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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf Beschichtungsoberflächen, bei
denen nichtschmelzende Polymere zur Anwendung kommen. Die vorliegende
Erfindung bezieht sich im Besonderen auf einen Artikel, der mit
mindestens einem nichtschmelzenden Polymer, vorzugsweise unter Einsatz
eines Hochgeschwindigkeits-Sauerstoffbrennstoffes (high velocity
Oxygen fuel, HVOF), sprühbeschichtet
wird.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Die
folgenden Offenbarungen können
für unterschiedliche
Aspekte der vorliegenden Erfindung relevant sein und lassen sich
wie folgt kurz zusammenfassen:
Hochgeschwindigkeits-Sauerstoffbrennstoff-(high
velocity Oxygen fuel, HVOF) Verfahren wurden traditionellerweise
zum Sprühbeschichten
von metallischen und keramischen Werkstoffen verwendet. Bei dem
Sprühbeschichtungsverfahren
wurden Werkstoffe eingesetzt, die mindestens teilweise schmelzbar
oder durch Wärme
erweichbar waren, so dass sie sprühbeschichtet werden konnten.
Beispielsweise wird im US-Patent Nr. 5.285.967 von Weidman eine
thermische Sprühpistole
für das
Hochgeschwindigkeits-Sauerstoffbrennstoff-Verfahren offenbart, die
zum Aufsprüben
einer geschmolzenen Pulverzusammensetzung von, beispielsweise, thermoplastischen
Compounds, thermoplastischen/metallischen Verbundstoffen oder thermoplastischen/keramischen
Verbundstoffen auf ein Substrat dient, um eine Beschichtung auf
demselben zu bilden. Die Pistole umfasst einen HVOF-Flammengenerator,
um einen HVOF-Gasstrom zu einer fluidgekühlten Düse bereitzustellen. Ein Teil
des Gasstroms wird zum Vorwärmen
des Pulvers abgezweigt, wobei das vorgewärmte Pulver in der Düse an einem
stromabwärts
liegenden Ort in den Hauptgasstrom eingespritzt wird. Umlaufluft- und
Vakuumquellen werden in einer Hülle
bereitgestellt, die die Düse
umgibt, um das geschmolzene Pulver während dessen Fluges vor dem
Aufbringen auf das Substrat zu kühlen.
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Ein
weiteres Beispiel ist das US-Patent Nr. 4.999.225 von Rotolico,
das ein Verfahren zur Herstellung einer dichten und zähen Beschichtung
mit einer thermischen Sprühpistole
offenbart, die ein Düsenelement
und eine Gaskappe umfasst. In diesem Patent werden Pulverteilchen
offenbart, die eine durch Wärme
erweichbare, schmelzbare Komponente und eine thermostabile, nichtschmelzbare
Komponente aufweisen, die in einem Wärmeprozess aufgesprüht werden.
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Nichtschmelzende
Polymere, wie z.B. Polyimide, kamen mit erfolgreichen Ergebnissen
bei Halbleiteranwendungen zur Anwendung, die eine Beständigkeit
gegen korrosives Plasmagas und eine hohe Werkstoffreinheit erfordern.
Das Anwendungsverfahren dieser Polymeren ist jedoch auf den Heißspritzguss
oder das direkte Formen von Teilen mit diesen Polymerbeschichtungen
bei den Halbleiterverfahren beschränkt gewesen. Es gibt Fälle, wo
diese Verfahren nicht praktikabel sind. Beispielsweise für große und/oder
geometrisch komplexe Oberflächen.
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Somit
ist es wünschenswert,
einen Artikel zu haben, der mit nichtschmelzbaren Polymeren sprühbeschichtet
ist, um die Beständigkeit
und die hohe Werkstoffreinheit des nichtschmelzbaren Polymers bereitzustellen.
Solche Beschichtungen sollen auch die Lebensdauer des Substrates
verlängern.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Kurz
zusammengefasst wird gemäß einem
Aspekt der vorliegenden Erfindung ein Artikel bereitgestellt, der
mit einem oder mehreren nichtschmelzenden Polymeren unter Einsatz
eines Verfahrens, das einen Hochgeschwindigkeits-Sauerstoffbrennstoff
(high velocity oxygen fuel, HVOF) umfasst und bei dem ein HVOF-Strom
gesprüht
wird, der mindestens ein nichtschmelzendes Polymer aus einer länglichen
Düse in Stromrichtung
hinter und in Fluidkommunikation mit dem HVOF enthält, sprühbeschichtet
wird, wobei die längliche
Düse ein
Kühlfluid
umfasst, das außen
um den Zylinder zirkuliert, der eine mittige Bohrung mit einer Einlassöffnung und
einer Auslassöffnung
aufweist, wobei mindestens ein nichtschmelzendes Polymer in den HVOF-Strom
an einer Stelle in der länglichen
Düse in
Stromrichtung hinter der Einlassöffnung
zugeführt
wird, um den Artikel mit dem mindestens einen nichtschmelzenden
Polymer zu beschichten.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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Die
Erfindung lässt
sich anhand der folgenden detaillierten Beschreibung, in Verbindung
mit den beiliegenden Zeichnungen, besser verstehen, wobei:
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1 eine
Sprühpistole,
bei der ein Hochgeschwindigkeits-Sauerstoffbrennstoff zum Einsatz
kommt, nach dem Stand der Technik zeigt und die Komponenten derselben
ausweist.
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2 eine Ätzkammer
zeigt.
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3 eine
graphische Darstellung zeigt, die thermische Spritzverfahren kategorisiert.
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4 eine
schematische Darstellung einer thermischen HVOF-Sprühpistole
zeigt, die bei der vorliegenden Erfindung eingesetzt werden kann.
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5 einen
graphischen Vergleich der Ritztiefe zeigt, und zwar für Stahl,
angefüllt,
ungesintert versus gesintert.
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6 einen
graphischen Vergleich der Ritztiefe zeigt, und zwar für Stahl,
gefüllt,
ungesintert versus gesintert.
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7 einen
graphischen Vergleich der Ritztiefe zeigt, und zwar für Stahl,
gesintert, ungefüllt
versus gefüllt.
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8 einen
graphischen Vergleich der Ritztiefe zeigt, und zwar für Stahl,
ungesintert, ungefüllt
versus gefüllt.
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9 einen
graphischen Vergleich der Ritztiefe zeigt, und zwar für Aluminium,
gefüllt,
ungesintert versus gesintert.
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10 einen
graphischen Vergleich der Ritztiefe zeigt, und zwar für Aluminium,
ungesintert, ungefüllt versus
gefüllt.
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11 einen
graphischen Vergleich der Ritztiefe zeigt, und zwar für angefüllt, ungesintert,
Stahl versus Aluminium.
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12 einen
graphischen Vergleich der Ritztiefe zeigt, und zwar für gefüllt, ungesintert,
Stahl versus Aluminium.
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13 einen
graphischen Vergleich der Ritztiefe zeigt, und zwar für gefüllt, gesintert,
Stahl versus Aluminium.
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14 eine
Balkendiagramm-Darstellung der Verschleißprüfergebnisse zeigt, und zwar
für Verschleißbahnfläche, Stahl,
10 N, 0,65 m/s, 10.000 Zyklen, gemittelt zwischen 17 und 21 mm.
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15 eine
Balkendiagramm-Darstellung der Verschleißprüfergebnisse zeigt, und zwar
für Verschleißbahnfläche, Stahl,
20 N, 0,65 m/s, 10.000 Zyklen, gemittelt zwischen 17 und 21 mm.
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16 eine
Balkendiagramm-Darstellung der Verschleißprüfergebnisse zeigt, und zwar
für Verschleißbahnfläche, Aluminium,
10 N, 0,65 m/s, 10.000 Zyklen, gemittelt zwischen 17 und 21 mm.
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17 eine
Balkendiagramm-Darstellung der Verschleißprüfergebnisse zeigt, und zwar
für Verschleißbahnfläche, Aluminium,
20 N, 0,65 m/s, 10.000 Zyklen, gemittelt zwischen 17 und 21 mm.
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18 eine
Balkendiagramm-Darstellung der Verschleißprüfergebnisse zeigt, und zwar
für Stahl
bzw. Al, ungesintert, Verschleißbahnfläche, 10
N, 0,65 m/s, 10.000 Zyklen, gemittelt zwischen 17 und 21 mm.
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19 eine
Balkendiagramm-Darstellung der Verschleißprüfergebnisse zeigt, und zwar
für Stahl
bzw. Al, ungesintert, Verschleißbahnfläche, 20
N, 0,65 m/s, 10.000 Zyklen, gemittelt zwischen 17 und 21 mm.
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20 eine
Balkendiagramm-Darstellung der Verschleißprüfergebnisse zeigt, und zwar
für Stahl
bzw. Al, gesintert, Verschleißbahnfläche, 10
N, 0,65 m/s, 10.000 Zyklen, gemittelt zwischen 17 und 21 mm.
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21 eine
Balkendiagramm-Darstellung der Verschleißprüfergebnisse zeigt, und zwar
für Stahl
bzw. Al, gesintert, Verschleißbahnfläche, 20
N, 0,65 m/s, 10.000 Zyklen, gemittelt zwischen 17 und 21 mm.
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22 eine
Balkendiagramm-Darstellung der Verschleißprüfergebnisse zeigt, und zwar
für Reibungsbeiwert,
Stahl, 10 N, 0,65 m/s, 10.000 Zyklen, gemittelt zwischen 17 und
21 mm.
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23 eine
Balkendiagramm-Darstellung der Verschleißprüfergebnisse zeigt, und zwar
für Reibungsbeiwert,
Stahl, 20 N, 0,65 m/s, 10.000 Zyklen, gemittelt zwischen 17 und
21 mm.
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24 eine
Balkendiagramm-Darstellung der Verschleißprüfergebnisse zeigt, und zwar
für Reibungsbeiwert,
Aluminium, 10 N, 0,65 m/s, 10.000 Zyklen, gemittelt zwischen 17
und 21 mm.
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25 eine
Balkendiagramm-Darstellung der Verschleißprüfergebnisse zeigt, und zwar
für Reibungsbeiwert,
Aluminium, 20 N, 0,65 m/s, 10.000 Zyklen, gemittelt zwischen 17
und 21 mm.
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26 eine
Balkendiagramm-Darstellung der Verschleißprüfergebnisse zeigt, und zwar
für Stahl
bzw. Al, ungesintert, Reibungsbeiwert, 10 N, 0,65 m/s, 10.000 Zyklen,
gemittelt zwischen 17 und 21 mm.
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27 eine
Balkendiagramm-Darstellung der Verschleißprüfergebnisse zeigt, und zwar
für Stahl
bzw. Al, ungesintert, Reibungsbeiwert, 20 N, 0,65 m/s, 10.000 Zyklen,
gemittelt zwischen 17 und 21 mm.
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28 eine
Balkendiagramm-Darstellung der Verschleißprüfergebnisse zeigt, und zwar
für Stahl
bzw. Al, gesintert, Reibungsbeiwert, 10 N, 0,65 m/s, 10.000 Zyklen,
gemittelt zwischen 17 und 21 mm.
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29 eine
Balkendiagramm-Darstellung der Verschleißprüfergebnisse zeigt, und zwar
für Stahl
bzw. Al, gesintert, Reibungsbeiwert, 20 N, 0,65 m/s, 10.000 Zyklen,
gemittelt zwischen 17 und 21 mm.
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Obwohl
die vorliegende Erfindung in Verbindung mit einer bevorzugten Ausführungsform
derselben beschrieben wird, besteht Einigkeit darüber, dass
es nicht beabsichtigt ist, die Erfindung auf diese Ausführungsform
einzuschränken.
Es ist im Gegenteil beabsichtigt, dass alle Alternativen, Abwandlungen und Äquivalente
abgedeckt werden, wie sie sich im Esprit und Schutzbereich der Erfindung
gemäß der Definition
durch die beigefügten
Patentansprüche
einschließen
lassen.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Eine
Einschränkung
der bekannten, oben erwähnten
Ausführung
ist durch das Element der untragbaren Kosten von Massepolyimidwerkstoffen
gegeben, die die gewünschten
Verschleiß-
und Reibungs- und Hochtemperatureigenschaften haben, die für eine Vielzahl
von Anwendungen gewünscht
werden. Es wird angenommen, dass diese Kosten durch die Verwendung
von Verbundstoffen aus Polyimid und Metall reduziert werden können, wo
kleinere Mengen von kostenintensivem Polyimid als funktionale Oberfläche in Kombination mit
kostengünstigeren
Metallen, wie z.B. Stahl oder Aluminium, für die Masse des Verbundstoffes
verwendet werden. Ein Verfahren zur Herstellung dieser Verbundstoffe
ist das Hochgeschwindigkeits-Sauerstoffbrennstoff-Verfahren (high
velocity oxygen fuel, HVOF). Anwendungen, die neben einer hohen
Materialreinheit eine Verschleiß-
und Reibungsfestigkeit und die Einsatzfähigkeit bei Hochtemperaturanwendungen
erfordern, erfordern die Anwendung eines nichtschmelzbaren Polymers
als Beschichtung auf einem Substrat.
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„Polyimide" für eine solche
Anwendung haben lineare Makromoleküle, die aromatische oder heterocyclische
Ringe umfassen, die dicht zusammen gepackt sind und die folgenden
Eigenschaften von Polyimiden aufweisen: hohe Temperaturbeständigkeit
(–240
bis 370°C);
hohe Zähigkeit
und Härte;
hohe Thermostabilität; sehr
gute Formbeständigkeit
(Wärmeausdehnungskoeffizient
ca. 50 μm/m/°K); sehr
gute Verschleißleistung; hohe
Beständigkeit
gegen Strahlung; hohe Flammenhemmung; und geringe Ausgasung im Vakuum
(kleine 10–10 g/cm2/s).
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Hochleistungsteile
aus Polyimidharz umfassen Drehdichtungsringe, Druckunterlegscheiben
und Druckscheiben, Lager, Druckerschienen und Drahtführungen,
Verschleißprofile,
Ventilsitze, Rückschlagventilkugeln,
thermische und elektrische Isolatoren. Dies sind nur einige Beispiele
aus der Vielfalt von Anwendungen für Polyimidteile. Alle diese
Teile haben eine Kombination von Eigenschaften, die ihnen Vorteile
gegenüber
Metallen, sonstigen Kunststoffen und Keramiken verleihen. Im Vergleich
zu Metallen haben Polyimidteile bessere Dichteigenschaften, ein
niedriges Gewicht, einen geringeren Reibungsbeiwert und eine verbesserte
Korrosionsbeständigkeit.
Im Vergleich zu sonstigen Kunststoffen weist Polyimid einen breiteren
Dauerbetriebs-Temperaturbereich, keinen Schmelz- oder Erweichungspunkt
und eine hohe Kriechfestigkeit auf. Polyimid ist mit Sauerstoff,
den meisten Brennstoffen, Lösungsmitteln,
Schmiermitteln und Hydraulikflüssigkeiten
verträglich. Im
Vergleich zu Keramiken dichten Polyimidteile besser und sind weniger
spröde,
wobei sie dennoch eine Formbeständigkeit
und Thermostabilität
aufweisen.
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Polyimidteile
können
Teile aus konventionellen Werkstoffen bei vielen Anwendungen ersetzen
und auch deren Leistungsfähigkeit
erhöhen.
Die geringen Verschleiß-
und Selbstschmierungseigenschaften ermöglichen es, die zusammengebauten
Teile durch ein direkt geformtes Teil zu ersetzen. Beispiele sind
Bandführungen
in Videocassettenrecordern und Lager in Druckern. Der geringe Reibungsbeiwert
und die verbesserten Dichteigenschaften machen es interessant und
vernünftig,
Polyimid-Kolbenringe statt Stahl-Kolbenringe einzusetzen.
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Wie
zuvor erwähnt,
sind eine Kehrseite des Ersatzes von gängigen Materialien durch Polyimidteile
die höheren
Kosten des Polyimidmassegutes. Eine alternative Lösung besteht
darin, Verbundstoffkomponenten einzusetzen, die aus kostengünstigen
Metallsubstraten mit Hochleistungs-Polymerflächen bestehen, die die besseren
Eigenschaften des Polymers kombinieren und den Einsatz des Massewerkstoffes
zur Senkung der Kosten einschränken.
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Das
thermische Spritzen ist für
eine Vielfalt von ingenieurtechnischen Aufgaben und Wartungsaufgaben
eine vielseitige und manchmal kostenwirksame Lösung. Diese Aufgaben umfassen
die Herstellung von konosions- und verschleißfesten Beschichtungen und
die Instandsetzung von verschlissenen Maschinenteilen.
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Durch
den Ausdruck „thermisches
Spritzen" wird eine
Gruppe von Verfahren definiert, bei denen jeweils chemische oder
elektrische Energie eingesetzt wird, um zur Bildung einer Beschichtung
metallische und nichtmetallische Materialtröpfchen auf Substraten aufzubringen.
Die Kombination aus hohen Temperaturen, die entweder geschmolzene
oder zumindest erweichte Teilchen erzeugen, und hohen Geschwindigkeiten
bewirkt, dass sich die Tröpfchen
beim Aufprall an der Oberfläche
zu dünnen „Spritzern" verformen. In dem
Maße, wie
mehr und mehr Teilchen aufprallen, werden die Tröpfchen schnell aufeinander
aufgebracht und in einer lamellaren Struktur gekühlt, die die Beschichtung bildet.
Die aufgebrachten Schichten weisen gewöhnlich eine Porosität auf und
enthalten ungeschmolzene oder unvollständig geschmolzene Teilchen
und Einschlüsse
wie z.B. Oxide, und zwar je nach dem Grad des Aufheizens der verschiedenen
Teilchen. Es gibt mehrere verschiedene Verfahren des thermischen
Spritzens, die sich durch ihre Kenndaten, wie z.B. den Energieträger (Verbrennungs-
oder elektrische Energie), das Einsatzgut (Teilchen oder Feststoff)
und die umliegende Umgebung, unterscheiden lassen. Typischerweise
dienen die folgenden drei Kategorien zur Klassifizierung der thermischen
Spritzverfahren: Verbrennung, Draht-Lichtbogen und Plasma, wie in 3 dargestellt.
(Siehe RW. Smith, R. Knight, Thermal Spraying I: „Powder
Consolidation From Coating to Forming", Journal of Materials, Vol. 47–8 (August,
1995), p. 32–39,
ein Artikel, der hiermit durch Bezugnahme aufgenommen wird.)
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Eines
der Verfahren in der Verbrennungskategorie ist als Hochgeschwindigkeits-Sauerstoffbrennstoff- (HVOF)
Verfahren bzw. Hochgeschwindigkeits-Flammspritzverfahren bekannt,
das zur Ausarbeitung der vorliegenden Erfindung eingesetzt wurde.
Das HVOF-Verfahren ist eines der neuesten und der sich am schnellsten
entwickelnden Verfahren des thermischen Spritzens. Das HVOF-Verfahren
lässt sich
für einen
diversen Bereich von Anwendungen, wie z.B. Strahlflugzeuge, landgestützte Gasturbinen,
Reaktoren, Metallbearbeitungsschmieden, Walzwerke und Walzen, Textilien,
Brücken,
Pumpen, Kompressoren und medizinischen Prothesen sowie Haushaltsartikeln
wie Bratpfannen, einsetzen. Die Beschichtungen schützen gegen
Verschleiß, Korrosion
und thermische Degradation und können
auch für
die Aufarbeitung und Wartung eingesetzt werden.
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Das
Substratmaterial der vorliegenden Erfindung kann ein organisches
Material oder ein anorganisches Material umfassen. Das anorganische
Material umfasst mindestens ein Material aus Metall und Keramiken,
die später
in der Spezifikation näher
beschrieben werden.
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Das
Polymermaterial des Substrats kann ausgewählt werden aus der Gruppe:
Polyimid, Polyamidimid, Polyetherimid, Epoxid, Aramid, Bismaleimid,
Phenol, Furan, Harnstoff, ungesättigtes
Polyester, Epoxidacrylat, Diallylphthalat, Vinylester, Melamin,
Nylonpolymer, flüssiges
aromatisches Polyamidpolymer, Polyesterpolymer, flüssiges aromatisches
Polyesterpolymer, Polypropylenpolymer, Polyethersulfonpolymer, Polyphenylensulfidpolymer,
Polyetherether-Ketonpolymer, Polysulfonpolymer, Polyvinylchloridpolymer,
Vinylonpolymer, Polybenzimidazol, Aramidpolymer und Fluorpolymer.
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Außer den
oben aufgelisteten Polymermaterialien können die Polymerverbundstoffe
auch mindestens ein Verstärkungsmaterial
enthalten, das ein organisches Verstärkungsmaterial und/oder ein
anorganisches Verstärkungsmaterial
umfasst. Das Verstärkungsmaterial
umfasst mindestens eines von Folgendem: Teilchen, Einkristallfäden, Schnittgläser, Fasern,
Gewebe und Umflechtungen, wobei das organische Verstärkungsmaterial
Kohlenstoff, Aramidpolymer, Poly(paraphenylenbenzobisaxazol), Polyethylenterephthalat,
Polyethylennaphthalat, Fluorpolymer und/oder Graphit und das anorganische
Verstärkungsmaterial
Glas, Ton und/oder Glimmer umfasst.
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Es
wird jetzt für
eine detaillierte Beschreibung der vorliegenden Erfindung auf die
Zeichnungen Bezug genommen. 1 zeigt
eine Ansicht einer Sprühpistole
nach dem Stand der Technik, die sich zum Sprühbeschichten von schmelzbaren
oder durch Wärme
erweichbaren Polymeren einsetzen lässt. Die Sprühpistole
besteht aus einem Brennerkörper 80 mit
Versorgungsanschlüssen,
die am unteren Teil des Körpers
mit Hilfe des unteren Halterings 40 angebracht sind. Sauerstoff
tritt durch den Sauerstoffeinlassanschluss 10 in die Pistole ein,
strömt
durch einen Strömungsstabilisatorabschnitt 50 und
in die Verbrennungskammer 70. Brennstoff tritt am Brennstoffeinlassanschluss 20 ein,
strömt
durch eine Einspritzvorrichtung 30 und wird dann in der
Verbrennungskammer 70 mit dem Sauerstoff gemischt. Die
verbrannten Gase bewegen sich dann in den Verbrennungskopf 90,
wo sie um 90° umgelenkt
werden und sich in der Düse 140 ausdehnen,
die durch den Düsenhalter 160 gehalten
wird und mit Hilfe des oberen Halterings 150 an der Pistole
angebracht ist. Das Beschichtungspulver tritt durch den Pulvereinlass 120 in
die Pistole ein, strömt
durch das Pulverventil 110 und durch den Pulverventiladapter 130,
der die Verbindung mit dem Brennerkörper 80 herstellt.
Das Pulver bewegt sich dann über
einen Hartmetalleinsatz 100 durch den Verbrennungskopf 90,
wobei das Pulver vorgewärmt
wird. Das Pulver bewegt sich in der Düse 140 weiter, wo
es mit den Verbrennungsgasen gemischt und auf die entsprechende
Temperatur oberhalb des Schmelzpunktes des Pulvers erwärmt und
auf die zu beschichtende Oberfläche
geleitet wird. Die Außenkühlung wird
durch Kühlwasser
bereitgestellt, das am Kühlwassereinlass 180 in
die Pistole eintritt, wo es um die Düse 140, den Verbrennungskopf 90 und
die Verbrennungskammer 70 zirkuliert und dann am Kühlwasserauslass 60 aus
der Pistole austritt.
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Bei
der vorliegenden Erfindung wird eine Ausführungsform eines Verfahrens
für das
Sprühbeschichten mit
nichtschmelzenden Polymeren wie z.B. Polyimiden unter Einsatz eines
Hochgeschwindigkeits-Sauerstoffbrennstoffes in 4 offenbart.
Die in 4 gezeigte schematische Darstellung einer thermischen
Sprühpistole
veranschaulicht die HVOF-Grundmerkmale, die eine Kammer für die innere
Verbrennung, eine aktive Sprühpistolenkühlung, eine
Teilcheneinspritzung in ein Rohr mit den Hochdruckverbrennungsgasen
und eine Überschalldüsenausdehnung
der Verbrennungsgase umfasst. Die Konstruktion der Düse ist der
eines Raketenmotors nicht unähnlich.
In der Verbrennungskammer werden Gase, die Sauerstoff in Kombination
mit Brennstoffen, wie z.B. Propylen, Wasserstoff, Propan und sogar
flüssige
Brennstoffe, wie z.B. Kerosin, umfassen bei hohen Drücken (0,5–3,5 MPa)
und hohen Durchflussraten zugeführt
und kontinuierlich verbrannt. Die resultierende Flamme darf sich
ultrasonisch ausdehnen und tritt über eine relativ lange Düse aus,
die durch das charakteristische Erscheinungsbild von „Verdichtungsstoßrauten" angegeben ist. Pulver
mit Trägergas werden
in die Düse
eingespritzt, wo die Teilchen mit den Hochdruck-Verbrennungsgasen
gemischt werden. Wegen der hohen Gegendrücke ist es erforderlich, Druckpulver-Zufuhreinrichtungen
mit einem inerten Trägergas
einzusetzen, um das Pulver in den Strahl zu fördern. Die Teilchen werden
dann anschließend
aufgeheizt und in dem heißen
und sich ausdehnenden Gasstrahl beschleunigt, um einen ausreichenden
Spritzeffekt beim Aufprall zu erhalten, damit Beschichtungen auf
dem Substrat gebildet werden.
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Eine
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung, die in 4 dargestellt
ist, wird im Folgenden genauer beschrieben. Sauerstoff tritt über den
Sauerstoffeinlass 240 in die Verbrennungskammer 270 ein,
wo er sich mit Brennstoff, der über
den Brennstoffeinlass 250 eingetreten ist, mischt. Der
Brennstoff und der Sauerstoff können
in verschiedenen Bereichen der Sprühpistole entzündet werden,
um das nichtschmelzende Polymer ausreichend zu erwärmen. Im
Falle der vorliegenden Erfindung erfolgte die Verbrennung im horizontalen Teil
der Sprühpistole.
Die verbrannten Gase treten dann am Düsenaustritt 300 aus
der Pistole aus. Das nichtschmelzende Polymer tritt am Pulvereinspritzeinlass 290 in
die Pistole ein. Das nichtschmelzende Polymer bewegt sich durch
die Verbrennungskammer 270, wo es vorgewärmt wird.
Das nichtschmelzende Polymer wird am Düsenaustritt 300 in
den Verbrennungsgasstrom geleitet. Weil die Verbrennungsgasströmung supersonisch
ist, sind die Verdichtungsstoßrauten 310 am
Düsenaustritt 300 in
dem Maße
sichtbar, wie das nichtschmelzbare Polymer von der Düse ausgestoßen wird,
um beim Aufprall einen ausreichenden Spritzeffekt zu erreichen,
so dass eine Beschichtung 320 auf dem Substrat 325 gebildet
wird. Bei der vorliegenden Erfindung ist es vorzuziehen, dass das
Substrat mit einer glatten Oberfläche versehen ist, die vor dem
Sprühbeschichten eine
Rauigkeit von weniger als oder höchstens
250 Mikrometer aufweist. Das Aufrauen der Substratoberfläche lässt sich
durch verschiedene Verfahren, zu denen auch das Strahlen mit Strahhnitteln
gehört,
bewerkstelligen. Eine Außenkühlung ist
erforderlich, wobei das Wasser am Kühlwassereinlass 280 eintritt.
Das Kühlwasser
zirkuliert um die Düse
und die Verbrennungskammer und tritt am Kühlwasseraustritt 260 aus.
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Die
Hauptunterschiede zwischen den verschiedenen HVOF-Systemen sind
Wasser- versus Luftkühlung,
axiale oder radiale Pulvereinspritzung, Brennstoffdurchflüsse und
-zusammensetzung, Verbrennungskammerdruck und -gestaltung, Pulvereinspritzort
sowie Ausführung
und Länge
der Düse.
Der Kühlaspekt
hat sich als eines der wesentlichen Elemente herausgestellt. Die
meisten Systeme sind wassergekühlt,
damit das Schmelzen und die Degradation der Düse und das Aufbringen von geschmolzenem/erweichtem
Pulver an den Düsenwänden verhindert
werden. Außerdem
erfordern die hohen Gasdurchflussraten und die kritische Beschaffenheit
der Verbrennungsbrennstoff-Mischungen genaue Gasdurchfluss-Regelsysteme.
Somit ist die Regelung dieser Parameter zum Erreichen einer gleich
bleibenden Qualität
der aufgebrachten Schicht wesentlich. Die wichtigsten HVOF-Komponenten
sind: Gasmischungen aus Sauerstoff und Brennstoff; Pulvereinspritzung;
Wasser- oder Luftkühlung;
Durchfluss und Regelung für
Düsenkühlung; und
Verbrennungsgas-Einspritzvorrichtungen.
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Das
von Stellite hergestellte Jet-Kote II® System
ist ein weiteres Verfahren für
das thermische Spritzen. Bei dieser Ausführung wird die Brennstoff/Sauerstoff-Mischung
im „Griff" der Pistole verbrannt.
Die Verbrennungsgase werden dann um 90 Grad umgelenkt und in vier
Strahlen aufgespalten und das Pulver wird in der Mitte dieses Bereiches
eingespritzt. Nachdem der Teilchengasstrom kurz durch die Düse geströmt ist,
tritt er aus und dehnt sich zur Atmosphäre hin aus.
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Typische
Gasgeschwindigkeiten für
das HVOF-Spritzen sind 1370–2930
m/s (4500–9600
ft/s), mit Teilchengeschwindigkeiten von 480–1020 m/s (1570–3350 ft/s)
und einem Strahltemperaturbereich von 1650 bis 2760°C (3000–5000°F). Im Vergleich
zu sonstigen Verfahren für
das thermische Spritzen hat das HVOF-Verfahren sowohl Vorteile als
auch Nachteile. Die Vorteile umfassen: niedrige Investitionskosten,
Portabilität
für einfachen
Einsatz in der Praxis, gewöhnlich
hohe Dichte und festhaftende Beschichtungen und reduzierte Phasenänderungen
während
des Spritzens. Die Nachteile umfassen: hohe Geräuschpegel (bis zu 130 dB(A), hohe
Betriebskosten infolge der hohen Gasdurchflüsse und hohe Wärmeeinträge in das
Substrat und die Beschichtung, die zu Zersetzung, Restspannungen
und Rissbildung führen
können.
Die hohen Betriebskosten werden bei Betrachtung des Verfahrens der
vorliegenden Erfindung, das zu einem kostengünstigeren Endprodukt führt, minimiert.
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Viele
thermoplastische Polymere, zu denen Urethane, Ethylen-Vinylalkohole
(EVA's), Polytetrafluorethylen
(PTFE), Polymethyhnethacrylat (PMMA), Polyetheretherketone (PEEK),
Nylon, Polyethylen (PE) und andere gehören, lassen sich thermisch
spritzen. Der Konsolidierungsprozess der Polymere hängt von
der ausreichenden Aufheizung und Beschleunigung während des
Fluges ab, mit Hilfe derer sich höchstmögliche Dichten und Kohäsionsfestigkeiten
erhalten lassen. Es wurde auch festgestellt, dass das thermische
Spritzverfahren ggf. das schmelzbare Polymer zersetzen und somit
das Molekulargewicht beim Spritzen verringern kann. Deshalb könnten gespritzte
schmelzbare Polymere andere Eigenschaften als konventionell konsolidierte, schmelzbare
Polymeren aufweisen. Das nichtschmelzbare Polymer der vorliegenden
Erfindung soll dieses Zersetzungsproblem des schmelzbaren Polymers
vermeiden.
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Eine
weitere Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung besteht darin, dass der Artikel mit mindestens
einem nichtschmelzenden, nachzuhärtenden
Polymer sprühbeschichtet
wird; wobei das Nachhärten
das Sprühbeschichten
von mindestens einem nichtschmelzbaren Polymer umfasst, das auf
den Artikel gesintert wurde; wobei der durchgeführte Prozess des Sinterns das
Aufheizen von mindestens einem nichtschmelzenden Polymer umfasst,
das auf den Artikel durch Sprühbeschichten
aufgetragen wurde, wobei beim Aufheizen in einem gekapselten Raum
mit einer Atmosphäre
ohne Sauerstoff eine maximale Temperatur von 450°C nicht überschritten wird.
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Jetzt
wird wieder auf 4 Bezug genommen. Bei dieser
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wurde L (z.B. Länge der Düse, vorzugsweise ca. 2'' (50,8 mm) – 3'' (76,2
mm)) gegenüber
der Düsenlänge der
nach dem Stand der Technik bekannten Ausführung verringer, um die Degradation
der von der Düse ausgestoßenen Flamme
zu reduzieren. Auch D (z.B. Durchmesser der Düse, vorzugsweise ca. 3/16'' (4,8 mm) – 9/16'' (14,3
mm)) wurde bei der vorliegenden Erfindung (gegenüber dem nach dem Stand der
Technik bekannten Ausführung)
für eine
höhere
Austrittsgeschwindigkeit des Spritzgutes reduziert. Diese Parameter
unterstützen
das Sprühbeschichten
des Substrats mit nichtschmelzenden Polymeren.
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Die
folgenden Beispiele sind Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung mit den folgenden entwickelten Sprühsystemparametern:
-
Die
nichtschmelzbare Polymerbeschichtung hat als Beschichtung in einer
korrosiven Umgebung, wie z.B. in einem in 2 dargestellten
Halbleiter-Ätzkammerreaktor 230,
einem beachtlichen Wert. Die Ätzkammer
weist eine obere und eine untere Elektrode, 210 und 220,
auf, die dazu eingesetzt werden, die Reaktionsgase 235 zu
ionisieren, wodurch ein Hochenergieplasma in der Kammer erzeugt
wird. Die Ätzkammerkomponenten
sind typischerweise aus Aluminium und müssen vor der korrosiven Plasmagasumgebung
in derselben geschützt
werden. Zum Beispiel gilt dies für
die in 2 dargestellten Wände der Ätzkammer, wie die Seitenwände eines
Wafertischs 190 und die Innenwände 200. Während Aluminium
typischerweise in einer Ätzkammer
eingesetzt wird, umfassen andere Metalle, die sich beim Verfahren
der vorliegenden Erfindung einsetzen lassen, Stahl, Aluminium, Kupfer,
Titan, Bronze, Gold, Blei, Nickel, Wolfram, Silber und Metalllegierungen.
Die vorliegende Erfindung lässt
sich sowohl bei Keramiken als auch bei Metallen einsetzen, um die
sprühbeschichteten
Keramiken (oder das Metall) vor einer korrosiven Umgebung zu schützen. Die
Keramiken umfassen: Siliciumoxid, Aluminiumdioxid, Yttriumoxid,
Chromoxid, Chromcarbid, Wolframcarbid, Wolframcarbid-Cobalt, Zirconiumoxid,
Zirconiumoxid-Yttriumoxid, Tonerde/Titanerde-Verbundstoffe, Chromcarbid-Nickelchrom
und Siliciumcarbid.
-
Die
nichtschmelzbaren Polymerbeschichtungen schützen das Metall und die Keramikteile
in einer korrosiven Umgebung und weisen, wie oben erwähnt, eine
hohe Reinheit auf. Beispiele von derartigen nichtschmelzbaren Polymerbeschichtungen
für einen
solchen Schutz umfassen: Polyphenylene, Polyethersulfone, Polyphenylensulfide,
Polyimidothioether, Polyoxamide, Polyimine, Polysulfonamide, Polyimide,
Polysulfonimide, Polyimidine, Polypyrazole, Polyisoxazole, Polybenzoxazole,
Polybenzimidazole, Polythiazole, Polybenzothiaxole, Polyoxadiazole,
Polytriazole, Polytriazoline, Polytetrazole, Polychinoline, Polyanthrazoline,
Polypyrazine, Polychinoxaline, Polychinoxalone, Polychinazolone,
Polytriazine, Polytetrazine, Polythiazone, Polypyrrone, Polyphenanthroline,
Polycarbosilane und Polysiloxane.
-
Die
unter Einsatz des Verfahrens des thermischen Spritzens für ein nichtschmelzbares
Polymer durchgeführten
Versuche und erzielten Ergebnisse werden im nachfolgenden Abschnitt „Beispiele" beschrieben.
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BEISPIELE:
-
Es
wurde das folgende Experiment durchgeführt: Zu Beginn wurden die Pulverzusammensetzungen durch
ihre Kennwerte und Morphologie charakterisiert, die mit Hilfe der
optischen Mikroskopie untersucht wurde. Danach wurden die Parameter
entwickelt, mit denen sich ohne signifikante Degradation des Polymers
Beschichtungen erreichen lassen. Im Anschluss folgte ein Probenvorbereitungs-Verfahren
für die
tatsächlichen Spritzzyklen.
Die Beschichtungen wurden unter Verwendung von metallographischen
Standardtechniken durch ihre Mikrostruktur und Porosität charakterisiert.
Die Versuche zur Bestimmung der Beschichtungskohäsion, Adhäsion und Verschleißleistung
umfassten die Bandprüfung,
Bleistiftprüfung,
Ritzprüfung
und Verschleißprüfung mit
einem Stift-Scheibe-Verschleißprüfgerät (POD (pin-on-disc)
wear tester). Diese Versuche und die resultierenden Daten werden
später
im Text beschrieben.
-
Zwei
Polyimidpulver wurden eingesetzt, ein ungefülltes Basisharz (Vespel® SP-1,
hergestellt von DuPont) und ein mit Graphit gefülltes Harz (Vespel® SP-21,
hergestellt von DuPont). In der Tabelle 1 werden Kennwerte für das ungefüllte Harz
(Vespel® SP-1)
und das gefüllte
Harz (Vespel® SP-21)
offenbart.
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TABELLE
1. Kennwerte für
Prüfharze
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Die
Qualität
einer Beschichtung auf einem Substrat hängt hauptsächlich von der Temperatur und
der Geschwindigkeit der Teilchen vor dem Zusammenstoß mit dem
Substrat ab. Diese zwei Parameter werden durch mehrere Variablen
des HVOF-Verfahrens beeinflusst. Der Verhältnisdurchfluss Brennstoff
zu Sauerstoff bestimmt die Temperatur der Flamme. Die Geschwindigkeit
der Teilchen wird durch eine höhere
Menge des verbrannten Gas infolge der Durchflussraten und Drücke des
Sauerstoffes und Brennstoffes beeinflusst. Somit wird die Geschwindigkeit
durch einen höheren
Druck in der Düse
erhöht.
-
Die
Proben, die für
die verschiedenen Versuchsarten vorbereitet wurden, waren 1×3 Zerreißproben (0,12'' (3,1 mm) dick) und Verschleißscheiben
mit einem Durchmesser von 2,4'' (60 mm). Sie wurden
vor dem Spritzen sandgestrahlt, um die Haftung zwischen dem Substrat
und der Beschichtung zu verbessern. Die Substratmaterialien waren
Stahl (1040 Steel) und Aluminium und die Beschichtungsmaterialien
waren das angefüllte
und das mit 15% Graphit gefüllte
Polyimid. Die Proben wurden mit allen Substraten und allen Beschichtungen
gemäß dem folgenden
Verfahren gesintert: Die Teile wurden in einem Ofen gelegt, dessen
Temperatur weniger als 140°C
betrug. Der Ofen wurde mit Stickstoff bei einer Durchflussrate von
4 scfm (0,11 scmm) gespült,
bis das Sauerstoffniveau weniger als 0,2% erreichte. Die Temperatur
wurde rampenförmig
von 140 bis 400°C
bei einer Höchstrate
von 90 K pro Stunde erhöht.
Der rampenförmige
Anstieg wurde gestoppt, als die Temperatur sich im Bereich von 395
bis 400°C
befand. Die Temperatur von 395 bis 400°C wurde ungefähr drei Stunden
+/–10
Minuten lang gehalten. Der Ofen wurde ausgeschaltet und die Teile
wurden entnommen, nachdem die Temperatur auf 50°C gefallen war. Auf diese Weise
wurden acht verschiedene Kombinationen von Substrat/Beschichtung/Nachbehandlung
untersucht. Jede der Kombinationen wurde mit verschiedenen Prüfverfahren
geprüft
und die Wirkungen der verschiedenen Substrate, des Füllstoffes
und des Sinterprozesses auf die Eigenschaften der Beschichtung wurden
zur Bewertung der Beschichtung herangezogen.
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TABELLE
2: Substrat/Beschichtung/Nachbehandlung
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BANDPRÜFUNG:
-
Es
wurde eine Bandprüfung
zur Messung der Adhäsion
der Beschichtungen eingesetzt. Die mittlere Dicke der Proben betrug
mehr als 125 μm
(0,005''), daher wurde das
Prüfverfahren
A gemäß ASTM D3359-95 (aus „Standard
Test Methods for Measuring Adhesion by Tape Test", Veröffentlichung der American Society
for Testing und Materials, Philadelphia (USA), April 1995) eingesetzt.
Ein X-Schnitt wurde in den Film zum Substrat hin hergestellt, das
Klebeband wurde über
dem Schnitt angebracht und dann abgezogen und die Adhäsion wurde
anhand der folgenden 0–5-Skala
qualitativ bewertet:
5A Keine Abschälung oder Abtragung;
4A
Untergrundabschälung
oder -atragung längs
der Schnitte oder deren Kreuzung;
3A Zackige Abtragung längs der
Schnitte bis zu 1,6 mm (1/16'') auf jeder Seite;
2A
Zackige Abtragung längs
der Schnitte bis zu 3,2 mm (1/8'') auf jeder Seite;
1A
Abtragung des größten Teils
des X-Bereiches unter dem Band; und
0A Abtragung bis hinter
den Bereich von X.
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Die
Prüfung
wurde unter Verwendung des Bandes 3M Scotch 600 durchgeführt, das
25,4 mm (1'') breit war. Die
Ergebnisse der Bandprüfung
sind in der Tabelle 3 aufgeführt.
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TABELLE
3: Ergebnisse der Bandprüfung
-
Der
anhand dieser Tabelle ersichtliche Trend ist, dass der Sinterprozess
sowohl die Adhäsion
der Beschichtung am Substrat als auch die Kohäsion in der Beschichtung verbesserte.
Einflüsse
des Substratmaterials oder des Füllstoffes
ließen
sich bei dieser Prüfung
nicht wahrnehmen.
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BLEISTIFTPRÜFUNG:
-
Eine
Bleistiftprüfung
ermöglicht
einen relativen Vergleich von Proben und liefert keinen absoluten
Wert für
die Beschichtungshärte.
Die Bleistiftprüfung
ist wie folgt gemäß ASTM D3363-92a
(aus „Standard
Test Methods for Film Hardness by Pencil Test", Veröffentlichung der American Society
for Testing und Materials, Januar 1993) durchzuführen: Eine beschichtete Platte
wird auf eine feste horizontale Fläche gelegt. Der Bleistift wird
in einem 45-Grad-Winkel fest gegen den Film gehalten (wobei die
Spitze weg von der Prüfperson
zeigt) und wird von der Prüfperson
in einem Hub von 6,5 mm (1/4'') weggedrückt. Das
Verfahren beginnt mit dem härtesten
Bleistift und wird bezüglich
der Härte
unter Verwendung der Härteskala
nach unten fortgesetzt, um zu einem der zwei Endpunkte zu gelangen:
einem Punkt, an dem der Bleistift nicht in den Film schneidet oder sich
in diesen bohrt (Bleistifthärte)
bzw. einen weiterem Punkt, an dem der Bleistift nicht den Film ritzt
(Ritzhärte).
In diesem Falle wurde die Bleistifthärte geprüft. Die Bleistifte, die für diese
Prüfung
eingesetzt wurden, entsprechen der folgenden Härteskala:
6B-5B-4B-3B-2B-B-HB-F-H-2H-3H-4H-5H-6H
-
Die
Ergebnisse der Bleistiftprüfungen
für die
vorliegende Erfindung sind in der Tabelle 4 unter Verwendung der
obigen Härteskala
zusammengefasst.
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TABELLE
4: Ergebnisse der Bleistiftprüfung
-
In
Tabelle 4 scheinen, im Falle des ungefüllten Materials, das Substrat
und der Sinterprozess praktisch keine Wirkung auf die Härte zu haben
(z.B. verringerte sich für
Stahl die Härte
geringfügig
und für
Aluminium blieb die Härte
bei F). Im Falle des gefüllten
Materials zeigte die Prüfung,
dass das Sinterverfahren die Beschichtungshärte verbesserte, die ungefähr um ½ Punkt
auf der Härteskala
verbessert wurde. Auf dem Stahlsubstrat zeigte das gefüllte Material
eine höhere
Bleistifthärte
als das ungefüllte
Material. Die Bleistifthärte
war für
das gefüllte
Material auf dem Stahlsubstrat höher
als auf dem Aluminiumsubstrat, und zwar sowohl für den ungesinterten als auch
den gesinterten Fall.
-
Die
Bleistiftprüfergebnisse
können
stark von der Prüfperson
abhängig
sein, trotz der Tatsache, dass die Beschichtungen mit verschiedenen
Eigenschaften eine unterschiedliche Bleistifthärte zeigten. Somit ist es wichtig,
die Proben unter den gleichen Bedingungen zu prüfen, insbesondere in Bezug
auf Bleistiftspitzheit, Kraft und Winkel.
-
RITZPRÜFUNG:
-
Die
Ritzprüfung
kann an einem Apparat durchgeführt
werden, der eine einfache Vorrichtung nutzt, die eine befestigte
Last an einer angeschärften
Nadel angreifen lässt,
die über
eine Oberfläche
einer Beschichtung geschleift wird. Die resultierende Ritztiefe
wurde mit einem Tastschnittgerät
gemessen und mit Ritzen an unterschiedlichen Beschichtungen verglichen,
die mit der gleichen Last hervorgerufen wurden. Die Ritzprüfung ist
ein einfaches Verfahren zur Untersuchung der Kohäsion einer Beschichtung. Um
Fehler beim Ablesen des Rautiefenprüfgerätes zu reduzieren, wurden die
Oberflächen
der Proben mit einem trockenen Schleifpapier poliert. Um für die Prüfung eine
ausreichende Dicke bereitzustellen, musste das Polieren genau erfolgen,
so dass sichergestellt war, dass die Beschichtung nach dem Polieren
mindestens 190 μm
dick war. Es war ebenfalls wichtig, sicherzustellen, dass die Oberfläche glatt
genug war, um ein ordnungsgemäßes Ablesen
des Rautiefenprüfgerätes zu ermöglichen.
Die Last für
die Ritzprüfung
ließ sich
im Bereich von 500 g bis 2000 g in Schritten von 250 g verändern.
-
Die
Ergebnisse der Ritzprüfungen
für die
vorliegende Erfindung sind in den graphischen Darstellungen in den 5–13 dargestellt.
Jede graphische Darstellung ist für die Eigenschaften der geprüften Probe repräsentativ
(z.B. 5, Stahl, gefüllt,
ungesintert versus gesintert, ...). In einigen Fällen erzeugte die Last von
2000 g einen solch tiefen Ritz, dass er außerhalb des Bereiches des Rautiefenprüfgerätes lag.
In diesem Fall lag der Wert für
die 2000-g-Ritztiefe außerhalb
des in den Figuren dargestellten Bereiches. Jede Ritztiefe wurde
aus dem Mittelwert von vier Messungen mit dem Rautiefenprüfgerät gewonnen.
-
Die 5 und 6 zeigen
die Ritzprüfergebnisse
für angefüllte und
gefüllte
Materialien auf Stahl. Der Sinterprozess erhöhte die Dichte der Beschichtung
und verbesserte deren Kohäsion,
was eine höhere Ritzhärte ergab.
Die Ritztiefe war für
den Fall des Sinterns im Mittel um 6 μm geringer. In den 7 und 8 wird
das angefüllte
mit dem gefüllten
Material auf Stahl verglichen. Abgesehen von einigen geringfügigen Abweichungen
zeigte der Füllstoff
keinen Einfluss auf die Ritzhärte.
Trotz der Tatsache, dass die Ritzhärte von der Anzahl der Molekülbindungen
abhängt,
ließ sich
keine erwartete bindungsreduzierende Wirkung eines Füllstoffes
feststellen.
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Die
Ergebnisse für
die Ritzprüfung
der Kombination Aluminium, angefüllt,
gesintert waren nicht verfügbar. 9 zeigt
deutlich, dass der Sinterprozess für das gefüllte Material auf Aluminiumsubstrat
eine verbessernde Wirkung auf die Ritzhärte hat. Die Ritztiefe ist
im Mittel um 9 μm
niedriger. In 10 wird das angefüllte mit
dem gefüllten
Material im ungesinterten Zustand auf Aluminiumsubstrat verglichen.
Vergleichbar mit den Ergebnissen des Stahlsubstrats wiesen das gefüllte und
das angefüllte
Material eine gleiche Ritzhärte
in einem experimentellen Abweichungsbereich auf.
-
In
den 11 bis 13 wird
die Ritzhärte
von einem Stahl- und Aluminiumsubstrat verglichen. Es wurde festgestellt,
dass die Ritzhärte
für das
Aluminiumsubstrat höher
war als für
das Stahlsubstrat. Die Ritzhärte
für die
Aluminiumproben war höher
als für
die Stahlproben, unabhängig
davon, ob sie gesintert oder ungesintert waren.
-
Sowohl
für die
Substrate als auch für
das angefüllte
und das gefüllte
Material zeigen die Diagramme deutlich den Einfluss des Sinterns.
Das gesinterte Material zeigte, unabhängig vom Substrat und Füllstoff,
eine geringere Ritztiefe. Der Sinterprozess machte offensichtlich
die Beschichtung dichter und verbesserte durch die Erhöhung der
Anzahl der Bindungen deren Kohäsion,
was eine höhere
Ritzhärte
ergab.
-
VERSCHLEISSPRÜFUNG:
-
In
einem Stift-Scheibe-Verschleißprüfgerät (POD (pin-on-disc)
wear tester) wurde die Verschleißscheibe mit der Beschichtung
mit einer Schraube auf eine rotierende Scheibe befestigt, die vom
Motor des Verschleißprüfgerätes gedreht
wurde. Der Stift mit der Stahlkugel bringt die Prüflast auf
die Verschleißscheibe
auf und lässt
sich auf beide Seiten bewegen, um den Verschleißbahnradius zu ändern. Gemäß diesem
Verschleißbahnradius
musste die Drehzahl der rotierenden Scheibe geändert werden, um die gleiche
Gleitgeschwindigkeit zu erreichen. Der Stift enthielt auch die Sensoren
zur Messung der Kräfte
während
der Verschleißprüfung und
war an einen Steuerungsrechner angeschlossen.
-
Die
Verschleißprüfung wurde
unter Verwendung eines Stift-Scheibe-Reibungsmessgerätes (pin-on-disc tribometer)
gemäß den ASTM
G 99-90 Normen ausgeführt.
Der Gegenkörper
war in allen Fällen eine
Kugel mit einem 10-mm-Durchmesser aus Stahl (52100 Steel). Die Gleitgeschwindigkeit
wurde konstant auf 0,65 m/s gehalten. Zwei Bahnen wurden auf jeder
Scheibe mit einem Radius von 17 bzw. 21 mm geprüft. Um die Gleitgeschwindigkeit
konstant zu halten, wurde die Drehzahl der Scheibe entsprechend
variiert. Die Dauer der Prüfung
betrug 10.000 Zyklen und das Grenzflächemnedium zwischen der Beschichtung
und der Stahlkugel war Luft. Für
jeden der acht Zustände
standen zwei Scheiben zur Verfügung,
von denen die eine auf zwei Bahnen mit einer Last von 10 N und die
zweite mit einer Last von 20 N geprüft wurde. Die Scheiben wurden
zuerst mit trockenem Schleifpapier poliert, um das Rauschen hinsichtlich
des Skalenwertes des Rauheitsprüfgerätes zu reduzieren.
Ein weiteres Problem, das auftrat, war das „wellige" Profil der Verschleißscheiben
infolge der verschiedenen Lagen während der Spritzens. Die folgenden
Parameter wurden während
der Gleitverschleißprüfung aufgezeichnet:
a) die Querschnittsfläche
der Verschleißbahn
wurde als Mittelwert von vier Messungen unter Verwendung des Rauheitsprüfgerätes gemessen
und die Integrale unter den resultierenden Profilen wurden von einem
Computer berechnet; und b) der Reibungsbeiwert wurde vom Reibungsmessgerät unter
Verwendung eines Datenerfassungsystems aufgezeichnet. (Der Reibungsbeiwert
wurde über einen
sinnvollen Zeitraum von Umdrehungen (6000–8000 Zyklen im Mittel) gemittelt,
d.h. Einlaufeffekte bis zu den ersten 2000 Umdrehungen wurden nicht
berücksichtigt.
Ferner wurden plötzliche
Stufen in den Reibungskurven über
einen sinnvollen Umdrehungszeitraum gemittelt.)
-
Zu
Vergleichszwecken wurde die Verschleißprüfung auch an Proben durchgeführt, die
aus konventionell hergestellten Polyimidteilen gefertigt waren.
Das verwendete Polyimid war Vespel® SP-1,
hergestellt von DuPont, für
die ungefüllte
Probe und Vespel® SP-21, hergestellt von
DuPont, für
die mit 15% Graphit gefüllten Proben.
Wie erwartet leisteten diese Proben mehr als die beschichteten Proben,
wie dies in den 14–29 dargestellt
ist. Dafür
dass sie jedoch vollständig
aus Polyimid gefertigt wurden, sind sie signifikant teurer als die
beschichteten Proben, die aus einem kostengünstigen Metallsubstrat und
einer dünnen
Polyimidbeschichtung gefertigt wurden. Die beschichteten Proben
weisen die erwünschten
Eigenschaften von Polyimid, bei einem viel niedrigeren Gesamtpreis,
auf.
-
Eine
der Scheiben mit der Kombination Al, gefüllt, ungesintert, die mit einer
Last von 20 N geprüft
werden sollte, hatte eine sehr dünne
Beschichtung. Wegen dieses Umstands rieb sich die Beschichtung während der
Prüfung
durch und es konnten keine Werte für die Fläche und die Breite der Verschleißbahn bestimmt
werden. Da die Beschichtung erst nach etwa 8000 Zyklen verschlissen
war, konnten die Werte für
den Reibungsbeiwert noch verwendet werden. Alle nachfolgenden Ergebnisse
ergaben sich als Mittelwert von den Ergebnissen für die 17-
und 21-mm-Radiusbahnen. Die 14 und 15 zeigen
die Ergebnisse für
10 und 20 N auf einem Stahlsubstrat. Die Beschichtungen, die mit
gefülltem
Material gespritzt wurden, wiesen eine höhere Verschleißrate auf
(10 N: 4782 μm2, 20 N: 10636 μm2)
als jene mit ungefülltem
Material (10 N: 4070 μm2, 20 N: 7659 μm2).
Im gesinterten Zustand gab es keinen wahrnehmbaren Unterschied zwischen
dem ungefüllten und
dem gefüllten
Material. Es besteht die Auffassung, dass dies das Ergebnis des
Sinterprozesses ist, der die Dichte erhöht und den Unterschied zwischen
dem gefüllten
und dem angefüllten
Material ausgleicht.
-
Die 16 und 17 zeigen
die Ergebnisse für
Beschichtungen auf Aluminiumsubstraten. Sowohl im ungesinterten
als auch im gesinterten Zustand wies das gefüllte Material eine höhere Verschleißbahnfläche auf
(10 N: 7536 μm2 ungesintert, 6771 μm2 gesintert)
als das ungefüllte
Material (10 N: 3535 μm2 ungesintert, 4250 μm2 gesintert).
Im Gegensatz zu dem Fall des Stahlsubstrates schien das Sintern
nur die Eigenschaften des gefüllten
Materials zu verbessern, glich aber nicht den Unterschied zwischen
dem gefüllten
und dem ungefüllten
Material aus. Auf dem Aluminiumsubstrat wiesen die ungefüllten, gesinterten
Beschichtungen noch einen höheren
Verschleiß als
die ungesinterten auf.
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Die 18 und 19 zeigen
die Ergebnisse für
die ungesinterten Beschichtungen auf Stahl- und Aluminiumsubstraten.
Beim Vergleich der Ergebnisse für
10 und 20 N im ungefüllten
Fall hat es den Anschein, dass verschiedene Male das Stahl- und
das Aluminiumsubstrat einen höheren
Verschleiß aufwiesen.
Gemäß dem Mechanismus,
demzufolge Beschichtungen auf Aluminium eine geringere Festigkeit
aufweisen sollten, war der Unterschied im gefüllten Fall zwischen Stahl und
Aluminium viel signifikanter (Stahl: 4782 μm2 gegenüber Aluminium:
7536 μm2). Es besteht die Auffassung, dass die geringere
Dichte der auf die Aluminiumsubstrate gespritzten Beschichtungen,
die eine höhere
Verschleißrate
ergab, auf eine Kombination von Faktoren zurückzuführen ist. Diese Faktoren umfassen:
geringere Kohäsion
in der Beschichtung infolge einer erhöhten Wärmeübertragung auf das Substrat,
geringere Dichte während
des Spritzens und Sinterns und Variationen hinsichtlich des Grades
der Vernetzung.
-
In
den 20 und 21 werden
gesinterte Beschichtungen auf Stahl- und Aluminiumsubstraten verglichen.
Es bestand die Auffassung, dass der Sinterprozess die unterschiedlichen
Verdichtungsgrade zwischen Stahl und Aluminium ausgleichen würde; es
wurde jedoch ein überraschendes
Ergebnis durch das Experiment nachgewiesen. Die Beschichtungen auf
dem Aluminiumsubstrat wiesen auch viel höhere Verschleißraten auf
als jene auf dem Stahlsubstrat, und zwar für gefülltes und angefülltes Material.
Der Sinterprozess schien nur den Unterschied bezüglich der Verschleißleistung
zwischen angefülltem
und gefülltem
Material auf Stahl auszugleichen, er konnte nicht den Unterschied
zwischen Beschichtungen auf Stahl- und Aluminiumsubstraten ausgleichen.
Es besteht die Auffassung, dass dies das Ergebnis der höheren Wärmeleitfähigkeit
von Aluminium und deren Wirkung auf die Kohäsion und den Spannungszustand
während
des Sinterns ist. Diese Ergebnisse weisen darauf hin, dass die Beschichtungseigenschaften
von den Eigenschaften des Substrats abhängen. Die Optimierung der gewünschten
Reibung und Verschleißeigenschaften
sowie der Gesamtkosten lässt
sich bewerkstelligen, indem das richtige Substrat in Verbindung
mit einem gefüllten
oder angefüllten, nichtschmelzenden
Polymer gewählt
wird.
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In
den 22 und 23 werden
der Reibungsbeiwert (coefficient of friction, COF) für das angefüllte und
das gefüllte
Material auf Stahl verglichen. Die mit dem gefüllten Substratmaterial gespritzten
Beschichtungen wiesen einen geringeren COF (0,366 im Mittel) als
die mit dem angefüllten
Material (0,411 im Mittel) auf. Für das ungefüllte Material schien der Sinterprozess
hinsichtlich der Erhöhung
des Reibungsbeiwertes durch die Zunahme der Dichte praktisch keinen
Einfluss zu haben. Bezüglich
des gefüllten
Materials gab es ferner über
den Bereich der experimentellen Variation hinweg praktisch keinen
Unterschied zwischen dem gesinterten und ungesinterten Zustand.
-
Die 24 und 25 zeigen
den Reibungsbeiwert für
auf Aluminiumsubstrate gespritzte Beschichtungen. Wie erwartet wies
das gefüllte
Material einen niedrigeren COF (0,363) als das angefüllte Material (0,463)
auf. In Bezug auf das angefüllte
Material war die Tendenz schwierig zu bestimmen, da die Ergebnisse für die Lasten
von 10 und 20 N stark variierten; das gefüllte Material zeigte jedoch
erneut keinen Einfluss bezüglich
des Sinterns.
-
Die 26 und 27 zeigen
keinen deutlichen Unterschied nach der Theorie zwischen den COFs für ungesinterte
Beschichtungen, die mit angefülltem
und gefülltem
Material auf Stahl- und Aluminiumsubstrate gespritzt wurden.
-
In
den 28 und 29 werden
die Reibungsbeiwerte für
gesinterte Beschichtungen auf einem Stahl- und Aluminiumsubstrat
verglichen. Da die Ergebnisse für
das angefüllte
Material stark variieren, ist es wieder schwierig, eine Tendenz
auszumachen. Das gefüllte
Material wies einen niedrigeren COF auf Aluminium auf als auf Stahl
(0,349 gegenüber
0,378). Eine mögliche
Erklärung
dafür ist
wieder die Kombination von Faktoren wie eine verbesserte Kohäsion infolge
einer erhöhten
Wärmeübertragung
und ein vielleicht vorhandener Vernetzungsgrad. Auf dem Aluminiumsubstrat
zeigten die gesinterten Beschichtungen eine geringere Festigkeit
und wiesen einen geringeren Reibungsbeiwert als auf Stahl auf. Dies
konnte auch durch die Ergebnisse für die Verschleißbahnfläche bestätigt werden,
bei der die Aluminiumsubstrat-Beschichtungen höhere Verschleißraten aufwiesen,
die im Einklang stehen mit einem niedrigen Köhäsionsgrad und den oben erwähnten Faktoren.
Erneut glich der Sinterprozess nicht den Unterschied hinsichtlich
der Kohäsion
zwischen den Stahl- und Aluminiumsubstraten aus.
-
Anhand
der Experimente wurde nachgewiesen, dass Polyimide durch das HVOF-Verfahren
gespritzt werden können
und sich festhaftende Beschichtungen herstellen lassen. Die Verschließprüfung zeigte
die günstigen
Wirkungen des Sinterprozesses. Eine Vielzahl von Prüfungen wurde
durchgeführt,
um die Adhäsion, Kohäsion, Härte und
Gleitverschleißleistung
der Beschichtungen zu charakterisieren.
-
Die
Bandprüfung
zeigte, dass das Sintern die Adhäsion
und die Kohäsion
verbesserte, während
das Substrat und der Füllstoff
keinen Einfluss hatten. Bezüglich
der Beschichtungshärte
lieferte die Bleistiftprüfung Informationen über die
Härte steigernde
Wirkung des Sinterns und die Tatsache, dass Beschichtungen auf Stahl
eine höhere
Härte als
auf Aluminium aufweisen. Die Ritzprüfung zeigte die kohäsionsverbessernde
Wirkung des Sinterns, die, unabhängig
vom Substrat und vom Füllstoff
eine geringere Ritztiefe ergab. Der mögliche Verschleißmechanismus
wurde beschrieben durch ein Modell für die Wirkungen von verschiedenen
Faktoren wie z.B. Füllstoff
und Substrat. Der Graphitfüllstoff
sollte eine schmierungs- und bindungsreduzierende Wirkung haben,
was niedrigere Reibungsbeiwerte und höhere Verschleißraten ergibt.
Infolge der höheren Wärmeleitfähigkeit
sollten Beschichtungen auf Aluminiumsubstraten eine geringere Kohäsion und
somit eine geringere Festigkeit während des Verschleißes aufweisen.
Das Sintern sollte die Beschichtungskohäsion erhöhen und die Unterschiede zwischen
gefüllten
und ungefüllten
Materialien und Beschichtungen auf Stahl- und Aluminiumsubstraten
ausgleichen.
-
Bezüglich der
Verschleißbahnfläche konnten
einige Punkte des Modells bestätigt
werden. Das gefüllte Material
hatte höhere
Verschleißraten
infolge der wegen des Füllstoffes
bedingten geringeren Kohäsion.
Beschichtungen auf Aluminium wiesen höhere Verschleißraten auf
als jene auf Stahl. Das Sintern glich den Unterschied hinsichtlich
der Verschleißleistung
zwischen dem gefüllten
und angefüllten
Material auf Stahl, nicht aber auf Aluminium, aus. Außerdem wurde
der Unterschied zwischen Beschichtungen auf Stahl und Aluminium,
wie im Modell angenommen, nicht ausgeglichen.
-
Was
den Reibungsbeiwert betrifft, zeigten die Experimente, dass das
gefüllte
Material einen niedrigeren Reibungsbeiwert als das angefüllte Material
aufwies. Neben den Verschleißraten
konnten die Ergebnisse für
den COF die Annahme stützen,
dass Beschichtungen auf Aluminium infolge der reduzierten Kohäsion eine geringere
Verschleißfestigkeit
und somit niedrigere COFs als jene auf Stahl aufweisen. Erneut ließ sich eine ausgleichende
Wirkung des Sinterns zwischen Beschichtungen auf Stahl- und Aluminiumsubstraten
nicht feststellen. Es ist deshalb offensichtlich, dass gemäß der vorliegenden Erfindung
unter Einsatz des HVOF ein Verfahren zum Sprühbeschichten mit nichtschmelzbaren
Polymeren bereitgestellt wurde, das den hier zuvor dargelegten Zielen
und Vorteilen vollständig
entspricht. Obwohl diese Erfindung in Kombination mit einer spezifischen
Ausführungsform
derselben beschrieben wurde, ist es evident, dass für den Fachmann
viele Alternativen, Abwandlungen und Varianten offensichtlich sein
werden. Folglich ist es beabsichtigt, dass alle derartigen Alternativen,
Abwandlungen und Varianten, die in den Esprit und den breiten Schutzbereich
der beigefügten Patentansprüche fallen,
eingeschlossen sind.