DE60211622T2 - Chirurgisches Gerät zum Nähen von Gewebe - Google Patents

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Description

  • HINTERGRUND DER ERFINDUNG
  • 1. Gebiet der Erfindung:
  • Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Instrument zum chirurgischen Nähen, wie z.B. für eine Kapselnahtfaltung und für eine arthroskopische Wiederherstellung von gerissenem Gewebe, wie z.B. für eine Schultergelenk- und Meniskusreparatur.
  • 2. Beschreibung des verwandten Fachgebiets:
  • Das intrakorporale chirurgische Nähen, insbesondere das Nähen von Gewebe während einer arthroskopischen Operation, stellt eine große Herausforderung für einen Chirurgen dar, welcher in beengten Räumen und häufig durch einen relativ kleinen Schnitt hindurch mit chirurgischen Nahtinstrumenten hantieren muss. Ein Gerät, das zum Erleichtern des chirurgischen Nähens während einer arthroskopischen Operation entwickelt wurde, ist im U.S.-Patent Nr. 4,890,615 geoffenbart. Dieses Instrument besitzt eine kanülenförmige oder hohle Nadel, die an einer in der Nähe des Endes eines langen Rohrs positionierten Klemmbacke befestigt ist. Die Klemmbacke kann durch einen Handgriff betätigt werden, um die Nadel durch das zu nähende Gewebe zu drücken. Das Nahtmaterial wird dann durch das Rohr von einer am Handgriff angebrachten Spule in die hohle Nadel und damit durch das Gewebe geführt. Genügend Nahtmaterial wird durch die Nadel vorgeschoben, so dass ein Teil des Nahtmaterials im Gewebe verbleibt, wenn die Nadel aus dem Gewebe zurückgezogen und das Instrument aus dem Schnitt entfernt wird. Danach wird das Nahtmaterial in einer im Stand der Technik wohlbekannten Weise verknotet, um das Nahtmaterial am Gewebe zu befestigen.
  • Obwohl das im U.S.-Patent Nr. 4,890,615 geoffenbarte Gerät beim chirurgischen Nähen von Gewebe im Allgemeinen effektiv ist, sind mit der Verwendung dieses Instruments mehrere Nachteile verbunden. Beispielsweise erfordert das Instrument ein manuelles Vorschieben des Nahtmaterials durch die Nadel durch Bedienung der Spule, was während einer Operation oftmals recht schwierig zu bewerkstelligen ist. Außerdem muss der Chirurg kontrollieren, dass genügend Nahtmaterial durch die Nadel vorgeschoben wurde, damit das Nahtmaterial beim Herausziehen des Instruments aus dem Schnitt nicht versehentlich durch das Gewebe gezogen wird. Da das Nahtmaterial eine hohle Nadel hoch und durch diese hindurch zugeführt werden muss, kann bzw. können Gewebe oder andere Gewebstrümmer, die an der Operationsstelle vorhanden sind, weiters die Öffnung in der Nadel blockieren, wodurch das Hindurchleiten des Nahtmaterials durch die Nadel erschwert wird. Da das Drehen der Spule gegen das geflochtene Nahtmaterial außerdem dazu tendierte, eine Ausdehnung des geflochtenen Nahtmaterials zu bewirken, so dass dieses nicht durch das Rohr passte, kann im Allgemeinen nur Monofilament-Nahtmaterial verwendet werden. Dies ist von Nachteil, da geflochtenes Nahtmaterial im Allgemeinen stärker als Monofilament-Nahtmaterial ist. Schließlich kann dieses besondere Instrument im Allgemeinen nicht dazu verwendet werden, um mehrere Segmente von Nahtmaterial gleichzeitig durch das Gewebe zu führen, was bei bestimmten Nahttypen, wie z.B. bei der Matratzennaht, erforderlich ist.
  • Das in der WO 91/06247 geoffenbarte chirurgische Instrument wurde für die Verwendung bei offenen und geschlossenen chirurgischen Eingriffen entwickelt, um eine Schlinge von Nahtmaterial durch ein Gewebestück zu fädeln oder ein Stück Nahtmaterial um eine weiche Gewebestruktur zu wickeln. Die WO 91/06247 offenbart zu diesem Zweck eine Zinke, an der Nahtmaterial über eine Öffnung gehalten wird. Dieses Dokument lehrt, dass das Nahtmaterial an der distalen Seite der Zinke (jener Seite der Zinke, die von der Nadel abgewandt ist) getragen wird.
  • Die im U.S.-Patent Nr. 5,522,820 geoffenbarte Caspari-Nahtstanze wurde entwickelt, um ein chirurgisches Nahtinstrument für eine arthroskopische Operation ohne die obenstehend erwähnten Nachteile bereitzustellen. Die Caspari-Nahtstanze ist ein Handinstrument mit einer drehbaren Klemmbacke und einer unbeweglichen Klemmbacke. Die unbewegliche Klemmbacke ist mit einer Nadel versehen, die sich nach oben erstreckt und auf der proximalen Seite einen Haken aufweist. Bei geschlossenen Klemmbacken wird Nahtmaterial durch eine Öffnung in der beweglichen Klemmbacke gefädelt, so dass das Nahtmaterial auf der distalen Seite der Nadel der längeren Klemmbacke angeordnet ist und nicht vom Haken erfasst wird. Das Instrument wird durch einen relativ kleinen Schnitt im Patienten eingeführt, wobei die Klemmbacken geschlossen sind. Wenn die Klemmbacken angrenzend an das zu nähende Gewebe positioniert sind, öffnet der Chirurg die Klemmbacken (indem er den außerhalb des Patienten befindlichen Fingergriff des Instruments betätigt) und schließt danach die Klemmbacken, um in das zu nähende Gewebe einzugreifen. Während dies geschieht, dringt die Nadel durch das zu nähende Gewebe, und das Nahtmaterial verfängt sich am Haken der Nadel. Wird dann die bewegliche Klemmbacke geöffnet, so wird das am Haken gefangene Nahtmaterial durch das Gewebe gezogen. Danach wird das Instrument aus dem Schnitt entfernt und das Nahtmaterial um das Gewebe mit einem Knoten befestigt.
  • Obgleich die Caspari-Stanze einige Nachteile der älteren, durch eine Spule versorgten Nahtstanze vermeidet, ist sie auf Anwendungen gerichtet, bei denen das zu nähende Gewebe erfasst werden muss, und erfordert somit einen beweglichen Klemmbackenmechanismus. Es wäre wünschenswert, Instrumente zum chirurgischen Nähen bereitzustellen, die keine beweglichen Klemmbackenmechanismen erfordern und für Anwendungen wie z.B. die Rotatorenmanschetten-Wiederherstellung, das chirurgische Falten einer Kapsel, d.h. eine Kapselraffung, und die Reparatur von Meniskusrissen geeignet sind.
  • Ein Meniskusriss ist eine typische Verletzung des Knies, die beispielsweise auftreten kann, wenn der Meniskus während einer plötzlichen Bewegungsänderung des Knies, die eine kombinierte Beuge-Dreh- oder Streck-Drehbewegung umfasst, verschoben und zwischen Oberschenkel- und Schienbeinknorren gefangen wird. Meniskusrisse wurden ursprünglich durch Entfernung des Meniskus in einer Operation, die Meniskektomie genannt wurde, behandelt. Die Ergebnisse zeigten jedoch, dass eine entweder vollständige oder auch nur teilweise Entfernung des Meniskus zu einer degenerativen Arthritis und Instabilität im Knie führte.
  • Aufgrund der obenstehend beschriebenen Komplikationen begannen die Chirurgen, Meniskusrisse mit chirurgischen Nahttechniken zu behandeln, um soviel wie möglich vom Meniskus zu erhalten. Das chirurgische Nähen eines Meniskusrisses war ursprünglich jedoch, genauso wie eine Meniskektomie, eine offene Technik, die einen großen Schnitt und folglich längere Rehabilitations- und Genesungszeiträume erforderte. Fortschritte bei der Geräteausstattung führten schließlich zu einer arthroskopischen Meniskusreparatur, bei der lange Nadeln zum Durchleiten von Nahtmaterial durch den Riss verwendet wurden.
  • Erst vor kurzem wurden verschiedene Stifte, Schrauben und Implantate für die Meniskusreparatur entwickelt, welche arthroskopisch verwendet werden können und den chirurgischen Eingriff durch völlige Beseitigung des Bedarfs an einem chirurgischen Nähen vereinfachen. Das dem Zessionar der vorliegenden Anmeldung zugeteilte U.S.-Patent Nr. 6,056,778 offenbart beispielsweise ein Meniskusreparaturgerät, das mit einer Mehrzahl von gegenüberliegenden halbmondförmigen Rillen versehen ist und zum Ausbessern von Meniskusrissen eingesetzt werden kann.
  • Manche Chirurgen ziehen es jedoch vor, Meniskusrisse arthroskopisch unter Verwendung einer chirurgischen Naht zu reparieren, trachten jedoch danach, die mit der Verwendung von langen Nadeln verbundenen Schwierigkeiten zu vermeiden. Demgemäß wäre es wünschenswert, ein Instrument zum Wiederherstellen von gerissenem Meniskusgewebe bereitzustellen, welches das arthroskopische Durchleiten von Nahtmaterial durch einen gerissenen Meniskus erleichtert.
  • KURZFASSUNG DER ERFINDUNG
  • Die vorliegende Erfindung stellt eine Geräteausstattung zum arthroskopischen chirurgischen Nähen von Gewebe bereit, insbesondere Handinstrumente zum Wiederherstellen von gerissenem Gewebe. Die Instrumente werden zum Durchleiten von Nahtmaterial durch weiches Gewebe, wie z.B. einen gerissenen Meniskus oder ein gerissenes Schultergelenk, oder durch eine Schulterkapsel, die eine Faltung durchmacht, verwendet.
  • Die Instrumente weisen eine in einem röhrenförmigen Schaft verschiebbar angeordnete Nadel auf. Die Nadel wird aus dem Schaft vorgeschoben, um das wiederherzustellende Gewebe zu durchstechen. Bei stetiger Vorwärtsbewegung greift ein am Ende der Nadel angeordneter Haken in einen Nahtmaterialabschnitt ein, der vor der sich vorschiebenden Nadel auf einer Zinke gehalten wird, die sich vom Ende des Instrumentenschafts erstreckt. Die Nadel wird daraufhin zurückgezogen und zieht dabei eine erfasste Schlinge des Nahtmaterials zurück durch das durchstochene Gewebe. Die Nahtmaterialschlinge steht für ein anschließendes chirurgisches Nähen oder Knotenknüpfen zur Verfügung.
  • Genauer gesagt beginnt das chirurgische Nähen von Gewebe, indem das ausgewählte Instrument, das mit Nahtmaterial beladen ist, beispielsweise durch eine arthroskopische Kanüle vorgebracht wird. Das operative Ende des Instruments wird mit zurückgezogener Nadel in der Nähe des wiederherzustellenden Gewebes positioniert. Dann wird die Nadel vorgeschoben, um das Gewebe zu durchstechen. Ein weiteres Vorschieben bringt die Nadel weg vom durchstochenen Gewebe, um einem Nahtmaterialabschnitt näherzukommen, der von der ausgefahrenen Zinke des Instruments gehalten wird. Ein Haken, der zur Spitze der Nadel hin geformt ist, erfasst das Nahtmaterial. Durch das Zurückziehen der Nadel wird eine Schlinge des erfassten Nahtmaterials durch das Gewebe gezogen.
  • Die Bedienung des Instruments wird durch zusätzliche Merkmale der Erfindung erleichtert. Die einhändige Handhabung des Instruments wird beispielsweise durch einen am Griff vorgesehenen Daumenschieber vereinfacht. Der Daumenschieber funktioniert dahingehend, die Nadel durch den röhrenförmigen Schaft vorzuschieben, um das Gewebe zu durchstechen und das Nahtmaterial zu erfassen, und die Nadel herauszunehmen, um das erfasste Nahtmaterial zurück durch das Gewebe zu ziehen. Außerdem kann die Nadel für ein vollständiges Zurückziehen aus dem Instrument ausgelegt sein, um die Handhabung des Nahtmaterials und die Entfernung des Instruments vom Patienten zu erleichtern. Weiters kann das Instrument als Einwegartikel gefertigt sein und mit einem verformbaren Schaft hergestellt werden, welcher in verschiedene Konfigurationen gebogen werden kann, um den Zugang zum Gewebe zu erleichtern.
  • Andere Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung gehen aus der nachfolgenden Beschreibung der Erfindung hervor, welche auf die beigefügten Zeichnungen Bezug nimmt.
  • KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
  • 1 ist eine perspektivische Ansicht eines chirurgischen Gewebenahtinstruments gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
  • 2 ist eine detaillierte perspektivische Ansicht des operativen Endes des Instruments der 1, welches in einem chirurgischen Schritt zur Wiederherstellung von gerissenem Gewebe gemäß der vorliegenden Erfindung eingesetzt wird.
  • 3 ist eine detaillierte Ansicht des operativen Endes des Instruments der 1, welches in einem weiteren chirurgischen Schritt zur Wiederherstellung von gerissenem Gewebe gemäß der vorliegenden Erfindung eingesetzt wird.
  • 4 ist eine perspektivische Ansicht eines chirurgischen Gewebenahtinstruments gemäß einer alternativen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
  • 5 ist eine perspektivische Detailansicht des operativen Endes des chirurgischen Gewebenahtinstruments der 4.
  • 6 ist eine perspektivische Ansicht des Instruments der 4, welches mit der Nadel in vorgeschobener Position dargestellt ist.
  • 7 ist eine vergrößerte Ansicht des operativen Endes des in 6 gezeigten Instruments.
  • 8 ist eine perspektivische Ansicht des Instruments der 4, welches als mit einem Abschnitt von geflochtenem Nahtmaterial beladen dargestellt ist.
  • 9 ist eine vergrößerte Ansicht des operativen Endes des in 8 gezeigten Instruments.
  • 10 veranschaulicht einen Schritt zur Durchführung einer chirurgischen Nahtfaltung gemäß der vorliegenden Erfindung.
  • 11 veranschaulicht einen weiteren Schritt zur Durchführung einer chirurgischen Nahtfaltung gemäß der vorliegenden Erfindung.
  • 12 veranschaulicht einen zusätzlichen Schritt zur Durchführung einer chirurgischen Nahtfaltung gemäß der vorliegenden Erfindung.
  • DETAILLIERTE BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
  • Zuerst unter Bezugnahme auf 1 umfasst ein Gerät 2 zum chirurgischen Nähen von Gewebe gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung eine Nadel 4 (2), die im Inneren eines röhrenförmigen Schafts 6 gleitet. Gegebenenfalls kann zumindest ein Teil des Schafts 6 biegsam sein, welcher zum Beispiel aus einem verformbaren Material gebildet ist, um eine Richtungssteuerung der Nahtplatzierung zu ermöglichen. Die Nadel wird durch einen am Griff 9 angeordneten Daumenschieber 8 bedient. Zur einfacheren Handhabung ist eine Fingerstütze 10 vorgesehen. Eine Nahtkerbe 11 wird zum Befestigen von losen Enden des Nahtmaterials 20 verwendet.
  • Das Arbeitsende des Rohrs 6 ist mit einer ausgefahrenen Zinke 12 versehen, die in 2 und 3 detaillierter dargestellt ist. Die Zinke 12 nimmt eine abgeflachte Form an, die über und vor ein ausgefahrenes Ende der Nadel 4 ragt. Eine Öffnung 14 schafft einen Zwischenraum am distalen Ende der Zinke 12. Die Bedienung des Instruments 2 mit dem Daumen der einen Hand schiebt die Nadel 4 vor. Die Öffnung 14 ist darauf abgestimmt, einen Durchgang für einen Spitzenteil der Nadel 4 zu schaffen, wenn die Nadel vorgeschoben wird.
  • Eine Spitze 16 der Nadel ragt beim Vorschieben durch die Öffnung 14, um in einen Nahtmaterialabschnitt wie folgt einzugreifen: Ein in der Zinke 12 gebildeter Schlitz 18 hält das geflochtene Nahtmaterial 20. Auch unter Bezugnahme auf 3 schneidet sich der Schlitz 18 mit der Öffnung 14. Das Nahtmaterial 20 geht durch einen Kanal zwischen den Leisten 19 und wird unter Verwendung der Nahtkerbe 11 unter Spannung gehalten. Demgemäß durchschneidet ein Teil des im Schlitz 18 gehaltenen Nahtmaterials 20 die Öffnung 14. Ein am Ende der Nadel 4 gebildeter Haken 22 erfasst den Abschnitt von Nahtmaterial 20, wenn die Nadel durch die Öffnung vorgeschoben wird.
  • Unter Bezugnahme auf 2 wird das Instrument 2 genauer gesagt durch arthroskopische oder offene chirurgische Mittel zum Gewebe, wie z.B. zum Meniskus 24, gebracht, welcher beispielsweise aufgrund eines Risses 26 eine Wiederherstellung nötig hat. Das geflochtene Nahtmaterial 20 wird vorzugsweise vorher in den Schlitz 18 eingebracht. Die Nadel 4 wird durch das Meniskusgewebe und über den Riss vorgeschoben und durchsticht dabei den Meniskus 24, um ein Austrittsloch 28 zu bilden.
  • Während die Spitze 16 der Nadel 4 durch die Öffnung 14 tritt, erfasst der am Ende der Nadel gebildete Haken 22 das Nahtmaterial, und eine Schlinge von Nahtmaterial wird durch den Meniskus 24 zurückgezogen, während die Nadel mit Hilfe des Daumenschiebers 8 entfernt wird, welcher durch das Rückwärtstreiben einer optional vorhandenen Feder unterstützt wird. Die Schlinge von Nahtmaterial steht demgemäß für ein weiteres chirurgisches Nähen und Knotenknüpfen zur Verfügung.
  • Unter Bezugnahme auf die 4-12 wird ein chirurgisches Nahtinstrument 32 gemäß einer alternativen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung gezeigt. Das Instrument umfasst einen Griff 34, der einen kanülenförmigen Schaft 36 trägt. Der kanülenförmige Schaft 36 endet in einer unbeweglichen Zinke 38. Eine Nadel 40 erstreckt sich durch den Schaft 36 und wird durch einen Daumenschieber 42 bedient. Die Nadel 40 wird in 4 in einer eingezogenen Position gezeigt. Das Instrument 32 umfasst eine Fingerstütze 44 zur einfacheren Handhabung und einen Nahtklemmschlitz 46 zum Erfassen von gespanntem Nahtmaterial, wie untenstehend in Verbindung mit einem bevorzugten chirurgischen Verfahren beschrieben, bei dem das Instrument verwendet wird.
  • Die detaillierter in 5 dargestellte Zinke 38 endet an einem Punkt 48. Über dem Punkt 48 ist die Zinke 38 dazu ausgelegt, eine Öffnung 50 zu definieren, die sich mit der Nadel 40 in einer axialen Ausrichtung befindet. Die Schlitze 52, die auf beiden Seiten der Öffnung 50 in der Zinke 38 gebildet sind, werden zum Erfassen eines Abschnitts einer Nahtmaterialschlinge verwendet, die durch den an der Oberseite der Zinke 38 gebildeten Kanal 54 geführt wird, wie weiter untenstehend beschrieben wird.
  • Unter Bezugnahme auf die 6 und 7 ist das Instrument 32 in einer Position dargestellt, bei der die Nadel 40 teilweise vorgeschoben ist, um den am Ende der Nadel 40 gebildeten Haken 56 zu zeigen. Der Haken 56 ist dazu geformt, Nahtmaterial zu erfassen, das in den Schlitzen 52 über der Öffnung 50 gehalten wird, wenn die Nadel 40 in die Öffnung 50 vorgeschoben wird, wie weiter untenstehend in Verbindung mit einem bevorzugten Verfahren zum chirurgischen Nähen gemäß der vorliegenden Erfindung beschrieben wird.
  • Unter Bezugnahme auf die 8 und 9 wird das Instrument 32 gezeigt, welches als Vorbereitung zur Durchführung eines chirurgischen Nähens mit einem Abschnitt von geflochtenem Nahtmaterial 60 beladen ist. Das Nahtmaterial 60 wird durch die Schlitze 52 über die Öffnung 50 geschlungen. Die Schlitze 52 sind proximal zur Nadel 40 gerichtet. Zwei Stränge der Nahtmaterialschlinge werden nach oben und distal und danach proximal durch den Kanal 54 an der Oberseite der Zinke 38 geführt. Das Nahtmaterial 60 wird entlang einer Seite des Instruments 32 geführt und unter Spannung im Nahtklemmschlitz 46 befestigt.
  • Unter Bezugnahme auf 10 wird ein Schritt einer bevorzugten Verfahrensweise zur Durchführung einer chirurgischen Faltung einer Kapsel 62 veranschaulicht. Bei der Kapselreduktion ist das Kapselraffungsverfahren angebracht, wobei Gewebefalten befestigt werden und dadurch die Laxheit im Kapselgewebe verringert wird.
  • Das Instrument 32 wird wie obenstehend beschrieben mit Nahtmaterial 60 beladen und entlang der Kapsel tiefer eingeführt. Die Nadel 40 des Instruments 32 wird durch Bedienung des Daumenschiebers 42 in einer zurückgezogenen Position gehalten.
  • Es wird gezeigt, wie die Zinke 38 des Instruments 32 einen eingeschlagenen Teil oder eine Falte 64 von Kapselgewebe umgibt. Die Falte wird gebildet, indem das Kapselgewebe mit dem spitzen Ende 48 der Instrumentenspitze 38 erfasst wird und das Instrument in Richtung des Pfeils A der 10 zurückgezogen wird. Die rückwärts gerichtete Bewegung faltet eine beträchtliche Gewebemenge in die Zinke.
  • Unter Bezugnahme auf 11 geht das bevorzugte Kapselfaltungsverfahren mit einem Vorschieben der Nadel 40 durch das Gewebe der Falte 64 weiter. Die Nadel 40 wird vom Chirurgen, der den Daumenschieber 42 in Richtung des Pfeils B der 12 betätigt, vorgeschoben. Während sich das Ende der Nadel 40 durch die Gewebefalte 64 und in die Öffnung 50 vorschiebt, greift die Nadel 40 in den Abschnitt von Nahtmaterial 60 ein, der über der Öffnung 50 zwischen den Schlitzen 52 gehalten wird. Ein weiteres Vorschieben der Nadel 40 bewirkt, dass der Nahtmaterialabschnitt 60 vom Haken 56 erfasst wird (8).
  • Unter Bezugnahme auf 12 wird das Instrument 32 gezeigt, welches aus der Kapsel 62 zurückgezogen wurde und dabei das Nahtmaterial 60 durch das Kapselgewebe gefädelt zurücklässt, und zwar als Vorbereitung für das Knüpfen von Nahtmaterialknoten zwecks Befestigung der straffenden Falte 64. Vor dem Zurückziehen des Instruments 32 wird das Nahtmaterial 60 aus dem Klemmschlitz 46 gelöst, und die Nadel 40 wird durch Zurückbewegen des Daumenschiebers 42 aus der Gewebefalte herausgezogen. Danach wird das Nahtmaterial 60 vom Haken 56 gelöst und verknüpft, um die Kapsel zu straffen, oder ein Nahtmaterialende kann vor dem Einsetzen als kombinierte Kapselfaltung und Bankart-Wiederherstellung durch die Öse eines Nahtankers eingeführt werden.
  • Obwohl die vorliegende Erfindung in Zusammenhang mit einer Meniskus- und Schultergelenkreparatur sowie einer Kapselfaltung beschrieben wurde, ist das Instrument auch bei anderen chirurgischen Nahtverfahren nützlich, insbesondere bei solchen, die ein endoskopisches Nähen von Gewebe umfassen.
  • Obwohl bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung obenstehend beschrieben und dargestellt wurden, sollte verstanden werden, dass diese für die Erfindung beispielhaft sind und nicht als einschränkend betrachtet werden sollten. Hinzufügungen, Streichungen, Ersetzungen und andere Modifikationen können durchgeführt werden, ohne vom Umfang der vorliegenden Erfindung abzuweichen. Demgemäß ist die Erfindung nicht als durch die vorhergehende Beschreibung eingeschränkt zu betrachten, sondern wird nur durch den Umfang der angeschlossenen Ansprüche eingeschränkt.

Claims (4)

  1. Instrument (2) zum chirurgischen Nähen, umfassend: einen Schaft (6); eine Nadel (4), die für eine Längsbewegung in Bezug auf den Schaft (6) verschiebbar angeordnet ist; eine Zinke (12) an einem Ende des Schafts (6), wobei die Zinke (12) über eine Längsachse der Nadel (4) hinausragt und eine durch die Zinke (12) gebildete Öffnung (14) aufweist, die einen Zwischenraum schafft, durch den ein Spitzenteil der Nadel hindurchgeht, wenn diese vorgeschoben wird; und Schlitze (18), die an einer dem Ende des Schafts (6) zugewandten Seite der Zinke (12) gebildet sind und an einer dem Ende des Schafts (6) zugewandten Innenfläche der Zinke (12) einen Abschnitt von Nahtmaterial (20) solcherart tragen, dass sich das Nahtmaterial (20) über die durch die Zinke (12) gebildete Öffnung erstreckt, sowie einen an einer Oberseite der Zinke (12) gebildeten, längsgerichteten Nahtkanal, wobei sich der Nahtkanal über der Längsachse der Nadel (4) erstreckt und das Nahtmaterial (20) in den Schlitzen gehalten wird, indem Stränge des Nahtmaterials (20) getrennt um die Seiten der Zinke (12) und zusammen durch den an der Oberseite der Zinke gebildeten Nahtkanal geführt werden.
  2. Instrument nach Anspruch 1, weiters umfassend einen Griff (9), wobei der Schaft (6) in nicht verschiebbarer Weise am Griff (9) befestigt ist.
  3. Instrument nach Anspruch 1, weiters umfassend ein in den Schlitzen (18) gehaltenes Nahtmaterial (20) quer über die durch die Zinke (12) gebildete Öffnung.
  4. Instrument nach einem der Ansprüche 1 bis 3 für das Nähen von weichem Gewebe, dadurch gekennzeichnet, dass: der röhrenförmige Schaft (6) ein proximales und ein distales Ende besitzt; die Nadel (4) innerhalb des röhrenförmigen Schafts (6) verschiebbar angeordnet ist; und dass die Zinke (12) am distalen Ende des röhrenförmigen Schafts (6) gebildet ist, um einen Abschnitt von Nahtmaterial (20) solcherart in einem Gleitpfad der Nadel (4) zu halten, dass ein an der Nadel gebildeter Haken (22) den Nahtmaterialabschnitt (20) erfasst und das Nahtmaterial (20) bei einer proximalen Bewegung der Nadel (4) von der Zinke (12) freigegeben wird, wobei das Nahtmaterial in Schlitzen (18) gehalten wird, die an einer dem Ende des röhrenförmigen Schafts (6) zugewandten, proximalen Seite der Zinke (12) gebildet sind, indem Stränge des Nahtmaterials (20) getrennt um die Seiten der Zinke (12) und zusammen durch einen an einer Oberseite der Zinke (12) gebildeten Nahtkanal geführt werden, wobei sich der Nahtkanal über einer Längsachse der Nadel (4) erstreckt.
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