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Technisches Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf die Registrierung von Mobilfunkendgeräten in einem Mobilkommunikationsnetz.
Sie hat besondere Bedeutung für Übergaben
und die Erreichbarkeit bzw. Roaming zwischen Basisstationen eines
nicht lizenzierten Funkzugangsnetzes und denjenigen eines herkömmlichen
zellulären
Netzes.
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Beschreibung des zugehörigen Stands
der Technik
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Herkömmliche
(lizenzierte) zelluläre
Netze können
erweitert werden, indem Zugangsnetze aufgenommen werden, die eine
nicht lizenzierte Funkschnittstelle mit niedriger Leistung verwenden,
um mit den mobilen Stationen bzw. Mobilfunkendgeräten zu kommunizieren.
Diese Zugangsnetze sind dazu entworfen, zusammen mit den Kernelementen
eines standardmäßigen, öffentlichen
Mobilfunknetzes verwendet zu werden. Das Zugangsnetz ist so aufgebaut,
dass die Kernelemente, wie etwa Mobilvermittlungszentren MSC (Englisch:
Mobile Switching Centers) des öffentlichen
Mobilfunknetzes das nicht lizenzierte Funkzugangsnetz als ein herkömmliches Basisstationsteilsystem,
BSS (Englisch: Base Station Subsystem) ansehen. Ein mobiles Zugangsnetz
von dieser Art und die Mobilfunkendgeräte zur Benutzung mit diesem
Zugangsnetz sind in der Europäischen Patentschrift
EP 1207708 beschrieben.
Das Mobilfunk-Zugangsnetz besteht aus einer Zugangssteuereinheit,
die mit dem Kernnetz und einem oder mehreren Zugangspunkten mit
niedriger Leistung verbunden ist. Die Zugangspunkte sind mit der
Zugangssteuereinheit über
ein breitbandiges, paketvermitteltes Netzwerk verbunden. Die niedrige
Leistung und die daraus resultierende niedrige Reichweite der nicht
lizenzierten Funkschnittstelle bedeutet, dass mehrere derartige
Zugangsnetze in relativ dichter Nähe bereitgestellt sein können. Die
Verwendung von bereits bestehenden Breitbandnetzwerken, zum Verbinden
der Zugangspunkte und der Zugangssteuereinheit, erleichtert die
Installation des Zugangsnetzes stark, ermöglicht es einem Teilnehmer,
beispielsweise das Zugangsnetz in seinem eigenen Haus selbst zu
installieren. Geeignete nicht lizenzierte Funkformate umfassen Digital
Enhanced Cordless Telecommunications (DECT, übersetzt: digitale verbesserte
schnurlose Telekommunikation), drahtloser LAN und Bluetooth. Ein
angepasstes Mobilfunkendgerät,
das in der Lage ist, sowohl über
die Standardfunkschnittstelle (beispielsweise die UM Schnittstelle)
als auch über
die nicht lizenzierte Funkschnittstelle zu arbeiten, bedeutet, dass
der Teilnehmer nur ein Telefongerät für alle Umgebungen benötigt.
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Eine
Anzahl von Firmen in der Mobilfunktelekommunikationsindustrie haben
gemeinsam einen Satz von offenen Spezifikationen für die nicht
lizenzierten Funkzugangsnetze entwickelt. Spezifikationen von besonderer
Bedeutung sind die UMA Architektur (Stufe 2) R1.0.0 und die UMA
Protokolle (Stufe 3) R1.0.0. (UMA = nicht lizenziertes Mobilfunk-Zugangsnetz, Englisch:
Unlicensed Mobile Access Network).
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In
nicht lizenzierten Funkzugangsnetzen ist es das Mobilfunkendgerät, das eine Übergabe
initiiert, anstelle des Basisstationsteilsystems BSS. Dies schließt die Notwendigkeit
aus, Informationen in benachbarten Zellen für einen jeweiligen Zugangspunkt in
dem nicht lizenzierten Funkzugangsnetz zu konfigurieren.
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Eine
Folge des Zulassens, dass nur das Mobilfunkendgerät die Übergaben
steuert, ist, dass das Netzwerk selbst wenig Kontrolle hat und infolge
dessen für
häufige Übergaben
anfällig
ist.
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Um
die Signalisierungs- und Prozessorlast zu begrenzen, enthalten herkömmliche Übergabealgorithmen
allgemein eine gewisse Form der Hysterese, die verhindert, dass Übergaben
zu häufig
auftreten. Dies ist jedoch nicht vollständig wirksam, wenn nicht lizenzierte
Funkzugangsnetze in dem Mobilfunknetz aufgenommen sind, weil die
geringe Größe der nicht
lizenzierten Funkfrequenzzellen bedeutet, dass Übergaben potentiell weit häufiger auftreten können. Dies
kann zu einem "Ping-Pong" Effekt führen, d.
h. das Mobilfunkendgerät
schaltet zwischen zwei Funkzellen zu häufig hin und her. In den UMA Spezifikationen
ist dieses Problem dadurch behandelt worden, dass eine Zeitüberwachung
(ein Zugangsneuwahlzeitgeber TU3910) in dem Mobilfunkendgerät eingeführt worden
ist. Wenn das Mobilfunkendgerät
seinen zugehörigen,
nicht lizenzierten Funkzugang verlässt und sich davon abmeldet,
wird in dem Mobilfunkendgerät
ein Zeitgeber gestartet. Solange der Zeitgeber am Laufen ist, wird
erwartet, dass das Mobilfunkendgerät nicht wieder in den nicht lizenzierten
Funkzugang zurückkehrt
und sich registriert, außer
wenn das Mobilfunkendgerät
einen Verlust der Überdeckung
durch das herkömmliche
zelluläre
Netz detektiert hat. Der Wert des Zeitgebers (der typischerweise
fest und vorbestimmt ist) wird von dem Mobilfunkendgerät in einer
Registrierungsakzeptierungsnachricht von der Zugangsnetzsteuereinheit
(in der UMA Spezifikation auch als eine UNC = UMA Network Controller, übersetzt:
UMA Netzsteuereinheit bezeichnet) empfangen. Wenn der Zeitgeber
abläuft,
kann sich das Mobilfunkgerät
falls erforderlich erneut anmelden.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Die
aus dem Stand der Technik bekannte Lösung ist jedoch weit von ausreichend.
Ein Problem ist, dass Übergaben
zwischen zwei Mobilkommunikations-Zugangsnetzen, von denen eines
ein nicht lizenziertes Funkzugangsnetz ist, die beide an ein herkömmliches
zelluläres
Netz angeschlossen sind, ein ziemlich neues Szenario sind und die
Erfahrung damit begrenzt ist. Weil die nicht lizenzierten Funkzugangszellen
relativ klein sind, wird erwartet, dass die Wahrscheinlichkeit eines "Ping-Pong" Effekts zwischen
zwei verschiedenen Zellen bedeutend höher als ist in herkömmlichen
zellulären
Netzen.
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Auswählen eines
geeigneten Werts des Zugangsnetzneuwahlzeitgebers ist schwierig.
Ein zu kleiner Wert verringert den "Ping-Pong" Effekt nicht signifikant und ein zu
großer
Wert begrenzt die Benutzung des nicht lizenzierten Funkzugangsnetzes.
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Ein
anderes Problem ist, dass ein in der Zugangsnetzsteuereinheit gespeicherter
mobiler Kontext jedes Mal gelöscht
wird, wenn sich das Mobilfunkendgerät abmeldet. Der Kontext eines
Mobilfunkendgeräts
ist die Information, die erforderlich ist, um das Mobilfunkendgerät zu identifizieren
und zu lokalisieren. Mit dieser Begrenzung kann das nicht lizenzierte
Funkzugangsnetz keinen Ablauf über
das Verhalten des Mobilfunkendgeräts führen. Ohne diesen Verlauf ist
es nicht möglich
für die
Zugangsnetzsteuereinheit, eine unerwartet hohe Häufigkeit von Übergaben
und Lokalisierungsaktualisierungen zu detektieren und daraufhin
entsprechend zu agieren.
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Die
vorliegende Erfindung verbessert die bekannte Lösung, indem während einer
bestimmten Zeitdauer (eine Zeitdauer, um den Kontext am Leben zu
halten) der mobile Kontext am Leben erhalten wird, nachdem sich
das Mobilfunkendgerät
aus dem nicht lizenzierten Zugangsnetz abgemeldet hat. Eine weitere
Verbesserung wird erreicht, indem es der Zugangsnetzsteuereinheit
erlaubt wird, den Wert des Zugangsnetzneuwahlzeitgebers zu verändern, wenn sich
das Mobilfunkendgerät
erneut anmeldet.
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Etwas
weiter in Einzelheiten, wenn sich ein Mobilfunkendgerät zum ersten
Mal in dem nicht lizenzierten Funkzugangsnetz anmeldet, wird der
Kontext erzeugt und ein anfänglicher
Wert des Zugangsnetzneuwahlzeitgebers wird in der Zugangsnetzsteuereinheit
eingestellt. Dieser Wert wird in einer Anmeldungsakzeptierungsnachricht
an das Mobilfunkendgerät
bzw. die mobile Station gesendet. Wenn sich das Mobilfunkendgerät abmeldet,
wird in der Zugangsnetzsteuereinheit der Kontext beibehalten und es
wird eine Zeitüberwachung,
ein den Kontext am Leben erhaltender Zeitgeber, gestartet. Der Wert
des den Kontext am Leben erhaltenden Zeitgebers ist immer größer als
der Wert des Zugangsnetzneuwahlzeitgebers. Wenn das Mobilfunkendgerät sich nicht wieder
angemeldet hat, wenn der den Kontext am Leben erhaltende Zeitgeber
abläuft,
wird der Kontext in der Zugangsnetzsteuereinheit gelöscht. Wenn
sich das Mobilfunkendgerät
wieder anmeldet, wenn der Kontext immer noch besteht, dann wird
die Zugangsnetzsteuereinheit den den Kontext am Leben erhaltenden
Zeitgeber stoppen. In einer weiteren Verbesserung wird die Zugangsnetzsteuereinheit
einen neuen Wert einstellen (beispielsweise einen größeren Wert)
für den
Zugangsnetzneuwahlzeitgeber. Dieser neue Zeitgeberwert wird in der
gleichen Weise wie der anfängliche
Wert in der Registrierungsakzeptierungsnachricht an das Mobilfunkendgerät gesendet.
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Das
erfinderische Konzept funktioniert sowohl für Abmeldungen im aktiven Modus
(d. h. für Übertragung)
als auch in einem Leerlaufmodus (d. h. in Situationen von Roaming
und Positionsaktualisierung).
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, die Häufigkeit
von Übergaben
und Lokalisierungsaktualisierungen zwischen verschiedenen Netzwerken
zu verringern und dabei die Signalisierungs- und Verarbeitungslast
in den betroffenen Elementen des Netzwerks zu verringern. Diese
Aufgabe wird durch die Inhalte der unabhängigen Ansprüche 1 und
6 gelöst.
Bevorzugte Ausführungsformen
sind in den abhängigen
Ansprüchen
definiert.
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Der
hauptsächliche
Vorteil der Erfindung ist, dass die Zugangsnetzsteuereinheit einen
Verlauf beibehalten kann und bezüglich
einer ungewünschten hohen
Häufigkeit
von Anmeldungen und Abmeldungen daraufhin agieren kann. Durch Verändern der Zeitdauer,
während
der es dem Mobilfunkendgerät nicht
erlaubt ist, sich anzumelden, kann der "Ping-Pong" Effekt zwischen Zellen weiter verringert werden.
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Ein
anderer Vorteil ist, dass die Erfindung mit bestehenden, nicht lizenzierten
Funkschnittstellen kompatibel ist, weil die Mobilfunkstation von
der Zugangsnetzsteuereinheit wie vorher empfangenen Wert des Zugangsnetzneuwahlzeitgebers
speichert und daraufhin zu agieren.
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Die
Erfindung wird nun in größerer Ausführlichkeit
und anhand bevorzugter Ausführungsformen und
mit Verweis auf die beigefügten
Zeichnungen beschrieben.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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1 ist
ein Blockdiagramm, das ein Mobilfunkkommunikationsnetzwerk beschreibt,
das Netzwerkelemente eines nicht lizenzierten Funkzugangsnetzes
aus einem herkömmlichen
zellulären
Netzwerk einschließlich
eines herkömmlichen
Funkzugangsnetzes mit einbezieht.
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2 ist
ein Blockdiagramm, das ein Mobilfunkkommunikationsnetzwerk beschreibt,
das Netzwerkelemente aus zwei nicht lizenzierten Funkzugangsnetzen
mit einbezieht.
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3 ist
ein Ablaufdiagramm, das den Anmeldungsvorgang für ein Mobilfunkendgerät in einem nicht
lizenzierten Zugangsnetz gemäß dem erfinderischen
Konzept beschreibt.
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4 ist
ein Blockdiagramm, das die mit aufgenommenen Netzwerkelemente und
den relevanten Informationsfluss zwischen diesen Netzwerkelementen
in einer Ausführungsform
der Erfindung beschreibt.
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5 und 6 sind
Tabellen, die einige Beispiele von verschiedenen Schemata des Zugangsnetzneuwahlzeitgebers,
die in dem Anmeldungsvorgang eingesetzt werden können, beschreiben.
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7 ist
ein Blockdiagramm, das eine Ausführungsform
davon beschreibt, wie die verschiedenen Schemata des Zeitgebers
in der Zugangssteuereinheit implementiert sind.
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Ausführliche Beschreibung der Ausführungsformen
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Das
Blockdiagramm in 1 stellt die Netzwerkelemente
von zwei Mobilfunkkommunikationsnetzen dar, von denen eines ein
herkömmliches
Mobilfunktelekommunikationsnetz 100, 120 ist und
das andere ein nicht lizenziertes Funkzugangsnetz 110 ist.
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Das
herkömmliche
(lizenzierte) Mobilfunktelekommunikationsnetz (wie etwa ein GSM
Netz) ist in einen Netzkernbereich 100 und einen herkömmlichen
Zugangsnetzbereich 120 unterteilt. Der Zugangsnetzbereich 120 ist
mit einer MSC (Mobilvermittlungszentrale, Englisch: Mobil Switching
Center) 101 und einem SGSN (dem GPRS dienenden Stützknoten,
Englisch: Serving GPRS Support Node) 102 in dem Netzkernbereich 100 verbunden.
Der Zugangsnetzbereich 120 wird auch BSS, Basisstationssystem,
genannt und ist in zwei Einheiten unter teilt, eine BSC Basisstationsteuereinheit
(Englisch: Base Station Controller) 122 und einen BTS,
Basis-Sende-/Empfangsgerät-System
(Englisch: Base Transceiver System) 121.
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Das
nicht lizenzierte Funkzugangsnetz 110 ist mit einem MSC 104 und
einem SGSN 103 in dem Netzkernbereich 100 in der
gleichen Weise wie das BSS 120 verbunden. Das MSC 101 und
das MSC 104 könnten
entweder verschiedene MSCs oder ein und dasselbe sein, genauso wie
SGSN 102 und SGSN 103 entweder verschiedene SGSN's oder ein und dasselbe
sein könnten.
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Das
nicht lizenzierte Funkzugangsnetz 110 ist ferner in eine
Zugangsnetzsteuereinheit (oder unter Benutzung des Ausdrucks nach
dem UMA Standard: UNC, UMA Network Controller, übersetzt: UMA Netzsteuereinheit) 113,
ein Breitbandnetzwerk 112 und eine oder mehrere AP, Access
Points (übersetzt: Zugangspunkte) 111, 114.
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Die
Zugangsnetzsteuereinheit 113 erscheint dem Netzkernbereich 100 in
der gleichen Weise wie das BSS 120 so, als ob es eine BSS
ist.
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Der
Zugangspunkt 111 stellt die Funkverbindung mit einem Mobilfunkendgerät 130 unter
Benutzung eines nicht lizenzierten Funkspektrums bereit. Die Funkverbindung
könnte
beispielsweise Technologien wie etwa DECT, Bluetooth oder drahtlose LAN's (IEEE 802.11 usw.)
einsetzen.
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Das
Breitbandnetz 112 stellt eine Verbindungsfähigkeit
zwischen der Zugangsnetzsteuereinheit 113 und dem Zugangspunkt 111 bereit,
und kann beispielsweise auf IP, ATM oder anderen Breitbandtechnologien
basiert sein.
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Das
Mobilfunkendgerät 130 enthält einen Mehrfachmodus-Funk,
der beispielsweise sowohl ein herkömmliches, zelluläres Funkspektrum
als auch ein nicht lizenziertes Funkspektrum unterstützt. Das Mobilfunkendgerät 130 weist
die Fähigkeit
auf, zwischen dem BTS 121 und dem Zugangspunkt 111 zu vermitteln.
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Die
Funküberdeckung
eines Sende-/Empfangsgeräts
in einem Mobilfunknetzwerk ist auch bekannt als eine Zelle. Eine
Zelle 125 veranschaulicht die Funküberdeckung des Sendeempfangsgeräts im BTS 121 und
eine Zelle 115 veranschaulicht die Funküberdeckung des Sende-/Empfangsgeräts in dem
Zugangspunkt 111.
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf die Situation, wenn das Mobilfunkendgerät 130 innerhalb
eines Gebiets oder in dichter Nähe
zu einem Gebiet 140, das von beiden Zellen 115 und 125 überdeckt
wird, umherstreift.
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Die
Erfindung ist auch auf eine Situation anwendbar, die eine Vielzahl
von verschiedenen, nicht lizenzierten Funkzugangsnetzen mit einbezieht.
In 2 streift das Mobilfunkendgerät 130 in oder nahe an
einem Gebiet 240 umher, das von der Zelle 115 und
einer Zelle 225 überdeckt
wird. Die letztere gehört
zu einem nicht lizenzierten Funkzugangsnetz 220. Die beiden
nicht lizenzierten Funkzugangsnetze sind hier mit demselben MSC 103 und
SGSN 104 verbunden, dies ist jedoch keine notwendige Bedingung
für die
Implementierung der Erfindung.
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Gemeinsam
ist den beiden Situationen, dass wenn sich das Mobilfunkendgerät 130 bei
dem nicht lizenzierten Funkzugangsnetz 110 anmeldet, es
eine Anmeldungsanforderungsnachricht RR (Englisch: Register Request)
an die Zugangsnetzsteuereinheit 113 sendet. Wenn er nicht
bereits erzeugt ist, erzeugt die Zugangsnetzsteuereinheit 113 einen
mobilen Kontext CT und sendet eine Registrierungsakzeptierungsnachricht
RA (Englisch: Register Accept) zu dem Mobilfunkendgerät 130.
Die Registrierungsakzeptierungsnachricht RA enthält u. a. einen Wert eines Zugangsnetzneuwahlzeitgebers
T1, der in dem Mobilfunkendgerät 130 gespeichert
werden wird. Wenn sich das Mobilfunkendgerät 130 aus dem nicht lizenzierten
Funkzugangsnetz 110 abmeldet, sendet es eine Abmeldungsnachricht
DR (Englisch: Deregister) an die Zugangsnetzsteuereinheit 113.
In der letzteren ist ein Wert eines den Kontext am Leben erhaltenden
Zeitgebers T2, dessen Funktion unten erläutert wird, gespeichert.
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Ein
Verfahren zum Anmelden des Mobilfunkendgeräts 130 gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird in Zusammenhang mit den 3a, b, c beschrieben. In 3a empfängt die
Zugangsnetzsteuereinheit 113 eine Registrierungsanforderungsnachricht
RR von dem Mobilfunkendgerät
in einem Schritt 301. In einem Schritt 302 wird
eine Überprüfung ausgeführt, ob
der Kontext CT bereits innerhalb der Zugangsnetzsteuereinheit 113 erzeugt
ist. Wenn nicht, wird in einem Schritt 303 in einer Alternative „Nein" der Kontext CT erzeugt.
Die Zugangsnetzsteuereinheit 113 setzt auch einen Anfangswert
des Zugangsnetzneuwahlzeitgebers T1, Schritt 304, und sendet
in einem Schritt 307 den Wert in der Anmeldungsakzeptierungsnachricht
RA an das mobile Funkendgerät 130.
Wenn die Erfindung in Bezug auf UMA Spezifikationen angewendet wird,
kann der Zeitgeber T1 dem Zeitgeber TU3910 entsprechen.
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In 3b, wenn sich in einem Schritt 308 das
Mobilfunkendgerät 130 von
der Zugangsnetzsteuereinheit 113 abmeldet (Nachricht DR)
wird in einem Schritt 309 der Kontext CT beibehalten und
in einem Schritt 310 wird der den Kontext am Leben erhaltende
Zeitgeber T2 in der Zugangsnetzsteuereinheit 113 gestartet.
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In 3a, wenn der Kontext CT bereits erzeugt
war, wenn sich das Mobilfunkendgerät 130 in dem Schritt 301 anmeldet,
dann stoppt in einem Schritt 305 die Zugangsnetzsteuereinheit 113 den den
Kontext am Leben erhaltenden Zeitgeber T2 und setzt in einem Schritt 306 einen
neuen Wert des Zugangsnetzneuwahlzeitgebers T1. Dieser neue Wert wird
im Schritt 307 in der Registrierungsakzeptierungsnachricht
RA an das Mobilfunkendgerät 130 gesendet.
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In 3c, wenn sich das Mobilfunkendgerät 130 von
der Zugangsnetzsteuereinheit 113 abgemeldet hat und sich
nicht wieder anmeldet, bevor der den Kontext am Leben erhaltende
Zeitgeber T2 abläuft, Schritt 311,
dann wird in einem Schritt 312 der Kontext CT in der Zugangsnetzsteuereinheit 113 gelöscht. In
diesem Stadium wird der oben beschriebene Vorgang insgesamt noch
einmal gestartet, wenn sich das Mobilfunkendgerät 130 in dem Schritt 301 anmeldet.
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Die
Werte des Zugangsnetzneuwahlzeitgebers T1 und des den Kontext am
Leben erhaltenden Zeitgebers T2 können nach bestimmten Schemata verwendet
werden. In einer vereinfachten Ausführungsform kann der Wert des
Zugangsnetzesneuwahlzeitgebers T1 beispielsweise jedes Mal inkrementiert
werden, wenn sich das Mobilfunkendgerät 130 bei den nicht
lizenzierten Funkzugangsnetzen anmeldet. Dies kann in der Zugangsnetzsteuereinheit 113 durch
Verwendung einer Zählervariablen
implementiert werden. Diese Zählervariable
wird mit einem festen Wert für
eine jeweilige Anmeldungsgelegenheit inkrementiert und der Wert
des Zugangsnetzesneuwahlzeitgebers T1 wird auf diesen inkrementierten
Wert eingestellt.
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Jedoch
werden die Zeitgeberwerte in einer flexibleren Ausführungsform
nach einem Schema eingestellt, das aus einer oder mehreren Tabellen
mit in der Zugangsnetzsteuereinheit 113 gespeicherten Zeitgeberwerten
besteht. Diese Tabellen sind in den 5 und 6 weiter
ausgeführt
und erläutert.
Den beiden Ausführungsformen
ist gemeinsam, dass der Wert des Zugangsnetzesneuwahlzeitgebers
T1 immer kleiner ist als der Wert des am Leben erhaltenden Zeitgebers
T2.
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Der
oben beschriebene Anmeldungsvorgang erlaubt eine Situation, wo ein
und dasselbe Mobilfunkendgerät
eine Vielzahl von gleichzeitigen Kontexten in verschiedenen Netzwerksteuereinheiten
aufweist. Mit Verweis auf 2 könnte dasselbe
Mobilfunkendgerät 130 beispielsweise
gleichzeitige Kontexte sowohl in der Zugangssteuereinheit 113 als
auch in einer Zugangssteuereinheit 223 aufweisen.
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In 1 und 2 ist
es auch möglich,
dass mehrere Zugangspunkte 111, 114 mit derselben
Zugangsnetzsteuereinheit 113 verbunden sind. In diesem
Fall überdeckt
ein jeweiliger Zugangspunkt 111, 114 seine eigene
Zelle. Die Übergabe
zwischen diesen Zellen wird in einer niedrigeren Schicht der Funkschnittstelle
ausgeführt
und interferiert nicht mit dem nach der vorliegenden Erfindung beschriebenen
Registrierungsvorgang. Die Zugangsnetzsteuereinheit 113 wird
jedoch von dem Mobilfunkendgerät 130 informiert,
wenn es den Zugangspunkt 111, 114 ändert.
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4 beschreibt
ein Beispiel des Informationsflusses zwischen dem Mobilfunkendgerät 130 und
der Zugangsnetzsteuereinheit (UNC) 113. Wenn das Mobilfunkendgerät 130 bestimmt,
dass es sich in dem nicht lizenzierten Mobilfunkzugangsnetz anmelden
sollte, sendet es eine Registrierungsanforderungsnachricht RR1 an
die Zugangsnetzsteuereinheit 113. Unter der Annahme, dass
kein Kontext CT erzeugt ist, erzeugt die Zugangsnetzsteuereinheit 113 einen
derartigen Kontext CT und sendet in einer Registrierungsakzeptierungsnachricht
RA1 einen Anfangswert (30 Sekunden) für den Zugangsnetzneuwahlzeitgeber
T1 an das Mobilfunkendgerät 130. Wenn
das Mobilfunkendgerät 130 in
einem Schritt 401 be stimmt, dass es das nicht lizenzierte
Mobilfunkzugangsnetz verlassen sollte, sendet es eine Abmeldungsnachricht
DR an die Zugangsnetzsteuereinheit 113. Im Schritt 402 behält die Zugangsnetzsteuereinheit 113 den
Kontext CT bei und startet einen den Kontext am Leben erhaltenden
Zeitgeber T2. Dem Mobilfunkendgerät 130 wird es nicht
erlaubt, sich wieder anzumelden, bis in einem Schritt 403 der Zugangsnetzneuwahlzeitgeber
T1 abläuft.
Wenn das Mobilfunkendgerät 130 wiederum
bestimmt, dass es sich in dem nicht lizenzierten Mobilfunkzugangsnetz anmelden
sollte, dann sendet es eine neue Anmeldungsanforderungsnachricht
RR2 an die Zugangsnetzsteuereinheit 113. Wenn der Kontext
CT immer noch besteht, wird die Zugangsnetzsteuereinheit 113 in
einer Registrierungsakzeptierungsnachricht RA2 einen neuen Wert
(60 Sekunden) des Zugangsnetzneuwahlzeitgebers T1 an das Mobilfunkendgerät 130 senden.
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Eine
beliebige Anzahl von verschiedenen Schemata zum Einstellen des Zugangsnetzneuwahlzeigebers
T1 und des dem am Leben erhaltenden Zeitgebers T2 sind möglich und
in den Tabellen in den 5 bzw. 6 werden
zwei Beispiele gefunden. Für
eine jeweilige Anmeldungsgelegenheit 501 gibt es einen
entsprechenden Zeitgeberwert 502, und für eine jeweilige Anmeldungsgelegenheit 601 gibt
es einen entsprechenden Zeitgeberwert 602. Um den richtigen
Zeitgeberwert für
eine jeweilige Anmeldungsgelegenheit anzuzeigen, wird ein entsprechender
Zähler
in der Zugangsnetzsteuereinheit 113 implementiert. Der
Zähler
wird bei einer jeweiligen neuen Anmeldungsgelegenheit 501, 601 inkrementiert.
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In 5 wird
der den am Leben erhaltende Zeitgeber T2 auf 500 Sekunden eingestellt
und der anfängliche
Wert des Zugangsnetzneuwahlzeitgebers T1 wird auf 30 Sekunden eingestellt.
Für eine
jeweilige neue Registrierungsgelegenheit, während der der Kontext besteht,
wird ein jeweiliger nachfolgender Zeitgeberwert proportional erhöht, indem
der vor hergehende Wert mit zwei multipliziert wird bis er den Wert
480 Sekunden erreicht.
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In 6 wird
angenommen, dass der den am Leben erhaltende Zeitgeber T2 auf 250
Sekunden eingestellt ist. Der anfängliche Zeitgeberwert des Zugangsnetzneuwahlzeitgebers
T1 wird auf 30 Sekunden eingestellt. Für die beiden nachfolgenden Registrierungsgelegenheiten
sind die Zeitgeberwerte immer noch auf 30 Sekunden eingestellt,
für eine
jeweilige nachfolgende Anmeldungsgelegenheit wird der Zeitgeberwert
jedoch um 30 Sekunden inkrementiert bis er den Wert 240 Sekunden
erreicht.
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Durch
Benutzung dieser flexiblen Schemata kann der "Ping-Pong" Effekt zwischen
verschiedenen Zellen weiter verringert werden, weil die Schemata abgeändert werden
können,
um die Zeitgeberwerte fein einzustellen zum Einpassen in verschiedene
Installationen. Eine jeweilige Zugangsnetzsteuereinheit 113 könnte, falls
erforderlich, individuelle Schemata für diese bestimmte Zugangsnetzsteuereinheit aufweisen,.
Es ist auch möglich,
dass die Zugangsnetzsteuereinheit 113 mehrere Schemata
speichert, die jeweils mit derjenigen Zelle gekoppelt sind, die das
Mobilfunkendgerät
als letztes besucht hat, oder die mit dem aktuell benutzten Zugangspunkt
gekoppelt ist. Die UMA Spezifikation umfasst, dass die Identität dieser
Zellen und Zugangspunkte von dem Mobilfunkendgerät 113 in dem Anmeldungsvorgang an
die Zugangsnetzsteuereinheit 113 kommuniziert werden.
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Wenn
die Zeitgeberwerte in diesen Schemata eingestellt werden, ist es
wiederum wichtig, dass der Wert des Zugangsnetzneuwahlzeitgebers T1
immer auf einen Wert eingestellt ist, der kleiner als der Wert des
den am Leben erhaltenden Zeitgebers T2 ist. Es könnte auch erforderlich sein,
andere Zeitgeber zu berücksichtigen,
die in dem nicht lizenzierten Funkzugangsnetz 110 benutzt
werden und hier nicht genannt sind.
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In
einer Ausführungsform
der Erfindung können
die Schemata eingestellt und verändert
werden von einem Betriebs- und Wartungszentrum OMC (Englisch: Operation
and Maintenance Center). 7 ist ein Blockdiagramm, das
die Zugangsnetzsteuereinheit 113, eine Netzwerkmanagementschnittstelle 730 und
ein Betriebs- und Wartungszentrum 720 beschreibt. Die Zugangsnetzsteuereinheit 113 ist
mit dem Betriebs- und Wartungszentrum 720 durch die Netzwerkmanagementschnittstelle 730 verbunden.
In der Zugangsnetzsteuereinheit 113 sind in einem Speicherbereich 711 ein
Schema 710 von Werten des Zugangsnetzneuwahlzeitgebers
T1 und des den am Leben erhaltenden Zeitgebers T2 gespeichert. Für ein jeweiliges
Schema 710 ist auch eine entsprechende, in dem Speicherbereich 711 gespeicherte
Zählervariable 709.
Die Zählervariable 709 wird
verwendet, um die Position des aktuellen Werts des Zugangsneuwahlzeitgebers
T1 anzuzeigen und wird bei einer jeweiligen, neuen Anmeldungsgelegenheit
inkrementiert. Der Speicherbereich 711 ist ferner durch
einen Prozessor 712 zugänglich.
Aus dem Betriebs- und Wartungszentrum 720 ist es möglich, auf
den Prozessor 712 und den Speicherbereich 711 zuzugreifen,
und dabei ist es möglich,
den Inhalt des das Schema 710 enthaltenden Speicherbereichs 711 einzustellen
und zu verändern.