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Hintergrund
der Erfindung
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Die
Verbindung 1-(N2-[(S)-1-Carboxy-3-phenylpropyl]-L-lysyl)-L-prolin
mit dem generischen Namen Lisinopril sowie therapeutisch annehmbare
Salze davon sind im United-States-Patent mit der laufenden Nr. 4,374,829
(Merck & Co.
Inc.) beschrieben. In dem Patent ist die Verbindung im Beispiel
119 beschrieben und als N-α-[1-(S)-1-Carboxy-3-phenylpropyl]-L-lysyl)-L-prolin
bezeichnet. Die Ausscheidungsanmeldung dieses Patentes, die zum
US-Patent Nr. 4,472,380 führte,
beansprucht pharmazeutische Zusammensetzungen, die pharmazeutische
Lisinopril-Zusammensetzungen umfassen. Lisinopril ist ein Arzneistoff,
an dem ausgiebige klinische Erfahrung gewonnen wurde. Er wird zurzeit
unter der Handelsbezeichnung ZESTRIL® von
AstraZeneca oder PRINIVIL® von Merck & Co. vertrieben.
Eine Kombination von Lisinopril und Hydrochlorotriazid wird unter
den Handelsbezeichnungen ZESTORETIC® von
AstraZeneca oder PRINZIDE® von Merck & Co. vertrieben.
ZESTRIL® und
ZESTORETIC® werden
durch Feuchtgranulationstablettierung unter Verwendung von gemahlenem
DCPD hergestellt.
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Eine übliche Lisinopril-Formulierung
besteht aus Lisinopril-Dihydrat, das jede Dosis von 1 mg–100 mg annehmen
kann, den Füllstoffen
(Verdünnungsmitteln) – zweibasisches
Calciumphosphat-Dihydrat und Mannit, Maisstärke als Bindemittel und Zerfallsmittel
und Magensiumstearat als Schmiermittel.
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Lisinopril
ist ein Peptidyldipeptidase-Inhibitor, der sich zur Behandlung kardiovaskulärer Erkrankungen und
Störungen,
wie Hypertonie und kongestivem Herzversagen (CHV), bei Säugern und
insbesondere Menschen eignet. Es hemmt das Angiotensin-Converting-Enzym (ACE), das
die Umwandlung von Angiotensin I in das gefäßverengende Peptid Angiotensin
II katalysiert. Angiotensin II stimuliert ferner die Aldosteronsekretion durch
die Nebennierenrinde. Eine Hemmung des ACE bewirkt verringerte Konzentrationen
von Angiotensin II, was zu einer verringerten Vasopressoraktivität und verringerter
Aldosteronsekretion führt.
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Es
ist bekannt, dass ACE im Endothel vorhanden ist und dass eine erhöhte ACE-Aktivität bei diabetischen
Patienten, die zur Bildung von Angiotensin II und zur Zerstörung von
Bradykinin führt,
den durch die Hyperglykämie
verursachten Schaden am Endothel potenziert. ACE-Inhibitoren, einschließlich Lisinopril,
hemmen die Bildung von Angiotensin II und den Abbau von Bradykinin
und lindern somit die Endotheldysfunktion.
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Zweibasisches
Calciumphosphat-dihydrat (DCPD, CaHPO4·2H2O) ist ein Verdünnungsmittel, das in Tabletten-
und Kapselformulierungen verwendet wird. Es wird sowohl als Excipient
(Verdünnungsmittel/Füllstoff)
als auch als Quelle für
Calcium in Nahrungsergänzungen
verwendet. Es wird in pharmazeutischen Produkten aufgrund seiner
Verdichtungseigenschaften und der guten Rieseleigenschaften, insbesondere
bei dem Material grober Qualität,
eingesetzt. Zwei hauptsächliche
Teilchengrößenqualitäten von
DCPD, gemahlen und ungemahlen, werden in der pharmazeutischen Industrie
verwendet. Das erstere Material wird gewöhnlich in feuchtgranulierten
oder walzenverdichteten Formulierungen verwendet, während das
letztere Material mit grober Qualität üblicherweise bei direkt gepressten
Formulierungen eingesetzt wird.
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Synonyme
und Handelsbezeichnungen für
zweibasisches Calciumphosphat-Dihydrat sind: Cafos; Calciumhydrogen-orthophosphat-Dihydrat;
Calciummonohydrogenphosphat-Dihydrat; Calstar; Calipharm; Dicalciumorthophosphat;
Difos; DI-TAB; E341; Emcompress; Phosphorsäure-Calciumsalz-(1:1)Dihydrat;
sekundäres
Calciumphosphat; Calciumphosphat und Dicalciumphosphat, wobei die
beiden letzten Begriffe üblicherweise
verwendete generische Begriffe auf dem pharmazeutischen Fachgebiet
sind.
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Zweibasisches
Calciumphosphat-Dihydrat ist weiß, geruchlos, geschmacklos,
nicht-hygroskopisch und bei Raumtemperatur stabil. Unter bestimmten
Bedingungen von Temperatur und Feuchtigkeit kann es jedoch bei unter
100°C Kristallwasser
verlieren.
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Bei
Langzeitlagerung neigt Lisinopril im formulierten Produkt und insbesondere
bei niedrig dosierten Formulierungen dazu, Diketopiperazin (DKP),
ein Lisinopril-Abbauprodukt oder -Metabolit, zu bilden, was die Haltbarkeitsdauer
für niedrig
dosierte Formulierungen beschränkt.
Die Erfinder haben eine Korrelation zwischen der Menge und der Geschwindigkeit
der DKP-Bildung und der Teilchengröße des coformulierten zweibasischen
Calciumphosphat-Dihydrat-Excipienten
gefunden.
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Es
wurde früher
offenbart, dass Aspirin, wenn es als Tablette mit großen Teilchengrößen von
DCPD formuliert wird, eine geringere Neigung zum Abbau zu Salicylsäure und
Essigsäure
besitzt als Aspirin, das als Tablette mit DCPD kleinerer Teilchengröße formuliert
ist (Landin et al., (1994) Int. J. Pharm. 107: 247–249; Landin
et al., (1995) Int. J. Pharm. 123: 143–44). Der Mechanismus für den Abbau
von Aspirin zu Salicylsäure
und Essigsäure
ist Hydrolyse (Leesen und Mattocks (1958) J. Am. Pharm. Sci. Ed.
67: 329–333).
DCPD, von dem bekannt ist, dass es leicht dehydratisiert, liefert
Wasser, wodurch es den Prozess fördert.
Die schlechtere Stabilität
von Tabletten, die pulverisiertes DCPD-Material enthalten, im Vergleich
zu aggregiertem Material wurde einer höheren Neigung von DCPD mit
kleinerer Teilchengröße, mehr
Wasser zu verlieren, zugeschrieben (Landin et al., 1994, 1995, siehe
oben).
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Der
Abbau von Lisinopril unter Bildung von DKP ist jedoch keine Hydrolyse
(die Addition von Wasser), sondern Dehydratisierung (Verlust von
Wasser) innerhalb des Lisinopril-Moleküls. Weil der am Abbau von Aspirin
und Lisinopril beteiligte Wirkmechanismus völlig unterschiedlich ist, hätte man
nie vorhersagen können, dass
die Verwendung von DCPD mit größerer Teilchengröße auch
das Ausmaß an
Lisinopril-Abbau verringert.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Zusammensetzung, die 1-(N2-[(S)-1-Carboxy-3-phenylpropyl]-L-lysyl)-L-prolin
umfasst, und Verfahren zur Herstellung der Zusammensetzung. 1-(N2-[(S)-1-Carboxy-3-phenylpropyl]-L-lysyl)-L-prolin ist
unter der generischen Bezeichnung Lisinopril bekannt. Die neue Zusammensetzung
wird mit zweibasischem Calciumphosphat-Dihydrat (DCPD, CaHPO4·2H2O) hergestellt, das eine kleine spezifische
Oberfläche
von weniger als 1,5 m2g–1 hat,
wie mittels Stickstoffabsorption (BET-Verfahren) bestimmt. Die Verwendung
von DCPD mit großen
Teilchen in einer Lisinopril-Formulierung/-Zusammensetzung hat die
Wirkung, dass die Menge an gebildetem Lisinopril-Abbauprodukt Diketopiperazin (DKP) verringert
wird, was die Haltbarkeitsdauer von Tabletten, die mit DCPD mit
großen
Teilchen formuliert sind und insbesondere solchen, die Lisinopril
in kleinen Dosierungsmengen enthalten, erhöht.
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Detaillierte Beschreibung
der Erfindung
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Es
wurde überraschenderweise
gefunden, dass die Lisinopril-Tabletten, die mit DCPD großer Teilchengröße (ungemahlen)
formuliert sind, insbesondere in niedrig dosierten Lisinopril-Tabletten
eine geringere Neigung zur Bildung des Lisinopril-Abbauprodukts
Diketopiperazin (DKP) besitzen. Es ist eine Aufgabe der vorliegenden
Erfindung, Lisinopril-Tabletten bereitzustellen, die mit DCPD größerer Teilchengröße hergestellt werden
als es zurzeit verwendet wird, mit der Absicht, die Menge an sich
bildendem DKP-Abbauprodukt
zu verringern.
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Die
Erfindung ist nicht durch das Tablettierverfahren beschränkt. DCPD
mit großen
Teilchen kann zur Herstellung von Lisinopril-Tabletten entweder
durch das früher
eingesetzte Feuchtgranulationsverfahren oder durch ein trockenes
direktes Pressverfahren des gleichen, dem Fachmann bekannten Typs,
das für
andere Produkte eingesetzt wird, verwendet werden. Die Menge an
DCPD mit großen
Teilchen kann nur 30% (w/w) der Tablette betragen, um trotzdem den
Nutzen der Erfindung zu erhalten.
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Somit
wird gemäß einem
ersten Aspekt der Erfindung eine pharmazeutische Zusammensetzung
bereitgestellt, die Lisinopril und DCPD umfasst, wobei das DCPD
vor dem Verdichten oder Tablettieren eine spezifische Oberfläche von
weniger als 1,5 m2g–1 hat.
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So
wird gemäß einem
weiteren Aspekt der Erfindung eine feste pharmazeutische Zusammensetzung bereitgestellt,
die Lisinopril und einen Excipienten, der DCPD mit einer spezifischen
Oberfläche
von weniger als 1,5 m2g–1 vor
dem Pressen oder Tablettieren in einer Menge, die mindestens 30%
(w/w) der Zusammensetzung beträgt,
umfasst.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der Erfindung wird eine Tablette bereitgestellt,
die entweder durch Feuchtgranulations-Tablettierung oder trockene
direkte Press-Tablettierung hergestellt wird und die Lisinopril sowie
einen Excipienten umfasst, der Lisinopril und einen Excipienten
umfasst, der DCPD mit einer spezifischen Oberfläche von weniger als 1,5 m2g–1 vor dem Tablettieren
in einer Menge, die mindestens 30% (w/w) der Zusammensetzung beträgt, umfasst.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt wird eine Tablette bereitgestellt, die Lisinopril,
einen Excipienten, der Mannit und DCPD umfasst, Magnesiumstearat
und Maisstärke
umfasst.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der Erfindung wird eine pharmazeutische Zusammensetzung
in Tablettenform bereitgestellt, die eine Menge an Lisinopril enthält, die
aus 2,5 mg, 5 mg, 10 mg, 20 mg, 30 mg und 40 mg ausgewählt ist,
wobei die Menge an Lisinopril als das Gewicht von wasserfreiem Lisinopril
ausgedrückt ist
(z.B. enthalten 30-mg-Zestril-Tabletten 32,67 mg Lisinopril-Dihydrat).
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
jedes der Aspekte der vorliegenden Erfindung hat das zweibasische
Calciumphosphat-Dihydrat eine spezifische Oberfläche von weniger als 1,5 m2g–1, stärker bevorzugt
weniger als 1,25 m2g–1,
noch stärker
bevorzugt weniger als 0,9 m2g–1,
sogar noch stärker
bevorzugt weniger als 0,5 m2g–1.
In jedem Fall bezieht sich die angegebene spezifische Oberfläche auf
die spezifische Oberfläche
vor jeglichem Verdichten oder Pressen, das während der Tablettierung durchgeführt wird.
Bei einer Ausführungsform
hat das bei der Erfindung verwendete zweibasische Calciumphosphat-Dihydrat
eine spezifische Oberfläche
im Bereich von 0,2 und 1,5 m2g–1,
vorzugsweise zwischen 0,3 m2g–1 und
0,9 m2g–1.
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Bei
weiteren Ausführungsformen
der Erfindung beträgt
die Menge an DCPD mindestens 50% (w/w) der Tablette, mindestens
60% (w/w) der Tablette und im Bereich von 50% (w/w) bis 70% (w/w)
der Tablette. Der Excipient kann ferner mindestens 10% (w/w) Mannit
umfassen. Die detaillierten Zusammensetzungen spezifischer Formulierungen,
die sich für
die vorliegende Erfindung eignen, können aus Bavitz, J. F., und
Shiromani, P. K., 1986, Drug Dev. Ind. Pharm. 12, 2481–92 und
Shiromani, P. K., und Bavitz, J. F., 1988, Drug Dev. Ind. Pharm.
14, 1375–87
entnommen werden.
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Es
wird angenommen, dass die verringerte Menge an Lisinopril-Abbauprodukt
auf die verringerte spezifische Oberfläche des DCPD-Verdünnungsmittels
zurückzuführen ist.
Folglich wird man erkennen, dass die Erfindung nicht auf die Situation
beschränkt
ist, bei der sich im Wesentlichen das gesamte DCPD innerhalb eines
schmalen (aber großen)
Größenbereiches
befindet, sondern auch Gemische von DCPD mit großer und kleiner Teilchengröße abdeckt,
welche die gewünschte
spezifische Oberfläche
besitzen. Solche Gemische können
beispielsweise durch Vereinigung von gemahlenem und ungemahlenem
DCPD hergestellt werden. Die SSA-Beschränkung ist ein Maß für die Gesamtoberfläche, die
daher auch Gemische umfassen kann.
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Bei
einer besonderen Ausführungsform
ist das erfindungsgemäß verwendete
Lisinopril Lisinopril-Dihydrat.
Andere feste Formen von Lisinopril, wie andere Polymorphe, Solvate
oder Monohydrate, werden jedoch ebenfalls in Betracht gezogen. Somit
umfassen wir mit dem Begriff "jede
Form" solvatisierte
und desolvatisierte Formen, kristalline Formen und amorphe Formen.
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Die
vorliegende Erfindung beruht auf der Verwendung von DCPD-Qualitäten, die üblicherweise
bei direkten Presstechniken verwendet werden, so dass Personen oder
Firmen, die an der Herstellung von Lisinopril-Tabletten interessiert
sind und direkte Press-/Verdichtungs- oder Trockengranulationstechniken
routinemäßig durchführen, von
der vorliegenden Erfindung besonders profitieren.
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Die
Erfinder haben entdeckt, dass die Tabletten mit einer 2,5-mg-Dosierung
von Lisinopril weniger DKP-Bildung
mit der Zeit unterliegen, wenn DCPD mit einer kleineren spezifischen
Oberfläche
(specific surface area, SSA) als üblicherweise für die Feuchtgranulation
verwendet, eingesetzt wird. Daher wird man erkennen, dass aufgrund
der verringerten Neigung des DCPD zur Dehydratisierung potenzielle
Verbesserungen der Haltbarkeitsdauer von Lisinopril-Tabletten, die
mit DCPD mit einer spezifischen Oberfläche von weniger als 1,5 m2g–1 hergestellt worden
sind, und insbesondere von niedrig dosierten Tabletten, wie 5 mg
oder 2,5 mg, erzielt werden.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der Erfindung wird eine verstärkte Stabilität von 2,5-mg-Lisinopril-Tabletten bereitgestellt,
welche die Verwendung oder das Einbringen von zweibasischem Calciumphosphat-Dihydrat mit einer
spezifischen Oberfläche
von weniger als 1,5 m2g–1 umfassen.
Dies kann erreicht werden, indem ungemahlenes DCPD an Stelle des üblicherweise
verwendeten gemahlenen DCPD eingesetzt wird.
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Der
Begriff stabil, wie hier verwendet, betrifft die Neigung, für mindestens
6 Monate, stärker
bevorzugt mindestens ein Jahr, noch stärker bevorzugt mindestens 3
Jahre, sogar noch stärker
bevorzugt mindestens 5 Jahre, bei Lagerung unter Umgebungsbedingungen (25°C/60% RH)
ohne äußere Behandlung
im Wesentlichen in der gleichen physikalischen Form zu verbleiben.
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Die
Erfindung beruht auf der Verwendung von zweibasischem Calciumphosphat
mit einer spezifischen Oberfläche
von weniger als 1,5 m2g–1.
Einige Hersteller von zweibasischem Calciumphosphat können die
gewünschte
SSA des Produkts nach Bedarf bereitstellen. Andere vertreiben spezielle
Qualitäten
von zweibasischem Calciumphosphat (d.h. Rhodia Di-TabTM Calciumphosphat-Dihydrat-Qualität zur direkten
Pressung hat eine SSA von 0,77 m2g–1;
Landin et al., Int. J. Pharm. (1994) 107: 247–249). Die SSA von zweibasischem
Calciumphosphat-Dihydrat kann durch das BET-Verfahren unter Verwendung
von Stickstoffabsorption in einem Micromeritics-Flowsorb II bestimmt
werden (Bunauer et al. (1938) J. Am. Chem. Soc. 60: 309–319).
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"Zestril" und "Zestoretic" haben eine ordnungsgemäße Zulassung
für die
Verwendung bei den folgenden Indikationen erhalten:
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Hypertonie
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"Zestril" ist bei der Behandlung
von essenzieller Hypertonie und renovaskulärer Hypertonie indiziert. Es
kann allein oder gleichzeitig mit anderen Klassen von blutdrucksenkenden
Mitteln verwendet werden.
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"Zestoric" ist bei der Behandlung
von Hypertonie indiziert.
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Kongestives Herzversagen
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"Zestril" ist beim Management
von kongestivem Herzversagen als Zusatzbehandlung mit Diuretika und,
wenn angemessen, Digitalis angezeigt. Hohe Dosen verringern das
Risiko der kombinierten Folgen Mortalität und Hospitalisierung.
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Akuter Myokardinfarkt
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"Zestril" ist für die Behandlung
hämodynamisch
stabiler Patienten innerhalb von 24 Stunden nach einem akuten Myokardinfarkt
angezeigt, um die anschließende Entwicklung
von linksventrikulärer
Dysfunktion oder Herzversagen zu verhindern und das Überleben
zu verbessern. Die Patienten sollten, wie angemessen, die empfohlenen
Standardbehandlungen, wie Thrombolytika, Aspirin und Betablocker,
erhalten.
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Nieren- und Retinakomplikationen
bei Diabetes mellitus
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Bei
normotonischen insulinabhängigen
und hypertonischen nicht-insulinabhängigen Diabetes-mellitus-Patienten,
die eine durch Mikroalbuminurie charakterisierte beginnende Nephropathie
aufweisen, verringert "Zestril" die Albuminexkretionsrate
im Urin. "Zestril" verringert das Risiko
einer Progression von Retinopathie bei normotonischen insulinabhängigen Diabetes-mellitus-Patienten.
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Erfindungsgemäß wird ferner
eine pharmazeutische Zusammensetzung bereitgestellt, die Lisinopril als
Wirkstoff in Verbindung mit einem pharmazeutisch annehmbaren Träger, Verdünnungsmittel
oder Excipienten und gegebenenfalls anderen therapeutischen Inhaltsstoffen
umfasst und durch ein Verfahren hergestellt wird, das das Vermischen
von Lisinopril und DCPD mit einer spezifischen Oberfläche von
weniger als 1,5 m2g–1 umfasst.
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Zusammensetzungen,
die andere therapeutische Inhaltsstoffe umfassen, sind insbesondere
bei der Behandlung von Hypertonie, kongestivem Herzversagen, akutem
Myokardinfarkt und bei Nieren- und Retinakomplikationen bei Diabetes
mellitus von Interesse.
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Die
Erfindung stellt ferner die Verwendung von Lisinopril und zweibasischem
Calciumphosphat-Dihydrat mit einer spezifischen Oberfläche von
weniger als 1,5 m2g–1 bei
der Herstellung eines Medikaments für die Verwendung bei der Behandlung
eines Zustands in einem kardiovaskulären Zusammenhang und insbesondere
einem Zustand von Hypertonie oder kongestivem Herzversagen bereit,
wobei die Verwendung das Verabreichen einer therapeutisch wirksamen
Menge einer Lisinopril- Zusammensetzung,
die durch ein Verfahren hergestellt wird, welches das Vermischen
von Lisinopril und DCPD mit einer spezifischen Oberfläche von
weniger als 1,5 m2g–1 umfasst,
an eine Person, die an diesem Zustand leidet, umfasst.
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Die
Erfindung stellt auch eine Lisinopril umfassende pharmazeutische
Zusammensetzung, die durch ein Verfahren hergestellt wird, welches
das Vermischen von Lisinopril und DCPD mit einer spezifischen Oberfläche von
weniger als 1,5 m2g–1 umfasst,
zur Verwendung bei der Behandlung von Hypertonie, kongestivem Herzversagen,
akutem Myokardinfarkt und bei Nieren- und Retinakomplikationen von
Diabetes mellitus bereit.
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Die
Erfindung stellt auch die Verwendung einer Lisinopril-Zusammensetzung,
die durch ein Verfahren hergestellt wird, welches das Vermischen
von Lisinopril und DCPD mit einer spezifischen Oberfläche von
weniger als 1,5 m2g–1 umfasst,
zur Behandlung von Hypertonie, kongestivem Herzversagen, akutem
Myokardinfarkt und bei Nieren- und Retinakomplikationen von Diabetes
mellitus bereit.
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Jeder
geeignete Verabreichungsweg kann eingesetzt werden, um den Patienten
mit einer wirksamen Dosierung an erfindungsgemäßen Arzneimittel, das Lisinopril
umfasst, zu versorgen. Zum Beispiel können perorale oder parenterale
Formulierungen und dergleichen eingesetzt werden. Die Dosierungsformen
umfassen Kapseln, Tabletten, Dispersionen, Suspensionen und dergleichen,
z.B. magensaftresistent beschichtete Kapseln und/oder Tabletten,
Kapseln und/oder Tabletten, die magensaftresistent beschichtete
Pellets von Lisinopril enthalten. Bei allen Dosierungsformen kann
Lisinopril mit anderen geeigneten Bestandteilen gemischt werden.
Ein Verabreichungsweg ist peroral unter Verwendung von Fast-Melt-Tabletten.
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Die
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
umfassen die erfindungsgemäße Verbindung.
Die Zusammensetzungen können
bequem in Dosierungseinheitsformen dargereicht und durch jedes auf
dem Pharmaziefachgebiet bekannte Verfahren hergestellt werden.
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Bei
der Ausführung
der Erfindung hängen
der geeignetste Verabreichungsweg sowie die Höhe einer therapeutischen Dosis
einer erfindungsgemäßen pharmazeutischen
Zusammensetzung, die Lisinopril umfasst, in jedem gegebenen Fall
von der Art und Schwere der zu behandelnden Erkrankung ab. Die Dosis
und Dosishäufigkeit
können
ebenfalls je nach dem Alter, Körpergewicht
und der Reaktion des einzelnen Patienten schwanken.
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Gewöhnlich kann
eine geeignete orale Dosierungsform einen Dosisbereich von 0,5 mg
bis 150 mg an täglicher
Gesamtdosis abdecken, die in einer Einzeldosis oder als gleichmäßig geteilte
Dosen verabreicht wird. Ein bevorzugter Dosierungsbereich beträgt von 1
mg bis 60 mg.
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Kombinationstherapien,
die erfindungsgemäßes Lisinopril
und andere Wirkstoffe in getrennten Dosierungsformen oder in einer
festen Dosierungsform umfassen, können ebenfalls verwendet werden.
Beispiele für
solche Wirkstoffe umfassen antibakterielle Verbindungen, nichtsteroidale
entzündungshemmende
Stoffe, Antazida, Alginate, prokinetische Stoffe, andere Antihypertonika,
Diuretika, Digitalis, Thrombolytika, Aspirin und Betablocker.
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Die
Erfindung wird durch die folgenden Beispiele weiter veranschaulicht.
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BEISPIELE
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Beispiel 1
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Stabilitätszeitverlaufsstudie
der Menge an DKP-Bildung in 2,5-mg-Lisinopril-Tabletten, die verschiedene DCPD-Quellen enthalten
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Lisinopril-Tabletten
(2,5 mg) wurden mit unterschiedlichen DCPD-Typen gemäß Standard-Feuchtgranulationsverfahren
hergestellt.
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Die
Stabilitätsdaten
von Zestril-Tabletten, die 2,5 mg bei 50°C gelagertes Lisinopril-Dihydrat
(Tabelle 1) und verschiedene Teilchengrößen von DCPD enthielten, zeigten,
dass der Abbau bei solchen Tabletten schnell erfolgte, die gemahlenes
DCPD (kleine Teilchengröße, hohe
SSA) enthielten. Interessanterweise kann festgestellt werden, dass
größere Teilchengrößen von
DCPD der Formulierung Stabilität
verleihen. Dies liefert potenziell den Vorteil einer längeren Stabilität und somit
einer längeren
Haltbarkeitsdauer des Produkts.
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Der
Abbau wurde unter Verwendung von analytischer Hochleistungsflüssigkeitschromatographie (HPLC)
bestimmt.
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Die
verstärkte
Stabilität,
die mit einer Zunahme der Teilchengröße korreliert, ist auf die
Teilchenform der Primärteilchen
zurückzuführen und
ergibt sich aus der Kristallstruktur von DCPD. Die Kristallstruktur
von DCPD besteht aus kompakten Blättern, die aus parallelen Ketten
besteht, in denen Calciumionen mit sechs Sauerstoffatomen der Anionen
und mit zwei Sauerstoffatomen der zwei Hydratwassermoleküle koordiniert sind
(Curry und Jones (1971) J. Chem. Soc. A. 23: 3725–3729).
Zwei Blätter
bilden Schichten, wobei Wasser zwischen den Blättern wechselwirkt, diese Schichtstruktur
spiegelt sich in der plattenförmigen
Morphologie der Kristalle wider. Dehydratisierung erfolgt über die
Ränder
der Platte, und deshalb erhöht
Mahlen der größeren Platten
die Oberfläche,
die für einen
Wasserverlust zur Verfügung
steht, was zu schnellerer Dehydratisierung führt, wenn die Teilchengröße verringert
wird.
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Die
Stabilität
von DCPD kann durch Thermogravimetrieanalyse (TGA) untersucht werden.
Die Bestimmung des Einsetzens der Dehydratisierung von DCPD kann
als Indikator für
die chemische Stabilität
von Lisinopril in der Formulierung verwendet werden. Je höher die
Temperatur der Dehydratisierung beim ersten Wasserverlust von DCPD
ist, desto stabiler ist das formulierte Produkt. Daten für eine Reihe
von Quellen für
DCPD sind in Tabelle 2 gezeigt.
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Aus
den Daten in Tabelle 2 ist ersichtlich, dass Quellen von DCPD mit
spezifischen Oberflächen
von weniger als 1,5 m2g–1 ein
viel höheres
Einsetzen des ersten Hydratwasserverlusts aufweisen. Dies spiegelt
den gleichen Trend wider, wie er für die Stabilität von 2,5-mg-Zestril-Formulierungen
gefunden wurde (Tabelle 1), nämlich
dass Formulierungen, die DCPD mit spezifischen Oberflächen von
weniger als 1,5 m2g–1 enthalten, der
Formulierung chemische Stabilität
verleihen.
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Stickstoff-spezifische
Oberfläche
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Die
spezifische Oberfläche
von DCPD wird durch das BET-Verfahren unter Verwendung von Stickstoffabsorption
in einem Micromeritics-Flowsorb II bestimmt. Die Proben wurden zuerst
unter Vakuum bei 50°C
für 24
Stunden entgast.
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Thermogravimetrieanalyse
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Eine
Thermogravimetrieanalyse (TGA, Mettler-TG50) wurde an Proben (10–30 mg) über einen
Temperaturbereich von 25–300°C und Erhitzen
mit 10°C
min–1 unter
Verwendung von Stickstoffspülung
(100 ml min–1)
durchgeführt.
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Beispiel 2 – Formulierungen
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Übliche Tablettenformulierungen
bestehen aus:
einem Arzneistoff (im Bereich von 1%–50%);
einem
Füllstoff
(Excipient, Verdünnungsmittel),
der üblicherweise
zweibasisches Calciumphosphat-Dihydrat oder
mikrokristalline Cellulose oder Lactose oder Mannit sein kann;
einem
Bindemittel, das gewöhnlich
Polyvinylpyrrolidon (PVP) oder Hydroxypropylmethylcellulose (HMPC) oder
mikrokristalline Cellulose oder vorgelatinisierte Stärke sein
kann;
einem Zerfallsmittel, das gewöhnlich Crosscarmellose-Natrium
oder Natriumstärkglycolat
oder Stärke
sein kann; und
einem Schmiermittel, das üblicherweise Magnesiumstearat
sein kann, und/oder einem Gleitmittel, das gewöhnlich Talk ist.
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Formulierungen,
die die Extreme von 1% Arzneistoff und 50% Arzneistoff als Beispiel
abdecken, sind in Tabelle 3 gezeigt.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung besteht eine typische Formulierung, die
Lisinopril oder Lisinopril und Hydrochlorothiazid als Arzneistoff
(in Mengen im Bereich von 0,5 mg–50 mg) enthält, aus
zweibasischem Calciumphosphat-Dihydrat mit großer Teilchengröße als hauptsächlichem
Excipienten, der 30%, 40%, 50%, 60%, 70%, 80%, 90%, 95% des gesamten
Tablettengewichts oder eine beliebige Menge im Bereich von 30–95% des
gesamten Tablettengewichts ausmachen kann.
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Die
Erfindung ist besonders für
Lisinopril-Zusammensetzungen
(wie Tabletten) geeignet, die eine Menge an DCPD umfassen, die mindestens
30% und vorzugsweise mindestens 50% des Gesamtgewichts der Zusammensetzung
(d.h. der Tablette) ausmacht. Tabletten, die DCPD als hauptsächliches
Verdünnungsmittel in
einer Menge von mindestens 50% des gesamten Tablettengewichts umfassen,
sind besonders bevorzugt.
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Die
detaillierten Zusammensetzungen spezifischer Formulierungen, die
sich für
die vorliegende Erfindung eignen, können aus Bavitz, J. F., und
Shiromani, P. K., 1986, Drug Dev. Ind. Pharm. 12, 2481–92 und Shiromani,
P. K., und Bavitz, J. F., 1988, Drug Dev. Ind. Pharm. 14, 1375–87, entnommen
werden.