-
Gebiet der
Erfindung
-
Die
Erfindung bezieht sich allgemein auf Empfänger in einem Telekommunikationssystem, und
dort speziell auf den Diversity-Empfang
von Funksignalen.
-
Hintergrund
der Erfindung
-
Bei
den modernen Funkkommunikationssystemen wie etwa beim GSM (Global
System for Mobile communications) oder beim UMTS (Universal Mobile Telephony
System) ist die Entwicklung unterschiedlicher Dienste bis heute äußerst schnell
verlaufen. Die Nutzer bekommen Bild- und Tondaten, Multimediadienste
und so weiter, und alle solchen Datenübertragungen verbrauchen Kapazitäten der
Luftschnittstelle. Da außerdem
die Anzahl der Mobilfunknutzer inzwischen extrem stark gewachsen
ist, sind die Netz- und Ausrüstungsentwickler
gezwungen worden, neue Lösungen
für die
ständige
Notwendigkeit zu finden, die Übertragungskapazitäten zu steigern.
Zu den verfügbaren
Lösungen
zum Steigern der Übertragungskapazität gehören verschiedene
Multiplexverfahren (Frequenz-, Zeit- oder Codemultiplex) zum Vergrößern der
möglichen
Anzahl von gleichzeitigen Nutzern von Funkkanälen, außerdem das Verkleinern der
Zellengrößen und
das Nutzen von mehr Frequenzbändern.
-
Die
Netzressourcen sollten effizient genutzt werden; die meisten Teilnehmer
bevorzugen es, eine gute Netzabdeckung auch bei Reisen im Ausland
zu haben, wo abweichende Funkfrequenzen oder Modulationsverfahren
verwendet werden. Beispielsweise ist ein in Europa übliches
GSM 900-Gerät
in den USA nicht verwendbar, doch funktioniert dort ein GSM 1900-Gerät möglicherweise
in den Netzen einiger Betreiber, falls der Betreiber des Heimatnetzes des
reisenden Teilnehmers mit diesen fremden Betreibern ein Roaming-Abkommen hat. Aus
diesem Grund gibt es bereits Dual- und sogar Tri-Band-Mobiltelefone auf dem Markt; eines
der am weitesten verbreiteten ist ein Dual-Band-Mobiltelefon mit
GSM 900- und GSM 1800-Fähigkeit. Die GSM-Kanalcodierung
ist in beiden Bändern ähnlich,
doch wird normalerweise für
die zweite Frequenz eine weitere Antenne benötigt. Auf dem Markt gibt es
auch Modelle, die Codemultiplex-(CDMA)- und GSM-Fähigkeiten haben,
und mit der Entwicklung von UMTS-Telefonen sollen auch Geräte für WCDMA
(Wide-Band-CDMA) mit
GSM-Fähigkeiten
auf den Markt kommen.
-
Unterschiedliche
Frequenzbänder
und unterschiedliche Multiplexverfahren machen unterschiedliche
Verarbeitungsweisen des Empfangssignals erforderlich. Unterschiedliche
Frequenzen erfordern unterschiedliche Demodulationsfrequenzen; und
falls das Codierungsverfahren unterschiedlich ist, muss der Empfänger auch
wissen, wie er das Empfangssignal zu decodieren hat. Deshalb besitzen
die modernen Dual- oder Tri-Band-Empfänger einen separaten Empfangsteil
für jedes
Frequenzband.
-
Zwei
bereits aus den Patentschriften
EP 1 164 719 A1 und WO 94/11819 bekannte
Lösungen zielen
auf ein Mobiltelefon ab, das in zwei Frequenzbändern arbeitet. Darüber hinaus
nutzen die in den angegebenen Schriften aufgezeigten Lösungen im Empfänger außerdem den
Raum-Diversity-Effekt aus, weil es entscheidend wichtig ist, dass
der Empfänger
auch Signale geringerer Güte
(beispielsweise verursacht durch Abschattung oder Mehrwegeausbreitung)
empfangen kann. Der Grundgedanke bei der Raum-Diversity beruht auf
der Tatsache, dass wahrscheinlich eine von mehreren, dasselbe Signal empfangenden
Antennen dieses Signal weniger gestört empfängt; in einigen Fällen wird
das Empfangssignal aus zwei empfangenen Signalen zusammengesetzt,
in anderen Fällen
wählt man
lediglich das bessere der beiden Signale aus.
-
Die
Patentschrift '819
beschreibt ein Diversity-Empfangs-System für das PCS (Personal Cordless
System). In diesem System gibt es grob gesehen zwei Arten von Nutzern;
die eine Nutzergruppe ändert
ihren Standort fast nicht (Fußgänger, als
technisch Niederrangige [low-tier]
bezeichnet), wogegen die andere Gruppe sich bewegt (als technisch
Hochrangige [high-tier] bezeichnet). Das benutzte Frequenzband ist
das normale PCS-Frequenzband; der Raum-Diversity-Empfangsteil wird für die sich schnell bewegenden
Stationen benutzt; deshalb besitzt die Mobilstation zwei Antennen
für ein
(1) Frequenzband. Die vorgeschlagene Lösung hilft nicht beim Konstruieren
eines Dual-Band-Empfängers,
der einen beispielsweise auf den WCDMA- und GSM-Bändern arbeitenden
Diversity-Funktions-Empfänger enthält, weil
die unterschiedlichen Codierungsverfahren und Antennenformen erhebliche
weitere Probleme aufwerfen.
-
Die
Patentschrift '719
konzentriert sich hauptsächlich
auf die Wahl zwischen den beiden Empfangswegen als Frage der Wahl
der höchsten
Signalstärke.
Bei dem Wahlverfahren wird besonderes Gewicht auf den Aspekt des
Berechnens der Reflexionen gelegt. Die durch die Schwundbedingungen, das
heißt
durch die Umgebung, verursachten Reflexionen werden zusammengefasst,
um einen stabilen Kommunikationsweg zu bekommen. Zum einen ist es
nicht sicher, ob dieses Verfahren allein eine für den Zweck des Diversity-Empfangs
ausreichend hohe Signalgüte
liefern kann. Zum anderen hilft eine Lösung gemäß der Patenschrift '719 nicht beim Konstruieren
eines einfachen und kostengünstigen
Empfängers,
weil die Diversity-Funktion
in den Empfangsschaltungen auf der Ebene des Funkfrequenzsignals durchgeführt wird,
was das System komplizierter und teurer macht.
-
Das
Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, zu einer Lösung zu
kommen, mit der es möglich
ist, ein System und ein Verfahren zu schaffen, die eine kostengünstige und
einfache Multi-Band-Empfangsvorrichtung
mit der Fähigkeit
zum Ausnutzen des Empfänger-Diversity-Effekts
verfügbar
machen.
-
Überblick über die
Erfindung
-
Das
beschriebene und weitere Ziele der Erfindung lassen sich mit einem
Verfahren und einem System erreichen, das einem beliebigen der unabhängigen Patentansprüche entspricht.
-
Eine
Diversity-Empfänger-Anordnung,
die auf mindestens zwei Frequenzbändern arbeiten kann, umfasst
i) einen ersten und einen zweiten Eingang für ein erstes und ein zweites
Signal von einer ersten und einer zweiten Antenne, wobei die erste und
die zweite Antenne ungefähr
auf ein erstes bzw. ein zweites Frequenzband abgestimmt werden;
ii) ein erstes, für
den Empfang des ersten Signals des ersten Frequenzbandes optimiertes
Empfängersystem; iii)
ein zweites, für
den Empfang des zweiten Signals des zweiten Frequenzbandes optimiertes
Empfängersystem,
umfassend 1) einen Vorverstärker,
2) ein Bandfilter, 3) einen Frequenzumsetzer (d. h. einen Mischer),
welcher ein drittes, von einem auf eine Frequenz im zweiten Frequenzband
abgestimmten Oszillator kommendes Signal nutzt und 4) einen Verstärker; und
iv) Mittel zum Ersetzen des dritten Signals vom Oszillator durch
ein viertes, im ersten Frequenzband liegendes Signal zwecks Bildung
eines Signals vom zweiten Empfängersystem,
bestimmt für
Empfänger-Diversity-Zwecke.
Einerseits verbessert eine solche Empfängervorrichtung die Leistung
des Entzerrers, weil dann für
andere Systeme reservierte Empfangswege genutzt werden können. Andererseits
verstärkt
sie den Grad der Mehrfachnutzung im Gerät, so dass dieses kleiner wird
und seine Komplexität
und Herstellungskosten sinken.
-
Ein
Diversity-Empfangs-Verfahren umfasst folgende Schritte: i) Empfangen
eines ersten und eines zweiten Signals von einer ersten und einer
zweiten Antenne, die ungefähr
auf das erste und zweite Frequenzband abgestimmt sind, ii) Weiterleiten
des ersten Signals an ein erstes, für den Empfang des ersten Frequenzbandes
optimiertes Empfängersystem;
iii) Weiterleiten des zweiten Signals an ein zweites, für den Empfang
des zweiten Frequenzbandes optimiertes Empfängersystem, wobei das zweite
Signal 1) vorverstärkt,
2) bandpass-gefiltert, 3) durch Mischen mit einem von einem Oszillator
gelieferten dritten Signal frequenzumgesetzt, und 4) verstärkt wird. Bei
dem Verfahren wird das dritte, von dem Oszillator kommende Signal
durch ein viertes, im ersten Frequenzband liegendes Signal ersetzt,
um ein fünftes Signal
vom zweiten Empfängersystem
zu bekommen, bestimmt für
Empfänger-Diversity-Zwecke.
Einerseits verbessert ein solches Empfängersystem die Leistung des
Entzerrers, weil dann für
andere Systeme reservierte Empfangswege genutzt werden können. Andererseits
verstärkt
es den Grad der Mehrfachnutzung im Gerät, so dass dieses kleiner wird
und seine Komplexität
und Herstellungskosten sinken.
-
Gemäß einem
Aspekt der vorliegenden Erfindung werden durch die Verwendung eines
Kompensationsfilters zum Entzerren des Signals vom zweiten Empfängersystem
die Wirkungen derjenigen Verzerrungen verringert, welche durch nicht
optimale Eigenschaften von Vorverstärker-Bandbreite, Eingangsmodul
und Filter im Empfangsweg verursacht werden. Diese Tatsache wiederum
hilft dabei, das System für
eine Mehrfachnutzung des bereits vorhandenen Empfangsweges von Dual-
oder Multi-Band-Mobiltelefonen zu konzipieren, weil die andernfalls
niedrige Signalgüte
verbessert wird.
-
Gemäß einem
weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung kann die Komplexität eines
Mobiltelefons oder einer Mobilfunkbasisstation dadurch verringert
werden, dass man asymmetrische Empfängersysteme in deren Diversity-Empfänger-Anordnung
einsetzt. Eine solche Anordnung eröffnet die Möglichkeit, die Vorteile des
Diversity-Empfangs
sogar ohne mehrere, für
den Empfang im selben Band optimierte Antennen und Empfängersysteme
zu nutzen.
-
Infolgedessen
kann gegebenenfalls nicht nur die Baugröße der Ausrüstungen verringert werden, sondern
auch die Anzahl teurer Einzelteile in diesen Ausrüstungen,
verglichen mit Ausrüstungen
ohne Mehrfachnutzung von Empfangswegen.
-
Gemäß einem
weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung kann gegebenenfalls der
Nutzungskomfort eines Mobiltelefons oder einer Mobilfunkbasisstation
dadurch erhöht
werden, dass man das erfindungsgemäße Verfahren und/oder die erfindungsgemäße Anordnung
zum Empfangen von UMTS- oder WCDMA-Signalen benutzt, weil die im Vergleich
zu den erwarteten Empfangseigenschaften eines normalen UMTS- oder
WCDMA-Mobiltelefons höhere Übertragungsgüte Fehler
und somit Verzerrungen der Sprachsignale reduziert und außerdem die
Datenübertragungseigenschaften
durch eine verringerte Bitfehlerrate verbessert.
-
Kurzbeschreibung
der Abbildungen
-
Im
Folgenden werden die Erfindung und ihre bevorzugten Ausführungsformen
detaillierter und unter Bezug auf die in den beigefügten 1 bis 5 gezeigten Beispiele beschrieben.
-
1 zeigt ein Blockschaltbild
einer erfindungsgemäßen Diversity-Empfänger-Anordnung.
-
2 zeigt, wie ein von der
zweiten Antenne empfangenes UMTS-Signal
im zweiten Empfängersystem
verarbeitet wird, um ein zum Weiterleiten an den Diversity-Empfänger bestimmtes
Signal zu bekommen.
-
3 zeigt, wie ein normal
von der zweiten Antenne empfangenes Signal verarbeitet wird, um ein
zum Weiterleiten an den GSM-Empfänger
bestimmtes Signal zu bekommen.
-
4 zeigt ein Blockschaltbild
der Signalwege für
eine Steuerschaltung, die zum Realisieren der Erfindung verwendet
werden.
-
5A zeigt eine Tabelle mit
Angaben über die
Stellungen der Systemschalter, wenn die Empfängeranordnung sich im GSM 1800-Modus
befindet.
-
5B zeigt eine Tabelle mit
Angaben über die
Stellungen der Systemschalter, wenn die Empfängeranordnung als UMTS-Diversity-Empfänger benutzt
wird.
-
Gleiche
Bezugssymbole beziehen sich in allen Abbildungen auf ähnliche
Elemente.
-
Detaillierte
Beschreibung der Erfindung
-
1 zeigt ein Blockschaltbild
einer erfindungsgemäßen Diversity-Empfänger-Anordnung. Das
von der Antenne 1001 empfangene Signal S01 wird zu einem
Eingangsmodul 1002 geleitet. Nach Verarbeitung des Signals
im Eingangsmodul gelangt das verarbeitete Signal S02 zu einem Hochpassfilter 1003b.
Die Empfänger/Transceiver-Systeme in modernen
Mobiltelefonen enthalten normalerweise ein Tiefpassfilter 1003a für den Transceiver
und ein Hochpassfilter 1003b für den Empfänger um durch das gesendete
TX-Signal im empfangenen RX-Signal verursachte Verzerrungen zu vermindern.
Das hochpassgefilterte Signal S03 wird auf den Eingang 1008a des
ersten Empfängersystems 100,
vorzugsweise ein UMTS-Empfängersystem,
geführt.
-
Das
erste Empfängersystem 100 verarbeitet das
Eingangssignal S03 und liefert die Ausgangssignale S04a und S04b,
welche mit einem Zwischenfrequenzsignal eines UMTS-Signals korrespondieren. Das
Ausgangssignal S04a bzw. S04b des ersten Empfängersystems 100 wird
zu dem Eingang 1500a bzw. 1500c einer Signalweiche 1500 geführt. Die
Signalweiche 1500 liefert die Ausgangssignale Sa und Sb.
-
Die
Weiche 1500 enthält
Blöcke,
die Vorverarbeitungsfunktionen durchführen (wie etwa Synchronisierung
und Soft-Decision) sowie Diversity-Ablösefunktionen. Die Signale S04a
und S04b sind zwar mit zwei unterschiedlichen Bezugssymbolen gekennzeichnet,
sie korrespondieren aber mit den In-Phase-(I)- und Quadratur-(Q)-Komponenten desselben
komplexen Signals. Dasselbe gilt für die vom zweiten Empfängersystem 110 gelieferten
Ausgangssignale S16a und S16b. Auf die korrespondierenden I/Q-Signalpaare
(S04a, S04b) und (S16a, S16b) wendet die Weiche 1500 die
oben beschriebenen Verarbeitungsoperationen an, als deren Ergebnis
die Ausgangssignale Sa und Sb geliefert werden, welche wiederum
ein korrespondierendes I/Q-Signalpaar bilden.
-
Das
erste Empfängersystem 100 enthält einen
rauscharmen Vorverstärker 1008,
welcher das Signal S03 mit einem konstanten Faktor zu einem verstärkten Signal
S031 verstärkt.
Das Signal S031 wird im Bandfilter 1009 bandpassgefiltert.
Das bandpassgefilterte Signal S032 gelangt dann zu einem Frequenzumsetzer 1010.
Der Frequenzumsetzer 1010 enthält einen Eingang für ein Signal
von einem lokalen Oszillator 1011 sowie einen Mischer.
Der lokale Oszillator 1011 ist auf die Mitte der gewünschten Trägerfrequenz
im UMTS-Frequenzband
abgestimmt. Der Frequenzumsetzer 1010 liefert die Ausgangssignale
S04a2 und S04b2, die anschließend
in den Tiefpassfiltern 1020 und 1030 tiefpassgefiltert werden.
Die tiefpassgefilterten Signale S04a1 und S04b1 werden dann in den
Verstärkern 1021 und 1031 verstärkt. Die
verstärkten
Signale S04a und S04b werden danach den zugehörigen Eingängen 1500a und 1500c der
Weiche 1500 zugeführt.
-
2 zeigt, wie das zweite
Empfängersystem
für den
Empfang eines Signals, vorzugsweise eines UMTS-Signals, gestaltet
werden kann, um ein zweites Signal S16a, S16b zu bilden, das zu
dem Diversity-Empfänger 1500 geführt werden
kann.
-
von
einer Antenne 1101 werden Funkwellen aufgefangen, die ein
UMTS-Signal transportieren. Das
Signal S11 von der Antenne 1101 wird auf das Eingangsmodul 1102 geführt. Das
vom Eingangsmodul 1102 verarbeitete Signal S12 gelangt
anschließend
zu den Bandfiltern 1103b, 1104b und 1105b. Die
unterschiedlichen Bandfilter sind dafür ausgelegt, das jeweils richtige
Frequenzband des Signals S12 auswählen zu können. Vorzugsweise korrespondiert
das Bandfilter 1103b mit dem GSM 1900-Band, das
Bandfilter 1104b mit dem GSM 1800-Band und das dritte
Bandfilter 1105b beispielsweise mit dem UTRA TDD-Frequenzband.
Grundsätzlich
können die
GSM-Bänder
GSM-Signale transportieren, wogegen das UTRA TDD-Band UMTS-Signale transportiert.
-
Die
Empfangsfrequenzbänder
für GSM1800, GSM1900
und UMTS sind folgende: 1805 bis 1880 MHz für GSM 1800, 1930 bis
1990 MHz für
GSM 1900, und 1900 bis 1920 MHz für UTRA TDD. Die im Band übertragenen
Informationen werden im Falle der GSM-Bänder weiter in Kanäle geringerer
Bandbreite unterteilt, wobei jeder Kanal 200 kHz breit ist. Die
Trägerfrequenz
jedes Kanals liegt in seiner Mitte.
-
Das
Signal S12 wird im Bandfilter 1105b bandpassgefiltert.
Das Ausgangssignal S13 des Bandfilters 1105b wird anschließend einem
zweiten Empfängersystem 110 zugeführt.
-
Um
das zu benutzende Bandfilter korrekt auszuwählen, besitzt das System einen
Schalter SW1, der mit einem Anschluss T1d des zweiten Empfängersystems
verbunden ist. Die Stellung des Schalters SW1 wird von einer Steuerschaltung
CC bestimmt; der Schalter kann in Stellungen gebracht werden, in
denen er eine Verbindung zu den Anschlüssen T1a, T1b oder T1c herstellt.
Der Anschluss T1a korrespondiert zu dem Bandfilter 1103b,
der Anschluss T1b zu dem Bandfilter 1104b und der Anschluss
T1c zu dem Bandfilter 1105b. Weil das System jetzt ein
UMTS-Signal empfängt,
hat die Steuerschaltung den Schalter SW1 dazu gebracht, die Anschlüsse T1d
und T1c zu verbinden.
-
Die
Arbeitsweise des zweiten Empfängersystems 110 wird
nun genauer betrachtet. Zuerst wird das Eingangssignal S13 in einem
rauscharmen Vorverstärker 1108 zu
einem verstärkten
Signal S131 verarbeitet. Das verstärkte Signal wird anschließend im
Bandfilter 1109 bandpassgefiltert, dieses Filter liefert
dann ein Bandpasssignal S132. Das Signal S132 wird zu einem Frequenzumsetzer 1110 geführt, der es
in ein Zwischenfrequenzsignal umsetzt. Der Frequenzumsetzer besitzt
einen Eingang für
das Signal S1011 von einem lokalen Oszillator 1011, welcher
auf die Mitte der Trägerfrequenz
des betreffenden UMTS-Frequenzbands abgestimmt ist.
-
Der
lokale Oszillator 1011 erzeugt ein Signal S1011, welches
dem Frequenzumsetzer 1110 zugeführt wird. Mithilfe des Signals
S1011 erzeugt der Mischer des Frequenzumsetzers 1110 die
Zwischenfrequenzsignale S14a2 und S14b2. Diese Zwischenfrequenzsignale
S14a2 und S14b2 werden danach in den zugehörigen Verstärkern 1121 und 1131 verstärkt.
-
Das
zweite Empfängersystem 110 ist
vorteilhafterweise ein GSM-Empfängersystem,
insofern als es einen normalen, von vielen GSM-Geräteherstellern
benutzten GSM-Chipsatz enthält.
Wenn das zweite Empfängersystem
zum Empfangen eines Nicht-GSM-Signals benutzt wird, muss es etwas
modifiziert werden.
-
Der
lokale Oszillator 1111, wie er normalerweise zum Erzeugen
des beim Umsetzen des empfangenen und verstärkten GSM-Signals in ein Zwischenfrequenzsignal
benötigten
Signals verwendet wird, kann nicht zum Umsetzen eines UMTS-Signal mit
anderer Mittenfrequenz in ein Zwischenfrequenzsignal verwendet werden,
statt dessen muss ein lokaler Oszillator 1011 verwendet
werden, welcher das Signal S1011 passender Frequenz erzeugt. Hauptgrund
dafür ist,
dass die bei GSM benutzten Frequenzbänder und die für die bei
WCDMA benutzten nicht gleich sind. Dies bedeutet, dass sich auch
die Mittenfrequenz des Frequenzbands ändert und dass das auf die
Mittenfrequenz des GSM-Frequenzbands abgestimmte
Signal S1111 des lokalen Oszillators 1111 nicht verwendet
werden kann.
-
Die
verstärkten
Signale S14a und S14b werden an den Anschlüssen T3a und T4a des zweiten Empfängersystems 110 ausgegeben.
Von dort werden diese Signale zu den Eingangsanschlüssen T3c und
T4c des jeweiligen Tiefpassfilters 1120 bzw. 1130 weitergeführt.
-
Wenn
das Signal ein GSM-Signal ist, wird es weder zu einem UMTS-System noch zu der
Weiche 1500 geleitet. Zu diesem Zweck sind die Schalter SW3
und SW4 hinzugefügt.
Der von der Steuerschaltung CC gesteuerte Schalter SW3 wählt, zu
welchem Anschluss welchen Systems das von dem Ausgangsanschluss
T3a kommende Signal weitergeleitet wird. Im GSM-Modus werden die
Anschlüsse
T3a und T3b miteinander verbunden, im UMTS-Modus jedoch statt dessen
die Anschlüsse
T3a und T3c. In ähnlicher
Weise bestimmt der Schalter SW4 den Weg des von dem Anschluss T4a
kommenden Ausgangssignals. Im GSM-Modus werden die Anschlüsse T4a
und T4b miteinander verbunden, im UMTS-Modus dagegen die Anschlüsse T4a
und T4c.
-
Die
tiefpassgefilterten Signale S15a und S15b gelangen zu einem Kompensationsfilter 120a und 120b.
Das Kompensationsfilter ist dafür
ausgelegt, die Signale S15a und S15b hinsichtlich derjenigen Verzerrungen
zu entzerren, welche sie beim Durchlaufen des zweiten Empfängersystems 110, des
Eingangsmoduls 1102 und der Antenne 1102 erleiden.
Beispielsweise kann das zweite Empfängersystem 110 ein
für den
Empfang des UMTS-Signals nicht optimal geeignetes Bandfilter 1109 enthalten. Dieses
Bandfilter erzeugt von sich aus Verzerrungen der Signale S15a und
S15b. Weil diese Verzerrungen beseitigt werden müssen, müssen die Signale S15a und S15b
entzerrt werden, was in dem Kompensationsfilter oder Entzerrer 120a bzw. 120b geschieht. Die
entzerrten Signale S16a und S16b werden anschließend zu den Anschlüssen 1500c und 1500d des
Weichenmittels 1500 geführt.
-
Durch
Verwenden zweier Antennen 1001 und 1101 für UMTS-Signale
erhöht
sich die Güte
der zwecks Nachrichten-Wiedergewinnung (message recovery) und Basisbandverstärkung zum
Demodulator geleiteten Zwischenfrequenzsignale (IF) SA und SB, wenn
der Raum-Diversity-Effekt
ausgenutzt wird. Dies wiederum bedeutet, dass die Schritte der Nachrichten-Wiedergewinnung
und der Basisbandverstärkung
besser gelingen, was als solches schon die Leistung des Viterbi-Decoders
weiter erhöht,
weil die Güte
der Signale Sa und Sb nach einem Zusammenfassungsschritt höher ist
als die der ursprünglichen Signale 1500a und 1500b.
Hauptursache dafür
ist, dass jetzt zwei Empfangswege genutzt werden können. Ein
Vorteil der vorliegenden Erfindung ist es, dass der zweite Empfangsweg
anfänglich
derselbe wie der für
das GSM-Band benutzte ist. Folglich wird keine platzraubende oder
teure Empfängerausrüstung benötigt und
das Mobiltelefon kann verkleinert werden.
-
3 zeigt, wie das zweite
Empfängersystem 110 zum
Empfangen von GSM-Signalen genutzt wird. Die Antenne 1001 empfängt Funkwellen,
die in der Antenne ein elektrisches Signal S11 induzieren. Das Signal
S11 gelangt zu einem Eingangsstufensystem 1102. von dem
Eingangsstufensystem 1102 wird das Signal S12 weiter zu
den Bandfiltern 1103b, 1104b und 1105b geführt. Die
Bandfilter 1103b und 1105b sind schattiert dargestellt,
weil hier angenommen wird, dass das empfangene Signal ein GSM 1800-Signal
ist. Folglich wird das Signal S12 nun vom Ausgangsanschluss T1b
des Bandfilters 1104b zum Eingangsanschluss T1d des zweiten
Empfängersystems 1010 geleitet.
Um das Signal vom Ausgangsanschluss des passenden Bandfilters zu
bekommen, muss der Schalter SW1 in die Stellung gebracht werden,
in der die Anschlüsse
T1b und T1d miteinander verbunden sind. Um den Schalter SW1 in diese
Stellung umzuschalten, gibt die Steuerschaltung CC einen Umschaltbefehl
an ihn.
-
Die
Arbeitsweise des zweiten Empfängersystems 110 ist
bereits oben erläutert
worden. Allerdings wird – weil
das empfangene Signal nun ein GSM 1800-Signal ist – der Schalter
SW2 so umgeschaltet, dass er den Ausgangsanschluss T2a des lokalen
Oszillators 1111 mit dem Eingangsanschluss T2c des Frequenzumsetzers 1110 verbindet.
Der lokale Oszillator 1111 erzeugt ein Signal S1111 mit
einer in der Mitte des empfangenen GSM 1800-Bandes liegenden
Frequenz. Dieses Signal wird benutzt, um aus dem Signal S132 ein
Zwischenfrequenzsignal S14a2, S14b2 zu erzeugen.
-
Eine
weiterer Unterschied ist, dass der Schalter 3 und der Schalter 4 sich
in der Stellung befinden müssen,
die das GSM-Signal-System benötigt.
Deshalb verbindet der Schalter 3 die Anschlüsse T3a
und T3b und der Schalter SW4 den Anschluss T4a mit dem Anschluss
T4b. Die Blöcke 1120, 1130, 120a und 120b sind
jetzt schattiert, weil ihnen kein Signal zugeführt wird.
-
4 illustriert die Arbeitsweise
der Steuerschaltung CC. Die Steuerschaltung CC wird vorzugsweise
von einem Prozessor gesteuert. Derselbe Prozessor steuert den GSM-Block
und den UMTS-Block des Mobiltelefons. Der GSM-Block und der UMTS-Block
enthalten Befehle zum Kommunizieren mit dem im Mobiltelefon sitzenden
Sender und Empfänger.
Deshalb weiß der
Prozessor auch, in welchem Modus sich das Mobiltelefon befindet.
Mit anderen Worten, der Prozessor weiß, ob sich das Mobiltelefon
im GSM 1900-Modus, im GSM 1800-Modus oder im UMTS-Modus
befindet, und falls sich das Mobiltelefon im UMTS-Block befindet, weiß der Prozessor
damit auch, welche Art Multiplex und welches Frequenzband benutzt
wird. Der Prozessor ist so programmiert, dass er der Steuerschaltung
CC vorgibt, wie sie die Stellungen der Schalter SW1, SW2, SW3 und
SW4 steuern soll. Dieselbe Steuerschaltung kann zum Wählen der
richtigen Frequenz in den lokalen Oszillatoren 1011 und 1111 benutzt
werden.
-
5A zeigt die Stellungen
der Schalter SW1 bis SW4, wenn sich das Mobiltelefon im GSM 1800-Modus
befindet. SW1 verbindet die Anschlüsse T1b und T1d miteinander,
SW2 die Anschlüsse
T2a und T2c, SW3 die Anschlüsse
T3a und T3b und SW4 die Anschlüsse
T4a und T4b.
-
5B zeigt die Stellungen
der Schalter SW1 bis SW4, wenn sich das Mobiltelefon im UMTS-Modus
befindet. SW1 verbindet die Anschlüsse T1c und T1d miteinander,
SW2 die Anschlüsse T2b
und T2c, SW3 die Anschlüsse
T3a und T3c und SW4 die Anschlüsse
T4a und T4c.
-
Der
erste lokale Oszillator 1111 und der zweite lokale Oszillator 1011 können auch
zusammen ein einziger Block sein, d. h. dass diese beiden Oszillatoren
unter Benutzung eines spannungsgesteuerten Oszillators (VCO) realisiert
werden. Dies erfordert eine etwas größere Bandbreite des im lokalen
Oszillator eingesetzten VCO, verglichen mit den früheren VCO-Lösungen.
In diesem Fall kann der Schalter SW2 so konstruiert sein, dass er
nicht steuert, welcher lokale Oszillator benutzt wird, sondern dass
er die dem lokalen Oszillator zugeführte Spannung wählt, um
darüber
die richtige Spannung zu wählen. Natürlich kann
eine Spannungsquelle verwendet werden, deren Ausgangsspannung von
der Steuerschaltung CC gesteuert wird.
-
Insbesondere
kann die Erfindung für
jedes Dual- oder Tri-Band-Mobiltelefon
genutzt werden, welches Mittel besitzt, um zwei nahe genug zueinander
liegende Bänder
zu empfangen, so wie beispielsweise UMTS-fähige PCS- oder DCS-Mobiltelefone. Wenn
ein Dual-Band-System mindestens zwei Antennen und zwei Chipsätze in den
Empfangswegen besitzt, ist die Erfindung nutzbar.
-
Zusammengefasst,
besitzt ein System gemäß einer
(1) Ausführungsform
des vorliegenden Systems einen auf mindestens zwei Frequenzbändern arbeitsfähigen Empfänger, welcher
einen ersten und einen zweiten Eingang für von einer ersten und einer
zweiten Antenne kommende Signale hat, wobei diese Antennen ungefähr auf ein
erstes bzw. zweites Frequenzband abgestimmt sind. Das System besitzt außerdem ein
zum Empfangen des ersten Frequenzbandes optimiertes erstes Empfängersystem
sowie ein zum Empfangen des zweiten Frequenzbandes optimiertes zweites
Empfängersystem.
-
Das
zweite Empfängersystem
umfasst einen Verstärker,
ein Bandfilter und einen Frequenzumsetzer, wobei dieser Frequenzumsetzer
einen lokalen Oszillator und einen Mischer enthält. Der lokale Oszillator ist
ungefähr
auf die Mitte des zweiten Frequenzbandes abgestimmt, so dass der
Mischer ein Zwischenfrequenzsignal erzeugen kann. Darüber hinaus
umfasst das zweite Empfängersystem
optional einen Verstärker
zum Verstärken
des erzeugten Zwischenfrequenzsignals.
-
Gemäß der vorliegenden
Erfindung umfasst das System außerdem
einen zweiten lokalen Oszillator zum Erzeugen eines auf der Mittenfrequenz
des ersten Bandes liegenden Signals, welches beim Erzeugen eines
Zwischenfrequenzsignals im zweiten Empfängersystem benötigt wird.
-
Außerdem enthält das System
ein Kompensationsfilter, ausgelegt zum Entzerren des vom zweiten
Empfängersystem
kommenden Signals hinsichtlich derjenigen Verzerrungen, die das
zweite Signal durch die Eigenschaften der zweiten Antenne im Bereich
der Frequenz des ersten Signals und/oder durch das zweite Empfängersystem
erleidet. Außerdem
umfasst das System Weichenmittel zum Zusammenfassen der von dem
ersten Empfängersystem und
dem Kompensationsfilter kommenden Signale, wodurch ein Kombinationssignal
erzeugt wird, vorzugsweise unter Verwendung einer Diversity-Ablösevorrichtung.
Dies ermöglicht
es dem System, einen der beiden Empfangswege zu wählen, wenn
die Leistung einer der Antennen schlechter als die der anderen Antenne
ist.
-
Das
System kann einen zwischen der zweiten Antenne und dem zweiten Empfänger sitzenden Schalter
zum Auswählen
eines für
das empfangene Signal zu benutzenden Bandfilters sowie mindestens zwei
entsprechende Filter enthalten. Der Ausgang des zweiten Empfängersystems
kann mit einem Schalter verbunden sein, um das Signal entweder zu dem
Weichenmittel oder zu dem für
das Signal des zweiten Frequenzbandes benutzten Signalweg weiterzuleiten.
Auf diese Weise können
beide Signalwege gleichzeitig genutzt werden. Durch das Kompensationsfilter
werden die Eigenschaften des zweiten Empfängersystems zusätzlich verbessert.
-
Das
Empfängersystem
eignet sich besonders für
Mobiltelefone mit Multi-Band-Fähigkeiten, beispielsweise
mit Fähigkeiten
zum Arbeiten im TDMA-, CDMA- oder WCDMA-Band. Auf diese Weise kann
die UMTS-Empfangsleistung
eines dualmode-fähigen
GSM/UMTS-Mobiltelefons verbessert werden. In ähnlicher Weise kann die GSM-Empfangsleistung
verbessert werden, verglichen mit der reinen GSM-Empfangsleistung,
und zwar beispielsweise in Gebieten ohne UMTS-Abdeckung.
-
Die
Erfindung wurde hier zwar unter Bezug auf GSM- und UMTS-Kommunikationssysteme
beschrieben, doch ist dies in keiner weise als Einschränkung gemeint,
sondern der Geltungsbereich der Erfindung ist im Geiste der beigefügten Ansprüche zu verstehen.
Ein Fachmann könnte
beispielsweise nur einen kleinen Teil des GSM-Chipsatzes mehrfach
ausnutzen wollen. Der Signalweg könnte sich deshalb von dem oben
beschriebenen Signalweg unterscheiden, aber die Prinzipien des Diversity-Empfangs
in Verbindung mit einer zumindest teilweisen Mehrfachnutzung des
Empfangswegs sollen als durch die Patenansprüche abgedeckt gelten.