-
Die
Erfindung betrifft eine Faser oder einen Faden, insbesondere eine
bzw. einen solchen, welche(r) für
eine Einfügung
in einen Stoff oder ein Kleidungsstück geeignet ist, zu dem Zweck,
optisch erkennbare Effekte darin zu erzeugen.
-
Es
sind verschiedene Verfahren zur Herstellung von die Farbe wechselnden
oder Licht emittierenden Fasern bekannt.
-
Ein
bekanntes Verfahren verwendet perforierte optische Fasern, welche
Licht durch Perforationen "entweichen" lassen, wenn Licht
in ein Ende der Faser eingespeist wird.
-
Andere
bekannte Verfahren beruhen auf der Verwendung eines elektroluminophoren
Materials, welches unter dem Einfluss eines elektrischen Feldes
Licht emittiert. Ein solches Verfahren ist in der britischen Patentanmeldung
Nr.
GB 2 273 606 und der
internationalen Patentanmeldung Nr.
WO 97/15939 beschrieben.
Das bei solchen Verfahren verwendete elektrische Feld wird erzeugt,
indem mindestens zwei Elektrodenschichten in einer Faser integriert
werden.
-
Ein
Problem bei diesen existierenden Verfahren ist, dass es erforderlich
ist, eine hohe Spannung an die Fasern anzulegen, um eine Farbänderung
oder einen anderen optisch erkennbaren Effekt zu erzielen.
-
Eine
bekannte Faser, die ein polymer-dispergiertes Flüssigkristallmaterial umfasst,
wird in
US 6096666 offenbart,
welches die Basis des Oberbegriffes der Ansprüche 1 und 17 bildet.
-
Eine
weitere bekannte Anordnung einer existierenden Faser ist in 1 dargestellt. Die Faser 1 besteht
aus einem zylindrischen leitenden Kern 2, der von aufeinanderfolgenden äußeren Schichten 3 bis 5 umgeben
ist. Der Kern ist normalerweise aus Metalldraht, z. B. Kupferdraht,
hergestellt und fungiert als eine innere Elektrode oder ein Heizelement. Die
elektrooptische Substanz 3 bildet eine Schicht um den Kern 2 herum
und ist zwischen dem Kern 2 und einer äußeren Elektrodenschicht 4 angeordnet. Wie
in 1a dargestellt, kann die Faser optional eine äußere Ummantelung 5 aufweisen,
welche wenigstens teilweise lichtdurchlässig ist.
-
Ein
Problem bei existierenden Faseranordnungen ist, dass die äußere Elektrodenschicht 4 normalerweise
durch Prozesse der Dünnschichtabscheidung
hergestellt wird, welche komplex und mühevoll sein können. Außerdem ist
der Erfolg des Abscheidungsprozesses weitgehend von den mechanischen
Eigenschaften der tragenden elektrooptischen Substanz 3 abhängig, wodurch
die Anzahl möglicher Kombinationen
von Substanzen begrenzt wird. Zum Beispiel ist die Abscheidung einer äußeren Elektrode 4,
die eine Schicht aus einer flüssigen
oder gelartigen elektrooptischen Substanz bedeckt, in der Praxis äußerst schwer
zu realisieren.
-
Die
optischen Eigenschaften der elektrooptischen Substanz werden im
Allgemeinen durch eine äußere Anregung
wie etwa Wärme,
Strom oder ein elektrisches Feld verändert. Infolge der vorhandenen Elektrodenschichten
der Faser weisen elektrische Felder 6 in der Faser eine
radiale Topologie auf, d. h. die Feldlinien verlaufen zwischen den
Elektrodenschichten 2, 4 senkrecht zum Kern 2 der
Faser 1. Dies ist in 1b dargestellt,
in der zu erkennen ist, dass die elektrischen Feldlinien 6 durch
die Schicht 3 aus der elektrooptischen Substanz hindurch
in radialen Richtungen bezüglich
des Kerns 2 verlaufen.
-
Ein
anderes Problem bei bekannten Fasern ist, dass eine radiale Topologie
des elektrischen Feldes innerhalb der Fasern eine Begrenzung der
Anzahl der elektrooptischen Schaltprinzipien bewirkt, welche innerhalb
der elektrooptischen Substanz möglich
sind. Dies wiederum bestimmt die Änderungen bei optischen Effekten,
die innerhalb einer bestimmten Faser erzielbar sind. Existierende
Fasern müssen
daher immer ausgeklügeltere
Elektrodenschichten verwenden, um die Anzahl möglicher Schaltprinzipien zu
erhöhen.
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft insbesondere das Gebiet der intelligenten
Kleidung (Wearable Electronics). Dieses Gebiet hat das Ziel, spezifische Funktionen,
wie etwa Abfühlen,
Betätigen,
Emittieren von Licht und Wechseln der Farbe, in Kleidungsstücke zu integrieren.
Insbesondere ist es wünschenswert,
in der Lage zu sein, Farbwechseleigenschaften in Textilien zur Herstellung
von Kleidungsstücken, Einrichtungsgegenständen usw.
zu integrieren. Eine solche Technologie könnte verwendet werden, um Wearable
Displays (in Kleidung integrierte Displays) und Wearable Indicators (in
Kleidung integrierte Anzeigevorrichtungen) herzustellen, und auch,
um einfach einen Wechsel einer Farbe oder eines Musters von Textilien
aus ästhetischen
Gründen
zu bewirken.
-
Es
ist bekannt, ein Wearable Display durch Verflechten von leitenden
Fasern und elektrooptische Substanzen enthaltenden Fasern herzustellen.
Ein Problem bei solchen Displays ist, dass der lichtemittierende
Effekt nicht in eine einzelne Faser integriert ist. Das bedeutet,
dass der Effekt nicht gleichmäßig in dem
gesamten Kleidungsstück
oder anderen Gegenstand, der aus den Fasern hergestellt ist, vorhanden
ist. Außerdem
ist es notwendig, entweder zwei Mengen von miteinander verflochtenen
Fasern zu verwenden, die leitende Elemente enthalten, oder zusätzliche
leitende Schichten, die auf die gewebte Struktur aufgebracht werden.
-
Eine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Faser oder einen
Faden bereitzustellen, bei welcher bzw. bei welchem die sich optisch ändernde Funktion
in die einzelne Faser oder den einzelnen Faden integriert ist, und
wobei die Änderung
des Aussehens der Faser oder des Fadens aktiv gesteuert werden kann.
-
Eine
andere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Faser oder
einen Faden bereitzustellen, bei welcher bzw. bei welchem die Änderung des
Aussehens der Faser oder des Fadens durch eine einzige Elektrodenschicht
aktiv gesteuert werden kann.
-
Eine
weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Faser oder
einen Faden bereitzustellen, die bzw. der eine nichtradiale Topologie
des elektrischen Feldes in der Faser oder dem Faden aufweist.
-
Eine
weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Stoff aus
einer Faser oder einem Faden gemäß der vorliegenden
Erfindung zu schaffen, wobei dieser Stoff verwendet werden kann,
um zum Beispiel Kleidungsstücke
oder Möbel
herzustellen.
-
Einige
dieser oder alle diese Aufgaben können durch Ausführungsformen
der Erfindung gelöst werden,
die hier beschrieben werden.
-
Gemäß einem
Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Faden oder eine Faser
bereitgestellt, wie in Anspruch 1 definiert.
-
Gemäß einem
weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Faden oder eine
Faser bereitgestellt, wie in Anspruch 17 definiert.
-
Andere
bevorzugte und vorteilhafte Merkmale werden aus den abhängigen Ansprüchen 2 bis
16 und 18 bis 36 ersichtlich.
-
Die
Erfindung betrifft außerdem
ein Kleidungsstück
oder ein Textil, das aus einer Vielzahl von Fasern oder Fäden gemäß einem
der vorhergehenden Ansprüche
hergestellt ist.
-
Im
Folgenden werden Ausführungsformen der
vorliegenden Erfindung beispielhaft und unter Bezugnahme auf die
beigefügten
Zeichnungen beschrieben. Es zeigen:
-
die 1a und 1b perspektivische Schnittdarstellungen
von Fasern, die nach dem Stand der Technik bekannt sind;
-
2 eine
schematische Schnittdarstellung einer ersten Ausführungsform
einer Faser gemäß der vorliegenden
Erfindung;
-
die 3a und 3b perspektivische Schnittdarstellungen
einer Faser, die zwei unterschiedliche Elektrodenanordnungen gemäß bevorzugten
Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung veranschaulichen;
-
die 3c und 3d perspektivische Schnittdarstellungen
von Fasern, welche eine Topologie eines elektrischen Feldes gemäß bevorzugten Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung veranschaulichen;
-
die 4a und 4b schematische
Darstellungen, die zwei unterschiedliche Elektrodenanordnungen gemäß bevorzugten
Ausführungsformen der
vorliegenden Erfindung veranschaulichen;
-
die 5a, 5b und 5c schematische
Darstellungen, die drei unterschiedliche Elektrodenanordnungen gemäß bevorzugten
Ausfürungsformen
der vorliegenden Erfindung veranschaulichen;
-
6 eine
schematische Darstellung einer weiteren Elektrodenanordnung gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung;
-
die 7a und 7b schematische Schnittdarstellungen
einer zweiten und einer dritten Ausführungsform einer Faser gemäß der vorliegenden
Erfindung.
-
Es
wird zunächst
auf 2 Bezug genommen; eine Faser gemäß der vorliegenden
Erfindung ist allgemein mit dem Bezugszeichen 10 bezeichnet. Die
Faser 10 umfasst einen länglichen Kern 11,
der vorzugsweise aus einem elektrisch isolierenden Material hergestellt
ist, wobei der Kern eine Kernachse aufweist. Bei bevorzugten Ausführungsformen
hat der Kern 11 eine im Wesentlichen zylindrische Form und
kann aus einer nichtleitenden flexiblen Polymerfaser hergestellt
sein. Zu den Beispielen geeigneter Polymerfasern gehören unter
anderem Polyester, Polyamide, Polyacryle, Polypropylene, Polymere
auf Vinylbasis, Wolle, Seide, Flachs, Hanf, Leinen, Jute, Fasern
auf der Basis von Kunstseide, Fasern auf der Basis von Celluloseacetat
und Baumwolle.
-
Bei
einigen bevorzugten Ausführungsformen kann
der Kern 11 unmittelbar mit einer Sperrschicht (nicht dargestellt)
beschichtet sein, um das Material des Kerns 11 während nachfolgender
Schritte des Verfahrens zur Herstellung der Faser zu schützen. Insbesondere
kann die Sperrschicht so gewählt
sein, dass sie vorzugsweise gegen chemische Ätzmittel beständig ist.
Im weiteren Text sind Bezugnahmen auf "Kern" so
zu verstehen, dass dieser Begriff den Kern mit oder ohne eine Sperrschicht
beinhaltet.
-
Bei
einer weiteren Ausführungsform
kann der Kern 11 aus einem leitenden Material, z. B. Gold, Silber
oder Kupfer, geformt werden, welches danach unmittelbar mit einer
isolierenden Schicht überzogen wird.
-
Ein
Vorteil der Verwendung von Polymerfasern ist, dass sie jederzeit
verfügbar
sind und mechanische Eigenschaften aufweisen, welche so angepasst
werden können,
dass sie für
die speziellen Anforderungen an die Faser geeignet sind, z. B. im
Hinblick auf Festigkeit und Biegsamkeit. Dies steht im Gegensatz
zu leitenden Metalldrähten,
welche nur einen begrenzten Bereich von mechanischen Eigenschaften
aufweisen. Die Verwendung eines Kernmaterials mit einem umfangreicheren
Bereich möglicher mechanischer
Eigenschaften ist vorteilhaft, da sie einige elektrooptische Substanzen
und Kombinationen davon gestattet, die zuvor nicht als für eine Verwendung
in der Faser 10 geeignet betrachtet wurden.
-
Die
Faser 10 umfasst ferner ein Stimulationsmittel 12 und
eine elektrooptische Substanz 13. Das Stimulationsmittel 12 ist
in der Lage, einen äußeren Reiz
auf die Substanz 13 auszuüben, um einen optisch erkennbaren
Effekt hervorzurufen. Das Stimulationsmittel 12 ist von
elektrischer Natur und in der Lage, ein elektrisches Feld an die
Substanz 13 anzulegen. Die elektrooptische Substanz ist
so gewählt, dass
sie mindestens eine elektrisch modulierbare optische Eigenschaft
aufweist.
-
Bei
bevorzugten Ausführungsformen
umfasst das Stimulationsmittel 12 eine oder mehrere langgestreckte
Stimulationsschichten, die sich in einer im Wesentlichen zur Kernachse
parallelen Richtung erstrecken, wobei die Stimulationsschichten
im Wesentlichen koaxial zum Kern 11 sind und bei verschiedenen
Radien bezüglich
der Kernachse angeordnet sind. Vorzugsweise umfasst das Stimulationsmittel 12 ferner
eine oder mehrere Substanzschichten, die jeweils die elektrooptische
Substanz 13 enthalten. Dabei erstreckt sich jede Substanzschicht
in einer im Wesentlichen zur Kernachse parallelen Richtung, wobei
die Substanzschichten im Wesentlichen koaxial zum Kern 11 und
jeweils mit mindestens einer Stimulationsschicht gekoppelt sind.
-
Bei
bevorzugten Ausführungsformen
umgeben eine Stimulationsschicht und eine Substanzschicht wenigstens
einen Abschnitt des Kerns 11. Am besten ist eine Stimulationsschicht
zwischen dem Kern 11 und einer Substanzschicht 13 angeordnet.
-
Bei
anderen bevorzugten Ausführungsformen
kann die Substanzschicht zwischen dem Kern 11 und einer
Stimulationsschicht 12, welche wenigstens teilweise lichtdurchlässig ist,
angeordnet sein.
-
Es
ist zu beachten, dass, obwohl die bevorzugten Ausführungsformen
eine Faser 10 betreffen, die eine im Wesentlichen zylindrische
Form aufweist, dies keine Einschränkung darstellen soll, und
dass die Faser 10 der vorliegenden Erfindung andere geometrische
Querschnitte und Konfigurationen aufweisen kann. Insbesondere kann
die Faser 10 der vorliegenden Erfindung auch die Form einer
flachen oder bandförmigen
Faser haben.
-
Daher
sind hier beliebige Bezugnahmen auf "Faser", "Faden", "Schicht" oder "Kern" nicht so zu verstehen,
dass diese Begriffe auf zylindrische Geometrien begrenzt sind. Außerdem kann
ein "Kern" einer flachen oder
bandförmigen
Faser so verstanden werden, dass er eine Basisschicht beinhaltet.
-
Bei
bevorzugten Ausführungsformen
kann die elektrooptische Substanz 13 hauptsächlich aus einem
herkömmlichen
Flüssigkristallmaterial
mit niedrigem Molekulargewicht und Kombinationen aus Flüssigkristallen
mit niedrigem Molekulargewicht und Polymeren bestehen. Diese Polymere
können
aus flexiblen Polymeren, Seitenketten-Flüssigkristallpolymeren, Hauptketten-Flüssigkristallpolymeren,
isotropen oder anisotropen Netzen, dispergierten Polymerpartikeln
und Kombinationen davon bestehen.
-
Stattdessen
kann die elektrooptische Substanz 13 auch hauptsächlich aus
optional gefärbten kugelförmigen oder
zylindrisch geformten Partikeln bestehen. Die Partikel können optional
eine Ladung tragen und können
in einem Träger
wie etwa einer Flüssigkeit
suspendiert sein. Ferner kann jedes Partikel zusätzliche Subpartikel umfassen,
wie etwa gefärbte
Polymer-Mikrokapseln, die optional in einem zweiten Träger suspendiert
sind. In einem anderen Beispiel können gefärbte Partikel, z. B. Farbstoffe und
Pigmente, verwendet werden, welche in einer wässrigen Lösung dispergiert sind und welche
in Reaktion auf externe Stimuli eine Farbänderung bei reversiblen Volumenphasenübergängen aufweisen (siehe
zum Beispiel "Polymer
gel light-modulation materials imitating pigment cells", Akashi, R. et al., Adv.
Mater., 14 (24), 2002, S. 1808).
-
Bei
noch einer anderen Ausführungsform kann
die elektrooptische Substanz 13 ein beliebiges bekanntes
anorganisches oder organisches elektrolumineszentes Material oder
nicht elektrolumineszentes Trägermaterial,
das elektrolumineszentes Material enthält, sein. Zu den nicht einschränkenden Beispielen
eines solchen Materials gehören
Leuchtstoffe und Leuchtstoff enthaltende Schichten. Insbesondere
sind Beispiele von Leuchtstoffen Halbleiter mit großer Bandlücke, wie
etwa II-VI-Verbindungen, Seltenerdoxide und Oxysulfide sowie Isolatoren.
Vorzugsweise können
II-VI-Materialien verwendet werden, wie etwa ZnS, SrS, dotiert zum
Beispiel, unter anderem, mit Mn, Cu, Eu oder Ce, und ihre jeweiligen Derivate.
Eine andere Alternative ist die Verwendung von organischen (z. B.
organische Leuchtdiodenmaterialien mit kleinen Molekülen oder
oligomere oder polymere organische Leuchtdiodenmaterialien) oder anorganischen
Leuchtdiodenmaterialien.
-
Bei
anderen bevorzugten Ausführungsformen
kann die Faser 10 ferner eine äußere Ummantelung 15 aufweisen,
um die elektrooptische Substanz 13 zu schützen und
um für
zusätzliche
Stabilität und
eine Abstützung
für die
Faser 10 zu sorgen. Vorzugsweise ist die äußere Ummantelung 15 aus
einem nichtleitenden Material hergestellt und ist wenigstens teilweise
lichtdurchlässig.
Zweckmäßigerweise
ist die äußere Ummantelung 15 aus
einem flexiblen Polymer hergestellt.
-
Es
wird erneut auf 2 Bezug genommen; vorzugsweise
umfasst die Faser 10 ferner Distanzmittel 14,
um die Faser 10 in einer vorgegebenen Form zu halten. In
Abhängigkeit
von der Art der elektrooptischen Substanz 13 kann es vorteilhaft
sein, Distanzelemente 14 in die Faser oder den Faden 10 einzufügen, insbesondere
wenn die Substanz 13 eine flüssige oder gelartige Form hat
und daher keine von selbst erhalten bleibende Gestalt aufweist.
-
Die
Distanzmittel 14 sind vorzugsweise aus einem nichtleitenden
Material hergestellt, wie etwa Glas oder Polystyrol, und können die
Form von zum Beispiel langgestreckten Drähten, im Wesentlichen sich
in Umfangsrichtung erstreckenden Drahtringen oder im Wesentlichen
kugelförmigen
Perlen haben.
-
Es
wird auf die 3a und 3b Bezug genommen;
jede Stimulationsschicht umfasst vorzugsweise ein Array von Elektroden 16, 17,
das mehrere Elektrodenpaare umfasst. Die Elektroden sind vorzugsweise
so angeordnet, dass sie ein seitliches elektrisches Feld 18 entweder
in einer Richtung, die im Wesentlichen parallel zur Achse des Kerns 11 ist, oder
in einer Richtung, die sich im Wesentlichen in Umfangsrichtung um
die Kernachse herum erstreckt, wie in 3c bzw. 3d dargestellt,
erzeugen. Bei einigen Ausführungsformen
können
ein oder mehrere Elektrodenarrays so angeordnet sein, dass sie elektrische
Felder erzeugen, welche sich sowohl im Wesentlichen entlang der
Richtung der Kernachse als auch im Wesentlichen in Umfangsrichtung
um die Kernachse erstrecken. Dies steht im Gegensatz zu den herkömmlichen
radialen oder senkrechten elektrischen Feldern, die in existierenden
Fasern verwendet werden (siehe 1b). Das
seitliche elektrische Feld 18 ist im Wesentlichen auf die
Ebene der Elektroden begrenzt, d. h. ein Flächenfeld, welches im Falle
von zylindrischen Geometrien auf eine zylindrische Fläche begrenzt
wäre. Die
lokale effektive Feldstärke
hängt von
der angelegten Spannung, dem Typ und der Mikrostruktur der in der
Faser verwendeten Substanz 13 und vom Abstand von den Elektroden 16, 17 ab.
Normalerweise werden makroskopische Feldstärken im Bereich 0–50 Vmm–1,
jedoch normalerweise 0,5–5
Vmm–1,
für Substanzschichten,
die Flüssigkristall
mit niedrigem Molekulargewicht enthalten, benötigt. Die makroskopische Feldstärke erhöht sich
bei zunehmendem Gehalt an Flüssigkristallen
mit höherem
Molekulargewicht, wie etwa Flüssigkristallpolymeren.
Im Falle von elektrolumineszenten Materialien kann die makroskopische
Feldstärke
wesentlich höher
sein, im Bereich von 0–500
Vmm–1,
jedoch normalerweise 10–250
Vmm–1.
-
Bezugnahmen
auf ein "seitliches
elektrisches Feld", "seitliches Feld" oder "Oberflächenfeld" sind hier so zu
verstehen, dass sie ein beliebiges elektrisches Feld beinhalten,
das Richtungen im Wesentlichen parallel zur Achse des Faserkerns 11 aufweist oder
Richtungen im Wesentlichen entlang des Umfangs um die Kernachse
aufweist, unabhängig von
der Stärke
des Feldes oder irgendwelchen Gradienten im Feld.
-
Ferner
sind im Falle von flachen oder bandförmigen Fasergeometrien (nicht
dargestellt) die mehreren Elektrodenpaare in dem Elektrodenarray so
angeordnet, dass sie ein seitliches elektrisches Feld entweder in
einer Richtung im Wesentlichen parallel zur Achse des Kerns 11 oder
in einer Richtung im Wesentlichen quer zur Kernachse erzeugen, wobei
die Elektrodenpaare in derselben nicht durch die Achse verlaufenden
Ebene angeordnet sind. Das transversale Feld ist daher im Wesentlichen
auf die nicht durch die Achse verlaufende Ebene eingeschränkt und
weist keine radiale Feldkomponente auf, die durch die Kernachse
verläuft.
Daher sind Bezugnahmen auf ein "seitliches
elektrisches Feld", "seitliches Feld" oder "Oberflächenfeld" hier auch so zu
verstehen, dass sie transversale elektrische Oberflächenfelder
in flachen oder bandförmigen
Fasergeometrien beinhalten.
-
Seitliche
Felder 18 innerhalb der Faser 10 sind vorteilhaft,
da sie es ermöglichen,
einige elektrooptische Substanzen 13 und Kombinationen
davon, die bislang als ungeeignet angesehen wurden, in der Faser 10 zu
verwenden. Die Richtung des elektrischen Feldes in der Faser 10 der
vorliegenden Erfindung ermöglicht,
dass elektrooptische Substanzen 13 in der Faser 10 in
einer nicht radialen Richtung (bezüglich des Kerns) elektrisch
stimuliert werden. Dies kann für
einige Flüssigkristallmaterialien
und deren Schaltprinzipien und Elektroluminophore besonders vorteilhaft
sein. Insbesondere profitieren Schaltprinzipien von Flüssigkristallen,
welche ein so genanntes Schaltprinzip in der Ebene (In-Plane Switching)
anwenden, von dieser Konstruktion, siehe zum Beispiel "Principles and characteristics
of electro-optical behaviour with in-plane switching mode", Oh-e, M. et al.,
Proc. of the 15th International Display Research, Japan, 1995, S.
577, und "Single-substrate
liquid-crystal displays by photo-enforced stratification", Penterman et al.,
Nature, 417, 2002, S. 55.
-
Für ein Elektrodenarray,
das mit einer Schicht aus einer elektrooptischen Substanz bedeckt ist,
ist das elektrische Feld dann auf die Ebene des Arrays beschränkt, und
die lokale effektive Feldstärke
hängt von
der angelegten Spannung, dem Typ und der Mikrostruktur der in der
Faser verwendeten Substanz 13 und vom Abstand von den Elektroden 16, 17 ab.
Im Allgemeinen kann im Wesentlichen das gesamte Volumen der Substanz
geschaltet werden, wie zum Beispiel in Flüssigkristall-Displays mit Schaltung
in der Ebene erfolgreich nachgewiesen worden ist, wobei Flüssigkristallschichten
mit einer Schichtdicke von 0–30
mm geschaltet werden (siehe zum Beispiel "Principles and characteristics of electro-optical behaviour
with in-plane switching mode",
Oh-e, M. et al., Proc. of the 15th International Display Research, Japan,
1995, S. 577, und "18.0-in.-Diagonal super-TFTs
with fast response speed of 25 msec", Ohta, M. et al., Digest of Technical
Papers, SID International Symposium, San Jose (USA), 1999, XXX,
S. 86.
-
Außerdem ermöglichen
die seitlichen Felder 18 auch, dass zuvor ungeeignete Schaltprinzipien bei
der elektrooptischen Substanz 13 der Faser 10 verwendet
werden, und führen
somit zu potentiell neuen ästhetischen
und kreativen Effekten im visuellen Erscheinungsbild der Faser 10.
-
Ferner
ist bei herkömmlichen
Schaltprinzipien die exakte Definition des Elektrodenabstands, oder
Zellabstands (Cell Gap), von besonderer Bedeutung, da der Zellabstand
für eine
optimale Modulation des Lichtes manchmal mit einer Genauigkeit von
0,1 mm eingestellt werden muss. Durch Verwendung seitlicher elektrischer
Felder 18 innerhalb der Faser 10 brauchen die
Elektroden 16, 17 nur in einer einzigen im Wesentlichen
dünnen
Schicht (d. h. einer Stimulationsschicht) angeordnet zu werden,
und so ist es nicht mehr erforderlich, eine innere (Kern-)Elektrode
und eine äußere Elektrodenschicht
zu haben, die in einem bestimmten Abstand voneinander in der Faser
gehalten werden. Dies bedeutet, dass eine äußere Elektrodenschicht nicht
erforderlich ist und eine komplexe Schichtung durch Abscheidung
daher vermieden wird.
-
Das
Stimulationsmittel 12 ermöglicht, dass die optischen
Eigenschaften der elektrooptischen Substanz 13 nur über eine
einzige Elektrodenschicht gesteuert werden, und gestattet, dass
die Funktion der optischen Änderung
vollständig
in die Faser 10 integriert ist, mit weniger strengen Spezifikationen bezüglich des
Abstands zwischen den Elektroden, als sie für herkömmliche Schaltprinzipien gewöhnlich erforderlich
sind.
-
Es
wird nochmals auf die 3a und 3b Bezug
genommen; sie zeigen zwei bevorzugte Anordnungen von Elektrodenarrays 16, 17 zur
Verwendung in der Faser 10 der vorliegenden Erfindung.
In 3a weist das Elektrodenarray 16 zwei
Mengen (als schwarz bzw. weiß dargestellt)
von leitenden Elektrodenfingern auf, die in einer ineinander greifenden,
abwechselnden benachbarten Folge angeordnet sind. Das Array 16 ist
in Umfangsrichtung und Längsrichtung
um den Kern 11 der Faser 10 herum angeordnet.
Bei einer alternativen Anordnung in 3b sind
die zwei Mengen von Elektrodenfingern miteinander verschlungen (obwohl
elektrisch voneinander isoliert) und schraubenlinienförmig entlang
der Richtung der Kernachse angeordnet.
-
In
den 4a und 4b sind
zwei bevorzugte Anordnungen von Elektrodenarrays 16a, 16b dargestellt.
Um der Klarheit willen sind diese zweidimensional als eine "ebene" schematische Darstellung
abgebildet, und es ist klar, dass diese je nach Erfordernis um eine
zylindrische oder andere geometrische Fläche herum gewickelt werden
könnte.
In der bevorzugten Anordnung in 4a weisen
die Elektrodenfinger der zwei Mengen von Elektroden 16a1, 16a2 eine
seitliche Abmessung von normalerweise 5–20 mm auf, sind in gleichen
Abständen
von normalerweise 5–50
mm angeordnet und sind von gleicher Länge, die normalerweise nahezu
gleich dem Faserdurchmesser ist, normalerweise von 20 mm bis zu mehreren
mm, wobei die zentralen "Wirbelsäulen" der Elektroden in
Abständen
voneinander angeordnet sind, die wenigstens gleich der Länge der
Finger sind. Bei der alternativen Anordnung in 4b,
die dem Elektrodenarray 16 entspricht, das in 3a dargestellt
ist, sind die "Wirbelsäulen" der Elektroden 16b1 und 16b2 vorzugsweise
so angeordnet, dass sie sich "Rücken an
Rücken" befinden. Vornehmlich wird
die minimale Abmessung irgendeiner Elektrode nur durch das Bearbeitungsverfahren
bestimmt, z. B. Lithographie, und auf diese Weise ist es auch machbar,
Elektroden mit einer seitlichen Abmessung von zum Beispiel 50 nm
herzustellen, doch werden in der Praxis Elektroden mit Abmessungen
wie oben beschrieben bevorzugt, da die Verarbeitung wesentlich einfacher
und kostengünstiger
ist.
-
Selbstverständlich sind
die dargestellten beispielhaften Elektrodenanordnungen 16a, 16b nicht einschränkend, und
es können
auch andere geeignete Konfigurationen, welche seitliche elektrische
Felder erzeugen, in der Faser der vorliegenden Erfindung verwendet
werden.
-
Vorzugsweise
sind die Elektroden 16, 17 von einer Form, die
kammartig verzahnte Elektroden (Interdigitated Electrodes) genannt
wird und welche bekanntlich in einigen flachen 2-dimensionalen Flüssigkristall-Displays
zur Verbesserung des Gesichtswinkels verwendet werden (siehe zum
Beispiel "Principles
and characteristics of electro-optical behaviour with in-plane switching
mode", Oh-e, M.
et al., Proc. of the 15th International Display Research, Japan, 1995,
S. 577).
-
Bei
bevorzugten Ausführungsformen
befindet sich das Array von Elektroden 16, 17 in
Kontakt mit der Außenfläche des
Kerns 11, wobei der Kern 11 als ein Substrat für das Array 16, 17 wirkt.
Die Elektroden können
im Wesentlichen die gesamte Außenfläche des
Kerns 11 oder nur einen Teil der Fläche bedecken, wobei die Stimulationsschicht
normalerweise 20–200
nm dick ist. Es wird erneut auf die 3c und 3d Bezug
genommen; das seitliche elektrische Feld 18 ist im Wesentlichen
auf die Stimulationsschicht begrenzt, welche bei der bevorzugten Ausführungsform
einem Oberflächenfeld
entsprechen würde,
das im Wesentlichen die Außenfläche des
Kerns 11 bedeckt. Das Oberflächenfeld weist dabei im Wesentlichen
keine senkrechten Feldkomponenten auf.
-
Die
Elektroden können
auf verschiedene Weisen hergestellt werden, unter Anwendung von Dünnschicht-Abscheidungsverfahren,
lithographischen Verfahren, Röntgenlithographie,
Teilchenstrahlverfahren und anderen nichtlithographischen Verfahren.
-
Stattdessen
kann bei Ausführungsformen, bei
welchen die Substanz 13 zwischen dem Kern 11 und
einer Stimulationsschicht 12 angeordnet ist, eine Substanzschicht
als ein Substrat für
das Array von Elektroden 16, 17 fungieren. Bei
dieser Ausführungsform
müsste
die Stimulationsschicht mindestens teilweise lichtdurchlässig sein.
-
Das
Elektrodenmaterial kann entweder anorganisch oder organisch sein
und beinhaltet, ist jedoch nicht beschränkt auf Indiumzinnoxid, Gold,
Silber, Kupfer, Platin und ihre Derivate sowie leitende oder halbleitende
Oligomere oder Polymere, z. B. Polyanilin- und Thiophenderivate wie etwa Poly(3,4-ethylendioxythiophen):
PEDT oder PEDOT. Optional können
diese Oligomere oder Polymere Zusatzstoffe enthalten, um die elektrische
und thermische Leitfähigkeit
zu optimieren und die Lebensdauer zu verlängern.
-
Bei
bevorzugten Ausführungsformen
kann das Array von Elektroden 16, 17 optional
mit einer sie überlagernden
Umhüllung
(nicht dargestellt) bedeckt sein. Die Hauptfunktion der Umhüllung ist
vorzugsweise, die Elektroden zu schützen, da diese von Natur aus
sehr fein und empfindlich sind. Die Umhüllung kann jedoch außerdem eine
Nebenfunktion erfüllen, welche
unter anderem die einer Abstandsschicht, einer Haftschicht, einer
Sperrschicht, einer Dicht- oder Abdeckschicht, einer UV-Abschirmungsschicht,
einer Polarisationsschicht, einer Schicht zur Verstärkung der
Helligkeit oder Verbesserung der Wahrnehmung, einer Färbungsschicht,
einer leitenden oder halbleitenden Schicht, einer kanalisierenden
Schicht, einer zusätzlichen
Elektrodenschicht, einer dielektrischen Schicht oder beliebiger
Kombinationen davon sein kann.
-
Das
seitliche elektrische Feld 18, dass von dem Array von Elektroden 16, 17 erzeugt
wird, übt
einen elektrischen Einfluss auf den Abschnitt der elektrooptischen
Substanz 13 aus, der mit den Elektroden verbunden ist.
Der Abschnitt der Substanz definiert ein schaltbares Volumen in
der elektrooptischen Substanz 13, welches einem schaltbaren
Bereich auf der Außenfläche der
Substanz 13 entspricht. Folglich kann durch Wählen von
Bereichen 16, 17 von unterschiedlichen Größen ein
Teil der Faser 10 oder die gesamte Faser geschaltet werden,
um erkennbare optische Effekte im Aussehen der Faser zu erzeugen.
-
Musterartige
Schalteffekte können
in der Faser 10 durch die bevorzugten Anordnungen von Elektrodenarrays 16c, 16d und 16e hervorgerufen
werden, die in den 5a, 5b und 5c dargestellt
sind. In 5a sind die Elektrodenfinger
so angeordnet, dass ihre Länge
entlang des Arrays 16c variiert. Vorzugsweise können die
Längenänderungen
zufällig
verteilt sein, oder aber sie werden durch das gesamte Array 16c hindurch
zyklisch wiederholt. Durch Variieren der Längen der Elektrodenfinger ist es
möglich, Änderungen
in dem seitlichen elektrischen Feld 18 innerhalb des Arrays 16c zu
erzeugen, welche variable Schalteffekte in dem Abschnitt der Substanz
in der nahen Umgebung der Elektroden hervorrufen.
-
Komplexere
musterartige Schalteffekte können
erreicht werden, indem die Reihenfolge der Elektrodenfinger und
die Abstände
zwischen ihnen variiert werden. In 5b ist
eine bevorzugte Anordnung dargestellt, in welcher ein oder mehrere
Elektrodenfinger aus der kammartig verzahnten Folge von Fingern
ausgelassen wurden. Durch Auslassen von Elektrodenfingern werden
Diskontinuitäten
in dem seitlichen elektrischen Feld 18 entlang des Arrays 16d erzeugt,
welche bewirken, dass die entsprechenden Abschnitte der elektrooptischen
Substanz 13 an den Stellen der Diskontinuitäten nicht
schaltbar werden. Indem gewählt
wird, welche Elektrodenfinger während
der Herstellung der Elektroden ausgelassen werden sollen, können daher
variable optische Effekte im visuellen Erscheinungsbild der Faser 10 hervorgerufen
werden.
-
Falls
die Abstände
zwischen benachbarten Elektrodenfingern variiert werden, wie in 5c dargestellt,
kann ein Schalteffekt mit Intensitätsgradient entlang des Arrays 16e hervorgerufen
werden. Auf diese Weise ist es möglich,
Effekte einer Grauskala und Effekte der optischen Abstufung in der
elektrooptischen Substanz 13 entweder entlang einer Richtung
parallel zur Kernachse oder in Umfangsrichtung um die Kernachse
hervorzurufen, oder in beiden Richtungen. Fasern 10 mit
der Fähigkeit,
Intensitätsgradienten
aufzuweisen, sind für
die Textilindustrie von beträchtlichem
Interesse, insbesondere für
Modedesigner, die sich bemühen,
elektrooptische Fasern in Textildesigns zu integrieren.
-
Bei
einer weiteren bevorzugten Anordnung von Elektroden, die in 6 dargestellt
ist, sind die Elektrodenfinger einer gegebenen Menge von Elektroden
in Gruppen 16f1, ..., 16f4 segmentiert. Ein Vorteil
dieser Anordnung ist, dass die Gruppen 16f1, ..., 16f4 einzeln
adressiert und geschaltet werden können, wodurch eine bessere
Beherrschung des nach einem Muster erfolgenden Schaltens in der
Faser 10 ermöglicht
wird. Eine individuelle Adressierung von Elektrodengruppen 16f1,
..., 16f4 bietet weitere Möglichkeiten, interessante und ästhetisch
ansprechende optische Effekte hervorzurufen. Es ist jedoch anzumerken,
dass, obwohl das Beispiel vier Gruppen 16f1, ..., 16f4 von
jeweils vier Elektrodenfingern zeigt, dies keine Einschränkung darstellt
und selbstverständlich
auch andere Anordnungen von segmentierten Elektroden möglich sind.
-
Es
wird auf 7a Bezug genommen; diese zeigt
eine andere bevorzugte Ausführungsform
gemäß der vorliegenden
Erfindung. In diesem Beispiel umfasst das elektrische Stimulationsmittel 12 mehrere
separate Elektrodenarrays, wobei jedes Array einen jeweiligen Teil
der Außenfläche des
Kerns 11 bedeckt. Die jeweiligen Teile können im
Wesentlichen flächengleich
sein oder auch unterschiedliche Größe haben. Vorzugsweise kann
entweder ein Teil oder im Wesentlichen die gesamte Außenfläche des
Kerns 11 von den mehreren Elektrodenarrays bedeckt sein.
-
Stattdessen
können
sich die mehreren separaten Elektrodenarrays auch auf der Oberseite
der elektrooptischen Substanz 13 befinden, wobei die Substanz 13 im
Wesentlichen den Kern 11 der Faser 10 umgibt.
-
Die
mehreren Elektrodenarrays sind voneinander elektrisch isoliert,
und jedes ist vorzugsweise in der Lage, einen entsprechenden Abschnitt
der elektrooptischen Substanz 13 zu schalten. Vorzugsweise
können
die mehreren Elektrodenarrays unabhängig voneinander geschaltet
werden, oder auch in Verbindung mit einem oder mehreren anderen.
-
Vorzugsweise
sind die mehreren Elektrodenarrays Arrays von kammartig verzahnten
Elektroden.
-
Bei
der in 7a dargestellten Ausführungsform
kann die Faser ferner eine äußere Ummantelung 15 umfassen,
um die elektrooptische Substanz 13 zu schützen und
um für
zusätzliche
Stabilität
und Abstützung
in der Faser 10 zu sorgen. Vorzugsweise ist die äußere Ummantelung 15 aus
einem nichtleitenden Material hergestellt und ist wenigstens teilweise
lichtdurchlässig.
Zweckmäßigerweise
ist die äußere Ummantelung 15 aus
einem flexiblen Polymer hergestellt.
-
Es
wird erneut auf 7a Bezug genommen; die Faser
kann zusätzlich
Distanzelemente in der Form von Distanzdrähten 14 umfassen.
Die Distanzdrähte 14 stellen
das Vorhandensein einer wohldefinierten Dicke der Schicht der elektrooptischen Substanz 13 sicher.
Dies kann notwendig sein, da die Substanz 13 flüssige oder
gelartige Eigenschaften aufweist und daher keine feste Form hat.
Die Distanzdrähte
sind vorzugsweise um den Kern 11 herum geschlungen (wobei
sie die mehreren Elektrodenarrays überlagern) und weisen einen
Drahtdurchmesser von ungefähr
20–200 μm auf. Stattdessen
können
die Distanzdrähte
auch die Form von separaten, im Wesentlichen in Umfangsrichtung
verlaufenden Drahtringen haben, die entweder zufällig oder in vorgegebenen Intervallen
entlang der Länge
des Kerns angeordnet sind. Die Distanzdrähte 14 sollten nichtleitend
sein, um ein Kurzschließen
der Elektrodenarrays zu verhindern.
-
Stattdessen
können
die Distanzelemente 14 auch die Form von im Wesentlichen
kugelförmigen Distanzperlen
haben, die in der elektrooptischen Substanz 13 angeordnet
sind. Der Durchmesser jeder der Perlen 14 ist im Wesentlichen
gleich der gewünschten
Dicke der Substanz 13, welche in diesem Beispiel ungefähr 5–50 μm beträgt. Die
Distanzperlen 14 sollten nichtleitend sein, um ein Kurzschließen der
Elektrodenarrays zu verhindern. Die Perlen können entweder in die Substanz 13 integriert
sein, oder sie können
zusammen mit den mehreren Elektrodenarrays direkt auf die Außenfläche des
Kerns 11 aufgebracht sein.
-
Es
wird auf 7b Bezug genommen; sie zeigt
eine weitere bevorzugte Ausführungsform
gemäß der vorliegenden
Erfindung. In diesem Beispiel umfasst die Faser 10 zwei
Substanzschichten 131, 132 und zwei Stimulationsschichten 121, 122 in
unterschiedlichen Tiefen innerhalb der Faser 10. Alle diese
Schichten liegen über
einem nichtleitenden Kern 11.
-
Vorzugsweise
befinden sich ein oder mehrere Elektrodenarrays in Kontakt mit der
Außenfläche des
Kerns 11, wobei diese Arrays dann mit einer ersten elektrooptischen
Substanz überzogen
sind. Die Elektrodenarrays, die sich in Kontakt mit dem Kern 11 befinden,
steuern vorzugsweise das Schalten der Substanz in der ersten Substanzschicht 131.
Die Faser 10 weist ferner eine zentrale Ummantelung 151 auf,
um für
strukturelle Abstützung
und Stabilität
in der Faser 10 zu sorgen. Die zentrale Ummantelung 151 ist
vorzugsweise aus nichtleitendem Material hergestellt und ist mindestens
teilweise lichtdurchlässig.
Zweckmäßigerweise
ist die zentrale Ummantelung 151 aus einem flexiblen Polymer
hergestellt.
-
Die
Außenfläche der
zentralen Ummantelung 151 fungiert vorzugsweise als ein
Substrat für ein
oder mehrere weitere Elektrodenarrays, welche anschließend mit
einer zweiten elektrooptischen Substanz bedeckt werden. Die Elektrodenarrays,
die sich in Kontakt mit der zentralen Ummantelung 151 befinden,
steuern vorzugsweise das Schalten der Substanz in der zweiten Substanzschicht 132.
Die Faser 10 weist ferner eine äußere Ummantelung 152 auf,
um für
weitere strukturelle Abstützung
und Stabilität
in der Faser 10 zu sorgen. Die äußere Ummantelung ist vorzugsweise
aus nichtleitendem Material hergestellt und ist mindestens teilweise
lichtdurchlässig.
Zweckmäßigerweise
ist die äußere Ummantelung 152 aus
einem flexiblen Polymer hergestellt.
-
Vorzugsweise
können
die erste und die zweite Substanzschicht 131, 132 dieselbe
elektrooptische Substanz enthalten, oder auch unterschiedliche elektrooptische
Substanzen enthalten. Jedoch ist jede so gewählt, dass sie mindestens eine
elektrisch modulierbare optische Eigenschaft aufweist. Die Substanzen
in den Schichten 131, 132 können gleichzeitig geschaltet
werden, oder können
auch unabhängig geschaltet
werden.
-
Ein
Vorteil des Vorhandenseins von zwei oder mehr Substanzschichten 131, 132 in
unterschiedlichen Tiefen innerhalb der Faser 10 ist, dass interessante
und ästhetisch
ansprechende optische Effekte im Aussehen der Faser 10 hervorgerufen werden
können,
z. B. variierende Farbeffekte. Insbesondere kann das Schalten einer
oder mehrerer Substanzen in Schichtkonfigurationen der Faser 10 ein dreidimensionales "Gefühl" geben.
-
Stattdessen
kann auch auf die zentrale Ummantelung 151 verzichtet werden,
und das eine oder die mehreren weiteren Elektrodenarrays können auf der
Außenfläche der
ersten Substanzschicht 131 angeordnet sein. Bei dieser
Anordnung kann die Substanz in der ersten Substanzschicht 131 entweder durch
die Elektroden an ihrer Außenfläche geschaltet werden,
oder durch die Elektroden am Kern 11, oder durch beide.
Die äußeren Elektrodenarrays
sind vorzugsweise mindestens teilweise lichtdurchlässig.
-
Es
ist wichtig, sich bei der in 7b dargestellten
Ausführungsform
darüber
im Klaren zu sein, dass die in der Faser 10 erzeugten seitlichen
elektrischen Felder 18 im Wesentlichen auf ihre jeweiligen Stimulationsschichten,
d. h. Oberflächenfelder
begrenzt sind und nicht radial zwischen den verschiedenen Schichten
der Faser 10 verlaufen.
-
Es
wird erneut auf 7b Bezug genommen; die Faser
kann ferner Distanzelemente 14 in der Form von Distanzdrähten in
der ersten und/oder zweiten Substanzschicht 131, 132 umfassen.
Die Distanzdrähte
sind vorzugsweise um die den Substanzschichten 131, 132 vorangehenden
Schichten geschlungen und weisen einen Drahtdurchmesser von ungefähr 20–200 μm auf. Stattdessen
können
die Distanzdrähte
auch die Form von separaten, im Wesentlichen in Umfangsrichtung
verlaufenden Drahtringen haben, die entweder zufällig oder in vorgegebenen Intervallen
entlang der Länge
der vorhergehenden Schichten angeordnet sind. Die Distanzdrähte sollten
nichtleitend sein, um ein Kurzschließen der Elektrodenarrays zu
verhindern.
-
Stattdessen
können
die Distanzelemente 14 auch die Form von im Wesentlichen
kugelförmigen Distanzperlen
haben, welche entweder in die elektrooptischen Substanzen 131, 132 integriert
sind oder direkt auf den Außenflächen der
Schichten angebracht sind, die den jeweiligen elektrooptischen Substanzen 131, 132 vorangehen.
Der Durchmesser jeder der Perlen 14 ist im Wesentlichen
gleich den gewünschten
Dicken der Substanzschichten 131, 132, welche
in diesem Beispiel im Bereich von 5–50 μm liegen. Die Distanzperlen
sollten nichtleitend sein, um ein Kurzschließen der Elektrodenarrays zu
verhindern.
-
Selbstverständlich sind
auch andere Faserkombinationen möglich,
wie etwa mehrere Substanzschichten und mehrere Stimulationsschichten,
die in verschiedenen Schichtkonfigurationen innerhalb der Faser 10 angeordnet
sind.
-
Weitere
Ausführungsformen
sollen im Schutzbereich der beigefügten Ansprüche enthalten sein.