Flüssigkeitskegel
herum führen.
An einem bestimmten Punkt entspannt sich der Flüssigkeitskegel nicht mehr zu
einer Tropfenform, und die Tropfenbildung wird dauerhaft stabil.
Dies ist der Kegelstrahlmodus. Mit steigender Spannungsdifferenz
wird der Flüssigkeitskegel
des Kegelstrahlmodus kleiner und kleiner. An einem bestimmten Punkt
ist der Flüssigkeitskegel zu
klein für
die Kapillare. Der Kegel wandert von der Mitte der Kapillare zum
Rand. Wenn die Spannungsdifferenz weiter steigt, wird ein zweiter
Kegel auftreten; der so genannte Duostrahlmodus. Mit steigender
Spannungsdifferenz werden immer mehr Kegel gebildet. Bei einem Mehrfachstrahlmodus
sind die Böden
dieser Kegel noch immer verbunden. Zusammen können diese Kegel als ein Tropfen
mit mehreren Sprühpunkten
betrachtet werden. Es kann auch eine große Zahl von sehr kleinen Kegeln
in einer dünnen
Schicht Flüssigkeit am
Rand der Kapillare gebildet werden, dies wird als Randemissionsmodus
bezeichnet.
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Wenn
die Flüssigkeitsfließgeschwindigkeit
relativ hoch ist, dann kann die kinetische Energie der aus der Kapillare
austretenden Flüssigkeit
zur Bildung eines langen freien Strahls führen, der zu Tröpfchen aufbricht.
Dies ist der Einfachstrahlmodus. Durch Erhöhen des elektrischen Feldes
um diesen langen Strahl können
kleine Strahlen seitlich aus der Oberfläche des Hauptstrahls austreten.
Diese Strahlen brechen zu einem polydispersen Sprühnebel auf.
Dieser Modus wird Verzweigtstrahlmodus bezeichnet.
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Gemäß der Erfindung
wurde vorzugsweise der Duostrahlmodus verwendet. Die Flüssigkeitskegel
im Duostrahlmodus sind relativ klein, da eine relativ große Spannungsdifferenz über die
Elektroden angelegt wird. Im Duostrahlmodus ist der Strom pro Sprühpunkt relativ
groß,
verglichen mit der Situation mit der gleichen Düse mit nur einem großen daran
gebundenen Kegel. Dies bedeutet, dass die Größenverteilung eines im Duostrahlmodus
erzeugten Sprühnebels
höchstwahrscheinlich
etwas breiter ist als bei einem im Kegelstrahlmodus bei Verwendung
derselben Düse
erzeugten Sprühnebels.
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Für die Zwecke
des ESD-Verfahrens ist die Flüssigkeit
eine Lösung
aus einer oder mehreren Komponenten, die die Beschichtung auf dem
Objekt enthalten sollte. Letztere Komponenten werden als Vorläufer bezeichnet,
und eine Lösung
davon wird als Vorläu ferlösung bezeichnet.
Wenn sie auf einem Objekt abgeschieden sind, wird beim Abdampfen
der Lösungsmittelkomponente
der Vorläuferlösung eine
Beschichtung aus Vorläuferkomponente(n)
der Flüssigkeit
auf dem Objekt verbleiben. Wie in den Beispielen angegeben, spielen mehrere
Parameter bei dem ESD-Verfahren eine Rolle und haben Einfluss auf
das Endergebnis, d.h. die Beschichtung auf einem Objekt.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wurde festgestellt, dass sich das elektrostatische Sprühbeschichtungsverfahren
zum Auftrag einer Beschichtung auf Implantate zur Knochenimplantation
eignet.
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Verglichen
mit bekannten Verfahren zum Auftrag von calcium- und phosphathaltigen
Filmen ermöglicht
das Verfahren der Erfindung vorteilhafterweise die Bildung anderer
Morphologien als nur einer dichten Beschichtung. Speziell kann die
Morphologie der aufgetragenen Beschichtung durch Auswahl der ESD-Parameter
gesteuert werden. Ein weiterer Vorteil ist, dass, verglichen mit
den dichten Beschichtungen, die gemäß des Stands der Technik aufgetragen
werden können,
die Erfindung den Auftrag von porösen Beschichtungen ermöglicht.
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Ein
weiterer Vorteil ist, dass sich die Topographie der Oberfläche des
Objekts, das beschichtet wird, in der Beschichtungsmorphologie widerspiegelt.
Dies ermöglicht
die Herstellung von maßgefertigten
Beschichtungen auf einer speziell hergestellten Oberfläche. Die
Beispiele zeigen die stabile Anbindung von Zellen und das anschließende reichliche
Zellwachstum an Beschichtungen, die durch das Verfahren der Erfindung
abgeschieden wurden. Zusätzlich
ist, insbesondere in 5, der Einfluss der Oberflächenmorphologie
auf die Anbindung von Zellen gezeigt.
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Bei
einer Ausführungsform
der Erfindung ist der Auftrag einer calcium- und phosphathaltigen
Beschichtung bevorzugt, da die Beschichtung vorzugsweise biokompatibel
mit Knochengewebe ist und Calcium und Phosphat die Hauptbestandteile
von Knochengewebe sind. Die Beschichtung enthält zum Beispiel Calciumphosphat
(CaHPO4), Monocalciumphosphat (Ca(H2PO4)2),
Tricalciumphosphat (Ca3(PO4)2), Tetracalciumphosphat (CaO·Ca3(PO4)2)
oder Octacalciumphosphat (Ca8H2(PO4)6·5H2O). Die häufigste Form, in der Calcium
und Phosphat im Knochengewebe vorhanden sind, ist in Form von Apatiten.
Apatite haben die allgemeine Formel Ca5(PO4)3X, wobei X ein
geeignetes Anion ist, zum Beispiel OH, CO3,
F, Cl oder NO3. Vorzugsweise ist X OH oder
CO3, was zu Apatiten führt, die Hydroxyapatit (Ca5(PO4)3(OH))
bzw. Carbonatapatit (Ca5(PO4)x(CO3)y)
genannt werden.
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Somit
enthält
gemäß der Erfindung
die Vorläuferlösung Calcium
und Phosphat. In diesem Zusammenhang bedeutet "calciumhaltig" Ca2+-Ionen
enthaltend, und "phosphathaltig" bedeutet PO4 3–-Ionen enthaltend, wobei
H3PO4, H2PO4 – und
HPO4 2– umfasst sind.
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Das
Molverhältnis
von Calcium zu Phosphat in der Vorläuferlösung bestimmt die Zusammensetzung der
Beschichtung. Die Beschichtungen haben vorzugsweise ein Molverhältnis von
Calcium zu Phosphat im Bereich von 0,5 bis 2,0. Ein Verhältnis von
1,5 entspricht Tricalciumphosphat, und ein Verhältnis von 2,0 entspricht Tetracalciumphosphat.
Für eine
Hydroxyapatit enthaltende Beschichtung wird ein Calcium-Phosphat-Verhältnis von
1,67 verwendet. Wenn ein höheres
Verhältnis,
insbesondere ein Verhältnis
von 1,80, verwendet wird, ist die Bildung einer Carbonatapatit enthaltenden
Beschichtung bevorzugt. Die relative Menge eines jeden Vorläufers, die
in einer Vorläuferlösung nötig ist,
kann vom Fachmann in Abhängigkeit
von der Zusammensetzung der Beschichtung, die benötigt wird,
ermittelt werden.
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So
liegt in einer Ausführungsform
gemäß der Erfindung
das Molverhältnis
von Calcium zu Phosphat in der Vorläuferlösung im Bereich von etwa 0,5
bis etwa 2, vorzugsweise im Bereich von etwa 1,5 bis etwa 1,8, besonders
bevorzugt im Bereich von etwa 1,67 bis etwa 1,8 und ganz besonders
bevorzugt bei etwa 1,67.
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Geeignete
Vorläuferquellen
für Calcium
und Phosphat zur Herstellung einer Vorläuferlösung sind Calciumnitrat (Ca(NO3)2·4H2O) und Phosphorsäure (H3PO4). Es fällt
dem Fachmann nicht schwer, alternative Quellen für Calcium und Phosphat zu finden.
Die absolute Konzentration von Vorläuferquellen hängt von
der Löslichkeit
der speziellen Vorläuferquelle
in dem beim ESD-Verfahren verwendeten Lösungsmittel ab. Die Konzentration
von Calciumnitrat liegt vorzugsweise im Bereich von 0,001-0,025
M. Folglich liegt die Konzentration von Phosphorsäure im Bereich
von 0,0005-0,050 M.
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In
einer weiteren Ausführungsform
enthält
die Beschichtung glasbildende Komponenten. Solche Komponenten haben
eine vorteilhafte Wirkung auf die Haftfestigkeit der Beschichtung
auf dem Implantat. Eine Beschichtung, die glasbildende Komponenten
enthält,
ist zum Beispiel 45S5 Bioglass®, welches die folgende
Zusammensetzung besitzt: SiO2 45,0 Gew.-%,
P2O5 6,0 Gew.-%,
CaO 24,4 Gew.-% und Na2O 24,5 Gew.-%. Der Fachmann
wird in der Lage sein, verschiedene Zusammensetzungen zu ermitteln,
die unter ESD-Bedingungen
ein Glas bilden. Um eine Beschichtung, die glasbildende Komponenten
enthält,
mittels des ESD-Verfahrens aufzutragen, müssen neben Calcium und Phosphat
geeignete Vorläufer
für Silicium
und Natrium verwendet werden. Geeignete Vorläufer sind zum Beispiel Tetramethylorthosilicat
((CH3)4O4Si) und Natriumhydroxid (NaOH). In Abhängigkeit
von der Zusammensetzung der Komponenten in der Beschichtung wird
der Fachmann die erforderlichen relativen Mengen an Vorläufern in
einer Vorläuferlösung bestimmen
können.
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In
einer weiteren Ausführungsform
kann die Vorläuferlösung Additive
enthalten, wie z.B. Wasser (vorzugsweise 1-5 Vol.-%) oder Salpetersäure (HNO3 65% 0,25-1 Vol.-%), die die Morphologie
der Beschichtung beeinflussen.
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Das
ESD-Verfahren ermöglicht
auch den Auftrag von (Poly)peptiden oder Proteinen auf eine Substratoberfläche. In
einer weiteren Ausführungsform
kann die Vorläuferlösung auch
Elemente enthalten, die das Zellwachstum fördern, wie zum Beispiel knochenwachstumsfördernde
Proteine.
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Der
Vorläufer
löst sich
vorzugsweise gut in dem Lösungsmittel
der Vorläuferlösung. Ein
Niederschlag des Vorläufers
in dem Lösungsmittel
sollte vermieden werden, um das Verstopfen der Düse in der ESD-Apparatur zu
verhindern. Der Siedepunkt des Lösungsmittels
ist ein wichtiger Parameter zur Steuerung der Morphologie der Beschichtung.
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Gemäß der Erfindung
ist das Lösungsmittel
vorzugsweise ein Alkohol. Typischerweise wird, abhängig von
der erwünschten
Morphologie, ein Alkohol mit einem niedrigen Siedepunkt oder ein
Alkohol mit einem hohen Siedepunkt oder eine Mischung davon verwendet.
Als Folge der Temperatur, auf die ein Implantat während des
Beschichtungsverfahrens vorzugsweise erhitzt wird (siehe unten),
hat das Lösungsmittel
einen Siedpunkt von weniger als 450°C. Besonders bevorzugt liegt
der Siedepunkt des Lösungsmittels
im Bereich von 50°C-250°C. Ethanol,
Siedpunkt 78°C,
und Butylcarbitol (andere Namen für Butylcarbitol sind 2-(2-Butoxyethoxy)ethanol
und Di(ethylenglycolbutylether), Siedepunkt 231°C, oder eine Mischung aus den
beiden sind geeignete Lösungsmittel
gemäß der Erfindung,
es können
jedoch genauso gut andere Alkohole oder Mischungen aus Alkoholen
verwendet werden.
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Damit
das Implantat mittels des ESD-Verfahrens beschichtet werden kann,
besteht das Implantat geeigneterweise aus Metall, oder wenigstens
enthält
die zu beschichtende Seite eine Metalloberfläche. In einer Ausführungsform
gemäß der Erfindung
sind geeignete Metalle für
Implantate Niob, Tantal, Cobalt-Chrom-Legierungen, (Edel-) Stahl
und insbesondere Titan und Titanlegierungen. Einige Metalle, wie
zum Beispiel Titan, werden aufgrund ihrer inhärenten Eigenschaften und ihres
natürlichen
Vorkommens auf der Oberfläche
eine Oxidschicht besitzen. Ein weiteres möglicherweise geeignetes zu
beschichtendes Material ist Aluminiumoxid (Aluminiumoxid-Keramik;
Al2O3).
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Gemäß der Erfindung
wird das zu beschichtende Implantat vorzugsweise erhitzt. Dies beeinflusst
das Verdampfen des Lösungsmittels
der Vorläuferlösung und
beeinflusst folglich den Ausfällungsprozess,
und somit wird letztlich die Morphologie der Beschichtung beeinflusst.
In Abhängigkeit
von der erwünschten
Morphologie wird eine spezielle Heiztemperatur ausgewählt. Vorzugsweise
wird das Implantat auf eine Temperatur im Bereich von 250°C bis 450°C erhitzt.
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Wenn
eine Beschichtung mittels des ESD-Verfahrens auf ein Implantat aufgetragen
wird, kann das beschichtete Implantat einer Wärmebehandlung unterzogen werden.
Um eine Oxidation des Implantatmaterials zu vermeiden, sollte die
Wärmebehandlung
kurz sein, vorzugsweise 5-30 Sekunden dauern, und vorzugsweise mittels
Infrarotstrahlung durchgeführt
werden. Eine solche Wärmebehandlung
beeinflusst die Kristallinität der
Beschichtung. Eine Wärmebehandlung
bei höherer
Temperatur führt
zu einer "kristallineren" Beschichtung, wohingegen
eine niedrigere Temperatur zu einer "amorpheren" Beschichtung führt.
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Die
Wärmebehandlung
beeinflusst auch die Zusammensetzung der Beschichtung, da sie die
Bildung von Hydroxyapatit einleitet. Die Kristallinität und Zusammensetzung
der Beschichtung beeinflussen die Bindung von Zellen an die Beschichtung.
Je nach speziellem Zweck, wird der Fachmann in der Lage sein, eine spezielle
Zusammensetzung und Kristallinität
auszuwählen,
um diesen Zweck zu erfüllen.
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So
umfasst in einer weiteren Ausführungsform
das Verfahren gemäß der Erfindung
den Schritt des Erhitzens des beschichteten Implantats auf eine
Temperatur im Bereich von 450-1250°C, vorzugsweise durch Infrarotstrahlung
5-30 Sekunden lang.
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Mit
der ESD kann eine dünne
Beschichtung, die weniger als 20 μm
dick ist, vorzugsweise weniger als 15 μm dick ist und besonders bevorzugt
zwischen 0,5 und 10 μm
dick ist, ganz besonders bevorzugt 1 bis 5 μm dick ist, aufgetragen werden.
Ein Parameter, der die Dicke der Beschichtung beeinflusst, ist die
Zeit, innerhalb der eine Beschichtung auf ein Implantat aufgetragen
wird. Üblicherweise
erfolgt die Beschichtung in weniger als 2 Stunden und länger als
7,5 Minuten. Eine geeignete Entfernung zwischen dem Düsenaustritt
und dem Implantat liegt im Bereich von 1-5 cm, vorzugsweise 2,5-3,5
cm.
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Verglichen
mit der Apparatur, die benötigt
wird, um plasmagesputterte Beschichtungen aufzutragen, ist die ESD-Apparatur
einfach, preiswert und leicht zu handhaben. 1 zeigt
schematisch die entsprechende Apparatur. In dieser Figur läuft die
Apparatur in vertikaler Position und sprüht nach oben. Andere Positionen, zum
Beispiel horizontal, können
jedoch genauso gut verwendet werden. Es ist auch möglich, eine
vertikale Anordnung mit nach unten gerichtetem Sprühnebel zu
verwenden. Die Größe und Art
der Düse
hat eine Auswirkung auf den Sprühkegel
und kann variiert werden.
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Die
Geometrie der Düse
hat auch einen bedeutenden Einfluss auf die Form des Sprühnebels.
Der Auslass der Düse
kann flach sein, oder die Spitze der Düse kann in einem Winkel enden,
was als schräger Auslass
bezeichnet wird. Zum Beispiel können
schräge
Auslässe
mit 15° oder
30° oder
noch höheren
Werfen verwendet werden. Auch kann der Durchmesser der Düse variiert
werden. In dem in den Beispielen beschriebenen Aufbau besitzt die
Düse einen
schrägen
Auslass von 30° und
einen Innen- und einen Außendurchmesser
von 0,6 mm bzw. 0,8 mm. Somit liegt der Durchmesser der Düse typischerweise
im Millimeterbereich.
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Wie
in den Beispielen beschrieben, spielen innerhalb des Parametersatzes,
der das ESD-Verfahren beeinflusst,
die Fließgeschwindigkeit
der Flüssigkeit,
die durch die Kapillare gepumpt wird, und das angelegte elektrische
Feld eine bedeutende Rolle. Gemäß der Erfindung
liegt die Fließgeschwindigkeit
im Bereich von 0,2-5 ml/Stunde, vorzugsweise im Bereich von 1-3
ml/Stunde. Die Stärke
des elektrischen Feldes liegt vorzugsweise im kV-Bereich, vorzugsweise im Bereich von
4-12 kV und besonders bevorzugt im Bereich von 6-9 kV. Wenn eine
Düse mit
einer Geometrie verwendet wird, die sich wesentlich von der in den
Beispielen verwendeten Düse
unterscheidet, müssen
die oben angegebenen bevorzugten Werte für die Parameter möglicherweise
angepasst werden. Wenn dies der Fall ist, ist der Fachmann leicht
in der Lage, die richtigen Einstellungen zu ermitteln und zu einem
geeigneten Wertebereich für
alle Parameter zu gelangen.
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Verglichen
mit der Sputterbeschichtung hat die ESD einen hohen Abscheidungswirkungsgrad
und das Verfahren ist relativ sauber. Zur Beschichtung größerer Objekte
kann das Objekt in dem Sprühkegel
von Position zu Position bewegt werden. Auch eine Anordnung mehrerer
Düsen kann
verwendet werden. Es ist auch möglich,
ein größeres Objekt
oder eine große
Zahl von kleinen Objekten auf einem Förderband an einer Düse oder
einer Anordnung von Düsen
entlang zu führen.
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Durch
die richtige Auswahl der ESD-Parameter kann die Morphologie der
Beschichtung gesteuert und von einer dichten Beschichtung zu einer
granulösen
Beschichtung, die in den Beispielen Brokkoli-Beschichtung genannt
wird, sogar bis zu einer porösen
Beschichtung mit netzförmiger
zusammenhängender
Porosität, die
in den Beispielen Schwammbeschichtung genannt wird, variiert werden.
Die poröse
Beschaffenheit der Schwammbeschichtungen ist in den 2, 4, 5 und 7 veranschaulicht.
Die Rasterelektronenmikroskopie (REM) ist ein geeignetes Verfahren
zur Untersuchung der Struktur und somit der Porosität der Beschichtung.
Durch REM kann auch die Größe der Poren
ermittelt werden.
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Im
Allgemeinen eignet sich ein beliebiges Implantat, von dem wenigstens
ein Teil in Kontakt mit Knochengewebe steht, für die Beschichtung gemäß dem Verfahren
der Erfindung. Beispiele für
solche Implantate sind Stifte, Platten und Schrauben, die zur Fixierung
im Falle von Knochenbrüchen
oder anderen chirurgischen Verfahren verwendet werden, jedoch können auch
Gelenke, wie z.B. Hüften
und Knie, oder Teile von Gelenken, auf denen vorzugsweise Knochen
ruhen sollen, geeignet gemäß dem Verfahren
der Erfindung beschichtet werden. Von speziellem Interesse sind
Zahnimplantate in Form von Schrauben zur Fixierung von Zahnprothesen,
Kronen und Brücken.
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Speziell
weist die Schwammbeschichtung vorteilhafte Eigenschaften zur Anbindung
von Zellen auf.
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Vorzugsweise
besitzt die Beschichtung Poren im Bereich von 0,1-25 μm, besonders
bevorzugt im Bereich von 0,5-15 μm
und ganz besonders bevorzugt im Bereich von 0,8-10 μm.
Darüber
hinaus ist die Beschichtung auf Implantaten zur Knochenimplantation
eine poröse
Beschichtung, die Calcium und Phosphat enthält, und die Beschichtung ist 0,5-20 μm dick, vorzugsweise
ist die Beschichtung 0,5-15 μm
dick, besonders bevorzugt ist sie 0,5-10 μm dick, ganz besonders bevorzugt
ist sie 1-5 μm
dick. Vorzugsweise besitzt die poröse Beschichtung Poren im Bereich
von 0,1-25 μm,
vorzugsweise im Bereich von 0,5-15 μm, besonders bevorzugt im Bereich
von 0,8-10 μm.
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BESCHREIBUNG DER FIGUREN
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1:
ESD-Aufbau in vertikaler Konfiguration.
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2:
Rasterelektronenaufnahme einer durch ESD erhaltenen Schwammbeschichtung.
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3:
Rasterelektronenaufnahme einer durch ESD erhaltenen Brokkoli-Beschichtung.
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4:
Rasterelektronenaufnahme, die den Einfluss der Substrattopographie
auf die Morphologie einer durch ESD erhaltenen Schwammbeschichtung
für ein
maschinell bearbeitetes cp-Ti-Substrat zeigt.
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5:
Rasterelektronenaufnahme von RBM-Zellen, die nach 2-tägiger Kultur
an Schwamm-ESD-Beschichtungen gebunden sind.
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6:
Rasterelektronenaufnahme von Brokkoli-ESD-Beschichtungen nach 7-tägiger RBM-Zellkultur.
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7:
Rasterelektronenaufnahme von Schwamm-ESD-Beschichtungen nach 7-tägiger RBM-Zellkultur.
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BEISPIELE
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ESD-Apparatur:
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Bei
dieser Untersuchung wurde zum Auftrag von anorganischen Beschichtungen
ein vertikaler ESD-Aufbau (ESD-ACT-XY03, TU Delft) verwendet. 1 zeigt
eine schematische Ansicht des Aufbaus, der in einer Abzugshaube
betrieben wird.
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Bei
diesem Gerät
ist der Sprühnebel
von der Düse
(1) nach oben zum Substrathalter (2) gerichtet.
Der Aufbau besteht hauptsächlich
aus den folgenden Teilen:
- (i) Eine Elektrosprayeinheit
mit einer Gleichstrom-Hochspannungs-Stromversorgung (3)
(Fug, HCN14-20000), die Spannungen bis zu 20 kV liefern kann, eine
Hohldüse
(1) aus RVS-304-Edelstahl (< 0,08 Gew.-% C, 17,5-19,0 Gew.-% Cr,
9-11 Gew.-% Ni) mit einem Außendurchmesser,
der kleiner als 1,00 mm ist, ein RVS-304-Substrathalter (2).
Vorzugsweise wird der Substrathalter auf einem x-y-Tisch (nicht
gezeigt), dessen Bewegung durch einen Computer gesteuert werden
kann, montiert. Die Einheit kann eine Hochintensitäts-Halogenlampe
(nicht gezeigt) umfassen, die die Sichtbarmachung des Sprühkegels
(9) ermöglicht.
Aus Sicherheitsgründen
ist der Substrathalter vorzugsweise geerdet.
- (ii) Eine Temperatursteuereinheit (Eurotherm Controls Model
2216), einschließlich
eines Heizelements (4) und eines Temperaturreglers (5).
- (iii) Ein Flüssigkeitszuführeinheit,
verbunden mit einem Vorläuferflüssigkeitsspeicher
(nicht gezeigt), die eine Spritzenpumpe (6) (Kd Scientific
100-3113), eine Spritze (7), vorzugsweise aus Glas mit
einem Volumen zwischen 2,5 und 10 ml, und einen flexiblen Schlauch
(8) aus einem chemisch resistenten Gummi, zum Beispiel
Biopren/Marpren®,
mit einem Innen- und Außendurchmesser
von 0,8 mm bzw. 4,0 mm, enthält.
- (iv) Weitere Elemente, wie z.B. für den Hochspannungsbetrieb
geeignete elektronische Verbindungskabel, ein digitales Abstandsmessgerät zur Messung
des Abstands zwischen der Düse
und dem Substrat, und ein Ablaufsammelbehälter (alle nicht gezeigt).
Dieser Sammelbehälter
ist bei der vertikalen, auf dem Kopf stehenden Sprühkonfiguration
im Falle eines Flüssigkeitsüberlaufs
in hohem Maße
wünschenswert.
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Auftrag von EDS-Beschichtungen
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Der
Sprühnebel
geht in Richtung des erwärmten
Substrathalters, welcher zum Beispiel ein technisch reines Ti-Substrat
enthält.
Für optimale
Abscheidungsergebnisse sollten die Vorläuferlösungen klar sein und keine
Ausfällungen
enthalten, welche als Keimstellen für eine weitere Ausfällung dienen
könnten.
Für die
reproduzierbare Erzeugung homogener Beschichtungen und zur Gewährleistung
einer ordnungsgemäßen Verfahrenssteuerung
sollte eine vorzeitige Ausfällung
der Vorläuferlösungen in
der Glasspritze, dem Siliconschlauch oder der Metalldüse vor der
Bildung des Sprühnebels
vorzugsweise vermieden werden.
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Daher
werden für
jeden Auftrag vorzugsweise frische und reine Vorläuferlösungen verwendet.
Vor und nach eines jeden Beschichtungsdurchgangs werden die Spritze,
der Siliconschlauch und die Düse
mit reinem Ethanol gespült,
um mögliche
Ablagerungen zu entfernen. Zur gründlicheren Reinigung der Düse kann
die Düse
jeweils nach 5-stündiger
Betriebszeit mit Ultraschall in 10-15 Vol-% HNO3 in
Ethanol gereinigt werden. Anorganisches und isolierendes Material,
das auf dem Substrathalter neben den befestigten Substraten zurückbleibt,
kann jeweils nach 5-stündiger
Betriebszeit mit 10-15 Vol-% HNO3 mit Ultraschall
entfernt werden. Anschließend
wird der Substrathalter mit reinem Ethanol gespült. Die Bildung einer Isolierschicht
stört das
homogene elektrische Feld zwischen der leitenden Düse und dem
Substrathalter und somit das Sprühverfahren.
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Das
Substrat wird vor dem Auftrag mit Ultraschall in Aceton (15 Minuten)
und Ethanol (15 Minuten) gereinigt.
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Düsengeometrie
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Die
Geometrie der Düse
beeinflusst den Sprühmodus.
Zum Beispiel können
Düsen mit
einem flachen Auslass oder mit einem schrägen Auslass, d.h. die Spitze
der Düse
endet in einem Winkel von zum Beispiel 15° oder 30°, verwendet werden. Die hier
nachstehend beschriebenen Ergebnisse wurden mit einer schrägen Düse mit einem Öffnungswinkel
von 30° und
einem Innen- und einem Aussendurchmesser von 0,6 bzw. 0,8 mm erhalten.
-
Vorläuferlösungen
-
Ca(NO3)2·4H2O (Merck) und H3PO4 (85 Gew.-%, J.T. Baker) wurden als Vorläufer für Calcium
bzw. Phosphat verwendet.
-
Calciumnitrat
wurde aufgrund seiner höheren
Löslichkeit,
verglichen zum Beispiel mit Calciumacetat, verwendet. Bei der ESD
werden apolare, alkoholische Lösungsmittel
verwendet, in denen sich Salze nur schwer lösen. Darüber hinaus werden keine Nitrationen
in kristalline ausgefällte
Apatite eingebaut.
-
Phosphorsäure wurde
anstelle des üblicherweise
verwendeten Ammoniumphosphats (NH4)2HPO4 2– mit
zugesetztem NH4OH als Quelle für Phosphationen
verwendet. Dieser letztere Vorläufer
scheint aufgrund der schnellen Niederschlagsbildung von Hydroxyapatit
unter den stark alkalischen Reaktionsbedingungen ungeeignet. Die
ESD basiert auf der Atomisierung von klaren Lösungen ohne jegliche Niederschlagsbildung
vor der Erzeugung des Sprühnebels.
Die Azidität
der Vorläuferlösung sollte
deshalb größer sein
als die alkalischen Reaktionsbedingungen wässriger Ausfällungsverfahren.
-
In
manchen Vorläuferlösungen wurde
Wasser verwendet, um den Einbau von Hydroxylgruppen in die Apatitstruktur,
falls eine solche stattfindet, zu untersuchen. Ebenso wurde manchmal
HNO3 (65%) zugegeben, um dessen Einfluss
auf die Ausfällung
gelöster
Substanzen und die Sprüheigenschaften
der Vorläuferlösungen zu
untersuchen.
-
Lösungsmittel
-
Ethanol
(ET, C
2H
6O) und
Butylcarbitol (BC, C
8H
18O
3, 99%, Aldrich) wurden als niedrig- bzw. hochsiedende
Lösungsmittel
verwendet. Einige physikalische und chemische Daten sind nachstehend
angegeben. Butylcarbitol wurde verwendet, um ein übermäßiges Verdampfen
des Lösungsmittels
während
des Sprühvorgangs
zu verhindern. Physikalische
und chemische Daten der verwendeten Lösungsmittel
-
Bereich der Abscheidungsparameter
-
Um
die Sprüheigenschaften,
die Morphologie und die chemische Struktur der aufgetragenen dünnen Calciumphosphatfilme
zu beeinflussen, können
die folgenden Parameter variiert werden:
- (i)
Die angelegte Spannung V [kV]; die Spannungsdifferenz kann zwischen
4,0 und 12,0 kV für
verschiedene Düsen
variiert werden, um die Art und Weise des Elektrosprayverfahrens
in qualitativer Weise zu beeinflussen.
- (ii) Art der Düse;
die Düse
mit einem schrägen
Auslass (Öffnungswinkel
30°) wurde
zum Auftrag der Beschichtungen auf cp-Ti-Substrate verwendet.
- (iii) Relative Vorläuferkonzentrationen,
d.h. das Ca/P-Verhältnis;
das molare Ca/P-Verhältnis der
Vorläuferlösung wird
sich in der Zusammensetzung der aufgetragenen Beschichtung widerspiegeln,
zum Beispiel entspricht dem Ca/P-Verhältnis für Hydroxyapatit das Ca/P-Verhältnis der
Vorläuferlösung von
1,67. Zum Beispiel kann ein Ca/P-Verhältnis von
1,80 dem Ca/P-Verhältnis
eines CAp vom B-Typ entsprechen.
- (iv) Absolute Vorläuferkonzentrationen;
zum Beispiel kann die Ca2+-Konzentration
zwischen 0,001 M und 0,025M variiert werden.
- (v) Lösungsmittelzusammensetzung;
zum Beispiel kann/können
ein Alkohol mit einem niedrigen Siedepunkt (Ethanol; (ET)) oder
ein Alkohol mit einem hohen Siedpunkt (Butylcarbitol (BC)) oder
Mischungen davon verwendet werden.
- (vi) Lösungsadditive;
zum Beispiel kann Wasser (1-5 Vol-%) oder HNO3 (65%ig)
(0,25-1 Vol-%) zu den Vorläuferlösungen zugegeben
werden.
- (vii) Fließgeschwindigkeit
Q [ml/h]; die Fließgeschwindigkeit
der Vorläuferlösung kann
zum Beispiel von 0,2 bis 5,0 ml/h variiert werden.
- (viii) Substrattemperatur T [°C];
die Substrattemperatur kann variiert werden, und das Substrat kann
auf eine Temperatur von zum Beispiel zwischen 250°C und 450°C erhitzt
werden.
- (ix) Düse-Substrat-Abstand
d [cm]; d kann zum Beispiel von 2,5 cm bis 3,5 cm variiert werden.
- (x) Abscheidungszeit; die Abscheidungszeit kann zum Beispiel
von 7,5 Minuten bis 2 Stunden variiert werden.
- (xi) Substrate; je nach Verwendung können Material und Form des
Substrats variieren.
-
Auftrag von ESD-Beschichtungen
mit definierten Morphologien
-
Netzförmige, schwammartige
Beschichtungsmorphologien bilden sich unter feuchten Bedingungen mit
nur mäßigen Abscheidungs-
und Lösungsmittelabdampfgeschwindigkeiten,
wohingegen sich brokkoliartige Beschichtungen als Folge einer beträchtlichen
Lösungsmittelverdampfung
und Ausfällung
gelöster
Stoffe bilden werden.
-
Um
schwammartige Beschichtungsmorphologien zu synthetisieren, wurden
relativ hohe Fließgeschwindigkeiten
gewählt,
wohingegen die Substrattemperatur und die Düse-Substrat-Abstände auf relativ niedrige Werte
gesetzt wurden. BC wurde aufgrund seines hohen Siedepunkts als geeignetes
Lösungsmittel gewählt, so
dass ein verringerter Lösungsmittelverdampfungsgrad
resultiert. Bei der Suche nach dieser einzigartigen Beschichtungsmorphologie
wurden die folgenden Auftragsreihen durchgeführt, um den Einfluss der spezifischen
Verfahrensparameter auf die Morphologie der erzeugten Beschichtungen
zu untersuchen. In jeder Reihe wurden alle anderen Abscheidungsparameter
konstant gehalten.
- • Die Fließgeschwindigkeit Q: 0,5-1,0-1,5-2,0-2,5-3,0-4,0-5,0
ml/h
- • Abscheidungszeit
t: 7,5 Minuten-15 Minuten-22,5 Minuten-30 Minuten-1 Stunde-2 Stunden
- • Substrattemperatur
T: 300-325-350°C
- • Substrattopographie:
maschinell bearbeitete und polierte cp-Ti-Substrate
- • HNO3-Zugabe: 0 Vol-% und 0,5 Vol-% HNO3 (65%)
-
Zur
Bildung der brokkoliartigen Beschichtungsmorphologie wurden höhere Substrattemperaturen
und größere Düse-Substrat-Abstände verwendet.
Darüber
hinaus wurde reines Ethanol aufgrund seines niedrigen Siedepunkts
als Lösungsmittel
verwendet. Es wurde jedoch auch versucht, brokkoliartige Morphologien
mit reinem BC als Lösungsmittel
zu synthetisieren.
-
Alle
Beschichtungsmorphologien wurden mittels eines Rasterelektronenmikroskops
(REM, JEOL JSM-35) untersucht.
-
Struktur der ESD-Beschichtungen:
Wärmebehandlungen
-
Um
einen Einblick in die Kristallstruktur und Molekularstruktur der
abgeschiedenen Beschichtungen zu erhalten, wurden mehrere aufgetragene
Beschichtungen Wärmebehandlungen
unterworfen. Bei Verwendung herkömmlicher
Wärmebehandlungen
in einem elektrischen Ofen bei erhöhten Temperaturen und langer
Dauer oxidierte das darunter liegende Ti-Substrat stark, wodurch
eine ordnungsgemäße Charakterisierung
der aufgetragenen CaP-Beschichtungen verhindert wurde. Daher wurden
rasche Wärmebehandlungen
mit einer Dauer von 5-30 Sekunden mit verschiedenen Intensitäten und
Laufzeiten durch Infrarotstrahlung (Quad Ellipse Chamber, Modell
E4-10-P, Research Inc.) durchgeführt.
Es zeigte sich, dass Wärmebehandlungen
bei niedrigen Temperaturen und mit kurzer Dauer die Oxidation von
Titan und die Diffusion von Elementen, die die Bindung zwischen
den Filmen und dem Titansubstrat beeinflussen, verringern konnten.
Die Infrarotbestrahlung erfolgte unter Atmosphärenbedingungen. Die Maximaltemperatur
der schnellen Wärmebehandlungen
wurde mit einem nahe der Probe befindlichen Pt-PtRh-Thermoelement gemessen. Sowohl
das Thermoelement als auch das beschichtete Substrat wurden auf
flache, hitzebeständige
Keramikplatten gelegt. Vor einer jeden schnellen Wärmebehandlung
wurden die beschichteten Substrate mit einer niedrigen IR-Strahlungsintensität von bis
zu ± 160°C vorgeheizt.
Beim Erreichen dieser Temperatur wurde die tatsächliche Wärmebehandlung durchgeführt.
-
Obwohl
dieses Verfahren ein sehr einfaches und schnelles Verfahren zur
Durchführung
von Wärmebehandlungen
mit CaP-beschichteten Metallsubstraten ist, muss gesagt werden,
dass die rasche Erwärmung keine
Gleichgewichts-Wärmebehandlung
ist. Langzeit-Diffusionseffekte, wie bei herkömmlichen Sinterbehandlungen,
fehlen aufgrund der sehr kurzen effektiven Erwärmungsdauer. Auch stellt die
beobachtete Temperatur, wie sie vom Thermoelement nach den beschichteten
Substraten gemessen wird, nicht die tatsächliche Temperatur in der Keramikbeschichtung
dar. Daher wurden die gemessenen Temperaturen als Anhaltspunkte anstatt
als exakt gemessene Temperaturen betrachtet.
-
Nach
den schnellen Wärmebehandlungen
wurden die beschichteten Substrate einer Röntgenstrahlbeugung (XRD) und
einer Fourier-Transformations-Infrarot-Spektroskopie (FTIR) unterworfen.
-
Zusammensetzung der ESD-Beschichtungen
-
Um
die Zusammensetzung der aufgetragenen ESD-Beschichtungen zu charakterisieren,
wurden einige Proben der Rutherford-Rückstreu-Spektroskopie (RBS)
und der Energiedispersiven Spektroskopie (EDS) unterworfen.
-
Die
RBS ist das einzige nichtdestruktive Verfahren, das gleichzeitig
Informationen über
Tiefe und Zusammensetzung liefert. Dieses Verfahren ist quantitativ
bis zu einem Atomprozent nach "first
principles" genau und
benötigt
keine Zusammensetzungs-Standards.
Die Ortsauflösung, über die
eine Analyse durchgeführt werden
kann, beträgt ± 1 mm.
Die Analysentiefe beträgt
typischerweise wenige μm.
Falls die RBS von CaP-Filmen
ein Spektrum mit scharfen Ca- und P-Stufen ergibt, können Ca/P-Verhältnisse
berechnet werden.
-
Die
EDS wurde auch verwendet, um die elementare Zusammensetzung und
Ca/P-Verhältnisse
der aufgetragenen Beschichtungen zu charakterisieren. Reines stöchiometrisches
Hydroxyapatit mit einem bekannten Ca/P-Verhältnis von 1,67 wurde als Referenzmaterial
verwendet. Die EDS liefert jedoch nur halbquantitative Information,
und die berechneten Ca/P-Verhältnisse
sollten nur als ein Anhaltspunkt für das Ca/P-Verhältnis und
nicht als exakter Wert aufgefasst werden.
-
Charakterisierungsverfahren
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Rasterelektronenmikroskopie/Energiedispersive
Spektroskopie
-
Die
Rasterelektronenmikroskopie (REM) wurde mittels eines JEOL-JSM 35-Mikroskop
mit Beschleunigungsspannungen zwischen 10-20 kV durchgeführt. Alle
erzeugten ESD-Beschichtungen
wurden ohne Auftrag einer zusätzlichen
Goldbeschichtung untersucht, da ihre porösen Morphologien einen ausreichenden Transport
von Elektronen durch die Beschichtung ermöglichten, um ein Aufladen der
Proben zu vermeiden. m Gegensatz dazu wurden alle spritzbeschichteten
Proben und zellkultivierten Proben mit Gold sputterbeschichtet.
-
Das
oben beschriebene Rasterelektronenmikroskop war mit einem energiedispersiven
Röntgen-Mikroanalysator
(Link ISI, Oxford Instruments Ltd.) ausgestattet. Die EDS wurde
mit einer Vergrößerung von 500x
bei einer Beschleunigungsspannung von 15 kV durch geführt. Stöchiometrischer
Hydroxyapatit wurde als Standard zur Ermittlung von CaP-Verhältnissen
verwendet.
-
Röntgenbeugung
-
CaP-Pulver,
die durch Ausfällung
von Vorläufern
in BC hergestellt wurden, und alle CaP-Beschichtungen wurden der Röntgenbeugungs(XRD)-Analyse
auf einem Dünnfilm-Philips-X-Ray-Diffraktormeter
unter Verwendung von CuKα-Strahlung
(PW 3710, 40 kV, 40 mA) unterworfen.
-
Pulver
wurden in einem θ-2θ-Modus bei
einem Abtastbereich von 2θ =
20° bis
2θ = 50° mit einer Schrittgröße von 0,02° 2θ, einer
Abtastgeschwindigkeit von 0,01°2θ/s und einer
Abtastzeit von 2 s/Schritt analysiert.
-
Beschichtungen
wurden durch Fixieren der Probe in einer Position von 2,5° und Abtasten
des Detektors zwischen 20° und
50° bei
den gleichen Messbedingungen wie oben beschrieben analysiert.
-
Zellkulturproben
wurden ebenfalls durch Dünnfilm-XRD
analysiert, jedoch mit einem kürzeren
Abtastbereich von 25° bis
40°2θ.
-
Fourier-Transformations-Infrarot-Spektroskopie
-
Die
Infrarotspektren der Filme auf den Substraten wurden durch Reflektions-Fourier-Transformations-Infrarot-Spektroskopie
(FTIR, Perkin-Elmer) erhalten, da die Infrarotstrahlung nicht durch
das Titansubstrat dringen kann. Die Spektren wurden durch Berechnung
des Mittels aus 30 Scans erhalten. Um die FTIR-Spektren der ausgefällten Pulver
zu erhalten, wurde ein KBr-Verfahren angewandt: Das Probe/KBr-Gewichtsverhältnis betrug
1/250.
-
Rutherford-Rückstreu-Spektroskopie
-
Standard 4He+-Rutherford-Rückstreu-Spektroskopie
(RBS) bei 2 oder 2,4 MeV mit Streuwinkeln von 170° und 120° wurde verwendet,
um die Zusammensetzung der Beschichtungen zu ermitteln und Ca/P-Verhältnisse
mit dem Computerprogramm RUMP zu berechnen.
-
Biologische Untersuchung
von CaP-ESD-Beschichtungen
-
Unbeschichtete Titansubstrate
-
Unpolierte,
maschinell bearbeitete technisch reine cp-Ti-Substrate (Durchmesser
12 mm, 1,5 mm dick) wurden in Aceton (15 Minuten) und Ethanol (15
Minuten) mit Ultraschall behandelt. Diese Scheiben wurden mittels
des ESD-Verfahrens mit einer CaP-Beschichtung
versehen.
-
ESD-CaP-Beschichtungen
-
Die
Verfahrensbedingungen zur Abscheidung der durch ESD gewonnenen Schwamm- und Brokkoli-Beschichtungen
waren wie folgt: ESD-Parameter
für den
Auftrag von Schwamm- und Brokkoli-Beschichtungen zur Zellkulturverwendung
-
Für beide
ESD-Beschichtungsmorphologien wurde Butylcarbitol verwendet, obwohl
angenommen wird, dass Ethanol aufgrund seiner niedrigeren Siedetemperatur
bei der Synthese von brokkoliartigen Morphologien zu besseren Ergebnissen
führen
würde.
Um jedoch die chemische Zusammensetzung sowohl der Brokkoli- als
auch der Schwamm-Beschichtungen
möglichst
gleich zu halten, wurde Butylcarbitol auch zur Synthese der brokkoliartigen
Beschichtungen verwendet.
-
Während des
Auftrags der Reihe von Brokkoli-Beschichtungen verstopfte die Düse mit einem Öffnungswinkel
von 30° aufgrund
der Ausfällung
von gelösten
Stoffen, so dass eine spitzerer Düse mit einem Öffnungswinkel
von 15° nötig war.
Obwohl die Düsengeometrie
das ESD-Verfahren für
eine brokkoliartige Beschichtungsmorphologie beeinflussen kann,
wird angenommen, dass die Abscheidungstemperatur über andere
Abscheidungsparameter dominiert.
-
Nach
dem Auftrag wurden die ESD-Beschichtungen durch IR-Strahlung wie
zuvor beschrieben wärmebehandelt.
Alle ESD-Beschichtungen wurden wenigstens einer schnellen Wärmebehandlung
mit ± 500°C unterworfen,
um Nitrat aus den Beschichtungen zu entfernen. Anschließend wurde
die Hälfte
der denitrierten Proben in zwei Schritten mit ± 570°C bzw. ± 600°C weiter wärmebehandelt. Diese letzteren
Beschichtungen wurden "kristalline" Beschichtungen genannt
(n=1). Die Beschichtungen, die nur bei ± 500°C denitriert worden waren, wurden "amorph" genannt (n=1). Röntgenbeugung
und Fourier-Transformations-Infrarot-Spektroskopie
(FTIR) wurden sowohl mit den amorphen als auch mit den kristallinen
Brokkoli- und Schwammbeschichtungen durchgeführt, um ihre Kristall- und Molekularstruktur
zu ermitteln.
-
Vor
der Verwendung in den Zellkulturversuchen wurden alle beschichteten
und unbeschichteten Proben in 70%igem Ethanol sterilisiert, zweimal
in phosphatgepufferter Salzlösung
(PBS) gewaschen, auf den Boden einer jeden Vertiefung einer 24-Well-Platte
(Greiner B.V.) gegeben und 30 Minuten bei 37°C in Kulturmedium inkubiert.
-
Zellisolierung und -kultur
-
Für die biologische
Untersuchung der Testmaterialien wurde ein Rattenknochenmark(RBM)-Zellkulturverfahren
verwendet, wie es von Maniatopoulos et al., Cell Tiss. Res., 254,
1988, 317-330, beschrieben wurde. Zusammengefasst wurden beide Oberschenkelknochen
von jungen erwachsenen Wistar-Ratten (Gewicht 100-120 g, Alter 40-43
Tage) entfernt und vier Mal mit α-Minimal
Essential Medium (MEM, Gibco, Life Technologies), das 0,5 mg/ml
Gentamycin (Gibco) und 3,0 μg/ml
Fungizon (Gibco) enthielt, gewaschen. Anschließend wurden die Epiphysen abgeschnitten
und die Diaphysen herausgespült,
wobei α-MEM,
angereichert mit 10% fötalem
Kälberserum
(FCS, Gibco, 50 μg/ml
Ascorbinsäure
(Sigma), 10 mM Na-β-Glycerophosphat
(Sigma), 10–8M
Dexamethason (Sigma) und 50 μg/ml
Gentamycin (Gibco), verwendet wurde. Schließlich wurden die Kulturen in
einer angefeuchteten Atmosphäre
aus 5% Luft, 5% CO2 bei 37°C inkubiert.
Nach 7 Tagen Primärkultur
wurden die Zellen mittels Trypsin/EDTA (0,25% Gew./Vol.
-
Trypsin/0,02%
EDTA, Ethylendiamintetraessigsäure)
abgelöst,
und die Zellen wurden in dem oben beschriebenen angereicherten Kulturmedium
suspendiert.
-
Zellmorphologietest
-
RBM-Zellsuspension
(1 ml pro Vertiefung, enthaltend 4 × 104 Zellen)
wurde zu den Testsubstraten zugegeben. Die Kulturen wurden 2, 7
und 14 Tage bei 37°C
in 5% CO2-Luft-Atmosphäre inkubiert. An den Inkubationstagen
1, 3, 6, 8, 10 und 13 wurde das Kulturmedium erneuert. Am Ende der
verschiedenen Inkubationszeiträume
(2, 7 und 14 Tage) wurden nichtgebundene Zellen durch Spülen mit
PBS entfernt. Die gebundenen Zellen wurden mit 2% Vol./Vol. Glutaraldehyd
in mit 0,1 M Natriumcacodylat gepufferter Lösung 15 Minuten fixiert, zweimal
in 0,1 M mit Cacodylat gepufferter Lösung gespült und anschließend durch
eine Ethanol-Gradientenreihe dehydratisiert. Anschließend wurden
die Proben mit Tetramethylsilan (Merck) getrocknet. Schließlich wurden
die Proben nach dem Sputterbeschichten mit Gold mittels eines Rasterelektronenmikroskops
(REM, JEOL JSM-35) bei einer Beschleunigungsspannung von 15 kV untersucht.
Die Röntgenbeugung wurde
an denselben Proben durchgeführt,
um die kristallographischen Eigenschaften der Beschichtungen nach
der Kultur zu untersuchen.
-
Ergebnisse
-
Abscheidungsparameterbereich
-
Eine
qualitative Beschreibung des Einflusses der verschiedenen Abscheidungsparameter,
die oben angegeben wurden, auf die Sprüheigenschaften während der
Beschichtungsbildung durch ESD wird angegeben.
- (i)
Bis zu elektrischen Feldstärken
von etwa 2,4 kV/cm wurde der Kegelstrahl beobachtet. Die maximale Fließgeschwindigkeit
im Kegelstrahlmodus für
diese Vorläuferflüssigkeit
betrug ± 0,5
ml/Stunde. Bei höheren
Fließgeschwindigkeiten überflutete
der Überschuss
an Flüssigkeit
einfach die Düse.
Diese niedrige maximale Fließgeschwindigkeit
hatte niedrige Abscheidungsgeschwindigkeiten und sehr lange Abscheidungszeiten
zur Folge. Bei höheren
Spannungen von mehr als ± 2,4
kV/cm wurde der Duostrahl-Elektrospraymodus
beobachtet. Bei diesem Elektrospraymodus konnten aufgrund der höheren Beschleunigung
der Flüssigkeit
in den zwei Kegeln und Strahlen wesentlich höhere Fließgeschwindigkeiten von mehr
als 5,0 ml/Stunde erzielt werden. Daher wurde zum Auftrag der Ca/P-Beschichtungen
der Duostrahl-Sprühmodus gewählt.
Mehrere
Duostrahlmodi wurden im Hinblick auf die Homogenität der aufgetragenen
Beschichtungen untersucht. Es wurde beobachtet, dass die Homogenität der Beschich tungen
mit steigender Stabilität
des Duostrahls abnahm. Gemischte Kegel- und Duostrahlmodi mit einem
schnellen Wechsel zwischen den beiden Modi ergaben homogene Beschichtungen,
wohingegen die Beschichtungen heterogen in zwei Teile aufgetrennt
wurden, wenn ein stabilerer Duostrahl verwendet wurde. Dies konnte
der Tatsache zugeschrieben werden, dass die zwei positiv geladenen
Kegel in einem stabilen Duostrahl sich gegenseitig seitlich abstoßen. Als
Folge davon existiert eine Trennung zwischen den zwei erzeugen positiv
geladenen Sprühnebeln.
Wenn das Substrat genau an der Stelle dieses Trennbereichs positioniert
wird, welche eine sehr niedrige Sprühnebeltröpfchendichte aufweist, ist
die Abscheidungsgeschwindigkeit lokal sehr niedrig, was zu heterogenen
Beschichtungen führt.
Im Gegensatz dazu ergaben die horizontalen Bewegungen der wechselnden
Kegel in den gemischten Kegel/Duostrahl-Modi einen gemischten polydispersen
Sprühnebel.
Dies führte
zu homogenen Sprühnebeltröpfchendichten
und Beschichtungen.
- (ii) Düsen
mit schrägen
Auslässen
(Öffnungswinkel
15° oder
30°) wurden
verwendet.
- (iii) Die relativen Ca/P-Konzentrationen hatten einen indirekten
Einfluss auf die Sprüheigenschaften.
Lösungen
mit einem Ca/P-Verhältnis
von 1,80 (0,05M Ca(NO3)2·4H2O + 0,028M H3PO4 in BC) bildeten innerhalb von 2 Stunden
keinen Niederschlag. Im Gegensatz dazu enthielt das stöchiometrische
Ca/P-Lösungsverhältnis von
1,67 (0,05M Ca(NO3)2·4H2O + 0,03M H3PO4 in BC) eine etwas höhere H3PO4-Konzentration und begann nach ± 30 Minuten
auszufallen. Da die meisten Abscheidungszeiten länger als 30 Minuten waren, konnte
eine geringe Ausfällung
während
des Auftrags nicht verhindert werden. Niederschlagsbildende Vorläuferlösungen weisen
eine Tendenz zu höheren
Sprühmodi
auf (Duo- und/oder Triostrahl, je nach Ausmaß der Niederschlagsbildung).
Daher musste die angelegte Spannungsdifferenz während des Auftrags verringert
werden, um im selben Duostrahl-Sprühmodus zu bleiben.
Während des
Auftrags fallen freie Ionen in der Flüssigkeit zu neutralen Verbindungen
aus. Als Folge davon nimmt die Leitfähigkeit der Lösung ab,
und der Strahldurchmesser steigt, wohingegen der Strom und die Oberflächenladungsdichte
abnehmen. Folglich nimmt die kinetische Energie des Strahls ab.
Es wird daher eine geringere elektrische Leistung (d.h. geringere
Spannungsdifferenzen) benötigt,
um in demselben Duostrahlmodus zu bleiben. In Anbetracht dessen
ist die beobachtete Neigung hin zu höheren Sprühmodi eine logische Konsequenz,
da die angelegte Spannungsdifferenz bei einem konstanten Wert gehalten
wurde. Mit zunehmender Niederschlagsbildung und abnehmender Leitfähigkeit
der Vorläuferlösungen wurde die
angelegte Spannung tatsächlich
zu hoch für
den Duostrahlmodus.
- (iv) Die absolute Vorläuferkonzentration
beeinflusst direkt die Sprüheigenschaften
in derselben Weise wie oben beschrieben. Die Verringerung der Ca2+-Vorläuferkonzentration
von 0,005 auf 0,0025M Ca2+ in BC führte zu
einer längeren
(Duo)-Strahllänge und
einer verringerten Spannungsdifferenz, die zur Aufrechterhaltung
des Duostrahlmodus notwendig war. Wiederum entspricht die Verringerung
der Vorläuferkonzentration
einer niedrigeren Leitfähigkeit
und folglich einer niedrigeren kinetischen Energie des Strahls.
Daher wird eine geringere elektrische Leistung benötigt, um
in demselben Duostrahl-Sprühmodus
zu bleiben. Die längere
Strahllänge
wurde durch die verringerte Oberflächenladungsdichte im Strahl
verursacht, welche von einer verringerten Schwingbewegung des Strahls
begleitet war.
- (v) Durch Verwendung von Butylcarbitol als Lösungsmittel wurden sehr klare
und stabile Sprühnebel
erhalten, was geeignete Sprüheigenschaften
in Bezug auf die Leitfähigkeit
und Oberflächenspannung
widerspiegelt. Die hohe Siedetemperatur von BC ermöglichte
eine klare Sichtbarmachung des Sprühverfahrens, da die Tröpfchenverdampfung
unbedeutend war. Andererseits war die Leitfähigkeit der Vorläuferlösungen in Ethanol
etwa um zwei Größenordnungen
niedriger als bei Verwendung von Butylcarbitol als Lösungsmittel. Demzufolge
war die beobachtete maximale Fließgeschwindigkeit in Ethanol-Vorläuferlösung viel
niedriger, und die Abscheidungszeiten waren länger. Daher wurde BC als Standardlösungsmittel
gewählt.
Durch die niedrigere Dielektrizitätskonstante von BC, verglichen
mit Ethanol, ist die Ausfällung
von Vorläufer
in BC allerdings leichter als in Ethanol.
- (vi) Der Zugabe von Wasser folgte unmittelbar eine bedeutende
Niederschlagsbildung, welche die Leitfähigkeit verringerte. Folglich
stieg die Strahllänge
an, und es wurde, wie bereits oben erwähnt, eine Neigung zum Triostrahlmodus
beobachtet. Die Zugabe von HNO3 führte zu
einer höheren
Leitfähigkeit.
Als Folge davon wurde die Strahllänge aufgrund der abnehmenden
Schwingbewegung des Strahls verringert. Darüber hinaus war aufgrund der
höheren
Leitfähigkeit
mehr elektrische Leistung erforderlich, um einen stabilen Duostrahlmodus
beizubehalten. Dies führt
zu einer großen
Oberflächenladungsdichte
und einer höheren kinetischen
Energie des Strahls. Demzufolge mussten höhere Spannungsdifferenzen angelegt
werden.
- (vii) Die Erhöhung
der Fließgeschwindigkeit
wurde von einer gleichzeitigen Erhöhung der Spannungsdifferenz
begleitet, welche benötigt
wurde, um ein Überlaufen
der Vorläuferflüssigkeit
zu verhindern. Wenn die Fließgeschwindigkeit
ansteigt, steigt auch der Strom durch den Kegel an. Dieser Effekt
tritt auf, da eine höhere
Fließgeschwindigkeit
mehr elektrische Leistung zur Beschleunigung der Flüssigkeit
in dem Strahl erfordert. Die Erhöhung
des Stroms führt
auch zu einer gesteigerten Homogenität des Sprühnebels und der Beschichtung.
Eine mögliche
Erklärung
dieses Phänomens
ist die stärkere
Schwingbewegung, die das Resultat eines höheren Stroms ist. Schwingen
bedeutet ein Vermischen der Sprühnebeltröpfchen.
- (viii) Die Substrattemperaturen hatten einen geringen Einfluss
auf die Sprüheigenschaften.
Bei Verwendung von Ethanol als Lösungsmittel
bei hohen Substrattemperaturen und geringen Düse-Substrat-Abständen konnte
kein stabiler Sprühnebel
aufrechterhalten werden. Siedendes Ethanol in dem flüssigen Kegel destabilisierte
die Sprühnebelbildung
durch Bildung von Luftblasen. Ein zweiter, jedoch geringer Einfluss auf
das Sprühnebelverhalten
war die Beobachtung, dass das Verstopfen der Düse bei höheren Temperaturen aufgrund
der Ausfällung
von gelösten
Stoffen im Inneren der Düse
ein Problem wurde. Die Ausfällung schien
von der hohen Temperatur der Düse
ausgelöst
zu werden. Dies steht im Einklang mit Gleichung 11, die theoretisch
eine erhöhte
Keimbildungsrate unter dem Einfluss einer hohen Ausfällungstemperatur
vorhersagt. Bei hohen Substrattemperaturen ist aufgrund der hervorragenden
Wärmeleitfähigkeit
von Metallen im Allgemeinen auch die Temperatur der Metalldüse relativ
hoch.
- (ix) In Bezug auf den Einfluss der Temperatur auf das Verstopfungsverhalten
der Düse
führte
auch ein kleiner Düse-Substrat-Abstand
zu einem stärkeren
Verstopfen der Düsen.
Darüber
hinaus wurde das Sieden von Ethanol in dem flüssigen Kegel bei kürzeren Abständen stärker.
- (x) Die Abscheidungszeiten beeinflussten die Sprüheigenschaften
indirekt. Längere
Abscheidungszeiten von mehr als 45 Minuten führten unausweichlich zu einer
vorzeitigen Ausfällung
der Vorläuferlösung während des
Auftrags, wenn übersättigte Lösungen mit
einem Ca/P-Verhältnis
von 1,67 verwendet wurden.
-
Auftrag von ESD-Beschichtungen
mit definierten Morphologien
-
Verfahrensbedingungen
-
Optimierte
Verfahrensbedingungen für
den Auftrag von Schwamm- und Brokkoli-Beschichtungen mittels ESD waren wie
folgt:
-
Schwammbeschichtungen
(2) wurden durch Verwendung von relativ niedrigen
Vorläuferkonzentrationen
auch aufgrund der geringen Löslichkeit
der Vorläufer
in dem apolaren Lösungsmittel
gebildet. Darüber hinaus
entsprechen niedrige Vorläuferkonzentrationen
niedrigen Leitfähigkeiten
und großen
Tröpfchengrößen. Der
Duostrahl-Elektrospraymodus
ermöglichte
die Verwendung einer hohen Flüssigkeitsfließgeschwindigkeit, wobei
man annimmt, dass diese zur Bildung von netzartigen zusammenhängenden
Strukturen notwendig ist. Darüber
hinaus ist die Substrattemperatur von 300°C nur 69°C höher als der Siedepunkt von
Butylcarbitol. Folglich wird die Lösungsmittelverdampfung unbedeutend
sein, da die sehr hohen Tröpfchengeschwindigkeiten
von mehreren Zehntel m/s Flugzeiten in der Größenordnung von 0,1-1 ms entsprechen.
-
Im
Gegensatz dazu können
Brokkoli-Beschichtungen (3) durch Verwendung höherer Vorläuferkonzentrationen
in Ethanol gebildet werden, was höheren Leitfähigkeiten und geringeren Tröpfchengrößen entspricht.
Diese kleineren Tröpfchen
unterliegen aufgrund einer höheren
Substrattemperatur, eines größeren Düse-Substrat-Abstandes
und eines Lösungsmittels,
das viel schneller verdampft, einer höheren Lösungsmittelverdampfung. Auch
führt die
geringere elektrische Feldstärke
des Kegelstrahls zu kürzeren
Tröpfchenflugzeiten.
Die maximale Fließgeschwindigkeit
von Ethanollösungen
im Kegelstrahlmodus war ziemlich niedrig. Ferner war die Abscheidungseffizienz
aufgrund des großen
Düse-Substrat-Abstandes
geringer. Daher wurden längere
Abscheidungszei ten benötigt,
um Beschichtungen mit entsprechender Dicke, verglichen mit Schwammbeschichtungen,
zu erhalten.
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Einfluss von Abscheidungsparameter
auf die Schwamm-Morphologien Fließgeschwindigkeit
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Der
Einfluss einer zunehmenden Flüssigkeitsfließgeschwindigkeit
auf die Morphologie von durch ESD erzeugten Schwammbeschichtungen
kann wie folgt zusammengefasst werden. Im Allgemeinen nahm die Porengröße ab, wohingegen
die Porengrößenwandstärke aufgrund
einer steigenden Menge an Abscheidungen von gelösten Stoffen pro Zeiteinheit
anstieg.
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Abscheidungszeit
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Die
ersten Eigenschaften der Schwammbeschichtungsmorphologie waren bereits
nach 15-minütiger Abscheidungszeit
zu erkennen.
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Abscheidungstemperatur
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Beim
Wechsel der Substrattemperatur von 300°C auf 350°C ging die in einem anfänglichen
Entwicklungsstadium ausgebildete Schwammbeschichtungsmorphologie
in eine weniger zusammenhängende,
brokkoliartige Morphologie über.
Dies zeigt, dass die Substrattemperatur ein wesentlicher Parameter
ist, der die Bildung der Schwammbeschichtung steuert.
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Zugabe von HNO3
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Die
Zugabe von 0,5 Vol-% HNO3 führte zur
Bildung von brokkoliartigen Beschichtungen anstatt Schwamm-Morphologien.
Dies kann der erhöhten
Leitfähigkeit
der Vorläuferlösungen zugeschrieben
werden, die kleineren Tröpfchengrößen entspricht.
Folglich kommen die Tröpfchen
an den Substraten in einem fast trockenen Zustand an.
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Substrattopographie
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2 zeigt
den Einfluss der Substrattopographie auf die Morphologie der durch
ESD erzeugten Schwammbeschichtungen für ein poliertes cp-Ti-Substrat. 2 zeigt,
dass sich auf den polierten Substraten die Schwammbeschichtungsmorphologie
ausbildet. Der Mechanismus der Bildung von Schwamm-Morphologien
scheint nicht von der Gegenwart kleiner Rillen abzuhängen, obwohl
die Orientierung der Schwamm-Morphologie durch kleine, von der maschinellen
Bearbeitung stammende Mikrorillen gesteuert wurde. 4 zeigt den
Einfluss der Substrattopographie auf die Schwammbeschichtungsmorphologie
für ein
maschinell bearbeitetes cp-Ti-Substrat. In 4 sind leicht
die großen
Rillen der maschinellen Bearbeitung zu erkennen, die sich in der
Beschichtungsmorphologie als Folge der bevorzugten Landung geladener
Sprühnebeltröpfchen auf
Bereichen mit positiver Krümmung
widerspiegeln. Schwamm-Morphologien ordneten sich entlang kleiner
Maschinenbearbeitungsrillen an.
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Einfluss der Substrattemperatur
auf die Beschichtungsstruktur
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Schwammbeschichtungen,
die bei Substrattemperaturen unterhalb 350°C abgeschieden wurden, waren
in Bezug auf CaP-Verbindungen ohne irgendeine (schnelle) Wärmebehandlung
amorph. Im Gegensatz dazu wiesen unter Verwendung von Butylcarbitol
als Lösungsmittel
aufgetragene Brokkoli-Beschichtungen bereits einen breiten Apatit-Peak
auf, was auf eine erste Kristallisation aufgrund der hohen Substrattemperatur von
450°C hinweist.
Darüber
hinaus wurden durch FTIR-Spektroskopie keine Nitratabsorptionen
gefunden.
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Einfluss der Zugabe von
Wasser auf die Beschichtungsstruktur
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Relevante
Abscheidungsbedingungen zur Untersuchung des Einflusses der Zugabe
von Wasser auf die Beschichtungsstruktur waren wie folgt. ESD-Parameter
für den
Auftrag einer Apatit-ESD-Beschichtung mittels wasserangereicherten
Vorläuferlösungen.
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Anhand
der FTIR-Spektroskopie kann die Schlussfolgerung gezogen werden,
dass Phosphat- und Carbonationen in unterschiedlicher Weise eingebaut
werden, verglichen mit der kristallinen Carbonatapatitbeschichtung
ohne zur Vorläuferlösung zugegebenes
Wasser.
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Was
das XRD betrifft, so führte
die Zugabe von 4 Vol-% Wasser zur Bildung von CaCO3 in
der Calcitmodifikation bei 500°C.
Ferner wurde die Kristallinität
der Apatitphase verringert, verglichen mit der kristallinen Carbonatapatitbeschichtung.
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Einfluss der Niederschlagsbildung
auf die Beschichtungsstruktur
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Relevante
Abscheidungsbedingungen einer ESD-Beschichtung, die mittels niederschlagsbildender Vorläuferlösungen ohne
zugegebenes Wasser aufgetragen wurde, waren wie folgt. ESD-Parameter
für den
Auftrag von Apatit-ESD-Beschichtung mittels niederschlagsbildender
Vorläuferlösungen.
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Calcit
wurde bereits auf der aufgetragenen Beschichtung gebildet. Mit zunehmender
Heiztemperatur wurde der Calcit zersetzt. Die Niederschlagsbildung
während
der Abscheidung hatte einen starken Einfluss auf die Beschichtungsstruktur.
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Biologische Untersuchung
von CaP-ESD-Beschichtungen
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Zellreaktionen: 2 Tage
in Kultur
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An
brokkoliartige ESD-Beschichtungen gebundene RBM-Zellen. Neben normal
gebundenen Zellen wurden bei allen Brokkoli-Beschichtungen Agglomerationen
von RBM-Zellen zu abgeflachten Zellschichten beobachtet.
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An
ESD-Beschichtungen vom Schwamm-Typ gebundene RBM-Zellen. Die Zellen
ordneten sich vorzugsweise entlang der Schwammstruktur an. Die Anordnung
der Schwammstruktur resultiert aus der Substrattopographie des maschinell
bearbeiteten technisch reinen Ti. Lange, gestreckte Zellen mit einer
Länge von bis
zu 100 μm
und lange Filopodien wurden häufig
beobachtet. Darüber
hinaus schienen zytoplasmische Verlängerungen der gebundenen RBM-Zellen
sofort mit den Porenwänden
der Schwamm-Morphologie zu fusionieren, siehe 5.
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Zellreaktionen: 7 Tage
in vitro
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Nach
7 Tagen wurde eine homogene und dicke Multischicht von osteoblastenartigen
Zellen auf carbonathaltigen ESD-Beschichtungen mit einer brokkoliartigen
Morphologie beobachtet, siehe 6.
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Einige
Kollagenbündel
und kugelförmige
Verwachsungen wurden beobachtet, was zeigt, dass die Bildung einer
verkalkten extrazellulären
Matrix eingeleitet wurde.
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8 zeigt eine reiche Produktion von extrazellulärer Matrix
auf ESD-Schwammbeschichtungen
mit großen
Mengen an Kollagenfasern und kugelförmigen Verwachsungen. Die Größe der Verkalkungen
war im Vergleich zu Brokkoli-ESD-Beschichtungen
größer, was
auf eine höhere
Mineralisierungsrate hinweist. Die Beschichtungskristallinität nimmt
Einfluss auf die Beschichtungsstabilität und die nachfolgende Zellreaktion
unter In-vivo-Verhältnissen.
Eine aufgrund der Wärmebehandlung
weniger kristalline Schwammbeschichtung wies nach 7-tägiger Inkubation
in Zellkulturmedium eine dünne,
heterogene Zellschicht auf, die die Reste der Schwammbeschichtung
bedeckte.
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Zellreaktionen: 14 Tage
in vitro
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Eine
dicke Schicht aus reicher kollagenöser Matrix, ausgeschieden von
osteoblastenartigen Zellen und verbunden mit kugelförmigen verkalkten
Verwachsungen, ist auf ESD-Brokkoli-Beschichtungen
zu beobachten.
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Es
wird eine reiche Produktion von Kollagenbündeln und kugelförmigen Verkalkungen
auf ESD-Schwammbeschichtungen nach 14-tägiger Kultur beobachtet.
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Zusammenfassend
wurde mittels Rattenknochenmarkzellkulturen gezeigt, dass ESD-CaP-Beschichtungen
die Fähigkeit
besitzen, die Differenzierung und Expression von osteogenen Zellen
zu aktivieren. REM-Untersuchungen zeigten einen von der Beschichtungsmorphologie
diktierten Zellreaktionstyp für
die durch ESD erzeugten Beschichtungen nach 2 und 7 Tagen in Kultur.
Auch die Kristallstruktur und die chemische Zusammensetzung können eine
Rolle spielen.