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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bereitstellung eines Push-to-Talk-Dienstes
(= PTT) sowie einen Gateway-Server zur Durchführung dieses Verfahrens.
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PTT,
gelegentlich auch als Push-over-Cellular (= PoC) bezeichnet, ermöglicht einem
Benutzer einer aktivierten Vorrichtung das sofortige und gleichzeitige
Senden einer Nachricht, insbesondere einer Sprachnachricht, an einen
oder mehrere Benutzer von PTT-fähigen
Vorrichtungen. Es wird häufig
mit einem Walkie-Talkie-Gerät
verglichen, bietet jedoch dank der Verwendung von Zellen- oder Drahtlos-Telekommunikationsnetzwerken
einen erheblich vergrößerten Versorgungsbereich.
Es wird derzeit darüber
nachgedacht, die PTT-Funktionalität in IP-Telefonen und anderen
Mobilvorrichtungen zu implementieren (IP = Internet Protocol). Die „Always-on"-Funktion des General
Packet Radio Service (= GPRS) sorgt für eine permanente Aufrechterhaltung
der Verbindung im Hintergrund und ermöglicht somit ein schnelles
Einwählen.
Die Sprachnachricht des Benutzers wird in einen Datenstrom umgewandelt
und normalerweise mithilfe von Standard Voice-over-Internet-Protokollen
(= VoIP) über
ein Datennetzwerk eines Mobilbetreibers an einen PTT-Server gesendet.
Von hier aus werden die Datenströme
an die empfangenden Benutzer weitergeleitet.
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Die
Patentschrift
US
2004/0192364 A1 beschreibt die Bereitstellung eines PTT-Dienstes
zwischen einem lokal für
einen PTT-Dienst registrierten drahtlosen Telefon und einem PTT-fähigen Computer, der nicht für einen
PTT-Dienst eines Netzwerkbetreibers registriert ist. Die PTT-Adresse
des nicht registrierten Netzwerkcomputern mit PTT-Funktionalität wurde
in einem Verzeichnisdienst aufgezeichnet, und der Verzeichnisdienst
hat dieser Adresse eine eindeutige ID zugeordnet. An schließend kann
durch Eingabe der eindeutigen ID an einem drahtlosen Telefon eine
PTT-Verbindung eingerichtet werden. Ein PTT-Server fragt nach dem
Empfang der eindeutigen ID beim Verzeichnisdienst eine PTT-Adresse
für den Zielcomputer
ab und leitet die PTT-Anforderung an den nicht registrierten Computer
weiter. Die Anzahl der verfügbaren
PTT-Ziele wird somit auf Vorrichtungen ausgedehnt, die nicht bei
einem PTT-Dienst registriert sind.
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Die
Patentschrift
US
2004/0052339 A1 beschreibt ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum Einrichten eines Sprachanrufs an eine PSTN-Endstelle für einen
vernetzten Client-Computer und zur Weiterleitung des Sprachanrufs
vom Netzwerk (PSTN = „Public
Switched Telephone Network", Öffentliches Telefon-Wählnetz).
Das Verfahren umfasst die Schritte zum Empfangen einer Ereignisbenachrichtigung vom
Client-Computer mit dem Hinweis, dass der Client-Computer ein Angebot
eines Servers zur Einrichtung einer Sprachkommunikations-Session
annimmt, und das Ermitteln der PSTN-Endstelle gemäß einem oder
mehreren Attributen des Servers. In einer Ausführungsform des Verfahrens drückt ein
Benutzer des Client-Computers, während
eine Datenkommunikation mit einer Webseite, die eine PTT-Funktion beinhaltet,
eine der Webseite zugeordnete PTT-Taste. Als Reaktion auf das PTT-Ereignis des Benutzers wird
temporär
eine Verbindung zwischen dem Client-Computer und einem der PTT-Taste
zugeordneten Seiten-Bridgeport eingerichtet zur gegenseitigen Identifikation.
Ein Übergangs-Bridgeport
wird ausgewählt,
an dem der angeforderte Sprachanruf vom Internet an das PSTN weitergeleitet
wird. Zum Abschluss platziert der Übergangs-Bridgeport einen Sprachanruf
an der PSTN-Endstelle eines Ziel-Handapparats und verbindet das
Netz mit dem Sprachanruf.
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Im
Allgemeinen ähneln
PTT-Dienste dem Voice Instant Messaging, einer sprachfähigen IM-Lösung zur
Durchführung
von IM-Verbin dungen von einem beliebigen drahtlosen oder leitungsgebundenen Telefon über Sprachfunktionen
(IM = Instant Messaging). Die Benutzer können feststellen, welche ihrer
Freunde online sind, Sprachnachrichten („Voice Instant Messages") aufzeichnen und
an Einzelpersonen oder Gruppen senden sowie eingehende Nachrichten
anhören,
die in Text umgewandelt und von einer Anwendung gelesen werden.
Zur Sicherstellung der sofortigen Kommunikation nutzt Voice Instant Messaging
Standardprotokolle wie SIP und RTP (SIP = Session Initiation Protocol;
RTP = Real-Time Transport
Protocol).
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, die Bereitstellung von PTT-Diensten
zu verbessern.
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung wird erreicht durch ein Verfahren
zur Bereitstellung eines PTT-Dienstes innerhalb eines oder mehrerer
Telekommunikationsnetzwerke, wobei das Verfahren die Schritte umfasst
zum Anfordern von einer oder mehreren gleichzeitigen PTT-Verbindungen
zwischen Teilnehmern des PTT-Dienstes, zum Einrichten einer virtuellen
Verbindung pro PTT-Verbindung mithilfe eines Gateway-Servers, der
den PTT-Dienst innerhalb eines leitungsvermittelten Telekommunikationsnetzwerks
bereitstellt, wobei jede virtuelle Verbindung Informationen über die
an der PTT-Verbindung teilnehmenden Endgeräte, den Typ des Dienstes zum
Erreichen der Endgeräte
und den Verbindungsstatus der einzelnen Endgeräte bereitstellt, zum Erzeugen
von Medien-Datenströmen
durch ein Endgerät
von einem der an der PTT-Verbindung beteiligten Teilnehmer, zum
Senden der Medien-Datenströme
an den Gateway-Server, zum Identifizieren der virtuellen Verbindung
zu den empfangenen Medien-Datenströmen durch den Gateway-Server,
und zum Senden der Medien-Datenströme an eines oder mehrere der
an der PTT-Verbindung beteiligten Endgeräte gemäß der ermittelten virtuellen
Verbindung. Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung wird des Weiteren
erzielt durch einen Gateway-Server zur Bereitstellung eines PTT-Dienstes,
wobei der Gateway-Server eine Schnittstelle zu einem leitungsvermittelten
Telekommunikationsnetzwerk umfasst und eine Steuereinheit zum Einrichten
einer virtuellen Verbindung pro PTT-Verbindung auf Anforderung für eine oder
mehrere PTT-Verbindungen zwischen Teilnehmern des PTT-Dienstes,
wobei jede virtuelle Verbindung Informationen über die an der PTT-Verbindung
beteiligten Endgeräte,
den Typ des Dienstes zum Erreichen der jeweiligen Endgeräte und den
Verbindungsstatus der einzelnen Endgeräte bereitstellt zur Identifizierung der
virtuellen Verbindung der Medien-Datenströme, die von einem Endgerät eines
der Teilnehmer der PTT-Verbindung
empfangen wurden, und zum Senden der Medien-Datenströme an eines
oder mehrere der anderen an der PTT-Verbindung beteiligten Endgeräte gemäß der bestimmten
virtuellen Verbindung.
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Eine
PTT-Verbindung im Sinne dieser Erfindung umfasst die Gesamtheit
der Vorrichtungen, Vermittlungseinheiten, physischen Verbindungen
und Transportpfade, die die Übertragung
von Informationen innerhalb eines PTT-Kontextes von einem Sender
an einen Empfänger
ermöglichen.
Eine virtuelle Verbindung betrifft die Gesamtheit der Informationen, die
die Kommunikation von PTT-Medien-Datenströmen über die PTT-Verbindung an einen
bestimmten Kreis von Teilnehmern einer PTT-Verbindung ermöglichen,
kurz: die PTT-Teilnehmer. Die virtuelle Verbindung betrifft Fragen
wie beispielsweise die Vorrichtungen zum Erzeugen, Senden und Empfangen
von PTT-Kommunikationsinhalten, den Inhaltstyp (Text, Sprache, Video,.
Daten, ...), den Typ der Telekommunikationsnetzwerke, an denen diese
Vorrichtungen angemeldet sind, und die verwendeten Protokolle dieser
Netzwerke, die Teilnehmer einer PTT-Kommunikation (Telefonnummer,
IP-Adresse, SIP-Adresse, MAC-Adresse, ...), den Verbindungsstatus
hinsichtlich der einzelnen Teilnehmer (aktiv, unterbro chen, passiv,
online, offline, ...), die Dienstgüte, die von den Teilnehmern
vordefinierten Diensteinstellungen und andere zugehörige Faktoren,
von denen ein Teil unter dem Begriff „Dienst-Typ" zusammengefasst
werden kann (SIP = „Session
Initiation Protocol").
Die virtuelle Verbindung ist normalerweise einer spezifischen PTT-Verbindung
zugeordnet, d. h. die Gesamtheit der zusammenhängenden, innerhalb einer definierten
Gruppe von Teilnehmern, die über
eine PTT-Verbindung miteinander verbunden sind, ausgetauschten PTT-Informationen.
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Die
aktuelle Erfindung ermöglicht
eigenen Telefonen wie beispielsweise analogen POTS, ISDN, DECT/PWT, „alten" GSM- und PBX-Telefonen
und Diensten wie z. B. SMS, MMS, IM und VoIP die Teilnahme an PTT-Diensten
(POTS = Plain Old Telephone System; ISDN = Integrated Services Digital
Network; DECT = Digital Enhanced Cordless Telecommunication; PWT
= Personal Wireless Telecommunication; GSM = Global System for Mobile
Communications; PBX = Private Branch Exchange; SMS = Short Message
Service; MMS = Multimedia Message Service). „Alte" GSM-Telefone bezeichnen hier GSM-Telefone
ohne integrierte VoIP-basierte PTT-Funktionalität. Somit ist eine Kommunikation über PTT
von einem festen Telefon oder einem „alten" GSM-Mobiltelefon zu Mobilvorrichtungen
oder IP-Telefonen, die bereits mit PTT-Funktionen ausgestattet sind, möglich.
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Der
Gateway-Server der vorliegenden Erfindung unterstützt Medien-Datenströme mit Audio-,
Video-, Sprach-, Text- und Datenströmen sowie einer Kombination
daraus innerhalb einer PTT-Verbindung, z. B. für einen Push-to-Video-Dienst.
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Die
vorliegende Erfindung bietet eine Vielfalt von Telefonen mit PTT-Diensten,
die andernfalls keinen Zugriff auf PTT hätten. Die Verbindung zu PTT über eine
normale analoge Telefonleitung bedeutet beispielsweise, dass eine
permanente Verbin dung hergestellt und einfach das Mikrofon stummgeschaltet
wird. In diesem Fall arbeitet das Telefon weiterhin in der Vollduplex-Betriebsart
in Echtzeit. Dem Anrufer wird weiterhin ein normaler Telefonanruf
berechnet, auch wenn das Telefon stummgeschaltet ist. Je nach der
Konfiguration erhalten eingehende Anrufe ein Belegtsignal oder werden
an eine Sprach-Mailbox weitergeleitet.
Darüber
hinaus ist es schwierig, PTT direkt in einem Telefon zu implementieren.
Mit der vorliegenden Erfindung wird diese Schwierigkeit vermieden
durch die Implementierung von PTT als einem neuen Dienst in einem
Telefon-Netzwerk.
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Weitere
Vorteile werden mit den in den abhängigen Patentansprüchen angegebenen
Ausführungsformen
erzielt.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung werden die PTT-Medien-Datenströme protokolliert, aufgezeichnet
und zur späteren
Verwendung in einem Speicher gespeichert. Dies ist eine wichtige
Funktion, z. B. wenn ein PTT-Teilnehmer momentan nicht in der Lage
ist, einer PTT-Verbindung zu folgen und die Informationen später erhalten
möchte.
Neben den Medien-Datenströmen
ist es möglich,
dass Informationen zu den PTT-Medien-Datenströmen ebenfalls in einem Speicher
protokolliert und gespeichert werden. Diese Daten können die von
der virtuellen Verbindung bereitgestellten Informationen ganz oder
teilweise umfassen.
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Bevorzugt
empfängt
und speichert der Gateway-Server Medien-Datenströme von einem Teilnehmer. Der
Gateway-Server kann auch Daten zum Ursprung der Medien-Datenströme sowie
die Start- und Endzeit des Empfangs der Medien-Datenströme protokollieren
und speichern. Alle diese Daten sind wichtige Teile der im Speicher
des Gateway-Server gespeicherten PTT-Verbindungsdaten.
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Die
PTT-Verbindungsdaten können
auch weitere zur PTT-Verbindung
gehörende
Daten umfassen.
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Es
ist auch möglich,
dass ein einzelner Benutzer gleichzeitig an mehreren gleichzeitigen PTT-Sessions
teilnimmt, da der Gateway-Server so angepasst ist, dass er für jeden
Teilnehmer gleichzeitig mehrere gleichzeitige PTT-Verbindungen protokolliert
und speichert. Im Gegensatz zur PTT-Technologie gemäß dem Stand
der Technik, bei der die Datenverbindung auf genau einen Benutzer
begrenzt ist, blockiert der Gateway-Server gemäß der vorliegenden Erfindung
nicht, d. h. zwei Benutzer der gleichen PTT-Verbindung können ihre
Medien-Datenströme
gleichzeitig senden. Vor dem Erzeugen der Medien-Datenströme zum Senden
an den Gateway-Server muss ein Teilnehmer, der gleichzeitig an zwei
oder mehr gleichzeitigen PTT-Verbindungen teilnimmt, die virtuelle
Verbindung für
die Medien-Datenströme
auswählen.
Der Gateway-Server empfängt
die Auswahl und kann die empfangenen Medien-Datenströme der richtigen
virtuellen Verbindung zuordnen.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung kann eine PTT-Verbindung für jeden PTT-Verbindungsteilnehmer
individuell die Ausführung
anderer Telekommunikationsfunktionen wie beispielsweise Telefonanrufe,
SMS und Sprachnachrichten aussetzen. Solange eine PTT-Verbindung
besteht, wird eine Kommunikationsvorrichtung eines Teilnehmers vom
PTT-Gateway-Server
kontinuierlich auf eingehende Anrufe überwacht, und im Fall eines Anrufs
wird der Teilnehmer entsprechend informiert. Einem Benutzer, der
an seinem Telefon einen PTT-Anruf empfängt, wird an seinem Telefon
beispielsweise ein eingehender Telefonanruf angezeigt. Er hat dann
die Möglichkeit,
die PTT-Verbindung
auszusetzen, um den eingehenden Anruf anzunehmen, und er kann durch
Senden eines Signals an den Gateway-Server auf die Entscheidung
zum Aussetzen der PTT-Verbindung hinwei sen. Entsprechend stoppt
der Gateway-Server die Übertragung
der PTT-Verbindungsdaten und setzt eine Markierung an der Stelle,
an der die Übertragung
gestoppt wurde.
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Nachdem
der Benutzer den eingehenden Telefonanruf abgeschlossen hat, kann
der Gateway-Server die Übertragung
der PTT-Daten an den Benutzer sofort wiederaufnehmen, beginnend
an der Stelle der Markierung. Die Wiederaufnahme der Übertragung
durch den Gateway-Server kann auch durch ein Signal vom Benutzer
ausgelöst
werden. Ebenso kann ein Benutzer beim Einrichten eines PTT-Anrufs
auch während
des Sprechens feststellen, dass er vergessen hat, eine für den Anruf
erforderliche Information nachzuschlagen. Er kann in diesem Fall
den PTT-Anruf aussetzen, um die Informationen nachzuschlagen, und
anschließend
den PTT-Abruf an der Stelle der Unterbrechung fortsetzen.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung wird der PTT-Dienst innerhalb einheitlicher Telekommunikationsnetzwerke
und Technologien oder über
verschiedene Telekommunikationsnetzwerke und Technologien hinweg
bereitgestellt. Diese Netzwerke können Funkzugriffs-Telekommunikationsnetzwerke,
Festleitungs-Telekommunikationsnetzwerke, leitungsvermittelte Telekommunikationsnetzwerke
und paketvermittelte Telekommunikationsnetzwerke umfassen und insbesondere
auch Netzwerke, die keine native Unterstützung von SIP und RTP bieten.
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Der
PTT Gateway-Server richtet pro PTT-Verbindung eine virtuelle Verbindung
ein. Jede virtuelle Verbindung umfasst eine Teilnehmer-/Verbindungsliste,
wobei die Verbindungsliste alle Teilnehmer der PTT-Verbindung umfasst
und den Dienst zum Erreichen jedes PTT-Teilnehmers sowie seinen Verbindungsstatus
beschreibt, z. B. aktiv, unterbrochen, passiv, nicht online, etc.
Der PTT Gateway-Server ermittelt somit, wer momentan in der PTT-Verbindung
aktiv ist, liest den Dienst-Typ der einzel nen Teilnehmer aus der
Verbindungsliste und wandelt den Medien-Datenstrom entsprechend
in das für
den jeweiligen Dienst-Typ
geeignete Format um. Zur Durchführung
von Anpassungen bei Modalität
und Format (Text in Sprache, analog in digital, ...) ist der PTT
Gateway-Server mit verschiedenen Anwendungs-Servern verbunden.
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Des
Weiteren kann der PTT-Dienst einem Telefonapparat bereitgestellt
werden, bevorzugt einem POTS-Telefon. POTS-Telefone sind für die PSTN-Kommunikation
konzipiert (PSTN = „Public Switched
Telephone Network", öffentliches
Telefon-Wählnetz).
Um dem POTS eine Schnittstelle zum PTT-Dienst zu bieten, ohne dem
POTS nur eine PTT-Verbindung zuzuordnen, kann ein Benutzer eine programmierte
Taste drücken
oder eine programmierte Nummer wählen,
um die Verbindung zum PTT Gateway-Server einzurichten. Alternativ
dazu kann eine Direktanruffunktion verwendet werden, über die automatisch
eine Nummer gewählt
wird, in diesem Fall die Nummer des PTT-Dienstes, sobald der Benutzer
den Hörer
abnimmt. Anschließend
muss der Benutzer ein Menü auswählen zum
Starten einer PTT-Verbindung oder zum Einrichten einer weiteren normalen
Telefonverbindung. In einer dritten Alternative kann eine Funktion
verwendet werden, die den Benutzer mit einer programmierten Nummer,
hier der Nummer des PTT-Dienstes, verbindet, falls er nicht innerhalb
eines vordefinierten Zeitintervalls mit dem Wählvorgang beginnt.
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Es
kann vorteilhaft sein, dass ein Teilnehmer sich selbst beim Gateway-Server
identifiziert, bevor er eine PTT-Verbindung einrichten darf. Diese
Identifizierung und Authentifizierung kann beispielsweise über biometrische
Verfahren (Spracherkennung, Fingerabdruck-Scan, Handschriftmerkmale,
etc.) oder über
eine PIN (Eingabe am Eingabefeld, auf einem Telefon-Chip gespeichert,
Einfügen
einer Smart-Card, etc.) ausgeführt
werden. Ebenso ist es möglich,
dass jeder Teilnehmer einer PTT-Verbin dung seine entsprechenden
Medien-Datenströme mit
einer persönlichen
digitalen Signatur unterzeichnet, bevor diese Daten an den Gateway-Server
gesendet werden. Alternativ dazu zeichnet jeder Teilnehmer einer
PTT-Verbindung die im Gateway-Server protokollierten und gespeicherten
Medien-Datenströme,
die eine gesamte Kommunikation einer PTT-Verbindung darstellen,
mit einer digitalen Signatur ab, bevor diese Daten an die Teilnehmer
verteilt werden. Die den Medien-Datenströmen zugeordneten digitalen
Signaturen authentifizieren den Ursprung der Medien-Datenströme.
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Einem
Benutzer eines Endgeräts,
insbesondere eines POTS-Telefons, kann auch ein Menü angezeigt
werden, über
das er am Endgerät
die anderen PTT-Teilnehmer auswählen
kann, mit denen er kommunizieren möchte. In einer bevorzugten
Ausführungsform
wurde dem Gateway-Server vom Benutzer im Voraus eine Liste potenzieller
Kommunikationsziele (Teilnehmernamen, PTT-Gruppen, Telefonnummern
etc.) bereitgestellt, die ihm in diesem Menü angezeigt wird und aus der
er seine Kommunikationspartner auswählen kann. Falls der Teilnehmer
an mehreren gleichzeitigen Verbindungen teilnimmt, kann er in dem
Menü die
virtuelle Verbindung auswählen,
an die die Medien-Datenströme
gesendet werden sollen. Das Menü kann über Sprache,
Tasten oder andere Methoden aktiviert werden. Die Auswahl des Teilnehmers
kann beispielsweise über
Sprache oder durch Drücken
einer Taste am Eingabefeld getroffen werden.
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Da
bei herstellerspezifischen Telefonen keine PTT-Taste vorhanden ist,
stehen zum Erzeugen eines PTT-Sprachdatenstroms die beiden folgenden Verfahren
zur Auswahl. In einer Alternative unter Verwendung von VAD puffert
der Gateway-Server zunächst
die Sprachsignaleingabe vom Teilnehmer und ermittelt anschließend das
PTT-Signal durch definierte stille Vor- und Nachwirkzeit (VAD = „Voice
Activity Detection",
Erkennung von Sprachaktivität).
Bei einem anderen Verfahren wird eine Taste verwendet, bevorzugt
ein DTMF-Signal, die zum Signalisieren von Start/Ende einer Lautäußerung gedrückt wird (DTMF
= Dual Tone Multiplexed Frequency). Das Signal zwischen den beiden
Tönen wird
als PTT-Signal verarbeitet. Auch eine Kombination aus beiden Verfahren
ist möglich.
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Einige
Vorteile werden erzielt, wenn der Gateway-Server eine individuelle
Navigation innerhalb der protokollierten und gespeicherten PTT-Verbindungsdaten
von einer oder mehreren PTT-Verbindungen erlaubt. Ein Benutzer kann
die PTT-Datenströme
der PTT-Verbindungen, an denen er teilnimmt, durchblättern, indem
er die protokollierten PTT-Verbindungsdaten überspringt und/oder die Sequenzen
der PTT-Medien-Datenströme
erneut abspielt und/oder wichtigen Sequenzen des PTT-Medien-Datenstroms
individuelle Markierungen zuordnet, sodass er die Sequenz schnell
wiederfinden und abspielen kann. Dies ist z. B. für Juristen
oder Händler hilfreich,
da die protokollierten PTT-Verbindungsdaten
ein sehr einfach und jederzeit verfügbares Protokoll für Verhandlungen
und Nachfragen darstellen.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung wird die Übertragung
der PTT-Signale vom Gateway-Server an einen Benutzer durch ein Trigger-Signal
vom Benutzer ausgelöst.
Somit bietet der Gateway-Server PTT-Verbindungsdaten auch für Kommunikationspartner,
die den anderen PTT-Teilnehmern mit einer zeitlichen Verzögerung folgen.
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Es
ist möglich,
dass der Gateway-Server eine vollständige PTT-Verbindung protokolliert und speichert,
es ist jedoch auch möglich,
die Speicherbelastung am Gateway-Server zu verringern, indem dieser
die PTT-Verbindungsdaten lediglich protokolliert und speichert,
solange ein Mitglied einer PTT-Verbindungsgruppe nicht aktiv teilnimmt.
Eine Gruppe von PTT-Teil nehmern hat beispielsweise damit begonnen,
eine PTT-Verbindung auszuführen, wenn
ein Mitglied die PTT-Verbindung aussetzt, um einen anderen Anruf
entgegenzunehmen. In diesem Fall braucht der Gateway-Server die
PTT-Verbindung nur in der Zeit zu protokollieren und zu speichern,
in der eines der PTT-Verbindungsmitglieder nicht teilnimmt. Diese
begrenzte Protokollierungs- und Speicherfunktion kann von den Teilnehmern
am Gateway-Server eingerichtet werden.
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Es
ist vorteilhaft, dass die einer PTT-Verbindung zugeordneten Medien-Datenströme vom Gateway-Server
an die Teilnehmer in der richtigen Reihenfolge gesendet werden,
d. h. in der chronologischen Reihenfolge gemäß der Empfangs-Startzeit der
Sprech-Datenströme. Falls
ein Benutzer an mehreren PTT-Verbindungen teilnimmt, kann es sein, dass
die Datenstrom-Sequenzen gemäß der Empfangs-Startzeit
der Datenströme,
unabhängig
von der PTT-Verbindung, an den Benutzer übertragen werden. Dadurch kann
der Benutzer hinsichtlich des aktuellen Status der Kommunikation
innerhalb verschiedener gleichzeitiger PTT-Verbindungen auf dem neuesten
Stand bleiben. Es ist beispielsweise auch möglich, falls ein Teilnehmer
mehrerer PTT-Verbindungen die Medien-Datenströme später abhört, dass zunächst alle
Medien-Datenströme einer
bestimmten PTT-Verbindung in chronologischer Reihenfolge abgespielt
werden, danach alle Medien-Datenströme einer zweiten PTT-Verbindung,
und so weiter. Dies ist besonders hilfreich, um dem roten Faden
einer Kommunikation genau zu folgen.
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Diese
wie auch weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung werden deutlicher
durch die Lektüre der
folgenden ausführlichen
Beschreibung der derzeit bevorzugten exemplarischen Ausführungsformen
in Verbindung mit den beigefügten
Zeichnungen, für
die gilt:
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1 ist
ein Blockdiagramm eines Systems zur Bereitstellung eines PTT-Dienstes
gemäß einer ersten
Ausführungsform
der Erfindung.
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2 ist
ein Blockdiagramm eines Systems zur Bereitstellung eines PTT-Dienstes
gemäß einer weiteren
Ausführungsform
der Erfindung.
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3 ist
eine Funktionsansicht zur exemplarischen Darstellung eines Verfahrens
gemäß der vorliegenden
Erfindung.
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1 zeigt
die Telekommunikationsnetzwerke 1 bis 4, die Endgeräte 10, 20, 30, 40,
einen PTT Gateway-Server 5 und die Anwendungs-Server 61, 62, 63.
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Die
Telekommunikationsnetzwerke 1 bis 4 umfassen ein
Funkzugriffs-Kommunikationsnetzwerk 1, das einen drahtlosen
Kommunikationsdienst bereitstellt, ein leitungsvermitteltes Kommunikationsnetzwerk 2,
ein paketvermitteltes Netzwerk 3 und ein TV-Broadcast-Netzwerk 4.
Bevorzugt ist das Kommunikationsnetzwerk 1 ein Zellen-Funknetzwerk, beispielsweise
ein GSM- oder ein UMTS-Netzwerk, das eine Basis-Transceiver-Station
(BTS) 11, einen Basisstations-Controller (BSC) 12 und
eine Mobildienst-Vermittlungszentrale ("Mobile Service Switching Centre", MSC) 13 umfasst
(UMTS = Universal Mobile Telecommunications System).
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Bevorzugt
ist das Kommunikationsnetzwerk 2 ein Festleitungsnetzwerk,
z. B. ein PSTN-Netzwerk oder ein ISDN-Netzwerk, optional ausgestattet
mit zusätzlichen
Funktionen und Netzwerkelementen zur Implementierung einer IN-Dienstarchitektur
(IN = Intelligent Network). Falls das Kommunikationsnetzwerk 2 ein
PSTN/ISDN-Netzwerk ist, umfasst es beispielsweise Vermitt lungsstellen 21, 22.
Falls das Kommunikationsnetzwerk 2 eine IN-Architektur
aufweist, umfassen diese Vermittlungsstellen 21, 22 zusätzliche
Dienstvermittlungsfunktionen und werden als Dienstvermittlungspunkte
(„Service
Switching Points",
SSP) 21, 22 dargestellt, erweitert durch einen
Dienstkontrollpunkt („Service
Control Point", SCP) 23.
Der Gateway-Server 5 ist so angepasst, dass er mit der
Dienstlogik des SCP 23 zusammenarbeitet. Der von der IN-Architektur
angebotene Dienst und der vom Gateway-Server 5 angebotene PTT-Dienst
werden daher kombiniert.
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Bevorzugt
handelt es sich bei dem Kommunikationsnetzwerk 3 um ein
TCP/IP-Netzwerk, das beispielsweise Teil des Internet ist, einen
Softswitch 31 sowie einen Router 32 umfasst (TCP
= Transmission Control Protocol). Das Kommunikationsnetzwerk 4 ist
bevorzugt ein digitales Fernsehnetz, z. B. ein DVB-S-Netzwerk, das eine
Satellitenschüssel 41, einen
Relais-Satelliten 42 und eine Bodenstation 43 umfasst
(DVB-S = Digital Video Broadcast-Satellite).
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der Erfindung werden die Kommunikationsnetzwerke 1 bis 4 aus
verschiedenen Teilnetzwerken gebildet. Das paketvermittelte Netzwerk 3 wird
beispielsweise durch verschiedene Teilnetzwerke gebildet, die IP-basierten Datenverkehr
austauschen können,
wie beispielsweise ein LAN, ein drahtloses LAN und ein privates
Datennetzwerk (LAN = Local Access Network).
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Der
PTT Gateway-Server 5 wie auch die Anwendungs-Server 61, 62, 63 umfassen
einen oder mehrere miteinander verbundene Computer, eine Softwareplattform
und verschiedene auf der von der zuvor erwähnten Hardware- und Softwareplattform bereitgestellten
Systemplattform ausgeführte
Anwendungsprogramme. Die Funktionalität des Gateway-Servers 5 und
der Anwendungs-Server 61, 62, 63 wird
bereitgestellt durch Ausführung
dieser Softwarekomponenten durch die Hardwarekomponenten des Gateway-Servers 5 und
der Anwendungs-Server 61, 62 und 63.
Vom funktionalen Blickpunkt aus betrachtet umfasst der PTT Gateway-Server 5 eine Steuereinheit 51,
eine Schnittstelleneinheit 52, Hilfseinheiten 53 bis 57 sowie
eine Datenbank 58.
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Die
Datenbank 58 umfasst ein Teilnehmer-Datenset für jeden
einzelnen Benutzer des vom PTT Gateway-Server 5 bereitgestellten
PTT-Dienstes. Jedes Teilnehmer-Datenset umfasst Kontaktdaten des
entsprechenden Benutzers, beispielsweise eine Netzwerkadresse, eine
IP-Adresse oder eine SIP-Adresse eines dem jeweiligen Benutzer zugeordneten
Endgeräts 10, 20, 30, 40.
Darüber
hinaus umfasst das Teilnehmer-Datenset auch Teilnehmerdaten, die
beispielsweise den Namen des jeweiligen Teilnehmers und ein Teilnehmerprofil
angeben, das den jeweiligen Teilnehmer einer oder mehreren PTT-Gruppen
zuordnet. Die Datenbank 58 ist so angepasst, dass sie PTT-Medien-Datenströme und zugeordnete
virtuelle Verbindungsdaten zur späteren Referenz in einem Speicher
ablegt. Optional umfasst das Teilnehmer-Datenset Authentifizierungsinformationen
zur Prüfung
der Zugriffsberechtigungen der Endgeräte 10, 20, 30, 40 beim
Kontakt mit dem Push-to-Talk Gateway-Server 5.
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Die
Hilfseinheiten 53 bis 57 umfassen eine Verwaltungseinheit 53,
die eingetragenen Teilnehmern des Push-to-Talk-Dienstes eine Zugriffsschnittstelle
bietet, über
die diese Teilnehmer ihre in der Datenbank 58 gespeicherten
Teilnehmerdaten ändern und
verwalten können.
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Die
Steuereinheit 51 richtet Kommunikationskanäle zwischen
den Endgeräten 10, 20, 30, 40 auf
der Basis einer von diesen Endgeräten 10, 20, 30, 40 empfangenen
PTT-Anrufanforderung ein.
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Im
Allgemeinen verwaltet die Steuerungseinheit 51 die Funktionen
des Gateway-Servers 5.
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Die
Schnittstelleneinheit 52 umfasst Schnittstellen zum Senden
und Empfangen von Daten an/von den verschiedenen Kommunikationsnetzwerken 1 bis 4.
Die Hilfseinheiten 53 bis 57 bieten als Teil der
Gesamtfunktionalität
des Gateway-Servers 5 des Weiteren eine Vielzahl von Hilfsfunktionen
wie beispielsweise Formatumwandlungsfunktionen, Identifizierungsfunktionen,
Authentifizierungsfunktionen, Protokollierungsfunktionen, Navigationsfunktionen zum
Abspielen und Aufzeichnen, etc.
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Die
Anwendungs-Server 61, 62, 63 arbeiten mithilfe
geeigneter Softwareanwendungen bei der Durchführung von Modalitäts-Adaptationen (Text
in Sprache, ...) mit dem PTT-Gateway-Server 5 zusammen.
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Die
Endgeräte 10, 20, 30, 40 umfassen
ein GS-Mobiltelefon 10 ohne spezifische im Funkzugriffs-Kommunikationsnetzwerk 1 protokollierte PTT-Funktionalität, einen
POTS-Telefonapparat 20 und ein ISDN-Telefon 20,
jeweils am leitungsvermittelten Kommunikationsnetzwerk 2 angeschlossen, ein
am paketvermittelten Netzwerk 3 angeschlossenes Computer-Endgerät 30 und
ein vom TV-Netzwerk 4 versorgtes Fernsehgerät 40.
In jedem Fall hängt
die Darstellung von Informationen vom Gateway-Server 5 an
die Endgeräte 10, 20, 30, 40 und umgekehrt,
beispielsweise beim Einrichten eines PTT-Gesprächs oder bei der Verwaltung
von PTT-Gruppen- oder Teilnehmer-Datensets am Endgerät, von den
Anzeigeeigenschaften des Endgeräts ab.
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Ein
Benutzer des Endgeräts 20 möchte eine PTT-Verbindung
mit drei weiteren Teilnehmern mit den Endgeräten 10, 30, 40 einrichten.
Bei PTT-fähigen
Endgeräten
lässt sich
diese Verbindung durch Drücken
einer spezifischen „PTT-Taste" des Endge räts 20 einrichten.
Bei einem herstellerspezifischen Endgerät ohne explizite PTT-Funktion
kann eine Verbindung zwischen dem Gateway-Server 5 und
dem Endgerät 20 automatisch
eingerichtet werden, sobald der Benutzer des Endgeräts 20 den
Telefonhörer
oder das Headset abnimmt, oder wenn der Benutzer den Wählvorgang
nach einer vordefinierten Anzahl von Sekunden nicht gestartet hat.
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Dies
wird erreicht durch die Zusammenarbeit zwischen dem Gateway-Server 5 und
dem SCP 23, der die IN-Dienstlogik darstellt. Auf der Steuerungsebene
kommunizieren der Gateway-Server 5 und der SCP 23 über das
INAP-Protokoll miteinander zur Einrichtung des automatischen Wähl-Dienstes
zum Einrichten einer PTT-Verbindung. Der SCP 23 kommuniziert über INAP
mit den SSPs 21, 22 zum Einrichten eines Auslösepunktes.
Beim Abnehmen des Telefonhörers
des Endgeräts 20 wird
eine direkte Datenverbindung zwischen dem Endgerät 20 und dem Gateway-Server 5 zur Übertragung
der Medien-Datenströme
eingerichtet. Alternativ dazu können
die SSPs 21, 22 über INAP vom SCP die Befehle
abfragen, die ausgeführt
werden sollen, nachdem erkannt wurde, dass der Telefonhörer des
Endgeräts 20 abgehoben wurde.
Der SCP 23 sendet anschließend die entsprechenden Auslöserbefehle
an die SSPs 21, 22, um eine direkte Datenverbindung
zwischen dem Endgerät 20 und
dem Gateway-Server 5 für
die Übertragung
der Medien-Datenströme
einzurichten.
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In
einer anderen Ausführungsform
wurde das Endgerät
programmiert zum Wählen
der Nummer des Gateway-Servers 5, wenn ein oder mehrere Tasten
gedrückt
werden, z. B. eine spezifische PTT-Tastenkombination wie *789#.
Der Gateway-Server 5 kann die Identität des Anrufers (das so genannte
Call-Screening) beispielsweise über
eine Authentifizierungseinheit 55 ermitteln.
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Anschließend wird
der Anrufer vom Gateway-Server aufgefordert, die Teilnehmer der PTT-Verbindung
anzugeben. Bei Verwendung von Telefonen ohne Display kann die Information
zur Präsenz
nicht direkt abgerufen werden, d. h. der Benutzer sieht nicht, ob
jemand online ist oder die PTT-Betriebsart aktiv ist. Durch Sprachaktivierung
oder durch Drücken
einer Taste am Eingabefeld kann dem Anrufer vom Gateway-Server 5 ein
Menü angezeigt werden,
in dem er die anderen Teilnehmer der PTT-Verbindung auswählen kann.
Es kann ihm eine Liste mit potenziellen Teilnehmern, vordefinierten Gruppe
von PTT-Kommunikationspartnern (den so genannten „Freundesgruppen") oder virtuellen
Verbindungen vorgelesen werden entsprechend dem in der Datenbank 58 gespeicherten
Teilnehmer-Datenset. Der Benutzer kann auch Statusinformationen (online,
PTT-Betriebsart, etc.) zu Kommunikationspartnern erhalten.
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Bei
mehreren PTT-Verbindungen des Benutzers bietet der Gateway-Server 5 zunächst ein
Menü der
aktiven Verbindungen an. Die Darstellung des Menüs hängt von der Anzeigekapazität der Endgeräte des Benutzers
ab; bei einem POTS-Telefon kann das Menü beispielsweise über eine
Sprachschnittstelle präsentiert
werden. Das Menü kann
vom Benutzer mit benutzerdefinierten Verbindungsnamen und Verbindungsreihenfolgen
definiert werden. Die Verbindungsauswahl kann über einen DTMF-Ton erfolgen,
durch Drücken
einer einzigen Tontaste oder über
eine gesprochene Identifikation, beispielsweise eine Nummer oder
einen Verbindungsnamen. Der Benutzer braucht nicht zu warten, bis
das Menü vollständig angeboten
wird, sondern er kann sofort oder zu jedem beliebigen Zeitpunkt
im Menü die
Verbindung auswählen.
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Der
Benutzer des Endgeräts 10,
der die PTT einleitet, kann alle weiteren Teilnehmer einladen, und die
gesamte PTT-Verbindung
wird ihm in Rechnung gestellt (die so genannte Standort-Abrechnung).
Der Einladungsprozess wird vom Gateway-Server 5 unterstützt durch
Verwendung von Verzeichnisfunktionen von früheren PTT-Verbindungen oder
PTT-Teilnehmern, durch den Zugriff auf Rich Presence Server, durch
das Zulassen der Änderung
von PTT-Verbindungen zu einem beliebigen Zeitpunkt während der
Verbindung, durch Zulassen der Vorab-Einleitung über eine Web-Schnittstelle
und durch die Möglichkeit
für den
initiierenden Teilnehmer, zu jedem beliebigen Zeitpunkt der Verbindung
einen weiteren Benutzer einzuladen oder die Einladung eines Benutzers
aufzuheben.
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Des
Weiteren ermöglicht
es der Gateway-Server 5 einem Benutzer, der nicht an einer PTT-Verbindung
teilnimmt, über
den Gateway-Server 5 um die Teilnahme an der PTT-Verbindung
zu bitten; dies wird als „Anklopfen" an der PTT-Verbindung
bezeichnet. Der einladende Teilnehmer kann den anklopfenden Teilnehmer
akzeptieren oder ablehnen. Zum Verschleiern einer PTT-Verbindung
gegenüber einem
Dritten kann die PTT-Verbindung am Gateway-Server 5 so
eingerichtet werden, dass sie gegenüber nicht eingeladenen Benutzern
sichtbar oder unsichtbar ist. Neben der Einleitung der genannten Einzelstandort-Abrechnung
ist auch eine verteilte Abrechnung möglich, wobei ein einleitender
Teilnehmer alle anderen Teilnehmer einlädt, aber jeder Teilnehmer aufgefordert
wird, seinen individuellen Anteil an der Rechnung zu übernehmen.
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Nachdem
die Verbindungsauswahl bestätigt wurde
oder bei einer Einzelverbindung kann der einleitende Benutzer seine
Nachricht sofort sprechen; diese Nachricht wird vom Gateway-Server 5 gepuffert.
Der gepufferte Sprach-Datenstrom wird bei der Freigabe der Verbindung
beendet, d. h. sobald der Benutzer die gedrückte Taste loslässt oder
sein Telefon auflegt. Der Gateway-Server 5 kann die PTT-Sprach-Datenströme anhand
eines von zwei möglichen
Verfahren erkennen. Durch ein automatisches Erzeugungsverfahren
mithilfe von VAD puffert der Gateway den Sprachsignaleingang, ermittelt
den Anfang und das Ende der relevanten PTT Sprach-Datenströme auf der
Basis von VAD sowie einer definierten Vorab-Pausen- und eine Nachwirkzeit für die Sprachsignale,
und erzeugt ein PTT-Signal. Alternativ dazu wird eine Taste – konkret
eine DTMF-Signaltaste – gedrückt, um
den Beginn bzw. das Ende der Lautäußerung zu kennzeichnen. Aus der
Spracheingabe zwischen den beiden Tönen wird ein PTT-Signal erzeugt.
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Es
kann vorteilhaft sein, dass die gepufferten Medien-Datenströme vom Gateway-Server 5 erneut an
die Teilnehmer-Endgeräte 10, 20, 30, 40 gesendet werden,
um dem Teilnehmer die Möglichkeit
zu geben, die gepufferten Medien-Datenströme zu prüfen. Dies ist insbesondere
vorteilhaft, wenn das Erzeugen der Medien-Datenströme fehleranfällig ist,
d. h. beim Verwenden der VAD-basierten Erzeugung in einer Umgebung
mit starken Störungen.
Wenn der Teilnehmer mit dem Inhalt der gepufferten Medien-Datenströme zufrieden
ist, bestätigt
er die Authentizität
der Medien-Datenströme
mithilfe einer digitalen Signatur. Die Verfahren zum Signieren eines
elektronischen Inhalts mit einer digitalen Signatur sind ausreichend bekannt,
z. B. aus der E-Mail-Verarbeitung,
Anti-Virus-Software oder aus dem Pay-TV. Die digitale Signatur authentifiziert
den Ursprung der Medien-Datenströme. Das
Signieren mit einer digitalen Signatur kann online oder offline
ausgeführt
werden. Der Gateway-Server 5 hängt die digitale Signatur an
die Medien-Datenströme
an und sendet die Medien-Datenströme zusammen mit der angehängten Signatur an
die PTT-Kommunikationspartner. Dies bestätigt den PTT-Kommunikationspartnern
die Authentizität der
vom Gateway-Server 5 empfangenen
Medien-Datenströme.
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Der
Gateway-Server 5 richtet pro PTT-Verbindung eine virtuelle
Verbindung ein. Jede virtuelle Verbindung umfasst eine Teil nehmer-/Verbindungsliste,
die alle Teilnehmer der PTT-Verbindung umfasst und den Dienst zum
Erreichen jedes PTT-Teilnehmers sowie seinen Verbindungsstatus (aktiv,
unterbrochen, passiv, nicht online, etc.) beschreibt. Ein Teil der
von der virtuellen Verbindung bereitgestellten Informationen kann
aus dem in der Datenbank 58 gespeicherten Teilnehmer-Datenset
abgerufen werden, ein Teil kann von Teilnehmern/Endgeräten signalisiert
werden, ein Teil kann von den die PTT-Teilnehmer versorgenden Netzwerkbetreibern
bereitgestellt werden.
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Der
Gateway-Server 5 nutzt die Informationen der virtuellen
Verbindung zum Bereitstellen der PTT-Medien-Datenströme für jeden
Teilnehmer entsprechend ihrem Verbindungsstatus und Diensttyp. Die
Steuereinheit 51 veranlasst beispielsweise eine Umwandlungseinheit 54 des
Gateway-Servers 5 zur Umwandlung der Medien-Datenströme in das
entsprechende Format des Diensttyps, beispielsweise in das an das
Endgerät
des Teilnehmers und an das verwendete Kommunikationsnetzwerk angepasste Format.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung protokolliert der Gateway-Server 5 jede PTT-Verbindung
einzeln, protokolliert Daten wie z. B. den Kommunikationsinhalt,
die Verbindungsteilnehmer sowie den Anfangs- und den Endzeitpunkt
der Verbindung mithilfe einer Protokollierungseinheit 56, und
er speichert die Daten in einem Speicher 58 des Gateway-Servers 5.
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Darüber hinaus
kann es der Gateway-Server 5 zulassen, dass mehrere PTT-Teilnehmer
ihre Sprach-Datenströme
gleichzeitig senden. Der Gateway-Server 5 empfängt die
Sprach-Datenströme
von verschiedenen Teilnehmern, speichert sie und sendet die Sprach-Datenströme entsprechend
dem empfangenen Anfangs-Zeitpunkt der Datenströme an die entsprechenden Ziel-Teilnehmer.
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Der
Gateway-Server 5 ermittelt, wer momentan in der PTT-Verbindung
aktiv ist. Der Diensttyp der einzelnen Teilnehmer wird aus der Verbindungsliste abgerufen.
Anschließend
wird eine Verbindung zu jedem aktiven Teilnehmer eingerichtet für die Zeit,
die zum Abspielen aller neu empfangenen Datenströme für alle Teilnehmer erforderlich
ist. Um die Identifizierung der Sprach-Datenströme zu ermöglichen, werden die Namen der
Urheber in den Datenströmen
immer angegeben. Darüber
hinaus können
auch die Empfangszeit der Datenströme, die entsprechende Freundesgruppe
und die zugeordneten Gruppenmitglieder jedem Teilnehmer einer PTT-Verbindung
bereitgestellt werden. Gesprächs-Datenströme werden immer
in der richtigen Reihenfolge an die Teilnehmer gesendet.
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Die
Verzögerung
zwischen dem Empfangen eines Sprach-Datenstroms am Gateway-Server 5 bis zum
Verteilen dieses Sprach-Datenstroms
an die PTT-Ziele beträgt
im Allgemeinen ca. 1 Sekunde oder weniger. Die Medien-Datenströme können den PTT-Kommunikationsteilnehmern
mit einem spezifischen PTT-Signal präsentiert werden, um deren Aufmerksamkeit
zu erzielen. Ein Sprach-Datenstrom kann mit den vorangestellten
Informationen zum Urheber und der Uhrzeit bereitgestellt werden;
an einem Endgerät
mit einem Display können
auch die Freundesliste und die Person angezeigt werden, während die
Nachricht dieser Person gesendet wird. Bei herstellerspezifischen
Telefonen mit Freisprecheinrichtung und automatischer Antwort können die Medien-Datenströme unverzüglich mit
einem vorangestellten Jingle abgespielt werden.
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2 zeigt
gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der Erfindung ein PSTN/ISDN-Netzwerk 7 mit IN-Architektur,
das einen Gateway-Server 8 mit integrierter IN-Funktionalität, Dienstvermittlungspunkten
(„Service
Switching Points",
SSP) 71, 72, 73, Endgeräte 7011 bis 7018 und
Anwendungs-Server 91, 92, 93 umfasst.
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Der
Gateway-Server 8 umfasst eine Steuereinheit 81,
eine Schnittstelleneinheit 82, Hilfseinheiten 83 bis 87,
eine Datenbank 88 und eine IN-Dienststeuereinheit 70 mit
einer Funktionalität,
die der eines eigenständigen
Dienststeuerpunkts (SCP) entspricht. Die IN-Dienststeuereinheit 70 kommuniziert mit
den SSPs 71, 72, 73 über das INAP-Protokoll (INAP
= Intelligent Network Application Protocol). Die Integration der
SCP-Funktionalität in den
PTT-Gateway-Server 5 stellt das Zusammenführen der
PTT- und IN-Funktionalität
zu einem leistungsstarken Dienst sicher. Hinsichtlich der Verarbeitung
eines PTT-Anrufs wird auf die ausführliche Beschreibung in Verbindung
mit 1 verwiesen.
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3 illustriert
die Funktion des Gateway-Servers 5 gemäß der Beschreibung aus 1 im
Hinblick auf die Verarbeitung weiterer Anrufe während einer PTT-Verbindung.
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Der
Gateway-Server 5 umfasst, wie mit Blick auf 1 angegeben,
eine Steuereinheit 51, eine Schnittstelleneinheit 52,
Hilfseinheiten 53 bis 57 sowie eine Datenbank 58.
Er ist so angepasst, dass er während
einer PTT-Verbindung die Ausführung
weiterer Anrufe mit der gleichen Vorrichtung unterstützt, ohne
dass ein Gesprächs-Datenstrom
der Verbindung verloren geht.
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Ein
Benutzer kann mit einem an ein Telefonnetz angeschlossenen Telefon
an einem PTT-Chat teilnehmen. Während
der PTT-Verbindung überträgt der Gateway-Server 5 die
Medien-Datenströme 581, 582, 583 an
den Benutzer, wie in 3 durch die Medien-Datenstromblöcke 581, 582, 583 auf
der Zeitachse dargestellt, und überwacht
gleichzeitig die Telekommunikationsleitung des Benutzers, z. B.
die Telefonnummer, auf weitere ein gehende Anrufe wie beispielsweise
einen Telefonanruf. Dies wird erreicht durch die Zusammenarbeit
des PTT-Gateway-Servers 5 und eine entsprechende Vermittlungsstelle des
Telekommunikationsnetzwerks des Benutzers.
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Falls
der Benutzer von einem Dritten in ein Telefongespräch gerufen
wird, benachrichtigt der Gateway-Server 5 den Benutzer über einen
weiteren eingehenden Anruf, beispielsweise durch einen Piepston
am Telefonhörer.
Der Benutzer kann dann entscheiden, ob er die aktive PTT-Verbindung
unterbrechen und zum Telefonanruf wechseln möchte. Ist dies der Fall, stoppt
der Gateway-Server 5 die Übertragung der Medien-Datenströme an den
Benutzer und stellt die Sprachdaten 201 des eingehenden,
anstehenden Telefongesprächs
an den Benutzer durch.
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Während der
Benutzer den Anruf entgegennimmt, zeichnet der Gateway-Server 5 alle
Medien-Datenströme 584, 585, 586 der
laufenden PTT-Verbindung auf und speichert sie in der Datenbank 58,
bis der Teilnehmer die PTT-Verbindung wiederaufnimmt. Nachdem der
Telefonanruf abgeschlossen und die Übertragung der Sprachdaten 201 gestoppt
wurde, nimmt der Gateway-Server 5 die Übertragung der PTT-Medien-Datenströme wieder auf
und sendet die gespeicherten PTT-Medien-Datenströme 584, 585, 586 in
der richtigen chronologischen Reihenfolge an den Benutzer. So verpasst
der Benutzer keine Medien-Datenströme der aktuellen PTT-Verbindung.
Zur Information der anderen PTT-Teilnehmer wird eine Benachrichtigung
als Rundspruch gesendet, wenn ein PTT-Chat-Teilnehmer zum PTT-Chat
hinzukommt oder einen PTT-Chat
verlässt.
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Wenn
die PTT-Verbindung endet, während der
Teilnehmer den Anruf entgegennimmt, zeichnet der Gateway-Server 5 die
Datenströme
der PTT-Verbindung bis zum Ende der PTT-Verbindung auf. Nach dem
Anruf werden dem Benutzer alle gespeicherten Daten ströme der PTT-Verbindung
gesendet. Wenn die PTT-Verbindung weiterhin aktiv ist, nachdem der Benutzer
den Anruf beendet hat und die PTT-Verbindung wiederaufnimmt, zeichnet
der Gateway-Server 5 gleichzeitig Medien-Datenströme auf und
sendet sie gemäß der Regel „Erster
Eingang – Erster
Ausgang" („First
In – First
Out", FIFO), um
die richtige Reihenfolge beizubehalten. In diesem Fall muss der Gateway-Server 5 gleichzeitig
Medien-Datenströme aufzeichnen,
speichern und senden. Der Gateway-Server 5 setzt das Aufzeichnen/Speichern
fort, bis entweder die PTT-Verbindung endet oder bis der PTT-Teilnehmer
zur laufenden PTT-Verbindung aufgeschlossen hat, d. h. bis alle
in der Datenbank 58 gespeicherten Medien-Datenströme an den
PTT-Teilnehmer gesendet wurden und der PTT-Teilnehmer wieder an
der aktuellen Kommunikation teilnimmt.
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Der
PTT-Teilnehmer kann auch entscheiden, dass die in der Datenbank 58 aufgezeichneten
Medien-Datenströme übersprungen
werden sollen und er sofort in die aktuelle Kommunikation eisteigt.
Diese und andere Navigationseinstellungen innerhalb der in der Datenbank 58 gespeicherten
Medien-Datenströme
können
dem Gateway-Server 5 vom Benutzer angegeben werden.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung protokolliert der Gateway-Server 5 immer jede
PTT-Verbindung einzeln und außerdem
Daten wie z. B. den Kommunikationsinhalt, die Verbindungsteilnehmer
sowie den Anfangs- und den Endzeitpunkt der Verbindung, und er speichert
die Daten in einem Speicher 58 des Gateway-Servers 5.
Anschließend
kann ein Teilnehmer, der mit einer Zeitverschiebung gegenüber den
anderen Teilnehmern folgt, die gesamten PTT-Verbindungsdaten abrufen.
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Die
Speicherfunktion des Gateway-Servers 5 kann auch dazu verwendet
werden, eine individuelle Navigation innerhalb der Medien-Datenströme der gesamten
PTT-Verbindung mithilfe einer Navigationseinheit 57 zu
erlauben. Die Teilnehmer können alle
Gesprächssequenzen
im Rahmen der Verbindung erneut abspielen und an wichtigen Gesprächssequenzen
individuelle Markierungen setzen, die sie schnell wiederfinden können, um
die jeweilige Sequenz erneut abzuspielen. Diese Funktion kann von Händlern und
Juristen verwendet werden, da sie Vertragsverhandlungen ermöglicht,
ohne dass alle Parteien gleichzeitig zur Verfügung stehen.
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3
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