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Hintergrund
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Die
vorliegende Erfindung betrifft im Allgemeinen heterocyclische Verbindungen,
welche als aschefreie, öllösliche Additive
für Schmieröle verwendbar
sind.
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Zinkdialkyldithiophosphate
(ZDDP) werden als Schmieradditive weit verbreitet verwendet. Die
prinzipiellen Nachteile dieser Verbindungen sind, dass, wenn das
Additiv verbraucht wird, ein Ascherückstand durch das Zink entsteht,
und dass Phosphor dafür
bekannt ist, die Effizienz von Katalysatoren in Kraftfahrzeugen
zu beeinträchtigen,
wodurch Emissionsprobleme verursacht werden. Eine aschefreie Nicht-Phosphor-Alternative zu
ZDDP wäre äusserst
nützlich.
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Dithiohydantoin-Verbindungen
sind in der europäischen
Patentanmeldung Nr.
EP
0 728 747 A1 offenbart. Allerdings befinden sich die Verbindungen
nicht innerhalb des Rahmens der vorliegenden Erfindung und sind überdies
nur für
pharmazeutische Anwendungen offenbart.
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Das
der vorliegenden Erfindung zugrunde liegende Problem liegt darin,
verbesserte Phosphor-freie, aschefreie, öllösliche Additive für Schmieröle zu finden.
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Darlegung
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Verbindung mit der Formel
worin A
1 und
B
1 unabhängig
voneinander Wasserstoff,
CH
2NHR
8 oder
sind, R
1,
R
2, R
3 und R
4 unabhängig
voneinander Wasserstoff, Alkyl, Alkenyl, Aryl oder Aralkyl sind;
oder R
1 und R
2 oder
R
3 und R
4 mit dem
Kohlenstoffatom, an welches sie gebunden sind, unter Bildung eines
Alkyl- oder Alkenylringes kombinieren;
Y O oder S ist; Z O,
S oder NR
9 ist, m 0 ist, wenn die Bindung
e eine Doppelbindung ist, und 1 ist, wenn e eine Einfachbindung
ist, n 1 ist, wenn die Bindung feine Doppelbindung ist, und 2 ist,
wenn feine Einfachbindung ist, R
5 C(Y)ZR
7, Wasserstoff oder C
1-C
4 Alkyl ist, R
6 Wasserstoff
oder C
1-C
4 Alkyl
ist, R
1, R
8 und
R
9 unabhängig voneinander
Wasserstoff, Alkyl, Alkenyl, Aryl oder Aralkyl sind,
mit der
Maßgabe,
dass mindestens eines von A
1 und B
1 nicht Wasserstoff ist,
und wobei:
"Alkyl" ein Kohlenwasserstoffrest
mit 1 bis 20 Kohlenstoffatomen in einer linearen, verzweigtkettigen
oder cyclischen Anordnung ist und von 0 bis 2 Sauerstoff-, Stickstoff-
oder Schwefelatome aufweist, gegebenenfalls substituiert mit einem
oder mehreren Halogen-, Hydroxy-, Alkoxy-, Alkanoyl- oder Amidogruppen,
und wobei die Alkoxy-, Alkanoyl- und Amidogruppen gegebenenfalls
mit ein oder mehreren Halogensubstituenten substituiert sind,
"Alkenyl" ein Alkyl wie vorstehend
definiert ist, worin mindestens eine Einfachbindung durch eine Doppelbindung
ersetzt worden ist;
"Aryl" ein Arylrest ist,
welcher ein von einer aromatischen Verbindung abgeleiteter Substituent
ist, einschließlich
heterocyclischen aromatischen Verbindungen mit He teroatomen, ausgewählt aus
Sauerstoff, Stickstoff und Schwefel, mit einer Gesamtheit von 5
bis 20 Ringatomen und mit einem oder mehreren Ringen, welche getrennt
oder annelliert sind, wobei der Alkylrest gegebenenfalls mit ein
oder mehreren Halogen-, Alkyl-, Alkenyl-, Hydroxy-, Alkoxy-, Alkanoyl-
oder Amidogruppen substituiert ist, und wobei die Alkyl-, Alkenyl-,
Alkoxy-, Alkanoyl- oder Amidogruppen gegebenenfalls mit einer oder
mehreren Halogengruppen substituiert sind, und
"Aralkyl" ein Alkyl wie vorstehend
definiert, substituiert mit einem Aryl wie vorstehend definiert,
ist.
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In
einem anderen Aspekt stellt die vorliegende Erfindung eine Zusammensetzung
bereit, welche ein Schmieröl
und von 0,1% bis 20% der vorstehend definierten Verbindung umfasst.
Vorzugsweise enthält
die Zusammensetzung von 0,5% bis 10% dieser Verbindung.
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In
einem anderem Aspekt stellt die vorliegende Erfindung die Verwendung
der vorstehend definierten Verbindung in einer Menge von 0,1 bis
20% zur Verbesserung der Antiverschleiß- und Antikorrosionseigenschaften
eines Schmieröles
bereit.
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Ausführliche
Beschreibung
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Eine "Alkyl"-Gruppe ist eine
Kohlenwasserstoffgruppe mit einem bis zwanzig Kohlenstoffatomen
in einer linearen, verzweigten oder cyclischen Anordnung und mit
0 bis 2 Sauerstoff-, Stickstoff- oder Schwefelatomen. Substitution
an den Alkylgruppen mit einer oder mehreren Halogen-, Hydroxy-,
Alkoxy-, Alkanoyl- oder Amidogruppen ist zugelassen; Alkoxy-, Alkanoyl-
und Amidogruppen können
umgekehrt mit einem oder mehreren Halogensubstituenten substituiert
sein. Vorzugsweise enthalten Alkylgruppen von einem bis zwölf Kohlenstoffatome
und von 0 bis 1 Sauerstoff-, Stickstoff- oder Schwefelatom. Eine "Alkenyl"-Gruppe ist eine "Alkyl"-Gruppe, in welcher
mindestens eine Einfachbindung durch eine Doppelbindung ersetzt
worden ist. Eine "Aryl"-Gruppe ist ein Substituent,
welcher von einer aromatischen Verbindung abgeleitet ist, einschließlich heterocyclischen
aromatischen Verbindungen mit Heteroato men, welche aus Stickstoff,
Sauerstoff und Schwefel ausgewählt
sind. Eine Aryl-gruppe
hat insgesamt fünf
bis zwanzig Ringatome und hat einen oder mehrere Ringe, welche einzeln
oder annelliert sind. Substitution an Arylgruppen mit einer oder
mehreren Halogen-, Alkyl-, Alkenyl-, Hydroxy-, Alkoxy-, Alkanoyl-
oder Amidogruppen ist zugelassen, wobei Substitution mit einer oder mehreren
Halogengruppen an Alkyl-, Alkenyl-, Alkoxy-, Alkanoyl- oder Amidogruppen
möglich
ist. Eine "Aralkyl"-Gruppe" ist eine durch eine "Aryl"-Gruppe substituierte "Alkyl"-Gruppe.
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In
Formel 1 zeigen e und f an, ob die Bindung zwischen den benachbarten
Kohlenstoffatomen eine Einfach- oder Doppelbindung ist, was durch
das zur Einführung
des Substituenten verwendete Acylierungsreagens bestimmt wird, wie
nachstehend beschrieben.
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In
einem Aspekt der Erfindung wird ein Tetraalkylimidazolidinthion
(TAIT) oder ein Imidazolidinthion mit einer bis drei Alkylgruppen
mit einem Acrylatester alkyliert, wobei eine Verbindung mit der
Formel CHR5CHR6C(O)OR7-Gruppe gebildet wird, wie nachstehend für R5 = R6 = H und R7 = Alkyl gezeigt ist. Wenn R1,
R2, R3 und R4 alle Methyl sind, dann ist TAIT als TMIT
bekannt.
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Das
Ausmaß der
N-Alkylierung gegenüber
der S-Alkylierung variiert mit der Identität der Gruppen R an dem Imidazolidenthionring
und mit dem Alkylierungsreagens wie nachstehend in den Beispielen
gezeigt ist.
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In
einem anderen Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein TAIT oder
ein Imidazolidinthion mit einer bis drei Alkylgruppen mit einem
Alkylpropiolat alkyliert, wobei eine Verbindung gebildet wird, in
welchem die Esterseitenkette eine Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindung aufweist.
In einem anderen Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein TAIT
oder ein unsubstituiertes Imidazolidinthion mit einem Imin, CH2=NR8, alkyliert. In
einem anderen Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein TAIT oder
ein Imidazolidinthion mit einer bis drei Alkylgruppen mit Maleinsäure- oder
Bernsteinsäureanhydrid
alkyliert, wobei eine Verbindung mit einer C(O)CH=CHC(O)OH oder
C(O)CH2CH2C(O)H-Seitenkette
gebildet wird, wobei die Alkylierung hauptsächlich am Schwefel stattfindet.
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In
einer Ausführungsform
der Erfindung enthält
die ZR7-Gruppe in einer CHR5CHR6C(Y)ZR7-Seitenkette
oder einer CH=CHC(Y)ZR7-Seitenkette eine
Thioethylgruppe, d.h. eine Gruppe mit der Struktur -CH2CH2S-, wobei eines von CH2 und
dem Schwefel an die C(Y)-Funktionalität gebunden ist und das andere an
eine Alkyl-, Alkenyl- oder Aralkylgruppe gebunden ist. ZR1 kann beispielsweise OCH2CH2S-R sein, wobei R Alkyl, Alkenyl oder Aralkyl
ist; wenn Y O ist und R5 und R6 H
sind, ist die Seitenkette CH2CH2C(O)OCH2CH2S-R.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung werden 0,1 bis 10% einer Verbindung der Formel 1 einem
Schmieröl
beigefügt.
Noch bevorzugter werden 0,5 bis 10% einer Verbindung mit der Formel
1 einem Schmieröl
beigefügt,
noch bevorzugter von 0,5 bis 3%. Ein Schmieröl ist ein natürliches
oder synthetisches Öl mit
einer geeigneten Viskosität
zum Gebrauch als Schmiermittel, oder ein Gemisch davon.
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Beispiele
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Beispiel 1: Alkylierung
von Tetraalkylimidazolidinthionen mit Alkylacrylaten
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TMIT
wurde entsprechend dem in U.S. Pat. Nr. 5,057,612 angegebenen Verfahren
wie folgt hergestellt.
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Zu
einem mechanisch gerührten
Gemisch aus Ammoniumsulfid (0,4 mol, 136 ml, 20 Gew.-% wässrige Lösung), Natriumcyanid
(14,7 g, 0,3 mol), Ammoniumchlorid (16,1 g, 0,3 mol) und Wasser
(80 ml) wurde tropfenweise Aceton (44 ml, 0,6 mol) über ei nen
Zeitraum von 30 min zugegeben; während
der Zugabe von Aceton stieg die Reaktionstemperatur auf etwa 36°C an. Das
Reaktionsgemisch wurde dann extern auf 65°C für eine Dauer von 6–7 Stunden
erwärmt.
Das Reaktionsgemisch wurde unter Verwendung eines Eisbades auf 0–5°C abgekühlt und
der weiße
Feststoff gefiltert, mit kaltem Wasser gewaschen und durch Abnutschen
getrocknet. Die Ausbeute an TMIT war 44,6 g (94%); Schmelzpunkt:
155°C. IR:
3521, 2976, 1657, 1524, 1462 cm–1, 1H NMR(CDCl3, 500
MHz): δ 1,46
(s, 6H); 1,44 (s, 6H) ppm, 13C NMR (CDCl3, 125 MHz): δ 207,7, 78,4, 70,9, 29,9, 29,9
ppm.
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7,14-Diazadispiro[5.1.5.2]pentadecan-15-thion
(DDPT),
wurde entsprechend der für TMIT beschriebenen
Vorschrift aus Ammoniumsulfid (0,4 mol, 136 ml, 20 Gew.-% wässrige Lösung), Natriumcyanid
(14,7 g, 0,3 mol), Ammoniumchlorid (16,1 g, 0,3 mol) und Wasser
(80 ml) hergestellt; mit Zugabe von Cyclohexanon (58,8 g, 0,6 mol).
Das Produkt wurde als weißer
Feststoff (69,8 g, 98%) erhalten und schmolz bei 229°C. IR: 3127,
2925, 2855, 1516, 1454 cm
–1;
1H
NMR(CDCl
3, 500 MHz): δ 9,8 (bs, 1H), 1,9 (dt, 2H),
1,8–1,2
(m, 18H) ppm;
13C NMR (CDCl
3,
125 MHz): δ 207,8,
81,0, 72,9, 39,6, 37,8, 24,9, 24,6, 23,0, 21,9 ppm.
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Sofern
nicht anders angegeben wurden Tetraalkylimidazolidinthione mit Alkylacrylaten
in Acetonitril in der Gegenwart von 50 mol% von Cs2CO3 bei Raumtemperatur für 10–15 Stunden (TMIT) oder 5 Stunden (DDPT)
reagieren gelassen, wobei Verbindungen mit der folgenden Struktur
gebildet wurden:
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Ausführliche
Vorschriften und Produktanalysen für verschiedene Produkte sind
in den Beispielen 2–8 angegeben.
Die Acrylate sind wie folgt abgekürzt: MA = Methylacrylat; 2-EHA
= 2-Ethylhexylacrylat, LA = Laurylacrylat; BA = Butylacrylat; und
TUA = 3-Thiaundecylacrylat. Ausbeuten sind in Prozent angegeben,
das Verhältnis
des N-alkylierten Adduktes zu dem S-alkylierten Addukt (N/S) als
Verhältnis
der Prozentsätze
oder als "nd" (nicht bestimmt),
der physikalische Zustand (Zustand) als "L" (Flüssig), "SS" (weicher Feststoff)
oder "SG" (klebriger Kautschuk)
und die Öllöslichkeit
(Öllös.) als
ein Gewichtsprozent. Öllöslichkeit
wurde bei Raumtemperatur in EXCEL HC 100 Schmierbasisöl (erhältlich von
Pennzoil Corp.) gemessen. Das Adduktverhältnis, N/S, wurde durch Integration
der Proton-NMR-Signale bestimmt. Die Ergebnisse für alle Acrylataddukte
werden nachstehend in Tabelle 1 dargestellt.
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Beispiel 2: Addukt von
TMIT und 2-EHA
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Ein
Gemisch aus TMIT (1,0 g, 6,33 mmol), 2-Ethylhexylacrylat (1,16 g,
6,33 mmol) und Cäsiumcarbonat
(1,0 g, 3,3 mmol) in Acetonitril (15 ml) wurde bei Raumtemperatur
für 24
h gerührt.
Das Reaktionsgemisch wurde filtriert, um das feste Cäsiumcarbonat
abzutrennen, und das Lösungsmittel
vom Lösungsmittel
entfernt, wobei das Produkt als farbloses Öl (1,9 g, 88%) erhalten wurde.
IR: 3325, 2961, 1732, 1595, 1480 cm–1; 1H NMR (CDCl3, 500
MHz): δ 3.96
(überlappendes
d, 2H), 3.83 (t, 1,72 H), 3,22 (t, 0,28H), 2,82 (t, 1,72H), 2,71 (t,
0,28H), 1,91 (bs, 1H), 1,42 (s, 6H), 1,40 (s, 6H), 1,35–1,20 (m,
8H), 0,85 (überlappendes
t, 6H) ppm; 13C NMR (CDCl3,
125 MHz): δ 205,8,
173,6, 171,9, 171,3, 130,2, 128,5, 88,7, 82,9, 70,35, 69,6, 67,2,
66,9, 66,8, 40,6, 38,6, 33,9, 31,4, 30,26, 30,21, 28,79, 28,71,
28,23, 25,8, 23,64, 22,83, 13,9, 10,9 ppm.
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Beispiel 3: Addukt von
TMIT und LA
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Es
wurde eine Vorschrift ähnlich
zu der von Beispiel 2 verwendet. Ausgehend von TMIT (1,0 g, 6,33 mmol),
Laurylacrylat (1,5 g, 6,33 mmol) und Cäsiumcarbonat (1,0 g, 3,3 mmol)
in Acetonitril (15 ml) wurde das Produkt als farbloses Öl (1,7 g,
68%) isoliert. IR: 3326, 2925, 1732, 1596, 1480 cm–1; 1H NMR (CDCl3, 500 MHz): δ 4,18 (überlappendes
d, 2H), 3,86 (t, 1,78H), 3,36 (t, 0,22H), 2,85 (t, 1,78H), 2,75
(t, 0,22Η),
1,90 (bs, 1H), 1,62 (m, 2H), 1,48 (s, 6H), 1,44 (s, 6H), 1,4–1,2 (m,
18H), 0,88 (t, 3H) ppm.
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Beispiel 4: Addukt von
TMIT und BA
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Es
wurde eine Vorschrift ähnlich
zu der von Beispiel 2 verwendet. Ausgehend von TMIT (1,0 g, 6,33 mmol),
N-Butylacrylat (0,81 g, 6,33 mmol) und Cäsiumcarbonat (1,0 g, 3,3 mmol)
in Acetonitril (15 ml) wurde das Produkt wurde als farbloses Öl (1,3 g,
72%) isoliert. IR: 3323, 2961, 1732, 1582, 1483 cm–1; 1H NMR (CDCl3, 500
MHz): δ 4,08
(t, 2H), 3,85 (t, 2H), 2,84 (t, 2H), 1,95 (bs, 1H), 1,60 (m, 2H),
1,46 (s, 6H), 1,42 (s, 6H), 1,36 (m, 2H), 0,91 (t, 3H) ppm.
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Beispiel 5: Addukt von
DDPT und LA
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Eine
Vorschrift ähnlich
zu der von Beispiel 2 wurde verwendet. Ausgehend von DDPT (1,0 g,
4,2 mmol), Laurylacrylat (1,0 g, 4,2 mmol) und Cäsiumcarbonat (0,68 g, 2,1 mmol)
in Acetonitril (25 ml) wurde das Produkt als hellgelber, niedrigschmelzender
Feststoff (1,9 g, 95%) isoliert. IR: 2927, 2845, 1733, 1474 cm–1; 1H NMR (CDCl3, 500
MHz): δ 4,15
(t, 2H), 3,85 (t, 2H), 2,85 (t, 2H), 2,03 (dt, 2H), 1,8–1,2 (m,
38 H), 0,88 (t, 3H) ppm.
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Beispiel 6: Addukt von
TAIT-Gemisch, hergestellt aus Aceton/Methylisobutylketon/Methylethylketon/Cyclohexanon,
und EHA
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Ein
TAIT-Gemisch wurde aus einem äquimolaren
Gemisch der vier Titelketone entsprechend der für die Herstellung von TMIT
verwendeten Vorschrift hergestellt, wobei Ammoniumsulfid (136 ml,
0,4 mol, 20 Gew.-% wässrige
Lösung),
Natriumcyanid (14,7 g, 0,3 mol), Ammoniumchlorid (16,1 g, 0,3 mol),
Wasser (80 ml), Cyclohexanon (14,7 g, 0,15 mol), Aceton (8,7 g,
0,15 mol), Ethylmethylketon (10,8 g, 0,15 mol) und Methylisobutylketon
(15,0 g, 0,15 mol) verwendet wurden, um eine ölige Schicht am Ende der Heizperiode
zu erhalten. Die Ölschicht
wurde in Chloroform (350 ml) extrahiert, mit Wasser gewaschen und über wasserfreiem Kaliumcarbonat
getrocknet.
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Verdampfen
des Lösungsmittels
ergab das Produkt als dickes Öl,
welches sich langsam in einen klebrigen grauen Feststoff (36 g,
Ausbeute: 55% für
ein durchschnittliches Molekulargewicht von 220) umwandelte. IR:
3361, 2962, 2874, 1605, 1520, 1459 cm–1; 1H NMR (CDCl3, 500
MHz): δ 2,24
(d), 2,06 (s), 1,85–1,91
(m), 1,86–1,56
(m), 1,50–1,46
(m), 1,45–1,34
(m), 1,26–1,11
(bm), 1,39 (t), 0,99 (dd), 0,95–0,84
(m) ppm; 13C NMR (CDCl3,
125 MHz): δ 207,8,
207,62, 207,60, 207,43, 207,40, 207,01, 206,89, 206,68, 206,66,
81,6, 81,18, 81,14, 80,70, 80,65, 78,38, 78,31, 73,95, 73,30, 72,82,
70,79, 70,46, 70,18 und verschiedene Signale zwischen 40–10 ppm.
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Für die Reaktion
von 2-EHA wurde eine Vorschrift ähnlich
zu der von Beispiel 2 verwendet. Ausgehend von dem TAIT-Produkt,
welches im vorangegangenen Absatz beschrieben wurde (1,0 g, ca.
4.5 mmol), 2-Ethylhexylacrylat (0,82 g, 4,5 mmol) und Cäsiumcarbonat
(0,75 g, 2,25 mmol) in Acetonitril (20 ml) wurde das Produkt als
gelber Feststoff und festes Gemisch (1,8 g, 99%) isoliert. IR: 3325,
2933, 2860, 1732, 1480 cm–1.
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Beispiel 7: Addukt von
TAIT-Gemisch, hergestellt aus Methylethylketon, und BA
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Ein
cis-trans TAIT-Gemisch wurde durch Anwenden der für die Herstellung
von TMIT verwendeten Vorschrift auf Ammoniumsulfid (136 ml, 0,4
mol, 20 Gew.-% wässrige
Lösung),
Natriumcyanid (14,7 g, 0,3 mol), Ammoniumchlorid (16,1 g, 0,3 mol),
Wasser (80 ml) und Ethylmethylketon (54,1 g, 0,75 mol) erhalten, wobei
eine ölige
Schicht am Ende der Heizperiode erhalten wurde. Die ölige Schicht
wurde in Chloroform (350 ml) extrahiert, mit Wasser gewaschen und über wasserfreiem
Kaliumcarbonat getrocknet. Lösungsmittelverdampfen
ergab das Produkt als ein dickes Öl, welches sich in einen klebrigen
dreckig-weißen
Feststoff umwandelte. Dieser Feststoff wurde schnell mit kaltem
Wasser gewaschen und durch Abnutschen getrocknet, wobei ein weißes Pulver
(23 g, Ausbeute: 41%) erhalten wurde, welches bei 72°C schmolz.
IR: 3320, 3128, 2966, 1533, 1457, 1371 cm–1; 1H NMR (CDCl3, 500
MHz): δ 1,85–1,65 (m,
4H), 1,44–1,36
(4s, 6H), 0,99–0,91 (m,
6H) ppm; 13C NMR (CDCl3,
125 MHz): δ 207,15,
207,07, 81,24, 81,17, 73,69, 73,51, 35,49, 34,99, 33,85, 33,56,
28,56, 28,29, 27,82, 27,24, 8,55, 8,46, 8,25 ppm.
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Eine
Vorschrift ähnlich
zu der von Beispiel 2 wurde für
die Reaktion mit BA verwendet. Ausgehend von dem im vorangegangenen
Absatz beschriebenen TAIT-Produkt (4,0 g, 21,5 mmol); N-Butylacrylat
(2,8 g, 21,5 mmol) und Cäsiumcarbonat
(3,5 g, 10,8 mmol) in Acetonitril (50 ml) wurde das Produkt als
gelbes Öl
(6,1 g, 90%) isoliert. IR: 3351, 2965, 2875, 1732, 1482 cm–1; 1H NNR (CDCl3, 500
MHz): δ 4,05
(t, 2H), 3,95 (m), 3,80 (m), 3,63 (m), 2,95 (m), 2,82 (m), 2,67
(m), 1,80–1,51
(m, 6 H), 1,35 (m, 8H), 0,88 (m, 9H) ppm; 13C
NMR (CDCl3, 125 MHz): δ 205,31, 205,05, 171,2, 85,77,
85,67, 72,44, 72,21, 64,48, 40,28, 34,55, 33,93, 32,65, 33,63, 31,06,
31,03, 30,38, 28,61, 28,21, 26,46, 26,33, 18,91, 13,49 ppm.
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Beispiel
8: Addukt von TMIT und 3-Thiaundecylacrylat
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Eine
Vorschrift ähnlich
zu der von Beispiel 2 wurde verwendet. Ausgehend von TMIT (1,0 g,
6,33 mmol), 3-Thiaundecylacrylat (1,4 g, 6,33 mmol) und Cäsiumcarbonat
(1,0 g, 3,3 mmol) in Acetonitril (20 ml) wurde das Produkt als hellgelbes Öl (2,0 g,
83%) isoliert. IR: 2961, 1734, 1481 cm–1; 1H NMR (CDCl3, 500 MHz): δ 4,22 (t,
2H), 3,84 (t, 2H), 2,84 (t, 2H), 2,71 (t, 2H), 2,52 (t, 2H), 1,55
(m, 2H), 1,46 (s, 6H), 1,42 (s, 6H), 1,4–1,2 (m, 10H), 0,85 (t, 3H)
ppm; 13C NMR (CDCl3,
125 MHz): δ 205,9,
170,9, 82,9, 69,5, 63,5, 63,7, 40,4, 32,2, 31,6, 31,3, 30,2, 30,1,
29,5, 29,0, 28,6, 28,2, 22,4, 13,9 ppm.
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Tabelle
1: TAIT-Acrylatester-Additionsprodukte und Öllöslichkeiten
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Beispiel 9: Effizienz-Tests
und Leistungsfähigkeit
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Die
Effizienz von vier Ölformulierungen
wurde untersucht, einschließlich
eines Basisöls
und eines, welches ein handelsübliches
Antiverschleißadditiv
auf ZDDP-Basis, ELCO-103, enthält.
Die Proben wurden folgendermaßen
untersucht: (1) EXCEL HC 100 Basisöl; (2) EXCEL HC 100 mit 1%
ELCO 103; (3) EXCEL HC 100 mit 1% des Adduktes von 2-EHA und TMIT
(siehe Beispiel 2); und (4) EXCEL HC 100 mit 1% eines Iminadduktes
von TMIT (siehe Beispiel 15). Details der Tests sind wie folgt:
4-Kugel
Antiverschleißtest
(ASTM-D-4172). Belastung: 40 kg; Temp: 75°C; Umdrehungsgeschwindigkeit: 1200
Upm; Dauer: 1 Stunde; Meßparameter:
Verschleißnarbendurchmesser
in mm auf den Stahlkugeln. Je kleiner der Narbendurchmesser ist,
umso effektiver ist ein gegebenes Antiverschleißadditiv.
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Tragkraft
(EP-Test, ASTM D-2783). Ähnlich
zu dem vorstehenden Antiverschleißtest, beginnt jedoch bei Raumtemperatur
und die Belastung auf vier rotierende Kugeln wird konstant erhöht, bis
die Kugeln aneinander geschweißt
werden. Die gemessenen Größen zur
Bestimmung der Leistungsfähigkeit
sind die Schweißpunktladung
(kgf), Narbendurchmesser (mm bei 100 kgf oder 126 kgf) gerade vor
dem Schweißpunkt
und der Belastungsverschleißindex
(LWI) (Durchschnitt der Summe der korrigierten Belastungen, bestimmt
für 10 durchgeführte dem
Schweißpunkt
vorhergehende Belastungen, kgf). Ein höherer LWI ist ein Anzeichen
für bessere
Antiverschleißeigenschaften.
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Kupferkorrosionstest
(ASTM D-130). Kupfermetallprobestücke werden in eine Ölprobe bei
212°F (100°C) für drei Stunden
eingetaucht und das Erscheinen dann auf Basis der erlangten Trübung eingestuft. Hierbei
spiegelt eine niedrigere Einstufung weniger Korrosion wieder. Zum
Beispiel zeigt eine Einstufung von "1" nur
eine leichte Trübung
an, mit "1A" als hellem Orange
und "1B" als dunklem Orange; "2" würde
eine moderate Trübung
anzeigen, wobei die Einstufungen von "A" über "E" zunehmend dunklere Farben anzeigen.
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Ergebnisse
der Tests werden nachstehend in Tabelle 2 vorgestellt.
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Tabelle
2: Testergebnisse für
Schmieröle
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Referenzbeispiel
10: Addukt von TMIT und Methyliodid
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Ein
Gemisch aus TMIT (2,0 g, 12,6 mmol), Methyliodid (5,6 g, 40 mmol)
und wasserfreiem Kaliumcarbonat (8,3 g, 138,2 mmol) in Chloroform
(45 ml) wurde für
2 Tage bei Raumtemperatur gerührt.
Das Gemisch wurde filtriert und das Lösungsmittel verdampft, wobei
das vorstehend dargestellte Produkt als Flüssigkeit (1,9 g, 83%) erhalten
wurde. 1H NMR (CDCl3,
500 MHz): δ 2,38
(s, 3H), 2,26 (s, 3H), 1,25 (s, 6H), 1,16 (s, 6H) ppm; 13C
NMR (CDCl3, 125 MHz): δ 175.1, 88,9, 70,3, 27,5, 26,4,
24,6, 12,6 ppm. Das Produkt war nur in einer Menge von weniger als
einem Gewichtsprozent in EXCEL HC 100 Schmierbasisöl löslich.
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Referenzbeispiel
11: Addukt von DDPT und Methyliodid
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Ein
Gemisch aus DDPT (3,0 g, 12,6 mmol), Methyliodid (5,6 g, 40 mmol)
und wasserfreiem Kaliumcarbonat (8,3 g, 138,2 mmol) in Chloroform
(30 ml) wurde bei Raumtemperatur für 2 Tage gerührt. Das
Gemisch wurde filtriert und das Lösungsmittel verdampft, wobei
das Produkt als dicke Flüssigkeit
(2,45 g, 77%) erhalten wurde, welche sich langsam in einen weichen
Feststoff umwandelte. 1H NMR (CDCl3, 500 MHz): δ 2,41 (s, 3H), 1,75–1,1 (m,
20 H) ppm; 13C NMR (CDCl3,
125 MHz): δ 174,9,
90,5, 72,6, 40,3, 37,5, 25,4, 25,2, 23,4, 22,4, 13,5 ppm. Das Produkt
war mit 5 Gew.-% bei Raumtemperatur in EXCEL HC 100 löslich und
blieb bei Raumtemperatur nach einer Woche klar.
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Referenzbeispiel
12: Addukt von TMIT und Methylpropiolat
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Ein
Gemisch aus TMIT (1,0 g, 6,33 mmol) und Methylpropiolat (0,53 g,
6,33 mmol) in Chloroform (15 ml) wurde bei Raumtemperatur für 24 h gerührt, anschließend wurde
für weitere
24 h auf 45°C
erwärmt.
Verdampfen des Lösungsmittels
ergab das vorstehend dargestellte Produkt als hellgelben kristallinen
Feststoff (1,4 g, 92%). IR: 3329, 2974, 1706, 1606, 1436 cm–1, 1H NMR (CDCl3, 500
MHz): δ 8,29
(d, J = 16,0 Hz, 0,12H), 8,15 (d, J = 10 Hz, 0,88H), 6,16 (d, J
= 16 Hz, 0,12H), 6,19 (d, J = 10 Hz, 0,88H), 3,7 (s, 3H), 1,47 (s,
0,72H), 1,45 (s, 0,72H), 1,42 (s, 5,3H), 1,36 (s, 5,3H) ppm; 13C NMR (CDCl3, 125
MHz): δ 171,4,
169,6, 166,9, 141,3, 140,6, 118,9, 115,5, 114,1, 51,6, 30,5, 30,07,
30,06, 28,3 ppm. Das Produkt ist ein 85/15-Gemisch der cis/trans-Isomere.
Das Produkt war bei 100°C
mit 10 Gew.-% in EXCEL HC 100 löslich,
fiel jedoch bei Raumtemperatur nach 30 Minuten aus.
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Referenzbeispiel
13: Addukt des Produkts aus Beispiel 12 mit Methylpropiolat
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Ein
Gemisch aus dem in Beispiel 12 hergestellten Produkt (0,1 g, 0,6
mmol) und Methylpropiolat (0,053 g, 0,6 mmol) in deuteriertem Chloroform
(CDCl3, 1 ml) wurde für 3 Tage bei Raumtemperatur
gelassen und anschließend
für 40
h auf 45°C
erwärmt.
Verdampfen des Lösungsmittels
ergab RM-297 als hellgelben, kristallinen Feststoff (1,5 g, 99%).
IR: 2974, 1701, 1683, 1617, 1602, 1454 cm–1; 1H NMR (CDCl3, 500
MHz): δ 8,29
(d, J = 16,0 Hz), 8,08 (d, J = 10 Hz), 8,075 (d, J = 10 Hz), 7,36
(d, J = 15 Hz), 6,09 (d, J = 16 Hz), 6,08 (d, J = 10 Hz), 6,03 (d,
J = 10 Hz), 4,73 (d, J = 15 Hz), 3,71–3,69 (4 s, -CH3),
1,48, 1,44, 1,34, 1,29 (4 s, -CH3) ppm.
Das cis/trans-Verhältnis in
der an Schwefel gebundenen Seitenkette ist 85/15 und in der an Stickstoff
gebundenen ist es 5/95. Das Produkt war bei 100°C mit weniger als 5 Gew.-% in
EXCEL HC 100 löslich.
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Referenzbeispiel
14: Addukt von DDPT mit Methylpropiolat
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Ein
Gemisch aus DDPT (0,06 g, 0,252 mmol) und Methylpropiolat (0,063
g, 0,75 mmol) in deuteriertem Chloroform (CDCl3,
1 ml) wurde für
24 h auf 45°C
erwärmt,
gefolgt vom Stehenlassen bei Raumtemperatur für 3 Tage. Verdampfen des Lö sungsmittels
ergab das oben dargestellte Produkt als hellgelben, kristallinen
Feststoff (0,08 g, 99%). IR: 2932, 2854, 1716, 1603, 1448 cm–1; 1H NMR (CDCl3, 500
MHz): δ 8,35
(d, J = 15,1 Hz, 0,4H), 8,25 (d, J = 10 Hz, 0,6H), 6,15 (d, J =
15,1 Hz, 0,4Η),
6,07 (d, J = 10 Hz, 0,6H), 3,71 (s, -CH3),
3,75 (s, -CH3), 3,72 (s, -CH3),
1,9–1,1
(m, 20H) ppm; 13C NMR (CDCl3,
125 MHz): δ 170.9,
169.3, 166.9, 165.3, 153,0, 141,6, 141,0, 118,4, 115,1, 91,5, 91,0,
74,9, 74,3, 72,5, 72,5, 52,9, 51,6, 51,5, 36,7, 36,6, 25,4, 25,3,
25,0, 23,4, 23,3, 22,14, 22,12 ppm. Das cis/trans-Verhältnis betrug
60/40. Das Produkt war bei 40°C
mit 5 Gew.-% in EXCEL HC 100 löslich;
ca. 10 Gew.-% bei 100°C.
Eine geringe Menge Feststoff fiel nach 30 Minuten aus.
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Beispiel
15: Addukt von TMIT und einem Imingemisch
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Ein
Gemisch von TMIT (0,5 g, 3,16 mmol) und dem Formaldehydimin (1,17
g, 3,2 mmol) eines Gemisches von verzweigten C18-C22-primären
Aminen (Gemisch von Aminen, welche von Rohm und Haas Co. unter dem
Namen PRIMENE® JM-T
erhältlich
ist) wurde in einem Probengefäß für 1 h bei
120°C erwärmt und
die erhaltene Flüssigkeit
auf Raumtemperatur abgekühlt,
wobei ein dicker Sirup erhalten wurde. IR: 3302, 1672, 1481, 1465,
1377 cm–1; 1H NMR (CDCl3, 500
MHz): δ 5,4
(bm), 5,1 (s), 4,45–4,33
(5 s), 1,56–0,81
(3 m) ppm; 13C NMR (CDCl3,
125 MHz): δ 208,4,
208,0, 206,5, 82,78, 82,42, 78,05, 70,88, 69,58, 69,42, 69,27, 68,35, 54,95
und verschiedene Signale bei 40–14
ppm. Das Produkt war bei 100°C
mit 10 Gew.-% in EXCEL HC 100 löslich;
bei Raumtemperatur fielen 5% des Feststoffes über Nacht aus.