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ALLGEMEINER STAND DER
TECHNIK
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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und ein System zur
galvanisch getrennten Übertragung
von Daten im Bereich von Gigabit/s, wie etwa über eine Schleifringanordnung,
insbesondere zwischen der rotierenden Gantry und der ortsfesten
Datenverarbeitungseinheit einer Computertomographieeinrichtung.
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US-A-5
336 897 offenbart eine optische Datenübertragungseinrichtung, die
benutzt wird, um ein Signal mit hoher Geschwindigkeit zwischen der
rotierenden Gantry und dem feststehenden Teil eines Röntgenstrahlen-Computertomographen
zu übertragen.
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US-A-6
075 634 offenbart Sender- und Empfänger-Rückgewinnungseinheiten, die
bei der Übertragung
von Daten mit einer Datenrate im Gigabit/s-Bereich über eine
faseroptische Fernverbindung benutzt werden.
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BESCHREIBUNG DES STANDES
DER TECHNIK
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Medizinische
bildgebende Vorrichtungen, wie etwa Computertomographiesysteme der
dritten Generation, benutzen Schleifringe, um die Messdaten von
dem Datenmesssystem (DMS), das an der gleichmäßig rotierenden Gantry angeordnet
ist, zu dem ortsfesten Bildkonstruktionssystem (BKS) zu übertragen.
Das DMS muss von der rotierenden Gantry galvanisch getrennt sein,
um zu vermeiden, dass Leckströme
und Störstrahlung
die rauschempfindlichen Messkanäle
des DMS stören.
Außerdem
sollte das BKS von der Gantry galvanisch getrennt sein, um sowohl
eine elektrische Gefährdung
der Bedienungsperson im Hinblick auf die Hochspannungen, die benutzt
werden, um Komponenten an der Gantry zu betreiben, zu vermeiden,
als auch zu vermeiden, dass eine von der Gantry erzeugte elektromagnetische
Störung
das BKS beeinflusst und eine von dem BKS erzeugte elektromagnetische
Störung
die Gantry-Komponenten
beeinflusst.
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Neuere
Computertomographiesysteme benutzen eine zweidimensionale Detektoranordnung
in dem DMS und sind folglich im Stande, mehr Schnitte pro Umdrehung
zu messen. Beispielsweise erfasst der Siemens-Computertomograph
der jüngsten
Generation "Somatom
Volume Zoom" vier
Schnitte gleichzeitig, wodurch Messdaten mit einer Rate von ungefähr 200 Mbit/sec
erzeugt werden. Neue klinische Anwendungen gehen mit einer weiteren
Steigerung der Anzahl gleichzeitig gemessener Schnitte einher, wodurch
sich die Datenrate, die von dem DMS zu dem BKS übertragen werden muss, in den
Gigabit/s-Bereich erhöht.
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Eine
serielle Datenübertragung
im Gigabit/s-Bereich von der Datenquelle zum Bestimmungsort der Daten
ist auf Grund einer Akkumulation von Jitter besonders schwierig,
wenn aneinander gereihte (verkettete) Übermittlungsabschnitte benutzt
werden. Jitter ist ein Oberbegriff für die Wirkung zufälliger oder
deterministischer Veränderungen
von Eins-zu-Null-Übergängen und
Null-zu-Eins-Übergängen in
den binären
Daten innerhalb eines seriellen Bitstroms, die nicht ganz in Phase
zu dem Bezugstakt sind. Diese Veränderungen sind als Abweichungen
von der mittleren Phase sichtbar, die in dem so genannten Augenoszillogramm
auftritt. Bei einem Datenübertragungsabschnitt überträgt jede
Komponente den Jitter, den sie an ihrem Eingang empfangen hat und
fügt an
ihrem Ausgang weiteren, intern erzeugten Jitter hinzu. Die Qualität einer
Datenverbindung kann anhand der Jittermenge, der am Ausgangsende
der Verbindung auftritt, beurteilt werden, da an dieser Stelle eine
Takt- und Daten-Rückgewinnungsschaltung
die Bits korrekt decodieren muss. Trotz des Jitters muss die Takt-
und Daten-Rückgewinnungsschaltung
eine zufrieden stellende Bitfehlerrate (BER) liefern. Neben Jitter verschlechtern
Rauschen, das in die Verbindung eingekoppelt wird, und Impulsverzerrungen,
die auf nichtlineare Bauelemente zurückzuführen sind, die Gesamtbitfehlerrate
weiter.
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Empfehlungen
der Internationalen Fernmeldeunion (ITU-T), spezifizieren die Grenzwerte
für die
Jitterübertragung,
die Jittererzeugung und die Jittertoleranz (siehe ITU-R BT.1363, "Jitter Specifications
and Method for Jitter Measurements of Bit-serial Signals").
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In
einem Computertomographiesystem enthält die Datenquelle gewöhnlich einen
optischen Sender, der die Messdaten seriell an das Schleifringsystem
(SRS) sendet, wo ein rotierendes Empfangsmodul den ankommenden optischen
Bitstrom in ein elektrisches Signal überführt. Das elektrische Signal
wird entweder durch kapazitive Kopplung oder optisch, unter Verwendung
eines Hochleistungslasers, zu dem ortsfesten SRS-Modul übertragen.
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Das
ortsfeste SRS-Modul überführt das
von dem rotierenden Teil empfangene Signal in einen elektrischen
Bitstrom und überträgt ihn ferner
an den Empfänger – über einen
optischen Sender zu dem Datenendnutzer (Bestimmungsort). Eine solche
bekannte Anordnung ist hier in 1 schematisch
dargestellt.
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Folglich
wird das Schleifringsystem (SRS) als ein Übertragungskanal wirksam, der
für das
höhere
Protokoll durchlässig
ist, das sich wie ein logisches Segment der Nachrichtenverbindung
verhält.
Damit die Verbindung funktioniert, muss sichergestellt sein, dass
der Jitter-Beitrag
aller Bauelemente zwischen dem Sender und dem Empfänger hinreichend
niedrig ist, so dass der Empfänger
immer noch fähig
ist, den ankommenden Bitstrom bei einer vernünftigen Bitfehlerrate zu decodieren.
Diese Anforderung kann für
Datenraten unter 200 Mbit/s mit üblichen
Bauelementen in zufrieden stellender Weise erfüllt werden.
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Für Gigabit-Verbindungen
(>1 000 Mbit/s) spezifizieren
IEEE-Normen das
Jitter-Budget der Nachrichtenverbindung und wie dieses über die
Bauelemente der Verbindung verteilt ist in dem IEEE-Entwurf P802.3z/D5.0
vom 6. Mai 1998, "Supplement
to Carrier Sense Multiple Access with Collision Detection (Csma/cd)
Access Method & Physical
Layer Specifications – Media
Access Control (Mac) Parameters, Physical Layer, Repeater and Management
Parameters for 1,000 Mb/s Operation". Der Abschnitt 38.5 dieser
Spezifikation führt
sowohl die Jitterspannen als auch die erforderliche Messanordnung
auf. Wie hier in 2 gezeigt ist, definiert diese
Norm vier konforme Punkte TP1, TP2, TP3 und TP4, an denen der Jitter
spezifiziert ist, und drei Verbindungsabschnitte, die zusätzlichen
Jitter hinzufügen
können,
nämlich
von TP1 zu TP2, von TP2 zu TP3 und von TP3 zu TP4.
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Das
Jitter-Budget ist gemäß der folgenden
Tabelle verteilt:
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Die
Zahlen in der obigen Tabelle stellen einen hochfrequenten Jitter
(über 500
kHz) dar und schließen weder
niederfrequenten Jitter noch langsame Phasenschwankungen ein, die
im Falle einer Schleifringübertragung
schon an sich durch die Drehbewegung auftreten.
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3 zeigt
hier die einzelnen Baugruppen der Gigabit-Verbindung unter dem Gesichtspunkt Jitter, wenn
ein Schleifringsystem zwischen dem Sender und dem Empfänger benutzt
wird, sowie das verfügbare und
realisierbare Jitter-Budget.
Wie in 3 gezeigt ist, gibt es auf Grund des Einbeziehens
des Schleifringsystems (SRS) zusätzlichen
Jitter erzeugende Bauelemente zwischen den normkonformen Punkten
TP2 und TP3. Die optischen Komponenten der SRS-Module weisen einen
deterministischen Jitter auf, wofür in 3 typische
Figuren gezeigt sind. Außerdem
trägt die Übertragung
innerhalb des Schleifrings zusätzlichen
Jitter bei. Beispielsweise wies eine kapazitive Schleifringanordnung,
die versuchsweise bei 400 MHz ohne Rotation und außerhalb
der normalerweise verrauschten Umgebung einer Computertomographie-Gantry
betrieben wurde, einen Gesamtjitter von ungefähr 500 ps nur für die elektrische Übertragung
an sich auf. Entsprechend diesen Werten erzeugt das SRS insgesamt
ungefähr
600 ps Jitter, was den zulässigen
Grenzwert von 136 ps bei weitem überschreitet.
Folglich ist eine Datenübertragung
im Gigabit/s-Bereich über
eine galvanisch getrennte Schleifringanordnung unter Verwendung üblicher
Bauelemente und bekannter Verfahren auf Grund des übermäßigen Jitters
ungeeignet. Selbst der Versuch, extrem schnelle optische Bauelemente
zu benutzen, um den Jitter zu vermindern, würde dieses Problem nicht beheben,
da die Gesamtverbindung durch das Vorhandensein der kapazitiven
Schleifring-Übertragungseinheit
weiterhin zusätzlichem,
von außen
eingekoppeltem Rauschen ausgesetzt wäre.
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KURZDARSTELLUNG
DER ERFINDUNG
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Eine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein Verfahren
und ein System zur Übertragung
von Daten im Gigabit/s-Bereich auf eine galvanisch getrennte Weise
zu schaffen, die die zuvor erwähnten
Spezifikationen für
diesen Typ von Datenübertragung
erfüllt.
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Eine
weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Schaffung eines
solchen Datenübertragungsverfahrens
und einer solchen Anordnung zur Übertragung
von Daten zwischen einem beweglichen Teil, wie etwa einem rotierenden
Teil, an dem eine Gigabit/s-Daten-Quelle angeordnet ist, zu einem
Datenbestimmungsort, der in Bezug auf das bewegliche Teil fest ist.
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Eine
weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Schaffung eines
Datenübertragungsverfahrens
und eines Systems, das sich zur Übertragung
von Messdaten im Bereich von Gigabit/s von einem an einer rotierenden
Gantry in einem Computertomographen angebrachten Detektionssystem
zu einem ortsfesten Bildrekonstruktionssystem über ein Schleifringsystem,
das die vorerwähnten
Jitterspezifikationen erfüllt,
eignet.
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Die
oben genannten Aufgaben werden gemäß den Prinzipien der vorliegenden
Erfindung in einem Datenübertragungssystem
und mit einem Verfahren, wobei Gigabit/s-Daten von einer Datenquelle,
die an einem rotierenden Teil angeordnet ist, zu einem ortsfesten
Teil über
ein Schleifringsystem zu übertragen
sind, gelöst, wobei
ein erster Gigabit-Datenverbindungsabschnitt
von der Quelle an dem rotierenden Teil zu einem rotierenden Modul
des Schleifringsystems verläuft,
wobei eine erste Takt-Rückgewinnungseinrichtung
zwischen den ersten Datenverbindungsabschnitt und das rotierende
Schleifringmodul geschaltet ist, wobei ein zweiter Gigabit-Datenverbindungsabschnitt
von einem ortsfesten Modul des Schleifringsystems zu dem Datenbestimmungsort
an dem ortsfesten Teil verläuft,
wobei eine zweite Takt-Rückgewinnungseinrichtung
zwischen das ortsfeste Schleifringmodul und den zweiten Datenverbindungsabschnitt
geschaltet ist, und wobei die erste und die zweite Takt-Rückgewinnungseinrichtung
zusammenwirken, um die Gigabit/s-Daten, die von dem ersten Datenverbindungsabschnitt
kommen, und die Gigabit/s-Daten, die zu dem zweiten Datenverbindungsabschnitt weitergehen,
zu einem stabilen Bezugstakt zu synchronisieren, um zu vermeiden,
dass Jitter von der Quelle zum Bestimmungsort gelangt.
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In
einer Ausführungsform
sind die erste und die zweite Takt-Rückgewinnungseinrichtung
serielle Takt-Rückgewinnungseinrichtungen,
und in einer weiteren Ausführungsform sind
die erste und die zweite Takt-Rückgewinnungseinrichtung
parallele Takt-Rückgewinnungseinrichtungen.
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Der
rotierende oder umlaufende Teil kann die Gantry eines Computertomographen
sein, wobei in diesem Fall die Gigabit/s-Datenquelle der Strahlungsdetektor ist
und die Gigabit/s-Daten
Messdaten sind, die durch das Bestrahlen des Untersuchungssubjekts
mit Röntgenstrahlen
von einer Röntgenstrahlungsquelle
erhalten werden, wobei die geschwächten Röntgenstrahlen auf den Empfänger fallen
und von diesem gemessen werden. In dieser Ausführungsform ist der ortsfeste
Teil das Bildrekonstruktionssystem, das aus den Messdaten, die ihm über das
Schleifringsystem zugeführt
werden, ein Bild von dem Untersuchungssubjekt rekonstruiert.
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BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNG
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1 ist,
wie weiter oben vermerkt, ein Blockdiagramm einer herkömmlichen
galvanisch getrennten Datenübertragungsanordnung,
die ein Schleifringsystem für
Daten im Mbit/s-Bereich benutzt.
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2 ist,
wie weiter oben vermerkt, ein Blockdiagramm einer Gigabit-Verbindung,
wobei den IEEE-Normen konforme Punkte für Jitter aufgezeigt sind.
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3 veranschaulicht,
wie oben vermerkt, mit näheren
Einzelheiten des Schleifringsystems die bekannte Anordnung von 1,
wobei der Jitter an den normkonformen Punkten gemessen wird, die
durch die IEEE-Normen in 2 angegeben sind.
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4 ist
ein Blockdiagramm einer Anordnung zur Übertragung von Daten im Gigabit/s-Bereich,
die gemäß den Prinzipien
der vorliegenden Erfindung aufgebaut ist und arbeitet.
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5 ist
ein Blockdiagramm des rotierenden Moduls des Schleifringsystems
in einer Ausführungsform der
Erfindung, die serielle Takt-Rückgewinnungseinrichtungen
benutzt.
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6 ist
ein Blockdiagramm des ortsfesten Moduls des Schleifringsystems in
einer Ausführungsform der
Erfindung, die serielle Takt-Rückgewinnungseinrichtungen
benutzt.
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7 ist
ein Blockdiagramm des rotierenden Moduls des Schleifringsystems
in einer Ausführungsform der
Erfindung, die parallele Takt-Rückgewinnungseinrichtungen
benutzt.
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8 ist
ein Blockdiagramm des ortsfesten Moduls des Schleifringsystems in
einer Ausführungsform der
Erfindung, die parallele Takt-Rückgewinnungseinrichtungen
benutzt.
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9 ist
eine schematische Darstellung eines Computertomographen, der eine
Anordnung zur Übertragung
von Daten im Gigabit/s-Bereich gemäß einer der Ausführungsformen
des erfindungsgemäßen Verfahrens
und Systems benutzt.
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BESCHREIBUNG
DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Die
Grundbestandteile eines Systems zur Übertragung von Daten im Gigabit/s-Bereich
gemäß der Erfindung
sind in 4 gezeigt. Die Anordnung enthält Baugruppen,
die in einem rotierenden Teil angeordnet sind, wie etwa eine rotierende
Gantry eines Computertomographen, und Baugruppen, die in einem ortsfesten Teil
angeordnet sind, wie etwa ein Bildrekonstruktionssystem des Computertomographen.
Die Gigabit/s-Daten werden zwischen den Baugruppen an der rotierenden
Gantry und den Baugruppen, die an dem ortsfesten Teil angeordnet
sind, über
ein Schleifringsystem (SRS) übertragen.
Das SRS weist ein rotierendes Modul, in 4 als "SRS rotierend" bezeichnet, und
ein ortsfestes Modul, in 4 als "SRS ortsfest" bezeichnet, auf. Die Gigabit/s-Daten werden an einem
in 4 als Sender bezeichneten Ort erzeugt, der beispielsweise
ein Detektorsystem des Computertomographen sein kann, das Messdaten
erzeugt, die aus einer Bestrahlung eines Untersuchungssubjekts mittels
einer Röntgenstrahlungsquelle
resultieren. Die Gigabit/s-Daten werden von dem Sender zu dem rotierenden
Modul des Schleifringsystems über
einen optischen Verbindungsabschnitt an der rotierenden Gantry übertragen.
Nach der Übertragung über das
SRS werden die Daten von dem ortsfesten Modul des SRS über einen
weiteren optischen Verbindungsabschnitt dem Datenbestimmungsort,
in 4 als Empfänger
bezeichnet, zugeführt.
Der Empfänger
kann beispielsweise eine Datenverarbeitungskette und ein Computersystem
eines Computertomographen sein, welche die Gigabit/s-Daten in bekannter
Weise verarbeiten, um ein Bild von dem Untersuchungssubjekt zu rekonstruieren.
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Um
das zuvor erwähnte
Jitterakkumulationsproblem zu lösen
benutzt die in 4 gezeigte erfindungsgemäße Anordnung
Takt- und Daten-Rückgewinnungseinrichtungen,
in 4 als Takt-Rückgewinnungseinrichtungen
bezeichnet, in jedem der SRS-Module, d.h. eine Takt-Rückgewinnungseinrichtung
in dem rotierenden SRS-Modul und eine Takt-Rückgewinnungseinrichtung in
dem ortsfesten SRS-Modul. Die Takt-Rückgewinnungseinrichtung
in dem rotierenden SRS-Modul beseitigt den Jitter, der bei der Übertragung vom
Sender zu dem rotierenden SRS-Modul (die keine Direktübertragung
zu sein braucht) akkumuliert worden ist. Die Takt-Rückgewinnungseinrichtung in
dem ortsfesten SRS-Modul beseitigt den Jitter, der durch die SRS-Übertragung
selbst erzeugt wird, und ermöglicht
folglich eine korrekte Decodierung der empfangenen Daten im Empfänger.
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Die
Takt-Rückgewinnungseinrichtungen
entfernen den Jitter durch Synchronisieren der Daten zu einem stabilen
Bezugstakt und verhindern folglich, dass Jitter von einem Verbindungsabschnitt
zum anderen transportiert wird.
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In
einer Ausführungsform,
die in den 5 und 6 gezeigt
ist, werden serielle Takt-Rückgewinnungseinrichtungen
benutzt. Diese Ausführungsform
benutzt übliche
Takt- und Daten-Rückgewinnungsschaltungen,
um den hochfrequenten Jitter, der in dem Bitstrom vorhanden ist,
zu beseitigen. Die Takt-Rückgewinnungseinheit,
etwa ein Phasenregelkreis (PLL), entfernt unter Verwendung eines
Tiefpassfilters hochfrequenten Jitter aus den Daten. Der Phasenregelkreis
ist außerdem
im Stande, einen großen
Anteil niederfrequenten Jitters (wie etwa Drift oder langsame Phasenschwankungen)
unterhalb seiner Bandbreite zu verfolgen. Der niederfrequente Jitter
wirkt sich jedoch nicht auf die Funktion der Verbindung aus.
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Die
Grundbestandteile des rotierenden SRS-Moduls in der Ausführungsform
der Benutzung serieller Takt-Rückgewinnungseinrichtungen
sind in 5 gezeigt. Das rotierende SRS-Modul
empfängt
den optischen Bitstrom über
einen optischen Empfänger,
der fähig
ist, einen "Signalverlust"-Zustand zu erfassen und gegebenenfalls
den Sender über
diesen Zustand zu informieren. Der optische Empfänger überführt den ankommenden optischen
Bitstrom in einen entsprechenden elektrischen Bitstrom, der einer
Takt- und Daten-Rückgewinnungsschaltung
wie etwa einer integrierten Schaltung (Chip) zugeführt wird.
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Die
Takt- und Daten-Rückgewinnungsschaltung
decodiert den elektrischen Bitstrom und liefert die Datenbits und
den zurückgewonnenen
Takt, der frei von hochfrequentem Jitter ist. Der PLL-Fehler wird
erfasst und zusammen mit den Takt- und Datensignalen an einen programmierbaren
Logikbaustein (PLB) geliefert. Der PLB synchronisiert die Daten
wieder mit dem gelieferten Takt und verarbeitet PLL-Fehler. Eine
solche Wiederherstellung der Synchronisation geschieht sowohl durch
die Takt- und Daten-Rückgewinnungsschaltung
als auch durch den PLB, die mit demselben stabilen Bezugstakt betrieben
werden. Der PLB liefert die Ausgangsdaten an die sendenden Elemente
des rotierenden SRS-Moduls. Diese Daten können immer noch in einem geringen
Umfang niederfrequentem Jitter und langsamen Phasenschwankungen
unterliegen.
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Alternativ
kann der PLB die Daten synchron zu dem Bezugstakt übertragen.
In diesem Fall muss die Frequenz des lokalen Taktes geringfügig höher als
der Eingangstakt festgesetzt sein, um den Verlust von Datenbits
zu vermeiden. Falls eine vernachlässigbare Bitfehlerrate tolerierbar
ist, kann das Modul dieselben frequenzangepassten Taktquellen nutzen.
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Die
Bauelemente des ortsfesten SRS-Moduls, das in 6 gezeigt
ist, arbeiten auf eine ähnliche
Weise. Die SRS-Übertragungselemente
empfangen die Daten von den Übertragungselementen
des rotierenden SRS-Moduls. Die empfangenen Daten werden einem Begrenzungsverstärker zugeführt, der
außerdem
fähig ist,
dem ortsfesten Empfänger
einen "Signalverlust"-Zustand anzuzeigen.
Der elektrische Bitstrom von dem Begrenzungsverstärker wird
von der Takt- und Daten-Rückgewinnungsschaltung
in dem ortsfesten SRS-Modul verarbeitet, um den Rückgewinnungstakt
und den Datenbitstrom zu erhalten. Ein PLB, der mit dem PLB in dem
rotierenden SRS-Modul
identisch ist, führt
die Wiederherstellung der Synchronisation und die Fehlererfassung
in dem ortsfesten SRS-Modul aus. Wie in 5 sind die
Takt- und Daten-Rückgewinnung
und der PLB als mit demselben Bezugstakt betrieben dargestellt,
jedoch können
die gleichen Modifikationen im Hinblick auf das Taktsignal in dem
ortsfesten SRS-Modul
angewendet werden, die weiter oben mit Bezug auf das rotierende
SRS-Modul erörtert
wurden.
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Die
in den SRS-Modulen benutzten seriellen Takt-Rückgewinnungseinrichtungen beseitigen
den hochfrequenten Jitter, der durch die vorhergehenden Bauelemente
in die Verbindung eingebracht wurde. Die Daten werden folglich mit
einer jitterfreien lokalen Taktquelle weitergeleitet. Auf diese
Art und Weise hat der interne Datenverbindungsabschnitt innerhalb des
SRS einen Spielraum von mehr als 400 ps für Jitter, was dem Verbindungsabschnitt
von TP1 zu TP4 in der oben erörterten
Tabelle äquivalent
ist. Dies ist leicht zu erreichen, selbst mit Schleifringen großer Durchmesser,
wie sie im Stand der Technik bei Computertomographiesystemen benutzt
werden.
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Infolge
der Jitterverminderung ist die Fehlererfassung verbessert, wobei
das System fähig
ist, Kommunikationsfehler in jedem Verbindungsabschnitt, d.h. vom
Sender zum rotierenden SRS-Modul, vom rotierenden zum ortsfesten
SRS-Modul und vom
ortsfesten SRS-Modul zum ortsfesten Empfänger, separat zu erfassen und
zu lokalisieren. Beide, der rotierende Sender und der ortsfester
Empfänger, "sehen" am anderen Ende
des Verbindungsabschnitts einen üblichen
Gigabit-Partner, wobei das SRS "unsichtbar" ist, zumindest, was
den Jitter betrifft.
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Die 7 und 8 zeigen
eine weitere Ausführungsform,
die parallele Takt-Rückgewinnungseinrichtungen
benutzt. In dieser Ausführungsform
werden übliche
Parallel-Serien- und Serien-Parallel-Umsetzer (SerDes)
benutzt, um die Daten als Parallelwörter zurückzugewinnen und um die Synchronisation
des Ausgangswortes und des Bitstroms zu einem stabilen Bezugstakt
ohne Verluste wiederherzustellen. Jede Takt-Rückgewinnungseinrichtung
muss fähig
sein, zwischen geringfügig
verschiedenen Taktraten (dem zurückgewonnenen
Takt am Eingang und dem lokalen Bezugstakt am Ausgang) zu handeln.
Wenn der lokale Takt langsamer als der zurückgewonnene Takt ist, verwirft
die Rückgewinnungseinrichtung
einige wichtige Wörter,
um den Datenstrom zu synchronisieren. Um die "Leerwörter" zu erkennen muss jede Rückgewinnungseinrichtung
das Datenformat kennen, damit jedes Datenpaket separiert werden
kann und, falls erforderlich, dann ein Leerzyklus zwischen den Paketen
verworfen werden kann. Das rotierende SRS-Modul mit einer parallelen
Takt-Rückgewinnungseinrichtung
ist in 7 gezeigt. Wie zuvor empfängt das rotierende SRS-Modul
den optischen Bitstrom von dem Sender mit einem optischen Empfänger mit
einer "Signalverlust"-Zustandsanzeige.
Eine so genannte PMA-Empfangsschaltung
decodiert den elektrischen Bitstrom synchron zu dem zurückgewonnenen
Takt und packt ihn in Wörter,
die in einen kleinen FIFO-Speicher eingestellt werden. Die Wörter können beispielsweise
16-Bit-Wörter
sein. Erfasste Coderegelverletzungen werden als Fehler signalisiert.
Ein mit dem stabilen lokalen Takt betriebener PLB stellt die Synchronisation
des Wortstroms wieder her, um den Jitter zu beseitigen. Schließlich entfernt
der PLB Leerzustände,
um einen Überlauf
des FIFO-Speichers zu vermeiden, falls der lokale Takt etwas niedrigerer
als der zurückgewonnene
Takt ist.
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Der
PLB erfasst CRC- und Protokollfehler und sendet die Wörter zu
der Parallel-Serien-PMA-Sendeschaltung zurück. Der jitterfreie serielle
Bitstrom wird dann von der Parallel-Serien-PMA-Sendeschaltung zu den Übertragungselementen
des SRS gesendet.
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Der
Aufbau des ortsfesten SRS-Moduls, das eine parallele Takt-Rückgewinnungseinrichtung
benutzt, ist in 8 gezeigt, wobei er jenem des
oben beschriebenen rotierenden SRS-Moduls von 7 ähnlich ist. Ein
Begrenzungsverstärker,
der fähig
ist, ein "Signalverlust"-Zustandssignal zu
liefern, wird mit dem ankommenden Strom von den SRS-Empfangselementen
versorgt. Der Bitstrom wird in Wörter
gepackt, die in einen FIFO-Speicher geschrieben werden. Ein PLB,
der mit jenem identisch ist, der in dem in 7 gezeigten
rotierenden Modul benutzt wird, führt die Wiederherstellung der
Synchronisation und die Fehlererfassung aus. Die Wörter werden
dann mittels des PMA-Sende-Parallel-Serien-Umsetzers wieder in einen jitterfreien
Bitstrom umgesetzt und in optische Signale überführt, die zu dem ortsfesten
Empfänger
gesendet werden.
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Dadurch,
dass in der in den 7 und 8 gezeigten
Ausführungsform
der Bitstrom in Parallelwörter gepackt
wird, ist jedes SRS-Modul im Stande, die Datenpakete zu erkennen
und den zyklischen Blockprüfungs-
(CRC-) Code für
jedes Paket zu berechnen. Folglich sind die Fehlererkennung und
-lokalisierung im Vergleich zu der Ausführungsform, welche die in den 5 und 6 gezeigten
seriellen Takt-Rückgewinnungseinrichtungen
benutzt, verbessert.
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Außerdem ermöglicht die
in den 7 und 8 gezeigte Ausführungsform,
den weiterzusendenden Datenstrom ohne Datenverluste mit dem Bezugstakt
zu synchronisieren. Folglich beseitigt jede Rückgewinnungseinrichtung auch
den niederfrequenten Jitter und langsame Phasenschwankungen, die
in dem vorhergehenden Verbindungsabschnitt oder den vorhergehenden
Verbindungsabschnitten entstehen. Ein Vorsehen der Takt-Rückgewinnungseinrichtung
in dem ortsfesten SRS-Modul
trennt den ortsfesten Empfänger
von den Drift- und langsamen Phasenschwankungs-/niederfrequenten
Jitter-Komponenten,
die während
der Rotation erzeugt werden. Dieser Jitter mit sehr langsamen Phasenschwankungen
entsteht durch die Laufzeitverzögerung,
die infolge der veränderlichen
Entfernung zwischen dem rotierenden SRS-Modul und dem ortsfesten SRS-Modul
auftritt. Der Jitter mit sehr langsamen Phasenschwankungen kann
sich auf mehr als 4 ns belaufen und ist ein reiner SRS-Nebeneffekt.
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Bei
Verwendung einer üblichen
Schnittstelle zu dem SRS können
verschiedene Typen von Schleifringen benutzt werden, ohne die Bauelemente,
wie etwa den rotierenden Sender und den ortsfesten Empfänger, austauschen
zu müssen.
Wenn dem SRS beispielsweise eine Datenübertragung über einen Einfach-Verbindungsabschnitt
nicht möglich
ist, kann das SRS zwei oder mehr parallele Pfade benutzen, indem
der Datenstrom in dem rotierenden SRS-Modul aufgespaltet und in
dem ortsfesten SRS-Modul
wieder zu einer einzigen Folge vereinigt wird. Dies kann für die übrigen Bauelemente
in dem System "unsichtbar" ausgeführt werden.
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Das
SRS kann irgendein geeigneter Typ von Baueinheit zur Verwendung
in CT-Systemen sein, etwa eine mechanische Schleifringbaueinheit,
ein optisches Übertragungssystem
oder ein Funkfrequenzübertragungssystem.
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9 zeigt
die Grundbestandteile eines Computertomographie-(CT-)Systems, bei
dem irgendeine der oben beschriebenen Ausführungsformen der Gigabit/s-Datenübertragungsanordnung
benutzt werden kann.
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Das
Computertomographiesystem weist eine Röntgenstrahlungsquelle 1 und
einen Strahlungsdetektor 3 auf, die an einer drehbaren
Gantry 14 angebracht sind. Die Röntgenstrahlungsquelle 1 wird
mit einer Hochspannungsversorgung 9 betrieben, um von einem
Brennpunkt 11 ein fächerförmiges Röntgenstrahlenbündel 2 auszusenden.
Die Gantry 14 wird durch eine Antriebseinheit 15 in
Richtung des Pfeils gedreht, so dass ein Patient 4, der
sich in einem Untersuchungsraum 6 befindet, wobei er auf
einem Patientenbett 5 liegt, mit dem Röntgenstrahlenbündel 2 aus
einer Anzahl von verschiedenen Richtungen (Projektionen) bestrahlt wird.
Für jede
Projektion werden von dem Strahlungsdetektor 3 in Abhängigkeit
von den darauf fallenden geschwächten
Röntgenstrahlen
Messdaten erzeugt. In der Ebene der in 9 gezeigten
Skizze ist der Strahlungsdetektor 3 als aus einer Zeile
von Detektorelementen gebildet dargestellt, jedoch wird der Strahlungsdetektor 3 eine
Ausdehnung senkrecht zur Zeichnungsebene haben, derart, dass er
aus einer Anzahl nebeneinander liegender Detektorzeilen gebildet
sein wird. Bei CT-Systemen der späteren Generation hat das Röntgenstrahlenbündel 2 eine
Ausdehnung längs
der Systemachse 10, um die die Gantry 14 rotiert,
so dass mehrere Detektorzeilen gleichzeitig bestrahlt werden können. Bei
diesen CT-Systemen späterer
Generation sind die Messdaten, die von dem Strahlungsdetektor 3 erzeugt
werden, im Bereich von Gigabit/s. In 9 ist das Schleifringsystem
schematisch als ein mit "SRS
rotierend" bezeichnetes
Modul an der Gantry 14 dargestellt, das mit der Gantry 14 rotiert,
und als ein mit "SRS
ortsfest" bezeichnetes
ortsfestes Modul, das die Daten über die
SRS-Verbindung empfängt,
die in jeder der 4 bis 8 gezeigt
ist. Die Daten im Gigabit/s-Bereich, die gemäß der Erfindung von Jitter
befreit worden sind, werden an einen Computer 7 geliefert,
der als der Empfänger
dient, der bei den verschiedenen Ausführungsformen der Erfindung
beschrieben worden ist. Aus diesen Daten rekonstruiert der Computer 7 auf
bekannte Art und Weise von dem Untersuchungssubjekt ein Bild, das auf
einem Bildschirm 8 angezeigt wird.
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Obwohl
vom Fachmann Modifikationen und Änderungen
vorgeschlagen werden können,
ist es der Wille des Erfinders, dass in dem Patent, hierdurch berechtigt,
alle Änderungen
und Modifikationen, die vernünftigerweise
und zu Recht in den Rahmen seines Beitrags zum Stand der Technik
fallen, eingeschlossen sind.