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Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Senden von Abwarts-Datenverkehr
von einer Vermittlungsstelle über
mindestens zwei Pfade an einen Mobilknoten eines L2-Netzwerks (Schicht
2 des OSI-Modells). Die vorliegende Erfindung betrifft außerdem eine
Vermittlungsstelle zur Durchführung dieses
Verfahrens.
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Hintergrund und Stand der
Technik
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Im
Kontext der Mobilität
stellen die Prozesse beim Netzwerkwechsel eine wichtige Aufgabe
dar. Ein Mobil-Endgerät
wird von verschiedenen Basisstationen eines Funknetzwerks versorgt,
je nach der momentanen Position des Mobil-Endgeräts. Im Gegensatz zu Aufwärts-Rahmen
(vom Mobil-Endgerät an
das Netzwerk), die immer an die nächstgelegene Basisstation gesendet
und anschließend
innerhalb des Netzwerks weitergeleitet werden, gibt es bei Abwärtsrahmen
(vom Netzwerk an das Mobil-Endgerät) das Problem, dass die Basisstation, über die
das Mobil-Endgerät
erreicht werden kann, während
oder unmittelbar nach dem Netzwerkwechsel nicht unbedingt ermittelt
wurde. Verschiedene Basisstationen bedeuten gleichwertige Pfade
zum und von dem Mobil-Endgerät,
das einen Knoten des Netzwerks bildet.
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Bezüglich L2-Netzwerken
(Schicht 2 des OSI-Modells) bzw. Netzwerken auf der Ebene der Datenverbindungsschicht
definiert ein Standard IEEE 802 eine logische Datensteuerungsschicht,
und eine Medienzugriffssteuerung („Media Access Control", MAC) bildet die
Datenverbindungsschicht. Jeder Knoten des L2-Netzwerks wird durch eine MAC-Adresse,
die dem Knoten permanent zugeordnet ist, unabhängig von der Verbindung oder
dem Pfad gekennzeichnet.
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Die
Weiterleitung ankommender Rahmen in einer 802 MAC-Schicht ist in
IEEE 802.1d (IEEE 802.1D-2004: Local and Metropolitan Area Networks, Media
Access Control (MAC) Bridges) standardisiert. Ein Merkmal dieses
Weiterleitungsprozesses ist, dass ein Einfach-Rahmen, dessen Zieladresse
gelernt wurde, immer nur ein Mal an einem einzigen Port zur Übertragung
gepuffert und nicht dupliziert werden kann.
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Bei
Mobil-Endgeräten
wird der Netzwerkwechsel beispielsweise über „MAC in MAC", VLAN (virtuelle
lokale Netze) oder MPLS (Multiple Protocol Layer Switching) verarbeitet.
Alle diese Mittel verwenden eine Tunnelung des Datenverkehrs in L2-Netzwerken. Die Einrichtung
und Verwaltung von Tunneln erhöht
die Investitions- und die Betriebsausgaben auf der Steuerungsebene
von L2-Netzwerken und ist mit einem höheren Overhead-Aufwand verbunden.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung einer weiteren
Möglichkeit
zum Weiterleiten von Rahmen, die geringere Kosten und weniger Overhead-Aufwand
verursacht.
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Zusammnenfassung der Erfindung
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In
einem ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird diese Aufgabe
erfüllt
durch ein Verfahren zum Senden von Abwärts-Datenverkehr von einer Vermittlungsstelle über mindestens
zwei verschiedene Pfade an einen Mobilknoten eines L2-Netzwerks,
wobei dieses Verfahren die folgenden Schritte umfasst:
- – Überprüfen des
Aufwärts-Datenverkehrs
von dem Mobilknoten und Feststellen, ob sein Pfad bereits als ein
dem Mobilknoten zugeordneter Eintrag in einer Weiterleitungsinformations-Datenbank der Vermittlungsstelle
vorhanden ist;
- – Prüfen, ob
ein Vermittlungsparameter zur Verbesserung der Mobilität aktiviert
ist;
- – nach
dem Erkennen eines Pfads, der bisher nicht als ein dem Mobilknoten
zugeordneter Eintrag in der Weiterleitungsinformations-Datenbank der
Vermittlungsstelle vorhanden ist und nach der Feststellung, dass
der Vermittlungsparameter zur Verbesserung der Mobilität aktiviert
ist, Hinzufügen
des neuen Pfads zur Weiterleitungsinformations-Datenbank als einen
dem Mobilknoten zugeordneten Eintrag;
- – Weiterleiten
so vieler Abwärtsrahmen
an den Mobilknoten, wie Pfade in der Weiterleitungsinformations-Datenbank
als dem Mobilknoten zugeordnete Einträge vorhanden sind.
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Im
Wesentlichen erlaubt die vorliegende Erfindung duale oder mehrfache
Pfade zum Mobilknoten, d. h. über
den (die) alte(n) und über
den (die) neue(n) Pfad(e). Der Abwärts-Datenverkehr wird automatisch
nicht nur an den/die alten Standort(e) gesendet, sondern auch an
den/die neuen.
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Sobald
beim Aufwärts-Datenverkehr
ein Pfadwechsel erkannt wurde, werden die Weiterleitungsinformationen
entsprechend aktualisiert durch Hinzufügen des neuen Eintrags bzw.
der neuen Einträge
zu dem Mobilknoten und seinen zugeordneten Pfaden, d. h. der neue
Eintrag bzw. die neuen Einträge
wird bzw. werden angehängt,
ohne den alten Eintrag bzw. die alten Einträge zu diesem Mobilknoten und
seinen zugeordneten Pfaden sofort zu löschen. Der Weiterleitungsprozess
leitet anschließend
so viele Exemplare des Abwärtsrahmens
weiter, wie Einträge
zu dem entsprechenden Mobilknoten in der Weiterleitungsinformations-Datenbank
vorhanden sind.
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Falls
die spezielle Weiterleitung gemäß der vorliegenden
Erfindung nur gelegentlich verwendet werden soll, beispielsweise
zum temporären Ändern des
IEEE 802.1d-Standards, wird ein Vermittlungsparameter zur Verbesserung
der Mobilität
eingeführt. Wenn
dieser Parameter aktiviert ist, wird die Weiterleitung gemäß der vorliegenden
Erfindung verarbeitet. Ist dieser Parameter nicht aktiviert, wird
die Weiterleitung gemäß dem Stand
der Technik verarbeitet, beispielsweise gemäß IEEE 802.1d und ggf. mithilfe eines
der oben erwähnten
Tunnel-Mechanismen.
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Das
Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung erlaubt eine optimale Integrität des Paketverlaufs und minimale
Jitter-Störungen bei
einem Pfadwechsel, d. h. durch einen Netzwerkwechsel. Da gemäß der vorliegenden
Erfindung keine Tunnels eingerichtet und gewartet werden müssen, ist
die Steuerungsebene erheblich einfacher strukturiert und erfordert
somit geringere Betriebsausgaben. Die Investitionskosten werden
ebenfalls verringert durch preisgünstigere Netzwerkelemente,
z. B. Basisstationen und Gateways, da der erforderliche Protokoll-Stack auf
ein Minimum reduziert wird.
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Ein
weiterer Vorteil liegt in der verbesserten Leistung der Datenebene.
Da auf der Datenebene ohne die Anforderung zum Ver- und Entkapseln
von Rahmen weniger Overhead-Aufwand anfällt, ist der Durchsatz höher. Dies
ist insbesondere bei der Bereitstellung von Echtzeitdiensten von
Bedeutung.
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Bevorzugt
wird der Mobilknoten durch eine MAC-Adresse gemäß IEEE 802.1d gekennzeichnet.
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Das
Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung wird in vorteilhafter Weise in einem Funknetzwerk eingesetzt,
in dem der Mobilknoten ein Mobil-Endgerät des Funknetzwerks ist und
die mindestens zwei Pfade einer Basisstation entsprechen, die jeweils
das Mobil-Endgerät
versorgen.
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Bevorzugt
umfasst das Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung des Weiteren den Schritt zum Veralten der vorherigen Basisstationseinträge in der Weiterleitungsinformations-Datenbank. Dies hat
den Vorteil, dass die Weiterleitungsinfor mations-Datenbank einige
Zeit nach dem Netzwerkwechsel bereinigt ist und nur die Einträge, die
der aktuellen Situation entsprechen, erhalten bleiben. Diese verstrichene Zeit
wird in IEEE 802.1d als Alterungs-Timout („Ageing Time-Out") bezeichnet. Eine
Weiterleitung über mehrere
Pfade wird somit nur während
des Netzwerkwechsels und eventuell kurz danach ermöglicht, anschließend wird
die Weiterleitung nur über
den tatsächlichen
Pfad bzw. an die aktuelle Basisstation(en) wiederaufgenommen. Auf
diese Weise wird eine unnötige
Nutzung von Ressourcen für
die Mehrfachübertragung
(Multicasting) vermieden.
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In
einem zweiten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird diese Aufgabe
durch eine Vermittlungsstelle zum Senden von Abwärts-Datenverkehr über mindestens zwei verschiedene
Pfade an einen Mobilknoten eines L2-Netzwerks erreicht, wobei die Vermittlungsstelle
Folgendes umfasst:
- – Erkennungsmittel zum Erkennen
des Status eines Vermittlungsparameters zur Verbesserung der Mobilität;
- – Handhabungsmittel
zur Verarbeitung, in Verbindung mit den Erkennungsmitteln, einer
Weiterleitungsinformations-Datenbank, die Pfade und Mobilknoten
zuordnet, und beim Auftreten eines in der Weiterleitungsinformations-Datenbank
als Eintrag für
einen Mobilknoten noch nicht vorhandenen Pfads diesen Eintrag der
Weiterleitungsinformations-Datenbank als neuen Eintrag hinzufügt, je nach
dem erkannten Status des Vermittlungsparameters zur Verbesserung
der Mobilität;
- – Weiterleitungsmittel
zum Weiterleiten so vieler Abwärtsrahmen
an den Mobilknoten, wie dem Mobilknoten Pfade in der Weiterleitungsinformations-Datenbank
zugeordnet sind. Die Handhabungsmittel aktualisieren die Weiterleitungsinformations-Datenbank
bei einem Pfadwechsel durch Anhängen
neuer Einträge
statt durch Überschreiben
vorhandener Einträge.
Die Weiterleitungsmittel leiten daher Abwärtsrahmen nicht nur über den (die)
neuen Pfad(e) weiter, sondern auch über den (die) alten Pfad(e).
Die Vermittlungsstelle umfasst Erkennungsmittel zum Erkennen des
Status des Vermittlungsparameters zur Verbesserung der Mobilität. Dies
ist besonders hilfreich bei der Nutzung der Vermittlungsstelle in
einer IEEE 802.1d-Umgebung.
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Bevorzugt
sind die Handhabungsmittel zur Kennzeichnung des Mobilknotens anhand
einer MAC-Adresse angeordnet.
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In
bevorzugten Ausführungsformen
sind die Weiterleitungsmittel angeordnet zur Weiterleitung der Abwärtsrahmen
an ein Mobil-Endgerät eines
Funknetzwerks über
Basisstationen, die jeweils einem anderen Pfad entsprechen.
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Bevorzugt
verfügt
die Vermittlungsstelle zusätzlich über Erkennungsmittel
zum Erkennen eines Wechsels der Basisstation, die das Mobil-Endgerät versorgt,
durch die Vermittlungsstelle selbst. Es hat sich als vorteilhaft
erwiesen, einen Wechsel der Basisstationen zu erkennen durch Empfangen
des Aufwärts-Datenverkehrs von
mindestens einer Basisstation, die dem Mobil-Endgerät in der
Weiterleitungsinformations-Datenbank noch nicht zugeordnet ist.
Die Erkennung kann anschließend
durch die Vermittlungsstelle erfolgen. Eine weitere Möglichkeit
wäre die
Bereitstellung dedizierter Signale von einer Netzwerksteuerungseinheit
an die Vermittlungsstelle. Dies gilt auch für das allgemeine Weiterleiten
von Rahmen an Mobilknoten über
verschiedene Pfade.
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Kurzbeschreibung der Zeichnungen
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Die
Erfindung ist nachfolgend ausführlich
beschrieben. Diese Beschreibung erfolgt als nicht einschränkendes
Beispiel, das in Verbindung mit den beigefügten Zeichnungen zu sehen ist,
für die
gilt:
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1 zeigt
ein Ablaufdiagramm einer Ausführungsform
des Verfahrens gemäß der vorliegenden
Erfindung;
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2a illustriert
die Situation eines Mobil-Endgeräts,
das von einer ersten Basisstation versorgt wird;
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2b illustriert
die Situation eines Mobil-Endgeräts,
das von einer zweiten Basisstation versorgt wird, unmittelbar nach
dem Wechsel der Basisstation;
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2c illustriert
die Situation eines Mobil-Endgeräts,
das von der zweiten Basisstation versorgt wird, einige Zeit nach
dem Wechsel der Basisstation;
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3 zeigt
eine schematische Darstellung einer Ausführungsform der Vermittlungsstelle
gemäß der vorliegenden
Erfindung; und
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4 zeigt
schematisch die Struktur einer Weiterleitungsinformations-Datenbank.
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Ausführliche Beschreibung der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung wird exemplarisch erläutert mit Blick auf ein Funknetzwerk
mit einem Mobil-Endgerät,
das von einer oder mehreren Basisstationen versorgt wird.
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1 zeigt
ein schematisches Ablaufdiagramm einer Ausführungsform des Verfahrens gemäß der vorliegenden
Erfindung. Im vorliegenden Beispiel wird in einem ersten Schritt 101 geprüft, ob die
MAC-Adresse bzw. das durch diese Adresse gekennzeichnete Mobil-Endgerät bereits
bekannt ist. Ist dies nicht der Fall, wird der Wechsel in konventioneller
Weise fortgesetzt.
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Wenn
die MAC-Adresse bereits bekannt ist, wird ein Wechsel der Basisstation,
die ein Mobil-Endgerät
versorgt, erkannt (Schritt 103). Der Wechsel der Basisstation
wird innerhalb der Vermittlungsstelle mithilfe einer Weiterleitungsinformations-Datenbank erkannt
durch Vergleichen des vom Mobil-Endgerät über eine bestimmte Basisstation,
d. h. über
einen bestimmten Pfad kommenden Aufwärts-Datenverkehrs, mit den
Einträgen
in der Weiterleitungsinformations-Datenbank, die die MAC-Adresse
des Mobil-Endgeräts
mit bestimmten Pfaden entsprechend den Basisstationen verbindet;
dies entspricht der Funktion einer Ausgangsschnittstelle zur Vermittlungsstelle.
Wenn die aktuelle Kombination aus Mobil-Endgerät, d. h. MAC-Adresse, und Basisstation, d.
h. Ausgangsschnittstelle oder Pfad über Basisstation, in der Weiterleitungsinformations-Datenbank nicht
gefunden werden kann, ist ein Wechsel der das Mobil-Endgerät versorgenden
Basisstation aufgetreten.
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Wenn
ein solcher Wechsel erkannt wurde, wird der Status des Vermittlungsparameters
zur Verbesserung der Mobilität
(„Mobility
Enhanced Switching” Parameter,
MES) geprüft
(Schritt 105). Der MES-Parameter gibt an, ob die Weiterleitung
an mehrere Basisstationen zulässig
ist oder nicht. Dieser Parameter kann von einer L2-Netzwerksteuerungseinheit
eingestellt werden, und er kann sich beispielsweise für verschiedene
Mobil-Endgeräte oder verschiedene
Basisstationen in heterogenen Netzwerken mit unterschiedlichen Hardware-Typen
unterscheiden.
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Falls
ein Basisstationswechsel stattgefunden hat und der MES-Parameter aktiviert
ist, wird die Weiterleitungsinformations-Datenbank aktualisiert durch Anhängen des
neuen Paars aus Mobil-Endgeräteadresse
und Ausgangsschnittstelle (Schritt 107), ohne die vorherigen
Paare zu diesem spezifischen Mobil-Endgerät zu überschreiben. Somit sind unmittelbar
nach einem Wechsel der Basisstation, d. h. während des Netzwerkwechsels
oder kurz danach, mindestens zwei Einträge zu dem gleichen Mobil-Endgerät in der
Weiterleitungsinformations-Datenbank enthalten, der Eintrag mit
der vorherigen Basisstation und der Eintrag mit der letzteren Basisstation.
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Falls
im Anschluss daran Abwärts-Datenverkehr
an das Mobil-Endgerät geht,
werden die Abwärtsrahmen
gemäß den Einträgen in der
Weiterleitungsinformations-Datenbank weitergeleitet (Schritt 109).
Im vorliegenden Beispiel werden zwei Exemplare weitergeleitet, eines über die
vorherige Basisstation und eines über die letztere Basisstation.
Dadurch wird sichergestellt, dass der Abwärts-Datenverkehr das Mobil-Endgerät tatsächlich erreicht
und nicht verloren geht, weil er an eine Basisstation gesendet wird,
die das Mobil-Endgerät
zum aktuellen Zeitpunkt nicht mehr versorgt.
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Die
Weiterleitung bei einer Mobilität
der Endgeräte
gemäß der vorliegenden
Erfindung erlaubt eine optimale Integrität des Datenflusses und minimale
Jitter-Störungen
bei einem Netzwerkwechsel. Da gemäß der vorliegenden Erfindung
keine Tunnels eingerichtet und gewartet werden müssen, ist die Steuerungsebene
erheblich einfacher strukturiert und erfordert somit geringere Betriebsausgaben.
Die Investitionskosten werden ebenfalls verringert durch preisgünstigere
Netzwerkelemente, z. B. Basisstationen und Gateways, da der erforderliche
Protokoll-Stack auf ein Minimum reduziert wird.
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Ein
weiterer Vorteil liegt in der verbesserten Leistung der Datenebene.
Da auf der Datenebene ohne die Anforderung zum Ver- und Entkapseln
von Rahmen weniger Overhead-Aufwand anfällt, ist der Durchsatz höher. Dies
ist insbesondere bei der Bereitstellung von Echtzeitdiensten von
Bedeutung.
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Die
Situation vor, unmittelbar nach und einige Zeit nach dem Netzwerkwechsel
ist in den 2a–c dargestellt. In 2a sendet
das Mobil-Endgerät 4 Aufwärts-Datenverkehr 5a,
b, c über die
Basisstation 3a und die Vermittlungsstelle 2 an die Basisstationssteuerung 1,
die den Datenverkehr gemäß dieser
Art verarbeitet. Der Abwärts-Datenverkehr 6a,
b, c wird von der Basisstationssteuerung 1 an die Vermittlungsstelle 2 gesendet.
Dort wird in der Weiterleitungsinformations-Datenbank der Vermittlungsstelle 2 geprüft, über welche
Basisstation die ankommenden Rahmen an das spezifische Mobil-Endgerät 4 gesendet
werden sollen. Da das Mobil-Endgerät 4 im Augenblick
quasi festgelegt ist, enthält
die Weiterleitungsinformations-Datenbank
genau einen Eintrag, der zeigt, dass das Mobil-Endgerät 4 von der Basisstation 3a versorgt
wird, und die ankommenden Rahmen werden über die Vermittlungsstelle
in konventioneller Weise, beispielsweise gemäß IEEE 802.1d, an die Basisstation 3a weitergeleitet.
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In 2b ist
das Endgerät 4 in
den Servicebereich von Basisstation 3b gewechselt. Beim
ersten Senden von Aufwärts-Datenverkehr 5a,
b, c über
die Basisstation 3b wird die Weiterleitungsinformations-Datenbank
der Vermittlungsstelle 2 aktualisiert, ohne die alten Einträge zur Basisstation 3a zu
löschen,
jedoch eventuell erst nach der Prüfung, ob ein MES-Parameter aktiviert
ist. Die ankommenden Rahmen des an der Vermittlungsstelle 2 ankommenden Abwärts-Datenverkehrs 6a,
b, c, d werden sowohl an die Basisstation 3a (Pfeil 6d)
als auch an die Basisstation 3b (Pfeil 6b) weitergeleitet,
um einen Verlust der ankommenden Rahmen zu vermeiden. Die Unsicherheit
auf der Ebene der Vermittlungsstelle 2, welche der Basisstationen 3a, 3b das
Mobil-Endgerät 4 versorgt,
ist durch die gestrichelte Verbindungslinie zwischen dem Endgerät 4 und
der vorherigen Basisstation 3a dargestellt.
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Zur
sparsamen Nutzung von Ressourcen wird der alte Eintrag in der Weiterleitungsinformations-Datenbank „veraltet", d. h. nach einem
vordefinierten Zeitraum wird der Eintrag aus der Datenbank gelöscht. Die
Alterungszeit wird so vordefiniert, dass sichergestellt ist, dass
der Netzwerkwechsel abgeschlos sen ist und das Mobil-Endgerät 4 nur
noch von der neuen Basisstation versorgt wird. Die Veralterung ist
auch Teil des normalen Betriebs bei IEEE 802.1d. Die Veralterung
ist somit kein Hindernis für
die Einbindung der Weiterleitung gemäß der vorliegenden Erfindung
in eine IEEE 802.1d-Umgebung.
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3 zeigt
eine detailliertere Ansicht der Vermittlungsstelle 2. Wenn
ein ankommender Rahmen 61 die Vermittlungsstelle 2 erreicht,
prüft das erste
Erkennungsmittel 21, ob ein Wechsel der Basisstation vorlag,
und das zweite Erkennungsmittel 22 prüft, ob der MES-Parameter aktiviert
ist. Beide Erkennungsmittel 21, 22 können so
konzipiert werden, dass sie nur den Aufwärts-Datenverkehr prüfen, wenn
der Wechsel der Basisstation beispielsweise wie oben erläutert erkannt
werden soll. Bei Konfigurationen, in denen die Informationen zum
Aktualisieren der Weiterleitungsinformations-Datenbank 25 aus
der Steuerungsebene stammen, können
die aktuellen Informationen Teil des Abwärts- oder des Aufwärts-Datenverkehrs
an der Vermittlungsstelle 2 sein.
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Je
nach den in dem Abwärts-Datenverkehr enthaltenen
Informationen aktualisieren die Handhabungsmittel 23 die
Weiterleitungsinformations-Datenbank 25, entweder auf konventionelle
Weise oder gemäß der vorliegenden
Erfindung, oder sie lesen die Weiterleitungsinformations-Datenbank 25 nur aus
und geben die Informationen weiter, wobei der ankommende Rahmen 61 an
die Weiterleitungsmittel 24 weitergeleitet wird. Falls
MES aktiviert war und das Mobil-Endgerät an einem Netzwerkwechsel
beteiligt war, d. h. wenn der vorherige Eintrag noch nicht wegen
der Veralterung gelöscht
wurde, empfangen die Weiterleitungsmittel zwei Pfade, über die
das Mobil-Endgerät
erreicht werden kann. Die Weiterleitungsmittel 24 erzeugen
somit zwei Exemplare des ankommenden Rahmens 61 und leiten
eines an die vorherige Basisstation (Ausgangsrahmen 62a)
und eines an die letztere Basisstation (Ausgangsrahmen 62b)
weiter.
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4 zeigt
in schematischer Weise die Struktur der Weiterleitungsinformations-Datenbank 25.
Die Mobil-Endgeräte
sind durch MAC-Adressen gekennzeichnet (Spalte 251) und
den verschiedenen Pfaden über
verschiedene Basisstationen (Spalte 252) zugeordnet. Für das Mobil-Endgerät zur MAC-Adresse
1 gibt es beispielsweise zwei Einträge für den Pfad über die Basisstation A und
den Pfad über
die Basisstation B. Dies kann die Situation eines tatsächlichen
Netzwerkwechsels zwischen der Basisstation A und der Basisstation
B darstellen. Es kann aber auch die komplexere Situation darstellen, dass
das Mobil-Endgerät MAC 1
kontinuierlich von beiden Basisstationen A und B versorgt wird.
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Hinsichtlich
des von MAC n gekennzeichneten Mobil-Endgeräts gibt es sogar vier Einträge. Auch dies
kann die Situation mit mehreren Basisstationen T, U, V, W darstellen,
die das Mobil-Endgerät MAC n kontinuierlich
und/oder wegen eines Netzwerkwechsels versorgen. Dies kann auch
insbesondere die Situation darstellen, dass sich das Mobil-Endgerät schneller
als erwartet bewegt, wenn die Alterungszeit festgelegt wurde und
die Alterungszeit zu lang ist, um auf den schnellen Wechsel der
Basisstationen reagieren zu können.
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1
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- 101 MAC-Adresse des Mobil-Endgeräts bereits
bekannt?
ja
- 103 Wechsel der Basisstation?
ja
- 105 Vermittlungsparameter zur Verbesserung der Mobilität aktiviert
?
ja
- 107 Neue Basisstation hinzufügen
- 109 Ankommende Rahmen weiterleiten
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4
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- MAC 1 Pfad über
Basisstation A
- MAC 1 Pfad über
Basisstation B
- MAC n Pfad über
Basisstation T
- MAC n Pfad über
Basisstation U
- MAC n Pfad über
Basisstation V
- MAC n Pfad über
Basisstation W
-
- 1
- Basisstationssteuerung
- 2
- Vermittlungsstelle
- 21
- Erste
Erkennungsmittel
- 22
- Zweite
Erkennungsmittel
- 23
- Verarbeitungsmittel
- 24
- Weiterleitungsmittel
- 25
- Weiterleitungsinformations-Datenbank
- 251
- Mobil-Endgerätespalte
- 252
- Pfad-Spalte
- 3a,b
- Basisstation
- 4
- Mobil-Endgerät
- 5a,b,c
- Aufwärts-Datenverkehr
- 6a,b,c,d
- Abwärts-Datenverkehr
- 61
- Ankommender
Rahmen
- 62a,b
- Ausgehender
Rahmen
- 101
- Schritt
- 103
- Schritt
- 105
- Schritt
- 107
- Schritt
- 109
- Schritt