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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein neues Proteinisolat, das von
einem Leinölsamen
stammt, darin eingeschlossen die Linolaölsamenvarität mit niedrigem Linolensäure(gehalt),
sowie die Herstellung von selbigem.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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In
dem US-Patent Nr. 4 285 862 (Murray IA) wird die Bereitstellung
eines Proteinisolats in der Form einer amorphen, viskosen, klebrigen,
glutenähnlichen
Proteinmasse (PMM) oder einer getrockneten Form der Masse beschrieben.
Die amorphe Proteinmasse wird unter Ablagerung einer wässrigen
Dispersion von Proteinmizellen, die aus homogenen amphiphilen Proteinresten
bestehen, gebildet. Die wässrige
Dispersion wird durch ein Verfahren gebildet, das ausführlich in
der USP 4 208 323 (Murray IB) beschrieben ist, in welchem Protein
aus einem Proteinausgangsmaterial unter Verwendung einer Salzlösung von
Lebensmittelreinheit unter kontrollierten Bedingungen extrahiert
wird, die Proteinkonzentration des resultierenden Extrakts erhöht wird unter
Beibehaltung derselben Salzkonzentration und die konzentrierte Proteinlösung verdünnt wird,
wodurch die wässrige
Dispersion von Proteinmizellen gebildet wird. Es gibt keinen Vorschlag
in diesem Stand der Technik, dass die darin beschriebenen Verfahren
angewandt werden können
oder modifiziert werden können,
um auf die Rückgewinnung
eines Lein-Proteinisolats aus Leinölsamenmehl angewandt zu werden.
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Die
WO 00/54608 beschreibt ein Verfahren zur Rückgewinnung von Protein aus
Lupinsamen unter Anwendung eines isoelektrischen Ausfällungsverfahrens,
welches auf Leinölsamen
u.a. anwendbar sein soll. Das Verfahren soll ein Proteinprodukt ergeben,
das mindestens 90 Gew.-% Protein auf Trockengewichtsbasis enthält, wobei
das Protein im Wesentlichen nicht denaturiert ist.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung stellt bestimmte Proteinisolate zur Verfügung, welche
aus irgendeinem Leinölsamen
hergestellt werden können,
der einen Mutanten mit niedriger Linolensäure einschließt, der
als Linolaölsamen
bekannt ist, und ein Verfahren zur Herstellung selbiger. Ein Proteinisolat
ist als ein Protein definiert, das mindestens etwa 90 Gew.-% Protein
mit einer Kjeldahl-Stickstoffumwandlungsrate von N × 6,25 enthält. Der
Ausdruck "Proteingehalt", wie hierin verwendet,
bezieht sich auf die Menge an Protein in dem Proteinisolat, ausgedrückt auf
Trockengewichtsbasis. Solche Proteinisolate und deren Herstellung
sind in den Murray IA- und IB-Patenten nicht beschrieben.
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Linolaölsamen ist
ein Mutant von Leinölsamen,
in welchem die Fettsäurezusammensetzung
verändert wurde
und Linolensäure
(C18:3) wesentlich von etwa 50% in herkömmlichem Leinölsamen auf
etwa 2% durch traditionelle Züchtungsverfahren
verringert wurde. Diese Modifizierungen wurden vorgenommen, um aus
dem sich ergebenden Linolaölsamen
ein mehrfach ungesättigtes
Speiseöl,
dass im Wesentlichen in der Fettsäurezusammensetzung Sonnenblumenöl ähnelt, zur
Verfügung
zu stellen.
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Soweit
den Anmeldern bekannt ist, gab es bisher keine spezifische Beschreibung
der Herstellung von Proteinisolaten von Leinölsamen oder Linolaölsamen.
Den Anmeldern sind Versuche bekannt, Leinproteinprodukte zu Verfügung zu
stellen, wie in dem USP 5 925 401 beschrieben, in welchem ein Leinprodukt,
das 35 bis 60 Gew.-% Leinprotein enthält, zur Verfügung gestellt
wird, deutlich unter dem Proteingehalt, der für die Eignung als ein Isolat
erforderlich ist.
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Demzufolge
wird gemäß einem
Aspekt der vorliegenden Erfindung ein Leinölsamen-Proteinisolat mit einem
Proteingehalt von mindestens 100 Gew.-%, wie durch Kjeldahl-Stickstoff × 6,25 (N × 6,25)
auf Trockengewichtsbasis bestimmt, zur Verfügung gestellt. Das Lein-Proteinisolat
kann in einer trockenen Pulverform bereitgestellt werden. Das Lein-Proteinisolat
kann auch in der Form von getrocknetem Überstand aus der Ausfällung von
Leinproteinmizellen zur Verfügung
gestellt werden. Außerdem
kön nen
die Leinproteinmizellen in der Form einer getrockneten Kombination
von konzentriertem Überstand
aus der Ausfällung
von Leinproteinmizellen und ausgefällten Leinproteinmizellen vorliegen.
Das Leinölsamen-Proteinisolat
kann von Linola, einer Leinsamenölvarietät mit niedriger
Linolensäure,
stammen. Das Lein-Proteinisolat wird vorzugsweise in einer im Wesentlichen
nicht denaturierten Form zur Verfügung gestellt.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Leinölsamen-Proteinisolat
mit einem Proteingehalt von mindestens etwa 90%, wie durch Kjeldahl-Stickstoff × 6,25 (N × 6,25)
bestimmt, auf Trockengewichtsbasis in der Form einer nassen Proteinmizellenmasse,
vorzugsweise mit einem Proteingehalt von mindestens 100 Gew.-% (N × 6,25)
zur Verfügung
gestellt. Das Lein-Proteinisolat kann von Linola, einer Leinölsamenvarietät mit niedriger
Linolensäure,
stammen. Das Lein-Proteinisolat
wird vorzugsweise in einer im Wesentlichen nicht denaturierten Form
zur Verfügung
gestellt.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zur
Herstellung eines Lein-Proteinisolats bereitgestellt, welches (a)
die Extraktion eines Leinölsamenmehls,
um die Solubilisierung von Protein in dem Ölsamenmehl zu bewirken und
um eine wässrige
Proteinlösung
zu bilden, (b) Trennen der wässrigen
Proteinlösung
vom restlichen Ölsamenmehl,
(c) Erhöhen
der Proteinkonzentration der wässrigen Proteinlösung, während die
Ionenstärke
mittels eines selektiven Membranverfahrens im Wesentlichen konstant
gehalten wird, um eine konzentrierte Proteinlösung zur Verfügung zu
stellen, (d) Verdünnen
der konzentrierten Proteinlösung
in gekühltem
Wasser, um die Bildung von Proteinmizellen zu bewirken, (e) Ablagerung der
Proteinmizellen zur Bildung einer amorphen, klebrigen, gelatinösen, glutenähnlichen
Proteinmizellenmasse und (f) Wiederherstellen der Mizellenmasse
aus dem Überstand
mit einem Proteingehalt von mindestens 90 Gew.-%, vorzugsweise mindestens
100 Gew.-%, wie mittels Kjeldahl-Stickstoff × 6,25 bestimmt, auf Trockengewichtsbasis
umfasst. Das Verfahren kann bewirkt werden durch: (a) Verwendung
einer wässrigen
Salzlösung
mit einer Ionenstärke
von mindestens 0,10, vorzugsweise 0,15 bis 0,16, und einem pH-Wert von 4 bis 7,
vorzugsweise 5,3 bis 6,2; (b) Verwendung einer wässrigen Salzlösung mit
einer Ionenstärke
von mindestens 0,10, vorzugsweise 0,15 bis 0,6 und eines pH-Wertes von 7 bis
12, vorzugsweise 7 bis 9, und vorzugsweise im Anschluss an den Ex traktionsschritt,
der pH-Wert der wässrigen
Proteinlösung
vor dem Konzentrationsschritt auf 4 bis 7 eingestellt wird; (c)
Extraktion des Leinölsamenmehls
mit Wasser und anschließend
daran Zugabe von Salz zu der sich ergebenden wässrigen Proteinlösung, mit
einer Ionenstärke
von mindestens 0,10, vorzugsweise 0,15 bis 0,6. Vorzugsweise hat
die wässrige
Proteinlösung
einen Proteingehalt von 5 bis 30 g/l, stärker bevorzugt 10 bis 25 g/l.
Der Proteinkonzentrationsschritt kann bewirkt werden, um eine konzentrierte Proteinlösung mit
einer Konzentration von mindestens 50 g/l, vorzugsweise mindestens
100 g/l zur Verfügung zu
stellen. Die konzentrierte Proteinlösung kann auf eine Temperatur
von mindestens 20°C,
vorzugsweise 25 bis 40°C,
erwärmt
werden, um die Viskosität
der konzentrierten Proteinlösung
zu senken, aber nicht über
eine Temperatur, über
der die Temperatur der konzentrierten Proteinlösung bei Verdünnung keine
Mizellenbildung erlaubt. Die konzentrierte Proteinlösung kann
um das 15-fache oder weniger, vorzugsweise um das 10-fache oder
weniger, verdünnt
werden durch Zugabe der konzentrierten Proteinlösung in eine Wassermasse, die
ein Volumen aufweist, das erforderlich ist, um den gewünschten
Verdünnungsgrad
zu erzielen, und vorzugsweise eine Temperatur von unter 10°C hat. Die
wiederhergestellte Proteinmizellenmasse kann zu einem proteinhaltigen
Pulver getrocknet werden. Das Verfahren kann in einer Batch-Vorgehensweise, einer
kontinuierlichen Vorgehensweise oder einer semikontinuierlichen
Vorgehensweise bewirkt werden. Das Verfahren kann auf Linolaöl-Samenmehl
angewandt werden.
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Überstand
von der Ablagerung der Proteinmizellenmasse kann wiederaufbereitet
werden, um weiteres Lein-Proteinisolat zu erhalten. Der Überstand
kann mittels eines Membranverfahrens konzentriert werden und der
konzentrierte Überstand
kann getrocknet werden. Alternativ kann der konzentrierte Überstand
mit der Proteinmizellenmasse gemischt werden und die Mischung wird
getrocknet. Der Überstand
kann auf einen Proteingehalt von 100 bis 400 g/l, vorzugsweise 200
bis 300 g/l, mittels eines Membranverfahrens, vorzugsweise mittels
einer Membran mit einer Molekulargewichtstrenngrenze von 3.000 bis
10.000 Dalton konzentriert werden.
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Das
Lein-Proteinisolatprodukt in der Form von Proteinmizellenmasse wie
hierin als "glutenähnlich" beschrieben. Die
Beschreibung soll das Aussehen und das Anfühlen des Isolats angeben, die
jenen von vitalem Weizengluten ähnlich
sind, und soll nicht die chemische Identität zu Gluten angeben.
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Das
gemäß dem hierin
beschriebenen Verfahren hergestellte Lein-Proteinisolat kann in
herkömmlichen
Anwendungen von Proteinisolaten verwendet werden, wie bei der Proteinanreicherung
von verarbeiteten Nahrungsmitteln, der Emulgierung von Ölen, Massenformern
in Backartikeln und Schäumungsmitteln
in Produkten, welche Gase einschließen. Ferner kann das Proteinisolat
zu Proteinfasern gebildet werden, die in Fleisch-Analoga nützlich sind,
können
als Eiweißersatz
oder Streckmittel in Lebensmittelprodukten verwendet werden, wo
Eiweiß als
ein Bindemittel verwendet wird. Das Lein-Proteinisolat kann als
Nahrungsergänzungsmittel
verwendet werden. Andere Verwendungen des Lein-Proteinisolats sind
Haustiernahrung, Tierfutter und industrielle und kosmetische Anwendungen
und persönliche
Pflegeprodukte.
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Leinölsamen wird
auch als Leinsamenöl-Samen
bezeichnet.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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Die 1 ist
ein Fließschema
eines Verfahrens zur Herstellung eines Leinölsamen-Proteinisolats gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung.
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ALLGEMEINE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Die
hierin zur Verfügung
gestellten neuen Proteinisolate werden allgemein der in dem US-Patent
4 208 323 beschriebenen Verfahrensweise folgend vorzugsweise unter
den hierin beschriebenen spezifischen Bedingungen hergestellt. Das
Verfahren kann als eine Reihe von Batchschritten oder als ein kontinuierliches
oder semikontinuierliches Verfahren durchgeführt werden.
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Der
erste Schritt des Verfahrens der Bereitstellung der Lein- oder Linola-Proteinisolate
beinhaltet das Solubilisieren von proteinhaltigem Material aus Lein-
oder Linolaölsamenmehl.
Das aus Lein- oder Linolaölsamenmehl
erhaltene proteinhaltige Material kann das natürlich in Lein- oder Linolasamen
vorkommende Protein sein oder das proteinhaltige Material kann ein
Protein sein, das durch Genmanipulation modifiziert wurde, aber charakteristische
hydrophobe und polare Eigenschaften des natürlichen Proteins besitzt. Das
Lein- oder Linolamehl kann jedes beliebige Lein- oder Linolamehl
sein, das aus der Entfernung von Lein- oder Linolaöl aus Lein-
oder Linolaölsamen
mit unterschiedlichen Anteilen an nicht denaturiertem Protein erhalten
wird, das sich zum Beispiel aus Verfahren der Extraktion von heißem Hexan
oder der Extrusion von kaltem Öl
ergibt. Die Entfernung von Lein- oder Linolaöl aus Lein- oder Linolaölsamen wird
in der Regel als eine getrennte Vorgehensweise von dem hierin beschriebenen
Verfahren der Proteinisolat-Wiederherstellung bewirkt.
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Die
Protein-Solubilisierung wird am effizientesten durch die Verwendung
einer Salzlösung
bewirkt, da das Vorhandensein des Salzes die Entfernung von löslichem
Protein aus dem Ölsamenmehl
verbessert. Das Salz ist in der Regel Natriumchlorid, gleichwohl
können
auch andere Salze, wie Kaliumchlorid, verwendet werden. Die Salzlösung hat
eine Ionenstärke
von mindestens etwa 0,10, vorzugsweise mindestens etwa 0,15, allgemein
von bis zu etwa 2,0, um die Bewirkung einer Solubilisierung signifikanter
Mengen von Protein zu erlauben. In dem Maße, wie die Ionenstärke der
Salzlösung
zunimmt, nimmt der Solubilisierungsgrad von Protein in dem Ölsamenmehl
zu Beginn zu, bis ein Maximalwert erreicht ist. Irgendeine anschließende Erhöhung der Ionenstärke erhöht nicht
das solubilisierte Gesamtprotein. Die Ionenstärke der Salzlösung von
Lebensmittelreinheit, die eine maximale Protein-Solubilisierung
bewirkt, variiert in Abhängigkeit
von dem betreffenden Salz und dem gewählten Ölsamenmehl.
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Im
Hinblick auf einen höheren
Verdünnungsgrad,
der für
die Proteinausfällung
mit zunehmenden Ionenstärken
erforderlich ist, ist es in der Regel bevorzugt, einen Ionenstärkewert
von weniger als etwa 1,0 und stärker
bevorzugt einen Wert von etwa 0,15 bis etwa 0,6 zu nutzen.
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In
einem Batch-Verfahren wird die Salz-Solubilisierung des Proteins
bei einer Temperatur von über etwa
0°C und
vorzugsweise bis etwa 35°C
bewirkt, vorzugsweise begleitet von einem Umrühren, um die Solubilisierungszeit
zu verringern, die gewöhnlich
etwa 10 bis etwa 90 Minuten beträgt.
Es ist bevorzugt, die Solubilisierung zu bewirken, um im Wesentlichen
die maximale Menge an Protein aus dem Ölsamenmehl zu extrahieren,
um so die Produktausbeute zu verbessern. Die obere bevorzugte Tempe raturgrenze
von etwa 35°C wird
gewählt,
da das Verfahren unwirtschaftlich wird bei höheren Temperaturwerten in einem
Batchmodus.
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In
einem kontinuierlichen Verfahren wird die Extraktion des Proteins
aus dem Lein- oder Linolaölsamenmehl
in einer beliebigen Weise in Übereinstimmung
mit der Bewirkung einer kontinuierlichen Extraktion von Protein
aus dem Lein- oder Linolaölsamenmehl
durchgeführt.
In einer Ausführungsform
wird das Lein- oder Linolaölsamenmehl
kontinuierlich mit einer Salzlösung
gemischt und die Mischung wird durch ein Rohr oder eine Leitung
mit einer Länge
und bei einer Strömungsrate
für eine
Verweildauer, die ausreichend sind, um die gewünschte Extraktion in Übereinstimmung
mit den hierin beschriebenen Parametern durchzuführen, geleitet. Bei einer solchen
kontinuierlichen Vorgehensweise wird der Salz-Solubilisierungsschritt
rasch durchgeführt
in einer Zeit von bis zu etwa 10 Minuten, vorzugsweise um eine Solubilisierung
zu bewirken, um im Wesentlichen die maximale Menge an Protein aus
dem Lein- oder Linolaölsamenmehl
zu extrahieren. Die Solubilisierung in der kontinuierlichen Verfahrensweise
wird vorzugsweise bei erhöhten
Temperaturen, allgemein bis zu etwa 60°C oder höher, bewirkt.
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Die
wässrige
Salzlösung
von Lebensmittelreinheit und das Lein- oder Linolaölsamenmehl
haben einen natürlichen
pH-Wert von etwa 5 bis etwa 7, um die Bildung eines Proteinisolats über die
Mizellenroute zu ermöglichen,
wie weiter unten ausführlicher
beschrieben wird. Der optimale pH-Wert für die maximale Ausbeute von
Lein- oder Linola-Proteinisolat variiert in Abhängigkeit von dem gewählten Lein-
oder Linolaölsamenmehl.
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An
den oder nahe der Grenzen des pH-Bereichs erfolgt eine Proteinisolatbildung
teilweise über
die Mizellenroute und in geringeren Ausbeuten als anderswo in dem
pH-Bereich erreichbar.
Aus diesen Gründen sind
pH-Werte von etwa 5,3 bis etwa 6,2 bevorzugt.
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Der
pH-Wert der Salzlösung
kann auf irgendeinen gewünschten
Wert innerhalb des Bereichs von etwa 4 bis etwa 7 für die Verwendung
in dem Extraktionsschritt durch die Verwendung irgendeiner geeigneten
Säure,
in der Regel Salzsäure
oder Alkali, üblicherweise
Natriumhydroxid, je nach Bedarf eingestellt werden.
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Eine
weitere alternative Verfahrensweise ist das Extrahieren des Ölsamenmehls
mit der Salzlösung bei
einem relativ hohen pH-Wert von über
7, allgemein bis etwa 12, vorzugsweise etwa 7 bis etwa 9. Größere Mengen
von Protein werden aus dem Ölsamenmehl
bei einem höheren
pH-Wert extrahiert. Der pH-Wert der Salzlösung kann auf einen alkalischen
Wert durch die Verwendung irgendeines geeigneten Alkalis, wie einer wässrigen
Natriumhydroxidlösung,
eingestellt werden. Wo eine solche Alternative angewandt wird, wird
die aus dem Ölsamenmehl-Extraktionsschritt
erhaltene wässrige
Phase danach von dem restlichen Kanolamehl in irgendeiner zweckmäßigen Weise,
wie durch den Einsatz einer Vakuumfiltration, gefolgt von einem
Zentrifugieren und/oder einer Filtration zur Entfernung von Restmehl,
getrennt. Das abgetrennte Restmehl kann zur Entsorgung getrocknet
werden.
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Die
wässrige
Proteinlösung,
die aus dem Extraktionsschritt bei hohem pH-Wert erhalten wird,
wird dann auf einen pH-Bereich von etwa 4 bis etwa 7, vorzugsweise
etwa 5,3 bis etwa 6,2, wie weiter oben erläutert, vor einer weiteren Aufbereitung
wie nachstehend erläutert
eingestellt. Eine solche pH-Einstellung kann unter Verwendung irgendeiner
geeigneten Säure,
wie von Salzsäure,
bewirkt werden.
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Die
Konzentration von Ölsamenmehl
in der Salzlösung
von Lebensmittelreinheit kann während
des Solubilisierungsschritts stark schwanken. Typische Konzentrationswerte
sind etwa 5 bis etwa 15% w/v.
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Der
Protein-Extraktionsschritt mit der wässrigen Salzlösung hat
die zusätzliche
Wirkung der Solubilisierung von Fetten, die in dem Leinmehl vorhanden
sein können,
was dann dazu führt,
dass die Fette in der wässrigen
Phase vorhanden sind. Es ist bekannt, dass Lein- oder Linolaölsamenmehl
signifikante Mengen eines Mucilago- bzw. Leimmaterials enthält, das
in die wässrige
Lein- oder Linolaproteinlösung
gelangt, wodurch die Lösung
leicht etwas viskos gemacht wird. Eine solche anfangs relativ hohe
Viskosität
tendiert dazu, das Ausmaß zu
behindern, in welchem die Lein- oder Linolaproteinlösung anschließend entsprechend
der nachstehend beschriebenen Vorgehensweise konzentriert werden
kann.
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Die
Proteinlösung,
die aus dem Extraktionsschritt erhalten wird, hat im Allgemeinen
eine Proteinkonzentration von etwa 5 bis etwa 30 g/l, vorzugsweise
etwa 10 bis etwa 25 g/l.
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Die
wässrige
Phase, die aus dem Extraktionsschritt erhalten wird, kann dann von
dem restlichen Lein- oder Linolaölsamenmehl
in irgendeiner geeigneten Weise, wie durch den Einsatz einer Vakuumfiltration,
gefolgt von einem Zentrifugieren und/oder Filtration zur Entfernung
von Restmehl, getrennt werden. Das abgetrennte Restmehl kann zur
Entsorgung getrocknet werden.
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Wo
das Lein- oder Linolasamenmehl signifikante Mengen von Fett enthält, können die
Entfettungsschritte, die in den US-Patenten Nr. 5 844 086 und 6
005 076 beschrieben werden, die dem Rechtsnachfolger davon übertragen
wurden und deren Offenbarung hierin durch den Bezug hierin mit eingeschlossen
sind, mit der abgetrennten wässrigen
Proteinlösung
und mit der konzentrierten wässrigen
Proteinlösung,
wie nachstehend erläutert,
durchgeführt
werden.
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Als
eine Alternative zur Extraktion des Lein- oder Linolaölsamenmehls
mit einer wässrigen
Salzlösung kann
eine derartige Extraktion unter Verwendung von Wasser allein erfolgen,
obwohl der Einsatz von Wasser allein dazu tendiert, weniger Protein
aus dem Lein- oder Linolaölsamenmehl
zu extrahieren als die wässrige Salzlösung. Wo
eine solche Alternative zur Anwendung kommt, kann das Salz in den
oben besprochenen Konzentrationen der Proteinlösung nach der Trennung von
dem restlichen Lein- oder Linolaölsamenmehl
zugegeben werden, um das Protein während des nachstehend beschriebenen
Konzentrationsschritts in Lösung
zu halten.
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Die
wässrige
Proteinlösung
wird dann konzentriert, um deren Proteinkonzentration zu erhöhen, während die
Ionenstärke
von selbiger im Wesentlichen konstant gehalten wird. Eine solche
Konzentration wird allgemein bewirkt, um eine konzentrierte Proteinlösung mit
einer Proteinkonzentration von mindestens etwa 50 g/l, vorzugsweise
mindestens etwa 100 g/l vorzusehen.
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Der
Konzentrationsschritt kann in irgendeiner geeigneten Weise entsprechend
einer Batch- oder kontinuierlichen Vorgehensweise, wie mittels eines
geeigneten selektiven Membranverfahrens, wie Ultrafiltration oder
Diafiltration, unter Verwendung von Membranen, wie Hohlfasermembranen
oder spiralförmig
gewundenen Membranen, mit einer geeigneten Molelulargewichtstrenngrenze,
wie etwa 2.000 bis etwa 50.000 Dalton, durchgeführt werden, unter Berücksichtigung
unterschiedlicher Membranmaterialien und -konfigurationen und, für die kontinuierliche
Vorgehensweise, so dimensioniert werden, um den gewünschten
Konzentrationsgrad zu erlauben, während die wässrige Proteinlösung durch
die Membrane strömt.
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Der
Konzentrationsschritt kann bei irgendeiner geeigneten Temperatur,
allgemein bei etwa 15° bis etwa
60°C, und
während
eines Zeitraums, um den gewünschten
Konzentrationsgrad zu bewirken, durchgeführt werden. Die Temperatur
und andere angewandte Bedingungen hängen in gewisser Weise von
der Membrangerätschaft
ab, die zur Bewirkung der Konzentration eingesetzt wird, und der
gewünschten
Proteinkonzentration der Lösung
ab.
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Wie
allgemein bekannt ist, erlauben die Ultrafiltration und ähnliche
selektive Membranverfahren, dass niedermolekulargewichtige Spezies
durch diese hindurch passieren, während gleichzeitig Spezies
mit einem höheren
Molekulargewicht daran gehindert werden. Die niedermolekulargewichtigen
Spezies schließen
nicht nur die ionischen Spezies des Salzes von Lebensmittelreinheit,
sondern auch niedermolekulargewichtige Materialien, die aus dem
Ausgangsmaterial, wie Kohlehydraten, Pigmenten und Antinahrungsmittelfaktoren
extrahiert werden, sowie jedwede niedermolekulargewichtigen Formen
des Proteins ein. Die Molekulargewichtstrenngrenze der Membran ist
in der Regel so gewählt,
um die Beibehaltung eines signifikanten Anteils des Proteins in
der Lösung
sicherzustellen, während
gleichzeitig Schadstoffe hindurch gelassen werden unter Berücksichtigung
der unterschiedlichen Membranmaterialien und -konfigurationen.
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In
Abhängigkeit
von der in dem Konzentrationsschritt angewandten Temperatur kann
die konzentrierte Proteinlösung
auf eine Temperatur von mindestens etwa 20°C und bis auf etwa 60°C, vorzugsweise
etwa 25° bis
etwa 40°C,
erwärmt
werden, um die Viskosität
der konzentrierten Proteinlösung
zu senken, um die Durchführung
des nachfolgenden Verdünnungsschritts
und die Mizellenbildung zu erleichtern. Die konzentrierte Proteinlösung sollte
nicht über
eine Temperatur, über
der die Temperatur der konzentrierten Proteinlösung bei Verdünnung durch
gekühltes
Wasser keine Mizellenbildung erlaubt, erwärmt werden. Die konzentrierte
Proteinlösung
kann bei Bedarf einem weiteren Entfettungsbetrieb unterzogen werden,
wie in den US-Patenten Nr. 5 844 086 und 6 005 076 beschrieben wird.
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Die
konzentrierte Proteinlösung,
die sich aus dem Konzentrationsschritt und optionalen Entfettungsschritt
ergibt, wird dann verdünnt,
um die Mizellenbildung durch Mischen der konzentrierten Proteinlösung mit gekühltem Wasser,
das ein Volumen aufweist, das erforderlich ist, um den gewünschten
Verdünnungsgrad
zu erzielen, zu bewirken. Die konzentrierte Proteinlösung wird
um das etwa 15-fache oder weniger, vorzugsweise um das etwa 10-fache
oder weniger verdünnt.
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Das
gekühlte
Wasser, mit welchem die konzentrierte Proteinlösung gemischt wird, hat eine
Temperatur von weniger als etwa 15°C, allgemein von etwa 3° bis etwa
15°C, vorzugsweise
von weniger als etwa 10°C, da
verbesserte Ausbeuten von Proteinisolat in der Form von Proteinmizellenmasse
mit diesen kälteren
Temperaturen bei den angewandten Verdünnungsfaktoren erreicht werden.
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In
einer Batch-Vorgehensweise wird der Batch von konzentrierter Proteinlösung in
eine statische Masse mit gekühltem
Wasser mit dem gewünschten
Volumen, wie weiter oben erläutert,
gegeben. Die Verdünnung der
konzentrierten Proteinlösung
und die sich daraus ergebende Abnahme der Ionenstärke bewirkt
die Bildung einer wolkenähnlichen
Masse aus hoch assoziierten Proteinmolekülen in der Form einzelner Proteintröpfchen in
Mizellenform. In der Batch-Vorgehensweise werden die Proteinmizellen
sich in der Masse von gekühltem Wasser
ablagern gelassen unter Bildung einer aggregierten, koaleszierten,
dichten, amorphen, klebrigen, glutenähnlichen Proteinmizellenmasse
(PMM). Die Ablagerung kann etwa durch Zentrifugierung unterstützt werden.
Eine solche herbeigeführte
Ablagerung verringert den Flüssiggehalt
der Proteinmizellenmasse, wodurch der Feuchtigkeitsgehalt allgemein
von etwa 70 Gew.-% bis etwa 95 Gew.-% auf einen Wert von allgemein
etwa 50 Gew.-% bis etwa 80 Gew.-% der gesam ten Mizellenmasse verringert
wird. Eine Verringerung des Feuchtigkeitsgehalts der Mizellenmasse
auf diese Weise verringert auch den eingeschlossenen Salzgehalt
der Mizellenmasse und somit den Salzgehalt von getrocknetem Isolat.
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Alternativ
kann der Verdünnungsvorgang
kontinuierlich durch kontinuierliches Leiten der konzentrierten
Proteinlösung
zu einem Einlass eines T-förmigen
Rohrs durchgeführt
werden, während
das verdünnte Wasser
in den anderen Einlass des T-förmigen Rohrs
eingespeist wird, womit ein Mischen in dem Rohr ermöglicht wird.
Das verdünnende
Wasser wird in das T-förmige
Rohr in einer Rate eingespeist, die ausreicht, um den gewünschten
Verdünnungsgrad
zu erzielen.
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Das
Vermischen der konzentrierten Proteinlösung und des verdünnenden
Wassers in dem Rohr leitet die Bildung von Proteinmizellen ein und
die Mischung wird kontinuierlich vom Auslass aus dem T-förmigen Rohr
in einen Absetzbehälter
eingeleitet, aus welchem, wenn dieser voll ist, Überstand überlaufen darf. Die Mischung
wird vorzugsweise in die Flüssigkeitsmasse
in dem Absetzbehälter
in einer Weise eingeleitet, welche eine Turbulenz innerhalb der
Flüssigkeitsmasse
minimiert.
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In
der kontinuierlichen Vorgehensweise werden die Proteinmizellen sich
in dem Absetzbehälter
absetzen gelassen zur Bildung einer aggregierten, koaleszierten,
dichten, amorphen, klebrigen, glutenähnlichen Proteinmizellenmasse
(PMM), und die Vorgehensweise wird fortgesetzt, bis die gewünschte Menge
der PMM sich am Boden des Absetzbehälter angesammelt hat, woraufhin
das angesammelte PMM aus dem Absetzbehälter entfernt wird.
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Durch
die Nutzung eines kontinuierlichen Verfahrens für die Wiederherstellung von
Lein- oder Linola-Proteinisolat im Vergleich mit dem Batchverfahren
kann der anfängliche
Proteinextraktionsschritt zeitlich für den gleichen Grad der Proteinextraktion
wesentlich verkürzt
werden und es können
wesentlich höhere
Temperaturen in dem Extraktionsschritt angewandt werden. Außerdem ist
in einer kontinuierlichen Vorgehensweise die Möglichkeit einer Verunreinigung
geringer als in einer Batch-Vorgehensweise,
was zu einer höheren Produktqualität führt, und
das Verfahren kann in einer kompakteren Gerätschaft durchgeführt werden.
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Das
abgelagerte Isolat wird von der restlichen wässrigen Phase oder vom Überstand
getrennt, etwa durch Dekantierung der restlichen wässrigen
Phase aus der abgelagerten Masse oder durch Zentrifugierung. Die
PMM kann in der nassen Form verwendet werden, oder sie kann durch
irgendein passendes Verfahren, wie durch Sprühtrocknen, Gefriertrocknen
oder Vakuumtrommeltrocknen zu einer trockenen Form getrocknet werden.
Das trockene Lein- oder Linola-Proteinisolat hat einen hohen Proteingehalt
von mehr als etwa 90 Gew.-% Protein, vorzugsweise mindestens etwa
100 Gew.-% Protein (berechnet als Kjeldahl N × 6,25), und ist im Wesentlichen
nicht denaturiert (wie durch Differentialscanningkalorimetrie bestimmt).
Das von dem fetthaltigen Ölsamenmehl
isolierte trockene Lein-Proteinisolat weist auch einen niedrigen
Restfettgehalt auf, wenn die Verfahrensweisen der USP 5 844 086
und 6 005 076 angewandt werden, welcher unter etwa 1 Gew.-% liegen
kann.
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In Übereinstimmung
mit einem Aspekt der Erfindung stellte man nun fest, dass der Überstand
von der PMM-Bildung und dem Ablagerungsschritt beträchtliche
Mengen von Lein- oder Linolaprotein enthält, die in dem Verdünnungsschritt
nicht ausgefällt
wurden.
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In
einer solchen Vorgehensweise kann der Überstand aus dem Verdünnungsschritt,
im Anschluss an die Entfernung der PMM, konzentriert werden, um
die Proteinkonzentration davon zu erhöhen. Eine solche Konzentration
wird mittels irgendeines selektiven Membranverfahrens, wie Ultrafiltration,
mit Hilfe von Membranen mit einer geeigneten Molekulargewichtstrenngrenze,
die niedermolekulargewichtige Spezies zulässt, einschließlich des
Salzes von Lebensmittelreinheit und anderer nicht proteinhaltiger
niedermolekulargewichtiger Materialien, die aus dem Ausgangsmaterial
extrahiert werden, bewirkt, um die Membran zu passieren, während das
Leinprotein in der Lösung
zurückgehalten
wird. Ultrafiltrationsmembrane mit einer Molekulargewichtstrenngrenze
von etwa 3.000 bis 10.000 Dalton können im Hinblick auf unterschiedliche
Membrane und Konfigurationen verwendet werden. Die Konzentration
des Überstands
verringert auf diese Weise auch das Flüssigkeitsvolumen, das erforderlich
ist, um getrocknet zu werden zur Wiederherstellung des Proteins,
und damit die erforderliche Energie zum Trocknen. Der Überstand
wird allgemein auf einen Proteingehalt von etwa 100 bis 400 g/l,
vorzugsweise etwa 200 bis etwa 300 g/l, vor dem Trocknen konzentriert.
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Der
konzentrierte Überstand
kann durch ein beliebiges geeignetes Verfahren, wie durch Sprühtrocknen,
Gefriertrocknen oder Vakuumtrommeltrocknen zu einer trockenen Form
getrocknet werden, um ein weiteres Lein-Proteinisolat zur Verfügung zu
stellen. Ein solches weiteres Lein-Proteinisolat hat einen hohen
Proteingehalt, in der Regel von mehr als etwa 90 Gew.-% Protein
(berechnet als Kjeldahl N × 6,25),
und ist im Wesentlichen nicht denaturiert (wie durch Differentialscanningkalorimetrie
bestimmt). Falls gewünscht,
kann die nasse PMM mit dem konzentrierten Überstand vor dem Trocknen der
vereinten Proteinströme
durch ein beliebiges geeignetes Verfahren kombiniert werden, um
ein kombiniertes Lein-Proteinisolat vorzusehen. Das kombinierte
Lein-Proteinisolat hat einen hohen Proteingehalt von mehr als etwa
90 Gew.-% (berechnet als Kjeldahl N × 6,25) und ist im Wesentlichen
nicht denaturiert (wie durch Differentialscanningkalorimetrie bestimmt).
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In
einer weiteren alternativen Verfahrensweise kann ein Teil nur von
dem konzentrierten Überstand
mit mindestens einem Teil der PMM gemischt werden und die erhaltene
Mischung getrocknet werden. Der Rest des konzentrierten Überstands
kann als ein beliebiger aus dem Rest der PMM getrocknet werden.
Weiterhin kann getrocknete PMM und getrockneter Überstand ebenfalls in beliebigen
gewünschten
relativen Mengenanteilen trockengemischt werden.
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Mit
einem Betrieb in dieser Weise kann eine Reihe von Lein-Proteinisolaten
wiederhergestellt werden in der Form von getrockneter PMM, getrocknetem Überstand
und getrockneten Mischungen verschiedener Gewichtsanteile von PMM
und von Überstand,
allgemein von etwa 5:95 bis etwa 95:5 auf Gewichtsbasis, was für die Erzielung
unterschiedlicher funktioneller und die Ernährung betreffender Eigenschaften
erwünscht
sein kann.
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Als
eine Alternative zur Verdünnung
der konzentrierten Proteinlösung
in gekühltem
Wasser und der Aufbereitung des sich ergebenden Ausfällungsproduktes
und Überstands
wie weiter oben beschrieben kann Protein aus der konzentrierten
Proteinlö sung
durch Dialysieren der konzentrierten Proteinlösung, um den Salzgehalt von
selbiger zu verringern, wiederhergestellt werden. Die Verringerung
des Salzgehalts der konzentrierten Proteinlösung führt zur Bildung von Proteinmizellen
in dem Dialyse-Leitungssystem.
Im Anschluss an die Dialyse können
die Proteinmizellen sich absetzen gelassen werden, gesammelt und
getrocknet werden, wie weiter oben erläutert wird. Der Überstand
von dem Proteinmizellen-Ablagerungsschritt kann aufbereitet werden,
wie weiter oben erläutert,
um weiteres Protein aus diesem wiederherzustellen. Alternativ kann
der Inhalt des Dialyse-Leitungssystems direkt getrocknet werden.
Die letztgenannte alternative Verfahrensweise ist nützlich,
wo kleine Mengen an Protein im Labormaßstab erwünscht sind.
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Eine
alternative Verfahrensweise für
die Herstellung des Lein-Proteinisolats ist der Einsatz eines isoelektrischen
Ausfällungsverfahrens.
In einem solchen Verfahren wird die Extraktion des Ölsamenmehls
unter alkalischen Bedingungen bewirkt, woraufhin der pH-Wert der
Proteinlösung
auf einen niedrigeren Wert eingestellt wird, insbesondere den pH-Wert
des isoelektrischen Punkts des Zielproteins, bei welchem der pH-Wert das Protein
eine neutrale Veränderung
aufweist und aus der Lösung
ausfällt.
Die Ausfällungsprodukte
können gewaschen
werden, um Verunreinigungen durch erneutes Suspendieren des Ausfällungsprodukts
in Wasser und erneutes Ausfällen
des Proteins zu entfernen.
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BESCHREIBUNG
EINER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORM
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Bezug
nehmend auf die 1, wird schematisch ein Fließschema
eines gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung durchgeführten
Batchverfahrens veranschaulicht. Leinölsamenmehl, bei dem es sich
um Linolaölsamenmehl
handeln kann, und wässriges
Extraktionsmedium werden über
die Leitung 10 in einen Extraktionsbehälter 12 eingespeist,
in welchem das Ölsamenmehl
extrahiert wird und eine wässrige
Proteinlösung
gebildet wird. Die Aufschlämmung
von wässriger
Proteinlösung
und restlichem Ölsamenmehl
wird über die
Leitung 14 zu einem Vakuumfilterband 16 zur Trennung
des restlichen Ölsamenmehls
geleitet, welches über
die Leitung 18 entfernt wird. Die wässrige Proteinlösung wird
dann über
die Leitung 20 einem Klärungsbetrieb 22 zugeführt, in
welchem die wässrige
Proteinlösung
zentrifugiert wird und filtriert wird, um Feinstpartikel zu entfernen,
welche über
die Leitung 24 aufbereitet werden.
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Die
geklärte
wässrige
Proteinlösung
wird über
die Leitung 26 durch die Ultrafiltrationsmembran 28 gepumpt,
um eine konzentrierte Proteinlösung
als Retentat in Leitung 30 zu bilden, wobei das Permeat über die Leitung 32 aufbereitet
wird. Die konzentrierte Proteinlösung
wird in einen Ausfällungsbehälter 34 eingeleitet, welcher über die
Leitung 36 zugeführtes
kaltes Wasser enthält.
Proteinmizellenmasse, die in dem Ausfällungsbehälter 34 gebildet wird,
wird über
die Leitung 38 entfernt und durch einen Sprühtrockner 40 geleitet,
um ein trockenes Lein-Proteinisolat 42 zur Verfügung zu
stellen.
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Überstand
aus dem Ausfällungsbehälter 34 wird über die
Leitung 44 entfernt und durch Ultrafiltrationsmembrane 46 gepumpt,
um eine konzentrierte Proteinlösung
als Retentat in der Leitung 48 bereitzustellen, wobei das
Permeat über
die Leitung 50 entfernt wird. Die konzentrierte Proteinlösung wird
durch einen Sprühtrockner 52 geleitet,
um weiteres trockenes Lein-Proteinisolat 54 zu Verfügung zu
stellen.
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Als
eine Alternative kann die konzentrierte Proteinlösung in Leitung 48 über die
Leitung 56 geleitet werden, um sich mit der Proteinmizellenmasse
zu mischen, bevor die Mischung dann in dem Sprühtrockner 40 getrocknet
wird.
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BEISPIELE
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Beispiel 1:
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Dieses
Beispiel veranschaulicht die Wiederherstellung von Linolaprotein
aus Linolaölsamen.
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Linolaölsamen wurde
kaltgepresst und das Öl
wurde wiederaufbereitet. 16,8 g grobgemahlenes Mehl wurden zu 335
l einer 0,15M NaCl-Lösung
(5% w/v Extraktionskonzentration bei 13°C) zugegeben und die Mischung
wurde 60 min lang umgerührt,
gefolgt von einer 60-minütigen
Ablagerungsperiode. 190 l Extrakt wurden dekantiert und durch 20-μm-Filterkissen
filtriert, um 180 l einer wässrigen
Proteinlösung
mit einem Proteingehalt von 6 g/l bereitzustellen.
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Die
wässrige
Lösung
wurde volumenmäßig auf
11 l durch Konzentration auf einem Ultrafiltrationssystem mittels
einer 30.000-Dalton-Molekulargewichtstrenngrenze verringert. Die
resultierende konzentrierte Lösung
hatte einen Proteingehalt von 6 g/l, was eine Ausbeute von 51 Gew.-%
des ursprünglich
aus dem Linolamehl extrahierten Proteins bedeutete.
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Die
konzentrierte Proteinlösung
bei einer Temperatur von 30°C
wurde in Wasser bei 4°C
in einem Verdünnungsverhältnis von
1:10 gegeben. Es bildete sich unverzüglich eine weiße Wolke
und diese wurde 16 Stunden lang sich absetzen gelassen. 93 l Überstand
wurde dekantiert, wobei 12 l ausgefällte, viskose, klebrige Proteinmasse
(PMM) zurückblieben.
Eine Aliquote von PMM wurde gefriergetrocknet zur Bestimmung des Proteingehalts.
Die gefriergetrocknete PMM hatte, wie sich herausstellte, einen
Proteingehalt von 92 Gew.-% (N × 6,25)
d.b. Die Gesamtausbeute von Protein von dem aus dem Linolamehl extrahierten
Protein war 27 Gew.-%.
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Beispiel 2
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Dieses
Beispiel veranschaulicht die Wiederherstellung von Leinprotein aus
Leinölsamenmehl.
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17,5
kg handelsübliches
Leinölsamenmehl
wurde zu 350 l 0,5M NaCl-Lösung
(5% w/v) bei 20°C
zugegeben und die Mischung wurde 60 Minuten lang umgerührt, gefolgt
von einer 60-minütigen
Ablagerungszeit. Die resultierende Proteinextraktlösung hatte
eine Proteinkonzentration von 8,5 g/l. Ein weiterer 17,5-kg-Batch von
handelsüblichem
Leinölsamenmehl
wurde in derselben Weise aufbereitet, und die resultierende Proteinextraktlösung hatte
eine Proteinkonzentration von 7,9 g/l. Die zwei Extraktlösungen wurden
dekantiert und mittels 20-μm-Filterkissen
in einer Filterpresse filtriert, und die Filtrate wurden vereint.
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Die
filtrierte wässrige
Proteinlösung
wurde dann auf einem Ultrafiltrationssystem mittels einer 5.000-Dalton-Molekulargewichtstrenngrenze
konzentriert, um 11 l einer konzentrierten wässrigen Proteinlösung mit
einem Proteingehalt von 120 g/l bereitzustellen.
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Die
konzentrierte Proteinlösung
bei einer Temperatur von 31°C
wurde in Leitungswasser bei 4°C
in einem Verdünnungsverhältnis von
1:10 gegeben. Es bildete sich unverzüglich eine weiße Wolke
und diese wurde 16 Stunden lang bei 4°C sich absetzen gelassen. 105
l Überstand
wurde dekantiert, wobei 10 l ausgefällte, viskose, klebrige Proteinmasse
(PMM) zurückblieben.
Die PMM wurde bei 10.000 g fünf
Minuten lang zentrifugiert, um eine dichte weiße Masse bereitzustellen, welche
danach gefriergetrocknet wurde.
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178
g Proteinisolat wurden wiederhergestellt, was einer Gesamtausbeute
von aus dem Leinölsamenmehl
extrahiertem Protein von 6 Gew.-% entspricht. Die gefriergetrocknete
PMM hatte, wie sich herausstellte, einen Proteingehalt von 109 Gew.-%
(N × 6,25)
d.b..
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Beispiel 3:
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Dieses
Beispiel veranschaulicht die Wirkung des pH-Wertes auf die Linola-Extraktion.
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Linolaölsamenmehl
wurde in einer 5%igen w/v-Lösung
extrahiert, wobei der Extraktions-pH entweder mit NaOH oder HCl
auf die abgeleiteten pH-Werte von 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11 und 12
eingestellt wird. Alle Extraktionen wurden bei Raumtemperatur durchgeführt und
in einer Orbital-Schüttelvorrichtung
30 Minuten lang bei 230 U/min bewirkt. Im Anschluss an die Mischperiode
wurde das verbrauchte Mehl von dem Extrakt getrennt, und es wurden
Proben für
die Proteingehaltanalyse genommen.
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Die
erhaltenen Resultate sind in der nachstehenden Tabelle I dargelegt: TABELLE
I
Extraktions-pH | Extraktions-Protein |
12 | 0,942% |
11 | 0,708% |
10 | 0,522% |
9 | 0,616% |
8 | 0,514% |
7 | 0,330% |
6 | 0,264% |
5 | 0,165% |
4 | 0,188% |
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Wie
zu sehen. ist, ergaben die Extraktionen bei einem höheren pH-Wert
mehr Protein als die Extraktionen bei niedrigeren pH-Werten. Extraktionen
bei einem pH-Wert von 5,0 und 4,0 waren ziemlich trübe in ihrem
Aussehen, was ein Indiz für
eine gewisse Ausfällung
ist.