-
Die
vorliegende Erfindung betrifft tricyclische Derivate, Verfahren
zu ihrer Herstellung, Arzneimittel, die sie enthalten, und ihre
Verwendung bei der Therapie.
-
Das
erste Corticoliberin (CRF; engl: corticotropin-releasing factor)
wurde aus Schaf-Hypothalami
isoliert und als Peptid mit 41 Aminosäuren identifiziert (Vale et
al., Science 213: 1394–1397,
1981). Es wurde entdeckt, dass CRF tiefgehende Änderungen der Funktion des
endokrinen Systems, des Nervensystems und des Immunsystems bewirkt.
CRF wird als der physiologische Hauptregulator des Grundpegels und
der Stressausschüttung
des adrenocorticotropen Hormons („ACTH"), Bendorphin und anderer von Proopiomelanocortin („POMC") abgeleiteten Peptide
aus der Adenohypophyse angesehen (Vale et al., Science 213: 1394–1397, 1981).
-
Neben
seiner Rolle, die Produktion von ACTH und POMC anzuregen, scheint
CRF einer der wichtigsten Neurotransmitter des zentralen Nervensystems
zu sein und spielt eine entscheidende Rolle beim Zusammenschließen der
Gesamtantwort des Körpers
auf Stress. Direkte Verabreichung von CRF an das Gehirn löst die gleichen
das Verhalten betreffenden, physiologischen und endokrinen Antworten
aus, wie sie bei einem Tier, das einer Stressumgebung ausgesetzt
ist, beobachtet werden. Dementsprechend legen klinische Daten nahe,
dass CRF-Rezeptorantagonisten bei der Behandlung von neuropsychiatrischen
Störungen,
die Hypersekretion von CRF zeigen, von Nutzen sein könnten, und
insbesondere neue antidepressive und/oder angstlösende Arzneimittel darstellen
könnten.
-
Bei
den ersten CRF-Rezeptorantagonisten handelte es sich um Peptide
(siehe beispielsweise Rivier et al., U.S. Patent Nr. 4,605,642;
Rivier et al., Science 224: 889, 1984). Diese Peptide zeigten zwar,
dass CRF-Rezeptorantagonisten die pharmakologischen Antworten auf
CRF abschwächen
können,
Peptid-CRF-Rezeptorantagonisten leiden jedoch unter den üblichen
Nachteilen von Peptid-Therapeutika, einschließlich einer geringen Stabilität und beschränkter oraler
Aktivität.
Kürzlich
wurde über
Kleinmolekül-CRF-Rezeptorantagonisten
berichtet.
-
WO
00/27846 offenbart CRF-Rezeptorantagonisten der folgenden allgemeinen
Formel (A)
mit der Maßgabe, dass
wenigstens eines von A, B und C Stickstoff ist, A, B, und C nicht
alle Stickstoff sind, und entweder A-B oder B-C eine Doppelbindung
ist. A, B, C und X können
Stickstoff oder Kohlenstoff sein.
-
Wegen
der physiologischen Bedeutung von CRF bleibt die Entwicklung von
biologisch aktiven Kleinmolekülen
mit wesentlicher CRF-Rezeptor-Bindungsaktivität und der Fähigkeit, dem CRF-Rezeptor entgegenzuwirken,
ein erstrebenswertes Ziel. Solche CRF-Rezeptorantagonisten wären bei
der Behandlung von endokrinen, psychiatrischen und neurologischen
Leiden oder Erkrankungen, einschließlich stressbedingten Störungen im
Allgemeinen, von Nutzen.
-
Obwohl
bereits bedeutende Anstrengungen unternommen worden sind, CRF-Regulation
durch Verabreichung von CRF-Rezeptorantagonisten zu erreichen, besteht
weiterhin Bedarf an wirksamen Kleinmolekül-CRF-Rezeptorantagonisten.
Es besteht Bedarf sowohl an pharmazeutischen Zusammensetzungen,
die solche CRF-Rezeptorantagonisten enthalten, als auch an Verfahren
zur Verwendung davon bei der Behandlung von, beispielsweise, stressbezogenen
Störungen.
Die vorliegende Erfindung befriedigt diesen Bedarf und stellt weitere
diesbezügliche
Vorteile bereit.
-
Insbesondere
betrifft die Erfindung neue Verbindungen, die wirksame und spezifische
Antagonisten von Corticoliberin (CRF)-Rezeptoren sind.
-
Die
vorliegende Erfindung stellt Verbindungen der Formel (I) einschließlich Stereoisomere,
Prodrugs und pharmazeutisch verträgliche Salze oder Solvate davon
bereit,
wobei
R Aryl oder Heteroaryl
ist, wobei jeder der vorstehenden Reste R mit 1 bis 4 Substituenten
substituiert sein kann, welche unabhängig voneinander ausgewählt sind
aus:
Halogen, C
1-C
6-Alkyl,
C
1-C
6-Alkoxy, Halogen-C
1-C
6-alkyl, C
2-C
6-Alkenyl, C
2-C
6-Alkinyl, Halogen-C
1-C
6-alkoxy, C
1-C
6-Mono- oder -Dialkylamino, Nitro, Cyano
und einem Rest R
5;
R
1 Wasserstoff,
C
1-C
6-Alkyl, C
2-C
6-Alkenyl, C
2-C
6-Alkinyl, Halogen-C
1-C
6-alkyl, Halogen-C
1-C
6-alkoxy, NH
2, Halogen oder Cyano ist;
R
2 Wasserstoff oder C(H)
n(R
6)
q(CH
2)
pZR
7 ist;
R
3 Wasserstoff, C
2-C
6-Alkenyl, C
2-C
6-Alkinyl oder [CH(R
6)(CH
2)
p]
mZR
7 ist;
R
4 Wasserstoff,
C
1-C
6-Alkyl, Halogen
oder Halogen-C
1-C
6-alkyl
ist;
R
5 C
3-C
7-Cycloalkyl, welches eine oder mehrere Doppelbindungen
enthalten kann; Aryl; oder ein 5- bis 6-gliedriger Heterocyclus
ist;
wobei jeder der vorstehenden Reste R
5 mit
einem oder mehreren Resten substituiert sein kann, welche ausgewählt sind
aus: Halogen, C
1-C
6-Alkyl,
C
1-C
6-Alkoxy, Halogen-C
1-C
6-alkyl, C
2-C
6-Alkenyl, C
2-C
6-Alkinyl, Halogen-C
1-C
6-alkoxy, C
1-C
6-Mono- oder -Dialkylamino,
Nitro und Cyano;
R
6 Wasserstoff, C
2-C
6-Alkenyl, C
2-C
6-Alkinyl oder
(CH
2)
pZR
7 ist;
R
7 C
1-C
6-Alkyl ist, das
mit einem oder mehreren Resten substituiert sein kann, welche ausgewählt sind
aus Halogen, Halogen-C
1-C
6-alkyl,
C
2-C
6-Alkenyl, C
2-C
6-Alkinyl, Halogen-C
1-C
6-alkoxy, C
1-C
6-Alkoxy, C
1-C
6-Mono- oder -Dialkylamino, Nitro, Cyano
und einem Rest R
5;
Y Stickstoff ist;
m
und n unabhängig
voneinander 0 oder 1 sind;
p 0 oder eine ganze Zahl von 1 bis
4 ist;
q 1 oder 2 ist;
Z eine Bindung, O, NH oder S ist.
-
Säureadditionssalze
der freien Basen der Aminoverbindungen der vorliegenden Erfindung
können
mit im Stand der Technik bekannten Verfahren hergestellt werden,
wobei sie mit organischen und anorganischen Säuren gebildet werden können. Geeignete
organische Säuren
umfassen Maleinsäure, Äpfelsäure, Fumarsäure, Benzoesäure, Ascorbinsäure, Bernsteinsäure, Methansulfonsäure, p-Toluolsulfonsäure, Essigsäure, Oxzsäure, Propionsäure, Weinsäure, Salicylsäure, Citronensäure, Gluconsäure, Milchsäure, Mandelsäure, Zimtsäure, Asparaginsäure, Stearinsäure, Pahmitinsäure, Glycolsäure, Glutaminsäure und
Benzolsulfonsäure.
Geeignete anorganische Säuren
umfassen Salzsäure,
Bromwasserstoffsäure,
Schwefelsäure,
Phosphorsäure
und Salpetersäure.
Es ist somit beabsichtigt, dass der Begriff „pharmazeutisch verträgliches
Salz" der Struktur
(I) alle und jede verträgliche
Salzformen umfasst.
-
Die
Solvate können
beispielsweise Hydrate sein.
-
Nachstehend
gegebene Bezugnahmen auf eine Verbindung gemäß der Erfindung umfassen sowohl Verbindungen
der Formel (I) als auch ihre pharmazeutisch verträglichen
Säureadditionssalze
und pharmazeutisch verträglichen
Solvate.
-
Außerdem sind
auch Prodrugs im Umfang der Erfindung eingeschlossen. Bei Prodrugs
handelt es sich um alle kovalent gebundenen Träger, die eine Verbindung der
Struktur (I) in vivo freisetzen, wenn das Prodrug an einen Patienten
verabreicht wird. Prodrugs werden im Allgemeinen hergestellt, indem
funktionelle Gruppen auf eine solche Weise modifiziert werden, dass
die Modifikation entweder durch eine Routinemanipulation oder in
vivo gespalten wird, um so die Ausgangsverbindung zu erhalten. Prodrugs
umfassen beispielsweise Verbindungen dieser Erfindung, bei denen
Hydroxy-, Amin- oder Sulfhydrylgruppen an eine beliebige Gruppe,
die bei Verabreichung an einen Patienten abgespalten wird, um die
Hydroxy-, Amin- oder Sulfhydrylgruppe zu bilden, gebunden sind.
Repräsentative
Beispiele von Prodrugs umfassen somit (sind aber nicht darauf beschränkt) Acetat-,
Formiat- und Benzoatderivate von funktionellen Alkohol-, Sulfhydryl-
und Amingruppen der Verbindungen der Struktur (I). Ferner können bei
einer Carbonsäure
(-COOH) Ester, wie z. B. Methylester, Ethylester und dergleichen,
eingesetzt werden.
-
Mit
Bezug auf Stereoisomere können
die Verbindungen der Struktur (I) chirale Zentren aufweisen und können als
Racemate, racemische Gemische und als einzelne Enantiomere oder Diastereomere
vorliegen. Alle solche isomeren Formen sind von der vorliegenden
Erfindung umfasst, einschließlich
Gemische davon. Einige der kristallinen Formen der Verbindungen
der Struktur (I) können
ferner als Polymorphe vorliegen, wobei diese von der vorliegenden
Erfindung umfasst sind.
-
Der
Begriff C1-C6-Alkyl,
wie er hier für
einen Rest oder einen Teil des Rests verwendet wird, bezeichnet einen
unverzweigten oder verzweigten Alkylrest mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen;
Beispiele solcher Reste umfassen Methyl, Ethyl, Propyl, Isopropyl,
n-Butyl, Isobutyl, tert-Butyl, Pentyl oder Hexyl.
-
Der
Begriff C3-C7-Cycloalkylrest
bedeutet einen nicht-aromatischen monocyclischen Kohlenwasserstoffring
mit 3 bis 7 Kohlenstoffatomen, wie z. B. Cyclopropyl, Cyclobutyl,
Cyclopentyl, Cyclohexyl oder Cycloheptyl; während ungesättigte Cycloalkyle Cyclopentenyl,
Cyclohexenyl und dergleichen umfassen.
-
Der
Begriff Halogen bezeichnet ein Fluor-, Chlor-, Brom- oder Iodatom.
-
Der
Begriff Halogen-C1-C6-alkyl
bedeutet einen Alkylrest mit einem bis sechs Kohlenstoffatomen,
wobei wenigstens ein Wasserstoffatom durch Halogen ersetzt ist,
wie z. B. eine Trifluormethylgruppe und dergleichen.
-
Der
Begriff C2-C6-Alkenyl
definiert unverzweigt- oder verzweigtkettige Kohlenwasserstoffreste,
die eine oder mehrere Doppelbindungen enthalten und 2 bis 6 Kohlenstoffatome
aufweisen, wie z. B. Ethenyl, 2-Propenyl, 3-Butenyl, 2-Butenyl,
2-Pentenyl, 3-Pentenyl, 3-Methyl-2-Butenyl oder 3-Hexenyl und dergleichen.
-
Der
Begriff C1-C6-Alkoxyrest
kann einen unverzweigten oder einen verzweigten Alkoxyrest mit 1
bis 6 Kohlenstoffatomen bedeuten, wie z. B. Methoxy, Ethoxy, Propoxy,
Prop-2-oxy, Butoxy, But-2-oxy oder Methylprop-2-oxy und dergleichen.
-
Der
Begriff Halogen-C1-C6-alkoxyrest
kann einen wie vorstehend definierten C1-C6-Alkoxyrest, der mit wenigstens einem Halogenatom,
vorzugsweise Fluor, substituiert ist, bedeuten, wie z. B. OCHF2 oder OCF3.
-
Der
Begriff C2-C6-Alkinyl
definiert unverzweigt- oder verzweigtkettige Kohlenwasserstoffreste,
die wenigstens eine oder mehrere Dreifachbindungen enthalten und
2 bis 6 Kohlenstoffatome aufweisen, umfassend Acetylenyl, Propinyl,
1-Butinyl, 1-Pentinyl, 3-Methyl-1-butinyl und dergleichen.
-
Der
Begriff C1-C6-Mono-
oder -Dialkylamino bezeichnet eine Aminogruppe, die unabhängig mit
einem oder zwei wie vorstehend definierten C1-C6-Alkylresten substituiert ist.
-
Der
Begriff Aryl bedeutet eine aromatische carbocyclische Einheit, wie
z. B. Phenyl, Biphenyl oder Naphthyl.
-
Der
Begriff Heteroaryl bedeutet einen aromatischen heterocyclischen
Ring mit 5 bis 10 Gliedern und wenigstens einem Heteroatom, das
aus Stickstoff, Sauerstoff und Schwefel ausgewählt ist, und der mindestens
1 Kohlenstoffatom enthält,
umfassend sowohl mono- als auch bicyclische Ringsysteme.
-
Repräsentative
Heteroaryle umfassen (sind aber nicht darauf beschränkt) Furyl,
Benzofuranyl, Thiophenyl, Benzothiophenyl, Pyrrolyl, Indolyl, Isoindolyl,
Azaindolyl, Pyridyl, Chinolinyl, Isochinolinyl, Oxazolyl, Isoxazolyl,
Benzoxazolyl, Pyrazolyl, Imidazolyl, Benzimidazolyl, Thiazolyl,
Benzothiazolyl, Isothiazolyl, Pyridazinyl, Pyrimidinyl, Pyrazinyl,
Triazinyl, Cinnolinyl, Phthalazinyl und Chinazolinyl.
-
Der
Begriff 5–6-gliedriger
Heterocyclus bedeutet gemäß der vorstehenden
Definition einen monocyclischen heterocyclischen Ring, der entweder
gesättigt,
ungesättigt
oder aromatisch ist, und der 1 bis 4 Heteroatome, die voneinander
unabhängig
aus Stickstoff, Sauerstoff und Schwefel ausgewählt sind, enthält, und
bei dem die Stickstoff- und Schwefel-Heteroatome gegebenenfalls
oxidiert sein können
und das Stickstoffatom gegebenenfalls quaternär sein kann. Der Heterocyclus
kann über
jedes Heteroatom oder Kohlenstoffatom angekuppelt sein. Der Begriff
umfasst somit (ist aber nicht darauf beschränkt) Morpholinyl, Pyrrolidinonyl,
Pyrrolidinyl, Piperidinyl, Hydantoinyl, Valerolactamyl, Oxiranyl,
Oxetanyl, Tetrahydrofuranyl, Tetrahydropyranyl, Tetrahydropyridinyl,
Tetrahydroprimidinyl, Tetrahydrothiophenyl, Tetrahydrothiopyranyl,
Tetrahydropyrimidinyl, Tetrahydrothiophenyl, Tetrahydrothiopyranyl
und dergleichen.
-
Repräsentative
Verbindungen dieser Erfindung umfassen folgende Struktur (Ia).
-
-
Repräsentative
Verbindungen dieser Verbindung umfassen auch die folgenden Strukturen
(II) und (IIa), wobei m gleich 1 bzw. 0 ist und Y = N ist.
-
-
In
Abhängigkeit
der Wahl von m und n bei den Verbindungen der Formel (I) umfassen
die repräsentativen
Verbindungen dieser Erfindung die folgenden Verbindungen (IIIa),
(IIIb) und (IIIc).
-
-
Repräsentative
Verbindungen dieser Erfindung umfassen, sind aber nicht darauf beschränkt, die
folgenden Verbindungen (IVa), (IVb) und (IVc).
-
-
Speziellere
Ausführungsformen
dieser Erfindung umfassen, sind aber nicht darauf beschränkt, Verbindungen
der Formeln (I), (II), (IIa), (IIIa), (IIIb), (IIIc), (IVa), (IVb),
(IVc):
wobei:
R2 und R3 nicht gleichzeitig Wasserstoff sind;
R4 Wasserstoff ist.
-
Weitere
spezielle Ausführungsformen
der Erfindung umfassen, sind aber nicht darauf beschränkt, Verbindungen
der Formeln (I), (II), (IIa), (IIIa), (IIIb), (IIIc), (IVa), (IVb),
(IVc):
wobei:
R1 ein C1-C3-Alkylrest oder
ein Halogen-C1-C3-alkylrest,
vorzugsweise Methyl oder Trifluormethyl, ist.
-
Bevorzugte
Ausführungsformen
der Erfindung umfassen, sind aber nicht darauf beschränkt, Verbindungen
der Formeln (I), (II), (IIa), (IIIa), (IIIb), (IIIc), (IVa), (IVb),
(IVc):
wobei:
R2 und R3 nicht gleichzeitig Wasserstoff sind;
R4 Wasserstoff ist; und
R1 ein
C1-C3-Alkylrest
oder ein Halogen-C1-C3-alkylrest,
vorzugsweise Methyl oder Trifluormethyl, ist.
-
Bevorzugtere
Ausführungsformen
der Erfindung umfassen, sind aber nicht darauf beschränkt, Verbindungen
der Formeln (I), (II), (IIa), (IIIa), (IIIb), (IIIc), (IVa), (IVb),
(IVc):
wobei:
R2 und R3 nicht gleichzeitig Wasserstoff sind;
R4 Wasserstoff ist;
R1 ein
C1-C3-Alkylrest
oder ein Halogen-C1-C3-alkylrest,
vorzugsweise Methyl oder Trifluormethyl, ist;
R ein Arylrest
ist, ausgewählt
aus: 2,4-Dichlorphenyl, 2-Chlor-4-methylphenyl, 2-Chlor- 4-trifluormethyl, 2-Chlor-4-methoxyphenyl,
2,4,5-Trimethylphenyl, 2,4-Dinzethylphenyl, 2-Methyl-4-methoxyphenyl,
2-Methyl-4-chlorphenyl, 2-Methyl-4-trifluormethyl, 2,4-Dimethoxyphenyl,
2-Methoxy-4-trifluormethylphenyl, 2-Methoxy-4-chlorphenyl, 3-Methoxy-4-chlorphenyl,
2,5-Dimethoxy-4-chlorphenyl, 2-Methoxy-4-isopropylphenyl, 2-Methoxy-4-trifluormethylphenyl,
2-Methoxy-4-isopropylphenyl, 2-Methoxy-4-methylphenyl, 2-Trifluormethyl-4-chlorphenyl,
2,4-Trifluormethylphenyl, 2-Trifluormethyl-4-methylphenyl,
2-Trifluormethyl-4-methoxyphenyl, 2-Brom-4-isopropylphenyl, 2-Methyl-4-cyanophenyl,
2-Chlor-4-cyanophenyl, 4-Methyl-6-dimethylaminopyridin-3-yl, 4-Dimethylamino-6-methylpyridin-3-yl,
6-Dimethylaminopyridin-3-yl
und 4-Dimethylaminopyridin-3-yl.
-
Bevorzugte
Verbindungen der Erfindung sind:
1-(4-Methoxy-2-methylphenyl)-7-methyl-5-(1-propylbutyl)-1,2,2a,3,4,5-hexahydro-1,5,8-triazaacenaphtylen;
1-(2,4-Dimethylphenyl)-7-methyl-5-(1-propylbutyl)-1,2,2a,3,4,5-hexahydro-1,5,8-triazaacenaphtylen;
1-(2-Chlor-4-methylphenyl)-7-methyl-5-(1-propylbutyl)-1,2,2a,3,4,5-hexahydro-1,5,8-triazaacenaphtylen;
9-(2,4-Dimethylphenyl)-2-methyl-4-(1-propylbutyl)-5,6,6a,7,8,9-hexahydro-4H-1,4,9-triazaphenalen;
9-(4-Methoxy-2-methylphenyl)-2-methyl-4-(1-propylbutyl)-5,6,6a,7,8,9-hexahydro-4H-1,4,9-triazaphenalen.
-
Verbindungen
der Formel (I) sowie Salze und Solvate davon können mit den nachstehend beschriebenen
allgemeinen Verfahren hergestellt werden. In der nachstehenden Beschreibung
haben die Reste R, R1, R2,
R3, R4, R5, R6, R7,
X, Y, Z, m, n, p und q die wie vorstehend für Verbindungen der Formel (I)
definierte Bedeutung, wenn nicht anders angegeben.
-
Verbindungen
der Formel (II), bei denen R
4 Wasserstoff
ist, können
einfach gemäß folgendem
Schema 1 hergestellt werden: Schema
1
wobei:
Schritt a intramolekulare Cyclisierung
durch Erwärmen
in einem geeigneten hoch siedenden Lösungsmittel (wie Diphenylether)
bei einer Temperatur von mehr als 150°C, gegebenenfalls in Gegenwart
eines Säurekatalysators,
bedeutet;
Schritt b reduktive Aminierung mit dem Amin RNH
2 unter Verwendung eines geeigneten Reduktionsmittels,
wie z. B. NaBH(OAc)
3, bedeutet;
Schritt
c Bildung der Aldehydgruppe durch Wittig-Reaktion mit (Methoxymethyl)diphenylphosphinoxid
unter den üblichen
Bedingungen, gefolgt von Säurehydrolyse
des erhaltenen Enolethers bedeutet.
-
Verbindungen
der Formel (VIII) können
gemäß folgendem
Schema 2 hergestellt werden: Schema
2
wobei:
Schritt a' intramolekulare Cyclisierung durch
Claisen-Reaktion bedeutet;
Schritt b' Umwandlung der Hydroxygruppe in eine
geeignete Abgangsgruppe L, ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus: Halogen oder einem reaktiven Rest einer Sulfonsäure (Mesylat,
Triflat), vorzugsweise Triflat (OTf), bedeutet;
Schritt c' Umsetzung mit dem
geeigneten Amin (XII) unter basischen Bedingungen (beispielsweise
K
2CO
3) in einem
aprotischen dipolaren Lösungsmittel
bedeutet;
Schritt d' intramolekulare
Cyclisierung unter basischen Bedingungen (beispielsweise tert-BuOK)
bedeutet;
Schritt e' Decarboxylierung
unter Säurebedingungen,
gefolgt von Umwandlung der Gruppe L in eine davon verschiedene Abgangsgruppe,
vorzugsweise Chlorid, bedeutet.
-
Verbindungen
der Formel (IVc), bei denen R
4 Wasserstoff
ist, können
gemäß folgendem
Schema 3 ausgehend von Verbindungen der Formel (XV), deren Herstellung
aus der Literatur bekannt ist (für
die Einzelheiten siehe den experimentellen Teil), einfach hergestellt
werden: Schema
3
wobei:
Schritt a'' Homologisierung
eines Kohlenstoffatoms durch Wittig-Reaktion mit dem geeigneten
Ylid in Gegenwart einer geeigneten organischen Base wie n-BuLi bedeutet. Die
Umsetzung wird in einem aprotischen Lösungsmittel wie Acetonitril
oder einem Ether wie Tetrahydrofuran durchgeführt;
Schritt b'' gängige
Hydrolyse des Enolethers (XVI) unter Säurebedingungen (beispielsweise
HCl in THF) bedeutet;
Schritt c'' Reduktion
der Aldehydgruppe der Verbindungen (XVII) durch ein geeignetes Reduktionsmittel
(beispielsweise NaBH
4) bedeutet;
Schritt
d'' Schützen der
Hydroxygruppe von Verbindungen (XVIII), vorzugsweise mit tert-BuMe
2SiCl (TBS), in DMF mit Imidazol und DMAP
als Katalysator (0°C
bis Raumtemperatur) bedeutet;
Schritt e'' Mikrowellen-unterstützte Buchwald-Reaktion
mit dem geeigneten Anilinderivat RNH
2 bedeutet;
Schritt
f'' Entfernung der Hydroxy-schützenden
Gruppe (beispielsweise Et
3N/3 HF in DMF über Nacht
bei Raumtemperatur) bedeutet:
Schritt g'' Umwandlung
der Hydroxygruppe in eine Abgangsgruppe, wie z. B. Mesylat, bedeutet;
Schritt
h'' intramolekulare
Cyclisierung unter basischen Bedingungen bedeutet; bei einer anderen
Ausführungsform
können
die Verbindungen (XXIII) aus Verbindungen (XXI) gemäß Schritt
i erhalten werden;
Schritt i'' intramolekulare
Cyclisierung, beispielsweise durch Mesylierung der Hydroxygruppe
unter basischen Bedingungen (d. h. Et
3N),
gefolgt von in situ-Cyclisierung, bedeutet;
Schritt m'' Reduktion des Enaminderivats (XXIII)
mit einem geeigneten Reduktionsmittel, wie z. B. Mg in MeOH oder
NaBH
4, bedeutet.
-
Verbindungen
der Formeln (II), (IVc), (VIII) können ausgehend von Substraten,
die bereits den Rest R4 enthalten, gemäß den vorstehenden
Schemata 1 bis 3 analog hergestellt werden.
-
Beispiele
von geeigneten Hydroxy-Schutzgruppen umfassen Trihydrocarbylsilylether,
wie z. B. den Trimethylsilyl- oder tert-Butyldimethylsilylether.
Die Hydroxy-Schutzgruppen können
mit bekannten Standardverfahren (wie z. B. den in „Protective
Groups in Organic Chemistry",
Seiten 46–119,
editiert von J. F. W. McOmie (Plenum Press, 1973) beschriebenen)
entfernt werden. Wenn beispielsweise Sg eine tert-Butyldimethylsilylgruppe
ist, kann diese durch Behandlung mit Triethylamintrihydrofluorid
entfernt werden.
-
Pharmazeutisch
verträgliche
Salze können
unter Verwendung herkömmlicher
Verfahren auch aus anderen Salzen, umfassend andere pharmazeutisch
verträgliche
Salze, der Verbindung der Formel (I) hergestellt werden.
-
Die
Verbindungen der Formel (I) können
durch Kristallisation oder Abdampfen eines geeigneten Lösungsmittels,
um die entsprechenden Solvate zu ergeben, leicht in Assoziation
mit Lösungsmittelmolekülen isoliert
werden.
-
Wird
ein spezielles Enantiomer einer Verbindung der allgemeinen Formel
(I) benötigt,
so kann es beispielsweise durch Trennung eines entsprechenden Enantiomerengemischs
einer Verbindung der Formel (I) unter Verwendung herkömmlicher
Verfahren erhalten werden. Das benötigte Enantiomer kann somit
aus der racemischen Verbindung der Formel (I) durch Verwendung eines
chiralen HPLC-Verfahrens erhalten werden.
-
Die
vorliegende Erfindung umfasst auch isotopenmarkierte Verbindungen,
die mit den in Formel (I) und den nachfolgenden Formeln angegebenen
Verbindungen identisch sind, mit Ausnahme des Umstands, dass ein
oder mehrere Atome durch ein Atom mit einer Atommasse bzw. einer
Massenzahl, die sich von der in der Natur üblicherweise gefundenen Atommasse
bzw. Massenzahl unterscheidet, ersetzt ist bzw. ersetzt sind. Beispiele
von Isotopen, die in die Verbindungen der Erfindung inkorporiert
werden können,
umfassen Isotope des Wasserstoffs, Kohlenstoffs, Stickstoffs, Sauerstoffs,
Phosphors, Fluors, Iods und Chlors, wie z. B. 3H, 11C, 14C, 18F, 123I und 125I. Verbindungen der vorliegenden Erfindung
und pharmazeutisch verträgliche
Salze dieser Verbindungen, welche die vorstehend genannten Isotope
und/oder andere Isotope anderer Atom enthalten, liegen im Umfang
der vorliegenden Erfindung. Isotopenmarkierte Verbindungen der vorliegenden
Erfindung, beispielsweise diejenigen, in die radioaktive Isotope
wie 3H, 14C inkorporiert
sind, sind bei Arzneistoff- und/oder Substrat-Gewebeverteilungstests
von Nutzen. Tritium-, d. h. 3H, und Kohlenstoff-14-,
d. h. 14C, -Isotope sind wegen der Einfachheit
ihrer Herstellung und Nachweisbarkeit besonders bevorzugt. 11C- und 18F-Isotope
sind bei der PET (Positronenemissionstomographie) und 125I
ist bei der SPECT (single photon emission computerized tomography)
besonders nützlich,
die alle bei der Bildgebung des Hirns von Nutzen sind. Ferner kann
Substitution mit schwereren Isotopen, wie z. B. Deuterium, d. h. 2H wegen größerer Stabilität im Stoffwechsel,
beispielsweise erhöhter
Halbwertszeit in vivo oder verringerten Dosiserfordernissen, bestimmte
therapeutische Vorteile erzielen und daher unter manchen Umständen bevorzugt
sein. Isotopenmarkierte Verbindungen der Formel (I) und der nachfolgenden
Formeln dieser Erfindung können
im Allgemeinen durch Ausführung
der in den Schemata und/oder in den nachstehenden Beispielen offenbarten
Verfahren unter Ersetzen eines nicht-isotopenmarkierten Reagens
durch ein leicht erhältliches
isotopenmarkierten Reagens hergestellt werden.
-
Die
CRF-Rezeptorantagonisten der vorliegenden Erfindung zeigen Aktivität an der
CRF-Rezeptorstelle,
umfassend die CRF-1- und CRF-2-Rezeptoren, und können bei der Behandlung von
durch CRF oder CRF-Rezeptoren vermittelten Leiden verwendet werden.
-
Die
Wirksamkeit einer Verbindung als CRF-Rezeptorantagonist kann mit
verschiedenen Testverfahren bestimmt werden. Geeignete CRF-Antagonisten
dieser Erfindung sind fähig,
das spezifische Binden von CRF an seinen Rezeptor zu hemmen und
Aktivitäten,
die mit CRF verbunden sind, entgegenzuwirken. Eine Verbindung der
Struktur (I) kann bezüglich
ihrer Wirkung als CRF-Antagonist mit einem oder mehreren allgemein
anerkannten Tests für
diesen Zweck, einschließlich
(aber nicht darauf beschränkt)
die von DeSouza et al. (J. Neuroscience 7: 88, 1987) und Battaglia
et al. (Synapse 1: 572, 1987) offenbarten Tests, beurteilt werden.
-
Der
CRF-Rezeptor-Bindungstest wurde unter Verwendung des homogenen Verfahrens
der „Scintillation
Proximity" (SPA)
durchgeführt.
Der Ligand bindet an rekombinante Membranpräparate, welche die CRF-Rezeptoren,
die ihrerseits an mit Weizenkeim-Agglutinin beschichtete SPA-Kügelchen
binden, exprimieren. Die Einzelheiten der Experimente werden im
experimentellen Teil offenbart.
-
Mit
Bezug auf CRF-Rezeptor-Bindungsaffinitäten weisen CRF-Rezeptorantagonisten
dieser Erfindung einen Ki-Wert von weniger als 10 μm auf. Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
dieser Erfindung weist ein CRF-Rezeptorantagonist einen Ki-Wert
von weniger als 10 μm
auf. Wie nachstehend ausführlich
dargelegt wird, wurden die Ki-Werte von repräsentativen Verbindungen dieser
Erfindung mit den in Beispiel 4 dargelegten Verfahren bestimmt.
-
Verbindungen
der Erfindung sind bei der Behandlung von Störungen des zentralen Nervensystems, bei
denen CRF-Rezeptoren beteiligt sind, von Nutzen; insbesondere bei
der Behandlung oder Vorbeugung von größeren depressiven Störungen (engl.:
major depressive disorders), umfassend bipolare Depression, unipolare
Depression, einzelne oder wiederkehrende größere depressive Episoden mit
oder ohne psychotischen Merkmalen, katatonen Merkmalen, melancholischen
Merkmalen, atypischen Merkmalen oder Ausbruch nach einer Geburt,
der Behandlung von Angstzuständen
oder der Behandlung von Panikstörungen.
Andere Gemütskrankheiten,
die vom Begriff „größere depressive
Störungen" (engl.: major depressive
disorders) umfasst sind, umfassen dysthymische Störungen mit
frühem
oder spätem
Ausbruch und mit oder ohne atypische Merkmalen, neurotische Depression,
posttraumatische Stressstörung
und soziale Phobie; Demenz vom Alzheimer-Typ mit frühem oder
spätem
Ausbruch, mit depressivem Gemüt;
vaskuläre
Demenz mit depressivem Gemüt;
durch Alkohol, Amphetamine, Kokain, Halluzinogene, Inhalationsmittel,
Opioide, Phenylcyclidin, Beruhigungsmittel, Hypnotika, angstlösende Mittel
und andere Stoffe ausgelöste
Gemütsstörungen;
schizoaffektive Störung
vom depressiven Typ; und Anpassungsstörung mit depressivem Gemüt.
-
Größere depressive
Störungen
können
auch aus einem allgemeinen medizinischen Leiden, umfassend, aber
nicht darauf beschränkt,
Herzinfarkt, Diabetes, Fehlgeburt oder Schwangerschaftsabbruch usw., entstehen.
-
Verbindungen
der Erfindung sind auch bei der Behandlung oder Vorbeugung von schizophrenen
Erkrankungen, umfassend paranoide Schizophrenie, hebephrene Schizophrenie,
katatone Schizophrenie, undifferenzierte Schizophrenie und das schizophrene
Residuum, von Nutzen.
-
Verbindungen
der Erfindung sind als schmerzstillende Mittel von Nutzen. Insbesondere
sind sie von Nutzen bei der Behandlung von traumatischem Schmerz,
wie z. B. postoperativem Schmerz; traumatischem Abrissschmerz, wie
z. B. am Plexus brachialis; chronischem Schmerz, wie z. B. arthritischem
Schmerz, wie er beispielsweise bei Osteoarthrose, rheumatoider Arthritis
oder psoriatischer Arthritis auftritt; neuropathischem Schmerz,
wie z. B. Post-Herpes-Neuralgie, Trigeminusneuralgie, segmentale
oder Interkostalneuralgie, Fibromyalgie, Kausalgie, periphere Neuropathie,
diabetische Neuropathie, durch Chemotherapie ausgelöste Neuropathie,
mit AIDS in Zusammenhang stehende Neuropathie, Okzipitalisneuralgie,
Genikulatumneuralgie, Glossopharyngeusneuralgie, sympathische Reflexdystrophie,
Phantomschmerz; verschiedene Formen von Kopfschmerz, wie z. B. Migräne, akuter
oder chronischer Spannungskopfschmerz, temporomandibularer Schmerz,
Kieferhöhlenschmerz,
Cluster-Kopfschmerz; Zahnschmerz; Krebsschmerz; Schmerz mit Ursprung in
den Eingeweiden; Magen-Darm-Schmerz; Nervenkompressionsschmerz;
Sportverletzungsschmerz; schmerzhafte Regelblutung; Menstruationsschmerz;
Meningitis; Arachnoiditis; Schmerz der Skelettmuskulatur und des
Knochenskeletts; Unterrückenschmerz,
wie z. B. Spinalstenose; Bandscheibenvorfall; Ischiassyndrom; Angina;
Spondylitis ankylopoetica; Gicht; Verbrennungen; Narbenschmerz;
Juckreiz; und Thalamusschmerz, wie z. B. Thalamusschmerz nach Schlaganfall.
-
Verbindungen
der Erfindung sind auch bei der Behandlung von Funktionsstörungen des
Appetits und der Nahrungsaufnahme, sowie bei Leiden wie Anorexia,
Anorexia nervosa und Bulimie von Nutzen.
-
Verbindungen
der Erfindung sind auch bei der Behandlung von Schlafstörungen,
umfassend Dysomnie, Schlaflosigkeit, Atemstillstand im Schlaf Narkolepsie
und Störungen
des Tagesrhythmus, von Nutzen.
-
Verbindungen
der Erfindung sind auch bei der Behandlung oder Vorbeugung von kognitiven
Störungen
von Nutzen. Kognitive Störungen
umfassen Demenz, Gedächtnisstörungen und
kognitive Störungen,
die nicht anders gekennzeichnet sind.
-
Ferner
sind Verbindungen der Erfindung auch als Mittel zur Gedächtnis-
und/oder Wahrnehmungsverbesserung bei gesunden Menschen ohne kognitives
und/oder Gedächtnisdefizit
von Nutzen.
-
Verbindungen
der Erfindung sind auch bei der Behandlung von Toleranz gegen und
Abhängigkeit
von einer Reihe von Stoffen von Nutzen. Beispielsweise sind sie
von Nutzen bei der Behandlung der Abhängigkeit von Nikotin, Alkohol,
Koffein, Phenylcyclidin (Phenylcyclidin-artige Verbindungen) oder
bei der Behandlung von Toleranz gegen und Abhängigkeit von Opiaten (beispielsweise
Cannabis, Heroin, Morphin) oder Benzodiazepinen; bei der Behandlung
von suchtartiger Abhängigkeit
von Kokain, sedativen Hypnotika, Amphetamin oder Amphetamin-verwandten
Arzneimitteln (beispielsweise Dextroamphetamin, Methylamphetamin)
oder einer Kombination davon.
-
Verbindungen
der Erfindung sind auch als entzündungshemmende
Mittel von Nutzen. Insbesondere sind sie von Nutzen bei der Behandlung
von Entzündungen
bei Asthma, Grippe, chronischer Bronchitis und rheumatoider Arthritis;
bei der Behandlung von Entzündungskrankheiten
des Magen-Darm-Trakts, wie z. B. Morbus Crohn, Colitis ulcerosa,
entzündliche
Darmerkrankung (IBD, engl.: inflammatory bowel disease) und Schädigung,
die von nicht-steroidalen entzündungshemmenden
Arzneimitteln ausgelöst
ist; Entzündungskrankheiten
der Haut, wie z. B. Herpes oder Ekzeme; Entzündungskrankheiten der Harnblase,
wie z. B. Blasenentzündung
und drängende
Inkontinenz; sowie Augen- und Zahnentzündungen.
-
Verbindungen
der Erfindung sind auch bei der Behandlung von allergischen Störungen von
Nutzen, insbesondere bei allergischen Störungen der Haut, wie z. B.
Nesselausschlag, und allergischen Störungen der Atemwege, wie z.
B. Schnupfen.
-
Verbindungen
der Erfindung sind auch bei der Behandlung von Erbrechen, d. h. Übelkeit,
Würgen
und Erbrechen, von Nutzen. Erbrechen umfasst akutes Erbrechen, verzögertes Erbrechen
und vorwegnehmendes Erbrechen. Die Verbindungen der Erfindung sind
bei der Behandlung von wie auch immer ausgelöstem Erbrechen von Nutzen.
Erbrechen kann beispielsweise durch Arzneimittel ausgelöst werden,
wie z. B. durch Krebs-Chemotherapeutika, wie z. B. alkylierende
Mittel, beispielsweise Cyclophosphamid, Carmustin, Lomustin und
Chlorambucil; zytotoxische Antibiotika, beispielsweise Dactinomycin,
Doxorubicin, Mitomycin-C und
Bleomycin; Antimetaboliten, beispielsweise Cytarabin, Methotrexat
und 5-Fluoruracil; Vinca-rosea-Alkaloide, beispielsweise Etoposid,
Vinblastin und Vincristin; und andere, wie z. B. Cisplatin, Dacarbazin,
Procarbazin und Hydroxyharnstoff; und Kombinationen davon; Strahlenkrankheit;
Strahlentherapie, beispielsweise Bestrahlung des Thorax oder des
Abdomen, wie z. B. bei der Behandlung von Krebs; Gifte; Toxine,
wie z. B. Toxine, die durch Stoffwechselstörungen oder Infektion, beispielsweise
Gastritis, verursacht sind oder die bei einer bakteriellen oder
viralen Magen-Darm-Infektion freigesetzt werden; Schwangerschaft;
Störungen
des Gleichgewichtsorgans, wie z. B. Bewegungsübelkeit, Schwindel, Benommenheit
und Ménière-Krankheit;
postoperative Übelkeit;
Magen-Darm-Verschluß;
verringerte Magen-Darm-Beweglichkeit;
Eingeweideschrmerz, beispielsweise Herzinfarkt oder Bauchfellentzündung; Migräne; gesteigerter
Hirndruck; verminderter Hirndruck (z. B. Höhenkrankheit); opioide schmerzstillende
Mittel, wie z. B. Morphin; sowie gastroösophageale Rückflusserkrankung;
Säure-Verdauungsstörung; übermäßiges Essen
und Trinken, Säuremagen,
saurer Magen, Sodbrennen/Rückfluss,
Sodbrennen, wie z. B. episodenhaftes Sodbrennen, nächtliches
Sodbrennen und von einer Mahlzeit ausgelöstes Sodbrennen und Dyspepsie.
-
Verbindungen
der Erfindung sind von besonderem Nutzen bei der Behandlung von
Magen-Darm-Störungen,
wie z. B. Reizkolon (IBS, engl.: irritable bowel syndrome); Hauterkrankung,
wie z. B. Psoriasis, Juckreiz und Sonnenbrand; vasospastischen Krankheiten,
wie z. B. Angina, Gefäßkopfschmerz
und Reynaud-Krankheit; zerebrale Ischämie, wie z. B. zerebraler Vasospasmus
nach Subarachnoidalblutung; fibrosierende Krankheiten und Kollagenkrankheiten,
wie z. B. Sklerodermie und eosinophile Fasziolasis; Immunsteigerung
oder -unterdrückung
betreffende Störungen,
wie z. B. systemischer Lupus erythematosus, sowie rheumatische Krankheiten,
wie z. B. Muskelrheumatismus; sowie Husten.
-
Verbindungen
der Erfindung sind von Nutzen bei der Behandlung von neurotoxischer
Schädigung
als Folge von Gehirnschlag, thromboembolischem Schlaganfall, hämorrhagischem
Schlaganfall, zerebraler Ischämie,
zerebralem Vasospasmus, Hypoglykämie,
Hypoxie, Anoxie, Atemdepression des Neugeborenen, Herzstillstand.
-
Die
Erfindung stellt somit eine Verbindung der Formel (I) oder ein pharmazeutisch
verträgliches
Salz oder Solvat davon zur Verwendung bei der Therapie, insbesondere
in der Medizin des Menschen, bereit.
-
Als
weitere Ausführungsform
der Erfindung wird ferner die Verwendung einer Verbindung der Formel (I)
oder eines pharmazeutisch verträglichen
Salzes oder Solvats davon bei der Herstellung eines Medikaments zur
Verwendung bei der Behandlung von durch CRF vermittelten Leiden
bereitgestellt.
-
Bei
einer anderen oder weiteren Ausführungsform
wird ein Verfahren zur Behandlung eines Säugers, umfassend den Menschen,
insbesondere bei der Behandlung von durch CRF vermittelten Leiden,
bereitgestellt, umfassend die Verabreichung einer wirksamen Menge
einer Verbindung der Formel (I) oder eines pharmazeutisch verträglichen
Salzes oder Solvats davon.
-
Es
ist klar, dass es beabsichtigt ist, dass eine Bezugnahme auf Behandlung
auch Vorbeugung und die Linderung von nachgewiesenen Symptomen umfasst.
-
Verbindungen
der Formel (I) können
als Rohchemikalie verabreicht werden, der Wirkstoff wird jedoch vorzugsweise
in einer pharmazeutischen Formulierung vorgelegt.
-
Demgemäß stellt
die Erfindung auch ein Arzneimittel bereit, das wenigstens eine
Verbindung der Formel (I) oder ein pharmazeutisch verträgliches
Salz davon umfasst und zur Verabreichung auf einem beliebigen zweckmäßigen Weg
formuliert ist. Solche Zusammensetzungen liegen vorzugsweise in
einer Form vor, die zur Verwendung in der Medizin, insbesondere
der Medizin des Menschen, angepasst ist, und die in zweckmäßiger Weise
unter Verwendung von einem oder mehreren pharmazeutisch verträglichen
Trägern
oder Exzipienten formuliert werden kann.
-
Verbindungen
der Formel (I) können
somit zur oralen, bukkalen, parenteralen, topischen (einschließlich ophthalmischen
und nasalen), Depot- oder rektalen Verabreichung oder in einer zur
Verabreichung über Inhalation
oder Insufflation (entweder durch den Mund oder durch die Nase)
geeigneten Form formuliert werden.
-
Zur
oralen Verabreichung können
die pharmazeutischen Zusammensetzungen die Form von, beispielsweise,
Tabletten oder Kapseln, die auf herkömmlichem Weg mit pharmazeutisch verträglichen
Exzipienten, wie z. B. Bindemitteln (z. B. vorgelatinierte Maisstärke, Polyvinylpyrrolidon
oder Hydroxypropylmethylcellulose); Füllstoffen (z. B. Lactose, mikrokristalline
Cellulose oder Calciumhydrogenphosphat); Gleitmitteln (z. B. Magnesiumstearat,
Talk oder Siliciumdioxid); Sprengmitteln (z. B. Kartoffelstärke oder
Natriumstärkeglycolat);
oder Netzmitteln (z. B. Natriumlaurylsulfat), hergestellt sind,
annehmen. Die Tabletten können
mit im Stand der Technik bekannten Verfahren beschichtet werden.
Flüssigpräparate zur
oralen Verabreichung können
die Form von, beispielsweise, Lösungen,
Sirupen oder Suspensionen annehmen, oder sie können als Trockenprodukt zur
Konstituierung mit Wasser oder einem anderen geeigneten Vehikel
vor der Verwendung vorgelegt werden. Solche Flüssigpräparate können auf herkömmlichem
Weg mit pharmazeutisch verträglichen
Zusatzstoffen, wie z. B. Suspendierungsmitteln (z. B. Sorbitsirup,
Cellulosederivate oder hydrierte Speisefette); Emulgatoren (z. B.
Lecithin oder Gummi arabicum); nicht-wässrigen Vehikeln (z. B. Mandelöl, ölige Ester,
Ethylalkohol oder fraktionierte Pflanzenöle); und Konservierungsmitteln
(z. B. Methyl- oder Propyl p-hydroxybenzoat oder Sorbinsäure), hergestellt
werden. Die Präparate
können
auch Puffersalze, geschmackgebende, farbgebende und süßende Mittel
in angemessener Weise enthalten.
-
Präparate zur
oralen Verabreichung können
in geeigneter Weise formuliert werden, um eine kontrollierte Freisetzung
des Wirkstoffs zu ergeben.
-
Zur
bukkalen Verabreichung kann die Zusammensetzung die Form von Tabletten
annehmen oder auf herkömmliche
Weise formuliert werden.
-
Die
Verbindungen der Erfindung können
zur parenteralen Verabreichung durch Bolusinjektion oder kontinuierliche
Infusion formuliert werden. Formulierungen zur Injektion können in
Einzeldosisform, beispielsweise in Ampullen, oder in Mehrfachdosis-Behältern mit
zugesetztem Konservierungsmittel vorgelegt werden. Die Zusammensetzungen
können
Formen wie Suspensionen, Lösungen
oder Emulsionen in öligen
oder wässrigen
Vehikeln annehmen, und können
Formulierungsmittel, wie z. B. Suspendierungsmittel, Stabilisatoren und/oder
Dispergierungsmittel enthalten. Bei einer anderen Ausführungsform
kann der Wirkstoff in Pulverform zur Rekonstituierung mit einem
geeigneten Vehikel, beispielsweise sterilem pyrogenfreiem Wasser,
vor der Verwendung vorliegen.
-
Die
Verbindungen der Erfindung können
zur topischen Verabreichung in der Form von Salben, Cremen, Gelen,
Lotionen, Vaginalzäpfchen,
Aerosolen oder Tropfen (z. B. Augen-, Ohren- oder Nasentropfen)
formuliert werden. Salben und Cremen können beispielsweise mit einer
wässrigen
oder öligen
Grundlage mit der Zugabe eines geeigneten Verdickungs- oder Geliermittels
formuliert werden. Salben zur Verabreichung an das Auge können unter
Verwendung von sterilisierten Komponenten auf sterile Weise hergestellt
werden.
-
Lotionen
können
mit einer wässrigen
oder öligen
Grundlage formuliert werden, und werden im Allgemeinen auch ein
oder mehrere Emulgatoren, Stabilisatoren, Dispergierungsmittel,
Suspendierungsmittel, Verdickungsmittel oder farbgebende Mittel
enthalten. Tropfen können
mit einer wässrigen
oder nicht-wässrigen Grundlage,
die auch ein oder mehrere Dispergierungsmittel, Stabilisatoren,
Solubilisierungsmittel oder Suspendierungsmittel umfasst, formuliert
werden. Sie können
auch ein Konservierungsmittel enthalten.
-
Die
Verbindungen der Erfindung können
auch in rektalen Zusammensetzungen, wie z. B. Zäpfchen oder Retentionseinläufen, die
beispielsweise herkömmliche
Zäpfchengrundlagen,
wie z. B. Kakaobutter oder andere Glyceride, enthalten, formuliert
werden.
-
Die
Verbindungen der Erfindung können
auch als Depotpräparate
formuliert werden. Solche langwirkende Formulierungen können durch
Implantation (beispielsweise subkutan oder intramuskulär) oder
durch intramuskuläre
Injektion verabreicht werden. Somit können die Verbindungen der Erfindung
beispielsweise mit geeigneten polymeren oder hydrophoben Materialien
(beispielsweise als Emulsion in einem verträglichen Öl) oder Ionenaustauscherharzen,
oder als schwach lösliche
Derivate, beispielsweise als ein schwach lösliches Salz, formuliert werden.
-
Zur
intranasalen Verabreichung können
die Verbindungen der Erfindung als Lösungen zur Verabreichung mit
einer geeigneten Dosiervorrichtung oder einer Einzeldosis-Vorrichtung,
oder bei einer anderen Ausführungsform
als Pulvergemisch mit einem geeigneten Träger zur Verabreichung unter
Verwendung einer geeigneten Verabreichungsvorrichtung formuliert
werden.
-
Eine
vorgeschlagene Dosis der Verbindungen der Erfindung ist 1 bis etwa
1000 mg pro Tag. Selbstverständlich
kann es notwendig sein, in Abhängigkeit
des Alters und des Zustands des Patienten die Dosierung routinemäßigen Veränderungen
zu unterwerfen, und die endgültige
genaue Dosierung wird dem behandelnden Arzt oder Tierarzt anvertraut
sein. Die Dosierung wird auch vom Verabreichungsweg und der bestimmten gewählten Verbindung
abhängen.
-
Bei
parenteraler Verabreichung wird die Tagesdosis somit typischerweise
im Bereich von 1 bis etwa 100 mg, vorzugsweise 1 bis 80 mg pro Tag,
liegen. Bei oraler Verabreichung wird die Tagesdosis typischerweise
im Bereich von 1 bis 300 mg, beispielsweise 1 bis 100 mg, liegen.
-
BEISPIELE
-
Für die Intermediate
und Beispiele gilt, sofern nicht anders angegeben:
Schmelzpunkte
(S. p.) wurden mit einem Gallenkamp-Gerät zur Schmelzpunktsbestimmung
bestimmt und nicht korrigiert. Alle Temperaturen sind in °C gegeben.
Infrarotspektren wurden mit einem FT-IR-Gerät gemessen. Protonenmagnetresonanz
(1H-NMR)-Spektren wurden bei 400 MHz oder
300 MHz aufgenommen, die chemischen Verschiebungen sind in ppm feldabwärts (d)
bezogen auf Me4Si, das als interner Standard
verwendet wurde, angegeben und werden als Singuletts (s), Dubletts
(s), Dubletts von Dubletts (dd), Tripletts (t), Quartetts (q) oder
Multipletts (m) eingeordnet. Säulenchromatographie
wurde über
Silicagel (Merck AG, Darmstadt, Deutschland) durchgeführt. Folgende
Abkürzungen
werden im Text verwendet: EtOAc = Ethylacetat, cHex = Cyclohexan,
CH2Cl2 = Dichlormethan,
Et2O = Dietylether, DMF = N,N-Dimethylformamid,
DIPEA = N,N-Diisopropylethylamin, MeOH = Methanol, Et3N
= Triethylamin, TFA = Trifluoressigsäure, THF = Tetrahydrofuran,
DIBAL-H = Diisobutylaluminiumhydrid, DMAP = Dimethylaminopyridin,
LHMDS = Lithiumhexamethyldisilazan, MTBE = Methyl-tert-butylether;
Tlc bezieht sich auf Dünnschichtchromatographie
auf Siliciumdioxidplatten und „getrocknet" bezieht sich auf
eine über
wasserfreiem Natriumsulfat getrocknete Lösung; RT bezieht sich auf Raumtemperatur.
-
Zwischenprodukt 1
-
4-Hydroxy-6-methyl-2-oxo-1,2-dihydropyridin-3-carbonsäureethylester
-
In
ein mit einem mechanischen Rührer
und einem Destillationskopf ausgerüstetes 22 l-Gefäß wurden 2,5
l (16,47 mol) Diethylmalonat gegeben, gefolgt von 4,0 l Diphenylether.
Es wurde begonnen, zu rühren,
und 1,12 kg (16,47 mol, 1 Äq.)
Natriumethoxid wurde über
einen Pulvertrichter zugegeben. Das Gemisch wurde allmählich auf
160°C erwärmt und
das freigesetzte Ethanol, etwa 950 ml, wurde über Destillation entfernt.
Nach 30 min war die Ethanoldestillation beendet, 2,127 kg (16,47
mol, 1 Äq.)
3-Aminobut-2-ensäureethylester
wurden zugegeben und das so erhaltene Ethanol wurde über Destillation
entfernt. Nach 30 Minuten konnte der mechanische Rührer die
schaumige Masse nicht mehr rühren.
An diesem Punkt wurde das externe Wärmen beendet und dem Gemisch
wurde Abkühlen
auf Raumtemperatur ermöglicht.
Dem Gemisch wurden 4 l Methyl-tert-butylether (MTBE) zugegeben und
der granuläre
Feststoff wurde mit einem Spatel aufgebrochen. Der Feststoff wurde
filtriert und mit MTBE gewaschen. Anschließend wurden dem Feststoff 100
ml konzentrierte HCl und 2 l Chloroform zugegeben, um das Gemisch
löslich
zu machen. Dann wurde das Gemisch dreimal in 4 l Chloroform aufgenommen
und in einen 20 l-Behälter
dekantiert. Die kombinierten organischen Phasen wurden über Natriumsulfat
getrocknet. Das Gemisch wurde in vacuo konzentriert, um eine orangefarbene
Gummimasse zu erhalten, die mit MTBE verrieben und filtriert wurde,
wobei der Filterkuchen mit MTBE gewaschen wurde. Der so erhaltene
Feststoff wurde aus Ethanol rekristallisiert, um das gewünschte Produkt
als blaß rosafarbene
Nadeln zu erhalten.
-
Die
aufeinander folgenden Mutterlösungen
wurden konzentriert und abgekühlt,
um weitere Erträge des
reinen Endprodukts zu erhalten, so dass eine Gesamtmenge von 1,477
kg bei einer Ausbeute von 46% erhalten wurde.
1H-NMR
(CDCl3) δ:
5,84 (s, 1H), 4,43 (q, 2H), 2,31 (s, 3H), 1,43 (t, 3H).
-
Zwischenprodukt 2
-
6-Methyl-2,4-bistrifluormethansulfonyloxynicotinsäureethylester
-
In
einen mit einem mechanischen Rührer
und einem Stickstoff-Gasspüler
ausgerüsteten
5 l-Rundboden-Dreihalskolben
wurde 1 l wasserfreies Dichlormethan gegeben. Zu der Lösung wurden
320 g (1,62 mol) Zwischenprodukt 1 und 490 ml (3,5 mol, 2,2 Äq.) Triethylamin
zugegeben. Das Gemisch wurde mit einem Eisbad auf < 5°C gekühlt, dann
wurden 950 g (3,37 mol, 2,08 Äq.)
Triflatanhydrid in 500 ml Dichlormethan über einen 2 l Trichter über einen
Zeitraum von 2 Stunden zugegeben. Dem Gemisch wurde Erwärmen auf
Raumtemperatur ermöglicht
und es wurde weitere 2 Stunden gerührt. Die Umsetzung wurde mit
500 ml Wasser gelöscht
und die organische Phase wurde abgetrennt. Die organische Phase
wurde zweimal mit 200 ml 1 N HCl, 100 ml Kochsalzlösung gewaschen, über Magnesiumsulfat
getrocknet und über
einem Silicagel-Kissen (80 × 120
mm) filtriert, wobei mit Ethylether eluiert wurde.
-
Das
Lösungsmittel
wurde in vacuo entfernt, um 790 g des gewünschten Produkts als Öl bei quantitativer
Ausbeute zu erhalten.
GCMS Tr = 4,97
min.
MS (70 eV, EI) m/z 461 (2), 433 (35), 416 (40), 284 (75).
-
Zwischenprodukt 3
-
3-(1-Propylbutylamino)propionsäureethylester
-
In
einen mit einem mechanischen Rührer
und einem Stickstoffeinlass ausgerüsteten 12 l-Dreihalskolben wurden 400 g (2,6 mol) β-Alanin,
2250 l Dichlormethan und 2,3 l Ethanol gegeben. Es wurde begonnen, zu
rühren,
und 1,09 l (7,8 mol, 3 Äq.)
Triethylamin und 364 ml (2,6 mol, 1 Äq.) 4-Heptanon wurden zugegeben. Das
Gemisch wurde auf < 10°C abgekühlt, dann
wurden 1,65 kg (7,8 mol, 3 Äq.)
Natriumtriacetoxyborhydrid wurden zugegeben. Das Gemisch wurde bei < 15°C gehalten
und 24 Stunden lang gerührt.
-
Anmerkung:
Die Umsetzung wird bei einer Temperatur über 25°C exotherm, so dass eine angemessene
Kühlung
aufrecht erhalten werden muss. Die Umsetzung wurde mit GC auf Vollständigkeit überprüft. Die Umsetzung
wurde mit 1 l 5 M Natriumhydroxid gelöscht, wobei die Reaktionstemperatur < 10°C gehalten
wurde. Das Gemisch wurde mit Kochsalzlösung verdünnt, und die organische Phase
wurde abgetrennt. Die organische Phase wurde über Natriumsulfat getrocknet
und das Lösungsmittel
in vacuo entfernt. Der rohe Rückstand
wurde mit Ethylether verdünnt
und filtriert. Das Filtrat wurde in vacuo konzentriert, um 333 g
eines gelben Öls
bei einer Ausbeute von 59% zu erhalten.
-
Zwischenprodukt 4
-
(2-Ethoxycarbonylethyl)-(1-propylbutyl)aminol-6-methyl-2-trifluormethansulfonyloxynicotinsäureethylester
-
In
einen mit einem mechanischen Rührer,
einem Thermometer, einem Stickstoff-Gasspüler und einem Zugabetrichter
ausgerüsteten
5 l-Dreihalskolben wurden 105 g (228 mmol) Zwischenprodukt 2 gegeben.
Dem Reaktionsgefäß wurden
300 ml wasserfreies Acetonitril und 48 ml (343 mmol, 1,5 Äq.) Triethylamin
zugegeben, dann wurde das Gemisch mit einem Eisbad auf < 5°C gekühlt. Dem
Gemisch wurden unter Verwendung des Zugabetrichters 49,1 g (244
mmol, 1,08 Äq.)
Zwischenprodukt 3, das mit 300 ml Acetonitril verdünnt war, zugegeben.
Das Zugeben wurde über
einen Zeitraum von 2 Stunden durchgeführt, wobei die Reaktionstemperatur < 10°C gehalten
wurde. Dem Gemisch wurde Erwärmen
auf Raumtemperatur ermöglicht
und es wurde weitere 2 Stunden gerührt. Die Umsetzung wurde mit
GC auf Vollständigkeit überprüft. Das
Reaktionsgemisch wurde mit 500 ml Dichlormethan verdünnt, zweimal
mit 100 ml 1 N HCl, 100 ml Kochsalzlösung gewaschen, über Magnesiumsulfat
getrocknet und über
einem Silicagel-Kissen (50 × 80
mm) fltriert, wobei mit Ethylether eluiert wurde. Das Lösungsmittel
wurde in vacuo entfernt, dann wurde das so erhaltene Material auf
Silicagel chromatographiert, wobei mit Ethylacetat/Hexan 1:3 (Rf = 0,25) eluiert wurde. Das Lösungsmittel
wurde in vacuo entfernt, um 75 g des gewünschten Produkts als farbloses Öl bei einer
Ausbeute von 77% zu erhalten.
GCMS Tr =
7,56 min.
MS (70 eV, EI) m/z 497 [M – 29] (2), 483 (100), 439 (5).
-
Zwischenprodukt 5
-
7-Methyl-4-oxo-1-(1-propylbutyl)-5-trifluormethansulfonyloxy-1,2,3,4-tetrahydro-[1,6]naphtyridin-3-carbonsäureethylester
-
In
einen mit einem mechanischen Rührer
und einem Stickstoff-Gasspüler
ausgerüsteten
2 l-Dreihalskolben
wurden 75 g (177 mmol) Zwischenprodukt 4 und 500 ml wasserfreier
Ethylether gegeben. Es wurde begonnen, zu rühren, und 20,8 g (186 mmol,
1,05 Äq.)
Kalium-tert-butoxid wurden über
einen Pulvertrichter zugegeben. Das Gemisch wurde bei Raumtemperatur
1 Stunde lang gerührt.
Die Umsetzung wurde mit TCL überprüft, um das
Verschwinden des Ausgangsmaterials zu beobachten. Das Gemisch wurde über Celite
filtriert, dann wurde das Lösungsmittel
in vacuo entfernt, um 56 g des Kaliumsalzes des gewünschten
Produkts als hellgelben Feststoff bei einer Ausbeute von 61% zu
erhalten.
MS (M + 1) 481.
-
Zwischenprodukt 6
-
5-Chlor-7-methyl-1-(1-propylbutyl)-2,3-dihydro-1H-[1,6]naphtyridin-4-on
-
In
einen mit einem mechanischen Rührer,
einem Kondensator und einem Stickstoff-Gasspüler ausgerüsteten 1 l-Dreihalskolben wurden
56 g (108 mmol) Zwischenprodukt 5, gefolgt von 100 ml 4 M HCl in
Dioxan gegeben. Das Gemisch wurde 2 Stunden bei Raumtemperatur gerührt. Anschließend wurden
100 ml 4 N HCl zugegeben und das Gemisch unter Rückfluss 12 Stunden erwärmt. Das
Gemisch wurde auf Raumtemperatur abgekühlt und mit etwa 200 ml 4 N
NaOH vorsichtig neutralisiert. Die organische Phase wurde abgetrennt
und die wässrige
Schicht viermal mit 100 ml Ethylacetat extrahiert. Die kombinierten
organischen Phasen wurden über
Magnesiumsulfat getrocknet und über
einem Silicagel-Kissen (50 × 80
mm) filtriert, wobei mit Ethylether eluiert wurde. Das Lösungsmittel
wurde in vacuo entfernt, um 24 g des gewünschten Produkts als Öl, das sich innerhalb
von 2 Tagen verfestigte, bei einer Ausbeute von 75% zu erhalten.
GCMS
Tr = 8,15 min.
MS (70 eV, EI) m/z 294
(7), 251 (100), 223 (17).
-
Zwischenprodukt 7
-
5-Chlor-4-methoxymethylen-7-methyl-1-(1-propylbutyl)-1,2,3,4-tetrahydro-[1,6]naphtyridin
-
Einer
gekühlten
Suspension (–60°C) von (Methoxymethylen)diphenylphosphinoxid
(12,7 g, 1,5 Äq.)
in 70 ml wasserfreiem THF wurden 24 ml LDA (2,0 M in THF/Heptan,
1,4 Äq.)
tropfenweise zugegeben, wobei man die Reaktionstemperatur nicht über –50°C ansteigen
ließ.
Nach dem Zugeben von LDA wurde die Umsetzung auf 0°C erwärmt. Die
Umsetzung wurde auf –60°C gekühlt, dann
wurde Zwischenprodukt 6 (10,077 g, 1,0 Äq.), das in 50 ml wasserfreiem
THF gelöst
war, tropfenweise zugegeben, wobei man die Reaktionstemperatur nicht über –45°C ansteigen
ließ.
Nach dem Zugeben wurde die Umsetzung auf 0°C erwärmt, dann wurde NaH (60%-ige
Dispersion in Mineralöl)
zugegeben (2,74 g, 2,0 Äq.).
Die Umsetzung wurde 5 min bei 0°C gerührt und
dann auf Raumtemperatur erwärmt.
Die Umsetzung wurde nach 30 Minuten durch tropfenweise Zugabe von
Wasser (20 ml) gelöscht.
Das THF wurde in vacuo entfernt, dann wurde der Rückstand
mit Ethylacetat extrahiert (3 × 50
ml). Die kombinierten organischen Anteile wurden mit Kochsalzlösung gewaschen, über Natriumsulfat
getrocknet, filtriert und in vacuo konzentriert. Das so erhaltene
Material wurde auf Silicagel chromatographiert, wobei das Phosphitderivat
(3,231 g, 17,5%) mit Ethylacetat eluiert wurde, wogegen das Ausgangsmaterial
(3,033 g, 30,1%) und das gewünschte
Produkt (3,542 g, 32,1%) mit 30% Ethylacetat/Hexan eluiert wurden.
Hydrolyse des Phosphitderivats unter den üblichen Bedingungen (NaH/THF,
60°C) erlaubte das
Wiedergewinnen von Zwischenprodukt 7 als schwach gelben Feststoff
(1,73 g, 90%).
GC/MS T = 7,84 min,
MS (70 eV, EI) m/z
322 [M] (20), 279 (100).
1H-NMR (CDCl3) δ:
6,9 (s, 1H), 6,35 (s, 1H), 3,86 (m, 1H), 3,72 (s, 3H), 3,15 (t,
2H), 2,46 (t, 2H), 2,34 (s, 3H), 1,5 (m, 4H), 1,25 (m, 4H), 0,87
(t, 6H).
-
Zwischenprodukt 8
-
5-Chlor-7-methyl-1-(1-propylbutyl)-1,2,3,4-tetrahydro-[1,6]naphtyridin-4-carbaldehyd
-
0,4
g Zwischenprodukt 7 wurde zu 10 ml 6 M HCl zugegeben, und für 30 min
gerührt.
Anschließend wurde
die Umsetzung mit einer gesättigten
wässrigen
Bicarbonatlösung
basisch eingestellt. Dies wurde mit Ethylacetat (3 × 50 ml)
extrahiert. Die kombinierten organischen Anteile wurden mit Kochsalzlösung gewaschen, über Natriumsulfat
getrocknet und über
einem Silicagel-Kissen filtriert, wobei mit 30% Ethylacetat/Hexan
eluiert wurde. Konzentrieren in vacuo ergab ein Öl (0,35 g, 91%).
MS (M
+ 1) 309.
1H-NMR (CDCl3) δ: 9,78 (s,
1H), 6,43 (s, 1H), 3,88 (m, 1H), 3,19 (dm, 2H), 2,8 (dt, 1H), 2,45
(dq, 2H), 2,38 (s, 3H), 1,5 (m, 4H), 1,2 (m, 4H), 0,85 (dt, 6H).
-
Zwischenprodukt 9
-
5-Chlor-4-(2-methoxyvinyl)-7-methyl-1-(1-propylbutyl)-1,2,3,4-tetrahydro-[1,6]naphtyridin
-
Es
wurde genau das gleiche Verfahren wie bei der Herstellung von Zwischenprodukt
7 verwendet, um das gewünschte
Produkt ausgehend von Zwischenprodukt 8 herzustellen.
MS (M
+ 1) 337. Rf = 0,6 in 30% Ethylacetat/Hexan.
-
Zwischenprodukt 10
-
5-Chlor-7-methyl-1-(1-propylbutyl)-1,2,3,4-tetrahydro-[1,6]naphtyridin-4-yl]acetaldehyd
-
0,22
g Zwischenprodukt 9 wurde in 6 M HCl (3 ml) gelöst, und für 30 min. bei Raumtemperatur
gerührt. Anschließend wurde
die Umsetzung mit einer gesättigten
wässrigen
Bicarbonatlösung
basisch eingestellt. Dies wurde mit Ethylacetat (3 × 25 ml)
extrahiert. Die kombinierten organischen Anteile wurden mit Kochsalzlösung gewaschen, über Natriumsulfat
getrocknet und über
einem Silicagel-Kissen filtriert, wobei mit 30% Ethylacetat/Hexan
eluiert wurde. Konzentrieren in vacuo ergab ein Öl (0,182 g, 87%).
MS (M
+ 1) 323. Rf = 0,5 in 30% Ethylacetat/Hexan.
-
Zwischenprodukt 11
-
4-Chlor-3-(2-methoxyvinyl)-6-methyl-1-(1-propylbutyl)-1H-pyrrolo[3,2-c]pyridin
-
Einer
Lösung
von (Methoxymethyl)triphenylphosphoniumchlorid (70 mg, 3 Äq.) in wasserfreiem
THF (1 ml), bei 0°C
unter N2, wurde 1,6 M BuLi in THF (128 μl, 3 Äq.) tropfenweise
zugegeben. Das so erhaltene rote Reaktionsgemisch wurde 10 Minuten
bei 0°C
und anschließend
weitere 20 Minuten bei RT gerührt.
Dann wurde das Reaktionsgemisch auf 0°C gekühlt und eine Lösung von
4-Chlor-6-methyl-1-(1-propylbutyl)-1H-pyrrolo[3,2-c]pyridin-3-carbaldehyd (hergestellt
gemäß Verfahren,
die in J. Heterocyclic Chem.; 1996, 33, 303; J. Heterocyclic Chem.;
1992, 29, 359; Heterocycles; 2000, 53, 11, 2415; Tetrahedron; 1985,
41, 10, 1945, berichtet sind. Analysewerte: NMR (1H,
DMSO): δ 8,49
(s, 1H), 7,70 (s, 1H), 10,4 (s, 1H), 2,53 (s, 3H), 4,57 (m, 1H), 1,92/1,79
(m/m, 4H), 1,70/0,90 (m/m, 4H), 0,77 (t, 6H); MS (m/z): 293 [MH]+) (20 mg, 0,068 mmol) in wasserfreiem THF
(1 ml) tropfenweise zugegeben. Das Reaktionsgemisch wurde 1 Stunde
bei RT gerührt.
Anschließend
wurde Wasser (3 ml) zugegeben und das Produkt mit EtOAc (3 × 5 ml)
extrahiert. Die kombinierten organischen Schichten wurden mit gesättigtem
wässrigem
NaCl (1 × 5
ml) gewaschen und über
wasserfreiem Na2SO4 getrocknet.
Die Feststoffe wurden filtriert und das Lösungsmittel abgedampft, um
ein Rohprodukt zu ergeben, das mit Flash-Chromatographie (Silicagel,
cHex/EtOAc 95:05) gereinigt wurde. Das gewünschte Produkt wurde als gelbes Öl erhalten
(15 mg, 0,046 mmol, 70%).
NMR (1H,
CDCl3): δ (trans)
6,98 (s, 1H), 2,59 (s, 3H), 6,69 (s, 1H), 6,81 (d, 1H), 6,40 (d,
1H), 4,21 (m, 1H), 1,82 (m, 4H), 1,53 (m, 4H), 0,85 (dt, 6H), 3,83
(s, 3H), (cis) 6,94 (s, 1H), 2,59 (s, 3H), 7,62 (s, 1H), 4,21 (m,
1H), 1,82 (m, 4H), 1,53 (m, 4H), 0,85 (dt, 6H), 6,19 (d, 1H), 6,30
(d, 1H), 3,72 (s, 3H),
MS (m/z): 321 [MH]+.
-
Zwischenprodukt 12
-
[4-Chlor-6-methyl-1-(1-propylbutyl)-1H-pyrrolo[3,2-c]pyridin-3-yl]acetaldehyd
-
Einer
Lösung
von Zwischenprodukt 11 (85 mg, 0,26 mmol) in wasserfreiem THF (2
ml), bei 0°C
unter N2, wurde 2 N HCl (2 ml) tropfenweise
zugegeben. Das so erhaltene gelbe Reaktionsgemisch wurde 1,5 Stunden
bei 70°C
gerührt.
Anschließend
wurde gesättigtes
wässriges
NaHCO3 (1 ml) zugegeben und das Produkt mit
EtOAc (3 × 5
ml) extrahiert. Die kombinierten organischen Schichten wurden mit
gesättigtem
wässrigem NaCl
(1 × 5
ml) gewaschen und über
wasserfreiem Na2SO4 getrocknet.
Die Feststoffe wurden filtriert und das Lösungsmittel abgedampft, um
ein Rohprodukt zu ergeben, das mit Flash-Chromatographie (Silicagel, cHex/EtOAc
8:2) gereinigt wurde. Das gewünschte
Produkt wurde als gelbes Öl
erhalten (55 mg, 0,179 mmol, 70%).
NMR (1H,
CDCl3): δ 9,85
(s, 1H), 7,07 (s, 1H), 7,01 (s, 1H), 4,21 (m, 1H), 4,04 (s, 2H),
2,60 (s, 3H), 1,82 (m, 4H), 1,16 (m, 4H), 0,85 (dt, 6H).
MS
(m/z): 307 [MH]+.
-
Zwischenprodukt 13
-
[4-Chlor-6-methyl-1-(1-propylbutyl)-1H-pyrrolo[3,2-c]pyridin-3-yl]ethanol
-
Einer
Lösung
von Zwischenprodukt 12 (53 mg, 0,173 mmol) in wasserfreiem MeOH
(4 ml), bei 0°C unter
N2, wurde NaBH4 (13,1
mg, 2 Äq.)
zugegeben. Das Reaktionsgemisch wurde 1 Stunde bei 0°C gerührt. Anschließend wurde
Wasser (1 ml) zugegeben und das Produkt mit EtOAc (3 × 5 ml)
extrahiert. Die kombinierten organischen Schichten wurden mit gesättigtem
wässrigem
NaCl (1 × 5
ml) gewaschen und über
wasserfreiem Na2SO4 getrocknet.
Die Feststoffe wurden filtriert und das Lösungsmittel abgedampft, um
ein Rohprodukt zu ergeben, das mit Flash-Chromatographie (Silicagel,
cHex/EtOAc 7:3) gereinigt wurde. Das gewünschte Produkt wurde als gelbes Öl erhalten
(49,8 mg, 0,161 mmol, 93%).
NMR (1H,
DMSO): δ 7,37
(s, 1H), 7,33 (s, 1H), 4,63 (t, 1H), 3,64 (t, 2H), 3,01 (t, 2H),
2,44 (s, 3H), 1,77 (m, 4H), 0,89–1,79 (m, 4H), 0,77 (t, 6H).
MS
(m/z): 309 [MH]+.
-
Zwischenprodukt 14
-
3-[2-(tert-Butyldimethylsilanyloxy)ethyl]-4-chlor-6-methyl-1-(1-propylbutyl)-1H-pyrrolo[3,2-c]pyridin
-
Zu
einer Lösung
von Zwischenprodukt 13 (49,8 mg, 0,173 mmol) in wasserfreiem DMF
(2 ml), bei 0°C unter
N2, wurden Imidazol (110 mg, 10 Äq.), TBSCl
(67 mg, 2,8 Äq.)
und DMAP (2 mg, 0,1 Äq.)
zugegeben. Das Reaktionsgemisch wurde über Nacht bei RT gerührt. Anschließend wurde
Wasser (1 ml) zugegeben und das Produkt mit Et2O
(3 × 5
ml) extrahiert. Die kombinierten organischen Schichten wurden mit
gesättigtem wässrigem
NaCl (1 × 5
ml) gewaschen und über
wasserfreiem Na2SO4 getrocknet.
Die Feststoffe wurden filtriert und das Lösungsmittel abgedampft, um
ein Rohprodukt zu ergeben, das mit Flash-Chromatographie (Silicagel,
cHex/EtOAc 9:1) gereinigt wurde. Das gewünschte Produkt wurde als gelbes Öl erhalten
(65 mg, 0,154 mmol, 95%).
NMR (1H,
DMSO): δ 6,95
(s/s, 1/1H), 4,17 (m, 1H), 3,91 (t, 2H), 3,16 (t, 2H), 2,58 (s,
3H), 1,80 (m, 4H), 1,14–1,05
(m/m, 4H), 0,88 (s, 9H), 0,85 (t, 6H), 0,00 (s, 6H).
MS (m/z):
423 [MH]+.
-
Zwischenprodukt 15
-
(2,4-Bistrifluormethylphenyl)-[3-[2-(tert-butyldimethylsilanyloxy)ethyl]-6-methyl-1-(1-propylbutyl)-1-1H-pyrrolo[3,2-c]pyridin-4-yl]amin
-
Einem
Gemisch von Tris(dibenzylidenaceton)palladium(0) (3,7 mg, 0,1 Äq.), 2-(Dicyclohexylphosphino)-2'-methylbiphenyl (4,4
mg, 0,3 Äq.)
und K3PO4 (23 mg,
2,8 Äq.)
wurde eine Lösung
von Zwischenprodukt 14 (17 mg, 0,04 mmol) und 2,4-Bis(trifluormethyl)anilin
(18 mg, 2 Äq.)
in wasserfreiem DME (1 ml) bei RT unter N2 zugegeben
(Mikrowellenfläschchen
mit Bördelkappe).
Das Reaktionsgemisch wurde in einem „CEM Focused Microwave Synthesis
System (Model Discovery)" bei
100°C, 150
W, 60 Psi 20 Minuten bestrahlt (Kühlung eingeschaltet). Anschließend wurde
Wasser (1 ml) zugegeben und das Produkt mit Et2O
(3 × 5
ml) extrahiert. Die kombinierten organischen Schichten wurden mit gesättigtem
wässrigem
NaCl (1 × 5
ml) gewaschen und über
wasserfreiem Na2SO4 getrocknet.
Die Feststoffe wurden filtriert und das Lösungsmittel abgedampft, um ein
Rohprodukt zu ergeben, das mit Flash-Chromatographie (Silicagel,
cHex/EtOAc 95:05) gereinigt wurde. Das gewünschte Produkt wurde als gelbes Öl erhalten
(21,5 mg, 0,035 mmol, 88%).
NMR (1H,
DMSO): δ 7,83
(d, 1H), 7,79 (dd, 1H), 8,16 (d, 1H), 8,23 (s, 1), 7,22 (s, 1H),
7,16 (s, 1H), 2,43 (s, 3H), 4,35 (m, 1H), 3,77 (t, 2H), 2,94 (t,
2H), 1,8 (m, 4H), 1,15, 0,95 (m/m, 4H), 0,79 (t, 6H), 0,68 (s, 9H), –0,31 (s,
6H).
MS (m/z): 616 [MH]+.
-
Zwischenprodukt 16
-
2-[4-(2,4-Bistrifluormethylphenyl)-6-methyl-1-(1-propylbutyl)-1H-pyrrolo[3,2-c]pyridin-3-yl]ethanol
-
Zu
einer Lösung
von Zwischenprodukt 15 (60 mg, 0,097 mmol) in trockenem DMF (5 ml)
wurde bei RT Et3N/3 HF (133,6 μl, 8,4 Äq.) zugegeben.
Das Reaktionsgemisch wurde über
Nacht bei RT gerührt.
Anschließend
wurde Wasser (2 ml) zugegeben und das Produkt mit EtOAc (3 × 5 ml)
extrahiert. Die kombinierten organischen Schichten wurden mit gesättigtem
wässrigem
NaCl (1 × 5
ml) gewaschen und über
wasserfreiem Na2SO4 getrocknet.
Die Feststoffe wurden filtriert und das Lösungsmittel abgedampft, um
ein Rohprodukt zu ergeben, das mit Flash-Chromatographie (Silicagel,
cHex/EtOAc 9:1) gereinigt wurde. Das gewünschte Produkt wurde als weißer Feststoff
erhalten (24,4 mg, 0,048 mmol, 50%).
NMR (1H,
DMSO): δ 9,01
(sa, 1H), 8,07 (d, 1H), 7,81 (s, 1H), 7,76 (dd, 1H), 7,19 (s, 1H),
7,10 (s, 1H), 5,19 (sa, 1H), 4,35 (m, 1H), 3,63 (m, 2H), 2,88 (m,
2H), 2,38 (s, 3H), 1,85–1,65
(m, 4H), 1,20, 0,90 (m, 4H), 0,80 (m, 6H).
MS (m/z): 502 [MH]+.
-
Zwischenprodukt 17
-
5-(2,4-Bistrifluormethylphenyl)-7-methyl-1-(1-propylbutyl)-1,3,4,5-tetrahydro-1,5,6- triazaacenaphthylen
-
Zu
einer Lösung
von Zwischenprodukt 16 (23,4 mg, 0,04 mmol) in trockenem CH2Cl2 (2 ml) wurden bei
RT Et3N (13,5 μl, 2 Äq.) und MsCl (6,16 μl, 2 Äq.) zugegeben.
Das Reaktionsgemisch wurde 2 Stunden bei RT gerührt. Anschließend wurde
Wasser (2 ml) zugegeben und das Produkt mit CH2Cl2 (3 × 5
ml) extrahiert. Die kombinierten organischen Schichten wurden mit
gesättigtem
wässrigem
NaCl (1 × 5
ml) gewaschen und über
wasserfreiem Na2SO4 getrocknet.
Die Feststoffe wurden filtriert und das Lösungsmittel abgedampft, um ein
Rohprodukt zu ergeben, das mit Flash-Chromatographie (Silicagel,
cHex/EtOAc 9:1) gereinigt wurde. Das gewünschte Produkt wurde als gelbes Öl erhalten
(6 mg, 0,012 mmol, 31%).
NMR (1H, DMSO): δ 8,08 (dd,
1H), 8,03 (s, 1H), 7,81 (d, 1H), 6,87 (s, 1H), 6,61 (s, 1H), 4,19
(m, 1H), 3,72 (t, 2H), 3,02 (t, 2H), 2,19 (s, 3H), 1,80–1,70 (m,
4H), 1,30–1,10
(m, 4H), 0,79 (m, 6H).
MS (m/z): 483 [MH]+.
-
BEISPIEL
1 Synthese
von repräsentativen
Verbindungen der Struktur (IVb)
-
Verbindung 1-1
-
1-(4-Methoxy-2-methylphenyl)-7-methyl-5-(1-propylbutyl)-1,2,2a,3,4,5-hexahydro-1,5,8-triazaacenaphthylen
-
4-Methoxy-2-methylanilin
(19 μl,
1,3 Äq.)
und Natriumtriacetoxyborhydrid (36 mg, 1,5 Äq.) wurden zu Zwischenprodukt
8 (30 mg, 1,0 Äq.)
in 1 ml CH2Cl2 zugegeben.
Die Umsetzung wurde zwei Stunden bei Raumtemperatur gerührt. Anschließend wurde
das Lösungsmittel
entfernt, und Phenylether (1 ml) und PTSA (22 mg, 1,0 Äq.) wurden
zugegeben. Die Umsetzung wurde 45 Minuten lang bei 225°C gewärmt. Die
Umsetzung wurde mit Hexanen (10 ml) verdünnt und das Produkt mit 1 N
HCl (3 × 10
ml) extrahiert. Die wässrigen
Extrakte wurden mit Ether (3 × 25
ml) gewaschen, mit NaHCO3 neutralisiert,
mit Ethylacetat (3 × 50
ml) extrahiert, mit Kochsalzlösung
gewaschen, über
Natriumsulfat getrocknet, filtriert und in vacuo konzentriert. Der
Rückstand
wurde mit präparativer
TLC gereinigt, um das gewünschte
Produkt zu ergeben (5 mg, 13% in zwei Stufen).
Rf =
0,15 in 60% Ethylacetat/Hexan.
-
Verbindung 1-2
-
1-(2,4-Dimethylphenyl)-7-methyl-5-(1-propylbutyl)-1,2,2a,3,4,5-hexahydro-1,5,8-triazaacenaphthylen
-
Um
das gewünschte
Produkt herzustellen wurde das gleiche Verfahren wie bei der Herstellung
von Verbindung 1-1 angewandt, mit der Ausnahme, dass es sich bei
dem verwendeten Anilin um 2,4-Dimethylanilin (18 mg, 0,15 mmol)
handelte. Der Rückstand
wurde mit präparativer
TLC gereinigt, um 4 mg (9% in zwei Stufen) des gewünschten
Produkts zu erhalten; Rf = 0,37 in 60% Ethylacetat/Hexan.
-
Verbindung 1-3
-
1-(2-Chlor-4-methylphenyl)-7-methyl-5-(1-propylbutyl)-1,2,2a,3,4,5-hexahydro-1,5,8-triazaacenaphthylen
-
Um
das gewünschte
Produkt herzustellen wurde das gleiche Verfahren wie bei der Herstellung
von Verbindung 1-1 angewandt, mit der Ausnahme, dass es sich bei
dem verwendeten Anilin um 2-Chlor-4-methylanilin (21 mg, 0,15 mmol)
handelte. Der Rückstand
wurde mit präparativer
TLC gereinigt, um 9,2 mg (20% in zwei Stufen) des gewünschten
Produkts zu erhalten; Rf = 0,52 in 60% Ethylacetat/Hexan.
-
Die
Analysedaten sind in der folgenden Tabelle 1 gezeigt.
-
-
BEISPIEL
2 Synthese
von repräsentativen
Verbindungen der Struktur (IVa)
-
Verbindung 2-1
-
9-(2,4-Dimethylphenyl)-2-methyl-4-(1-prolpylbutyl)-5,6,6a,7,8,9-hexahydro-4H-1,4,9-triazaphenalen
-
Um
das gewünschte
Produkt aus Zwischenprodukt 10 herzustellen wurde das gleiche Verfahren
wie bei der Herstellung von Verbindung 1-1 aus Zwischenprodukt 8
angewandt. Der organische Rückstand
wurde mit präparativer
TLC gereinigt, um 11 mg (10% in zwei Stufen) zu erhalten.
Rf = 0,14 in 100% Ethylacetat.
-
Verbindung 2-2
-
9-(4-Methoxy-2-methylphenyl)-2-methyl-4-(1-propylbutyl)-5,6,6a,7,8,9-hexahydro-4H-1,4,9-triazaphenalen
-
Um
das gewünschte
Produkt herzustellen wurde das gleiche Verfahren wie bei der Herstellung
von Verbindung 2-1 angewandt, mit der Ausnahme, dass es sich bei
dem verwendeten Anilin um 4-Methoxy-2-methylanilin handelte. Der
organische Rückstand
wurde mit präparativer
TLC gereinigt, um 63 mg (56% in zwei Stufen) zu erhalten.
Rf = 0,0 in 100% Ethylacetat.
-
Die
Analysedaten sind in der folgenden Tabelle 2 gezeigt.
-
-
BEISPIEL
3 Synthese
von repräsentativen
Verbindungen der Struktur (IVc)
-
Verbindung 3-1
-
5-(2,4-Bistrifluormethylphenyl)-7-methyl-1-(1-propylbutyl)-1,2,2a,3,4,5-hexahydro-1,5,6-triazaacenaphtylen
-
Zwischenprodukt
17 wird einer Reduktion mit einem geeigneten Reduktionsmittel für Enaminderivate, wie
z. B. Mg/MeOH oder NaBH4, unterworfen.
-
BEISPIEL 4
-
CRF-Bindungsaktivität
-
Die
CRF-Bindungsaffinität
wurde durch die Fähigkeit
der Verbindungen, 125I-oCRF bzw. 125I-Siauvagine
für CRF1
bzw. CRF2 SPA aus rekombinanten menschlichen CRF-Rezeptoren, die
in Zellmembranen von Ovarien chinesischer Hamster (CHO; engl: Chinese
Hamster Ovary) exprimiert waren, zu ersetzen, in vitro bestimmt.
Für die
Membranpräparation
wurden CHO-Zellen
aus konfluenten T-Kolben in SPA-Puffer (HEPES/KOH 50 mM, EDTA 2
mM; MgCl2 10 mM, pH 7,4) in 50 ml-Zentrifugenröhrchen entnommen,
mit einem Polytron-Gerät
homogenisiert und zentrifugiert (5 Minuten bei 50000 g bei 4°C; Beckman-Zentrifuge
mit JA20-Rotor). Das Pellet wurde resuspendiert, homogenisiert und
zentrifugiert wie vorstehend beschrieben.
-
Das
SPA-Experiment wurde in einer Optiplate durch Zugabe von 100 μl des Reagenzgemischs
zu 1 μl
Verdünnung
der Verbindung (100% DMSO-Lösung)
pro Vertiefung durchgeführt.
Das Testgemisch wurde durch Mischen von SPA-Puffer, WGA-SPA-Kügelchen
(2,5 mg/ml), BSA (1 mg/ml) und Membranen (50 bzw. 5 μg Protein/ml
für CRF
1 bzw. CRF2), sowie 50 pM des Radioliganden, hergestellt.
-
Die
Platte wurde über
Nacht (> 18 Stunden)
bei Raumtemperatur inkubiert und mit einem Packard Topcount-Gerät unter
Verwendung eines WGA-SPA 125I-Zählprotokolls
ausgelesen.
-
BEISPIEL 5
-
CRF-Funktionstest
-
Verbindungen
der Erfindung wurden in einem Funktionstest für die Bestimmung ihrer Inhibitorwirkung charakterisiert.
Menschliche CRF-CHO-Zellen wurden mit CRF stimuliert, anschließend wurde
die Rezeptoraktivierung durch Messung der cAMP-Akkumulation ausgewertet.
-
CHO-Zellen
aus einem konfluenten T-Kolben wurden mit Kulturmedium ohne G418
resuspendiert und auf eine Platte mit 96 Vertiefungen mit 25000
c/Vertiefung, 100 μl/Vertiefung
verteilt und über
Nacht inkubiert. Nach der Inkubation wurde das Medium durch 100 μl cAMP IBMX-Puffer,
der auf 37°C
erwärmt
war (5 mM KCl, 5 mM NaHCO3, 154 mM NaCl,
5 mM HEPES, 2,3 mM CaCl2, 1 mM MgCl2; 1 g/l Glucose, pH 7,4, ergänzt mit 1
mg/ml BSA und 1 mM IBMX), und 1 μl
einer Antagonist-Verdünnung
in reinem DMSO ersetzt. Nach weiteren 10 Minuten Inkubation bei
37°C in
einem Platteninkubator ohne CO2 wurde 1 μl Agonist-Verdünnung in
reinem DMSO zugegeben. Die Platte wurde weitere 10 Minuten wie vorstehend
beschrieben inkubiert, anschließend wurde
der cAMP-Zellgehalt unter Verwendung des Amersham RPA 538-Kits gemessen.