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Die
Erfindung betrifft ein Bodenbehandlungsverfahren, das den Gebrauch
mindestens eines Systems einpoliger koaxialer Elektroden aufweist, die
mindestens teilweise in den Boden eingetrieben sind. Die Erfindung
betrifft auch eine Vorrichtung, die insbesondere zum Umsetzen eines
solchen Verfahrens bestimmt ist. Die Erfindung betrifft schließlich den
Einsatz eines solchen Verfahrens oder einer solchen Vorrichtung
zum Entwässern
und/oder Reinigen von Steinbruchschlamm und/oder Bergbauprodukten
und/oder Bergbauunterprodukten.
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Das
Schlammteichverfahren von Steinbruchschlamm ist eine geläufige Praxis.
Man findet sie auch im Bergbaubereich, entweder für Kohleförderreste
oder Bergbauschlamm diverser Metalle. Sand, Kies, Mineralstoffe
oder andere Stoffe, die aus dem Boden extrahiert werden, müssen nämlich mit
viel Wasser bei oder nach ihrem Extrahieren gewaschen werden. Im
Endeffekt bleiben Teiche übrig.
Diese Teiche sind Räume,
die ein Flüssigkeits-Feststoffgemisch
enthalten, das heißt
Schlamm, im Allgemeinen mit einem Hauptanteil an Flüssigkeit,
der meistens mindestens zum Teil obenauf schwimmt. Diese Teiche
sind hinsichtlich der Umwelt und der Sicherheit problematisch (mehr
oder minder beweglicher Boden). Die natürliche Verfestigung dieser
Teiche ist umso länger
als das regionale Klima feucht ist. In der Normandie, in Frankreich,
dauert es zum Beispiel mehr als zehn Jahre, bis Erdbaumaschinen
auf der Oberfläche
von Steinbruchteichen manövrieren
können.
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Das
Konzept des Entwässerns
dieser Teiche durch Elektroosmose ist bekannt. In der Veröffentlichung „Stabilization
Consolidation Treatments for Soft Clay Soil”, Fernando Veniale, Bul. Stiint.
Al Institutelui de Constructii Bucurestii, T.30, Nr. 1, 1984, S. 59-67,
ist das Anwenden der Elektroosmose an die Konsolidierungsbehandlung
von Steinbruchlehm mit Hilfe von Elektroden auf Aluminiumbasis beschrieben.
Einpolige Elektroden werden dabei abwechselnd regelmäßig in das
behandelte Gelände
eingetrieben, um den Steinbruch zu entwässern. Jede Elektrode hat eine
einzige Polung. Die zwei Polungen sind innerhalb des so gebildeten
Systems vertreten und abwechselnd.
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Aus
dem Dokument
WO-A-0102626 ist
ferner ein Bodenbehandlungsverfahren bekannt, das das Eintreiben
einpoliger koaxialer Elektroden in den Boden aufweist, die einen
Schaft mit erster Polung und eine Hohlröhre koaxial zum Schaft und
mit zweiter Polung aufweisen.
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Derartige
Verfahren, die beim früheren
Stand der Technik beschrieben sind, werfen zahlreiche technische
Probleme auf, wie zum Beispiel den Kontaktverlust zwischen den an
der Oberfläche
angeordneten Elektroden und dem Schlamm während der Behandlung, was zu übermäßigem Energieverbrauch
führt,
oder das Rissbilden im Schlamm, bevor er ausreichend entwässert ist.
Insbesondere werfen die so geschaffenen Risse Probleme mit Wasserteilen
auf, die wieder in den Boden hinunter sinken, während sie von der Behandlung
mehr oder minder hoch geholt wurden, sowie Isolationsprobleme (wobei
das elektrische Feld nicht mehr funktioniert), weil sich diese Risse
parallel zu Elektrodenreihen erstrecken und zwischen die Reihen
von Elektroden mit Vorzeichen oder Polung, die entgegen gesetzt
oder gegenteilig sind, einfügen.
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Ein
weiteres Problem, das man antrifft, ist die Krustenbildung auf den
Teichen (das heißt
das Entwässern,
ja sogar Austrocknen der Oberfläche,
während
der Boden durch die Behandlung nur wenig erreicht wird).
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
und die erfindungsgemäße Vorrichtung
erlauben es, die Probleme des früheren
Stands der Technik zu lösen,
indem sie es durch den Gebrauch mindestens eines Systems einpoliger
koaxialer Elektroden, vorzugsweise einer Vielzahl von Systemen einpoliger
koaxialer Elektroden erlauben, das Innere eines Bodens, (zum Beispiel
ein Steinbruchteich) zu behandeln, durch den Einsatz des oder der
Elektrodensysteme, die senkrecht in dem Boden eingesetzt sind, im
Allgemeinen ausgehend von der Oberfläche im Wesentlichen zu entwässern und/oder
zu reinigen. Das erfindungsgemäße Reinigen
weist die eventuelle Aufbereitung von Schadstoffen auf, im Wesentlichen
ionische und/oder ionisierbare, organische und/oder mineralische
Arten. Das erfindungsgemäße Entwässern ist
im Allgemeinen mit einem Pumpsystem generell auf der Oberfläche des
Steinbruchs verbunden, was es erlaubt, daraus das Wasser zu entziehen.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
ist daher ein Bodenbehandlungsverfahren, das die folgenden aufeinander
folgenden Schritte aufweist:
- a) mindestens
ein im Wesentlichen senkrechtes mindestens teilweises Eintreiben
in den Boden mindestens eines Systems einpoliger koaxialer, im Wesentlichen
geradliniger Elektroden, wobei das Elektrodensystem mindestens einen
Schaft aufweist, der mindestens eine Zone mit einer ersten Polung
und mindestens eine isolierende Zone und mindestens eine Hohlröhre aufweist,
die den Schaft mindestens teilweise umgibt und mindestens teilweise
eine Zone mit einer zweiten Polung bildet, die mindestens teilweise
um den Schaft gleiten kann, wobei die Zone mit der zweiten Polung
so angeordnet ist, dass sie mindestens eine Zone mit der ersten
Polung des Elektrodensystems abdeckt,
- b) ein Anlegen eines elektrischen Felds an das Elektrodensystem.
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Typisch
verläuft
der Schritt a) allgemein so, dass das Platzieren der Zone mit der
zweiten Polung derart erfolgt, dass die Zone mit der zweiten Polung mindestens
teilweise auch eine isolierende Zone abdeckt, die sich im Allgemeinen
mindestens zum Teil zwischen der Zone mit der ersten Polung und
der Zone mit der zweiten Polung befindet.
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Vorzugsweise
weist der Schaft einen Wechsel von Zonen mit erster Polung und isolierenden
Zonen auf. Erfindungsgemäß bedeutet „ein Wechsel von
Zonen mit erster Polung und isolierenden Zonen" mindestens zwei Abfolgen einer Zone
mit erster Polung und einer isolierenden Zone, wobei eine Abfolge aus
einer Zone mit erster Polung gefolgt von einer isolierenden Zone
gebildet wird, wobei die Zone mit der ersten Polung allgemein jeweils
neben einer oder zwei isolierenden Zonen liegt, wobei die isolierenden Zonen
im Allgemeinen jeweils neben einer oder zwei Zonen mit erster Polung
liegen.
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Im
Schritt a) weist das Elektrodensystem nach dem Eintreiben in den
Boden vorzugsweise ein oberes Ende außerhalb des Bodens auf, das
heißt über der
Bodenfläche,
wie unten erläutert
wird, mindestens eine Zone mit zweiter Polung in dem Boden und ein
unteres Ende, das mindestens eine Zone mit der ersten Polung in
dem Boden aufweist. In Schritt b) zirkuliert daher der Strom und
es existiert ein Spannungsunterschied zwischen der Zone mit erster Polung,
die von der Zone mit zweiter Polung abgedeckt wird, und der Zone
mit zweiter Polung, generell von der Zone mit zweiter Polung mindestens
zum Teil durch mindestens eine isolierende Zone getrennt.
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Unter „Boden" versteht man erfindungsgemäß jede Fläche, auf
der man gehen könnte,
die im Wesentlichen einen mehr oder minder wasserhaltigen Stoff
aufweist, dessen Bestandteile im Wesentlichen geologischen und/oder
pädologischen
Ursprungs sind, ob sie nun naturgemäß an Ort und Stelle sind und/oder
im Anschluss an mindestens einen menschlichen Eingriff. Der Schlamm
mit im Wesentlichen mineralischem Ursprung, darunter Steinbruchschlamm,
ist in dieser Definition inbegriffen, auch wenn man darauf gefahrlos
gehen kann (mehr oder minder beweglicher Boden).
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Unter „Schlamm" versteht man erfindungsgemäß ein Feststoff-Flüssigkeitsgemisch
mit im Allgemeinen mehr Flüssigkeit
als Feststoff. Typisch ist die Flüssigkeit im Fall von Steinbruchschlamm
Wasser, und der Feststoff ist ein Ton oder irgendein anderer fein
geteilter Stoff. Hinsichtlich der Größenordnung kann man angeben,
dass Schlamm eine Feststoffmenge von mindestens 50 g/l in der Flüssigkeit enthält. Beispielhaft
kann ein Steinbruchschlamm etwa 800 g/l Ton im Wasser enthalten,
das heißt
50 bis 60 % an Trockengewicht, und das bei einer Dichte von etwa
1,8.
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Unter „einpoliges
koaxiales Elektrodensystem" versteht
man erfindungsgemäß ein Elektrodensystem,
das mindestens eine Zone mit erster Polung, zum Beispiel anodisch
aufweist, und mindestens eine Zone mit zweiter Polung, die entgegen
gesetzt ist, zum Beispiel kathodisch, das heißt, die generell mindestens
eine Anode und mindestens eine Kathode aufweist. Anders als beim
früheren
Stand der Technik, weist dieses System in sich die zwei Polungen
auf und nicht nur eine einzige Polung. Dieses Elektrodensystem wird
durch Einwirken eines elektrischen Felds gepolt, zum Beispiel durch
das Schließen
einer Schaltung, die mindestens einen Generator an den Klemmen von
Zonen mit entgegen gesetzter Polung aufweist. Es funktioniert daher
meistens mit konstanter Spannung. Unter „Elektrode" versteht man erfindungsgemäß eine Kathode
oder Anode. Erfindungsgemäß ist eine
Zone mit erster Polung generell entweder kathodisch oder anodisch,
und eine Zone mit zweiter Polung hat entgegengesetzte Polung zu
der der Zone mit erster Polung, und ist entweder anodisch oder kathodisch.
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Der
Schritt b) des Aktivierens erlaubt die Behandlung, im Wesentlichen
durch Elektroosmose und/oder Elektromigration von Wasser und ionisierten
Arten, die in dem Boden in der Nähe
des Elektrodensystems vorhanden sind, das heißt in einer Einflusszone um
das System. Danach können
erfindungsgemäß und dank
der geschickten und angepassten Auswahl der Zonen mit umgekehrter
Polung das Wasser und die ionisierten Arten, das heißt die, die
von ionischen und/oder ionisierbaren Arten stammen, in die Zone
mit zweiter Polung übergehen.
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Eine
solche Einflusszone ist zwingend in ihrer Größe beschränkt und hängt von zahlreichen Parametern
ab, wie zum Beispiel von der Beschaffenheit des Bodens, seinem Gehalt
an Wasser und/oder seiner Verschmutzung, der Geometrie, Beschaffenheit
und Anzahl der Elektrodensysteme usw. Eine solche Einflusszone ist
dem Fachmann in jedem der Sonderfälle, die er bearbeitet, bekannt,
mindestens nach einigen Tests am Boden, der eine erfindungsgemäße Behandlung
erfährt.
Sie kann im Voraus nicht mit Präzision
definiert werden, auch wenn der Fachmann, der eine solche Behandlung
ausführt,
gewöhnlich
ihre Größenordnung
kennt.
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Vorteilhaft
erlaubt die koaxiale Form der Elektrodensysteme, dass die eventuellen
Risse, die beim erfindungsgemäßen Behandlungsverfahren
erzeugt werden können,
radial so auftreten, dass sie das Durchgehen des elektrischen Felds
nicht stören.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform weist
das erfindungsgemäße Verfahren
ferner mindestens eine Abfolge der folgenden aufeinander folgenden
Schritte auf:
- c) ein Deaktivieren des Elektrodensystems
durch mindestens teilweises Stoppen des elektrischen Felds,
- d) ein teilweises Wiederansteigen der Zone mit der zweiten Polung,
das es erlaubt, mindestens eine neue Zone mit erster Polung und/oder
mindestens eine isolierende Zone abzudecken, und
- e) eventuell ein Wiederanlegen eines elektrischen Felds an das
Elektrodensystem.
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Typisch
ist der Schritt d) so, dass es der teilweise Wiederanstieg der Zone
mit zweiter Polung erlaubt, eine neue Zone mit erster Polung mindestens teilweise
und mindestens teilweise eine neue isolierende Zone, das heißt eine
Abfolge von Zonen mit ersten Polung und isolierender Zone abzudecken. Die
neue isolierende Zone befindet sich generell mindestens zum Teil
zwischen der neuen Zone mit erster Polung und der Zone mit zweiter
Polung.
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Bei
einer Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
weist das Verfahren das Demontieren jeder überflüssigen Zone mit zweiter Polung
auf. Bei dem Durchführen
des Schritts d) ist zum Beispiel eine Zone mit zweiter Polung, die
nicht mehr von Nutzen ist, zur Oberfläche aufgestiegen und ist daher überflüssig. Man
kann vorsehen, dass diese Zone mit zweiter Polung komplett oder
teilweise demontierbar ist. Das erfindungsgemäße Verfahren kann daher die
Demontage der überflüssigen Zone mit
zweiter Polung aufweisen.
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Vorteilhafterweise
weist das erfindungsgemäße Verfahren
bei einem Entwässerungseinsatz mindestens
teilweise vorzugsweise praktisch komplett ein Pumpen von Flüssigkeit,
die im Allgemeinen Wasser aufweist, auf der Oberfläche des
Bodens auf.
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Die
Hohlröhre,
die mindestens teilweise die Zone mit zweiter Polung bildet, weist
allgemein mindestens eine innere isolierende Zone auf, allgemein auf
praktisch ihrer ganzen Länge.
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Durch
ein Verfahren, das den Einsatz eines oder mehrerer Systeme koaxialer
Elektroden und physikalischer Elektroosmoseerscheinungen umsetzt,
das heißt,
das Inbewegungsetzen der Wassermoleküle, die in einer mehr oder
minder festen Matrix enthalten sind, durch Einwirken eines ununterbrochenen
elektrischen Felds, und/oder durch Elektromigration, das heißt Inbewegungsetzen
ionisierter Arten (das heißt
ionisierte und/oder ionisierbare Arten, die ionisiert werden) durch
eben dieses elektrische Feld, erlaubt das erfindungsgemäße Verfahren das
Entwässern,
ja sogar Konsolidieren der Böden, insbesondere
der Steinbruchschlammteiche. Wie unten erläutert wird, erfolgt das Konsolidieren
der Böden
vorteilhafterweise vom Boden des feuchten, ja sogar gefluteten Raums
ausgehend, das heißt
von dem Boden des Teichs zu der Oberfläche. Besonders vorteilhaft
ist eine solche Konsolidierung unter Wasser möglich, das heißt, wenn
die Oberfläche
unter einer bestimmten Wasserstärke
von zum Beispiel mindestens 1,5 Meter (inbegriffen) geflutet ist.
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„Außerhalb
des Bodens" bedeutet
daher erfindungsgemäß in der
Umgebungsluft und/oder im Wasser.
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Die
Erfindung erlaubt daher vorteilhafterweise im Vergleich zum Stand
der Technik und dank des geschickten und kombinierten Einsatzes
mindestens eines Elektrodensystems mit besonderer Geometrie und
Umsetzen einer Bewegung einer Zone mit zweiter Polung zur Oberfläche, die
mindestens eine Zone mit erster Polung abdeckt, ein allmähliches
Entwässern
ausgehend vom Boden des Teichs, ja sogar ein Konsolidieren, sogar
unter dem Wasser.
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Ein
weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens ist ein geringer
Energieverbrauch, weil der Raum zwischen der Zone mit erster Polung
und der Zone mit zweiter Polung im Allgemeinen minimal ist, das
heißt
relativ gering. Ein solcher Raum wird im Allgemeinen in Abhängigkeit
von verschiedenen Parametern bemessen, wie zum Beispiel die Anzahl
der Elektrodensysteme, die Geometrie jedes Elektrodensystems, die
zu eliminierende A Priori-Wassermenge, die Verschmutzung mit ionischen
oder ionisierbaren Arten, die mit dem erfindungsgemäßen Verfahren behandelt
werden können.
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Ein
weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens ist die relative
Leichtigkeit des Anbringens des oder der Elektrodensysteme.
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Bei
einer besonderen erfindungsgemäßen Ausführungsform,
wobei das Elektrodensystem im Wesentlichen aus zusammenfügbaren Teilen,
Abschnitte genannt, besteht, erfolgt das Eintreiben des Elektrodensystems
in den Boden durch einen allmählichen
Prozess des Eintreibens und aufeinander folgenden Zusammenbauens
der Abschnitte aneinander, wobei der Prozess mindestens einen Schritt des
mindestens teilweisen Eintreibens mindestens eines Abschnitts aufweist,
wobei eine Einheit von Abschnitten geschaffen wird, die mindestens
zum Teil eingetrieben sind, gefolgt von mindestens einem Schritt
des mindestens teilweisen Zusammenbauens mindestens eines weiteren
Abschnitts mit der Einheit aus einem oder mehreren Abschnitten,
die mindestens zum Teil eingetrieben ist, die bereits gebildet ist. Eine
solche Ausführungsform
erlaubt vorteilhafterweise das Erleichtern des Eintreibens des Elektrodensystems
in den Boden. Vorzugsweise weist ein solches Zusammenbauen mindestens
ein Schrauben auf.
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Vorteilhaft
erlaubt eine solche besondere Ausführungsform das relativ einfache
Umsetzen des erfindungsgemäßen Verfahrens,
denn es geht darum, senkrecht kurze Elektrodensystemabschnitte einzutreiben,
ein oder mehrere kurze Abschnitte auf diese zu schrauben, wieder
einzutreiben und zu wiederholen, bis der Boden des „Beckens" (Raum in dem der
größte Teil
des feuchten oder sogar gefluteten Bodens liegt) erreicht wird.
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Die
verwendeten Elektrodensysteme sind gepaart ähnlich oder nicht, sowohl hinsichtlich
der Maße
als auch der Geometrie und/oder der Polung.
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Bei
einer vorteilhaften Ausführungsform
der Erfindung ist das erfindungsgemäße Verfahren so, dass man mehrere
Elektrodensysteme verwendet, wobei die Elektrodensysteme vorzugsweise
praktisch alle vorzugsweise alle identische Polungen haben (das
heißt,
dass die Zonen mit gleicher Polung das gleiche Vorzeichen haben),
und man nimmt die verschiedenen Schritte vorzugsweise praktisch gleichzeitig
für jedes
der Elektrodensysteme vor. Daher erfolgt die Behandlung eines Bodens,
zum Beispiel eines Teichs mit mehreren Hektar, einfach durch Einsetzen
ebenso vieler Elektrodensysteme wie erforderlich. Die Anzahl der
Elektrodensysteme variiert gemäß verschiedenen
Parametern, wie zum Beispiel gemäß der Fläche des
zu behandelnden Bodens. Wie oben erklärt, bestimmt die Geometrie
der Elektrodensysteme mindestens zum Teil die Einflusszone der Elektrodensysteme.
Vorzugsweise haben alle Elektrodensysteme praktisch identische Geometrie, es
ist aber erfindungsgemäß auch möglich, dass
sie mindestens teilweise im Wesentlichen unterschiedliche Geometrie
haben, das heißt,
dass mindestens zwei oder viel mehr als zwei von ihnen im Wesentlichen
unterschiedliche Geometrie aufweisen.
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In
dem Fall des Gebrauchs für
das Entwässern
von Steinbrüchen
sind die entwässerten
ja sogar konsolidierten Teiche, die man so erhält, die ersten, die man effizient
und während
einer vernünftigen Dauer
durch ein Verfahren mit Einsatz von einpoligen koaxialen Elektrodensystemen
erhält, was
einen beträchtlichen
Fortschritt der Erfindung im Vergleich zum Stand der Technik darstellt.
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Unter „Aktivieren" des erfindungsgemäßen Elektrodensystems
versteht man ein Anlegen eines elektrischen Felds. Ein solches Anlegen
eines elektrischen Felds erlaubt das Behandeln des Wassers, ja sogar
ionischer und ionisierbarer Arten im Boden, wie oben erklärt wurde.
Die auferlegte Spannung ist allgemein im Wesentlichen konstant und
die Stärke
variiert gemäß den Parametern,
wie zum Beispiel der Beschaffenheit des Bodens usw.
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Die
Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum Entwässern von Boden und/oder Reinigen
des Bodens, das mindestens ein erfindungsgemäßes Bodenbehandlungsverfahren
insbesondere für
Steinbruch aufweist.
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Die
Erfindung betrifft auch eine Bodenbehandlungsvorrichtung, die mindestens
ein System aus einpoligen, koaxialen, im Wesentlichen geradlinigen
Elektroden aufweist, wobei das Elektrodensystem mindestens einen
Schaft aufweist, der mindestens eine Zone mit erster Polung und
mindestens eine isolierende Zone aufweist, und mindestens eine Hohlröhre, die
den Schaft mindestens teilweise umgibt und mindestens teilweise
eine Zone mit zweiter Polung bildet, die mindestens teilweise um
den Schaft gleiten kann, wobei das Elektrodensystem einem elektrischen
Feld ausgesetzt werden kann.
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Das
Elektrodensystem kann allgemein und vorzugsweise mindestens teilweise
in den Boden eingetrieben werden, meistens so, dass es nach dem Eintreiben
in den Boden ein oberes Ende außerhalb des
Bodens und ein unteres Ende aufweist, das eine Zone mit erster Polung
in dem Boden aufweist. Ein Mittel zum Eintreiben in den Boden ist
zum Beispiel eine angespitzte und schräge Form des unteren Endes,
das in den Boden einzutreiben ist.
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Der
Schaft weist vorzugsweise eine Abwechselung von Zonen mit erster
Polung und isolierenden Zonen auf.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
kann die Zone mit zweiter Polung ferner mindestens teilweise nach oben
gebracht werden, so dass mindestens eine neue Zone mit erster Polung
abgedeckt wird, vorzugsweise ein neuer Wechsel von Zone mit erster Polung
und isolierender Zone und, wenn möglich, so oft wie nötig.
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Vorzugsweise
kann die Zone mit zweiter Polung mindestens teilweise, vorzugsweise
ganz demontiert werden.
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Erfindungsgemäß weist
die Vorrichtung auch mindestens ein Aktivierungsmittel des Elektrodensystems
auf, das heißt
mindestens ein Mittel zum Anlegen eines elektrischen Felds an das
Elektrodensystem.
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Vorzugsweise
besteht das Elektrodensystem im Wesentlichen aus zusammenbaubaren
Teilen, Abschnitte genannt, und bevorzugt weist ein solcher Zusammenbau
mindestens ein Schrauben auf.
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Die
Zone mit erster Polung oder die Zone mit zweiter Polung, wenn sie
kathodisch ist, besteht vorzugsweise im Wesentlichen aus nicht rostendem Stahl
(oder InOx) oder aus einem (dem) nicht nicht rostendem Stahl, vorzugsweise
aus einem (dem) nicht rostendem Stahl. In dem Fall, in dem sie im
wesentlichen nicht nicht rostenden Stahl aufweist, handelt es sich
um eine verzehrbare Elektrode.
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Die
Zone mit zweiter Polung oder mit erster Polung besteht, wenn sie
anodisch ist, allgemein vorzugsweise im Wesentlichen aus Titan,
vorzugsweise ganz aus (dem) Titan, bedeckt mindestens von einer Zusammensetzung
aus Metall, Edelmetall oder nicht, auf, wobei die Metallzusammensetzung,
sei sie nun Edelmetall oder nicht, vorzugsweise aus der Gruppe ausgewählt wird,
die aus Ruthenium, Iridium, Tantal, Zinn, Antimonium besteht, in
Formen, die mindestens teilweise oxydiert sind oder nicht, sowie
aus ihren Gemischen.
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Vorzugsweise
weist die isolierende Zone des Schafts im Wesentlichen Kunststoff
auf, wie zum Beispiel mindestens eine Polymerzusammensetzung, die
aus der Gruppe ausgewählt
wird, die aus Vinylpolychlorid, Polyethylenen (alle Dichten), Polypropylenen
(alle Dichten) und ihren Gemischen besteht.
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Wenn
der Schaft anodische und isolierende Zonen aufweist, kann der Schaft
zum Beispiel bei einer ersten Version komplett eine Stange sein,
die aus Titan besteht, das mit Edelmetall überzogen ist und in regelmäßigen Abständen über dem
Titan eine Hülle aufweist,
zum Beispiel eine wärmeschrumpfende,
typisch aus PEHD (hochdichtes Polyethylen), die isolierende Zonen
bildet. Eine zweite Version, die weniger kostspielig ist, ist für dieses
Beispiel ein Schaft, der aus abwechselnden Teilen besteht, wobei
einer der Teile Titan aufweist, das nicht mit Edelmetall beschichtet
ist und mit einer PEHD-Hülle überzogen
ist, und die anderen Teile aus Titan bestehen, das mit Edelmetall überzogen
ist.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
weist die Hohlröhre, die
mindestens teilweise die Zone mit zweiter Polung bildet, mindestens
eine innere isolierende Zone auf, praktisch auf ihrer ganzen Länge. In
einem solchen Fall weist die innere isolierende Zone im Allgemeinen Kunststoff
auf, wie zum Beispiel mindestens eine Polymerzusammensetzung, die
aus der Gruppe ausgewählt
wird, die aus Vinylpolychlorid, Polymerethylenen (alle Dichten),
Polypropylenen (alle Dichten) und ihren Gemischen besteht.
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Vorzugsweise
weist die erfindungsgemäße Vorrichtung
ferner mindestens ein Mittel zum Platzieren auf (das heißt zum Anbringen
durch mindestens teilweises Eintreiben in den Boden), das mechanisch oder
manuell ist, für
mindestens ein Elektrodensystem. Ein solches Platzierungsmittel
ist für
die kleinsten Stärken
und kleinsten Bodenwiderstände
allgemein manuell, zum Beispiel mindestens ein Schlägel oder
ein Hammer. Anderenfalls ist das Mittel mechanisch, es weist zum
Beispiel mindestens einen Bohrer auf.
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Die
verwendeten Elektrodensysteme sind gepaart ähnlich oder nicht, und dies
sowohl hinsichtlich der Maße
als auch der Geometrie und/oder der Polung.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform weist
die erfindungsgemäße Vorrichtung
mehrere Elektrodensysteme auf, wobei die Elektrodensysteme vorzugsweise
fast alle, vorzugsweise alle identische Polung haben, das heißt, dass
die Zonen mit erster Polung die gleiche Polung haben, und dass die Zonen
mit zweiter Polung die gleiche Polung haben. Die Anzahl der Elektrodensysteme
variiert in Abhängigkeit
von verschiedenen Parametern, wie zum Beispiel gemäß der Fläche des
zu behandelnden Teichs, wie oben dargelegt.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
ist insbesondere für
das Umsetzen des erfindungsgemäßen Verfahrens,
wie oben beschrieben, geeignet.
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Ebenso
betrifft die Erfindung den Gebrauch einer wie oben beschriebenen
Vorrichtung zum Entwässern
und/oder Bodenreinigen, insbesondere von Steinbruchschlamm (Steinbruchteich
und/oder Bergbauprodukten und/oder Bergbauunterprodukten).
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In
dem Fall eines Gebrauchs zum Entwässern, ja sogar Konsolidieren
von Steinbruchschlammteichen, ist eine Zone mit zweiter Polung kathodisch
und Zonen mit erster Polung sind anodisch. Die Elektroosmoseerscheinung
nimmt allmählich mindestens
teilweise, vorzugsweise fast komplett das Wasser zu der kathodischen
Zone mit. Im Laufe der Behandlung des Teichs lässt man daher die Zone mit
der zweiten Polung entlang der isolierenden Zonen und Zonen mit
erster Polung, die stationär
gehalten werden, nach oben gleiten. Man zwingt daher das Wasser,
entlang des Elektrodensystems zu der Kathode und daher allmählich zur
Oberfläche
aufzusteigen. Das auf diese Art allmählich zur Oberfläche zurückgekehrte
Wasser ist besonders leicht abzupumpen und eventuell dem Recycling
zuzuführen.
Diese Behandlung ist von einer Reinigung begleitet, wenn im Boden
zum Beispiel Metallkationen gegenwärtig sind. Die Kationen steigen
mit dem Wasser, in dem sie aufgelöst sind, zu der Oberfläche auf.
Das ist besonders in dem Fall einer jüngeren Verschmutzung effizient,
das heißt
von typisch einigen Monaten.
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Die
Erfindung erlaubt auch ein anorganisches Reinigen, insbesondere
in dem Fall, in dem eine Zone mit zweiter Polung anodisch ist und
Zonen mit erster Polung kathodisch sind. Im Laufe der Behandlung
lässt man
die Zone mit zweiter Polung entlang der isolierenden Zonen und Zonen
mit erster Polung, die stationär
gehalten werden, nach oben gleiten. Die Elektromigrationserscheinung
nimmt allmählich
mindestens zum Teil, vorzugsweise praktisch komplett die verschmutzenden
Anionen, die zum Beispiel Nitrationen NO3 – und/oder
Cyanidionen CN– sind, zu der Anode
und daher zur Oberfläche
mit. Andererseits werden das Wasser und die eventuell im Wasser
gegenwärtigen
Kationen, wie zum Beispiel Kalzium Ca2+ von
der Elektroosmose- und Schwerkrafterscheinung zu der kathodischen
Zone und daher zum Boden mitgenommen; man muss daher im Allgemeinen
mindestens ein System zum Zuführen von
Wasser zu dem Elektrodensystem über
das Innere und/oder Äußere der
Röhre vorsehen,
um ein zu starkes Entwässern
zu vermeiden, das insbesondere die Elektromigrationserscheinung
beträchtlich
stören würde. Ein solcher
Einsatz ist vor allem in dem Fall einer zufälligen Verschmutzung schätzenswert,
zum Beispiel mit Nitraten, eines Bodens, der sich über einer
Grundwasserfläche
befindet. Er erlaubt es, das Grundwasser dauerhaft durch Behandlung
des Bodens zu schützen.
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Die
Erfindung erlaubt auch ein Einspritzen von Wasser zum Grund eines
Bodens, wie bei einem Sumpf. In diesem Fall erlaubt es die erfindungsgemäße Behandlung,
Wasser zum Grund des Bodens zirkulieren zu lassen, ohne Gefahr des
plötzlichen
Aufsteigens der Wasserschicht und ohne Notwendigkeit, einen Schacht
herzustellen. In diesem Fall ist eine Zone mit zweiter Polung anodisch
und eine Zone mit erster Polung kathodisch und liegt am Ende des Schafts,
der ansonsten aus einer isolierenden Zone besteht. Das so gebildete
Elektrodensystem kann vorteilhafterweise Tonschichten, die mehr
oder minder undurchlässig
sind, durchqueren, ohne ihre Undurchlässigkeit stark zu verändern. Die
Kathode befindet sich unter den Schichten in einer durchlässigen Zone.
Vorteilhaft erlaubt es der Ton, das Wasser, das ihn durchquert,
auch zu filtern. Außerhalb
des Bodens tritt das System in dem Wasser aus, das man in die Tiefe
befördern
will. Das Wasser (und die eventuell im Wasser gegenwärtigen Kationen,
wie zum Beispiel Kalzium Ca2+) wird allmählich mindestens
teilweise, vorzugsweise so gut wie ganz zu der kathodischen Zone
also zum Grund mitgenommen. Das Wasser kann daher die Tonschicht
durchqueren.
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Die
Erfindung wird besser beschrieben und weitere Merkmale und Vorteile
ergeben sich bei der Lektüre
der folgenden Beschreibung, die nicht einschränkend unter Bezugnahme auf
die 1 bis 10 gegeben wird.
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1 stellt
schematisch ein System 12 aus einachsigen koaxialen Elektroden
mit gleitender beweglicher erfindungsgemäßer Kathode 1 dar.
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Die 2 bis 9 stellen
schematisch eine Behandlung in drei Phasen zum Entwässern eines Teichs 14 mit
Steinbruchschlamm gemäß der Erfindung
durch eine Vorrichtung dar, die das Elektrodensystem 12 der 1 aufweist. 2 stellt
daher einen Behandlungsanfang dar, die 3 und 4 ein teilweises
Wiederansteigen der Kathoden (eine bewegliche Kathode pro Elektrode)
dar, 5 stellt ein Demontieren überflüssiger kathodischer Teile dar, 6 stellt
ein Wiederanlegen des elektrischen Felds dar, 7 stellt
ein teilweises Wiederansteigen der Kathoden dar, 8 stellt
eine Demontage der überflüssigen kathodischen
Teile dar, und 9 stellt ein Anlegen des elektrischen
Felds des Behandlungsendes dar.
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10 stellt
schematisch ein weiteres System 13 mit einpoligen konzentrischen
Elektroden mit beweglicher gleitender Anode 9 gemäß der Erfindung
dar.
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1 stellt
schematisch ein System 12 mit einpoligen koaxialen Elektroden
mit beweglicher gleitender Kathode 1 gemäß der Erfindung
dar. Sie weist eine bewegliche gleitende Kathode 1 auf,
die eine Ionenisolation (nicht dargestellt), eine Einheit 2 mit
isolierenden Zonen, die an einer Einheit 3 aus stationären anodischen
Zonen befestigt ist, auf. Die Kathode 1 kann aus Teilen 1a, 1b, 1c, 1d, 1e, 1f, 1g und 1h (in 1 nicht
dargestellt) bestehen. Man erkennt, dass die Einheit 2 isolierender
Zonen aus Teilen 2a, 2b, 2c und 2d besteht,
und dass die Einheit 3 anodischer Zonen aus anodischen
Zonen 3a, 3b, 3c, 3d und 3e besteht.
Nur die isolierende Zone 2a und anodische Zone 3a werden
von der Kathode 1 abgedeckt.
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Die 2 bis 9 stellen
schematisch eine Behandlung in drei Phasen zum Entwässern eines Teichs 14 aus
Steinbruchschlamm gemäß der Erfindung
dar. Sie entsprechen, wie unten erläutert wird, einem ersten System 12 aus
erfindungsgemäßen Elektroden,
wie zum Beispiel in 1 dargestellt. Diese Behandlung
dient uns nach ausführlicher
Beschreibung der 2 bis 9 zum Veranschaulichen
der Vorteile der Erfindung.
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2 gemäß der Erfindung
stellt den Anfang der Behandlung des Teichs 14, des Grunds 15 und der
Oberfläche 16 aus
Steinbruchschlamm dar, bei der mindestens elf Elektrodensysteme 12,
wie in 1 dargestellt, angebracht wurden. Wasser 4 steigt über die
Oberfläche 16 auf,
ein Teil 14a des Teichs, der bereits getrocknet ist, befindet
sich über dem
Grund 15 dieses, und ein Teil 14 des Teichs, der noch
nicht getrocknet oder feucht (ja sogar geflutet) ist, befindet sich über dem
Teil 14a. Man sieht, dass sich bei dieser ersten Behandlungsphase
anfängliche
Trocknungszonen 8 bilden, die sich über Zwischenzonen 7 treffen,
die auch allmählich
getrocknet werden. Die Einheit der Zonen 8 und der Zonen 7 entspricht
dem getrockneten Teil 14a. Die Pfeile 6 veranschaulichen
die Bewegung des Wiederaufsteigens des Wassers zu der Kathode 1,
was ein kapillares Wiederaufsteigen zu der Oberfläche 16 bewirkt. Das
Wasser 4, das über
der Oberfläche 16 des Teichs 14 erschienen
ist, wird durch mindestens eine Leitung 5 abgepumpt, wobei
das Pumpen symbolisch durch einen Pfeil dargestellt ist. In dem
Fall, in dem das Wasser 4 vor dem Beginn der Behandlung über der
Oberfläche 16 vorhanden
war, ist es erfindungsgemäß möglich aber
nicht zwingend, ein Pumpen vor dem Anfang der Behandlung durchzuführen.
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3 stellt
symbolisch den Anfang des Wiederaufsteigens der Kathoden 1 dar.
Man sieht, dass zusätzlich
zu der anodischen Anfangszone 3a und der isolierenden Anfangszone 2a eine
neue anodische Zone 3b auf jedem Elektrodensystem 12 abgedeckt
wurde.
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4 zeigt
das Ende des Wiederaufsteigens der Kathoden 1. Zusätzlich zu
der zuvor abgedeckten anodischen Zone 3b (siehe 3),
erscheint eine neue isolierende Zone 2b. Bei Elektrodensystemen 12 an
der Peripherie des Teichs 14, die aufgrund der geringeren
Tiefe des Teichs 14 an dieser Stelle weniger tief eingetrieben
waren, sind nun die anodische Zone 3a und die isolierende
Zone 2a abgedeckt.
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5 zeigt
das Demontieren der überflüssigen kathodischen
Teile 1a und eventuell 1b, 1c, 1d und 1e der
Kathoden 1 entlang der Länge jedes Anfangselektrodensystems
und daher jeder Kathode 1.
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6 zeigt
das Wiederanlegen des elektrischen Felds an den Teich 14.
Man sieht, dass neue Pfeile 6a für das Wiederaufsteigen von
Wasser zu der Oberfläche 16 erscheinen,
neue Trocknungszonen 8a um Elektrodensysteme 12 und
neue Zwischenzonen 7a zwischen den Zonen 8a. Man
unterscheidet daher bei dieser zweiten Phase einen feuchten Teil 14c des
Teichs 14, der kleiner ist als der feuchte Teil 14b der
ersten Phase, und einen getrockneten Teil 14d, der allen
Zonen 8a und Zonen 7a entspricht, und der größer ist
als die getrocknete Zone 14a der ersten Phase. Das Pumpen
ist wieder durch die Pumpleitung 5 veranschaulicht.
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In 7 sieht
man das Wiederaufsteigen der Kathoden 1 im Anschluss an
die zweite Behandlungsphase, die die anodischen Zonen 3c und
isolierenden Zonen 2c abdeckt.
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8 zeigt
das Demontieren der überflüssigen Teile 1f und
eventuell 1g und 1h der Kathoden 1.
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9 zeigt
eine dritte Trockenphase durch Wiederanlegen des elektrischen Felds,
die erneut Trocknungszonen 8b bei den Elektrodensystemen 12 zeigt,
wobei das Wiederaufsteigen von Wasser 4 zu der Oberfläche 16 durch
die Pfeile 6b angezeigt ist, und verbindende Zwischenzonen 7b zwischen den
Trocknungszonen 8b. Wie bei dieser zweiten Phase unterscheidet
man einen feuchten Teil 14e des Teichs 14, der
kleiner ist als der feuchte Teil 14c der zweiten Phase,
und einen getrockneten Teil 14f, der allen Zonen 8b und
Zonen 7b entspricht und der größer ist als die getrocknete
Zone 14d der zweiten Phase. Das Pumpen wird wieder durch
die Pumpleitung 5 veranschaulicht.
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Für das Ende
der Behandlung bleibt auf der Oberfläche 16 des Teichs 14 nur
eine dünne
Schicht 14e relativ weichen Schlamms. Da diese nicht mehr durch
die große
Wassermasse versorgt wird (durch kapillares Wiederaufsteigen), die
zu Beginn zwischen dem Grund 15 und der Oberfläche 16 des Teichs 14 bestand,
trocknet sie natürlich
mit Wind und Sonne in kurzer Zeit aus. Eventuell erlaubt es eine
Messreihe mit dem leichten Penetrometer des Typs PANDA®, die
mechanische Festigkeit der entwässerten
Stoffe und daher das Ende der Baustelle zu bestimmen. Zuletzt werden
die Elektrodensysteme 12 aus dem Teich gezogen, um eventuell
für eine Weiterverwendung
auf einer anderen Baustelle oder dem gleichen Teich 14,
wenn er wieder voll ist, aufbereitet zu werden. Eine solche Aufbereitung
weist im Allgemeinen mindestens ein Reinigen und/oder mindestens
ein Instandsetzen von Ablagerung auf mindestens einer Elektrode
auf. Man braucht dann nur noch bei Bedarf den Teich 14 mit
dem Schaufellader zu leeren, wobei der nun ausgetrocknete und konsolidierte
Teich für
Baustellenfahrzeuge zugänglich
ist.
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10 stellt
schematisch ein weiteres System 13 einpoliger koaxialer
Elektroden mit beweglich gleitender Anode 9 gemäß der Erfindung
dar. Das Elektrodensystem 13 weist eine innen isolierte
gleitende Anode 9 auf (Isolation nicht dargestellt), und außen geschmiert,
zum Beispiel durch Wasser oder Bentonit, und eine isolierte Einheit 10 isolierender
Zonen, die an der Einheit 11 stationärer kathodischer Zonen befestigt
ist. Die Anode 9 kann aus Teilen 9a, 9b usw.
(nicht dargestellt) bestehen. Man sieht, dass alle 10 isolierenden
Zonen aus isolierenden Zonen 10a, 10b, 10c und 10d bestehen,
und dass die Einheit 11 kathodischer Zonen aus Zonen 11a, 11b, 11c, 11d und 11e besteht.
Nur die isolierende Zone 10a und die kathodische Zone 11a werden
von der Anode 9 abgedeckt.
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10 stellt
daher ein Elektrodensystem 13 zum allmählichen Zerstören organischer
Schadstoffe und/oder zum Heraufholen zur Oberfläche eines Bodens der anionischen
Schadstoffe (wie zum Beispiel Nitrate und/oder Cyanide) dar. Das
Elektrodensystem 13 der 10 erlaubt
daher das Reinigen eines Bodens 14 und/oder von Grundwasser,
die durch mindestens eine anionische Art verschmutzt sind, zum Beispiel
ausgewählt
aus der Gruppe, die aus Nitraten und Cyaniden besteht. Diese anionische
Art kann zu der Oberfläche 16 hochgebracht
werden, um ihre Behandlung zu erleichtern, die biologisch und/oder
elektrochemisch im Fall der Cyanide und/oder physikalisch-chemisch
und/oder des Typs Phytoremediation (oder Behandlung durch mindestens
eine Pflanze) sein kann. In dem Fall der Behandlung eines Bodens
kann es die Vorrichtung, die dieses Elektrodensystem 13 aufweist,
erlauben, die Kontamination von Grundwasser, das von der Verschmutzung
der anionischen Arten noch nicht erreicht wurde, zu vermeiden.
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Das
Wiederansteigen der Schadstoffe dank einer Vorrichtung, die das
Elektrodensystem 13 der 10 aufweist,
erfolgt genau nach der gleichen Vorgehensweise wie das des Elektrodensystems 12, das
in den 2 bis 9 beschrieben wurde.
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Erfindungsgemäß ist es
möglich,
zusätzliche Mittel
anzuordnen, um den Einfluss der Elektrodensysteme zu modifizieren.
Man kann zum Beispiel die isolierende Zone oder isolierenden Zonen
verlängern,
um die Einflusszonen des elektrischen Felds zu verbreitern und daher
die Anzahl von Elektrodensystemen zu verringern, die zum Decken
einer Fläche mehrerer
Hektar erforderlich ist.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
die von der vorhergehenden unabhängig
ist oder nicht, kann man die Länge
eines Elektrodensystems erhöhen,
zum Beispiel und vorzugsweise, indem man die Anzahl von Abschnitten
erhöht,
aus welchen das Elektrodensystem vorzugsweise besteht, um tiefer
in den Teich hinunterzugehen.
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Gemäß einer
dritten Ausführungsform,
die von den zwei vorhergehenden unabhängig ist oder nicht, kann man
die Anzahl der Elektrodensysteme erhöhen, um die Arbeit zu beschleunigen.
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Interessant
ist, dass es gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren
vorteilhaft ist, den Teich beim Grund beginnend zu entwässern. Einerseits sind
die Risse, die eventuell während
der Behandlung auftreten, radial und stören das Entwässerungsverfahren
nicht. Andererseits ist es von Bedeutung, dass das System unter
Wasser funktionieren kann, so dass es Sedimentschlamm unter der
Oberfläche einer
Wasserstauung „pressen" und daher mindestens
das Beabstanden der gewöhnlichen
Leerungsoperationen erlauben kann.
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Erfindungsgemäß werden
im Fall des Elektrodensystems 12, das in den 1 bis 9 beschrieben
ist, die Zonen mit erster Polung, hier anodische Zonen, aktiviert,
indem sie abgedeckt werden. Da das Wasser um die Kathode als Schmiermittel dient,
sind die mechanischen Kräfte
daher vorteilhaft beschränkt.
Wenn die Zone um die erste abgedeckte Zone mit erster Polung zu
resistent wird, lässt
man die Zone mit zweiter Polung, die die Kathode ist, aufsteigen,
wobei die Entfernung zwischen der Kathode und der nächst gelegenen
Anode immer gleich ist, mit einem jeweils günstigen Wassergehalt für das Durchgehen
des Stroms.
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Je
nach gewünschter
Anwendung wird die eine oder die andere der physikalischen Erscheinungen
begünstigt.
Ohne sich auf eine gegebene Erklärung
beschränken
zu wollen, kann man versuchen, die folgende Erklärung zu geben. Insbesondere
betreffen die Elektroosmoseerscheinungen mindestens zum Teil die
Entwässerungsanwendungen
für Schlammteiche
oder das Zusammendrücken
von Sedimenten in einer Wasserstauung. Die Elektromigrationserscheinung,
die es im Allgemeinen erlaubt, mindestens einen Teil der mineralischen
Schadstoffe zu der Oberfläche
aufsteigen zu lassen und/oder die das Zerstören an Ort und Stelle der organischen Schadstoffe
begünstigt,
betrifft im Wesentlichen Reinigungsanwendungen. Da hingegen alle
elektrokinematischen Erscheinungen praktisch gleichzeitig stattfinden,
hilft in bestimmten Fällen
die Elektroosmose mindestens zum Teil beim Reinigen, während die Elektromigration
nicht entwässert.
In diesem Fall richtet man es so ein, dass man das Trockenlegen der
Anode vermeidet, oder man schmiert das Äußere der gleitenden Anode zum
Beispiel mit Bentonitschlamm, der gewöhnlich bei Bohrungen verwendet wird.
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Um
die eine oder die andere Erscheinung zu begünstigen, kann man auf die Werkstoffe
der Elektroden, insbesondere auf die Ablagerungen auf der einen
oder anderen der Elektroden, auf den Anschluss der Elektroden einwirken,
das heißt,
eine Vorrichtung mit gleitender Anode oder gleitender Kathode auswählen, auf
die Anpassung des ableitenden Werkstoffs, der eventuell auf der
Kathode gegenwärtig
ist, oder auf das Wassereinspritzen, mit gelösten Produkten oder Produkten
in Suspensionen, mit verschiedenen Niveaus für jedes Elektrodensystem. Das
Einspritzen von Suspensionen auf verschiedenen Niveaus des Elektrodensystems
kann zum Beispiel zum Schmieren einer gleitenden Anode dienen.
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Die
Erfindung wurde erfolgreich beim Entwässern von Steinbruchteichen
und unverschmutztem Baggerschlamm getestet.
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Man
kann die Erfindung auch zum Entwässern
von Phosphatschlamm, Kohlenschlamm, Bergwerkschlamm und/oder verbrauchtem
Bohrschlamm verwenden.
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Man
kann die Erfindung ferner zum Reinigen durch Abbauen organischer
Schadstoffe an Ort und Stelle verwenden, zum Reinigen von Grundwasser (Nitrate,
Cyanide, Metalle, Arsen usw.) durch Wiederaufsteigen der Schadstoffe
auf die Bodenoberfläche, um
sie später
zu entsorgen, zum Reinigen von sogar tonhaltigen Böden durch
Wiederaufsteigen der Schadstoffe an die Oberfläche und Entsorgen oder zum
Tiefenwasserpumpen in trockenen Gebieten.
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Beispiel
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Das
folgende Beispiel dient zur Veranschaulichung der Erfindung, ohne
deren Reichweite einzuschränken.
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Es
wurde an Ort und Stelle mit einem gegebenen Elektrodensystem, das
unten beschrieben wird, ein Versuch ausgeführt.
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Es
handelt sich um einen der Versuche einer zehn Tage langen Kampagne,
die im Juli 2003 auf einem Standort, Teich auf der Grundlage von
tonhaltigem Schlamm mit einem großen Anteil an Smektit stattfand.
Das Ziel bestand einfach darin, die Durchführbarkeit der Erfindung nachzuweisen.
Die Versuche waren relativ kurz (2 Stunden). Es ging darum, die
Effekte von drei Faktoren zu vergleichen: die Spannung, die Länge der
Anode und die Länge
der isolierten Zone. Die Wirksamkeit wurde durch Messen der Wassermenge
bewertet, die während
der 2 Stunden mit einem einzigen Elektrodensystem in Betrieb zur
Oberfläche
zurückgeholt
wurde.
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Die
maximale Arbeitstiefe für
die Anodenspitze betrug systematisch 2 Meter Tiefe.
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Der
aktivierte Teil der Anode hatte eine Länge von 30 cm und einen Durchmesser
von 20 mm mit einer Spitze, die zu der Achse der Anode einen Winkel
von 15° bildete.
Abschnitte zu etwa 50 cm wurden durch Schrauben zusammengebaut.
Der Anodenwerkstoff war Titan bedeckt mit Metalloxyden, in der Hauptsache
Iridium (Typ DSA).
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Die
Isolierungslänge
betrug 97 cm, aus hochdichtem Polyethylen (PEHD) in Form von Wärmeschrumpfmaterial,
das direkt auf die Anode aufgebracht wurde.
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Die
Kathode hatte eine Länge
von etwa 150 cm für
einen Außendurchmesser
von 48,5 mm, einen Innendurchmesser von 27 mm (Isolation inbegriffen), und
bestand außen
aus nicht rostendem Stahl für den
Nahrungsmittelgebrauch und innen aus PVC (Polyvinylchlorid). Die
Länge jedes
Kathodenabschnitts betrug etwa 560 mm. Dieser spezielle Teil war
mit ergänzenden
Teilen versehen, die die innere Abdichtung der Kathode und das Abhängigmachen der
Kathode von der Anode erlaubten. Die dichte Verbindung zwischen
den Kathodenabschnitten wurde durch eine Flachdichtung aus Nitrilkautschuk
sichergestellt.
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Die
Gesamtlänge
des Elektrodensystems betrug etwa 350 cm.
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Das
System wurde mit der Hand angebracht und von einem Träger gestützt, der
sein Gewicht (etwa 15 kg) auf 1 m2 verteilte.
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Da
die obere Schicht des Teichs (20 cm Höhe) relativ fest war (in Folge
mehrerer Monate Trockenheit), reichten breite Bretter, die auf seiner
Oberfläche
aufgelegt wurden, um die Bediener um keine Wechselwirkung mit der
trockenen Schicht des Teichs zu erhalten, wurde eine Bohrung zu
30 cm angelegt und verrohrt, um das Wasser aufzufangen, das das
Elektrodensystem nach oben holte.
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Die
ursprüngliche
Konzentration des Schlamms liegt in der Größenordnung von 40 % nach 6
Jahren ohne Hinzufügen
von Aggregatwaschwasser zu diesem. Nach einigen Stunden wird bei
einem identischen Bohrloch ohne Elektrodensystem kein Wiederaufsteigen
von Wasser beobachtet.
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In
2 Stunden wurden etwa 500 mm Wasservolumen nach oben geholt.
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Die
innerhalb von 2 Stunden nach oben geholte Menge Wasser ist für die Einflusszone
des Elektrodensystems für
eine gegebene Konfiguration charakteristisch. Sie ist jedoch nicht
für die
Wassermenge repräsentativ,
die während
einer längeren Dauer
pro Zeiteinheit aufgestiegen wäre.
Innerhalb von 2 Stunden hat das Verfahren gerade genug Zeit, um
das Aufsteigen von Wasser auszulösen
(das aus etwa zwei Metern Tiefe kommt), wobei der Nenndurchsatz
noch nicht erreicht ist. Es würde
wahrscheinlich mehrere Tage bis zu dessen Erreichen dauern.
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Die
Maße des
Prototyps sind in etwa denen der industriellen Version des Systems ähnlich.