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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Barrierezusammensetzung, umfassend
eine Dispersion, Emulsion oder Lösung
eines Polymers, einer Stärke
oder eines Stärkederivats;
Silicateilchen und eines Härtungsmittels,
welches das Polymer, die Stärke
oder das Stärkederivat vernetzen
und die Silicateilchen daran kuppeln kann. Die Erfindung betrifft
auch eine Barriereschicht, die aus der Barrierezusammensetzung erhältlich ist,
und ein Verfahren des Bereitstellens dieser Zusammensetzung und
Schicht. Die Erfindung betrifft auch ein laminiertes Verpackungsmaterial,
umfassend eine Substratschicht und eine Barriereschicht, die aus
einer Barrierezusammensetzung auf mindestens einer Seite der Substratschicht
gebildet wird. Die Erfindung betrifft auch die Verwendung davon,
unter anderem, um einen Verpackungsbehälter, einen Barrierefilm usw.
bereitzustellen.
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Es
ist innerhalb der Verpackungsindustrie bekannt, laminierte Verpackungsmaterialien
des Einweg-Wegwerftyps für
das Verpacken und den Transport von trockenen oder flüssigen Lebensmitteln
einzusetzen. Normalerweise wird ein solches laminiertes Verpackungsmaterial
aus einer strukturell steifen, aber faltbaren Substratschicht, die
beispielsweise aus Papier oder Pappe besteht, aufgebaut, damit gute,
mechanische, strukturelle Stabilität erhalten wird. Flüssigkeitsdichte
Beschichtungen aus Kunststoff werden auf beide Seiten der Substratschicht
gelegt und schützen
die Flüssigkeit
absorbierenden Fasern der Substratschicht wirksam davor, von Feuchtigkeit
durchdrungen zu werden. Diese äußeren Schichten
bestehen normalerweise aus einem Thermoplasten, vorzugsweise Polyethylen,
welcher darüber
hinaus dem Verpackungsmaterial überlegene
Wärmeverschweißeigenschaften
verleiht, so dass das Verpackungsmaterial in fertig gestellte Verpackungen
mit der gewünschten
geometrischen Struktur umgewandelt werden kann. Jedoch fehlt laminiertem Verpackungsmaterial,
das allein aus Papier oder Pappe und flüssigkeitsdichtem Kunststoff
besteht, Dichtheit gegenüber
Gasen, insbesondere Sauerstoffgas. Dies ist ein schwer wiegender
Nachteil bei der Verpackung von vielen Lebensmitteln, deren Lagerstabilität dramatisch
abnimmt, wenn sie mit Sauerstoffgas in Kontakt kommen, beispielsweise
Fruchtsäfte.
Um das Verpackungsmaterial mit einer Barriere gegenüber Gasen,
insbesondere gegenüber
Sauerstoffgas, zu ergänzen,
gehört
es zur Technologie nach dem Stand der Technik, eine Schicht, die überlegene
Dichtheit gegenüber
Sauerstoffgas besitzt, beispielsweise Aluminiumfolie oder Polyvinylalkohol, auf
diejenige Seite der Substratschicht zu legen, die in Richtung der
Innenseite der Verpackung zeigen soll. Im Vergleich zu Aluminiumfolie
besitzt Polyvinylalkohol viele wünschenswerte
Eigenschaften, weshalb er in vielen Zusammenhängen als ein Barrierematerial
zu bevorzugen ist. Neben anderen Dingen besitzt Polyvinylalkohol
eine höhere
mechanische Festigkeit, bessere Verträglichkeit mit Lebensmitteln
und ist ökonomischer,
wobei er sich gleichzeitig ausgezeichneter Eigenschaften als eine
Sauerstoffgasbarriere erfreut. Er wurde ferner in bestimmten Fällen unter
Umweltgesichtspunkten oder im Hinblick auf Recycling und Rückgewinnung
als ein geeignetes Material betrachtet, um Aluminiumfolie als ein
Gasbarrierematerial in Lebensmittelverpackungen zu ersetzen.
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WO 03/031720 offenbart
ein Verpackungsmaterial, bei dem eine Barriereschicht hergestellt
wurde, indem kolloidale Silicateilchen und Polyvinylalkohol auf
einem Film gemischt wurden. Die abgeschiedene Beschichtung wurde
nachfolgend bei 150°C
wärmebehandelt
und bei 200°C
gehärtet.
Jedoch führt
die Wärmebehandlung
des erzeugenden Beschichtungsfilms zu einer unzureichenden Sauerstoffbarriere.
Das Härten
bei einer erhöhten
Temperatur von 200°C
kann zur Verschlechterung der physikalischen Eigenschaften des Substrats
führen.
Es besteht also auf dem Fachgebiet ein Bedarf dafür, ein Material
bereitzustellen, das die Nachteile der Aluminiumfolie als Sauerstoffbarriere
beseitigt, während
es eine zufriedenstellende Sauerstoffbarriere bereitstellt. Die
vorliegende Erfindung hat vor, eine Barriereschicht bereitzustellen,
die Diffusion oder Penetration von Materialien, wie Gase, Flüssigkeiten
und Feststoffe, durch die Barriereschicht verhindern kann. Ein solches
Material kann z. B. Wasser im flüssigen
oder gasförmigen
Zustand, Sauerstoff oder jede Art von Komponenten in Lebensmitteln,
die in Behältern,
umfassend die Barriereschicht, verpackt sind, sein. Insbesondere gibt
es ein Ziel in der vorliegenden Erfindung, verbesserte Wasserfestigkeit
und verringerte Sauerstoffdurchlässigkeit
durch eine Barriereschicht bereitzustellen.
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Ein
weiteres Problem, das gemeinhin im Stand der Technik angetroffen
wird, ist der Umweltgesichtspunkt bei den Chemikalien, die zur Herstellung
eines Verpackungsmaterials für
Lebensmittelprodukte verwendet werden. Solche Chemikalien haben
sich viele Male als ungeeignet erwiesen. Es besteht also ein Bedarf dafür, ein Verfahren
bereitzustellen, das ein Endprodukt ohne jegliche schädliche Substanzen
oder Chemikalien, die darin eingebracht sind, ergibt, die für den Inhalt
der hergestellten Verpackung schädlich
oder sogar toxisch sein könnten.
Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren bereitzustellen,
das keine Wärmebehandlung
der erzeugenden Barriereschicht erfordert, die für deren Struktur verhängnisvoll
sein kann. Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist es, ein kostengünstiges
und einfaches Verfahren bereitzustellen, das dennoch eine zufriedenstellende
Barrierebeschichtung bereitstellt.
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Die
vorliegende Erfindung hat vor, die Nachteile des Standes der Technik
zu lösen.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer
wässrigen
Barrierenzusammensetzung, umfassend das Mischen kolloidaler Silicateilchen;
eines Polymers, einer Stärke
oder eines Stärkederivats;
und eines Härtungsmittels
in eine Dispersion, wobei das Härtungsmittel
geeignet ist, das Polymer, die Stärke oder das Stärkederivat
zu vernetzen und Silicateilchen an das Polymer, die Stärke oder
das Stärkederivat
zu kuppeln.
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In
diesem Zusammenhang deutet der Begriff „Kuppeln" an, dass die Silicateilchen mit dem
Polymer oder vernetzten Polymer, Stärke oder Stärkederivaten verknüpft, befestigt
oder verbunden sind, so dass die Durchlässigkeit von Flüssigkeiten,
Feststoffen oder Gasen im Hinblick auf ein allein vernetztes Polymer,
umfassend ein Netzwerk von Polymerketten, die vernetzt wurden, weiter
verringert ist.
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Das
Verfahren kann bei Zimmertemperatur oder bei einer erhöhten Temperatur
durchgeführt
werden. Vorzugsweise jedoch beträgt
die Temperatur etwa 0 bis etwa 150, stärker bevorzugt etwa 10 bis
etwa 120, noch stärker
bevorzugt etwa 20 bis etwa 100 und am stärksten bevorzugt etwa 20 bis
etwa 60°C.
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Gemäß einer
Ausführungsform
liegt nach der Zugabe des Härtungsmittels
zu den weiteren Komponenten die Temperatur im Bereich von etwa 0
bis etwa 160, wie von etwa 50 bis etwa 140 oder von etwa 80 bis
etwa 130 oder von etwa 90 bis etwa 120°C. Gemäß einer Ausführungsform
wird die Umsetzung der Komponenten etwa 30 Sekunden bis etwa 1 h
lang durchgeführt,
wie etwa 1 Minute bis etwa 15 Minuten lang oder etwa 1 Minute bis
etwa 10 Minuten lang oder 1 Minute bis etwa 5 Minuten lang. Jedoch
variiert die Zeit, die zum Durchführen der Umsetzung notwendig
ist, in Abhängigkeit
von der Wahl der Komponenten, die verwendet werden, z. B. welches
Härtungsmittel
verwendet wird, und der(den) Temperatur(en), bei der die Umsetzung durchgeführt wird.
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Die
kolloidalen Silicateilchen werden vorzugsweise in Wasser oder einem
Gemisch aus Wasser und organischen Lösungsmitteln, wie Niederalkoholen,
dispergiert, aber vorzugsweise allein in Wasser. Der pH-Wert der
wässrigen
Dispersion beträgt
geeigneterweise etwa 1 bis etwa 12, vorzugsweise etwa 2 bis etwa 11
und am stärksten
bevorzugt etwa 7 bis etwa 11. Der Silicagehalt in den Dispersionen
liegt geeigneterweise im Bereich von etwa 1 bis etwa 70, vorzugsweise
von etwa 5 bis etwa 50 Gew.-%. Die Silicateilchen sind vorzugsweise
anionisch und werden in Gegenwart von stabilisierenden Kationen,
wie K+, Na+, Li+, NH4 +,
Aminen, wie quaternäre
Amine, oder dergleichen oder Gemischen davon dispergiert. Die Silicateilchen,
die in Wasser oder Lösungsmittel
dispergiert sind, können
auch in mit Aluminat modifizierter Form vorkommen, wie von Dr. Ralph
Iler in „The
Chemistry of Silica",
1979, Seiten 407 bis 409, beschrieben.
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Die
spezifische Oberfläche
der Silicateilchen beträgt
geeigneterweise etwa 20 bis etwa 1000, vorzugsweise etwa 30 bis
etwa 750, stärker
bevorzugt etwa 50 bis etwa 500, noch stärker bevorzugt etwa 70 bis
etwa 400 und am stärksten
bevorzugt etwa 120 bis etwa 300 m2/g. Die
Silicateilchengrößenverteilung
liegt geeigneterweise im Bereich von etwa 2 bis etwa 200, vorzugsweise
von etwa 3 bis etwa 100, noch stärker
bevorzugt von etwa 5 bis etwa 60, noch stärker bevorzugt von etwa 7 bis
etwa 40 und am stärksten
bevorzugt von etwa 9 bis etwa 23 nm.
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Die
Silicateilchen haben geeigneterweise eine breite Teilchengrößenverteilung
und eine zahlenmäßig relative
Standardabweichung der Teilchengrößenverteilung von mindestens
etwa 30%, vorzugsweise mindestens etwa 40% und am stärksten bevorzugt
mindestens etwa 50%.
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Die
relative Standardabweichung der Teilchengrößenverteilung entspricht dem
Verhältnis
zwischen der Standardabweichung der Teilchengrößenverteilung und der zahlenmäßigen mittleren
Teilchengröße. „Variationskoeffizient" und „Koeffizient
der Variation" sind
Begriffe, die zu „relativer
Standardabweichung" synonym
sind. Die relative Standardabweichung der Teilchengrößenverteilung
wird unter Verwendung des dynamischen Lichtstreuungsverfahrens gemessen.
Mit Teilchengröße ist der
Teilchendurchmesser der Silicateilchen gemeint.
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Vorzugsweise
werden die Silicateilchen in einer Menge von etwa 10 bis etwa 80,
stärker
bevorzugt von etwa 20 bis etwa 70, noch stärker bevorzugt von etwa 30
bis etwa 70 und am stärksten
bevorzugt von etwa 45 bis etwa 60 Gew.-% zugegeben, bezogen auf
das trockene Gesamtgewicht der gemischten Komponenten.
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Das
Polymer basiert geeigneterweise auf einem Polymer, das funktionelle
Hydroxyl- oder Carboxylgruppen aufweist. Jedoch können auch
andere, geeignete funktionelle Gruppen verwendet werden. Das Polymer
wird geeigneterweise aus Ethylen-Acrylsäure-Copolymer, Ethylen-Methacryl-Copolymer,
Ethylen-Vinylacetat-Copolymer, Polyvinylalkohol, Ethylen-Vinylalkohol-Copolymer,
modifiziertem Ethylencopolymer, Styrolcopolymeren und Kombinationen
davon ausgewählt.
Jedoch können
auch andere Polymere verwendet werden, die in einer Lösung dispergiert
oder emulgiert werden können
und die vorzugsweise als solche nachfolgend auf ihre Härtung Barriereeigenschaften
bereitstellen.
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Weitere
geeignete Polymere schließen
modifizierte Poly(vinylalkohole), Polycarboxylate, Poly(ethylenglykole),
Poly(propylenglykole), Polyvinylpyrrolidone, Polyallylamine, Poly(acrylsäuren), Polyamidamine, Polyacrylamide,
Polypyrrole, Proteine, wie Casein, Sojaproteine, synthetische Proteine,
Polysaccharide, wie Cellulosederivate, einschließlich Methylcellulosen, Ethylcellulosen,
Hydroxyethylcellulosen, Ethylhydroxyethylcellulosen, Ethylhydroxyethylcellulosen
oder Carboxymethylcellulosen, und Stärken oder modifizierte Stärken; Chitosan,
Polysaccharidgummis, wie z. B. Guargummis, Gummiarabikum, Xanthangummis
und Mastizes, und Gemische oder Hybride davon ein. Weitere Polymere
schließen
Latizes, die synthetische und/oder natürliche Latizes sein können, die
auf Emulsionen von Harzen und/oder Polymeren verschiedener Typen
basieren, unter anderem Acrylat-Latex oder andere Latizes, die in
einer wässrigen
Lösung
emulgiert oder dispergiert werden können, ebenso wie Styrol-Butadien-Polymere,
Butadienpolymere, Polyisoprenpolymere, Butylpolymere, Nitrilpolymere,
Vinylacetathomopolymere, Acrylpolymere, wie Vinylacrylcopolymere
oder Styrol-Acryl-Polymere, Polyurethane, Epoxidpolymere, Cellulosepolymere;
z. B. Mikrocellulose, Melaminharze, Neoprenpolymere, Polymere auf
Phenolbasis, Polyamidpolymere, Polyesterpolymere, Polyetherpolymere, Polyolefinpolymere,
Polyvinylbutyralpolymere, Silicone, wie Siliconkautschuke und Siliconpolymere
(z. B. Siliconöle),
Harnstoff-Formaldehyd-Polymere,
Vinylpolymere oder Gemisch oder Hybride davon, ein.
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Vorzugsweise
wird das Polymer, die Stärke
oder das Stärkederivat
in einer Menge von etwa 20 bis etwa 90, stärker bevorzugt von etwa 30
bis etwa 80, noch stärker
bevorzugt von etwa 30 bis etwa 70 und am stärksten bevorzugt von etwa 40
bis etwa 55 Gew.-% zugegeben, bezogen auf das trockene Gesamtgewicht der
gemischten Komponenten.
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Das
Härtungsmittel
kann aus Mitteln ausgewählt
werden, die Polymere gemäß der vorliegenden
Erfindung vernetzen und Silicateilchen kuppeln können, so dass diese Silicateilchen
an den Polymeren befestigt sind. Eine solche Erzeugung kann ein
vernetztes Netzwerk von Polymeren oder Ketten von Polymeren und Silicateilchen
bereitstellen, das die Durchlässigkeit
für Flüssigkeiten
und Gase durch die bildende Barrierebeschichtung verringern kann.
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Geeignete
Härtungsmittel
schließen
Polyamidoaminharze, wie unter anderem Kymene 625, Kenores 220, wasserlösliche Zirconiumverbindungen,
wie Zirconiumoxidsole, oder Zirconiumsalze, wie Zirconiumnitrat, Kaliumzirconiumcarbonat,
Ammoniumzirconium carbonat; Sulfonsäuren, wie Methylsulfonsäure, Dodecylbenzolsulfonsäure, ein.
Jedoch können
auch weitere Härtungsmittel,
einschließlich
anderer Sulfonsäuren
oder Salze, ebenso wie starke Säuren,
wie z. B. Mineralsäuren,
z. B. Schwefelsäure,
phosphorige Säure
oder Salzsäure,
Salpetersäure
und Gemische davon, verwendet werden, welche ebenfalls verwendet
werden können, solange
sie die Polymere vernetzen und Silicateilchen kuppeln können.
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Das
Härtungsmittel
wird vorzugsweise in einer Menge von etwa 0,01 bis etwa 20, stärker bevorzugt von
etwa 0,02 bis etwa 10, noch stärker
bevorzugt von etwa 0,1 bis etwa 5 und am stärksten bevorzugt von etwa 0,2
bis etwa 2 Gew.-% zugegeben, bezogen auf das trockene Gesamtgewicht
der gemischten Komponenten.
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Geeigneterweise
kann ein Dispersions- oder Emulgiermittel in passender Menge verwendet
werden, falls es benötigt
wird, um ein Polymer, Stärke
oder Stärkederivat
zu emulgieren oder dispergieren, um die sich bildende wässrige Barrierezusammensetzung
homogener zu machen. Eine solche Menge kann von etwa 0,1 bis etwa
2, vorzugsweise von etwa 0,5 bis etwa 1 Gew.-% betragen, bezogen
auf das trockene Gesamtgewicht der gemischten Komponenten.
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Die
Erfindung betrifft auch eine wässrige
Barrierezusammensetzung, die durch das wie hier offenbarte Verfahren
erhältlich
ist. Die Erfindung betrifft auch eine Barrierezusammensetzung, umfassend
eine wässrige Zusammensetzung
von Silicateilchen; mindestens ein Polymer, eine Stärke oder
ein Stärkederivat;
und ein Härtungsmittel,
welches das Polymer, die Stärke
oder das Stärkederivat
vernetzen und die Silicateilchen an das Polymer, die Stärke oder
das Stärkederivat
kuppeln kann.
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Die
Auswahl von kolloidalen Silicateilchen, Polymeren, polymerer Stärke oder
Stärkederivat
und Härtungsmittel
kann aus jeder der wie hier bei der Herstellung der Barriereschichtzusammensetzung
offenbarten Spezies erfolgen. Die Erfindung betrifft ferner eine
Barriereschicht, die erhalten werden kann, indem die wässrige Barrierezusammensetzung
getrocknet wird. Das Trocknen kann bei Zimmertemperatur oder durch
Erhitzen der Barrierezusammensetzung auf eine passende Temperatur
durchgeführt
werden.
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Die
gebildete Barriereschicht (Beschichtung) kann eine Gesamtbeschichtungsdicke
von etwa 1 bis etwa 50, vorzugsweise von etwa 1 bis etwa 40, noch
stärker
bevorzugt von etwa 1 bis etwa 30, noch stärker bevorzugt von etwa 1 bis
etwa 20, noch stärker
bevorzugt von etwa 5 bis etwa 20 und am stärksten bevorzugt von etwa 10
bis etwa 15 μm
aufweisen.
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Die
Barriereschicht findet viele Anwendungen. Vorzugsweise wird die
Barriereschicht als eine Schicht in einem Verpackungsmaterial, Papierbeschichtung,
Pappenbeschichtung, Kunststofffilmen, wie Polyolefinfilme für Verpackungsmaterial,
verwendet. Beispiele für
Polyolefine sind orientierte Polypropylenfilme (OPP), Polyesterfilme
und Polyethylenfilme.
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Die
Erfindung betrifft ferner ein Verpackungsmaterial, umfassend eine
Barriereschicht und eine Substratschicht. Die Substratschicht schließt vorzugsweise
Papier oder Pappe ein, normalerweise mit einem Oberflächengewicht
oder Grammatur von etwa 50 bis etwa 600, vorzugsweise von etwa 200
bis etwa 500 g/m2. Jedoch ist es auch möglich, dass
die Substratschicht ein Polymermaterial, vorzugsweise mit einem
entsprechenden Oberflächengewicht
oder Grammatur, umfasst. Die Barriereschicht wird vorzugsweise als
ein flüssiger Film
der wie hier beschriebenen wässrigen
Barrierezusammensetzung aufgetragen. Die Barriereschicht wird vorzugsweise
direkt auf die Substratschicht oder auf eine Trägerschicht gelegt, wobei Beschichtungstechnologie
verwendet wird, mit einem Oberflächengewicht
von etwa 1 bis etwa 30, vorzugsweise von etwa 5 bis etwa 20 und
am stärksten
bevorzugt von etwa 10 bis etwa 15 g/m2,
berechnet auf das Gewicht. Wenn die aufgetragene Schicht zu dünn ist,
können
die Barriereeigenschaften zu schlecht sein, und wenn sie zu dick
ist, besteht das Risiko, dass die Barriereschicht steif wird, was
wiederum Risse darin verursachen kann. Die Trägerschicht kann aus Papier,
Kunststoff, mit Kunststoff beschichtetem Papier oder Kombinationen
davon bestehen. Vorzugsweise besteht die Trägerschicht vorzugsweise aus
Papier mit einem Oberflächengewicht
oder Grammatur von etwa 5 bis etwa 35, vorzugsweise von etwa 7 bis
etwa 25 und am stärksten
bevorzugt von etwa 10 bis etwa 20 g/m2.
Die Trägerschicht,
die Barriereschicht und die Substratschichten werden geeigneterweise
vereint, wie es herkömmlicherweise
nach dem Stand der Technik getan wird.
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Die
Erfindung schließt
ferner einen Behälter
ein, der speziell für
Lebensmittel geeignet ist, der aus dem Verpackungsmaterial gemacht
ist. Der Behälter
kann gemäß jedem
herkömmlichen
Verfahren hergestellt werden, das auf dem Fachgebiet bekannt ist.
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Auch
wenn die Erfindung derart beschrieben wurde, ist klar, dass sie
auf viele Arten variiert werden kann. Solche Variationen sollen
nicht als Abweichung von Kern und Umfang der vorliegenden Erfindung
betrachtet werden und alle solche Modifikationen, die für den Fachmann
offensichtlich sind, sollen im Umfang der Ansprüche eingeschlossen sein. Auch
wenn die hier nachstehenden Beispiele spezifischere Einzelheiten
der Reaktionen bereitstellen, können
die folgenden allgemeinen Prinzipien hier offenbart werden. Die
folgenden Beispiele veranschaulichen ferner, wie die beschriebene
Erfindung durchgeführt
werden kann, ohne ihren Umfang zu begrenzen.
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Alle
Teile und Prozentsätze
beziehen sich auf Gewichtsteile und Gewichtsprozente, falls nicht
anders angegeben.
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Beispiel 1
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Ein
Silicasol (Bindzil® 40/170), ein kommerzielles
Silicasol, das von Eka Chemicals AB erhältlich ist, wurde zu Polyvinylalkohol
(PVOH) gegeben, während
bei Zimmertemperatur gerührt
wurde. Danach wurde ein Härtungsmittel
zu dem Gemisch gegeben.
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Filme
wurden in 200 μm
Slot gegossen. Filme, die nicht erhitzt wurden, wurden 24 Stunden
lang bei Zimmertemperatur getrocknet. Filme, die 10 Minuten lang
auf 100°C
erhitzt wurden, wurden zuerst 4 h lang bei Zimmertemperatur getrocknet,
wonach sie wieder weitere 20 Stunden lang bei Zimmertemperatur getrocknet
wurden. Tabelle 1
Nr. | Bindzil® 40/170
(g) | PVOH-10%
(g) | Härtungsmittel | Menge
an Härtungsmittel
(g) |
1 | 25 | 100 | - | - |
2 | 25 | 100 | Kymene
625 | 0,25 |
3 | 25 | 100 | Kenores
220 | 0,25 |
4 | 25 | 100 | AZC | 0,125 |
5 | 25 | 100 | AZC | 0,25 |
- AZC: Ammoniumzirconiumcarbonat.
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Kenores
220 bzw. Kymene 625 sind Polyamidoaminharze, die von Eka Chemicals
AB bzw. Hercules erhältlich
sind.
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Wasserfestigkeit
-
5
Tropfen Wasser wurden auf jedem einzelnen Film abgelegt und die
Wasserfestigkeit wurde nach 24 h gemäß der nachstehenden Tabelle
mit den folgenden Angaben bewertet:
- 0: aufgelöster Film
- 1: starker Einfluss auf den Film
- 2: einiger Einfluss auf den Film
- 3: kein Einfluss
Tabelle 2 Nr. | Film
(20°C) | Film
(100°C) |
1 | 0 | 1 |
2 | 1 | 2 |
3 | 1 | 2 |
4 | 1 | 1–2 |
5 | 1 | 2 |
-
Wie
klar aus der Tabelle 2 gesehen werden kann, erhöht sich die Wasserfestigkeit,
wenn ein Härtungsmittel
zugegeben wird, das zu der Bildung eines Polymernetzwerks und dem
Kuppeln von Silicateilchen daran beiträgt, verglichen mit Referenz
1.
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Beispiel 2
-
Weitere
Experimente wurden in Übereinstimmung
mit Beispiel 1 durchgeführt,
mit Ausnahme von unterschiedlichen Mengen und Spezies von Silicasolen
(Bindzil
® Silicasole,
die von Eka Chemicals AB erhältlich sind)
und Härtungsmitteln,
aus denen die endgültige
Sauerstoffbarrierebeschichtung besteht. Die hergestellten Beschichtungen,
die nicht erhitzt wurden, wurden zuerst 6 Stunden lang getrocknet,
an Stelle von 4 Stunden lang wie in Beispiel 1. Tabelle 3
Nr. | Sol | Menge
an Sol (g) | Mowilith
LDM 7602S (g) | Härtungsmittel | Menge
an Härtungsmittel
(g) |
1 | Bindzil® 40/170 | 85 | 100 | Kymene
625 | 3,7 |
2 | -''- | 85 | 100 | Kenores
220 | 3,7 |
3 | Bindzil® 30/360 | 113 | 100 | - | - |
4 | -''- | 113 | 100 | Kymene
625 | 4,3 |
5 | -''- | 113 | 100 | Kenores
220 | 4,3 |
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Wasserfestigkeit
-
3
Tropfen Wasser wurden auf dem jeweiligen Film abgelegt, um die Wasserfestigkeit
gemäß den vorstehend
erwähnten
Kategorien 0 bis 3 zu bewerten. Die Wasserfestigkeit wurde nach
10 Minuten gemessen. Tabelle 4
Nr. | Film
(20°C) | Film
(100°C) |
1 | 2 | 3 |
2 | 2 | 3 |
3 | 0 | 1 |
4 | 2 | 2–3 |
5 | 2 | 2–3 |
-
Wie
klar gesehen werden kann, trägt
das Härtungsmittel
im Hinblick auf Referenz 3 zu erhöhter Wasserfestigkeit bei.
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Beispiel 3
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Ein
Silicasol (Bindzil® 40/170), ein kommerzielles
Silicasol, das von Eka Chemicals AB erhältlich ist, wurde zu Polyvinylalkohol
(PVOH) mit unterschiedlichen Molekulargewichten gegeben, während bei
Zimmertemperatur gerührt
wurde. Danach wurde ein Härtungsmittel
zu dem Gemisch gegeben.
-
Filme
wurden in 200 μm
Slot gegossen. Filme, die nicht erhitzt wurden, wurden 24 Stunden
lang bei Zimmertemperatur getrocknet. Filme, die 10 Minuten lang
auf 100°C
oder 150°C
erhitzt wurden, wurden zuerst 20 h lang bei Zimmertemperatur getrocknet,
wonach sie wieder weitere 4 Stunden lang bei Zimmertemperatur getrocknet
wurden. Tabelle 5
Nr. | Bindzil® 40/170 (g) | PVOH-10% (g) | PVOH,
Mw (g/mol) | Härtungsmittel | Menge
an Härtungsmittel
(g) |
1 | 25 | 100 | 9
000–10
000 | - | - |
2 | 25 | 100 | 9
000–10
000 | H2SO4 (konz.) | 0,25 |
3 | 25 | 100 | 13
000–23
000 | - | |
4 | 25 | 100 | 13
000–23
000 | H2SO4 (konz.) | 0,50 |
5 | 25 | 100 | 22
000 | - | |
6 | 25 | 100 | 22
000 | H2SO4 (konz.) | 0,50 |
7 | 25 | 100 | 22
000 | Methylsulfonsäure | 0,50 |
8 | 25 | 100 | 89
000–98
000 | - | |
9 | 25 | 100 | 89
000–98
000 | H2SO4 (konz.) | 0,25 |
10 | 25 | 100 | 89
000–98
000 | H2SO4 (konz.) | 0,50 |
11 | 25 | 100 | 89
000–98
000 | HCl
(37%) | 0,50 |
12 | 25 | 100 | 89
000–98
000 | Methylsulfonsäure | 0,50 |
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Wasserfestigkeit
-
10
Tropfen Wasser wurden auf jedem einzelnen Film abgelegt und die
Wasserfestigkeit wurde nach 24 h gemäß der nachstehenden Tabelle
mit den folgenden Angaben bewertet:
- 0: aufgelöster Film
- 1: starker Einfluss auf den Film
- 2: einiger Einfluss auf den Film
- 3: kein Einfluss
Tabelle 6 Nr. | Film
(20°C) | Film
(100°C) | Film
(150°C) | Filmklarheit | Anmerkung |
1 | 0–(1) | 0–1 | 0–1 | Lichtundurchlässiger Film | Referenz |
2 | 0–(1) | 0–1 | 3 | Gering
lichtundurchlässiger Film | |
3 | 0 | 1 | 2 | Lichtundurchlässiger Film | Referenz |
4 | 0 | 2 | 2 | Gering
lichtundurchlässiger Film | |
5 | 0 | 0–1 | 1 | Lichtundurchlässiger Film | Referenz |
6 | 0 | 1 | 3 | Klarer
Film | |
7 | 0 | 2 | 2–3 | Gering
lichtundurchlässiger Film | |
8 | 0 | 1–(2) | (1)–2 | Weiß/lichtundurchlässiger Film | Referenz |
9 | 2 | (2)–3 | 3 | Gering
lichtundurchlässiger Film | |
10 | 1–(2) | (2)–3 | 3 | Gering
lichtundurchlässiger Film | |
11 | (1)–2 | (2)–3 | 3 | Gering
lichtundurchlässiger Film | |
12 | 0–1 | (2)–3 | 3 | Gering
lichtundurchlässiger Film | |
-
Wie
klar aus der Tabelle 6 gesehen werden kann, erhöht sich die Wasserfestigkeit,
wenn ein Härtungsmittel
zugegeben wird, das zu der Bildung eines Polymernetzwerks und dem
Kuppeln von Silicateilchen daran beiträgt, verglichen mit den Referenzen.
Ferner kann angemerkt werden, dass sich die Filmklarheit nach der Zugabe
eines Härtungsmittels
verbessert, was verbesserte Filmverträglichkeit anzeigt.
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Beispiel 4
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Ein
Silicasol (Bindzil® 40/170), ein kommerzielles
Silicasol, das von Eka Chemicals AB erhältlich ist, wurde zu Polyvinylalkohol
(PVOH) gegeben, während
bei Zimmertemperatur gerührt
wurde. Danach wurde ein Härtungsmittel
zu dem Gemisch gegeben.
-
Filme
wurden in 200 μm
Slot gegossen. Die Filme wurden zuerst 20 h lang bei Zimmertemperatur
getrocknet, 10 Minuten lang bei erhöhter Temperatur erhitzt, wie
in Tabelle 8 angegeben, wonach sie wieder weitere 4 Stunden lang
bei Zimmertemperatur getrocknet wurden. Tabelle 7
Nr. | Bindzil® 40/170 (g) | PVOH-10% (g) | PVOH,
Mw (g/mol) | Härtungsmittel | Menge
an Härtungsmittel
(g) |
1 | 25 | 100 | 89
000–98
000 | - | - |
2 | 25 | 100 | 89
000–98
000 | H3PO4 (konz.) | 0,50 |
-
Wasserfestigkeit
-
10
Tropfen Wasser wurden auf jedem einzelnen Film abgelegt und die
Wasserfestigkeit wurde nach 24 h gemäß der nachstehenden Tabelle
mit den folgenden Angaben bewertet:
- 0: aufgelöster Film
- 1: starker Einfluss auf den Film
- 2: einiger Einfluss auf den Film
- 3: kein Einfluss
Tabelle 8 Nr. | Film
(100°C) | Film
(110°C) | Film
(120°C) | Film
(130°C) | Film
(140°C) |
1 | 1 | - | - | 1 | - |
2 | 1–2 | 1–2 | 2 | 2 | 1–2 |
-
Filme
mit Härtungsmittel
waren klar/gering lichtundurchlässig,
während
Filme, die aus Zusammensetzungen ohne Härtungsmittel hergestellt wurden,
weiß/hochgradig
lichtundurchlässig
waren.
-
Beispiel 5
-
Ein
Silicasol (Bindzil® 40/170), ein kommerzielles
Silicasol, das von Eka Chemicals AB erhältlich ist, wurde zu Polyvinylalkohol
(PVOH) gegeben, während
bei Zimmertemperatur gerührt
wurde. Danach wurde ein Härtungsmittel
zu dem Gemisch gegeben.
-
Filme
wurden in 200 μm
Slot gegossen. Die Filme wurden zuerst 20 h lang bei Zimmertemperatur
getrocknet, unterschiedliche Zeitintervalle lang bei 150°C erhitzt,
wie in Tabelle 10 angegeben, wonach sie wieder weitere 4 Stunden
lang bei Zimmertemperatur getrocknet wurden. Tabelle 9
Nr. | Bindzil® 40/170 (g) | PVOH-10% (g) | PVOH,
Mw (g/mol) | Härtungsmittel | Menge
an Härtungsmittel
(g) |
1 | 25 | 100 | 89
000–98
000 | - | - |
2 | 25 | 100 | 89
000–98
000 | H3PO4 (konz.) | 0,50 |
-
Wasserfestigkeit
-
10
Tropfen Wasser wurden auf jedem einzelnen Film abgelegt und die
Wasserfestigkeit wurde nach 24 h gemäß der nachstehenden Tabelle
mit den folgenden Angaben bewertet:
- 0: aufgelöster Film
- 1: starker Einfluss auf den Film
- 2: einiger Einfluss auf den Film
- 3: kein Einfluss
Tabelle 10 Nr. | Erhitzungsdauer
bei 150 °C |
| 30
s | 1
Min. | 2
Min. | 4
Min. | 6
Min. | 8
Min. | 10
Min. |
1 | 0–1 | 0–1 | 1 | 1 | 2 | 1 | 1 |
2 | 0–1 | 0–1 | 2 | 2 | 2–3 | 2 | 0–1 |