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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung der Gattung
Tourbillon, die als Ausrüstung
für ein
Uhrwerk einer Uhr des Typs bestimmt ist, der einen Rahmen sowie
ein Finissage-Räderwerk
aufweist, sowie auf ein Uhrwerk oder eine Uhr, die mit einem solchen
Tourbillon ausgerüstet
sind.
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Diese
Vorrichtung ist eine Vorrichtung, die dafür bestimmt ist, den Gang in
den senkrechten Lagen auszugleichen. Dazu weist sie ein Gestell
auf, das drehbar auf den Rahmen montiert ist und allgemein eine
Bauteilegruppe darstellt, die aus einer Brücke und einer Platine gebildet
wird, sowie drehbar auf dieses Gestell montiert eine Unruh-Spiralfeder
und eine Hemmung, die insbesondere ein Hemmungsdrehteil aufweist,
das mit einem Rad und einem Trieb versehen ist.
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Das
Gestell weist ein Gestellgetriebe auf, das kinematisch mit dem Finissage-Räderwerk der Uhr verbunden ist,
allgemein mit dem Kleinbodenrad. Ein auf den Rahmen montiertes Zahnrad
steht mit dem Hemmungstrieb im Eingriff. Dadurch bewirkt jedes Mal,
wenn sich die Unruh in der Stellung befindet, in der sie von der
Hemmung einen Antriebsimpuls empfängt, die durch das Kleinbodenrad
auf das Gestellgetriebe ausgeübte
Kraft eine leichte Drehung des Gestells, wobei der Unruh der Impuls
durch die Hemmung erteilt wird, deren Drehteil sich durch Eingriff
seines Triebs mit dem Zahnrad dreht.
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Die
Räder und
Triebe sind allgemein so ausgelegt und abgezählt, dass das Tourbillon eine
Umdrehung pro Minute ausführt.
Wenn die Uhr senkrecht gehalten wird, macht daher die Position des Totpunkts
der Unruh eine Umdrehung pro Minute, wodurch Gangabweichungen in
den senkrechten Lagen ausgeglichen werden.
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Hingegen
verbleibt die Verschiebung zwischen den waagerechten und senkrechten
Lagen. Um diesen Nachteil abzustellen, baute der deutsche Uhrmacher
Walter Prendel (Groitzsch, Deutschland) eine Taschenuhr, in der
die Achse der Unruh einen Winkel von 30° gegen die Achse des Tourbillons
und die Achsen der anderen Drehteile der Uhr bildete. Dadurch verändert sich
die Lage der Unruh von 30 bis zu einem Höchstwert von 60°, gleichviel
ob sich die Uhr in einer senkrechten oder einer waagerechten Lage
befindet. Während
nun die Gangprüfungen an
Uhren ausgeführt
werden, indem diese in verschiedene waagerechte und senkrechte Stellungen gebracht
werden, sind aber die Ausrichtungen beim Tragen beliebig. Das oben
formulierte Problem wird daher abgewandelt.
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Übrigens
sind die Komponenten der Hemmung, um die Bewegung der Unruh zulassen
zu können,
ebenfalls bezüglich
der Gestellachse geneigt, wobei der Neigungswinkel der Achsen dieser
Drehteile vom Hemmungsrad zur Unruh ansteigt. Eine solche Lösung lässt sich
unter technischen Gesichtspunkten schwer beherrschen, und die Arbeitsbedingungen
der Hemmung sind ungünstig.
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In
der Zeitschrift „Alte
Uhren" 4/79 wurde
ein Aufsatz veröffentlicht,
in dem eine Pendulette vorgestellt wurde, die mit einem Tourbillon
versehen war, das sich gleichzeitig um zwei orthogonale Achsen drehte,
so dass die Achse der Unruh praktisch den gesamten Raum überstrich.
Eine solche Lösung
liefert sicherlich den gewünschten
Effekt, aber lässt sich
nicht auf eine Kleinuhr anwenden, da sie selbst mit einer Unruh
von geringem Durchmesser zu einer sehr beträchtlichen Dicke des Uhrwerks
führt.
Eine solche Vervollkommnung müsste
daher die Genauigkeit der Uhr beeinträchtigen und/oder eine übermässige Dicke
verursachen, die in keinem Verhältnis
zur gewünschten
Verbesserung steht.
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Aus
der Zeitschrift „Horlogical
Journal" vom April
1983, Seiten 15 bis 19, ist noch ein dreifaches Tourbillon bekannt,
d.h. ein Tourbillon, das eine Drehung in drei orthogonalen Ebenen
bewirkt. Auch in dieser Konstruktion ist die Platzbeanspruchung übermässig hoch,
und dieser Typ eines Tourbillons kann schwerlich für eine Taschen-
oder Armbanduhr in Betracht gezogen werden.
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Das
Ziel der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein Tourbillon für Uhren
vorzuschlagen, das bei einer Dicke des Uhrwerks, die mit einer Taschen- oder
Armbanduhr verträglich
ist, in spürbarer
Weise die Gangunterschiede zwischen den waagerechten und senkrechten
Lagen zu verringern vermag, ohne dass dabei der Durchmesser der
Unruh verringert werden müsste.
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Sie
betrifft also ein Tourbillon, das als Ausrüstung für ein Uhrwerk einer Uhr des
Typs bestimmt ist, der einen Rahmen und ein Finissage-Räderwerk sowie
ein Gestell aufweist, das drehbar auf dem benannten Rahmen sitzt
und die Unruh sowie die Hemmung trägt.
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Dieses
Uhrwerk einer Uhr ist durch die in den Ansprüchen 1 bis 15 ausgesprochenen
Merkmale gekennzeichnet.
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Das
Tourbillon zeichnet sich aus durch:
- – ein die
Hemmung tragendes Gestell, um eine Achse B-B drehbar montiert, die
einen Winkel α bezüglich der
Drehachse der Drehteile des Finissage-Räderwerks bildet;
- – wobei
dieses die Hemmung tragende Gestell ein Gestellgetriebe aufweist,
das mit der Achse B-B koaxial ist und mit einem auf den Rahmen montierten
Drehteil im Eingriff steht;
- – eine
Unruh-Spiralfeder und eine ein Drehteil mit einem Hemmungstrieb
aufweisende Hemmung, die in dem die Hemmung tragenden Gestell drehbar
gelagert sind; worin
- – das
Hemmungstrieb sich im Eingriff mit einer Zahnung befindet, die auf
den Rahmen montiert ist und in einer zur Drehachse B-B des die Hemmung
tragenden Gestells senkrechten Ebene liegt.
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Dieser
von 90° verschiedene
Winkel kann zwischen 20° und
70° liegen
und beträgt
bevorzugt 30°.
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Die
Unruh und die Hemmungsdrehteile können sich um Achsen drehen,
die parallel zur Drehbachse B-B des die Hemmung tragenden Gestells sind.
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Die
auf den Rahmen montierte Zahnung, die sich im Eingriff mit dem Hemmungstrieb
befindet, ist entweder fest mit diesem Rahmen verbunden oder wird
von einem Grossgestell getragen, das sich auf diesem Rahmen um eine
Achse A-A dreht, die einen von 90° verschiedenen
Winkel zur Drehachse B-B des die Hemmung tragenden Gestells bildet.
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Weitere
Merkmale dieses Uhrwerks werden eingehend in der folgenden Beschreibung
beschrieben.
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Dieses
Uhrwerk mit Tourbillon ist so ausgelegt, dass sich unter der Einwirkung
der durch das Finissage-Räderwerk
auf das Gestellgetriebe des die Hemmung tragenden Gestells ausgeübten Kraft
das Grossgestell mit einer ersten Winkelgeschwindigkeit um die erste
Achse A-A dreht und dass sich das die Hemmung tragende Gestell mit
einer zweiten Winkelgeschwindigkeit, die durch das Verhältnis der
Anzahl von Zähnen
des Gestellgetriebes des Grossgestells zur Anzahl von Zähnen der
Zahnung des auf den Rahmen montierten Drehteils definiert wird,
um die zweite Achse B-B dreht, wobei die zweite Achse B-B den Mantel
eines Kegels definiert, dessen Achse mit der ersten Achse A-A oder
der Drehachse des Grossgestells zusammenfällt.
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Um
zu vermeiden, dass das Tourbillon zuviel Raum in der Dickenausdehnung
beansprucht, ist es von Vorteil, wenn der Scheitelwinkel des durch
die zweite Achse B-B oder die Drehachse des die Hemmung tragenden
Gestells erzeugten Kegels gleich oder kleiner als 90° ist. Die
günstigsten
Bedingungen werden für
einen Scheitelwinkel erhalten, der nahe 60° und allgemein zwischen 20 und
70° liegt.
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Bei
einem Einsatz von Trieben als Gestellgetrieben kann ein Tourbillon
realisiert werden, das eine kleinstmögliche Masse und Trägheit aufweist.
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Wie
das Gestell der meisten bekannten Tourbillons kann das die Hemmung
tra gende Gestell des erfindungsgemässen Tourbillons eine Umdrehung pro
Minute ausführen.
In diesem besonderen Fall ist es von Vorteil, wenn das Grossgestell
eine Umdrehung in einer Zeit ausführt, die zum Beispiel zwischen
4 und 10 Minuten liegt.
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Um
die bestmöglichen
Eingriffsbedingungen zu gewährleisten,
ist die Zahnung des auf den Rahmen montierten Drehteils kegelförmig und
hat die gleichen Scheitelwinkel wie der durch die zweite Achse definierte
Kegel.
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In
vorteilhafter Weise und um die Verwendung einer Unruh zu ermöglichen,
die ein höchstmögliches
Trägheitsmoment
besitzt, sind die Achsen des die Hemmung tragenden Gestells und
der Unruh parallel oder fallen sogar zusammen.
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Weitere
Vorteile und Merkmale der Erfindung werden aus der folgenden Beschrei
bung hervorgehen, die in anbetracht der beigefügten Zeichnung erfolgt, in
der das ein- oder zweiachsige Tourbillon schematisch im Axialschnitt
dargestellt ist. Genauer zeigt
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1 den
allgemeinen Aufbau der erfindungsgemässen, auf den Rahmen montierten
Gestelle des zweiachsigen Tourbillons;
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2 und 3 stellen
das Grossgestell des zweiachsigen Tourbillons in orthogonalen Ansichten
dar.
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4 zeigt
das mit Unruh und Hemmung ausgerüstete,
die Hemmung tragende Gestell des zweiachsigen Tourbillons.
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5 veranschaulicht
das zweiachsige Tourbillon in einer Variante, in der die Gestelle
freitragend drehbar sind.
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6 veranschaulicht
eine Ausführungsform
des zweiachsigen Tourbillons, in der das Grossgestell ein Karussell
darstellt.
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7 veranschaulicht
eine vereinfachte Ausführungsform
des Tourbillons, die nur ein einziges geneigtes Gestell aufweist,
das freitragend drehbar ist, nämlich
das die Hemmung tragende Gestell.
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In
diesen Figuren sind, um überladene Zeichnungen
zu vermeiden, die Schrauben durch einen Achsenstrich angedeutet. 1 stellt
einen Abschnitt des Uhrwerks dar mit:
- – einem
Rahmen, der in der Zeichnung sichtbar eine Platine 10 und
eine Brücke 12 aufweist,
die mit Steinen versehen sind, die je ein Lager 14 bilden,
- – einem
zweiachsigen Tourbillon 16, das um eine Achse A-A drehbar
auf die Lager 14 montiert ist, und
- – einem
Unterbodenrad 18, von dem nur die Platte in der Zeichnung
sichtbar ist und das, um eine zur Ebene des Uhrwerks senkrechten,
aber zur Achse A-A parallelen Achse am Rahmen drehbar angebracht,
ein Teil des somit ebenfalls nur teilweise dargestellten Finissage-Räderwerks
ist.
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Das
Tourbillon 16 weist zwei Gestelle 20 und 22 auf.
Das Grossgestell 20 ist detailliert in den 2 und 3 veranschaulicht.
Es ist auf die Lager 14 montiert. Das in 4 dargestellte,
die Hemmung tragende Gestell 22 dreht sich im Grossgestell 20 um eine
Achse B-B, die einen von 90° verschiedenen Winkel
(α) mit
der Achse A-A bildet.
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Die
Platine 10 ist mit einer Hülse 24 versehen, die
das Loch umgibt, wo das Lager 14 untergebracht ist, und
die eine ringförmige
Radplatte 25 trägt,
die eine zweite konische Zahnung 25a aufweist, deren Funktion
weiter unten beschrieben wird. Diese Platte 25 ist durch
in der Zeichung nicht dargestellte Mittel befestigt, zum Beispiel
durch Einpressen oder Verschrauben. Die Hülse 24 ist mit einer
seitlichen Öffnung 26 versehen,
die den Durchgang des Kleinbodenrades 18 zulässt.
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Wie
insbesondere in den 2 und 3 zu sehen,
umfasst das Grossgestell 20:
- – einen
Rahmen, der aus zwei Teilen gebildet wird, einem unteren 28 und
einem oberen 30, die mit Schrauben 32 zusammengefügt sind,
- – eine
untere Welle 34 und eine obere Welle 36, fest
mit dem unteren 28 bzw. oberen 30 Teil verbunden
und dafür
bestimmt, in die Lager 14 eingesetzt zu werden, um das
Grossgestell 20 drehbar auf dem Rahmen anzubringen, und
- – einen
unteren 40 und einen oberen 42 Träger, mit
Schrauben 44 auf dem unteren 28 bzw. oberen 30 Teil
befestigt und dafür
bestimmt, das die Hemmung tragende Gestell 22 aufzunehmen,
wie hierunter erklärt.
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Die
Teile 28 und 30 umfassen je einen mittleren Abschnitt
in Gestalt eines durch den Buchstaben a identifizierten Stabes sowie
zwei durch den Buchstaben b identifizierte Streben, wobei die Enden
der Streben 28b und 30b paarweise mit Schrauben 32 aneinander
befestigt sind und vorteilhaft durch Füsse positioniert werden, die
in der Zeichnung nicht dargestellt worden sind, um diese nicht zu überladen.
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Die
Stäbe 28a und 30a sowie
die Streben 28b und 30b definieren eine im Wesentlichen
rechteckige Öffnung 46,
deren Breite und Höhe
so gewählt sind,
dass das die Hemmung tragende Gestell 22 darin untergebracht
werden und sich frei drehen kann, wie weiter unten erklärt.
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Die
beiden Wellen 34 und 36 umfassen je einen durch
den Buchstaben a identifizierten Drehzapfen, der dafür bestimmt
ist, in eines der Lager 14 eingesetzt zu werden, sowie
einen durch den Buchstaben b identifizierten Teller. Die Teller 34b und 36b liegen
am mittleren Abschnitt der Stäbe 28a bzw. 30a an
und sind daran zum Beispiel durch Einpressen oder Verschrauben befestigt.
Die Welle 34 trägt
ausserdem ein erstes Gestelltrieb 45, das durch Einpressen
befestigt und dafür
bestimmt ist, mit dem Unterbodenrad 18 im Eingriff zu stehen.
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Der
untere Träger 40 hat
die Gestalt eines Pyramidenstumpfes mit einem Scheitelwinkel von etwa
120°. Eine
der Seiten 40a der Pyramide ist an die Unterseite des Stabes 28a anlehnend
angeordnet, wobei der Träger 40 daran
durch Schrauben 44 befestigt ist. Die Grundfläche der
Pyramide weist eine Ausfräsung
auf, in deren Boden ein zylindrisches Loch mit der Achse B-B gebohrt
ist, das auf der abgestumpfen Seite mündet und in das ein Lager 47 eingepresst
ist, das dafür
bestimmt ist, das die Hemmung tragende Gestell 22 aufzunehmen.
Die Grundfläche
der Pyramide trägt
eine Platte 48, die an ihrem Umfang mit einer ersten, zum
Lager 47 koaxialen Zahnung 48a versehen ist, deren
Funktion weiter unten beschrieben wird. Wie in der Zeichnung dargestellt,
ist die Platte 48 auf dem Träger 40 durch Einpressen
oder Verschrauben in der Ausfräsung
befestigt, wobei diese Platte in einer zur Achse B-B senkrechten
Ebene angeordnet ist.
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Der
obere Träger 42 umfasst
einen Vorsprung 42a, der mit einem zylindrischen Loch versehen
ist, in das ein Lager 50 eingedrückt ist, das zum Lager 47 koaxial
ist und ebenfalls dafür
bestimmt ist, das die Hemmung tragende Gestell 22 aufzunehmen.
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Das
die Hemmung tragende Gestell 22, das detailliert und ausgerüset in 4 dargestellt
ist, umfasst einen Rahmen, der aus zwei Teilen gebildet wird, einem
unteren 52 und einem oberen 54, die durch Schrauben 56 miteinander
verbunden sind. Die Teile 52 und 54 umfassen je
einen mittleren Abschnitt in Gestalt eines durch den Buchstaben
a identifizierten Stabes und zwei durch den Buchstaben b identifizierte
Streben, wobei die Enden der Streben 52b und 54b paarweise
durch Schrauben 56 aneinander befestigt sind (1).
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Das
die Hemmung tragende Gestell weist ausserdem auf:
- – zwei auf
den unteren Teil 52 montierte Hemmungsbrücken 58 und 59,
- – eine
untere Welle 60, die auf die Aussenseite des mittleren
Abschnitts 52a montiert und in dessen zentralem Teil mittels
eines Tellers 60a befestigt ist, und die eine Lagerachse 60b sowie
eine Endzahnung aufweist, die ein die Hemmung tragendes Gestelltrieb 60c bildet,
und
- – eine
obere Welle 62, die auf die Aussenseite des mittleren Abschnitts 54a montiert
und in dessen zentralem Teil mittels eines Tellers 62a befestigt ist,
und die mit einem Drehzapfen 62b versehen ist.
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In
die mittleren Abschnitte 52a und 54a sind durch
den Buchstaben c identifizierte Löcher gebohrt, deren Achse mit
der Achse B-B zusammenfällt.
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Die
Wellen 60 und 62 sind mit schematisch dargestellten
Schrauben 64 auf den Teilen 52 und 54 befestigt.
Die Lagerachse 60b und der Zapfen 62b sind koaxial
und in der Achse B-B ausgerichtet. Sie sind dafür bestimmt, in die Lager 47 bzw. 50 des Grossgestells
eingesetzt zu werden, um die Drehung des die Hemmung tragenden Gestells 22 im
Grossgestell 20 zu gewährleisten.
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Das
zweite Gestelltrieb 60c ist so angeordnet, dass es mit
der zweiten, fest mit dem Rahmen 10 verbundenen Zahnung 25a der
Platte 25 im Eingriff steht.
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Das
die Hemmung tragende Gestell 22 trägt eine Unruh 66,
die mit einer in der Zeichnung nicht dargestellten Spiralfeder versehen
ist, einen Anker 68 und ein Hemmungsdrehteil 70,
das ein Trieb 70a und ein Rad 70b aufweist, wobei
letzteres mit dem Anker 68 zusammenwirkt, um die Bewegung
der Unruh 66 zu erhalten. Alle diese Dreh teile drehen sich um
zueinander und zur Drehachse B-B des die Hemmung tragenden Gestells 22 parallele
Achsen auf diesem Gestell.
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Genauer
dreht sich die Unruh 66 um eine zur Achse B-B konzentrische
Achse in zwei Lagern 72 und 73, von denen eines 72 im
Loch 52c des mittleren Abschnitts 52a und das
andere 73 im Loch 54c des mittleren Abschnitts 54a angebracht
ist.
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Die
Hemmungsbrücken 58 und 59 weisen
je ein Lager 74 auf, in dem sich das Hemmungsdrehteil 70 dreht.
Das Trieb 70a ist so angeordnet, dass seine Zahnung über die
Unterseite des mittleren Abschnitts 52a hinaussteht, um
seinen Eingriff mit der ersten Zahnung 48a der Platte 48 des
Grossgestells 20 zu ermöglichen.
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Die
Montage eines Tourbillons, wie es oben beschrieben wurde, beginnt
mit dem Zusammenfügen
der Bauteile des Gestells 22, das die Hemmung trägt, und
genauer mit dem Eindrücken
der Lager 72 und 73 sowie der Befestigung der
Wellen 60 und 62. Die Hemmungsbrücke 58,
dann das Hemmungsdrehteil 70 und der Anker 68,
schliesslich die Hemmungsbrücke 59 werden
so eingesetzt, dass sich die Bauteile der Hemmung in ihren Lagern
drehen können.
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Die
Unruh 66 wird dann mit ihrem unteren Zapfen in das Lager 72 eingesetzt
und durch Befestigung des oberen Teils 54 auf dem unteren
Teil 52 positioniert, wobei der obere Zapfen der Unruh
in das Lager 73 eintritt. Die beiden Teile 52 und 54 werden mit
Schrauben 56 zusammengefügt. Die Ingangsetzung kann
dann auf klassische Weise erfolgen, indem das Hemmungsdrehteil 70 auf
einer geeigneten Unterlage einer Antriebskraft unterworfen wird.
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Wenn
die Unruh-Spiralfeder und die Hemmung in geeigneter Weise eingeregelt
worden sind, kann das die Hemmung tragende Gestell 22 dann
in das untere Teil 28 des Grossgestells 20 eingesetzt werden,
wobei die Lagerachse 60b in das Lager 47 eintritt.
Das obere Teil 30 wird dann durch Schrauben 32 auf
dem unteren Teil 28 befestigt, wobei der Zapfen 62b in
das Lager 50 eintritt.
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Somit
ist das Tourbillon 16 fertig und kann zwischen die Platine 10 und
die Brücke 12 auf
den Rahmen aufgesetzt werden, wobei die Zapfen 34a und 36a in
je eines der Lager 14 eintreten.
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Wenn
die Feder, die im Uhrwerk vorhanden ist, gespannt wird, wird das
Grossgestell 20 durch das Unterbodenrad 18 durch
Eingriff mit dem ersten Gestelltrieb 45 einer Antriebskraft
ausgesetzt. Diese Kraft kann eine Drehung des Grossgestells 20 nur dann bewirken,
wenn das zweite Gestelltrieb 60c auf der zweiten Zahnung 25a der
Platte 25 läuft,
d.h. wenn sich das die Hemmung tragende Gestell 22 um die
Achse B-B dreht. Da sich die Zahnung des Hemmungstriebs 70a mit
der Zahnung der ersten Platte 48 im Eingriff befindet,
ist diese Bewegung nur möglich,
wenn die Hemmung der Unruh 66 einen Antriebsimpuls erteilt.
Dies geschieht bei jeder Halbschwingung der Unruh.
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Das
besagt also, dass jedes Mal, wenn die Unruh 66 einen Impuls
erfährt,
das die Hemmung tragende Gestell 22 sich um die Achse B-B
und das Grossgestell 20 um die Achse A-A dreht, wobei die durchlaufenen
Winkel von der Anzahl von Zähnen der
daran beteiligten Getriebe abhängen.
Diese Getriebe können
so gewählt
werden, dass das die Hemmung tragende Gestell 22 eine Umdrehung
pro Minute und das Grossgestell 20 eine Umdrehung in mehreren
Minuten, typischerweise vier bis zehn Minuten, ausführt.
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So überstreicht
die Achse B-B den Mantel eines Kegels mit der Achse A-A, dessen
Scheitelwinkel etwa 60° beträgt, d.h.
das Doppelte des Winkels α, den
die Achsen A-A und B-B miteinander bilden. Daraus folgt, dass die
Achse der Unruh eine mittlere Neigung besitzt, die zwischen etwa
20° und
70° liegt,
unabhängig
davon, welche Lage das Uhrwerk der Uhr einnimmt, was die Gangunterschiede
zwischen den Lagen beträchtlich
verringert.
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Der
Scheitelwinkel des Kegels kann in Abhängigkeit vom Aufbau der Uhr
variieren. Je grösser der
Winkel, desto mehr Dickenausdehnung wird vom Gestell 22 beansprucht,
sofern nicht der Durchmesser der Unruh 66 verringert wird.
Ausgeführte
Untersuchungen scheinen zu zeigen, dass das Optimum des Scheitelwinkels
im Bereich von 40° bis
140° liegt, genauer
in der Nachbarschaft von 60°.
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Es
sei noch bemerkt, dass es für
optimale Eingriffsbedingungen wünschenswert
ist, dass die zweite konische Zahnung 25a des Rades 25 Scheitelwinkel
aufweist, die gleich dem des Kegels sindst, der durch die Drehung
der Achse B-B um die Achse A-A entsteht.
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Am
Tourbillon können,
so wie es beschrieben worden ist, natürlich zahlreiche Abwandlungen
angebracht werden, ohne dadurch den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
So könnten
die Gestelltriebe 45 und 60c durch Räder ersetzt
werden, die mit einem Drehteil des Finissage-Räderwerks bzw. mit der Platte 25 im
Eingriff stehen, wobei letztere dann vorteilhaft mit einer Innenzahnung
versehen würde.
Dadurch können
entgegengesetzte Drehrichtungen der beiden Gestelle erreicht werden.
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In
einer nicht dargestellten anderen Abwandlung könnte das Trieb 60c eine
konische Zahnung aufweisen, wobei die Zahnung 25a des Rades 25 dann
gerade wäre.
Es wäre
auch möglich,
die Konizität
auf die beiden Zahnungen zu verteilen.
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Es
kann ebenfalls in Betracht gezogen werden, die Unruh so anzuordnen,
dass sie nicht koaxial zu dem die Hemmung tragenden Gestell 22 wäre, aber
die Achsen parallel wären.
Diese Lösung
hat allerdings den Nachteil, dass bei einer gegebenen Platzbeanspruchung
des Gestells das Trägheitsmoment
der Unruh verringert wäre.
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Es
ist offensichtlich, dass die im Tourbillon eingesetzte Hemmung von
einem beliebigen, frei schwingenden Typ sein könnte, zum Beispiel vom Typ
der Ankerhemmung oder der Chronometerhemmung.
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In
dem veranschaulichten Beispiel sind die Achsen der Drehteile des
Finissage-Räderwerks
parallel zur Drehachse A-A des ersten Gestells, was aber bei anderen
Varianten nicht der Fall zu sein brauchte.
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Die
Drehgeschwindigkeiten der Gestelle 20 und 22 können gleich
oder unterschiedlich sein. Auch kann der Drehsinn der Gestelle 20 und 22 der
gleiche oder ein entgegengesetzter sein.
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In
der in 5 veranschaulichten Variante weist das Grossgestell
nur ein unteres Teil 28 auf, das sich freitragend in einem
Lager 14 um die zu den Achsen der Drehteile des Finissage-Räderwerks
parallele Achse A-A auf dem Gestell 10 dreht. Dieses untere
Teil 28 des Grossgestells 20 trägt wie in
der ersten Ausführungsform
einen unteren Träger 40,
in den ein Loch mit einer Achse B-B gebohrt ist, in das ein Lager 47 eingedrückt ist,
das dafür
bestimmt ist, das die Hemmung tragende Gestell 22 aufzunehmen.
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Das
die Hemmung tragende Gestell 22 weist ebenfalls nur sein
unteres Teil 52 auf und dreht sich freitragend auf dem
Grossgestell 20 vermittels seiner unteren Welle 60,
die an ihrem Ende das zweite Gestelltrieb 60c trägt, das
mit der zweiten Zahnung 25a im Eingriff steht, die fest
mit dem Rahmen 10 verbunden ist.
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In
dieser Variante können
die gleichen Vorteile des Tourbillons realisiert werden, wobei die Platzbeanspruchung
verringert ist.
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In
der in 6 veranschaulichten Ausführungsform weist die Tourbillon-Vorrichtung
ebenfalls ein Grossgestell 20 und ein die Hemmung tragendes Gestell 22 auf,
wie in der ersten Ausführungsform oder
seiner Variante beschrieben, und das Hemmungstrieb 70a befindet
sich ebenfalls mit der ersten Zahnung 48a im Eingriff,
die in einer zur Achse (B-B) des die Hemmung tragenden Gestells
senkrechten Ebene angeordnet ist.
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In
dieser Ausführungsform
sitzt diese Zahnung 48a auf einer Platte 48, die
konzentrisch zur Achse B-B des die Hemmung tragenden Gestells 22 auf
die pyramidale Grundfläche 40 des
Grossgestells 20 montiert ist.
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Das
erste Gestelltrieb 45 des Grossgestells steht wie zuvor
mit dem Rad 18 der Finissage, allgemein dem Unterbodenrad,
im Eingriff.
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In
dieser Ausführungsform
ist das Grossgestell als ein Karussell konzipiert, und das Gestelltrieb 60c des
die Hemmung tragenden Gestells befindet sich mit einem der Räder 80a eines
Drehteils 80 im Eingriff, das sich auf dem Rahmen 10 dreht,
wobei sich dessen anderes Rad 80b mit einem zweiten Rad 18a des
Finissage-Drehteils im Eingriff befindet.
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So
weist in dieser Ausführungsform
das Uhrwerk ein Tourbillon auf, das tatsächlich nur ein Gestell aufweist,
wobei sich das die Hemmung tragende Gestell bezüglich des Rahmens 10 geneigt
dreht, während
das Grossgestell 20 ein Karussell bildet, auf dem das die
Hemmung tragende Gestell sitzt und sich vom Antriebsräderwerk
des Uhrwerks getrieben dreht.
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Die
in 7 veranschaulichte Ausführungsform zeigt eine vereinfachte
Version des Tourbillons, die nur ein die Hemmung tragendes Gestell 22 aufweist,
das sich geneigt um seine Welle 60 auf dem Rahmen 10 dreht.
Der fest mit der geneigten Stütze 40 verbundene
Rahmen 10 trägt
die erste periphere Zahnung 48a, die in einer zur Drehachse
B-B des die Hemmung tragenden Gestells 22 senkrechten Ebene liegt.
Diese Achse B-B
bildet einen Winkel α mit
einer Richtung parallel zur Achse des Finissage-Drehteils 18.
Die Welle 60 dieses Gestells 22 dreht sich in
den Lagern 47 und 47a des Rahmens 10,
während
sich das Gestelltrieb 60c des die Hemmung tragenden Gestells 22 mit
dem Finissage-Rad 18 im Eingriff befindet. Das Hemmungstrieb 70a steht
mit der ersten Zahnung 48a im Eingriff, die auf der Stütze 40 des Rahmens 10 sitzt.
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Diese
Lösung
hat den Vorteil, einfach zu sein und wenig Platz zu beanspruchen.
Wie in den vorangehenden Ausführungsformen
drehen sich die Unruh, der Anker und das Hemmungsdrehteil, die auf dem
die Hemmung tragenden Gestell 22 sitzen, um zueinander
und zur Drehachse des die Hemmung tragenden Gestells 22 parallele
Achsen auf diesem Gestell.
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Es
versteht sich, dass in Varianten jeder der beschriebenen Ausführungsformen
die Unruh und die Hemmung, die sich in dem die Hemmung tragenden
Gestell 22 drehen, vom Prendel-Typ sein könnten.