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Steuerbares thermochromes System, dessen Verwendung und Verfahren zum Herstellen eines thermochromen Systems Download PDF

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Abstract

Steuerbares thermochromes System mit mindestens zwei elektrischen Anschlüssen, wobei die elektrischen Anschlüsse zueinander beabstandet angeordnet sind, wobei zwischen den elektrischen Anschlüssen ein elektrischer Heizwiderstand angeordnet ist, und mit einem im Bereich des Heizwiderstands angeordneten thermochromen Material, dadurch gekennzeichnet, dass die elektrischen Anschlüsse (7, 9) im Wesentlichen parallel zueinander verlaufen, dass zwischen den elektrischen Anschlüssen (7, 9) eine Heizfläche umfassend ein elektrisch leitfähiges Material oder Materialsystem ausgebildet ist, dass das elektrisch leitfähige Material oder Materialsystem elektrisch leitend mit den Anschlüssen (7, 9) verbunden ist, und im Bereich der Heizfläche mindestens ein thermochromes Material vorhanden ist.

Description

  • Es ist bei vielen Anwendungen wünschenswert, wenn Tapeten oder Wandverkleidungen sowie Dekorationsstoffe, wie zum Beispiel Vorhänge oder Teppichböden, ihre Farbe bei Bedarf reversibel ändern könnten, ohne dass neue Farbe auf die Tapete oder den Dekorationsstoff aufgebracht werden. Damit wäre es möglich, die Farbe von Wänden oder Vorhängen oder anderer Gegenstände situationsabhängig zu steuern und dadurch ein das Wohlbefinden und/oder die Produktivität der in diesen Räumen befindlichen Personen zu steigern. Außerdem wäre es möglich, durch die oben genannten Farbwechsel die Aufmerksamkeit von Besuchern oder Zuschauern zu erregen. Dies wäre beispielsweise bei Messeständen für die Aussteller sehr vorteilhaft. Auch könnten die Empfangshallen von Hotels oder Flughäfen durch eine solche veränderbare Farbgebung attraktiver werden. Schließlich wäre es in verschiedenen Anwendungsfällen möglich, einen Gegenstand bei Bedarf durch Verändern der Farbe zu tarnen.
  • Aus der DE 100 50 069 A1 ist eine Anzeigeeinrichtung mit einem elektrisch leitenden Bauelement und einem darauf angeordneten Material bekannt. Diese Anzeigeeinrichtung kommt auf Chipkarten zum Einsatz, um Informationen sichtbar zu machen und diese Informationen bei Bedarf durch eine Erwärmung der thermochromen Schicht wieder zu löschen.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, die Farbe, insbesondere die Farbe an der Oberfläche, von Gegenständen großflächig und reversibel verändern zu können.
  • Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch den Gegenstand des Anspruchs 1 gelöst.
  • Unter einem flächigen System werden im Zusammenhang mit der Erfindung unter anderem farbige (Ober)-Flächen fester Körper sowie vliesartige oder gewebte Stoffe oder Textilien verstanden. Grundsätzlich kann das erfindungsgemäße flächige System an vielen an sich bekannten Gegenständen aufgebracht werden, so dass eine auch nur annähernd abschließende Aufzählung der möglichen Anwendungen des erfindungsgemäßen flächigen Systems nicht möglich ist. Ein erfindungsgemäßes flächiges System umfasst auch mindestens teilweise elektrisch leitfähiges thermochromes Material, welches durch die Kombination thermochromer Farbe mit elektrisch leitfähigem Material, insbesondere carbon nanotubes (CNT), erzeugt wurde.
  • Durch das Anlegen einer elektrischen Spannung an die mindestens zwei elektrischen Anschlüsse des flächigen Systems mit einstellbarer Farbe ist es möglich, die Temperatur einzustellen. Da thermochrome Farben ihre Farbe in Abhängigkeit ihrer Temperatur ändern, ist es möglich, durch Anlegen einer geeigneten elektrischen Spannung die Farbe der mindestens einen thermochromen Farbe und damit des erfindungsgemäßen flächigen Systems zu steuern.
  • Selbstverständlich hängt die Änderungsgeschwindigkeit des Farbwechsels von der thermischen Trägheit des flächigen Systems und einer gegebenenfalls dahinter befindlichen Wand ab. Durch eine thermische Entkopplung, beispielsweise in Form einer Wärmedämmung aus einem geeigneten Wärmedämmstoff kann die thermische Trägheit des erfindungsgemäßen flächigen Systems und der Bedarf an elektrischer Energie zum Aufheizen des erfindungsgemäßen flächigen Systems deutlich verringert. Dadurch können auch schnelle Farbwechsel realisiert werden.
  • Ein wesentliches Merkmal des erfindungsgemäßen flächigen Systems ist die Kombination eines oder mehrerer flächiger elektrischer Widerstandsheizsysteme mit einem flächigen thermochromen Material, insbesondere Leucodyes, mit dem Zweck, die Farbe des flächigen (Gesamt)-Systems ganz oder teilweise reversibel, durch aktive Ansteuerung der elektrischen Widerstandsheizung einstellen zu können.
  • Dabei gliedern sich die „flächigen elektrischen Widerstandheizsysteme” in Widerstandsheizungen der folgenden 3 Gruppen:
    Heizsysteme auf Basis elektrisch leitfähiger oder teilweise elektrisch leitfähiger Lacke, sogenannter Leitlacke. Ein Leitlack ist ein elektrisch leitfähiger Lack, der vor allem in der Elektronik zum Einsatz kommt. Die elektrische Leitfähigkeit wird durch einen sehr hohen Anteil (bis zu 80% und mehr) leitfähiger Füllmaterialien in der Lackmatrix erzeugt. Die einzelnen Körnchen stehen in Kontakt zueinander und ermöglichen so den Stromfluss. Im Unterschied zum konventionellen Leitlack bietet sich für die vorliegende Erfindung an, den Anteil leitfähiger Partikel im Lack erheblich zu reduzieren. Dies kann vorteilhafter Weise durch Zugabe von thermochromen Partikeln in den Leitlack erfolgen. In Folge dessen erhöht sich der elektrische Widerstand des Leitlacks, so dass sich das erfindungsgemäße flächige System bereits bei Anlegen einer geringen Spannung erwärmt.
  • Heizsysteme auf Basis von Vliesen oder Geweben, die mindestens ein elektrisch leitendes Material wie Carbon Nanotubes (CNT), Karbonfasern oder metallische Partikel, umfassen. Bei Bedarf umfassen diese Vliese oder Gewebe Trägermaterialien wie Zellulose, Kunstfasern und/oder Baumwolle.
  • Heizsysteme auf Basis leitfähiger Drähte wie z. B. Kupferdrähte Das thermochrome Material kann somit auf das Heizsystem aufgebracht werden oder aber in das Heizsystem eingebracht werden. Realisiertes Ausführungsbeispiel 1: Thermochromes Material wird auf ein Vlies, das aus CNT und Zellulose besteht, aufgebracht.
  • Realisiertes Ausführungsbeispiel 2: Vermischung eines elektrisch leitfähigen Lackes oder leitfähiger Pigmente mit dem thermochromem Material, so dass eine Einheit aus leitfähigem und thermochromem Material in Form eines thermochromen und elektrisch leitfähigen Lackes entsteht. Dieser Lack kann in herkömmlicher Weise verarbeitet werden, wobei zusätzlich noch elektrische Anschlüsse vorzusehen sind, um ein erfindungsgemäßes flächiges System zu erhalten. Für beide Ausführungsformen soll Schutz beantragt werden.
  • Zusätzlich kann es erforderlich sein, funktionelle Schichten, insbesondere eine UV-Schutzschicht (vgl. z. B. UV-Schutzfolien der Firma Haverkamp) und/oder eine Schutzschicht für mechanische Beanspruchung (vgl. z. B. http://www.ifoha.de/antiscratch-folien.htm), auf das flächige System aufzubringen. Eine UV-Schutzschicht ist insbesondere dann sinnvoll, wenn das System außerhalb von Gebäuden eingesetzt werden soll und direkter Sonnenbestrahlung ausgesetzt ist, da das thermochrome Material teilweise eine schlechte UV-Beständigkeit aufweist und der thermochrome Effekt dadurch beeinträchtigt wird.
  • Ebenso soll geschützt werden, dass das System bestehend aus Heizung und thermochromem Material zusätzlich nicht thermochromes Material, wie z. B. herkömmliche Farben oder Farbpigmente integriert, da auch thermochromes Material existiert, welches transparent wird.
  • Widerstandsheizungen auf der Basis von Carbon Nanotubes (CNT) haben sich als besonders vorteilhafte Heizelemente erwiesen, da sie unter anderem einfach und flexibel zu bearbeiten sind. Sie können beispielsweise mit einer Schere oder einem Messer auf das gewünschte Maß zugeschnitten werden, ohne ihre elektrische Leitfähigkeit zu verlieren.
  • Es ist auch möglich, beispielsweise in ein flächiges System mit einstellbarer Farbe, welches als Tapete auf eine Wand aufgeklebt ist, ein Loch einzubringen, um einen Dübel zu befestigen oder einen Nagel einzuschlagen. Auch dadurch wird die Funktionsfähigkeit des flächigen Systems mit einstellbarer Farbe als Heizfläche nicht beeinträchtigt.
  • Selbstverständlich können dem Vlies bei Bedarf noch weitere Fasern, insbesondere Zellulose, Kunstfasern und/oder Baumwolle beigemischt werden, um dadurch die sonstigen Gebrauchseigenschaften des flächigen Systems mit einstellbarer Farbe einzustellen. Selbstverständlich ist es auch möglich, durch das Zumischen von anderen Fasern, die preisgünstiger sind als CNT, die Herstellungskosten des erfindungsgemäßen flächigen Systems mit einstellbarer Farbe zu reduzieren.
  • Das erfindungsgemäße flächige System mit einstellbarer Farbe kann als Heimtextilie, insbesondere als Tapete, textile Wandverkleidung, Vorhangstoff, Dekorationsstoff oder Bodenbelag, verwendet werden. Selbstverständlich sind die Anwendungen des erfindungemäßen flächigen Systems mit einstellbarer Farbe nicht auf diese Aufzählung beschränkt.
  • Es ist auch beispielsweise möglich, das erfindungsgemäße thermochrome flächige System bei Fahrbahnmarkierungen oder Hinweisschildern, deren Farbe aktiv gesteuert werden soll, einzusetzen.
  • Selbstverständlich kann es vorteilhaft sein, insbesondere bei großflächigen flächige Systemen mit einstellbarer Farbe, mehr als zwei elektrische Anschlüsse vorzusehen, um erstens eine größere Sicherheit gegen Ausfälle zu haben und zweitens eine noch gleichmäßigere Heizleistung über die gesamte Fläche des flächigen Systems erreichen zu können.
  • Durch eine Vielzahl von elektrischen Anschlüssen ist es möglich, durch unterschiedliches Beheizen verschiedener Bereiche des flächigen Systems mit einstellbarer Farbe in diesen unterschiedlichen Bereichen verschiedene Farben zu erzeugen. Beispielsweise wäre es denkbar, einen Schriftzug in Form eines elektrischen Anschlusses oder einer elektrischen Leitung innerhalb oder unterhalb des flächigen Systems mit einstellbarer Farbe zu verlegen und bei Bedarf durch Ansteuern dieser elektrischen Leitungen den Schriftzug in dem flächigen System mit einstellbarer Farbe dadurch sichtbar werden zu lassen, dass er eine andere Farbe als seine unmittelbare Umgebung aufweist.
  • Mögliche Anwendungsgebiete der Erfindung sind, ohne Anspruch auf Vollständigkeit:
    Vorhänge, Tapeten, Teppiche, Bodenbeläge, Folien, Bekleidung, Schuhe, Messeequipment wie Schilder, Stände und Flächen, Tarnnetze, Tarnfolien und Tarnfarbe welche der Umgebung des zu tarnenden Gegenstandes oder Person anpassbar ist, Verkehrsleitsysteme wie Schilder und Fahrbahnmarkierungen, Anzeigen in Printmedien sowie (Groß)-Plakate
  • Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind der nachfolgenden Zeichnung, deren Beschreibung und den Patentansprüchen entnehmbar. Alle in der Zeichnung, deren Beschreibung und den Patentansprüchen offenbarte Merkmale können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination miteinander erfindungswesentlich sein.
  • Zeichnung
  • Es zeigen:
  • 1 eine Draufsicht auf ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen flächigen Systems mit einstellbarer Farbe,
  • 2 ein Querschnitt durch das erste Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen flächigen Systems mit einstellbarer Farbe und
  • 3 ein zweites Ausführungsbeispiel eines erfindungssgemäßen flächigen Systems mit einstellbarer Farbe.
  • Beschreibung der Ausführungsbeispiele
  • In 1 ist eine Draufsicht auf ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen flächigen Systems mit einstellbarer Farbe 1 dargestellt. Das erfindungsgemäße flächige System mit einstellbarer Farbe 1 ist als rechteckige Fläche ausgebildet, mit der beispielsweise eine Wand beklebt beziehungsweise bespannt werden kann. Alternativ kann das flächige System mit einstellbarer Farbe 1 auch als Vorhang an einer Vorhangstange (nicht dargestellt) aufgehängt werden.
  • An den beiden seitlichen Enden des flächigen Systems mit einstellbarer Farbe 1 ist jeweils ein elektrischer Anschluss 3 und 5 vorhanden, wobei die beiden Anschlüsse 3 und 5 unterschiedliche Polarität aufweisen.
  • Die beiden elektrischen Anschlüsse 3 und 5 erstrecken sich über die gesamte Höhe des flächigen Systems mit einstellbarer Farbe 1, so dass sich ein gleichmäßiges elektrisches Feld zwischen den elektrischen Anschlüssen 3 und 5 ausbildet, sobald eine elektrische Spannung an die Anschlüsse 3 und 5 angelegt wird.
  • Bei dem in 1 dargestellten Ausführungsbeispiel werden die elektrischen Anschlüsse 3 und 5 außerhalb des flächigen Systems mit einstellbarer Farbe 1 an die Anschlussklemmen 7 und 9 geführt. Falls gewünscht, können die Anschlüsse auch innerhalb des flächigen Systems mit einstellbarer Farbe 1 an die Anschlussklemmen 7 und 9 geführt werden (nicht dargestellt).
  • In 2 ist ein Schnitt entlang der Linie A-A gemäß 1 durch das flächige System mit einstellbarer Farbe 1 dargestellt. Dabei wird der Aufbau des flächigen Systems mit einstellbarer Farbe 1 deutlich. Bei diesem Ausführungsbeispiel besteht das erfindungsgemäße flächige System mit einstellbarer Farbe 1 aus einer Vlies- oder Gewebeschicht 11, welche Fasern aus Karbon (nicht dargestellt) umfasst. Selbstverständlich können auch andere Fasern, wie zum Beispiel Zellulose oder Baumwollfasern, in die Vlies- oder Gewebeschicht 11 eingearbeitet werden. In der Vlies- oder Gewebeschicht 11 befinden sich auch die elektrischen Anschlüsse 3 und 5, so dass die in der Vlies- oder Gewebeschicht 11 vorhandenen Karbonfasern elektrisch leitend mit den elektrischen Anschlüssen 3 und 5 verbunden sind.
  • Bei anderen Ausführungsbeispielen erfindungsgemäßer flächiger Systeme mit einstellbarer Farbe 1 ist es auch möglich, die elektrischen Anschlüsse 3 und 5 nicht in die Vlies- oder Gewebeschicht 11 einzuarbeiten, sondern auf der Vlies- oder Gewebeschicht 11 zu verlegen. Dieses Ausführungsbeispiel ist nicht dargestellt.
  • Bei dem in 2 dargestellten Ausführungsbeispiel ist auf der Vlies- oder Gewebeschicht 11 eine Farbschicht 13 aufgetragen, die aus einer thermochromen Farbe oder einem Gemisch thermochromer Farben besteht.
  • Wenn nun eine elektrische Spannung an die elektrischen Anschlüsse 3 und 5 angelegt wird, fließt ein Strom zwischen den elektrischen Anschlüssen 3 und 5 und in Folge dessen erwärmen sich auch die Vlies- oder Gewebeschicht 11 sowie die Farbschicht 13. Da die Farbschicht 13 mindestens eine thermochrome Farbe umfasst, stellt sich die Farbe der Farbschicht 13 entsprechend der Temperatur der Vlies- oder Gewebeschicht beziehungsweise des flächigen Systems mit einstellbarer Farbe 1 ein. Da die Temperatur des flächigen Systems mit einstellbarer Farbe 1 wiederum von der an den elektrischen Anschlüssen 3 und 5 angelegten Spannung abhängt, kann die Farbe der Farbschicht 13 durch Steuern der an den elektrischen Anschlüssen 3 und 5 anliegenden elektrischen Spannung eingestellt werden.
  • Es ist alternativ auch möglich, dass die thermochrome Farbe direkt in die Vlies- oder Gewebeschicht 11 eingearbeitet wird. Dies kann beispielsweise dadurch erfolgen, dass die Farbe als Bindemittel oder bei der Herstellung der Vlies- oder Gewebeschicht 11 eingesetzt wird. Dabei kann die Farbe entweder das herkömmliche Bindemittel ganz oder nur teilweise ersetzen.
  • In 3 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen flächigen Systems mit einstellbarer Farbe 1 dargestellt. Bei diesem Ausführungsbeispiel sind insgesamt drei elektrische Anschlüsse vorhanden, wobei der mittlere elektrische Anschluss eine andere Polarität aufweist als die an den Seiten des flächigen Systems mit einstellbarer Farbe 1 angeordneten Anschlüsse 3. Dadurch ist es möglich, die rechte und die linke Hälfte des flächigen Systems 1 gesondert anzusteuern, so dass sich die Farben des flächigen Systems 1, falls gewünscht, auf der linken und auf der rechten Seite des flächigen Systems 1 unterscheiden. Außerdem können bei gleicher elektrischer Spannung größere elektrische Feldstärken erzeugt und damit größere Heizleistungen in das flächige System 1 eingekoppelt werden.
  • Als Thermochromie bezeichnet man die Eigenschaft bestimmter Substanzen, bei Erwärmung die Farbe zu ändern. Dieser Vorgang ist reversibel, d. h. nach dem Abkühlen nehmen sie wieder ihre ursprüngliche Farbe an. Grund für diese Farbveränderungen sind Änderungen in der Kristallstruktur. Bekannt ist dieses Verhalten unter anderem bei den anorganischen Verbindungen Rutil und Zinkoxid, die ihre Farbe bei starkem Erhitzen von weiß nach gelb ändern. Thermochromie ist bei organischen Verbindungen häufiger anzutreffen. Derartige chromophore organische Verbindungen, die auch thermochromes Verhalten zeigen, wechseln bei Temperaturänderung ihren Molekülzustand. 9,9'-Bixanthyliden und 10,10'-Bianthronyliden sind Beispiele organischer Verbindungen, die unter dem Einfluss von Temperatur ihre Farbe ändern.
  • Auch der Indikatorfarbstoff Bromthymolblau, eingebettet in eine pH-abhängige Polymermatrix, kann u. U. thermochrome Eigenschaften aufweisen. Die Matrix ändert bei Temperaturänderung den pH-Wert und bewirkt dadurch einen Farbumschlag des Indikators. Ein derartiges flächiges System wurde am Fraunhofer-Institut für Angewandte Polymerforschung entwickelt. Die Lithiumchlorid-haltige Polyethermatrix ist im Temperaturbereich von –5 bis +33°C grün und wechselt zu gelb.

Claims (19)

  1. Steuerbares thermochromes System mit mindestens zwei elektrischen Anschlüssen, wobei die elektrischen Anschlüsse zueinander beabstandet angeordnet sind, wobei zwischen den elektrischen Anschlüssen ein elektrischer Heizwiderstand angeordnet ist, und mit einem im Bereich des Heizwiderstands angeordneten thermochromen Material, dadurch gekennzeichnet, dass die elektrischen Anschlüsse (7, 9) im Wesentlichen parallel zueinander verlaufen, dass zwischen den elektrischen Anschlüssen (7, 9) eine Heizfläche umfassend ein elektrisch leitfähiges Material oder Materialsystem ausgebildet ist, dass das elektrisch leitfähige Material oder Materialsystem elektrisch leitend mit den Anschlüssen (7, 9) verbunden ist, und im Bereich der Heizfläche mindestens ein thermochromes Material vorhanden ist.
  2. Steuerbares thermochromes System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das flächige System zusätzlich nicht-thermochrome Materialien, insbesondere nicht-thermochrome Farben oder Farbpigmente, enthält.
  3. Steuerbares thermochromes System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das flächige System ganz oder teilweise elektrisch leitfähige Partikel wie Carbon Nanotubes oder Metallpartikel umfasst.
  4. Steuerbares thermochromes System nach einem der, vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das flächige System ganz oder teilweise elektrisch leitfähige Lacke umfasst.
  5. Steuerbares thermochromes System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das flächige System ganz oder teilweise elektrisch leitfähige Drähte aus Materialien wie Kupfer, Eisen oder einem anderen Metall, umfasst.
  6. Steuerbares thermochromes System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das flächige System ein Trägermaterial wie Zellulose, Baumwolle oder Kunststoffe umfasst.
  7. Steuerbares thermochromes System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere derartige flächige Systeme kombiniert werden.
  8. Steuerbares thermochromes System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das flächige System mehrere thermochrome Materialien umfasst, die bei unterschiedlichen Temperaturen ihre Farbe ändern oder transparent werden.
  9. Steuerbares thermochromes System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das flächige System mit funktionellen Schichten wie z. B. einer ganz oder teilweise UV-Strahlung undurchlässigen Schicht, einer Schutzschicht gegen mechanische Beanspruchung, einer wärmedämmenden Schicht oder einer elektrisch isolierenden Schicht versehen ist.
  10. Verwendung eines steuerbaren thermochromen Systems nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es als Farbe, als Heimtextilie, insbesondere als Tapete, textile Wandverkleidung, Vorhangstoff, Dekorationsstoff oder Bodenbelag, verwendet wird.
  11. Verwendung eines steuerbaren thermochromen Systems nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass es als System zur Verkehrssteuerung in Form von Schildern oder Farbahnmarkierungen verwendet wird.
  12. Verwendung eines steuerbaren thermochromen Systems nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass es zur Tarnung in Form von Tarnfarben, Tarnnetzen oder Tarnfolien mit steuerbarer Farbe verwendet wird.
  13. Verwendung eines steuerbaren thermochromen Systems nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass es als Messeequipment in Form von Schildern, Ständen oder sonstigen Flächen verwendet wird.
  14. Verwendung eines steuerbaren thermochromen Systems nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass es als als Werbeinstrument, in Form von Anzeigen in Printmedien oder Plakaten verwendet wird.
  15. Verwendung eines steuerbaren thermochromen Systems nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das flächige System als Bekleidung in Form von Hosen, Schuhen, Oberbekleidung oder Accessoires, verwendet wird.
  16. Verfahren zum Herstellen eines thermochromen flächigen Systems mit einstellbarer Farbe (1) gekennzeichnet durch folgende Verfahrensschritte: Herstellen eines flächigen Heizsystems auf der Basis einer elektrischen Widerstandsheizung, durch Kombination von elektrisch leitfähigem Material, wie CNT, mit elektrisch nicht leitfähigem Material, wie Zellulose oder Baumwolle, Kontaktieren des flächigen Heizsystems mit mindestens zwei (7, 9) im Wesentlichen parallel zueinander verlaufenden elektrischen Anschlüssen (7, 9) und Aufbringen von mindestens einer thermochromen Farbe oder eines Gemisches thermochromer Farben auf oder in das flächige Heizsystem.
  17. Verfahren zum Herstellen eines thermochromen flächigen Systems mit einstellbarer Farbe (1) gekennzeichnet durch folgende Verfahrensschritte: Vermischen eines thermochromen Materials mit elektrisch leitfähigem Material, wie CNT, um eine elektrisch leitfähige Farbe mit erhöhtem elektrischen Widerstand zu erhalten und Aufbringen der elektrisch leitfähige Farbe mit erhöhtem elektrischen Widerstand auf eine Oberfläche mit mindestens zwei im Wesentlichen parallel zueinander verlaufenden elektrischen Anschlüssen (7, 9).
  18. Verfahren nach einem der Ansprüche 16 oder 17, dadurch gekennzeichnet, dass das erfindungsgemäße flächige System (1) durch eine oder mehrere Schichten geschützt wird.
  19. Verfahren nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass die Schichten UV-Schutzschichten und/oder Schutzschichten gegen mechanisch Beschädigungen sind.
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