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Hintergrund
der Erfindung
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Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich allgemein auf Verfahren zum Befördern von
Bohrlochmesswerkzeugen für
stark abgelenkte oder horizontale Bohrlöcher. Insbesondere bezieht
sich die Erfindung auf Bohrloch-Traktorwerkzeuge, die zum Befördern anderer
Bohrlochmesswerkzeuge in einem Bohrloch verwendet werden können.
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Technischer
Hintergrund
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Die
Erfindung ist eine Vorrichtung, die die Bohrlochwand wahlweise ergreift
oder freigibt. Sie kann außerdem
das Traktorwerkzeug in der Mitte des Bohrlochs positionieren.
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Sobald
ein Bohrloch gebohrt ist, werden gewöhnlich gewisse Abschnitte von
diesem mit elektrischen Instrumenten untersucht. Diese Instrumente werden
manchmal als "Drahtleitungsinstrumente" bezeichnet, da sie über einen
elektrischen Draht oder ein elektrisches Kabel, an dem sie eingesetzt
werden, mit der Bohrlochmesseinheit an der Oberfläche des
Bohrlochs kommunizieren. Bei vertikalen Bohrlöchern werden häufig die
Instrumente einfach an dem Bohrlochmesskabel in das Bohrloch abgesenkt.
Bei horizontalen oder stark abgelenkten Bohrlöchern ist die Schwerkraft jedoch
häufig
unzureichend, um die Instrumente in die zu untersuchenden Tiefen
zu bewegen. In diesen Fällen
müssen
alternative Beförderungsverfahren
angewandt werden. Ein solches Verfahren basiert auf der Verwendung
von Bohrloch-Traktorwerkzeugen, die mit Energie, die über das
Bohrlochmesskabel zugeführt
wird, betrieben werden und andere Bohrlochmesswerkzeuge längs des
Bohrlochs ziehen oder schieben.
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Bohrloch-Traktoren
verwenden verschiedene Mittel, um die zum Befördern von Bohrlochmesswerkzeugen
erforderliche Traktion zu erzeugen. Einige Entwürfe verwenden angetriebene
Räder,
die durch hydraulische oder mechanische Betätigungsvorrichtungen oder Aktoren
gegen die Bohrlochwand gedrängt
werden. Andere verwenden hydraulisch betätigte Gelenk- oder Hebelmechanismen,
um einen Teil des Werkzeugs an der Bohrlochwand zu verankern, und
dann lineare Aktoren, um den Rest des Werkzeugs in Bezug auf den verankerten
Teil zu bewegen. Ein gemeinsames Merkmal sämtlicher der oben genannten
Systeme ist, dass sie "aktive" Greifer verwenden,
um die Radialkräfte
zu erzeugen, die die Räder
oder Gelenkmechanismen gegen die Bohrlochwand drücken. Der Begriff "aktive Mittel" bedeutet, dass die
Vorrichtungen, die die Radialkräfte erzeugen,
Energie für
ihren Betrieb verbrauchen. Die Verfügbarkeit von Energie im Bohrloch
ist durch die Notwendigkeit, über
ein langes Bohrlochmesskabel zu kommunizieren, begrenzt. Da ein
Teil der Energie für
das Betätigen
des Greifers verwendet wird, läuft dies
darauf hinaus, dass Traktoren, die aktive Greifer verwenden, weniger
Energie zur Verfügung
steht, um den Werkzeugstrang längs
des Bohrlochs zu bewegen. Folglich ist ein aktiver Greifer geeignet,
die Gesamtleistungsfähigkeit
des Traktorwerkzeugs zu senken. Aktive Greifer besitzen einen weiteren
Nachteil, nämlich
die relative Komplexität
der Vorrichtung und folglich ihre geringe Zuverlässigkeit. Eine effizientere und
zuverlässigere
Greifvorrichtung kann so konstruiert sein, dass sie einen passiven
Greifer verwendet, der zur Erzeugung großer Radialkräfte keine
Energie benötigt.
Bei einem solchen Entwurf wird die Greifwirkung durch Gruppen von
bogenförmigen
Nocken erreicht, die um eine gemeinsame Achse schwenken, die sich
in der Mitte des Werkzeugs befindet. Durch dieses Greifsystem kann
das Traktorwerkzeug eine ausgezeichnete Leistung erzielen. Jedoch
ermöglichen
die Nocken aufgrund der physikalischen Grundlagen ihrer Wirkungsweise
nur das Verfahren des Traktors (Tractoring) in einer Richtung (der
Bohrlochabwärtsrichtung).
Eine weitere Beschränkung
dieses Systems ist der relativ schmale Bereich von Bohrlochgrößen, bei
denen diese Nocken arbeiten können.
Außerdem
können
die Nocken nicht selbst das Werkzeug zentralisieren oder mittig
halten (centralize). Dies erfordert die Verwendung von speziell
entworfenen Zentralisierern (centralizers), die die Traktorwerkzeuglänge erhöhen.
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Bohrloch-Traktorwerkzeuge,
die verschiedene Betätigungsverfahren
zum Befördern
von Bohrlochmesswerkzeugen längs
eines Bohrlochs anwenden, sind früher offenbart worden und im
Handel erhältlich.
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Das
US-Patent Nr. 6.179.055 offenbart eine Beförderungsvorrichtung zum Befördern wenigstens eines
Bohrlochmesswerkzeugs durch eine Erdformation, die von einem horizontalen
oder stark abgelenkten Bohrloch durchquert wird. Die Beförderungsvorrichtung
umfasst ein Paar bogenförmiger
Nocken, die an einem Stützelement
schwenkbar angebracht sind, ein Federelement zum Vorbelasten der
gekrümmten Oberfläche jedes
Nockens in einen Kontakt mit der Bohrloch wand und Betätigungsvorrichtungen,
die funktional mit den einzelnen Nocken verbunden sind. An der Beförderungsvorrichtung
ist ein Bohrlochmesswerkzeug angebracht. Wenn eine Betätigungsvorrichtung
in einer ersten Richtung aktiviert wird, wird der mit der aktivierten
Betätigungsvorrichtung verbundene
Nocken geradlinig nach vorn verlagert, wobei die gekrümmte Oberfläche des
Nockens entlang der Bohrlochwand gleitet. Wenn eine Betätigungsvorrichtung
in einer zweiten Richtung aktiviert wird, zieht die aktivierte Betätigungsvorrichtung
den verbundenen Nocken nach hinten, wobei das Federelement die gekrümmte Oberfläche des
Nockens dazu zwingt, an der Bohrlochwand festzusitzen. Sobald der
Nocken festsitzt, treibt eine weitere Bewegung der Betätigungsvorrichtung
sowohl die Beförderungsvorrichtung
als auch das Bohrlochmesswerkzeug längs des stark abgelenkten oder
horizontalen Bohrlochs nach vorn.
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Das
US-Patent Nr.6.089.323 offenbart ein Traktorsystem, das in bestimmten
Ausführungsformen
einen Körper,
der mit einem Gegenstand verbunden ist, erste Ansetz- oder Feststellmittel
an dem Körper,
um das System wahlweise und zuverlässig in einer Bohrung zu verankern,
und erste Bewegungsmittel mit einer Oberseite und einer Unterseite
umfasst, wobei die ersten Bewegungsmittel an dem Körper zum
Bewegen des Körpers
und des Gegenstands dienen, wobei die ersten Bewegungsmittel einen
ersten Arbeitshub besitzen und wobei das Traktorsystem zum Bewegen
des Gegenstands durch die Bohrung mit einer Geschwindigkeit von
wenigstens 10 Fuß pro
Minute dienen.
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Das
US-Patent Nr. 6.082.461 offenbart ein Traktorsystem zum Bewegen
eines Gegenstands durch ein Bohrloch mit einer zentralen Schraubenspindel,
die mit dem Gegenstand verbunden ist, ersten Ansetzmittel um die
zentrale Schraubenspindel, um das System wahlweise und zuverlässig in
einem Bohrloch zu verankern, wobei die zentrale Schraubenspindel
eine Oberseite und eine Unterseite aufweist und ein erstes Kraftgewinde
enthält,
wobei die ersten Ansetzmittel einen ersten Zuhaltestift aufweisen,
der mit dem ersten Kraftgewinde in einen Eingriff gelangt, um die
ersten Ansetzmittel anzutreiben und diese an einer Innenwand der
Bohrung anzusetzen. In einem Aspekt dient das Traktorsystem zum
Bewegen des Gegenstands durch die Bohrung mit einer Geschwindigkeit
von wenigstens 10 Fuß pro
Minute. In einem Aspekt besitzt das Traktorsystem zweite Ansetzmittel
an der zentralen Schraubenspindel, um das System wahlweise und zuverlässig in
der Bohrung zu verankern, wobei die zweiten Ansetzmittel von den
ersten Ansetzmitteln beabstandet sind und wobei die zentrale Schraubenspindel
ein zweites Kraftgewinde und ein zweites Rückholgewinde enthält, wobei
das zweite Rückholgewinde
mit dem zweiten Kraftgewinde in Verbindung steht und wobei die zweiten
Ansetzmittel einen zweiten Zuhaltestift aufweisen, der mit dem zweiten
Kraftgewinde in einen Eingriff gelangt, um die zweiten Ansetzmittel
anzutreiben und an der Innenwand der Bohrung anzusetzen.
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Das
US-Patent Nr. 5.954.131 offenbart eine Beförderungsvorrichtung zum Befördern wenigstens eines
Bohrlochmesswerkzeugs durch eine Erdformation, die von einem horizontalen
oder stark abgelenkten Bohrloch durchquert wird. Die Beförderungsvorrichtung
umfasst ein Paar bogenförmiger
Nocken, die an einem Stützelement
schwenkbar angebracht sind, Mittel zum Vorbelasten der gekrümmten Oberfläche jedes
Nockens in einen Kontakt mit der Bohrlochwand und Betätigungsvorrichtungen,
die funktional mit den einzelnen Nocken verbunden sind. An der Beförderungsvorrichtung
ist ein Bohrlochmesswerkzeug angebracht. Wenn eine Betätigungsvorrichtung in
einer ersten Richtung aktiviert wird, wird der mit der aktivierten
Betätigungsvorrichtung
verbundene Nocken geradlinig nach vorn verlagert, wobei die gekrümmte Oberfläche des
Nockens entlang der Bohrlochwand gleitet. Wenn eine Betätigungsvorrichtung in
einer zweiten Richtung aktiviert wird, zieht die aktivierte Betätigungsvorrichtung
den verbundenen Nocken nach hinten, wobei das Vorbelastungsmittel
die gekrümmte
Oberfläche
des Nockens dazu zwingt, an der Bohrlochwand festzusitzen. Sobald
der Nocken festsitzt, treibt eine weitere Bewegung der Betätigungsvorrichtung
sowohl die Beförderungsvorrichtung
als auch das Bohrlochmesswerkzeug längs des stark abgelenkten oder
horizontalen Bohrlochs nach vorn.
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Das
US-Patent Nr. 5.184.676 offenbart eine Vorrichtung mit Eigenantrieb
zum Verfahren längs
eines rohrförmigen
Elements, die motorisch angetriebene Räder zum Vortreiben der Vorrichtung,
ein Vorbelastungsmittel zum Vorbelasten der angetriebenen Räder in einen
Kontakt mit der Innenfläche
des rohrförmigen
Elements und ein Rückholmittel
zum Rückholen
der angetriebenen Räder
aus der Antriebsposition, damit die Vorrichtung von dem rohrförmigen Element
weggezogen werden kann, umfasst. Das Rückholmittel umfasst außerdem Mittel,
um die angetriebenen Räder
aus der Antriebsposition automatisch rückzuholen, wenn die Energie
für die
Vorrichtung weggenommen wird.
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Das
US-Patent Nr. 4.325.438 offenbart eine Transportvorrichtung, die
eine gewickelte elektrische Leitung enthält und geeignet ist, in einem
Bohrstrang positioniert zu werden. Die Transportvorrichtung ist mit
Greifnocken versehen, die mit der Innenwand des Bohrstrangs in Kontakt
gelangen können,
um eine Abwärtsbewegung
der Transportvorrichtung in dem Bohrstrang zu verhindern, wenn die
gewickelte elektrische Leitung aus der Transportvorrichtung herausgezogen
wird, jedoch zuzulassen, dass die Transportvorrichtung nach oben
gezogen wird.
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Das
US-Patent Nr.3.063.372 offenbart eine Perforiervorrichtung zur Verwendung
in Bohrlöchern mit
einem Zweigdurchgang, wobei die Vorrichtung einen Nockenstößel enthält, der
mit der Innenwand der Verrohrung in Kontakt gelangt und beim Erreichen der
Umgebung des Zweigs dazu dient, die Perforationsladungen der Vorrichtung
von dem Zweigdurchgang weg zu orientieren.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Ein
Aspekt der Erfindung sieht eine Vorrichtung zum wahlweisen Ergreifen
und Freigeben der Innenwand einer Rohrleitung vor, wie sie in Anspruch 1
offenbart ist.
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Ein
weiterer Aspekt der Erfindung sieht ein Verfahren zum Befördern eines
Werkzeugkörpers durch
eine Rohrleitung vor, wobei das Verfahren umfasst: (a) Bewegen eines
doppelseitigen Greifnockens, der die Innenwand der Rohrleitung sowohl
in Bohrlochabwärts-
als auch in Bohrlochaufwärtsrichtung
ergreifen kann, in einen Kontakt mit der Wand; (b) seitliches Verriegeln
einer Position des Nockens; und (c) Bewegen des Werkzeugkörpers in
axialer Richtung in Bezug auf den Nocken in einer ersten Richtung.
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Vorteile
von bevorzugten Implementierungen der Erfindung umfassen eines oder
mehreres des Folgenden: eine Vorrichtung, die als Werkzeugzentralisierer
dient, eine Vorrichtung, die die Innenwände einer kreisförmigen Röhre wie
etwa eines Bohrlochs oder eines Rohrs wahlweise ergreift oder freigibt, eine
Vorrichtung mit einem erweiterten Operationsbereich von Bohrlochgrößen, eine
Vorrichtung mit doppelseitigen Nocken, die sowohl in Bohrlochabwärts- als
auch in Bohrlochaufwärtsrichtung
in Eingriff gelangen kann, eine Vorrichtung, die eine ausgezeichnete
Leistung und Zuverlässigkeit
bietet, und eine Vorrichtung mit einem passiven Greifsystem.
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Weitere
Merkmale und Vorteile der Erfindung werden deutlich aus der folgenden
Beschreibung und den beigefügten
Ansprüchen.
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Kurzbeschreibung
der Zeichnungen
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1 ist
eine Querschnittsansicht der Gesamtarchitektur eines Bohrloch-Traktorbeförderungssystems.
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2 ist
eine dreidimensionale, perspektivische Ansicht der Erfindung.
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3 ist
eine vergrößerte, perspektivische Ansicht
eines der Gelenkmechanismen der Erfindung.
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4 ist
eine auseinander gezogene Ansicht der Elemente des in 3 gezeigten
Gelenkmechanismus.
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Die 5A und 5C sind
Seitenansichten der doppelseitigen Nockengeometrie, 5B ist eine
perspektivische Ansicht derselben.
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Die 6A, 6B und 6C sind
Seitenansichten, die die Greifwirkung des Nockens aufzeigen.
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Die 7A bis 7H sind
Seitenansichten, die den Vorgang der Nockenumkehr veranschaulichen.
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Die 8A, 8B und 8C sind
longitudinale Querschnittsansichten einer hydraulischen Ausführungsform
der Erfindung.
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Die 9A und 9B sind
longitudinale Querschnittsansichten einer hydraulischen Ausführungsform
der Erfindung in verschiedenen Betriebszuständen.
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10A ist eine Draufsicht der Erfindung in ihrem
vollständig
geöffneten
Zustand.
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10B ist eine längs
der Schnittlinie A-A in 9A aufgenommene
Querschnittsansicht einer hydraulischen Ausführungsform der Erfindung in
einem vollständig
geschlossenen Zustand.
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Die 11A bis 11E sind
longitudinale Querschnittsansichten einer hydraulischen Ausführungsform
der Erfindung, die schematisch die wesentlichen Betriebsprozesse
zeigt.
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Die 12A, 12B und 12C sind longitudinale Querschnittsansichten einer
elektromechanischen Ausführungsform
der Erfindung, die schematisch die wesentlichen Betriebsprozesse zeigt.
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Genaue Beschreibung
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Die
vorliegende Erfindung schlägt
ein verbessertes passives Greifsystem vor. Sie kann verwendet werden,
um ein Bohrlochmesswerkzeug oder ein anderes Bohrlochwerkzeug zu
zentralisieren und eine bidirektionale Bewegung zu ermöglichen, und/oder
kann einen größeren Operationsbereich von
Bohrlochgrößen haben
als Systeme des Standes der Technik. Die Erfindung ist eine Kombination
aus Greifnocken und einem Zentralisierer mit verriegelbarer Geometrie.
Sie kann verwendet werden, um zwei Hauptfunktionen zu erfüllen. Die
erste ist, als Werkzeugzentralisierer zu dienen. Die zweite ist,
die Innenwände
einer Röhre
wie etwa eines Bohrlochs oder eines Rohrs wahlweise zu ergreifen
oder freizugeben. In einer Ausführungsform
kann die Erfindung als Teil eines Bohrloch-Traktorbeförderungssystems verwendet
werden. Ihre Hauptelemente können
einen Greiferkörper
oder Greifkörper,
doppelseitige Nocken, Nockenfedern, Zentralisiererarme, Räder, eine
Nabe, eine Vorrichtung zum Öffnen/Schließen des
Zentralisierers und/oder eine Verriegelungsvorrichtung umfassen.
Die Arme und die Nabe können zu
Gelenkmechanismen kombiniert sein, die sich radial ausdehnen oder
zusammenziehen können, wenn
die Nabe in Bezug auf den Greifkörper
in der axialen Richtung gleitet. Diese Gelenkmechanismen verschaffen
einen erweiterten Operationsbereich, eine Zentralisierungswirkung
und dann, wenn die Nabe an Ort und Stelle verriegelt ist, eine Unterstützung der
Nocken bei ihrem Greifen. Die Vorrichtung zum Öffnen/Schließen des
Zentralisierers kann die Gelenkmechanismen wahlweise in Richtung
der Bohrlochwände
vorbelasten oder die Arme in den Greifkörper zurück zuzufahren. Die Nocken sind
an den Spitzen der Gelenkmechanismen, die mit der Bohrlochwand in
Kontakt kommen, angebracht. Die Nocken können verwendet werden, um die
Greifwirkung zu verschaffen. Da die Nocken doppelseitig sind, können sie
dazu verwendet werden, sowohl in Bohrlochabwärts- als auch in Bohrlochaufwärtsrichtung
in Eingriff zu gelangen. Um die Nocken in Kontakt mit der Rohrleitungswand
zu halten, können
Nockenfedern vorgesehen sein. Die Räder verringern die Reibung
zwischen den Armen und der Rohrleitungswand, wenn die Vorrichtung
nicht in Eingriff ist. Die Funktion der Verriegelungsvorrichtung
besteht darin, die die Nabe und somit die Geometrie des Zentralisierers
wahlweise zu verriegeln oder zu entriegeln. Alle diese Elemente
können
auf dem Greifkörper
angebracht sein.
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Die
Erfindung kann mit einem linearen Aktor, Schienen, einem Kompensator
und einem Elektronikblock so kombiniert sein, dass eine Traktorwerkzeugsonde
gebildet ist. Der Greifkörper
kann auf den Schienen der Sonde vor und zurück gleiten. Eine der Funktionen
des linearen Aktors kann das Hin- und Herbewegen des Greifkörpers in
Bezug auf die übrige
Sonde sein. Der Kompensator sorgt für eine Druckkompensation der
inneren Volumen und stellt das für
den Betrieb des Greifers erforderliche Fluid bereit. Der Elektronikblock
kann den Elektromotor für den
linearen Aktor und die Verriegelungsvorrichtung antreiben und steuern.
In einem kompletten Traktorwerkzeug können zwei oder mehr Sonden
verwendet werden, um eine kontinuierliche Bewegung des Traktors
zu ermöglichen.
Außerdem
kann das Traktorwerkzeug eine Elektronikkartusche und einen Bohrlochmesskopf,
der das Werkzeug mit dem Bohrlochmesskabel verbindet, enthalten.
Es kann auch zusätzliche
Hilfsvorrichtungen enthalten. Das Traktorwerkzeug kann an anderen
Bohrlochmesswerkzeugen, die es längs
des Bohrlochs befördern
kann, befestigt sein.
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In
einer Ausführungsform
kann die auch als Greifer bezeichnete Erfindung Teil eines Bohrloch-Traktorbeförderungssystems
sein, Eine mögliche
Ausführungsform
des Traktorsystems in einem Werkzeugstrang ist in 1 schematisch
gezeigt. Der in der Figur gezeigte Werkzeugstrang umfasst einen
Bohrlochmesskopf 4, der den Werkzeugstrang mit dem Bohrlochmesskabel 2 verbindet,
eine Hilfseinrichtung 6, eine Elektronikkartusche 8,
zwei mechanische Traktorsonden 10 und mehrere Bohrlochmesswerkzeuge 12.
Die Elektronikkartusche 8 und die zwei mechanischen Sonden 10 bilden
das Bohrloch-Traktorbeförderungssystem.
Die Elektronikkartusche 8 ist für die Kommunikation mit der
Oberflächeneinrichtung
und anderen Werkzeugen in dem Werkzeugsstrang, die Versorgung der
Bohrlochmesswerkzeuge mit Energie und die Steuerung der mechanischen
Sonden 10 verantwortlich. In einer anderen Ausführungsform
sind die Elemente des Traktorsystems nicht miteinander verbunden
und können Bohrlochmesswerkzeuge 12 zwischen
sich haben, wie in 1 gezeigt ist.
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In
einer weiteren Ausführungsform
kann der mit dem Bezugszeichen 20 bezeichnete Greifer Teil einer
mechanischen Sonde 10 sein. Weitere Elemente der mechanischen
Sonde können
einen Elektronikabschnitt 14, einen Linearaktorabschnitt 16,
einen Schienenabschnitt 18, einen Kompensatorabschnitt 22 und
einen unteren Kopf 24 umfassen. Der Greifer 20 gleitet
innerhalb des Schienenabschnitts 18 vor und zurück und ist
mit dem Linearaktorabschnitt 16 und dem Kompensatorabschnitt 22 durch
Schubstangen 26 und 28 verbunden. Der Greifer 20 und
die Linearaktor-, Schienen- und Kompensatorabschnitte 16, 18 und 22 sind
mit Öl
gefüllt,
während
der Elektronikabschnitt 14 und der untere Kopf 24 typischerweise
mit Luft gefüllt
sind. Trennwände 30 und 48 trennen
die mit Öl
und mit Luft gefüllten
Abschnitte des Werkzeugs und sorgen für eine elektrische Verbindung
zwischen diesen Abschnitten. Die Rolle des linearen Aktors 16 besteht
darin, den Greifer 20 längs der
Schienen 18 hin- und her zu bewegen. In dieser Ausführungsform
sind die Hauptelemente des linearen Aktors 16 ein Motor 32,
ein Getriebe 34, eine Kugelumlaufspindel 36 und
eine Kugelmutter 38. Die Kugelmutter 38 ist an
der Schubstange 26 angebracht. Der Motor 32 ist
die Hauptquelle mechanischer Energie für das Werkzeug. Die Energie-
und Steuerschaltungen für
den Motor können
sich in dem Elektronikabschnitt 14 befinden. Die Kugelumlaufspindel 36 und
die Kugelmutter 38 setzen die Drehbewegung an der Abtriebswelle
des Getriebes 34 in eine geradlinige Bewegung um. Wenn
sich der Motor 32 vor und zurück dreht, bewegt sich die Kugelmutter 38 auf
der Kugelumlaufspindel 36 hin und her. Diese Hin- und Herbewegung
wird durch die Schubstange 26 auf den Greifer 20 übertragen.
Die Schubstange 26 enthält
außerdem
einen Spannkolben 42, der beim Aktivieren des Greifers 20 als
Quelle hohen Drucks dient. Eine kompensatorseitige Schubstange 28 ist
hauptsächlich
für elektrische
und hydraulische Verbindungen zwischen dem Greifer 20 und
dem übrigen
Werkzeug verantwortlich. Dies ist durch den Draht 44 angedeutet.
Es sei angemerkt, dass der Greifer 20 Bohrlochfluid ausgesetzt
ist. Die Schubstangen 26 und 28 müssen wiederholt
die mit Öl
gefüllten
Abschnitte des Werkzeugs verlassen, in die Bohrlochfluide gelangen
und danach in das Werkzeug zurückkehren.
Dynamische Dichtungen 40 und 46 verhindern jegliches
Eindringen von Bohrlochfluiden in das Werkzeug. Die Funktion des
Kompensators 22 besteht darin, eine Druckkompensation vorzunehmen
und das für
die Betätigung
des Greifers 20 erforderliche Hydraulikfluid bereitzustellen.
Der Kompensator 22 ist vom Kolbentyp, dessen Hauptelemente
ein Kolben 50, eine Feder 52 und dynamische Dichtungen 54 sind.
Mit Ausnahme des Greifers 20 sind alle anderen Elemente
der mechanischen Sonde bereits offenbart worden und in Ausführungsformen,
die den in 1 gezeigten gleichen, im Handel erhältlich.
Diese Vorrichtungen werden hier besprochen, weil ihr Vorhandensein
bei der Erläuterung
der Arbeitsweise der Erfindung hilfreich ist.
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Im
Allgemeinen umfasst die Erfindung einen Greifkörper, doppelseitige Nocken,
Räder,
Vorbelastungsfedern, Zentralisierer-Gelenkmechanismen, eine Nabe,
Vorrichtungen zum Öffnen/Schließen des Zentralisierers
und eine Verriegelungsvorrichtung. Eine dreidimensionale Ansicht
einer möglichen
Ausführungsform
der Erfindung ist in 2 gezeigt, wo der Greifkörper mit
dem Bezugszeichen 60 bezeichnet ist. An dem Greifkörper 60 und
an einer Nabe 64, die in Bezug auf den Greifkörper 60 gleiten
kann, sind drei Gruppen von Gelenkmechanismen 62 befestigt. Der
Greifkörper 60 ist
mit Schubstangen 26 und 28 an den anderen Teilen
des Werkzeugs (nicht gezeigt) befestigt. Eine vergrößerte Ansicht
einer der Gelenkmechanismen 62 ist in 3 gezeigt.
Die Gelenkmechanismen 62 sind aus einem ersten Arm 66,
einem zweiten Arm 67 und Zapfen 68, die den ersten
Arm 66 und den zweiten Arm 67 an dem Greifkörper 60 und
an der Nabe 64 befestigen, zusammengesetzt. Die Nocken 70 und
die Räder 72 sind
an einer gemeinsamen Achse 74, die auch die zwei Arme 66 verbindet,
angebracht. Eine mögliche
Anordnung der Elemente, die sich an der Spitze des Gelenkmechanismus 62 befinden,
ist in 4 gezeigt. Die Räder 72 können sich
auf der Achse 74 frei drehen. Die Nocken 70 können sich
ebenfalls auf der Achse 74 drehen, jedoch werden sie durch
Vorbelastungsfedern (in der Figur nicht gezeigt), die in Schlitzen 76,
die in die Arme 66 geschnitten sind, in einer nach außen weisenden
Richtung orientiert. Die Räder 72 und
die Nocken 70 sind durch Abstandsstücke 78, die eine direkte
Reibungswechselwirkung zwischen den Rädern 72 und den Nocken 70 verhindern,
getrennt. Die Achse 74 ist durch einen Haltering 79 an
Ort und Stelle festgehalten.
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Die
Form der Nocken 70 ist ein wichtiges Merkmal der Erfindung.
Die Form wird verwendet, um sowohl die Greifwirkung als auch die
Bidirektionalität zu
verschaffen. Ein bidirektional greifender Nocken ist in den 5A, 5B und 5C gezeigt. 5A ist
eine Vorderansicht, während 5B eine dreidimensionale
Ansicht des Nockens wiedergibt. Die Geometrie des Nockens ist durch
einen konstanten Kontaktwinkel, der durch den Buchstaben α in den 5A und 5C bezeichnet
ist, gekennzeichnet. Der Kontaktwinkel ist als Winkel zwischen einer
Linie, die die Mitte des Nocken-Drehzapfens mit dem Kontaktpunkt
zwischen der Nockenoberfläche und
einer Tangentialebene verbindet, und der Normalen zu jener Ebene,
die durch die Nockenachse geht, definiert. Der Vorteil dieses Nockens
ist, dass sich der Kontaktwinkel nicht mit dem Ort des Kontaktpunkts
an der Nockenoberfläche
verändert,
was eine konsistente Greifkraft sicherstellt.
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Obwohl
der konstante Winkel die Geometrie für die in 4 gezeigte
Ausführungsform
ist, können
auch andere Geometrien wie etwa exzentrische Räder (in 5C gezeigt)
oder Nocken mit veränderlichem
Kontaktwinkel konstruiert sein und eine ähnliche Funktionalität bieten.
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Die
Kombination aus dem doppelseitigen Nocken 70 und den Rädern 72 ist
ein wichtiges Merkmal der Erfindung. Ihre verschiedenen Möglichkeiten der
Wechselwirkung mit der Bohrlochwand bestimmen die wichtigsten Funktionen
der Erfindung einschließlich
ihrer Fähigkeit
als Zentralisierer zu dienen, ihrer Fähigkeit die Bohrlochwand zu
ergreifen und ihrer Fähigkeit
zur Richtungsumkehr. Die Wechselwirkung des Nockens 70 und
der Räder 72 mit
der Bohrlochwand ist in den 6A, 6B und 6C erläutert. 6B zeigt
einen statischen Kontakt zwischen dem Nocken/Rad-System und der
Bohrlochwand 150. Der Kontakt wird als statischer Kontakt
beschrieben, weil keine Axialkräfte
(zur Bohrlochmittellinie parallele Kräfte) auf die Achse 74 ausgeübt werden.
Auf die Achse 74 wird durch eine Zentralisierungsvorrichtung,
die in der Figur nicht gezeigt ist und später näher besprochen wird, eine radiale,
zentralisierende Kraft FC 152 ausgeübt. Außerdem wird
eine viel kleinere Kraft FS 154,
die die Resultierende der Wirkung von zwei Nockenfedern (in der
Figur nicht gezeigt) ist, auf die Nockenoberfläche ausgeübt. Die Funktion der Nockenfedern
besteht darin, den Nocken 70 in einem ständigen Kontakt
mit der Bohrlochwand 150 zu halten. Die zentralisierende
Kraft FC lässt eine Reaktionskraft FN 156 am Kontaktpunkt zwischen dem
Rad 72 und der Wand 150 entstehen. Der Nocken 70 kontaktiert
ebenfalls die Wand 150, jedoch an einem anderen Kontaktpunkt.
Wie in 5A erläutert ist, entsteht dieser
Kontaktpunkt stets in einem Winkel α zur Richtung der Normalen. Die
Kraft an dem Punkt, an dem der Nocken 70 die Wand kontaktiert,
ist mit FRS 158 bezeichnet. Es
sei angemerkt, dass diese Kraft viel kleiner ist als FC 152, da
die durch die Nockenfeder ausgeübte
Kraft FS viel schwächer ist als die durch die
Zentralisierungsvorrichtung ausgeübte Kraft FC.
Somit trägt
in diesem Fall das Rad 72 den Hauptteil der radialen Last.
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Nun
sei das Ausüben
einer nach rechts weisenden axialen Kraft FR 160 auf
die Achse 74 betrachtet. Dieser Fall ist in 6C gezeigt.
Die axiale Kraft erzeugt eine Tendenz des gesamten Systems, sich
nach rechts zu bewegen, und lässt
an beiden Kontaktpunkten an dem Rad 72 und dem Nocken 70 Reibungskräfte entstehen.
Unter dem Einfluss der axialen Kraft FR 160 beginnt
das Rad 72 an der Bohrlochwand 150 zu rollen,
wie durch den Pfeil 164 angegeben ist. Da Rollkontakte
durch sehr kleine Reibungskoeffizienten gekennzeichnet sind, ist
der Reibungswiderstand infolge der Wechselwirkung zwischen dem Rad
und der Bohrlochwand vernachlässigbar.
Aus diesem Grund ist er in 7C nicht
gezeigt. Der andere Kontaktpunkt entsteht zwischen dem Nocken 70 und
der Bohrlochwand 150. Er ist durch Gleitreibung gekennzeichnet
und besitzt folglich einen viel größeren Reibungskoeffizienten.
Dieser Kontakt erzeugt dennoch keinen großen Reibungswiderstand. Der
Grund dafür
ist; dass die Reibungskraft FFR 162 danach
strebt, den Nocken im Uhrzeigersinn und somit außer Kontakt mit der Bohrlochwand 150 zu
drehen. Somit wirken die Federkraft FS 154 und
die Reibungskraft FFR 162 einander
entgegen, was zu einem minimalen Reibungswiderstand führt. Ein
weiterer Grund für
die kleine Größe von FFR ist, dass die radiale Kraft FS,
die sie erzeugt, ziemlich klein ist. Zusammengefasst erzeugt die
Bewegung des Nocken/Räder-Systems
nach rechts eine sehr geringe Reibungswechselwirkung zwischen der
Spitze des Gelenkmechanismus 62 (4) und der
Bohrlochwand 150. Dies führt praktisch zu einem freien
Rollen des Greifers in Bezug auf die Bohrlochwand 150,
wenn er nach rechts geschoben wird. Es sei außerdem angemerkt, dass die
Achse 74 während
dieser Rollbewegung in einem im Wesentlichen konstanten Abstand
von der Bohrlochwand bleibt.
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Das
Ausüben
einer axialen Kraft FP 166 in der
entgegengesetzten (nach links weisenden) Richtung ist in 6A gezeigt.
Wenn sich die Bewegungsrichtung ändert,
entstehen Reibungskräfte
an allen Kontaktpunkten. Die Reibungskraft, die in 6C danach
strebt, den Nocken 70 im Uhrzeigersinn und folglich von
der Wand 150 weg zu drehen, zwingt nun den Nocken 70,
sich entgegen dem Uhrzeigersinn zu drehen, wie durch den Pfeil 172 angegeben
ist. Die Geometrie des Nocken 70 ist derart (5), dass dann, wenn er sich um seine Achse dreht,
sein Kontaktradius (der als Abstand zwischen dem Kontaktpunkt und
der Achse der Nockenachse definiert ist) entweder zunimmt oder abnimmt.
In diesem Fall nimmt er zu. Somit wird der Nocken 70, wenn
er sich dreht, infolge der Reibungskraft FFP 176 im
Kontaktpunkt an der Bohrlochwand 150 verkeilt. Außerdem wird
sein Kontaktradius größer als
der Radius der Räder 72,
wobei die Räder 72 außer Kontakt mit
der Bohrlochwand gelangen. Es sei angemerkt, dass dieser Vorgang
auch erfordert, dass sich die Achse 74 von der Bohrlochwand
weg bewegt, wie durch die mit Δh 170 bezeichnete
Abstandsänderung angegeben
ist. Diese Abstandsänderung
beinhaltet gewöhnlich
eine Zunahme der Größe der radialen Kraft.
In 6A ist dies durch die Addition der Kraft FL zu der vorhandenen Zentralisierungskraft
FC 168 gezeigt. Nach dem Abheben
der Räder
von der Wandoberfläche
wird die gesamte radiale Last durch den Nocken 70 getragen.
Dies führt
wiederum zu höheren
normalen Kontaktkräften
und folglich zu einer höheren
Reibung. Höhere
Reibungskräfte
verkeilen den Nocken härter
an der Wand, was zu noch höheren
Reibungskräften
führt und
so weiter. Dies ist ein selbsttätiger
Prozess, der zu einer extrem hohen radialen Kontaktkraft führen kann.
Die gilt vor allem dann, wenn durch irgendeine mechanische Verriegelungsvorrichtung
(nicht gezeigt) verhindert wird, dass sich die Achse 74 von
der Bohrlochwand weg bewegt. Im letzten Fall hört das Rollen des Nockens 70 in
Bezug auf die Bohrlochwand auf, wobei die einzige Möglichkeit
für eine
Relativbewegung zwischen dem Nocken und der Bohrlochwand über Gleitreibung
besteht. Ein mittlerer Reibungskoeffizient in dem Kontaktpunkt zwischen
dem Nocken 70 und der Bohrlochwand 150, kombiniert
mit der sehr großen
Kraft FN 174, kann eine Reibungskraft
FFP 176 erzeugen, die groß genug
ist, um jegliches relatives Gleiten zwischen dem Nocken 70 und
der Bohrlochwand 150 zu verhindern. In diesem Fall ergreift
der Greifer (20 in 1) die Bohrlochwand
und wird an Ort und Stelle verankert.
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Die 7A bis 7H zeigen
die Umkehr des Nockens 70, die dann eine Richtungsänderung des
Traktorvorgangs ermöglicht.
Der Nockenumkehrprozess gleicht dem Prozess des Ergreifens der Ummantelung,
der in Gegenüberstellung
mit 6A erläutert
worden ist. Jedoch ist die vertikale Verlagerung der Achse 74 in
diesem Fall nicht beschränkt.
In der in 7A gezeigten Position des Nocken/Rad-Systems
kann sich das System frei nach links bewegen und, falls erzwungen,
in einen Eingriff nach rechts gelangen. Der Nockenumkehrprozess folgt
in seinem Anfangsstadium den in 6A erläuterten
Ereignissen. Auf die Nockenachse 74 wird eine axiale Kraft
FR 160 ausgeübt. Durch die Neigung des Nockens 70 in
Bezug auf die Bohrlochwand 150 zu gleiten, wird dann eine
Reaktions-Reibungskraft μFRS 162 erzeugt. Die Kräfte FR und μFRS drehen den Nocken 70 in der durch
den Pfeil 164 angegebenen Richtung. Die Drehung des Nockens 70 im
Uhrzeigersinn versucht, den Kontaktradius des Nockens zu vergrößern, was
die Achse 74 nach oben schiebt. Da der Räderradius
kleiner als der Kontaktradius des Nockens 70 ist, gelangen
die Räder 72 außer Kontakt mit
der Bohrlochwand. Diese Ereignisse sind in 7B gezeigt,
wobei die axiale Kraft auf die Achse 74 mit FP 166 bezeichnet
ist. Dies gibt die Zunahme der axialen Kraft an, die erforderlich
ist, um die Achse 74 nach oben zu schieben und den Nocken
in eine solche Richtung zu rollen, dass sein Kontaktradius zunimmt.
Die nächste
Phase der Drehung des Nockens ist in 7C gezeigt.
Diese Figur ist das Spiegelbild von 6A. Wie
mit Bezug auf 6A erläutert worden ist, hält die Drehung
des Nockens 70 an, wobei der Nocken die Ummantelung ergreift,
wenn die Achse 74 radial an Ort und Stelle verriegelt ist. Umgekehrt
bleibt in 7C die Achse 74 unverriegelt,
wobei sich die Drehung des Nockens 70 fortsetzt. Dieser
Prozess führt
zu dem in 7D gezeigten Fall. In dieser
Position nimmt der Nocken 70 bei seinem größten Kontaktradius
Kontakt auf und befindet sich am Wendepunkt, an dem er umklappt
bzw. umkehrt. 7E zeigt den Moment genau nach
dem Umklappen des Nockens jenseits seines größten Radius. Es sei angemerkt,
dass der Wert der axialen Kraft, die wieder durch FR 160 angegeben
ist, stark abgefallen ist. Ab diesem Punkt wirken die Kräfte FC, FN und FR alle so, dass sie die Drehung des Nockens fortsetzen,
die aus diesem Grund sehr schnell vor sich geht. In den 7F und 7G sind
aufeinander folgende Positionen des Nockens gezeigt. Abschließend gelangt
der Nocken in die in 7H gezeigte Position, die genau
dieselbe wie die in 6C gezeigte ist. Ab diesem Punkt
bewegt sich die Nocken/Rad-Anordnung mit sehr kleinem Widerstand
in Bezug auf die Bohrlochwand 150, wie mit Bezug auf 6C erläutert worden
ist. Die schließt
die Umkehr des Nockens 70 ab. Es sei angemerkt, dass sich
das Nocken/Rad-System nun frei nach rechts bewegt und in Eingriff
gelangt, wenn der Versuch unternommen wird, es nach links zu bewegen,
solange die radiale Position der Achse 74 verriegelt oder
fixiert ist. Dies ist genau das Gegenteil von der in 7A gezeigten
Position. Somit besitzt die Umkehr des Nockens 70 die Auswirkung,
dass die Richtung des Traktorvorgangs geändert wird.
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Neben
den oben erläuterten
Elementen umfasst der Greifer (20 in 1)
außerdem
eine Vorrichtung zum Öffnen/Schließen des
Zentralisierers und eine Verriegelungsvorrichtung. Es gibt eine
Anzahl möglicher
Ausführungsformen
für diese
Vorrichtungen einschließlich,
jedoch nicht darauf begrenzt, eines vollständig hydraulischen Systems,
eines elektromechanischen Systems und Kombinationen dieser Systeme.
Die Ausführungsform
eines vollständig hydraulischen
Systems für
die Vorrichtung zum Öffnen/Schließen des
Zentralisierers und die Verriegelungsvorrichtung ist in den 8–11 ausführlich
gezeigt. Die Ausführungsform
eines elektromechanischen Systems ist in 12 schematisch
gezeigt.
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Der
obere Abschnitt der hydraulischen Ausführungsform des Greifers ist
in 8A gezeigt. 8B ist
eine Fortsetzung von 8A, während 8C eine
Fortsetzung von 8B ist. Der Greifkörper 60 ist
mit anderen Teilen des Traktorwerkzeugs (in 8 nicht
gezeigt) durch Schubstangen 26 an der Oberseite und 28 an
der Unterseite verbunden. Wie oben erläutert worden ist, werden die Schubstangen
dazu verwendet, den Greifer in dem Schienenabschnitt (18 in 1)
hin- und herzubewegen und elektrische und hydraulische Verbindungen herzustellen.
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Die
in 8 gezeigte Ausführungsform des Greifers kann
in mehrere Hauptabschnitte, die von ihrer Funktionalität abhängen, unterteilt
werden. Diese Hauptabschnitte sind von oben nach unten eine Antriebsstangenbefestigung 80,
ein Hydraulikblock 90 zum Öffnen/Schließen, ein
Hochdruckspeicher 100, ein Gelenkmechanismenabschnitt 110,
eine Greiferbetätigungsvorrichtung 120,
ein Verriegelungshydraulikblock 130 und eine Kompensatorstangenbefestigung 140.
Diese Elemente werden weiter unten näher besprochen.
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Die
am Hin- und Herbewegen des Greifers längs der Schienen beteiligten
Kräfte
sind gleich der Zugkraft die das Traktorwerkzeug erzeugt, und können groß sein.
Daher sollte der Befestigung der Schubstangen 26 und 28 an
dem Greifkörper 60 besondere
Aufmerksamkeit geschenkt werden. Die Antriebsabschnittbefestigung
besteht aus einer geteilten Klemme 83 und einer Endkappe 82,
die mit Bolzen 84 an dem Greifkörper 60 befestigt
ist. Der Durchgang 81 in der Schubstange 26 wird
für die
Fluidverbindung zwischen dem Greifer und einem (in 8 nicht
gezeigten) Spannkolben verwendet, was später erläutert wird. Zum Abhalten äußerer Bohrlochfluide
von den Innenvolumen des Werkzeugs werden statische Dichtungen 85 verwendet.
Die Erfindung weist außerdem
mehrere gleichartige Befüllanschlüsse 86 auf,
die zum anfänglichen
Befüllen des
Werkzeugs mit Öl
für Druckmessungen
und die Inspektion verwendet werden.
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Der
Hydraulikblock 90 zum Öffnen/Schließen umfasst
einen Hydraulikblockkörper 96,
ein Magnetventil 92, Rückschlagventile 98 und
eine Kontaktbaugruppe 94. Die Letztere wird verwendet,
um dem Magnetventil 92, das durch die in dem Elektronikblock
(14 in 1) befindlichen Steuerschaltungen
wahlweise geöffnet
oder geschlossen werden kann, elektrische Energie zuzuführen. Die
Funktion der Rückschlagventile 98 besteht
darin, den Fluidfluss in die richtige Kammer des Greifers zu leiten. Eine
ausführlichere
Beschreibung der Rolle der verschiedenen Hydraulikkomponenten wird
später
mit Bezug auf 11 gegeben.
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Der
dritte Hauptabschnitt, der in 8 gezeigt
ist, ist der Hochdruck speicher 100. Er befindet sich in
der Kammer 108 des Greifkörpers 60. Die Hauptelemente
des Hochdruckspeichers sind ein schwimmender Kolben 103 und
eine Feder 106. An dem Kolben 103 sind dynamische
Hochdruckdichtungen 102 angebracht, die den Hochdruckbereich 101 an
der Oberseite des Kolbens von dem Niederdruckbereich 105 an
der Unterseite trennen. Außerdem
ist in dem Kolben 103 ein Überdruckventil 104 angebracht.
Die Rolle des Ventils 104 besteht darin, den Maximaldruck
des Hochdruckspeichers 100 festzulegen.
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Der
nächste
Abschnitt des Greifers ist der Gelenkmechanismenabschnitt 110.
In der gezeigten Ausführungsform
nimmt dieser Abschnitt drei gleiche Gelenkmechanismen 62 (oben
in den 3–6 beschrieben) sowie die Zentralisierernabe 64 auf.
In anderen Ausführungsformen
kann der Gelenkmechanismenabschnitt 110 2, 4, 5 oder 6
Gelenkmechanismen aufweisen. Die Nabe 64 ist mit der Kolbenstange 118 durch
einen Bolzen 116 verbunden, der sicherstellt, dass die
Bewegung der Kolbenstange 118 auf die Nabe 64 übertragen
wird. Weitere Elemente dieses Abschnitts sind die Zusatzräder 112,
die sich an Naben 114 drehen. Diese Räder 112 werden verwendet,
um das Öffnen
der Arme bei Bohrlochgrößen kleinen
Durchmessers zu unterstützen.
Merkmale des Greifkörpers 60 in
diesem Abschnitt umfassen spezielle Ausnehmungen 115 und
Schlitze 117, die Raum für die Gelenkmechanismen schaffen,
wenn der Greifer vollständig
geschlossen ist. Das Zufahren der Gelenkmechanismen 62 in
den Greifkörper 60 wird
durch Studium von 9, die später besprochen
wird, verständlicher.
Außerdem
sind in 8 innere Durchgänge 107 gezeigt,
die für
die hydraulische Verbindung sowie für den Durchgang von elektrischen
Drähten
verwendet werden. Die Hydraulikverbindungen werden in 11 näher
besprochen.
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Die
Funktion der Greiferbetätigungsvorrichtung 120 besteht
darin, die Nabe 64 zum Gleiten in Bezug auf den Greifkörper 60 zu
zwingen, um dadurch die Gelenkmechanismen 62 in dem Greifkörper 60 zu öffnen oder
zu schließen.
Eine weitere Funktion der Betätigungsvorrichtung 120 besteht
darin, den großen
axialen Kräften
entgegenzuwirken, die durch die Nocken 70 erzeugt werden
können
und dann über
die Gelenkmechanismen 62 und die Nabe auf die Betätigungsstange 118 übertragen
werden. Die Betätigungsvorrichtung 120 ist
einem einfachwirkenden Hydraulikzylinder ähnlich. Sie besteht aus einem
Kolben 125, der an der Betätigungsstange 118 befestigt
ist. Der Kolben 125 gleitet in einer Innenbohrung 128 in
dem Greifkörper 60.
Der Kolben 125 trennt die Zylinderkammer 128 in
einen Niederdruckbereich 124 an der Oberseite des Kolbens 125 und einen
Hochdruckbereich 127 an der Unterseite. Dynamische Hochdruckdichtungen 126 verhindern
eine Fluidverbindung zwischen dem Niederdruckbereich 124 und
dem Hochdruckbereich 127. Außerdem dichten dynamische Dichtungen 122,
die in einer Dichtungskassette 121 angebracht sind, um
die Oberfläche
der Betätigungsstange 118 ab
und verhindern das Eindringen von äußerem Fluid in die Zylinderkammer 128.
Wenn der Druck im Bereich 127 den Druck im Bereich 124 übersteigt,
wird der Kolben 125 nach oben geschoben. Diese Bewegung
wird durch die Betätigungsstange 118 auf
die Nabe 64 übertragen,
die ihrerseits die Gelenkmechanismen 62 aus dem Greifkörper 60 treibt.
Wenn der Druck auf beiden Seiten des Kolbens 125 gleich
ist, drückt
die Feder 123 den Kolben 125 nach unten, was zum
Zufahren der Gelenkmechanismen 62 in den Greifkörper 60 führt.
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Der
Druck in der Betätigungsvorrichtung 120 wird
durch den Verriegelungshydraulikblock 130 gesteuert. Seine
Funktion besteht darin, die Durchlassöffnungen, die die Kammer 128 mit
dem übrigen Greifer
verbinden, zu öffnen
oder zu verschließen. Wenn
diese Durchlassöffnungen
verschlossen sind, ist das Fluidvolumen in der Betätigungsvorrichtung 120 eingeschlossen.
Da dieses Fluid (Öl
in einer Ausführungsform)
praktisch inkompressibel ist, ist die Auswirkung des Eingeschlossenseins
des Fluids, die Nabe 64 und somit die Geometrie der Gelenkmechanismen 62 an
Ort und Stelle zu verriegeln. Ähnlich wie
der oben besprochene Hydraulikblock 90 besteht der Verriegelungshydraulikblock 130 aus
einem Körper 132,
einem Magnetventil 134 und einer Kontaktbaugruppe 136,
die dem Magnetventil elektrische Energie liefert. Die Kontaktbaugruppe
ist über
den Draht 138, der durch ein Loch 139 in dem Greifkörper 60 verläuft, mit
anderen elektrischen Kontakten 141 verbunden.
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Der
Hauptabschnitt des Greifers ist die kompensatorseitige Schubstangenbefestigung 140,
die die Schubstange 28 mit dem Greifkörper 60 verbindet.
Diese Befestigung ist der Antriebsstangenbefestigung 80 sehr ähnlich.
Sie besteht aus einer Klemme 143 und einer Endkappe 144,
die durch Schrauben 145 mit dem Greifkörper 60 verschraubt
ist. Die Befestigung 140 weist ebenfalls statische Dichtungen 142 auf,
die die Innenvolumen des Greifer vor äußeren Fluiden isolieren. Die
kompensatorseitige Schubstangenbefestigung 140 bewirkt
außerdem
durch einen inneren Kanal 148 eine Ölverbindung mit dem Traktorwerkzeug-Niederdruckkompensator
(24 in 1). Der Hauptunterschied zwischen den
Stangenbefestigungen 80 und 140 ist das Vorhandensein elektrischer
Kontakte 142 bei der Befestigung 140. Diese Kontakte
werden verwendet, um den Magnetventilen 92 und 134 Energie
zuzuführen.
Diese Kontakte sind außerdem
durch Drähte 146,
die in dem Kanal 148 verlaufen, mit dem Elektronikblock
(14 in 1) verbunden.
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In 8 sind die Gelenkmechanismen 62 in einer
vollständig
geöffneten
Position gezeigt. Diese entspricht der obersten Position der Nabe 64 und
des Kolbens 125. Wie oben erwähnt worden ist, ist einer der
Vorteile eines Greifers gemäß verschiedenen Ausführungsformen
der Erfindung seine Fähigkeit, einen
großen
Bereich von Bohrlochgrößen abzudecken.
Um dies zu erreichen, können
sich die Gelenkmechanismen 62 vollständig in den Greifkörper 60 einklappen.
Die Gelenkmechanismen 62 sind außerdem in der Lage, irgendeine
Zwischenposition zwischen ihrem vollständig geöffneten und ihrem vollständig geschlossenen
Zustand einzunehmen. Dies ist in den 9A und 9B aufgezeigt. 9A zeigt
dieselben Elemente des Greifers, die in 7B beschrieben
worden sind, wobei sich die Gelenkmechanismen 62 in der
vollständig
geschlossenen Position befinden. 9B zeigt
andererseits die Gelenkmechanismen 62 in einer Zwischenposition.
Es sei angemerkt, dass in 9A die
Arme 66 vollständig
in die Ausnehmungen 115 im Greifkörper zurückgezogen sind. Sogar die Nocken 70 sind
hinter den Umriss des Greifkörpers 60 zurückgezogen.
Es sei außerdem
angemerkt, dass die Nabe 64 mit der Dichtungskassette 121 in
Kontakt ist und die Betätigungsstange 118 sich
vollständig
innerhalb der Zylinderkammer 128 befindet. In 9B ist
die Betätigungsstange
um die Strecke, die in 9B mit "Hub" bezeichnet
ist, nach oben ausgefahren. Dies hat die Gelenkmechanismen 62 aus
den Ausnehmungen 115 im Greifkörper 60 heraus und
zu ihrem Ausdehnen nach außen
in der radialen Richtung gezwungen. Eine Weiterbewegung der Betätigungsstange 118 bewirkt,
dass die Gelenkmechanismen 62 noch weiter ausfahren. Dieser
Prozess der Ausdehnung nach außen
kann sich fortsetzen, bis der Hub der Stange 118 erschöpft ist
oder die Feder 123 fest zusammengedrückt ist.
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In
der Querschnittsansicht von vorn des in 9A gezeigten
Greifers ist das Ausmaß der
radialen Ausdehnung, die von dem Greifer erreicht werden kann, nur
schwer zu erkennen. Dies ist in 10 deutlicher
gezeigt. 10A zeigt eine Draufsicht des Greifers
in seinem vollständig
geöffneten
Zustand. 10B andererseits zeigt einen
Querschnitt durch die Mitte des Greifers (in 9A mit 10B-10B bezeichnet), wenn er vollständig geschlossen
ist. 10A zeigt, dass die radialen
Abmessungen des Greifers ein Mehrfaches der Einhüllenden des Greifkörpers 60 erreichen
können. 10A zeigt auch eine andere Ansicht der Elemente
der Gelenkmechanismen 62, die in den 3 und 4 erläutert worden
sind. Es sei außerdem
die Dreikeulenform des Greifkörpers 60 hervorgehoben. Diese
Form ist erforderlich, weil der Greifer in dem Schienenabschnitt
(18 in 1) gleiten muss. Der Raum 149 zwischen
den Keulen und dem Kreis 147, der durch die Umrisse des
Greifkörpers
definiert ist, ist von den Schienen, auf denen der Greifer gleitet, belegt. 10B zeigt außerdem,
wie die Nocken 70, die Räder 72, die Achsen 74 und
die anderen Elemente, die sich an den Spitzen der Gelenkmechanismen 62 befinden,
in dem Greifkörper 60 sitzen.
Es sei angemerkt, dass dann, wenn die Gelenkmechanismen vollständig geschlossen
sind, sich die Nocken 70 an der Mittellinie des Greifkörpers treffen.
Der Querschnitt in 10B zeigt außerdem drei der Öl- und Drahtverbindungsdurchgänge 107,
die in dem Greifkörper 60 herausgearbeitet
sind.
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Das
Funktionsprinzip der in den 8–10 gezeigten Ausführungsform der Erfindung ist
in den 11A bis 11C erläutert. Diese
Figur zeigt eine vereinfachte Darstellung der Ausführungsform
der Erfindung, Die Vereinfachung dient der Klarheit beim Erläutern des
Funktionsprinzips. In 11 ist nur einer
der Gelenkmechanismen 62 gezeigt, da alle Gelenkmechanismen
in einer im Wesentlichen gleichen Weise arbeiten. Ähnlich ist
nur eine der Schienen des Schienenabschnitts 18 gezeigt.
Die 11A bis 11C zeigen
außerdem
die Hydraulikverbindungen zwischen verschiedenen Abschnitten des
Greifers. Die in den 11A bis 11C verwendeten Bezugszeichen
sind dieselben wie in den oben erläuterten Figuren.
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11A zeigt die Erfindung in ihrem anfänglichen,
antriebslosen Zustand. In diesem Zustand sind die Gelenkmechanismen 62 vollständig in
den Greifkörper 60 zugefahren.
Dieser Zustand entspricht der Querschnittsansicht des in 10B gezeigten Greifers. Wenn sich das Traktorwerkzeug
in einem horizontalen Abschnitt eines Bohrlochs befindet und der
Greifer geschlossen ist, liegt der Traktorwerkzeugkörper am
Boden des Bohrlochs. Es sei angemerkt, dass in 11A beide Magnetventile 92 und 134 nicht
gespeist und offen sind. Das Magnetventil 134 ermöglicht eine
Hydraulikverbindung zwischen Kammern 101 des Hochdruckspeichers
(100 in 8B) und 128 der Greiferbetätigungsvorrichtung
(120 in 8B). Das andere Magnetventil 92 und
die Rückschlagventile 95, 97, 98 und 99 ermöglichen
eine Verbindung zwischen der Kammer 101, der Spannkolbenkammer 180 und, über die
Schubstange 28, dem Kompensationsabschnitt des Werkzeugs
(22 in 1). Somit besitzen alle Innenvolumen
des Greifers denselben Druck, der gleich dem durch den Traktorwerkzeugkompensator
(22 in 1) erzeugten Druck ist. In diesem
Fall wird der Kolben 102 durch die Feder 106 in
seiner obersten Position gehalten, während der Kolben 125 durch
die Feder 123 nach unten gedrückt wird. Die Nabe 64 befindet
sich ebenfalls ganz unten, während
die Betätigungsstange 119 vollständig in
den Greifkörper 60 eingefahren
ist. Über
den Kolben 125, die Betätigungsstange 119 und
die Nabe 64 übt
die Feder 123 eine Schließkraft auf die Gelenkmechanismen 62 aus
und hält
sie in den Greifkörper 60 eingefahren. Somit
erstrecken sich die Gelenkmechanismen 26 nicht über die
Umrisse des Greifkörpers 60 hinaus, was
dem in 9A gezeigten Fall entspricht.
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11B demonstriert eine Funktion des Greifers, die
darin besteht, das Traktorwerkzeug in dem Bohrloch zu zentralisieren.
Die Zentralisierung wird durch Herausdrücken der Gelenkmechanismen 62 aus
dem Greifkörper
in radialer Richtung, bis sie das Werkzeug von der Bohrlochwand
abheben und es in der Mitte der Bohrung positionieren, erreicht. Dieser
Prozess beginnt mit dem Speisen des Magnetventils 92, das
durch den Pfeil 186 angegeben ist, Als Nächstes wird
der Greifer (20 in 1) durch
den Linearaktorabschnitt (16 in 1) nach
oben gezogen. Anfänglich
wandert der Spannkolben 42 mit dem Greifer und wird durch
eine Spannfeder 182 in seiner obersten Position gehalten.
Wenn sich der Greifer nach oben bewegt, kommt der Spannkolben 42 mit
dem Ende der Kugelumlaufspindel 36 in Kontakt, was eine
weitere Aufwärtsbewegung
des Kolbens 42 verhindert. Da sich die Bewegung des Greifers 60 fortsetzt,
nimmt das Volumen der Kammer 180 in der Schubstange 26 ab.
Der Druck des in dieser Kammer eingeschlossenen Fluids nimmt zu,
was durch den Pfeil 192 angegeben ist. Das in dem Greifer
verwendete Fluid ist im Wesentlichen inkompressibel (Öl in einer
Ausführungsform),
weshalb es seinen Weg aus der Kammer erzwingt. Da das Magnetventil 92 geschlossen
ist, ist der einzig mögliche
Weg für
das Fluid, durch das Rückschlagventil 97 in
die Kammer 101 zu entweichen. Aus der Kammer 101 bewegt
sich das Hochdruckfluid in den Durchgang 123 und durch
das Magnetventil 134 in die Kammer 128. Der Hochdruck
in der Kammer 101 drückt
den Kolben 102 nach unten, wodurch die Feder 106 zusammengedrückt wird.
Gleichzeitig schiebt der Druck in der Kammer 128 den Kolben 125 nach
oben. Der auf den Kolben 125 ausgeübte Druck erzeugt die axiale
Kraft 190, die in der Figur mit FA bezeichnet
ist. Die Letztere wird durch Gelenkmechanismen 62 übertragen,
wodurch die radiale Zentralisierungskraft 152, die in den 6A, 6B, 6C, 7A bis 7H, 11A, 11B und 11C mit FC bezeichnet
ist, erzeugt wird. Wenn der Druck in der Kammer 180 zunimmt,
wird die Zentralisierungskraft FC groß genug,
um das Gewicht des Werkzeugs zu überwinden
und das Werkzeug von der Bohrlochwand abzuheben. Dankt der Radialsymmetrie
der Gelenkmechanismen 62 (siehe 2) und dank
der Tatsache, dass sie alle an derselben Nabe 64 befestigt
sind, bewegt sich der Werkzeugkörper
zur Mitte des Bohrlochs. Wenn das Werkzeug in der Mitte des Bohrlochs
positioniert ist, hält
das Pumpen von Fluid durch die Stange 26 an. In diesem
Zustand ist der Greifer 20 bereit, seine Funktion als Werkzeugzentralisierer
auszuüben.
Es sei angemerkt, dass, obwohl der Greifer 20 radiale Kräfte ausübt, die
das Werkzeug zentralisieren, die Geometrie der Gelenkmechanismen
nicht verriegelt ist. Dies ist in 11C aufgezeigt.
Wenn das Werkzeug durch die Kraft FR 160 durch
eine Verengung gezogen wird, müssen sich
die Gelenkmechanismen 62 radial zusammenziehen. Dies erfordert,
dass sich die Nabe 64, die Betätigungsstange 118 und
der Kolben 125 nach unten bewegen. Dies verkleinert das
Volumen der Kammer 128, weshalb Fluid aus ihr heraus fließen muss.
Dies ist möglich,
weil das Magnetventil 134 noch offen ist. Durch den Durchgang 129 bewegt
sich das zusätzliche
Fluid in die Kammer 101 und drückt den Kolben 102 nach
unten. Somit sind die Flexibilität
des Zentralisierers und die Fähigkeit
der Erfindung, sich auf Änderungen
der Bohrlochgröße einzustellen,
durch den Hochdruckspeicher (100 in 8)
gewährleistet. Die
soeben beschriebenen Prozesse kehren sich um, wenn sich der Greifer
aus einem kleineren in ein größeres Bohrloch
bewegt. In diesem Fall fließt
Fluid von dem Hochdruckspeicher (Kammer 101) in die Greiferbetätigungsvorrichtungskammer 128.
Unter allen diesen Umständen übt der Greifer
weiterhin radiale Zentralisierungskräfte auf die Bohrlochwand aus.
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Die
Greiffunktion des Greifers 20 ist in 11D gezeigt. In diesem Fall übt die Antriebsstange eine
Zugkraft FP 166 in der Aufwärtsrichtung
aus, die zur Richtung von FR 160 in 11C entgegengesetzt ist. Das Magnetventil 134 wird
nun gespeist und geschlossen, was durch den Pfeil 194 angegeben
ist. Durch das Schließen
des Magnetventils 134 ist der einzige Durchgang aus der
Kammer 128 heraus blockiert, womit das Fluid innerhalb
der Kammer 128 eingeschlossen ist. Infolge der Kraft FP 166 entsteht das Bestreben des
Greifers 20, sich nach oben zu bewegen. Dies erzeugt eine
Reibungskraft an der Grenzfläche
zwischen dem Nocken 70 und der Bohrlochwand 150,
die versucht, den Nocken 70 in der Weise zu drehen, dass
sich der Abstand zwischen der Wand 150 und der Achse 74 vergrößert. Dieser Prozess
ist derselbe wie der in 6A beschriebene. Das
Bestreben der Achse 74, sich nach rechts zu bewegen, erfordert,
dass sich die Nabe 64 nach unten bewegt. Jedoch wird die
Bewegung der Nabe 74 und folglich des Kolbens 125 nach
unten durch das in der Kammer 128 eingeschlossene Fluid
verhindert. Dies hält
die Geometrie des Gelenkmechanismus 62 starr und verhindert
eine Weiterbewegung der Achse 74. Wie in 6A erläutert worden
ist, sind dies die Bedingungen, die dazu führen, dass der Nocken 70 die Bohrlochwand 150 ergreift
und an Ort und Stelle verankert wird. Da die Nocken 70 und
daher der Greifer 20 sich in Bezug auf die Bohrlochwand
nicht bewegen können,
wird das gesamte Werkzeug in Bezug auf den verankerten Greifer durch
die Kraft FP 166 gezogen. Der verankerte
Greifer 20 und das Ziehen des gesamten Werkzeugs in Bezug
auf den Greifer 20 sind die charakteristischen Ereignisse
des Arbeitshubs des Werkzeugs.
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Abschließend beschreibt 11E das Schließen der Gelenkmechanismen 62 zurück in den Greifkörper 60,
wenn die Energie für
die Magnetventile 92 und 134 unterbrochen wird.
In diesem Fall werden beide Magnetventile geöffnet, so dass Fluid frei durch
sie hindurch strömen
kann. Die Feder 123 drückt
den Kolben 125 nach unten, was zum Zufahren der Gelenkmechanismen 62 in
den Greifkörper 60 führt. Das
Fluid strömt
aus der Kammer 128 durch das Magnetventil 134 und
danach durch den Durchgang 129 in die Kammer 101.
In 11C konnte das Fluid nicht aus der Kammer 101 entweichen,
weil das Magnetventil 92 geschlossen war. Nun ist das Magnetventil 92 offen,
wobei das Fluid aus der Kammer 101 durch die Feder 106 hindurchgedrückt wird.
Als Nächstes
bewegt sich das Fluid durch die Rückschlagventile 98 und 99 in
die Spannkolbenkammer 180 und durch den Durchgang 107 und
die Stange 28 in den Kompensator (22 in 1).
Am Ende dieses Prozesses kehrt der Greifer in die in 11A gezeigte Position zurück.
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Wie
oben angegeben worden ist, ist die in den 8–11 beschriebene hydraulische Ausführungsform
nur eine mögliche
Konstruktion der Zentralisierungs- und Verriegelungsvorrichtungen.
Eine andere Ausführungsform
verwendet elektromechanische Vorrichtungen, wie in den 12A bis 12C schematisch
gezeigt ist. Eines der Hauptelemente der elektromechanischen Zentralisierungs- und Verriegelungsvorrichtungen
ist eine Kugelumlaufspindel 200, die durch Lager 202 und 218 in
dem Greifkörper 60 unterstützt ist.
Die Kugelumlaufspindel 200 wird durch einen Elektromotor 222 angetrieben.
Eine erste Kugelmutter 210 und eine zweite Kugelmutter 214 wandern
auf der Kugelumlaufspindel 200. Die erste Kugelmutter 210 wandert
mit der Nabe 64. Die erste Kugelmutter 210 kann
sich in Bezug auf die Nabe in Lagern 208 drehen. Die zweite
Kugelmutter 214 ist an der Transportvorrichtung 216 befestigt,
was eine Drehung verhindert, jedoch eine axiale Verlagerung in Bezug
auf den Greifkörper 60 zulässt. Weitere wichtige
Elemente sind elektromechanische Bremsen 206 und 220 und
Federn 204 und 212. Die Bremse 206 verriegelt
wahlweise die Kugelmutter 210 in Bezug auf die Nabe 64.
Die Bremse 220 verriegelt die Kugelumlaufspindel 200 in
Bezug auf den Greifkörper 60.
Die Feder 204 ist die schließende Feder, wobei ihre Wirkung
jener der Feder 123 in 8 gleicht.
Die Feder 212 verschafft die für die Zentralisierungsfunktion
der Erfindung erforderliche Flexibilität und ist zur Feder 106 in 8 gleichwertig.
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12A zeigt den Greifer 20 in seinem antriebslosen
Zustand. Der Greifkörper 60 befindet
sich in einem Kontakt mit der Bohrlochwand 150. Sowohl die
Nabe 64 als auch die Kugelmutter 214 werden durch
die Federn 204 und 212 ganz nach unten gedrückt. 12A ist funktional dieselbe wie 11A. 12B zeigt
den Zentralisierungsvorgang des Greifers 20. Der Zentralisierungsvorgang
beginnt mit dem Speisen des Motors 222, der die Kugelumlaufspindel 200 dreht.
Die Kugelmutter 214 wird gezwungen, nach oben zu wandern,
bis die die mit "Öffnungshub" 224 in 12 bezeichnete Position erreicht. An diesem
Punkt wird der Motor 222 abgeschaltet und die Bremse 220 betätigt. Die
Bremse 220 verhindert, dass sich die Kugelumlaufspindel 200 dreht,
und hält
folglich die Kugelmutter 214 in einer festen Position.
Diese Tätigkeit
ist zur Tätigkeit des
Spannkolbens in 11B gleichwertig. Ähnlich übt die Bremse 220 dieselbe
Funktion wie das Magnetventil 94 in 11B aus.
Die 12B und 12C zeigen
die Fähigkeit
der Erfindung auf, sich Änderungen
des Bohrlochdurchmessers anzupassen. Dies ist durch die Wirkung
der Feder 212 möglich,
die entweder die Nabe 64 nach oben schiebt, um die Gelenkmechanismen 64 weiter
nach außen
zu zwingen, oder den Zusatzhub aufnimmt, wenn der Greifer durch
Verengungen geht. In 12 ist dies durch
den Unterschied der Verlagerungen ΔS, die mit den Bezugszeichen 226 und 228 bezeichnet
sind, gezeigt.
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Die
andere Hauptfunktion des Greifers, die Fähigkeit die Bohrlochwand zu ergreifen,
wird durch die Gelenkmechanismen 62 und durch die Fähigkeit des
Greifers, die Position der Nabe 64 in Bezug auf den Greifkörper 60 zu
verriegeln, erfüllt;
das Verriegeln wird durch die Bremse 206 erreicht. Die
Bremse 206 verhindert, wenn sie betätigt wird, die Drehung der
Kugelmutter 210 in Bezug auf die Kugelumlaufspindel 200.
Da sich die Kugelumlaufspindel 200 infolge der Wirkung
der Bremse 220 nicht drehen kann, ist das Verhindern der
Drehung der Kugelmutter 210 in Bezug auf die Kugelumlaufspindel 200 zum
Verriegeln der Position der Nabe 64 gleichwertig. Nachdem die
Geometrie verriegelt ist, ist die Greifwirkung der Nocken dieselbe
wie die in den 6A, 6B und 6C beschriebene.
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Nachdem
die Zentralisierungs- und Verriegelungsfunktionen eines erfindungsgemäßen Greifers erläutert worden
sind, kann nun die Traktortätigkeit des
gesamten Werkzeugs, wovon der Greifer ein wesentlicher Teil ist,
erläutert
werden. Wie in den 11A und 12A erläutert worden
ist, sind die Arme und die Nocken des Greifers, wenn das Traktorwerkzeug
nicht betrieben wird, in den Greifkörper zurückgezogen. Wenn das Werkzeug
zunächst
mit Energie versorgt wird, wird die Zentralisierungsfunktion des
Greifer aktiviert. Die Greifarme fahren von dem Greifkörper aus
und positionieren das Werkzeug in der Mitte des Bohrlochs. In diesem
Stadium besitzt der Greifer die Flexibilität eines herkömmlichen
Zentralisierers mit vorbelastetem Arm. Die Gelenkmechanismen öffnen oder
schließen
sich, um jeder Veränderung
der Bohrlochgröße zu folgen.
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Um
den Traktorvorgang zu beginnen, wird der lineare Aktor (16 in 1)
aktiviert. Es startet das Hin- und Herbewegen des Greifers in Bezug
auf den Sondenkörper.
Wenn das Werkzeug in der Lochabwärtsrichtung
verfahren muss, wird die radiale Position der Gelenkmechanismen 62 während des
Abwärtshubs
des linearen Aktors unverriegelt gehalten und während des Aufwärtshubs
verriegelt. Während des
Abwärtshubs
orientieren sich die Nocken automatisch selbst (siehe 7) in der Weise, dass sie frei lochabwärts gleiten
können
und in Eingriff gelangen, falls ein Versuch gemacht wird, sie lochaufwärts zu bewegen.
Somit wird der Greifer während
des Abwärtshubs
von dem linearen Aktor mühelos
lochabwärts
geschoben. Während
des Aufwärtshubs
ist die radiale Position der Gelenkmechanismen 62 verriegelt,
wobei die Gelenkmechanismen 62, wie in 11D erläutert
ist, einen starren Körper
bilden, der die Achsen der Nocken an festen radialen Positionen hält. Der
Versuch, den Greifer lochaufwärts
zu bewegen, erzeugt Reibungskräfte
zwischen den Nockenoberflächen
und der Bohrlochwand. Diese Kräfte
streben danach, die Nocken um ihre Achsen zu drehen. Da die Achsenpositionen
fest sind, erzeugt das Bestreben der Nocken sich zu drehen sehr
starke radiale Kräfte
auf die Achsen. Diesen Kräften
wird durch die Zentralisierer-Gelenkmechanismen und durch die Verriegelungsvorrichtung
passiv entgegengewirkt. Die großen
radialen Kräfte
erzeugen eine Reibungswechselwirkung zwischen dem Greifer und der
Bohrlochwand, die ausreicht, um den Greifer an Ort und Stelle zu
verankern. Somit wird der Greifer während des Aufwärtshubs
an der Bohrlochwand verankert, wobei der lineare Aktor das übrige Werkzeug
in Bezug auf den Greifer in der Abwärtsrichtung zieht. Am Ende
des Aufwärtshubs
wird die radiale Position der Gelenkmechanismen 62 entriegelt
und gibt der Greifer die Bohrlochwand frei. Der Greifer kann während des
zweiten Abwärtshubs
weiter lochabwärts
bewegt werden. Die Abfolge der Verriegelung der radialen Position
der Gelenkmechanismen 62 während des Aufwärtshubs
und deren Entriegelung während
des Abwärtshubs
wird wiederholt, was zu einer "raupenartigen" Abwärtsbewegung
des Traktorwerkzeugs führt.
Mit den zwei linearen Aktoren der zwei Sonden, die sich in entgegengesetzte
Richtungen bewegen, ist es möglich,
die Raupenbewegung jeder einzelnen Sonde in eine stetige Bewegung
des gesamten Werkzeugs umzusetzen.
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Um
die Bewegungsrichtung des Traktors von lochabwärts zu lochaufwärts umzukehren,
ist es lediglich erforderlich, die Verriegelungsabfolge der Greifer-Magnetventile in
der hydraulischen Ausführungsform
zu ändern.
Wenn der Greifer während
des Aufwärtshubs
entriegelt wird und während
des Abwärtshubs
verriegelt wird, wandert das gesamte Werkzeug lochaufwärts. Es
ist anzumerken, dass sich die Nocken während des ersten Aufwärtshubs automatisch
so umorientieren, dass sie den in den 7A bis 7H gezeigten
Ereignissen folgend in der richtigen Richtung in Eingriff gelangen.
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Das
Verfahren des Traktors wird durch eine "Ratschenwirkung" des Traktors erreicht. Beim Bewegen
in der Abwärtsrichtung
gibt es zwei "Hübe", die kombiniert
werden, um die Bewegung hervorzurufen. Beim Abwärtshub ist der Greifer entriegelt,
wobei er sich lochabwärts
bewegt, während
die übrige Vorrichtung
stationär
ist. Beim Aufwärtshub
ist der Greifer verriegelt und stationär relativ zum Bohrloch, während die
restliche Vorrichtung lochabwärts
gezogen wird, wobei der Greifer als Anker an der Bohrlochwand dient.
Beim Bewegen in Aufwärtsrichtung werden
dieselben zwei Hübe
kombiniert, um die Bewegung hervorzurufen. Beim Abwärtshub ist
der Greifer verriegelt und an der Bohrloch wand verankert, während sich
die übrige
Vorrichtung lochaufwärts
bewegt. Beim Aufwärtshub
ist der Greifer entriegelt, wobei er sich lochaufwärts bewegt,
während die übrige Vorrichtung
stationär
bleibt. In einer ersten Ausführungsform
gibt es zwei Greifer, die gleichzeitig in entgegengesetzten Zyklen
arbeiten, wodurch es möglich
wird, einen Greifer stets an der Wand zu verankern, während sich
der andere Greifer bewegt, wodurch eine simulierte stetige Bewegung
der Vorrichtung möglich
wird. In einer zweiten Ausführungsform sind
ein Greifer, der sich bewegt, und daneben ein stationärer Greifer
vorgesehen. In dieser Ausführungsform
ist dann, wenn der bewegliche Greifer freigegeben ist und er sich
bewegt, der stationäre
Greifer in Eingriff, um die Vorrichtung relativ zur Wand des Bohrlochs
stationär
zu halten. Wenn der bewegliche Greifer das obere Ende seines Hubs
erreicht, wird er an dem Bohrloch verankert, während der stationäre Greifer
freigegeben wird, damit die Vorrichtung lochaufwärts oder lochabwärts gezogen
werden kann, während
der Greifer stationär
bleibt. Dies bewirkt eine "raupenförmige" Bewegung.
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Wenn
das Verfahren des Traktors nicht mehr benötigt wird, können die
Gelenkmechanismen durch die Schließvorrichtung in den Greifkörper zugefahren werden.