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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein reduktives Färbesystem, bestehend aus Oximverbindungen
und Carbonylverbindungen und Ascorbinsäure als Reduktionsmittel, sowie
Färbemittel,
die diese Verbindungen umfassen, für Keratinfasern, wie zum Beispiel
menschliches Haar, Wolle oder Pelze.
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Im
Allgemeinen werden zum Färben
keratinhaltiger Fasern zwei Verfahren eingesetzt. Eine Möglichkeit
besteht in der Verwendung von Direktfarbstoffen. Diese werden in
geeignete Trägermassen
eingebracht, um dann auf die Fasern aufgetragen zu werden. Dieses
Verfahren, das im Allgemeinen als Tönung bekannt ist, ist leicht
anzuwenden, außergewöhnlich mild
und durch geringe Schädigung
der Keratinfasern charakterisiert, da kein Ammoniak oder Peroxid
zugegeben wird. Jedoch sind die Haltbarkeit und die Waschbeständigkeit
dieser Färbemethode
im Allgemeinen nicht zufrieden stellend, aus welchem Grund eine
Direktmethode auch als halbdauerhafte Haarfarbe bezeichnet wird.
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Eine
lang anhaltende Färbung,
die auch als dauerhafte Haarfarbe bezeichnet wird, kann mit Oxidationsfarbstoffen
erzeugt werden, die durch oxidative Kupplung eines oder mehrerer
Entwicklerbestandteile mit einem oder mehreren Kupplerbestandteilen
gebildet werden. Falls erforderlich, können dem oxidativen System auch
oxidationsstabile Direktfarbstoffe zugesetzt werden, um spezielle
Farbeffekte zu erreichen. Bei der Verwendung von Oxidationsmitteln
wird jedoch eine Schädigung
der Haarstruktur beobachtet. Außerdem
haben einige der verwendeten Oxidations-Haarfarbevorläufer (insbesondere
aromatische Amine) ein beträchtliches Sensibilisierungspotenzial,
infolge dessen bei Menschen mit einer entsprechenden Veranlagung
Hautreizungen auftreten können.
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Eine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist deshalb die Bereitstellung
eines Systems zur dauerhaften Haarfärbung, bestehend aus Oximverbindungen
und Carbonylverbindungen, mit dem die erzielten Farben einerseits
schonend auf die Fasern aufgetragen werden können und das vom toxikologischen
und dermatologischen Standpunkt her akzeptabel ist und das andererseits
auch ein intensives und brillantes Farbergebnis zulässt. Außerdem muss
die resultierende Haarfarbe gute Lichtbeständigkeit und Beständigkeit
gegen Haarwäsche
(Haltbarkeit der Farbe) und eine gute Abriebbeständigkeit aufweisen.
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Überraschend
wurde nun herausgefunden, dass modische und leuchtende Farbtöne auf keratinhaltigen
Fasern erzeugt werden können,
wenn ein reduktives Färbemittel,
das bestimmte kationische Oximesterverbindungen, reaktive Carbonylverbindungen
und Ascorbinsäure
(Vitamin C) umfasst, auf die Fasern aufgetragen wird. Die wasserlöslichen
kationischen Oximesterverbindungen werden zu den entsprechenden
Aminen reduziert (der kationische Teil wird während des Reduktionsprozesses
entfernt), die wiederum geradewegs mit den reaktiven Carbonylverbindungen
in dem Haar reagieren, um farbige Substanzen zu erzeugen. Die resultierenden
Farben sind extrem waschbeständig
und haltbar. Obwohl natürlich
kein Wasserstoffperoxid (Oxidationsmittel!) während des Reduktionsprozesses
verwendet werden kann, ist eine Aufhellung des natürlichen
Farbtons, falls diese gewünscht
wird, im Laufe einer Vorbehandlung möglich, aber nicht unbedingt
erforderlich.
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Die
Verwendung reaktiver Carbonylverbindungen in oxidativen Farbstoffen
für Haar
ist in
EP-A-873744 ,
WO-A-00/33799 und
WO 2004/022016 offenbart.
Die Verwendung von Ascorbinsäure
als Reduktionsmittel ist in
US-A-3
337 411 offenbart.
WO-A-01/13882 offenbart
Zusammensetzungen zur Aufhellung von Keratingewebe, die ein Oxim
als Wirkstoff umfassen.
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Die
erfindungsgemäßen kationischen
Oximesterverbindungen können
durch Nitrosierung CH-saurer Verbindungen, gefolgt von Veresterung
der Oximgruppe und Quaternisierung der Estergruppe mit N-Nucleophilen
erzeugt werden, was das ge wünschte
kationische Material ergibt. CH-saure Verbindungen werden im Allgemeinen
als jene Verbindungen angesehen, die ein Wasserstoffatom tragen,
das an ein aliphatisches Kohlenstoffatom gebunden ist, wobei aufgrund
der elektronenabziehenden Substituenten eine Aktivierung der entsprechenden
Kohlenstoff-Wasserstoff-Bindung bewirkt wird.
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Reaktive
erfindungsgemäße Carbonylverbindungen
haben mindestens eine Carbonylgruppe als reaktive Gruppe.
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Die
vorliegende Erfindung stellt deshalb ein Mittel zur Färbung von
keratinhaltigen Fasern, insbesondere menschlichem Haar, bereit,
das dadurch gekennzeichnet ist, dass es a) Ascorbinsäure (Vitamin
C) als Reduktionsmittel, b) mindestens eine kationische Oximesterverbindung
der Formel A1-A10 als „Entwicklersubstanz" und c) mindestens
eine reaktive Carbonylverbindung der Formel B1-B12 als „Kupplersubstanz" umfasst.
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Die
erfindungsgemäßen Oximverbindungen
A1-A10 sind folgendermaßen
definiert: Verbindungen mit der Formel A1:
worin R1 und R2 gleich oder
verschieden sein können
und unabhängig
voneinander eine substituierte oder unsubstituierte Arylgruppe,
eine Aryl-C
1-C
4-alkylgruppe,
ein substituierter oder unsubstituierter, gesättigter oder ungesättigter
Heterocyclus, eine substituierte oder unsubstituierte C
1-C
6-Alkylgruppe, eine Acetyloxygruppe, eine
C
3-C
6-Cycloalkylgruppe,
eine substituierte oder unsubstituierte Aminoarylgruppe sind, worin
R1 gleichermaßen
eine C
1-C
6-Alkoxygruppe
sein kann.
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E
eine C1-C4-Alkylbrücke, eine
C3-C6-Cycloalkylbrücke oder
eine Arylbrücke
sein kann,
B+ Folgendes sein kann:
- a) eine aromatische heterocyclische Ammoniumverbindung,
vorzugsweise ein kationisches Derivat von N-Methylimidazol, N-Allylimidazol,
2-Ethylimidazol
oder 1,2-Dimethylimidazol oder ein kationisches Derivat von Pyridin,
4-Dimethylaminopyridin, Pyrimidin, Pyrazol, N-Methylpyrazol oder
Chinolin; oder
- b) eine nichtaromatische heterocyclische Ammoniumverbindung,
insbesondere ein kationisches Derivat von N-Methylmorpholin, N-Ethylmorpholin
oder 1-Methylpiperidin; oder
- c) eine Alkylammoniumverbindung oder eine Arylammoniumverbindung
gemäß der Formel
NRaRbRc,
wobei Ra, Rb und
Rc unabhängig
voneinander ein Benzylrest, ein Phenylrest oder ein C1-C6-Alkylrest sind, vorzugsweise eine Methylgruppe,
eine Ethylgruppe, eine Propylgruppe, eine Isopropylgruppe oder eine
Butylgruppe, wobei die vorgenannten Alkylgruppen unsubstituiert
oder mit einer oder mehreren Hydroxygruppen oder Aminogruppen substituiert
sein können;
oder
- d) eine kationische Phosphoniumgruppe, z. B. eine Tributylphosphoniumgruppe,
vorzugsweise eine Trimethylphosphoniumgruppe oder eine Triethylphosphoniumgruppe.
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Verbindungen
mit der Formel A2:
worin R3 und R4 gleich oder
verschieden sein können
und unabhängig
voneinander ein Wasserstoffatom oder eine substituierte oder unsubstituierte
C
1-C
6-Alkylgruppe
sind;
Y, Y' und
Y'' unabhängig voneinander
ein Sauerstoffatom, ein Schwefelatom oder eine NH-Gruppe sind. E
und B
+ die vorstehend genannte Bedeutung
haben.
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Verbindungen
mit der Formel A3:
worin D ein Sauerstoffatom,
ein Schwefelatom, ein Sulfoxylatom, eine Sulfonylgruppe oder eine
Gruppe N-R
5a ist, wobei R
5a ein
Wasserstoffatom oder eine substituierte oder unsubstituierte C
1-C
6-Alkylgruppe
ist;
und R5 und R6 unabhängig
voneinander ein Wasserstoffatom, ein Fluoratom, ein Chloratom, ein
Bromatom, eine Hydroxylgruppe, eine Nitrogruppe, eine C
1-C
6-Alkylgruppe, eine C
1-C
6-Alkoxygruppe, eine Carboxamidgruppe, eine
Sulfonamidgruppe, eine Carboxylgruppe, eine C
1-C
4-Acylgruppe, eine Cyanogruppe oder eine Aminogruppe
-NR7R8 sind, wobei R7 und R8 unabhängig voneinander ein Wasserstoffatom
oder eine C
1-C
6-Alkylgruppe
sind.
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E
und B+ die vorstehend genannte Bedeutung
haben.
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Verbindungen
mit der Formel A4 oder A5:
worin
R9 ein Wasserstoffatom, ein Halogenatom, eine Hydroxylgruppe, eine
Nitrogruppe, eine C
1-C
6-Alkylgruppe,
eine C
1-C
6-Alkoxygruppe,
eine Carboxylgruppe, eine Carboxamidgruppe, eine Cyanogruppe oder
eine Aminogruppe -NR10R11 ist, wobei R10 und R11 unabhängig voneinander
ein Wasserstoffatom oder eine C
1-C
6-Alkylgruppe sind.
-
E
und B+ die vorstehend genannte Bedeutung
haben.
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Verbindungen
mit der Formel A6:
worin Z ein Sauerstoffatom
oder eine Gruppe -NR13 ist, wobei R13 ein Wasserstoffatom oder eine
C
1-C
6-Alkylgruppe
ist;
Z' ein
Schwefelatom oder eine Gruppe -NR14 ist, wobei R14 ein Wasserstoffatom
oder eine C
1-C
6-Alkylgruppe ist;
und
R12 ein Wasserstoffatom, eine C
1-C
6-Alkylgruppe oder eine C
1-C
4-Carboxyalkylgruppe ist;
E und B
+ die vorstehend genannte Bedeutung haben.
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Verbindungen
mit der Formel A7:
worin R15 und R16 identisch
oder verschieden sein können
und unabhängig
voneinander ein Wasserstoffatom, ein Fluoratom, ein Chloratom, ein
Bromatom, eine Hydroxylgruppe, eine Nitrogruppe, eine C
1-C
6-Alkylgruppe, eine C
1-C
6-Alkoxygruppe, eine Carboxamidgruppe, eine
Sulfonamidgruppe, eine Carboxylgruppe, eine C
1-C
4-Acylgruppe, eine Cyanogruppe oder eine
Aminogruppe -NR17R18 sind, wobei R17 und R18 unabhängig voneinander
ein Wasserstoffatom oder eine C
1-C
6-Alkylgruppe sind.
-
E
und B+ die vorstehend genannte Bedeutung
haben.
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Verbindungen
mit der Formel A8 oder A9:
worin G ein kondensierter,
substituierter oder unsubstituierter aromatischer oder heteroaromatischer
Ring ist, an den zusätzlich
ein weiterer aromatischer oder heteroaromatischer Ring kondensiert
sein kann.
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E
und B+ die vorstehend genannte Bedeutung
haben.
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Verbindungen
der Formel A10:
worin E und B
+ die
vorstehend genannte Bedeutung haben.
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Die
verwendeten Gegenionen X– sind vorzugsweise Sulfatanionen,
Methylsulfatanionen, Phosphatanionen, Hydrogenphosphatanionen, Oxalatanionen,
Formiatanionen, Acetatanionen, Citratanionen, Tartratanionen, Malonatanionen,
Pyruvatanionen oder Halogenanionen, wobei dem Chloridanion, Bromidanion
und Methylsulfatanion besonderer Vorzug gegeben wird.
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Die
kationischen Oximesterverbindungen (Entwicklersubstanzen) der allgemeinen
Formel A1-A10 sind vorzugsweise ausgewählt aus
3-[4-({[(1,3-Dioxo-1,3-dihydro-2H-inden-2-yliden)amino]oxy}carbonyl)benzyl]-1-methyl-1H-imidazol-3-iumchlorid
4-(Dimethylamino)-1-(2-{[(1‚3-dioxo-1,3-dihydro-2H-inden-2-yliden)amino]oxy}-2-oxoethyl)pyridiniumbromid,
4-(Dimethylamino)-1-[2-({[(2E)-4-nitro-1,3-dioxo-1,3-dihydro-2H-inden-2-yliden]amino}oxy)-2-oxoethyl]pyridiniumbromid,
3-(2-{[(1,3-Dioxo-1,3-dihydro-2H-inden-2-yliden)amino]oxy}-2-oxoethyl)-1- methyl-1H-imidazol-3-iumbromid,
1-Methyl-3-[2-({[(2E)-4-nitro-1,3-dioxo-1,3-dihydro-2H-inden-2-yliden]amino}oxy)-2-oxoethyl]-1H-imidazol-3-iumbromid
4-(Dimethylamino)-1-[2-({[(2E)-5-methoxy-1,3-dioxo-1,3-dihydro-2H-inden-2-yliden]amino}oxy)-2-oxoethyl]pyridiniumbromid,
4-(Dimethylamino)-1-[2-({[(4E)-3-methyl-5-oxo-1-phenyl-1,5-dihydro-4H-pyrazol-4-yliden]amino}oxy)-2-oxoethyl]pyridiniumbromid,
4-(Dimethylamino)-1-(2-oxo-2-{[(4,5,6,7-tetrachlor-1,3-dioxo-1,3-dihydro-2H-inden-2-yliden)amino]oxy}ethyl)pyridiniumbromid
1-(2-{[((5Z)-1,3-Diethyl-4-hydroxy-6-oxo-2-thioxotetrahydro-5(2H)pyrimidinyliden)amino]oxy}-2-oxoethyl)-4-(dimethylamino)pyridiniumbromid.
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Die
erfindungsgemäßen Carbonylverbindungen
B1 bis B12 sind folgendermaßen
definiert:
Verbindungen mit der Formel B1:
worin R19 eine substituierte
oder unsubstituierte Arylgruppe ist, an die wahlweise auch ein weiterer
aromatischer Ring kondensiert sein kann, oder ein substituierter
oder unsubstituierter, gesättigter
oder ungesättigter Heterocyclus;
und n 0, 1, 2 oder 3 ist.
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Verbindungen
mit der Formel B2:
worin R20 eine C
1-C
6-Alkylgruppe, ein substituierter oder unsubstituierter
Arylrest oder ein substituierter oder unsubstituierter, gesättigter
oder ungesättigter
Heterocyclus ist; und
R21 ein Pyrrolrest, ein Imidazolrest,
ein Pyrazolrest, ein Indolrest, ein Pyrrolidonrest, ein Morpholinrest,
ein Dimethylaminrest, ein Phenolrest oder ein Thio phenolrest ist,
wobei diese Reste in jedem Fall über
das Heteroatom an die allgemeine Formel B2 gebunden sind.
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Pyridoxal
(Vitamin B
6) mit der Formel B3:
All-trans-Retinal (Vitamin
A) mit der Formel B4:
Verbindungen mit der Formel
B5:
worin R22 und R23 gleich
oder verschieden sein können
und unabhängig
voneinander eine substituierte oder unsubstituierte Arylgruppe,
eine Aryl-C
1-C
4-alkylgruppe,
ein substituierter oder unsubstituierter, gesättigter oder ungesättigter
Heterocyclus, eine substituierte oder unsubstituierte C
1-C
6-Alkylgruppe, eine Acetyloxygruppe, eine
C
3-C
6-Cycloalkylgruppe
oder eine substituierte oder un substituierte Aminoarylgruppe sind,
worin R22 gleichermaßen
eine C
1-C
6-Alkoxygruppe
sein kann.
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Verbindung
mit der Formel B6 oder B7:
worin
R24 ein Wasserstoffatom, ein Halogenatom, eine Hydroxylgruppe, eine
Nitrogruppe, eine C
1-C
6-Alkylgruppe,
eine C
1-C
6-Alkoxygruppe,
eine Carboxylgruppe, eine Carboxamidgruppe, eine Cyanogruppe oder
eine Aminogruppe -NR25R26 ist, wobei R25 und R26 unabhängig voneinander
ein Wasserstoffatom oder eine C
1-C
6-Alkylgruppe sind.
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Verbindungen
mit der Formel B8 oder B9:
worin G die vorstehend genannte
Bedeutung hat.
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Verbindungen
mit der Formel B10 oder B11:
worin R27 und R28 gleich
oder verschieden sein können
und unabhängig
voneinander eine C
1-C
6-Alkylgruppe oder
eine substituierte oder unsubstituierte Arylgruppe sind.
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Verbindungen
mit der Formel B12:
worin R29 eine substituierte
oder unsubstituierte, gesättigte
oder ungesättigte
C
1-C
6-Alkylbrücke oder
eine substituierte oder unsubstituierte Arylbrücke ist.
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Die
reaktiven Carbonylverbindungen (Kupplersubstanzen) der allgemeinen
Formeln B1 to B12 sind vorzugsweise ausgewählt aus
-
Die
erfindungsgemäßen kationischen
Oximesterverbindungen der allgemeinen Formel A1 bis A10 können mit
einer dreistufigen Synthese, ausgehend von CH-sauren Verbindungen, wie substituierten
oder unsubstituierten 1,3-Indandionen, hergestellt werden. Diese
sind entweder im Handel erhältlich
oder aus Bestandteilen, die im Handel erhältlich sind, durch Standardvorgänge zugänglich oder
können
gemäß in der
Literatur beschriebenen Vorgehensweisen leicht hergestellt werden
(z. B. G. Sartori et al., J. Chem. Soc. Perkin. Trans. 1, 1992,
2985-2988, und G. Vanag et. al. J. of General Chemistry of the U.S.S.R.
28(6), 1958, 1570-1572).
Der erste Schritt beinhaltet eine Nitrosierungsreaktion der CH-sauren
Ausgangsverbindung, wobei das Oximderivat entsteht. Durch nachfolgende
Kondensation mit aliphatischen oder aromatischen Carbonsäurechloriden/-bromiden
oder Halogencarbonsäureanhydriden
wird das Oxim zu dem entsprechenden Esterderivat umgewandelt (Schema
1). Schema
1:
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Dieser
Ester wird nicht isoliert und reagiert wiederum geradewegs mit aliphatischen
oder aromatischen N-Nucleophilen (z. B. 4-Dimethylaminopyridin),
um den gewünschten
wasserlöslichen
kationischen Oximester zu ergeben (Schema 2). Schema
2:
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Während des
Färbevorgangs
werden die erfindungsgemäßen kationischen
Oximesterverbindungen der allgemeinen Formel A1-A10 zu den entsprechenden
Aminen reduziert, während
der kationische Teil durch Hydrolysewirkungen abgespalten wird (Schema
3). Schema
3:
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Die
erhaltenen Amine sind sehr reaktiv und reagieren sehr schnell mit
den erfindungsgemäßen Carbonylverbindungen
der allgemeinen Formel B1-B12, um die entsprechenden farbigen Verbindungen
(Azomethine oder Schiffsche Basen) zu ergeben (Schema 4). Schema
4:
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Die
erfindungsgemäßen Oximverbindungen
der allgemeinen Formel A1-A10 und die erfindungsgemäßen Carbonylverbindungen
der allgemeinen Formel B1-B12 sind in den erfindungsgemäßen Färbemitteln
vorzugsweise in einer Gesamtmenge von 0,1 bis 10 Gewichtsprozent,
insbesondere 0,5 bis 8 Gewichtsprozent vorhanden.
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Zur
Erzeugung spezieller Farbnuancen, neben den erfindungsgemäß verwendeten
Bestandteilen, ist es möglich,
zu den erfindungsgemäßen Mitteln
zusätzlich
auch ein oder mehrere gebräuchliche
Direktfarbstoffe aus der Gruppe von sauren und basischen Farbstoffen,
Nitrofarbstoffen, Azofarbstoffen, Anthrachinon-Farbstoffen und Triphenylmethan-Farbstoffen
zuzugeben, wie zum Beispiel 1,4-Bis[(2-hydroxyethyl)amino]-2-nitrobenzol,
1-(2-Hydroxyethyl)amino-2-nitro-4-[di(2-hydroxyethyl)amino]benzol,
(HC-Blau Nr. 2), 1-Amino-3-methyl-4-[(2-hydroxyethyl)amino]-6-nitrobenzol,
(HC Violett Nr. 1), 4-[Ethyl-(2-hydroxyethyl)amino]-1-[(2-hydroxyethyl)amino]-2-nitrobenzolhydrochlorid
(HC-Blau Nr. 12), 1-[(2,3-Dihydroxypropyl)amino]-4-[methyl-(2-hydroxyethyl)amino]-2-nitrobenzol
(HC-Blau Nr. 10),
1-[(2,3-Dihydroxypropyl)amino]-4-[ethyl-(2-hydroxyethyl)amino]-2-nitrobenzolhydrochlorid
(HC-Blau Nr. 9), 1-(3-Hydroxypropylamino)-4-[di(2-hydroxyethyl)amino]-2-nitrobenzol,
(HC-Violett Nr. 2); 1-Amino-4-[(2-hydroxyethyl)amino]-2-nitrobenzol (HC-Rot
Nr. 7), 2-Amino-4,6-dinitrophenol, 1,4-Diamino-2-nitroben zol (CI76070), 4-Amino-2-nitrodiphenylamin
(HC-Rot Nr. 1), 1-Amino-4-[di(2-hydroxyethyl)amino]-2-nitrobenzolhydrochlorid (HC-Rot
Nr. 13), 1-Amino-5-chlor-4-[(2-hydroxyethyl)amino]-2-nitrobenzol,
4-Amino-1-[(2-hydroxyethyl)amino]-2-nitrobenzol (HC-Rot Nr. 3),
4-Amino-2-nitro-1-((prop-2-en-1-yl)amino)benzol, 4-Amino-3-nitrophenol, 4-[(2-Hydroxyethyl)amino]-3-nitrophenol,
4-[(2-Nitrophenyl)amino]phenol (HC-Orange Nr. 1), 1-[(2-Aminoethyl)amino]-4-(2-hydroxyethoxy)-2-nitrobenzol
(HC-Orange Nr. 2),
4-(2,3-Dihydroxypropoxy)-1-[(2-hydroxyethyl)amino]-2-nitrobenzol,
(HC-Orange Nr.
(HC-Orange
Nr. 3), 1-Amino-5-chlor-4-[(2,3-dihydroxypropyl)amino]-2-nitrobenzol
(HC-Rot Nr. 10), 5-Chlor-1,4-[di(2,3-dihydroxypropyl)amino]-2-nitrobenzol
(HC-Rot Nr. 11), 2-[(2-Hydroxyethyl)amino]-4,6-dinitrophenol, 4-Ethylamino-3-nitrobenzoesäure, 2-[(4-Amino-2-nitrophenyl)amino]benzoesäure, 2-Chlor-6-ethylamino-4-nitrophenol,
2-Amino-6-chlor-4-nitrophenol, 4-[(3-Hydroxypropyl)amino]-3-nitrophenol,
2,5-Diamino-6-nitropyridin, 3-Amino-6-(methylamino)-2-nitropyridin, 1,2,3,4-Tetrahydro-6-nitrochinoxalin,
7-Amino-3,4-dihydro-6-nitro-2H-1,4-benzoxazin
(HC-Rot Nr. 14), 1,2-Diamino-4-nitrobenzol (CI76020),
1-Amino-2-[(2-hydroxyethyl)amino]-5-nitrobenzol
(HC-Gelb Nr. 5),
1-(2-Hydroxyethoxy)-2-[(2-hydroxyethyl)amino]-5-nitrobenzol,
(HC-Gelb
Nr. 4), 1-[(2-Hydroxyethyl)amino]-2-nitrobenzol (HC-Gelb Nr. 2),
2-[(2-Hydroxyethyl)amino]-1-methoxy-5-nitrobenzol,
2-Amino-3-nitrophenol, 1-Amino-2-methyl-6-nitrobenzol,
1-(2-Hydroxyethoxy)-3-methylamino-4-nitrobenzol, 2,3-(Dihydroxypropoxy)-3-methylamino-4-nitrobenzol,
2-[(2-Hydroxyethyl)amino]-5-nitrophenol (HC-Gelb Nr. 11), 3-[(2-Aminoethyl)amino]-1-methoxy-4-nitrobenzolhydrochlorid,
(HC-Gelb
Nr. 9), 1-[(2-Ureidoethyl)amino]-4-nitrobenzol,
4-[(2,3-Dihydroxypropyl)amino]-3-nitro-1-trifluormethylbenzol,
(HC-Gelb
Nr. 6), 1-Chlor-2,4-bis[(2-hydroxyethyl)amino]-5-nitrobenzol (HC-Gelb Nr. 10), 4-[(2-Hydroxyethyl)amino]-3-nitro-1-methylbenzol,
1-Chlor-4-[(2-hydroxyethyl)amino]-3-nitrobenzol
(HC-Gelb Nr. 12),
4-[(2-Hydroxyethyl)amino]-3-nitro-1-trifluormethylbenzol,
(HC-Gelb Nr. 13), 4-[(2-Hydroxyethyl)amino]-3-nitrobenzonitril
(HC-Gelb Nr. 14), 4-[(2-Hydroxyethyl)amino]-3-nitrobenzamid (HC-Gelb
Nr. 15),
2,4-Dinitro-1-hydroxynaphthalin, 1,4-Di[(2,3-dihydroxypropyl)amino]-9,10-anthrachinon,
1,4-Di[(2-hydroxyethyl)amino]-9,10-anthrachinon (CI61545, Dispersionsblau
23), 1-Amino-4-hydroxy-9,10-anthrachinon (CI60710, Dispersionsrot
15), 1-Hydroxy-4-[(4-methyl-2-sulfophenyl)-amino]-9,10-anthrachinon,
7-beta-D-Glucopyranosyl-9,10-dihydro-1-methyl-9,10-dioxo-3,5,6,8-tetrahydroxy-2-anthracencarbonsäure (CI75470,
Naturrot 4), 1-[(3-Aminopropyl)amino]-9,10-anthrachinon (HC-Rot Nr. 8), 1,4-Diamino-9,10-anthrachinon
(CI61100, Dispersionsviolett Nr. 1), 1-Amino-4-(methylamino)-9,10-anthrachinon
(CI61105, Dispersionsviolett Nr. 4, Lösungsviolett Nr. 12), N-(6-((3-Chlor-4-(methylamino)phenyl)imino)-4-methyl-3-oxo-1,4-cyclohexadien-1-yl)harnstoff
(HC-Rot Nr. 9), 2-((4-(Di(2-hydroxyethyl)amino)phenyl)amino)-5-((2-hydroxyethyl)-amino)-2,5-cyclohexadien-1,4-dion
(HC-Grün
Nr. 1), 2-Hydroxy-1,4-naphthochinon (CI75480, Naturorange Nr. 6),
1,2-Dihydro-2-(1,3-dihydro-3-oxo-2H-indol-2- yliden)-3H-indol-3-on (CI73000),
1,3-Bis(dicyanomethylen)indan,
Di[4-(diethylamino)phenyl]-[4-(ethylamino)naphthyl]carbeniumchlorid (CI42595;
Basisblau Nr. 7), Di[4-(dimethylamino)phenyl][4-(phenylamino)naphthyl]carbeniumchlorid (CI44045;
Basisblau Nr. 26), Basisblau Nr. 77, 8-Amino-2-brom-5-hydroxy-4-imino-6-[(3-(trimethylammonio)phenyl)amino]-1(4H)-naphthalinonchlorid
(CI56059; Basisblau Nr. 99), Tri(4-amino-3-methylphenyl)carbeniumchlorid
(CI42520; Basisviolett Nr. 2),
Di(4-aminophenyl)(4-amino-3-methylphenyl)carbeniumchlorid
(CI42510; Basisviolett Nr. 14), 1-[(4-Aminophenyl)azo]-7-(trimethylammonio)-2-naphtholchlorid
(CI12250; Basisbraun Nr. 16), 3-[(4-Amino-2,5-dimethoxyphenyl)azo]-N,N,N-trimethylbenzolaminiumchlorid
(CI112605, Basisorange Nr. 69), 1-[(4-Amino-2-nitrophenyl)azo]-7-(trimethylammonio)-2-naphtholchlorid
(Basisbraun Nr. 17),
1-[(4-Amino-3-nitrophenyl)azo]-7-(trimethylammonio)-2-naphtholchlorid
(CI12251; Basisbraun Nr. 17), 2-((4-Aminophenyl)azo)-1,3-dimethyl-1H-imidazol-3-iumchlorid
(Basisorange Nr. 31), 3,7-Diamino-2,8-dimethyl-5-phenylphenaziniumchlorid
(CI50240; Basisrot Nr. 2), 1,4-Dimethyl-5-[(4-(dimethylamino)phenyl)azo]-1,2,4-triazoliumchlorid
(CI11055; Basisrot Nr. 22), 1,3-Dimethyl-2-((4-dimethylamino)phenyl)azo-1H-imidazol-3-iumchlorid
(Basisrot Nr. 51), 2-Hydroxy-1-[(2-methoxyphenyl)azo]-7-(trimethylammonio)naphthalinchlorid
(CI12245; Basisrot Nr. 76),
3-Methyl-1-phenyl-4-[(3-(trimethylammonio)phenyl)azo]-pyrazol-5-onchlorid
(CI12719; Basisgelb Nr. 57), 1-Methyl-4-((methylphenyl-hydrazono)methyl)pyridiniummethylsulfat
(Basisgelb Nr. 87),
1-(2-Morpholiniumpropylamino)-4-hydroxy-9,10-anthrachinonmethylsulfat,
1-[(3-(Dimethylpropylaminium)propyl)amino]-4-(methylamino)-9,10-anthrachinonchlorid,
1-[Di(2-hydroxyethyl)amino]-3-methyl-4-[(4-nitrophenyl)azo]benzol
(CI11210, Dispersionsrot Nr. 17), 1-[Di(2-hydroxyethyl)amino]-4-[(4-nitrophenyl)azo]benzol, (Dispersionsschwarz
Nr. 9), 4-[(4-Aminophenyl)azo]-1-[di(2-hydroxyethyl)amino]-3-methylbenzol,
(HC-Gelb Nr. 7), 2,6-Diamino-3-[(pyridin-3-yl)azo]pyridin und 2-((4-(Ethyl(2-hydroxyethyl)amino)-2-methylphenyl)azo)-5-nitro-1,3-thiazol
(CI111935; Dispersionsblau Nr. 106), 3-(2',6'-Diaminopyridyl-3'-azo)pyridin (= 2,6-Diamino-3-((pyridin-3-yl)azo)pyridin,
N,N-Di(2-hydroxyethyl)-3-methyl-4-((4-nitrophenyl)azo)anilin
(Dispersionsrot 17, CI11210), 3-Diethylamino-7-(4-dimethylaminophenylazo)-5-phenylphenaziniumchlorid
(CI11050), 4-(2-Thiazolylazo)resorcin,
4-((4-Phenylamino)azo)benzosulfonsäure-Natriumsalz
(Orange IV),
1-((3-Aminopropyl)amino)-9,10-anthracendion, (HC-Rot
Nr. 8), 3',3'',4,5,5',5'',6,7-Octabromphenolsulfonphthalein
(Tetrabromphenolblau), 1-((4-Amino-3,5-dimethylphenyl)-(2,6-dichlorphenyl)methylen)-3‚5-dimethyl-4-imino-2,5-cyclohexadienphosphorsiure
(1:1) (Basisblau 77), 3',3'',5',5''-Tetrabrom-m-cresolsulfonphthalein,
2,4-Dinitro-1-naphthol-7-sulfonsäure-Dinatriumsalz (Säuregelb
1, CI10316),
4-[2'-Hydroxy-1'-naphthyl)azo]benzosulfonsäure-Natriumsalz
(Säureorange
7, CI15510), 3',6'-Dihydroxy-2',4',5',7'-tetraiodspiro-[isobenzofuran-1(3H),
9'(9H)-Xanthen]-3-on-Dinatriumsalz
(Säurerot
51, CI45430), 6-Hydroxy-5-((2-methoxy-5-methyl-4-sulfophenyl)azo)-2-naphthalinsulfonsäure-Dinatriumsalz
(FD&C-Rot 40, CI16035),
2,4-Dinitro-1-naphthol-Natriumsalz
(Säuregelb
24; CI10315),
2',4',5',7'-Tetrabrom-4,5,6,7-tetrachlor-3',6'-dihydroxyspiro-(isobenzofuran-1(3H),
9'[9H]-Xanthen]-3-on-Dinatriumsalz
(Säurerot
92; CI45410), 4-(2-Hydroxy-1-naphthylazo)-3-methyl-benzolsulfonsäure-Natriumsalz
(Säureorange
8, CI15575), 2-Amino-1,4-naphthalindion, Dithizon(1,5-Diphenylthiocarbazon),
N-(2-Hydroxyethyl))-2-nitro-4-trifluormethyl)anilin (HC-Gelb 13),
N-(2-Hydroxyethyl)-4-nitroanilin und 4-Chlor-N-(2,3-dihydroxypropyl)-2-nitroanilin.
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Die
vorstehend genannten Direktfarbstoffe können in einer Gesamtmenge von
0,01 bis 4 Gewichtsprozent vorhanden sein, wobei der Gesamtgehalt
an Farbstoffen in dem erfindungsgemäßen Färbemittel vorzugsweise 0,01
bis 10 Gewichtsprozent, insbesondere 0,1 bis 5 Gewichtsprozent beträgt.
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Zusätzlich können die
erfindungsgemäßen Färbemittel
auch natürlich
vorkommende Farbstoffe umfassen, wie zum Beispiel Henna rot, Henna
neutral, Henna schwarz, Kamille, Sandelholz, schwarzen Tee, Kreuzdornrinde,
Salbei, Blauholz, Krappwurzel, Katechu, Sedre und Alkannawurzel.
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Die
erfindungsgemäßen Färbemittel
erzeugen intensive Farben sogar bei physiologisch verträglichen Temperaturen
von weniger als 45 °C.
Sie sind deshalb zum Färben
von menschlichem Haar besonders geeignet. Zum Gebrauch auf menschlichem
Haar werden die Färbemittel
in der Regel in einen wasserhaltigen kosmetischen Träger eingearbeitet.
Geeignete kosmetische Träger
sind zum Beispiel Cremes, Emulsionen, Gele oder ansonsten tensidhaltige
schäumende
Lösungen,
wie zum Beispiel Shampoos oder andere Zubereitungen, die zum Auftragen
auf keratinhaltige Fasern geeignet sind. Falls erforderlich, ist
es auch möglich,
die Färbemittel
in wasserfreie Träger,
Pulver, Pellets oder Granalien einzuarbeiten.
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Das
erfindungsgemäße Färbemittel
kann ferner alle Zusatzstoffe umfassen, die für solche Zubereitungen gebräuchlich
und bekannt sind, zum Beispiel Parfumöle, Komplexierungsmittel, Wachse,
Konservierungsstoffe, Verdickungsmittel, Antioxidationsmittel, Alginate,
Guargummi, Haarpflegesubstanzen, wie zum Beispiel, kationische Polymere
oder Lanolinderivate, oder anionische, nichtionische, zwitterionische,
amphotere oder kationische oberflächenaktive Substanzen (Tenside).
Vorzugsweise werden amphotere oder nichtionische oberflächenaktive
Substanzen verwendet, zum Beispiel Betaintenside, Propionate und
Glycinate, wie zum Beispiel Kokosamphoglycinate oder Kokosamphodiglycinate,
ethoxylierte Tenside mit 1 bis 1000 Ethylenoxid-Einheiten, vorzugsweise
mit 1 bis 300 Ethylenoxid-Einheiten, wie zum Beispiel Glyceridalkoxylate,
zum Beispiel Rizinusöl,
das mit 25 Ethylenoxid-Einheiten ethoxyliert ist, Polyglycolamide,
ethoxylierte Alkohole und ethoxylierte Fettalkohole (Fettalkoholalkoxylate)
und ethoxylierte Fettsäurezuckerester,
insbesondere ethoxylierte Sorbitanfettsäureester. Die vorstehend genannten
Bestandteile werden in für
solche Zwecke üblichen Mengen
verwendet, zum Beispiel die oberflächenaktiven Substanzen in einer
Konzentration von 0,1 bis 30 Gewichtsprozent und die Pflegesubstanzen
in einer Menge von 0,1 bis 5 Gewichtsprozent.
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Das
erfindungsgemäße Färbemittel
kann, besonders wenn es ein Haarfärbemittel ist, in der Form
von einem Pulver oder von Granalien, das/die vor dem Auftragen in
einer wässrigen
oder wässrig-alkoholischen Zubereitung
aufgelöst
wird/werden, oder in der Form einer wässrigen oder wässrig-alkoholischen
Lösung,
einer Creme, eines Gels, einer Emulsion oder eines Aerosolschaums
sein, wobei das Haarfärbemittel
entweder in der Form einer Zubereitung aus einer einzigen Komponente
oder auch in der Form einer Zubereitung aus mehreren Komponenten
formuliert werden kann, zum Beispiel in der Form einer Zubereitung
aus zwei Komponenten, in welchem Fall die speziellen Oximderivate
der allgemeinen Formel A1 bis A10 und die entsprechenden Carbonylverbindungen
der allgemeinen Formeln B1 bis B12 separat von den anderen Bestandteilen (z.
B. der Ascorbinsäure)
verpackt werden und das gebrauchsfertige Haarfärbemittel erst unmittelbar
vor dem Auftragen durch Mischen der zwei Komponenten zubereitet
wird.
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Das
erfindungsgemäße Färbemittel
hat im Allgemeinen einen pH von 2 bis 6, vorzugsweise 3 bis 5. Sowohl
organische als auch anorganische Säuren sind zum Einstellen des
pH erfindungsgemäß geeignet.
Beispiele geeigneter Säuren
sind die folgenden Säuren: α-Hydroxycarbonsäuren, wie
zum Beispiel Glycolsäure, Milchsäure, Weinsäure, Citronensäure oder Äpfelsäure, Gluconolacton,
Essigsäure,
Salzsäure
oder Phosphorsäure,
und Mischungen dieser Säuren.
Besonderer Vorzug wird hier der Verwendung der Ascorbinsäure, die
als Reduktionsmittel verwendet wird, gegeben.
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Das
erfindungsgemäße Färbemittel
wird im Allgemeinen durch Auftragen einer Menge des Haarfärbemittels,
die zur Haarfärbung
angemessen ist, 30 bis 120 Gramm je nach der Haarlänge, auf
das Haar, Einwirkenlassen des Haarfärbemittels bei 15 bis 45 Grad
Celsius für
1 bis 60 Minuten, vorzugsweise 5 bis 30 Minuten, dann gründliches
Ausspülen
des Haars mit Wasser, wahlweise Waschen mit einem Shampoo und/oder Nachbehandlung
mit einer Haarkonditionierungszusammensetzung und abschließendes Trocknen
angewendet.
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Das
vorstehend beschriebene Färbemittel
kann auch natürliche
oder synthetische Polymere oder modifizierte Polymere natürlicher
Herkunft, die für
Kosmetikzusammensetzungen gebräuchlich
sind, umfassen, durch welche beim Färben gleichzeitig Halt für das Haar
erreicht wird. Solche Zusammensetzungen werden im Allgemeinen als
Tönungs-/Stylingzusammensetzungen
oder Färbe-/Stylingzusammensetzungen
bezeichnet.
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Von
den für
diesen Zweck in Kosmetika bekannten synthetischen Polymeren können zum
Beispiel Polyvinylpyrrolidon, Polyvinylacetat, Polyvinylalkohol
oder Polyacrylverbindungen, wie Polyacrylsäure oder Polymethacrylsäure, basische
Polymere von Ester von Polyacrylsäure, Polymethacrylsäure und
Aminoalkoholen, zum Beispiel deren Salze oder Quaternisierungsprodukte,
Polyacrylnitril, Polyvinylacetate und Copolymere solcher Verbindungen,
wie zum Beispiel Polyvinylpyrrolidon-Vinylacetat genannt werden;
während
natürliche Polymere
oder modifizierte natürliche
Polymere, die verwendet werden können,
zum Beispiel Chitosan (deacetyliertes Chitin) oder Chitosanderivate
sind. Die vorstehend genannten Polymere können in dem erfindungsgemäßen Färbemittel
in für
solche Zusammensetzungen üblichen
Mengen, insbesondere in einer Menge von 1 bis 5 Gewichtsprozent,
vorhanden sein.
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Das
Haarfarbe mit zusätzlichem
Halt wird auf bekannte und übliche
Weise durch Benetzen des Haars mit der Stylingzusammensetzung, Fixieren
(Ordnen) des Haars in der Frisur und anschließenden Trocknen verwendet.
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Das
erfindungsgemäße Färbemittel
erlaubt eine gleichmäßige, intensive
und lang anhaltende Färbung von
Keratinfasern (zum Beispiel menschlichem Haar, Wolle oder Pelzen)
ohne nennenswerte Verfärbung
der Haut und/oder Kopfhaut.
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Die
nachstehenden Beispiele sollen den Gegenstand der Erfindung ausführlicher
veranschaulichen, ohne diese darauf zu beschränken.
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Beispiele
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Beispiel
1: Synthese von 4-(Dimethylamino)-1-(2-{[(1,3-dioxo-1,3-dihydro-2H-inden-2-yliden)amino]oxy}-2-oxoethyl)pyridiniumbromid
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0,5
g (2,85 mMol) 1H-Inden-1,2,3-trion-2-oxim wurden in 10 ml Acetonitril
aufgelöst.
Die Mischung wurde auf 0 °C
abgekühlt,
gefolgt von der Zugabe von 1,02 g (3,71 mMol) Bromessigsäureanhydrid.
Die resultierende Suspension wurde dann für 2 Stunden unter Rückfluss
gerührt,
bis eine gelbe Lösung
erhalten wurde. TLC-Analyse zeigte vollständigen Verbrauch des Ausgangsmaterials.
Das Reaktionsgemisch wurde dann auf Raumtemperatur abgekühlt. 3,65
g (28,55 mMol)
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4-Dimethylaminopyridin
wurden in kleinen Portionen zugegeben, während die Mischung braun wurde. Nach
weiterem Kühlen
in einem Eisbad wurde ein brauner Rückstand gebildet, der durch
Filtration aufgesammelt wurde. Das Rohprodukt wurde für 30 Minuten
mit Aceton bei Raumtemperatur behandelt, gefiltert und in Vakuum
getrocknet.
Ausbeute: 1,15 g (96,3 %)
1H
NMR (d
6-DMSO/300 MHz): δ = 3,20 (s, 6H, 2 CH
3), 4,70 (s, 2H, CH
2),
6,86 (d, 2H, J = 6 Hz, Pyridin), 6,99 (d, 2H, J = 7,2 Hz, Pyridin),
8,15-8,21 (m, 4H, aromatisch). Beispiele
2 bis 6: Haarfärbemittel
5 mMol | 4-(Dimethylamino)-1-(2-{[(1,3-dioxo-1,3-dihydro-2H-inden-2-yliden)amino]oxy}-2-oxoethyl)pyridiniumbromid
(= kationische Oximesterverbindung der allgemeinen Formel A1 bis
A10) |
5 mMol | Carbonylverbindungen
der allgemeinen Formel B1 bis B12 |
5,0
g | Ethanol |
4,0
g | Decylpolyglucose |
0,2
g | Ethylendiamintetraessigsäure-Dinatriumsalzhydrat |
und
100,0 g | Wasser,
entmineralisiert |
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Die
Haarfärbung
wird durch Auftragen einer zur Haarfärbung angemessenen Menge des
Färbemittels und
des Reduktionsmittels Ascorbinsäure
(vorzugsweise 1-4 g/10 ml Färbelösung) auf
das Haar durchgeführt.
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Nach
einer Kontaktzeit von 30 Minuten bei 40 °C wird das Haar mit lauwarmem
Wasser ausgespült und
getrocknet.
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Die
Färbeergebnisse
sind nachstehend in Tabelle 1 zusammengefasst. Tabelle 1:
Bsp.
Nr. | Carbonylverbindung | Färbeergebnis |
2 | 4-Hydroxy-3-methoxybenzaldehyd | Flachs/beige |
3 | 4-(Dimethylamino)benzaldehyd | Strohgelb |
4 | 4-Methoxy-1-naphthaldehyd | Altrosé |
5 | (2E)-3-[4-Dimethylamino)phenyl]-2-propenal | Rostrot |
6 | 2,4,6-Trihydroxybenzaldehyd | Orange |
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Sofern
nicht anderweitig angegeben, beziehen sich alle Prozentsätze auf
das Gewicht.