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TECHNISCHES GEBIET
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Die
Erfindung betrifft eine Anordnung und ein Verfahren zur Radspureinstellung
für lenkbare
Räder bei
einem Fahrzeug, um eine Verkleinerung des Wendekreisradius und eine
verbesserte Kurvenstabilität
zu schaffen.
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STAND DER TECHNIK
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Moderne
Personenfahrzeuge oberhalb einer bestimmten Größe sind häufig mit Rädern mit einem verhältnismäßig großen Durchmesser
ausgestattet, die zu einem erhöhten
Fahrkomfort und einer verbesserten Kraftstoffwirtschaftlichkeit
führen
können. Gleichzeitig
besteht ein Trend in Richtung zu breiteren Frontantriebssystemen, üblicherweise
in der Form von querstehenden Motoren, während die Karosserie des Fahrzeugs
aus aerodynamischen Gründen
so schmal wie möglich
sein muss. Als Folge ist der für
die Räder
zur Verfügung
stehende Raum verkleinert, was seinerseits den maximal möglichen Lenkwinkel
der Vorderräder
verkleinert. Es besteht auch ein Trend in Richtung zu Fahrzeugen
mit längeren
Radständen,
häufig,
jedoch nicht notwendigerweise, in Kombination mit einem querstehenden
Motor. Diese Anordnung vergrößert den
zur Verfügung stehenden
inneren Fahrgastraum und verbessert den Fahrkomfort. Jedoch vergrößert ein
langer Radstand auch den Wendekreisradius, und kann die durch Radgröße und Antriebsanordnung
verursachten Probleme vergrößern.
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Eine
bekannte Lösung
der obigen Probleme besteht in der Verwendung einer Vier-Rad-Lenkung. Dies
erfordert jedoch lenkbare Hinterräder, wodurch Gewicht und Komplexität der Hinterradaufhängung vergrößert werden.
Ein solches System macht auch eine gewisse Form einer Computerregelung
erforderlich, da das Lenkverhalten der Hinterräder sowohl hinsichtlich Größe als auch
Richtung in Abhängigkeit von
der Fahrzeuggeschwindigkeit und anderen Parametern geändert werden
muss.
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Die
DE 37 36 229 betrifft eine
Anordnung zur Verbesserung des Handlings eines Fahrzeugs bei hoher
Geschwindigkeit und gibt Mittel zum Einstellen des Sturzes an, wobei
die Länge
von Teilen des Lenkgestänges
einstellbar ist. Das Lenkgestänge weist
ein Kugelgelenk auf, um das herum das Rad einschlägt. Da das
Kugelgelenk nicht einstellbar ist, erlaubt die Lösung gemäß
DE 37 36 229 keine Einstellung der
Spur.
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Eine
weitere bekannte Lösung
befasst sich mit dem Bremsen des inneren Vorderrads beim Einschlagen
bei niedriger Geschwindigkeit. Dies verkleinert den Wendekreisradius,
jedoch auf Kosten eines erhöhten
Reifenverschleißes.
Der maximale Lenkwinkel ist durch diese Lösung nicht beeinträchtigt. Die
Anordnung erfordert auch Anti-Blockier-Bremsen, die computergesteuert
sein können,
um einzelne Räder
abzubremsen.
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Eine
Lösung,
die es gestattet, die Schwenkposition der Räder einzustellen, um ein Zusammentreffen
mit Karosserieteilen zu vermeiden, ist aus der GB 2 110 173-A bekannt.
Diese Anordnung offenbart ein mechanisches Gestänge, das die lenkbaren Räder in solcher
Weise verbindet, dass verhindert ist, dass die Räder mit der Außenverkleidung
des Fahrzeugs in Berührung
kommen. Jedoch ist, da dies mit einem einwärts gerichteten Bewegen der
Drehpunkte der jeweiligen Räder
verbunden ist, die Radspur während
des Wendens und Kurvenfahrens verkleinert. Insbesondere beim Kurvenfahren
kann die verkleinerte Radspur die Handlingeigenschaften des Fahrzeugs
beeinträchtigen.
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Die
US 3 587 767 gestattet eine
Spureinstellung, macht aber, um dies zu erreichen, von einer anderen
Gestängeanordnung
Gebrauch. Jedoch umfasst die Gestängeanordnung eine Kombination
von Gestängearmen
und Pitman-Armen, die durch eine gemeinsame Zahnradanordnung gesteuert
werden, auf die ein erster und ein zweiter Antriebszylinder einwirken.
Diese Lösung
erfordert die gleichzeitige Betätigung
der beiden Antriebszylinder, wobei der erste Antriebszylinder ein
Paar Pitmanarme steuert, um das Lenken und die Spurbreitenregelung
zu bewirken, und der zweite Antriebszylinder ein Basiselement verschwenkt,
an dem der erste Antriebszylinder angebracht ist, um einen Ackermann-Effekt
zu schaffen. Die sich ergebende Gestängeanordnung ist nicht nur
verhältnismäßig komplex,
sondern erhöht
das Gewicht des Lenkgestänges,
das einen zusätzlichen Antriebszylinder
erforderlich macht, um einen Ackermann-Effekt zu schaffen.
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Daher
besteht ein Bedarf für
eine Anordnung, die vergrößerte Lenkwinkel
in Kombination mit einem verbesserten Handling auf der Straße gestattet.
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OFFENBARUNG DER ERFINDUNG
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Das
Problem der Vergrößerung der
möglichen
Lenkwinkel für
lenkbare Räder
bei Aufrechterhaltung oder Verbesserung des Handlings eines Fahrzeugs
auf der Straße
ist gelöst
durch ein Verfahren zur Radspureinstellung für eine lenkbare Fahrzeugradanordnung
nach Anspruch 1 und eine Lenkgestängeanordnung nach Anspruch
10.
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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Radspureinstellung für eine lenkbare
Fahrzeugradanordnung. Die Anordnung weist ein Lenkungsstellglied und
einen Lenkungsstellmechanismus zum Übertragen von Lenkbewegungen
von dem Lenkungsstellglied an eine Radnabe auf. Der Lenkungsstellmechanismus
weist einen steuerbaren Hebelarm mit einem Drehpunkt an einem Radaufhängungssteuerarm
auf, der am Fahrzeug an einem ersten Ende schwenkbar befestigt und
mit einem Kugelgelenk ausgestattet ist, das an einer Radnabe an
einem zweiten Ende schwenkbar befestigt ist. Ein Paar Verbindungsstangen
ist mit dem Hebelarm an gegenüberliegenden Seiten
des Drehpunkts des Hebelarms und mit der Radnabe an gegenüberliegenden
Seiten des Kugelgelenks schwenkbar verbunden. Der Hebelarm ist durch
einen Lenkungsstellmechanismus gesteuert und bewirkt, dass die Verbindungsstangen
das Kugelgelenk um eine vorbestimmte Strecke entlang einer Achse
im Wesentlichen quer zur zentralen Längsachse des Fahrzeugs verlagern,
wobei die Strecke proportional zum Fahrzeugradlenkwinkel ist. Die
Verlagerung der Kugelgelenke wird vergrößert, wenn der Lenkungswinkel
vergrößert wird.
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Gemäß einer
Ausführungsform
bewirkt die Betätigung
des Hebelarms, dass die Verbindungsstangen das Kugelgelenk in Richtung
von der zentralen Längsachse
weg verlagern. Auf diese Weise wird die Fahrzeugradspur vergrößert, um
einen vergrößerten Lenkwinkel
zu gestatten und das Handling auf der Straße während des Kurvenfahrens zu
verbessern.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
wird das Kugelgelenk eines inneren Rads um eine größere Strecke
als das Kugelgelenk eines äußeren Rads verlagert.
Unter bestimmten Bedingungen, beispielsweise bei einem Wendevorgang
bei niedriger Geschwindigkeit, wenn der Lenkwinkel verhältnismäßig groß oder maximal
ist, werden das innere und das äußere Rad
unter unterschiedlichen Radien bezogen auf einen imaginären Mittelpunkt
angeordnet. Um den Reifenverschleiß herabzusetzen, ist es vorteilhaft,
dass das innere Rad einen entsprechend größeren Lenkwinkel hat.
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Eine
Radspureinstellanordnung für
ein lenkbares Fahrzeugrad, die gemäß dem obigen Verfahren zu verwenden
ist, ist Teil sowohl der Radaufhängung
als auch des Lenkgestänges
des Fahrzeugs. Die Radaufhängungsanordnung
weist einen ersten Steuerarm auf, dessen inneres Ende am Fahrzeug befestigt
und um eine Achse im Wesent lichen parallel zur Längsachse des Fahrzeugs schwenkbar
ist und dessen äußeres Ende
mit der Radnabe über
ein Kugelgelenk schwenkbar verbunden ist. Der erste Steuerarm ist
vorzugsweise als unterer Steuerarm angeordnet, wodurch die Radaufhängung mit
einem zweiten, oberen Steuerarm ausgestattet sein kann, der zwischen
dem Fahrzeug und der Radnabe befestigt ist. Ein weiteres Aufhängungselement
kann zwischen dem Fahrzeug und der Radnabe befestigt und zur Aufhängung des
Fahrzeugs und zur Dämpfung
der vertikalen Bewegung der Radnabe angeordnet sein. Dieses weitere
Aufhängungselement
kann eine Standard-Spiralfeder- und Teleskopdämpferanordnung oder eine andere
Art eines pneumatischen oder hydraulischen Dämpfers sein. Erfindungsgemäß weist die
Aufhängung
vorzugsweise eine Dämpferanordnung
auf, während
der zweite Steuerarm optional ist. Das Kugelgelenk ist um eine vorbestimmte
Strecke entlang einer Achse im Wesentlichen quer zur Längsrichtung
des Fahrzeugs verlagerbar, wobei diese Strecke zum Fahrzeugradlenkwinkel
proportional ist.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
ist das Kugelgelenk bezogen auf den Steuerarm axial verschiebbar
angeordnet. Gemäß einer
alternativen Ausführungsform
ist das Kugelgelenk am Steuerarm verschiebbar befestigt. In beiden
Fällen
können
das Kugelgelenk und dessen Befestigungsteil an einer äußeren Fläche des
Steuerarms befestigt oder in einem Hohlraum darin angeordnet sein.
Das Kugelgelenk kann auch am Steuerarm direkt befestigt sein, wodurch
der Steuerarm selbst ein sich bewegendes Teil, beispielsweise einen
Teleskopabschnitt, aufweisen kann.
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Die
verschiebbare Befestigung kann mittels einer Anzahl unterschiedlicher
Mittel erreicht werden. Gemäß einer
Ausführungsform
kann das Kugelgelenk in einer oder mehreren Gummi- oder elastomeren
Büchsen
verschiebbar gelagert sein, die den Befestigungsteil insgesamt oder
teilweise umgeben. Die Büchse(n)
kann bzw. können
am Befestigungsteil oder der inneren Fläche des Hohlraums im Steuerarm
befestigt sein. Diese Anordnung gestattet es, dass sich das Kugelgelenk
und dessen Befestigungsteil in Querrichtung des Fahrzeugs frei verschieben.
Gleichzeitig gestatten die nachgiebigen Büchsen einen Bewegungsgrad rechtwinklig
zu dieser Richtung.
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Die
Verlagerung des Kugelgelenks wird mittels eines Paars von im Wesentlichen
parallelen Verbindungsstangen gesteuert, die an der Fahrzeugradnabe
an jeder Seite des Kugelgelenks schwenkbar befestigt sind. Die Verbindungsstangen
sind an einem gemeinsamen Hebelarm schwenkbar befestigt und mittels
desselben gesteuert, der an dem Steuerarm schwenkbar befestigt ist.
Des Weiteren besitzen die Verbindungsstangen eine Länge zwischen
ihren jeweiligen Drehpunkten, die den Abstand zwischen dem Drehpunkt
des Hebelarms und dem Kugelgelenk übersteigt. Dieser Hebelarm
wird mittels eines Fahrzeuglenkungsgetriebestellglieds gesteuert.
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Die
Kombination einer nachgiebigen Befestigung und paralleler Verbindungsstangen
leistet einen Beitrag zu einer verbesserten Nachgiebigkeit der Aufhängung in
Längsrichtung
des Fahrzeugs. Die nachgiebige Büchse
gestattet es, dass das Kugelgelenk und die Radnabe in Längsrichtung
nachgeben, wenn der Reifen auf ein Hindernis, beispielsweise auf eine
quer verlaufende Makadamkante, trifft. Dies leistet einen Beitrag
zu einer komfortableren Fahrt.
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Die
Bewegung des Kugelgelenks wird durch die Verbindungsstangen während der
Betätigung
des Lenkgetriebes gesteuert, sodass die größte Verlagerung des Kugelgelenks
bei maximalem Lenkwinkel des Fahrzeugrads auftritt. Vorzugsweise
bewirkt die Verlagerung des Kugelgelenks eine Vergrößerung der
Radspur. Die Gestalt des Hebelarms und die Positionen der Drehpunkte
der Verbindungsstangen an der Nabe und den Hebelarmen sind symmetrisch
auf beiden Seiten einer vertikalen Ebene durch das Kugelgelenk und den
Drehpunkt des Hebelarms angeordnet.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform kann
das Kugelgelenk eines inneren Rads um eine größere Strecke als ein äußeres Rad
verlagert werden. Dies wird dadurch bewirkt, dass das innere und das äußere Rad,
wie oben beschrieben, mit unterschiedlichen Radien eingeschlagen
werden.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform wird
dies mittels einer so genannten Ackermann-Lenkung erreicht. Dies
ist ein doppelt verschwenkendes Lenksystem, bei dem die äußeren Enden
der Lenkarme etwas einwärts
gebogen sind, sodass dann, wenn das Fahrzeug eine Wende durchführt, das
innere Rad stärker
als das äußere Rad
einschlägt.
Dies geschieht zum Ausgleich der größeren Strecke, entlang der
sich das außenseitige
Rad infolge des Unterschieds der Einschlagradien des inneren und
des äußeren Rads
bewegen muss. Wenn die Lenkarme an ihrem jeweiligen Hebelarm wirken,
bewirkt die oben angegebene Gestalt dieser Lenkarme, dass das innere
Rad um einen größeren Lenkwinkel
als das äußere Rad
einschlägt.
Die symmetrische Anordnung des Hebelarms und der Verbindungsstangen
verlagert folglich das innere Kugelgelenk weiter nach außen als
das äußere Kugelgelenk.
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Gemäß einer
alternativen Ausführungsform kann
das oben beschriebene Gestänge
etwas asymmetrisch hergestellt werden. Dies kann erreicht werden,
indem die Länge
einer der Verbindungsstangen zwischen ihren jeweiligen Drehpunkten
verändert wird.
Beispielsweise würde
durch Verlängern
der vorderen Verbindungsstangen und ihres zugehörigen Abschnitts des Hebelarms,
bei Betrachtung in der Hauptfahrrichtung des Fahrzeugs, das Kugelgelenk, das
am inneren Rad befestigt ist, um eine geeignete Strecke weiter nach
außen
gedrückt.
Offensichtlich könnte
die gleiche Wirkung erreicht werden, indem die hinteren Verbindungsstangen
und ihr zugehöriger Abschnitt
des Hebelarms verkürzt
werden. Eine glei che Betätigung
der Hebelarme an jeder Seite bewirkt dann einen größeren Lenkwinkel
für das
innere Rad verbunden mit einer entsprechenden größeren Verlagerung des inneren
Kugelgelenks. Diese Anordnung muss nicht von dem Ackermann-Lenkprinzip
abhängen,
um ungleiche Lenkwinkel für
das innere und das äußere Rad
zu erreichen.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform stellen
die Befestigungspunkte des Kugelgelenks und der Verbindungsstangen
sicher, dass die Verlagerung des Kugelgelenks auch eine Einstellung
des Sturzwinkels des Fahrzeugrads bewirkt. Das Kugelgelenk ist vorzugsweise
an einem Radaufhängungssteuerarm
befestigt und an der Radnabe unterhalb eines Befestigungspunkts
für einen
weiteren Steuerarm oder ein weiteres Radaufhängungselement befestigt. Wenn
die Nabe durch den unteren Steuerarm und ein Dämpfungsradaufhängungselement
gelagert ist, verschwenkt eine nach außen gerichtete Verlagerung
des Kugelgelenks die Radnabe um einen Drehpunkt, der an einem verschwenkbaren
Befestigungspunkt für
das obere Ende des Radaufhängungselements
angeordnet ist. Wenn die Nabe zusätzlich durch einen oberen Steuerarm
gelagert ist, verschwenkt eine außen gerichtete Verlagerung
des Kugelgelenks stattdessen die Radnabe um einen Drehpunkt, der
an einem verschwenkbaren Befestigungspunkt für das innere Ende des oberen
Steuerarms angeordnet ist. Die Vergrößerung des Sturzwinkels hängt von
dem Abstand zwischen dem Kugelgelenk und diesem Befestigungspunkt
des weiteren Steuerarms oder Radaufhängungselements am Fahrzeug ab.
Zusätzlich
zu der durch die vergrößerte Radspur verursachten
verbesserten Stabilität
hat dies eine positive Wirkung auf das dynamische Handling des Fahrzeugs
während
des Kurvenfahrens. Insbesondere für das äußere Rad wirkt dieser negative
Sturz der Tendenz in Richtung zu einem positiven Sturz entgegen,
der durch die Rollbewegung des Fahrzeugs während des Kurvenfahrens oder
Wendens verursacht wird.
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Wie
oben angegeben ist die Radspureinstellungsanordnung, die gemäß dem obigen
Verfahren zu verwenden ist, Teil sowohl der Radaufhängung als auch
des Lenkgestänges
des Fahrzeugs. Die Lenkgestängeanordnung
weist einen Stellmechanismus auf, wobei der oben angegebene steuerbare
Hebelarm einen Drehpunkt am Radaufhängungsteuerarm aufweist, der
am Fahrzeug an einem ersten Ende schwenkbar befestigt und mit einem
Kugelgelenk ausgestattet ist, das an der Radnabe an einem zweiten
Ende schwenkbar befestigt ist, und wobei ein Paar Verbindungsstangen
mit dem Hebelarm an gegenüberliegenden
Seiten des Drehpunkts und mit der Radnabe an gegenüberliegenden
Seiten des Kugelgelenks schwenkbar verbunden ist. Wenn der Stellmechanismus
betätigt
wird, wird das Kugelgelenk um eine vorbestimmte Strecke entlang
einer Achse im Wesentlichen quer zur Längsrichtung des Fahrzeugs verlagert,
wobei diese Strecke proportional zu dem Fahrzeugradlenkwinkel ist.
Der Hebelarm ist vorzugsweise so angeordnet, dass eine Achse im Wesentlichen
quer zur Längsachse
des Fahrzeugs sowohl das Kugelgelenk als auch den Drehpunkt des Hebelarms
schneidet.
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Der
Stellmechanismus kann einen Lenkarm umfassen, der durch einen Servo-Lenkmechanismus betätigt wird,
wobei der Lenkarm dann mit dem Hebelarm verbunden ist. Alternativ
kann der Hebelarm durch einen elektrischen oder einen hydraulischen Motor
gesteuert werden. In Abhängigkeit
von Faktoren, beispielsweise der zum Einschlagen des Fahrzeugrads
erforderlichen Kraft und/oder möglichen Einschränkungen
der Größe des Motors,
kann der Motor den Hebelarm direkt oder über einen Lenkarm betätigen. Die
letztgenannte Anordnung wäre
für ein Fahrzeug
mit Kabellenkung zu bevorzugen, bei dem eine elektronische Steuereinheit
jeden Motor einzeln steuern könnte,
um die gewünschte
Wirkung zu erreichen.
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Zusätzlich zu
der oben beschriebenen Ausführungsform,
die von parallelen Verbindungsstangen Gebrauch macht, ist eine Anzahl alternativer Ausführungsformen
innerhalb des Umfangs der unabhängigen
Ansprüche
möglich.
Den unten beschriebenen Ausführungsformen
ist gemeinsam, dass das Lenkungsstellglied an der Radnabe in einer
Position wirkt, die vom Kugelgelenk in einer Ebene parallel zur Radnabe
horizontal verlagert ist.
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Ein
erstes alternatives Lenkungsstellglied, das nicht Teil der beanspruchten
Erfindung ist, kann an einem Ende eines steuerbaren Hebelarms wirken, der
einen Drehpunkt am Radaufhängungssteuerarm aufweist.
Daher wirkt der steuerbare Hebelarm an einer Verbindungsstange,
die mit dem anderen Ende des Hebelarms an der gegenüberliegenden
Seite des Drehpunkts und der Radnabe über das Kugelgelenk schwenkbar
verbunden ist. Bei dieser Ausführungsform
ist das Kugelgelenk am Steuerarm mittels einer elastischen Büchse angebracht,
die sowohl eine Umlaufbewegung als auch eine axiale Verlagerung
des Kugelgelenks am Ende der Verbindungsstange gestattet.
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Ein
zweites alternatives Lenkungsstellglied, das nicht Teil der beanspruchten
Erfindung ist, kann an einem Ende eines dazwischen befindlichen
steuerbaren Hebelarms wirken, der einen Drehpunkt am Radaufhängungssteuerarm
aufweist. Der dazwischen befindliche Hebelarm ist mit einer Verzahnung entlang
eines kreisförmigen
Segments ausgestattet, um eine Drehbewegung an ein Zahnrad zu übertragen.
Eine Verbindungsstange ist zwischen dem Umfang dieses Zahnrads und
dem Kugelgelenk schwenkbar angebracht, sodass die Umlaufbewegung
des Zahnrads eine Verlagerung des Kugelgelenks bewirkt.
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Eine
dritte alternative Lösung,
die nicht Teil der beanspruchten Erfindung ist, sieht ein Kugelgelenk
vor, das am Ende eines hydraulischen Stellglieds angebracht ist,
das die Bewegung des Kugelgelenks in Reaktion auf die Lenkbetätigungseingabe des
Fahrers steuert. Wenn das Lenkungsstellglied hydraulisch betä tigt wird,
kann der hydraulische Druck vom Lenkungsstellglied dazu verwendet
werden, das am Kugelgelenk angebrachte hydraulische Stellglied zu
betätigen.
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Bei
den obigen Beispielen können
die Verbindungsstange bzw. die Verbindungsstangen und/oder der Hebelarm
alternativ durch Schraubentriebe oder hydraulische oder pneumatische
Zylinder mit gleichem oder unterschiedlichem Hub in Abhängigkeit
von der gewünschten
Wirkung in Hinblick auf den Wende- bzw. Einschlagradius für gegenüberliegende
Räder ersetzt
werden. Diese Antriebe oder Zylinder können am Steuerarm und der Radnabe
an Schwenkpunkten befestigt sein, die denjenigen der Verbindungsstange
oder -stangen entsprechen, wenn die Nabe mit der Längsachse
des Fahrzeugs fluchtet. Ein elektronisches Steuermittel kann zur
individuellen Steuerung der jeweiligen Einrichtungen verwendet werden.
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Die
erfindungsgemäße Lösung gestattet, dass
der Wendekreisradius verkleinert wird, indem die Drehpunkte der
Räder von
störenden
Bauteilen weg bewegt werden, wodurch größere Lenkwinkel zugelassen
werden. Dadurch, dass differenzierte Lenkwinkel gestattet sind,
kann der Wendekreisradius weiter verkleinert werden. Zusätzlich führt die
Verlagerung der Räder
beim Wenden bzw. Einschlagen zu einer breiteren Radspur für die steuerbaren
Räder, was
das Handling des Fahrzeugs während
des Kurvenfahrens verbessert. Daher hat die oben angegebene Lösung eine
positive Wirkung auf sowohl den Wendekreisradius als auch auf das
dynamische Handling des Fahrzeugs.
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KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Im
nachfolgenden Text wird die Erfindung im Detail unter Bezugnahme
auf die beigefügten
Zeichnungen beschrieben. Diese Zeichnungen dienen nur der Erläuterung
und schränken
in keiner Weise den Umfang der Erfindung ein. In den Zeichnungen
zeigen:
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1 eine
Draufsicht auf ein einzelnes Vorderantriebs-Rad, das mit einer erfindungsgemäßen Radaufhängungsanordnung
ausgestattet ist;
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2 eine
Vorderansicht eines einzelnen Vorderantriebs-Rads, das mit einer erfindungsgemäßen Radaufhängungsanordnung
ausgestattet ist;
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3 eine
Vorderansicht eines einzelnen Vorderantriebs-Rads, das mit einer alternativen Radaufhängungsanordnung
ausgestattet ist;
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4 eine
Draufsicht auf eine Radaufhängungsanordnung,
wobei beide Räder
auf ihre jeweiligen maximalen Radwinkel eingestellt sind;
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5 eine
Draufsicht auf eine erste alternative Radaufhängungsanordnung, die nicht
Teil der beanspruchten Erfindung ist;
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6 eine
Draufsicht auf eine zweite alternative Radaufhängungsanordnung, die nicht
Teil der beanspruchten Erfindung ist.
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ARTEN DER AUSFÜHRUNG DER
ERFINDUNG
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Im
nachfolgenden Text wird die Radaufhängungsanordnung für ein einzelnes
Rad beschrieben, sofern nichts anderes angegeben ist. Auch bezeichnen
die Ausdrücke "äußere" und "innere" Positionen verschiedener Merkmale in
Querrichtung bezogen auf die zentrale Längsachse eines Fahrzeugs.
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1 zeigt
eine Radaufhängungsanordnung mit
einem Rad 1, das einen Reifen und eine Felge aufweist,
die am äußeren Nabenteil 2 angebracht
ist. Der äußere Nabenteil 2 ist
drehbar, während
der innere Nabenteil 3 nicht drehbar ist. Der äußere Nabenteil 2 ist
vorzugsweise, jedoch nicht notwendigerweise, mit einer Bremsscheibe 4 zur
Zusammenarbeit mit einer Bremssattelanordnung (nicht dargestellt)
ausgestattet ist. Der innere Nabenteil 3 ist mit einem
Befestigungsteil 5 für
eine Dämpferanordnung 6 des McPherson-Typs
ausgestattet. Diese Dämpferanordnung
ist sowohl mit ihrem unteren Ende 6a an der Nabe als auch
mit ihrem oberen Ende 6b am Fahrzeug schwenkbar befestigt.
Das dargestellte Beispiel zeigt eine lenkbare Frontantriebs-Radanordnung,
wobei der innere Nabenteil 3 mit einer Befestigung 7 für eine Antriebswelle 8 ausgestattet
ist. Der äußere Teil
der Antriebswelle 8 ist durch diese Befestigung 7 hindurchgeführt, um
den äußeren Nabenteil 2 anzutreiben,
während
der innere Teil der Antriebswelle 8 mit dem Fahrzeuggetriebe
(nicht dargestellt) über
eine weitere Befestigung 9 verbunden ist.
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Der
innere Nabenteil 3 ist weiter mit einem Radaufhängungssteuerarm 10 über ein
erstes Kugelgelenk 11 verbunden. Der Steuerarm 10 ist
am Fahrzeug an einem inneren Drehpunkt 12 befestigt und
im Wesentlichen parallel zur zentralen Längsachse X des Fahrzeugs angeordnet.
Der äußere Drehpunkt des
Steuerarms 10 ist das Kugelgelenk 11, das am inneren
Nabenteil 3 in einer Position unterhalb der Drehachse Y
der Nabe 2, 3 und in einer vertikalen Ebene durch
die Drehachse Y befestigt ist. Eine im Wesentlichen vertikale Achse
Z durch das erste Kugelgelenk 11 bildet den Drehpunkt des
lenkbaren Fahrzeugrads.
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Das
Rad wird mittels einer Lenkgetriebeanordnung gesteuert, die unter
Bezugnahme auf 2 beschrieben wird. Diese Figur
zeigt eine Vorderansicht der Ausführungsform von 1,
wobei die Antriebswelle und der Dämpfer aus Gründen der Übersichtlichkeit
entfernt sind. Die Nabe ist aus demselben Grund in gestrichelten
Linien angegeben. Die Lenkgetriebeanordnung weist einen Servozylinder 13 auf,
der bei Betätigung
bewirkt, dass eine zentrale Stange 14 auf ein Paar von
Lenkgestängen
an beiden Seiten des Fahrzeugs wirkt. Bei dem dargestellten Beispiel
wirkt die Stange auf eine mittleren Lenkstange 15, die
an einem inneren Drehpunkt 16 an der zentralen Stange 14 und
an einem äußeren Drehpunkt 18 an
einem Lenkarm 17 schwenkbar befestigt ist. Wie aus der
Figur ersichtlich ist, ist die zentrale Stange 14 quer
angeordnet, während
der Lenkarm 17 im Wesentlichen parallel zur Längsachse
des Fahrzeugs angeordnet ist. Die Lenkstange 15, die die beiden
verbindet, ist unter einem Winkel in Richtung nach außen und
nach vorn mit Bezug auf die zentrale Längsachse des Fahrzeugs angeordnet,
wodurch eine Ackermann-Lenkgeometrie geschaffen ist. Der Lenkarm 17 ist
am Steuerarm 10 an einem ersten Drehpunkt 19 schwenkbar
befestigt und steuert die Schwenkbewegung eines Hebelarms 20.
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Gemäß einer
alternativen Ausführungsform kann
der Servozylinder 13 durch einen elektrischen oder hydraulischen
Motor ersetzt werden, der am Lenkarm 17 oder direkt am
Steuerarm 10 wirkt.
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Der
Hebelarm 20 ist im Allgemeinen V-förmig mit Schenkeln im Wesentlichen
gleicher Länge
gestaltet, wobei sein Scheitel am ersten Drehpunkt 19 angeordnet
ist. Die beiden Schenkel erstrecken sich horizontal von der Nabe 2, 3 weg
und sind im Wesentlichen symmetrisch zur vertikalen Ebene durch die
Achse Y des Rads 1 angeordnet. Die Schenkel sind mit einem
zweiten und einem dritten Drehpunkt 21 bzw. 22 ausgestattet,
die vor und hinter der vertikalen Ebene in der Hauptfahrrichtung
des Fahrzeugs angeordnet sind. Ein Paar Verbindungsstangen 23, 24 ist
mit dem zweiten und dem dritten Drehpunkt 21, 22 und
einem Paar äußerer Drehpunkte 25, 26 am
inneren Nabenteil 3 an beiden Seiten des Kugelgelenks 11 verbunden.
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Bei
einem stehenden Fahrzeug mit der Lenkgetriebeanordnung in einer
neutralen, nicht-betätigten
Stellung erstrecken sich die Verbindungsstangen 23, 24 im
Wesentlichen parallel in einer horizontalen Ebene. Die äußeren Drehpunkte 25, 26 der
Verbindungsstangen 23, 24 und das zentrale Kugelgelenk 11 sind
vorzugsweise in derselben horizontalen Ebene und auf einer Achse
parallel zur Längsachse
des Fahrzeugs angeordnet. Bei dem darge stellten Beispiel sollten
alle Drehpunkte mit Ausnahme des ersten Drehpunkts 19 des
Hebelarms 20 eine Schwenkbewegung auf mehreren Achsen infolge
der Bewegung der Radaufhängungsanordnung
gestatten. Bei einer bevorzugten Ausführungsform sind alle diese Gelenke
solche des Typs mit einer Kugel und einer Pfanne.
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Wie
aus 2 zu ersehen ist, weist das Kugelgelenk 11 einen
Befestigungsteil 27 in der Form einer Stange oder eines
Stabs auf. Der Befestigungsteil 27 ist in einem Hohlraum 28 in
demjenigen Teil des Steuerarms 10 verschiebbar angebracht,
der sich nach außen
zur Nabe 2, 3 hin erstreckt. Die verschiebbare
Anbringung umfasst ein Paar im Allgemeinen zylindrische Büchsen 29, 30,
die dem inneren und dem äußeren Ende
des Befestigungsteils 27 benachbart angeordnet sind. Die
Büchsen
sind vorzugsweise aus einem geeigneten Gummi- oder elastomeren Material
hergestellt und am Befestigungsteil 27 angeklemmt, verklebt
oder aufvulkanisiert. Um den Austausch zu erleichtern sind sie vorzugsweise in
ihrer Lage im Hohlraum 28 eingeklemmt. Diese Anordnung
gestattet die Bewegung des Kugelgelenks 11 in axialer Richtung
des als Stange gestalteten Befestigungsteils 27 sowie eine
kleine Bewegung in jeder Querrichtung hierzu infolge der Zusammendrückungseigenschaften
der Büchsen 29, 30.
Da die Fahrzeugradaufhängung
hauptsächlich
dazu vorgesehen ist, vertikale Bewegungen des Fahrzeugsrads zu absorbieren,
ist diese nachgiebige Anbringung besonders brauchbar für das Absorbieren
von kleinen Bewegungen und Stoßlasten
am Fahrzeugrad in Längsrichtung
des Fahrzeugs.
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3 zeigt
eine alternative Radaufhängungsanordnung,
bei der ein oberer, zweiter Steuerarm 10a zusätzlich zu
dem unteren, ersten Steuerarm 10 vorgesehen ist. Dieser
obere Steuerarm 10a ist zwischen dem Fahrzeug und dem inneren
Radnabenteil 3 an einem Paar aus einem inneren und einem äußeren Drehpunkt 12a, 11a jeweils
schwenkbar befestigt. Abgesehen von diesem oberen Steuerarm ist
die Radaufhängungsanordnung
identisch zu derjenigen, die in Verbindung mit 2 beschrieben ist.
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Die
Funktion der Radaufhängungs-
und Lenkungsanordnung wird unter Bezugnahme auf 4 beschrieben.
In dieser Figur bezeichnet ein Pfeil die Hauptfahrrichtung des Fahrzeugs.
Die Achse X bezeichnet die zentrale Längsachse des Fahrzeugs. Die
Räder 1 sind
mit ihren maximalen Lenkwinkeln α1, α0 dargestellt, in welchen Positionen sie
den inneren Abschnitten in ihren jeweiligen Radkästen A1,
A0 am nächstens
sind. Die Betätigung
des Servozylinders bewirkt, dass das Lenkgestänge 14, 15, 16 den Hebelarm 20 schwenkt
und das jeweilige Rad 1 einschlägt. Wenn die Räder eingeschlagen
werden, fluchten das Kugelgelenk 11 und die benachbarten Drehpunkte 25, 26 weiterhin
in einer ersten Ebene rechtwinklig zur Drehachse des Rads 1.
Jedoch verläuft,
obwohl eine ähnliche,
zweite Ebene durch die Drehpunkte 21, 22, wo die
Verbindungsstangen 23, 24 am Hebelarm 20 befestigt
sind, im Wesentlichen parallel zu der letztgenannten Ebene verläuft, die zweite
Ebene nicht durch den Drehpunkt 19 des Hebelarms 20.
In dem durch die Verbindungsstangen 23, 24 gebildeten
Parallelogramm befindet sich daher das Kugelgelenk 11 in
einer Position in der Mitte zwischen einem Paar Drehpunkten. Jedoch
ist der Abstand zwischen dem Kugelgelenk 11 und dessen zugehörigem Drehpunkt 19 am
Hebelarm 20 kürzer als
der Abstand zwischen dem Kugelgelenk 11 und einem gegenüberliegenden,
virtuellen Punkt in der Mitte zwischen den inneren Drehpunkten 21, 22 der Verbindungsstangen 23, 24.
Sobald der Hebelarm 20 in irgendeiner Richtung verschwenkt
wird, bewirkt die an die Nabe 2, 3 durch die Verbindungsstangen 23, 24 übertragene
Bewegung, dass das Kugelgelenk 11 und dessen Befestigungsteil 27 nach
außen
in Richtung quer zum Fahrzeug gezogen wird. Die Kugelgelenke an
beiden Seiten des Fahrzeugs werden um eine kleine Strecke D1, D0 aus ihren Gleichgewichts- oder
unbelasteten Positionen in den verschiebbaren Anbringungen 27, 29 verlagert.
Die Größe der Bewegung
ist proportional zu den jeweiligen Längen der Schenkel des Hebelarms 20 und
dem Winkel zwischen diesen. Die Anordnung ist vorzugsweise symmetrisch
auf beiden Seiten einer vertikalen Ebene durch das Kugelgelenk 11 und
den Drehpunkt 19 des Hebelarms 20.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform ist
es erwünscht,
einen etwas größeren Radwinkel α1 für das innere
Rad zu ermöglichen.
Während
der Einschlag- bzw. Wendevorgänge
werden das innere und das äußere Rad
bei unterschiedlichen Radien relativ zu einem imaginären Mittelpunkt
angeordnet. Zur Herabsetzung des Reifenverschleißes ist es vorteilhaft, dass
das innere Rad einen Lenkwinkel α1 größer als
der Lenkwinkel α0 des äußeren Rads
aufweist (α1 > α0).
Vorzugsweise wird dies mittels der oben beschriebenen Lenkgetriebe-
und Lenkstangengeometrie, die vom Ackermann-Prinzip Gebrauch macht, erreicht.
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Gemäß einer
alternativen Ausführungsform wird
die sich unterscheidende Wirkung zwischen dem inneren und dem äußeren Rad
durch Verlängern der
vorderen Verbindungsstange 23 erreicht, die auch eine Modifikation
der Länge
des entsprechenden Schenkels und/oder Winkels zwischen den Schenkeln
des Hebelarms 20 mit sich bringt.
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Für das gegenwärtige Beispiel
sind die Werte des inneren und des äußeren Lenkungs-Radwinkels α1, α0 vorzugsweise
in den Bereichen von 35° < α1 < 50° bzw. 30° < α0 < 40° gewählt. Die
innere und die äußere Verlagerung
D1, D0 der jeweiligen
Kugelgelenke sind vorzugsweise innerhalb der Bereiche 8 mm > D1 > 15 mm bzw. 5 mm > D1 > 12 mm gewählt.
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Wie
aus 4 ersichtlich ist, sind die inneren Abschnitte
der Radkästen
A1, A0 zur Rückseite
der Radachse hin vergrößert worden,
um die zusätzliche Bewegung
des augenblicklich inneren Rads aufzunehmen.
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In
beiden obigen Fällen
ist die Fahrzeugspurbreite durch die kombinierten Abstände der
inneren und der äußere Verlagerung
(D1 + D0) vergrößert. Dies
leistet einen Beitrag zur Verbesserung des dynamischen Handlings
des Fahrzeugs während
des Kurvenfahrens.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
stellen die Befestigungspunkte des Kugelgelenks 11 und
der Verbindungsstangen 23, 24 sicher, dass die
Verlagerung des Kugelgelenks 11 auch einen vergrößerten Sturzwinkels β1 des
Fahrzeugsrads bewirkt (siehe 2). Da das
Kugelgelenk 11 vorzugsweise am Radaufhängungssteuerarm 10 befestigt
ist, der an der Radnabe 2, 3 unterhalb der Achse
Y des Rads befestigt ist, gibt es eine Verlagerung des Kugelgelenks 11 um
einen Drehpunkt, der an einem schwenkbaren Befestigungspunkt für das obere
Ende 6b des Radaufhängungselements
angeordnet ist. Die nach außen
gerichtete Bewegung des Kugelgelenks 11 vergrößert den
Sturzwinkel β1 des Fahrzeugsrads 1. Dies leistet
einen weiteren Beitrag zu den verbesserten Handlingeigenschaften
während
des Kurvenfahrens.
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Für die Ausführungsform
von 3 ist der Drehpunkt, der den Sturzwinkel bestimmt,
stattdessen an dem inneren Befestigungspunkt 12a des oberen,
zweiten Steuerarms 10a angeordnet. Die nach außen gerichtete
Bewegung des Kugelgelenks 11 vergrößert den Sturzwinkel β2 des
Fahrzeugsrads 1. Da der Abstand zwischen dem Drehpunkt 12a und dem
Kugelgelenk 11 kürzer
ist (siehe 2), führt eine Verlagerung gleicher
Größe des Kugelgelenks 11 zu
einem größeren Sturzwinkel β2 im
Vergleich zu dem vorausgehenden Beispiel.
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Die
Funktion einer ersten alternativen Radaufhängungs- und Lenkungsanordnung
wird unter Bezugnahme auf 5 beschrieben.
In dieser Figur bezeichnet ein Pfeil die Hauptfahrrichtung des Fahrzeugs.
Das Rad 1 ist mit einem maximalen inneren Lenkwinkel α1 dargestellt.
Eine Betätigung
des Servozylinders 13 bewirkt, dass das Lenkgestänge 14, 15, 16 an
einer Lenkverbindungsstange 31 wirkt, die mit einem Drehpunkt 18 am äußeren Ende
des Lenkgestänges 15 und
einem Drehpunkt 32 an der Nabe 2, 3 schwenkbar
verbunden ist, um das jeweilige Rad 1 einzuschlagen. Der
Drehpunkt 18 an dem genannten äußeren Ende des Lenkgestänges 15 ist
des Weiteren mit einem Ende eines Hebelarms 33 verbunden,
dessen erster Drehpunkt 34 am Steuerarm 10 befestigt
ist.
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Der
Hebelarm 33 ist im Allgemeinen V-förmig mit Schenkeln im Wesentlichen
gleicher Länge
gestaltet, wobei der Scheitel am ersten Drehpunkt 34 angeordnet
ist. Ein erster Schenkel 35 ist mit dem Drehpunkt 18 am
Lenkgestänge
schwenkbar verbunden, und ein zweiter Schenkel 36 ist mit
einem Drehpunkt 37 am inneren Ende einer Verbindungsstange 38 schwenkbar
verbunden. Das äußere Ende
der Verbindungsstange 38 ist mit der Radnabe 2, 3 über das
Kugelgelenk 11 verbunden, das am äußeren Ende des Steuerarms 10 über eine
elastische Büchse 39 befestigt
ist. Bei einem stehenden Fahrzeug mit der Lenkgetriebeanordnung
in einer neutralen, nicht betätigten
Position ist der erste Schenkel 35 in der allgemeinen Richtung
der Längsachse
des Fahrzeugs angeordnet, während
der zweite Schenkel unter einem im Wesentlichen rechten Winkel zur
Achse X in einer vertikalen Ebene für eine Querachse Y durch das
Kugelgelenk 11 angeordnet ist. In dieser Position erstreckt
sich die Verbindungsstange 38 im Wesentlichen parallel
zum zweiten Schenkel 36 und in derselben vertikalen Ebene
für die
Achse Y (siehe 37', 38'; in 5 mit
gestrichelten Linien angegeben). Die Lenkverbindungsstange 31,
der Hebelarm 33 und die Verbindungsstange 38 sind
im Wesentlichen in derselben horizontalen Ebene angeordnet.
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Wenn
das Lenkgestänge
betätigt
wird, um das Rad 1 zu seinem maximalen inneren Lenkwinkel α1 zu
verlagern, wird der Hebelarm 33 um einen Winkel β1 um
seinen Drehpunkt 34 gedreht. Ein geeigneter Drehwinkel
zur Erzielung des maximalen Drehwinkels kann 40° < β1 < 60°, vorzugsweise
etwa 50°, sein.
Wenn sich das innere Ende der Verbindungsstange 38 entlang
des beschriebenen Bogens bewegt, wird der Drehpunkt 37 des
Kugelgelenks 11 gleichzeitig gedreht und in der Büchse 39 verlagert. Die
nachgiebigen Eigenschaften der Büchse 39 sind so
gewählt,
dass das äußere Ende
der Verbindungsstange 38 sowohl gedreht als auch in der
Richtung der Querachse Y verlagert wird. Jedoch ist die Bewegung
in der Längsrichtung
des Fahrzeugs beschränkt und
gestattet im Allgemeinen nur eine Stoßabsorption. Dies wird vorzugsweise
dadurch erreicht, dass die nachgiebigen Elemente vor und hinter
dem Befestigungspunkt der Verbindungsstange angeordnet werden, wie
in 5 dargestellt ist. Jedoch kann auch eine einzige
Büchse
mit sich verändernden
Eigenschaften verwendet werden. Eine solche Büchse würde ein verhältnismäßig weiches
Material im inneren und im äußeren Bereich
und ein verhältnismäßig hartes
Material im vorderen und im hinteren Bereich der Büchse aufweisen.
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Die
gesamte Querverlagerung, in diesem Fall die innere Verlagerung D1, ist gleich dem Abstand zwischen dem Drehpunkt 37' in der neutralen Position
der Verbindungsstange 38' und
der Position des gedrehten Drehpunkts 37, wenn er auf die
Drehachse Y projiziert wird.
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Eine ähnliche
Verlagerung findet für
das gegenüberliegende, äußere Rad
statt. In diesem Fall ist das Gestänge ein Spiegelbild der in 5 dargestellten
Anordnung. Die Konfiguration des Lenkgestänges 14, 15, 16 bewirkt
einen kleineren Lenkwinkel α0 für
das äußere Rad,
wie oben in Verbindung mit dem Ackermann-Prinzip beschrieben ist. Folglich werden der
Drehwinkel β0 des Hebelarms 33 und die sich
ergebende Verlagerung D0 entsprechend kleiner.
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Die
Funktion einer zweiten alternativen Radaufhängungs- und Lenkungsanordnung
wird unter Bezugnahme auf 6 beschrieben.
In dieser Figur bezeichnet ein Pfeil die Hauptfahrrichtung des Fahrzeugs.
Das Rad 1 ist bei seinem maximalen äußeren Lenkwinkel α0 dargestellt.
Die Betätigung
des Servozylinders 13 bewirkt, dass das Lenkgestänge 14, 15, 16 an
einer Lenkverbindungsstange 31 wirkt, die mit einem Drehpunkt 18 am äußeren Ende
des Lenkgestänges 15 und
mit einem Drehpunkt 32 an der Nabe 2, 3 schwenkbar
verbunden ist, um das jeweilige Rad 1 einzuschlagen. Der
Drehpunkt 18 am äußeren Ende
des Lenkgestänges 15 ist
des Weiteren mit einem Ende eines Hebelarms 40 verbunden,
dessen erster Drehpunkt 41 am Steuerarm 10 befestigt
ist.
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Der
Hebelarm 40 ist im Allgemeinen Y-förmig mit einem ersten Abschnitt
oder Schenkel 42 gestaltet, der mit dem Drehpunkt 18 am
Lenkgestänge schwenkbar
verbunden ist. Der erste Drehpunkt 41 ist in einem Übergangsbereich
zwischen dem ersten Abschnitt 42 und einem zweiten Abschnitt 43 angeordnet,
der die allgemeine Gestalt eines Kreissektors 44 aufweist.
Der kreisförmige
Endteil 44 des zweiten Abschnitts 43 weist einen
verzahnten Bogen auf, der mit einem festen Radius r vom ersten Drehpunkt 41 angeordnet
ist. Der verzahnte Bogen arbeitet mit einem Zahnrad 45 zusammen,
das um eine im Wesentlichen vertikale Achse 45 drehbar
ist, die in einer vertikalen Ebene für die Querachse Y durch das
Kugelgelenk 11 unter einem rechten Winkel zur Längsachse
X des Fahrzeugs angeordnet ist. Das innere Ende einer Verbindungsstange 47 ist
an einem zweiten Drehpunkt 48 am Umfang des Zahnrads 45 schwenkbar
befestigt. Das äußere Ende
der Verbindungsstange 47 ist mit der Radnabe 2, 3 über das Kugelgelenk 11 verbunden,
das am äußeren Ende des
Steuerarms 10 über
eine elastische Büchse 49 befestigt
ist. Für
ein stehendes Fahrzeug mit der Lenkgetriebeanordnung in einer neutralen,
nicht betätigten
Position ist die zentrale Achse Z durch den ersten und den zweiten
Abschnitt 42, 43 in der allgemeinen Richtung der
Längsachse
des Fahrzeugs angeordnet. In dieser Position erstreckt sich die
Verbindungsstange 47 im Wesentlichen unter einem rechten
Winkel zur zentralen Achse Z in der vertikalen Ebene für die Achse
Y (siehe 47';
in 6 mit gestrichelten Linien angegeben). Die Lenkverbindungsstange 31,
der Hebelarm 40 und die Verbindungsstange 47 sind
im Wesentlichen in derselben horizontalen Ebene angeordnet.
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Wenn
das Lenkgestänge
betätigt
wird, um das Rad 1 zu seinem maximalen äußeren Lenkwinkel β0 zu
verlagern, wird der Hebelarm 40 um einen Winkel β0 um
seinen Drehpunkt 34 gedreht. Dieser Drehwinkel β0 wird
zur Erreichung einer maximalen Drehung von 90° für das Zahnrad 45 gewählt. Der
Radius r des Endteils 44 des zweiten Abschnitts 43 und der
Durchmesser des Zahnrads 45 können verändert werden, um dieses Endergebnis
zu erreichen. Wie in 6 dargestellt ist, bewegt die
Drehung des Zahnrads 45 den inneren Drehpunkt 48 und
die Verbindungsstange 47 aus einer neutralen Position (siehe 47'; mit gestrichelten
Linien angegeben) zu einer aktiven Position, wodurch das Kugelgelenk
um eine Strecke D0 nach außen verlagert
wird. Die maximal mögliche
Verlagerung durch eine Viertelumdrehung des Zahnrads ist der Abstand
zwischen der Achse 46 des Zahnrads und dem inneren Drehpunkt 48 der Verbindungsstange 47,
was der inneren Verlagerung D1 entspricht.
Das Ackermann-Prinzip wie oben beschrieben führt zu einer entsprechend kleineren äußeren Verlagerung
D0 infolge des kleineren äußeren Lenkwinkel α0.
Da das innere Ende der Verbindungsstange 47 durch das Zahnrad
bewegt wird, wird das Kugelgelenk 11 gleichzeitig in einer
Büchse 49 zwischen
der Verbindungsstange 47 und dem Steuerarm 10 gedreht
und verlagert. Die nachgiebigen Eigenschaften der Büchse 49 werden
so gewählt,
dass sie es gestatten, dass das äußere Ende
der Verbindungsstange 47 in der Richtung der Querachse
Y sowohl gedreht als auch verlagert wird. Jedoch ist die Bewegung
in der Längsrichtung
des Fahrzeugs eingeschränkt
und erlaubt im Allgemeinen nur eine Stoßabsorption. Dies wird vorzugsweise
dadurch erreicht, dass die nachgiebigen Elemente vor und hinter
dem Befestigungspunkt der Verbindungsstange 47 angeordnet
werden, wie in 6 dargestellt ist. Wie oben
angegebenen sind alternative Ausführungsformen der Büchse 49 ebenfalls
möglich.
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Die
Anordnung gemäß der Erfindung
ist nicht auf die obigen Ausführungsformen
beschränkt,
sondern kann innerhalb des Umfangs der beigefügten Ansprüche verändert werden.