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Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine wässrige Klebstoff-Zusammensetzung,
die ein funktionalisiertes Polyolefin, ein Vernetzungsmittel und
ein vernetzbares Harz umfasst, sowie auf ein Verfahren zum Kleben
einer thermoplastischen Elastomer-Zusammensetzung an ein Substrat,
umfassend die Schritte des Auftragens der wässrigen Klebstoff-Zusammensetzung
auf ein polares Substrat und des Auftragens des thermoplastischen
Elastomers z.B. durch Extrusion, insbesondere durch robotorgestützte Extrusion.
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Hintergrund der Erfindung
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Robotorgestützte Extrusion
ist eine bahnbrechende Technologie zur Herstellung geformter Teile
von thermoplastischen Polymeren, insbesondere thermoplastischem
Elastomer (TPE). In Extrusionsverfahren ist das Querschnittsprofil
eines extrudierten Teils durch die Düse oder die Kombination von
Düse und
Dorn des Extruders vorbestimmt. In konventionellen Extrusionsverfahren
sind nur Teile mit einer linearen Form in der Längsrichtung (auch als Maschinenrichtung
bezeichnet) erhältlich,
da die Düse
oder die Kombination von Düse
und Dorn in einer definierten und statischen Position in Bezug auf
den Zylinder des Extruders fixiert sind. Bei der robotorgestützten Extrusion
sind die Düse
oder die Kombination von Düse
und Dorn in allen Raumausdehnungen in Bezug auf den Zylinder des
Extruders beweglich, z.B. mittels einer robotorgestützten Handhabungseinheit.
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Zusätzlich dazu
können
die Düse
und der Dorn zueinander beweglich sein, so dass sich eine Exzentrizität des Düsendurchgangs
ergibt. Durch eine relative Bewegung der Düse und des Dorns zueinander und/oder
durch Bewegen der Düse
in Bezug auf den Zylinder des Extruders können geformte Teile erhalten werden,
die eine nicht-lineare Form in der Längsrichtung haben, d.h. geformte
Teile, die z.B. breite und spitze Biegungen in allen Raumausdehnungen
haben.
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Somit
können
Teile mit komplexen Formen, wie Schläuche, Dichtungen und Profildichtungen,
in großer
Anzahl erhalten werden, ohne dass es notwendig ist, Werkzeuge zum
Formen der Teile zu verwenden, deren Herstellung zeitraubend und
kostspielig ist. Weiterhin ist die robotorgestützte Extrusion ein ausgezeichnetes
Verarbeitungswerkzeug für
die Extrusion einer weichen Profildichtung um ein steifes Substrat
herum oder auf dasselbe, wie Glas, Metall und harte Thermoplaste,
wie z.B. Polypropylen (PP), Polycarbonat (PC), Acrylnitril-Butadien-Styrol-Copolymere
(ABS) usw.
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Die
am häufigsten
verwendeten thermoplastischen Elastomere umfassen ein Polyolefin
als thermoplastisches Polymer. Demgemäß haften diese thermoplastischen
Elastomere nur an unpolaren Substraten und sie haften nicht oder
nur unter Schwierigkeiten an polaren Substraten. Zur Verbesserung
der Haftung muss das Substrat im Allgemeinen vorher behandelt werden,
z.B. durch Auftragen einer Grundierung und/oder einer Klebstoff-Zusammensetzung
auf die Substratoberfläche.
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Bekannte
Klebstoff-Zusammensetzungen werden als Lösung in organischen Lösungsmitteln
aufgetragen. Diese Klebstoff-Zusammensetzungen leiden an dem Nachteil,
dass sich gefährliche
und entflammbare Dämpfe,
die für
das Personal und die Umgebung schädlich sind, während der
Anwendung entwickeln. Tatsächlich
wird in den meisten industrialisierten Ländern die Verwendung von Klebstoffsystemen
auf der Basis von organischen Lösungsmitteln
in zunehmendem Maße
Gegenstand gesetzgebender Einschränkungen aufgrund des Umweltschutzes.
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Ein
alternativer Typ von Klebstoff-Zusammensetzungen, die bei Raumtemperatur
fest oder halbfest sind, wird auf das Substrat bei erhöhter Temperatur
in geschmolzener Form aufgetragen, und das thermoplastische Elastomer
wird entweder während
die Klebstoff-Zusammensetzung sich noch in der Schmelze befindet oder
nach dem Kühlen
und erneuten Erwärmen
derselben zu einer Schmelze auf die Klebstoff-Zusammensetzung aufgetragen.
Diese Klebstoff-Zusammensetzungen
leiden an dem Nachteil, dass komplexe Gerätschaften zum Bereitstellen
und Handhaben der geschmolzenen Polymer-Zusammensetzung notwendig
sind und ein geeigneter Adhäsionsgrad
mit polyolefinischen Verbindungen im Allgemeinen nicht erhalten
wird.
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Eine
weitere Alternative wird durch reaktive Klebstoffe auf Polyurethan-Basis
dargestellt, diese Systeme, die als Mastix bei Raumtemperatur aufgetragen
werden, funktionieren jedoch nicht bei einer polyolefinischen Verbindung.
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Das
US Patent Nr. 5,051,474 offenbart eine Klebstoff-Zusammensetzung
zum Kleben polymerer Zusammensetzungen an Metall, umfassend ein
erstes Komponentengemisch eines linearen Polyester-Polyurethans,
eines halogenierten Polyolefins und eines phenolischen Harzes und
als zweite Komponente eine vernetzende Verbindung zum Vernetzen
der ersten Komponente. Die Komponenten werden separat gelagert.
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Das
US Patent Nr. 5,102,937 offenbart eine Klebstoff-Zusammensetzung
zum Kleben polymerer Zusammensetzungen an Glas, umfassend ein erstes
Komponentengemisch eines linearen Polyester-Polyurethans, eines
halogenierten Polyolefins und einer Alkoxysilan-Verbindung und als
zweite Komponente eine vernetzende Verbindung zum Vernetzen der
ersten Komponente. Die Komponenten werden separat gelagert.
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Diese
Zusammensetzungen benötigen
jedoch Lösungsmittel,
wie Methylethylketon, Methylisobutylketon, Xylol und Toluol, die
entflammbar und wegen der Gefahren, die mit ihrer Anwendung verbunden
sind, bedenklich sind.
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Die
japanische Patentanmeldung JP-A-55018462 offenbart eine Klebstoff-Zusammensetzung zum Kleben
von Polymeren an Metalle. Die Klebstoff-Zusammensetzung umfasst (A) ein chloriertes
Polypropylen, Vinylchlorid-Copolymere
oder Ethylen-polare Vinyl-Copolymere und (B) Polyisocyanate. Die Zusammensetzung
wird in Form einer Lösung
in einem organischen Lösungsmittel
aufgetragen.
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Demgemäß ist die
Entwicklung von Klebstoffsystemen auf wässriger Basis in solchen Industriebranchen
hoch erwünscht,
in denen Polymere an ein Substrat geklebt werden müssen.
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Eine
gute Haftung einer polyolefinischen Verbindung an einem polaren
Substrat ist selbst mit einem Klebstoffsystem auf Lösungsmittelbasis
schwer zu erreichen und wird bei Klebstoffsystem auf wässriger
Basis aufgrund des Fehlens einer Affinität zwischen Wasser und Polyolefinen
eine sehr viel anspruchsvollere Aufgabe.
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Daher
besteht eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, Klebstoff-Zusammensetzungen
bereitzustellen, die aufgetragen werden können, ohne dass komplexe Gerätschaften
benötigt
werden und/oder die frei von organischen Lösungsmitteln sind und leicht
gehandhabt werden können.
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Mehrere
Klebstoffe auf der Basis einer wässrigen
Emulsion/Suspension zum Kleben polyolefinischer Verbindungen an
ein polares Substrat sind im Handel erhältlich. Keines dieser kommerziellen
Systeme weist jedoch einen annehmbaren Haftungsgrad auf, wenn es
z.B. zum Einkapseln von Glas mit thermoplastischen Elastomeren auf
Polyolefin-Basis verwendet wird.
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Kurzbeschreibung der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine wässrige Klebstoff-Zusammensetzung,
die ein funktionalisiertes Polyolefin, ein Vernetzungsmittel und
ein vernetzbares Harz umfasst. In einem anderen Aspekt bezieht sich
die Erfindung auf die Verwendung dieser wässrigen Klebstoff-Zusammensetzung
zum Kleben eines geformten thermoplastischen Elastomers an die Oberfläche eines
polaren Substrats.
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In
einem weiteren Aspekt bezieht sich die vorliegende Erfindung auf
ein Verfahren zum Kleben eines thermoplastischen Elastomers an ein
polares Substrat, umfassend das Auftragen der wässrigen Klebstoff-Zusammensetzung
auf die Oberfläche
eines polaren Substrats und das Auftragen des thermoplastischen
Elastomers z.B. durch Extrusion, insbesondere robotorgestützte Extrusion,
auf die Oberfläche
dieses Substrats.
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Bevorzugte
Ausführungsformen
sind aus der folgenden ausführlichen
Beschreibung und den beigefügten
Ansprüchen
ersichtlich.
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Obwohl
die beigefügten
Ansprüche
gemäß der US-Patent-Praxis
einzelne Abhängigkeiten
aufweisen können,
kann jedes der Merkmale in jedem der beigefügten Ansprüche mit jedem der Merkmale
der anderen beigefügten
Ansprüche
des Unteranspruchs kombiniert werden.
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Ausführliche Beschreibung der Erfindung
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Wässrige Klebstoff-Zusammensetzung
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine wässrige Klebstoff-Zusammensetzung,
die
- a) wenigstens ein funktionalisiertes Polyolefin,
- b) wenigstens ein vernetzbares Harz und
- c) wenigstens ein Vernetzungsmittel
umfasst.
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Funktionalisiertes Polyolefin
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Das
funktionalisierte Polyolefin kann jedes Polyolefin sein, das eine
funktionelle Gruppe, wie Hydroxyl, Carbonsäure, Carbonsäureanhydrid,
primäres
oder sekundäres
Amin, Halogen, wie Chlor, Brom usw. oder Epoxy, trägt. Es ist
auch möglich,
dass verschiedene dieser funktionellen Gruppen in einem Molekül des funktionalisierten
Polyolefins vorliegen. Weiterhin können Mischungen von unterschiedlichen
funktionalisierten Polyolefinen verwendet werden. Ebenso ist es
möglich,
unterschiedliche Polyolefine, die unterschiedliche funktionelle
Gruppen tragen, zu verwenden.
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Das
funktionalisierte Polyolefin kann entweder durch eine nachträgliche Pfropfungsreaktion,
im Allgemeinen durch ein radikalisches Verfahren oder durch Copolymerisation
eines oder mehrerer Typen von Olefin-Monomeren mit einem oder mehreren
Typen von Monomeren, die die oben erwähnten funktionellen Gruppen
tragen, erhalten werden.
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Im
Allgemeinen kann das Polyolefin aus einem Homopolymer, das aus einem
olefinisch ungesättigten Monomer
mit 2-4 Kohlenstoffatomen polymerisiert ist, oder einem Copolymer
des Ethylens mit einem α-Olefin mit
3-18 Kohlenstoffatomen ausgewählt
werden. Gegebenenfalls kann ein konjugiertes oder nicht-konjugiertes Dien
copolymerisiert werden. Beispiele für diese Diene sind 5-Ethyliden-2-norbornen,
5-Vinyl-2-norbornen, 1,4-Hexadien, 1,6-Octadien, 5-Methyl-1,4-hexadien,
3,7-Dimethyl-1,6-octadien und dergleichen. Das Polyolefin kann ein
Vinylacetat, Methacrylat oder Acrylat als Comonomer enthalten.
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Ein
funktionalisiertes hydriertes oder nicht-hydriertes Vinylstyrol-konjugiertes
Dien-Blockcopolymer, wie SEBS, SEPS, SBS, SIS, SIBS usw. wird auch
in Betracht gezogen und kann als funktionalisiertes Polyolefin gemäß der Erfindung
verwendet werden, das die oben erwähnten funktionellen Gruppen
trägt.
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Verschiedene
wässrige
Emulsionen/Suspensionen von funktionalisierten Polyolefinen sind
kommerziell erhältlich,
wie Priex 703 von Solvay (Belgien), Sipiol W5808 von Henkel (Deutschland)
und Trapylene 6800W von Tramaco, Deutschland.
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Gegebenenfalls
können
auch Blends dieser funktionalisierten Polyolefine mit Polyolefinen,
die keine funktionellen Gruppen enthalten, verwendet werden.
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Die
Menge der funktionellen Gruppen, die in dem funktionalisierten Polyolefin
vorliegen, reicht von etwa 0,1 bis etwa 20 Gew.-%, vorzugsweise
bis zu etwa 10 Gew.-% der funktionellen Gruppe, bezogen auf das Gewicht
des funktionalisierten Polyolefins.
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Die
Menge der funktionalisierten Polyolefine in der wässrigen
Klebstoffemulsions-Zusammensetzung liegt
im Bereich von etwa 3 bis etwa 50 Gew.-%, vorzugsweise von etwa
5 bis etwa 40 Gew.-%, am meisten bevorzugt von etwa 10 bis etwa
30 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der gesamten wässrigen
Klebstoff-Zusammensetzung.
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Vernetzungsmittel
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Im
Allgemeinen ist das Vernetzungsmittel, das in der wässrigen
Klebstoff-Zusammensetzung
gemäß der vorliegenden
Erfindung enthalten ist, ein Reagens, das mit den funktionellen
Gruppen von funktionalisiertem Polyolefin und/oder dem vernetzbaren
Harz reagieren kann.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst das Vernetzungsmittel ein Isocyanat-Vernetzungsmittel, vorzugsweise
ein Vernetzungsmittel aus einem blockierten Isocyanat. Das Blockieren
der Isocyanatfunktion kann notwendig sein, um die Reaktion der Isocyanatfunktion
mit Wasser, das als Emulsions- oder Suspensionsmatrix für Klebstoff-Zusammensetzungen
verwendet wird, in Fällen
zu vermeiden, in denen eine annehmbare Lagerbeständigkeit der wässrigen
Klebstoff-Zusammensetzung
erreicht werden soll. Die Isocyanatfunktion wird bei einer hohen
Temperatur, wie mehr als 100 °C,
freigegeben und wird demgemäß verfügbar, um
mit der funktionellen Gruppe des funktionalisierten Polyolefins
und dem vernetzbaren Harz zu reagieren.
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Im
Allgemeinen kann jedes blockierte Isocyanat, das wenigstens zwei
reaktive blockierte Isocyanatgruppen aufweist, verwendet werden,
um mit den Hydroxylgruppen des Acryl- oder Epoxyharzes oder der
Amino- und Methylolgruppe des Melaminharzes zu reagieren. Repräsentative
blockierte Isocyanate werden ohne Einschränkung typischerweise aus blockierten
Isocyanaten, basierend auf den folgenden (nicht-blockierten) Isocyanaten
ausgewählt,
wie 1,6-Hexamethylendiisocyanat, 1,8-Octamethylendiisocyanat, 1,12-Dodecamethylendiisocyanat,
2,2,4-Trimethylhexamethylendiisocyanat und ähnlichen Isocyanaten; 3,3'-Diisocyanatodipropylether;
3-Isocyanatomethyl-3,5,5'-trimethylcyclohexylisocyanat,
Cyclopentylen-1,3-diisocyanat, Cyclohexylen- 1,4-diisocyanat, Methyl-2,6-diisocyanatocaprolat,
Bis-(2-isocyanatoethyl)fumarat, 4-Methyl-1,3-diisocyanatocyclohexan,
trans-Vinylendiisocyanat und ähnlichen
ungesättigten
Polyisocyanaten; 4,4'-Methylen-bis-(cyclohexylisocyanat)
und verwandten Polyisocyanaten; Methandiisocyanaten, Bis-(2-isocyanatoethyl)carbonat
und ähnlichen
Carbonat-Polyisocyanaten; N,N',N''-Tris-(6-isocyanatohexamethylen)biuret
and verwandten Polyisocyanaten sowie anderen bekannten Polyisocyanaten,
die sich von aliphatischen Polyaminen ableiten; Toluoldiisocyanaten,
Xyloldiisocyanaten, Dianisidindiisocyanat, 4,4'-Diphenylmethandiisocyanat, 1-Ethoxy-2,4-diisocyanatobenzol,
1-Chlor-2,4-diisocyanatobenzol, Tris(4-isocyanatophenyl)methan,
Naphthalindiisocyanaten, 4,4'-Biphenyldiisocyanat,
Phenylendiisocyanaten, 3,3'-Dimethyl-4,4'-biphenyldiisocyanat, p-Isocyanatobenzoylisocyanat
und Tetrachchlor-1,3-phenylendiisocyanat und Gemischen derselben.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
werden blockierte Isocyanate, die verglichen mit nicht-blockiertem
Isocyanat keine oder eine reduzierte Reaktivität mit Wasser aufweisen, als
Vernetzungsmittel verwendet. Aufgrund der geringen Reaktivität der blockierten
Isocyanate haben die die Haftung fördernden Zusammensetzungen
der vorliegenden Erfindung deutlich längere Verarbeitungszeiten und
eine verbesserte Lagerungsfähigkeit.
Blockierte Isocyanate, die typischerweise in Verbindung mit der
vorliegenden Erfindung verwendet werden, basieren auf Isophorondiisocyanat
(3-Isocyanatomethyl-3,5,5-trimethylcyclohexylisocyanat), das von Degussa
unter den Handelsbezeichnungen Vestanat® IPDI
und Vestanat® T
1890/100 bereitgestellt wird, oder Caprolactam-blockierte Diisocyanate,
wie 4,4'-Diphenylmethandiisocyanat
(das als 50 %ige Dispersion in Wasser von EMS Chemie unter den Handelsbezeichnungen
Grilbond® IL
6 50% erhältlich
ist).
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Wie
oben erwähnt
wurde, könnte
ein Vernetzungsmittel aus nicht-blockiertem Isocyanat in bestimmten Fällen verwendet
werden, wenn die abschließende
Klebstoff-Emulsion oder -Suspension sofort nach dem Vermischen verwendet
wird.
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In
einer anderen bevorzugten Ausführungsform
ist das Vernetzungsmittel ein Aziridin-Vernetzungsmittel.
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Ein
typisches in der Erfindung verwendbares Beispiel wird durch polyfunktionelle
Aziridine repräsentiert.
Beispiele für
geeignete polyfunktionelle Aziridine, schließen solche ein, die im US Patent
3,225,013 offenbart sind. In einer Ausführungsform ist das polyfunktionelle
Aziridin ein trifunktionelles Aziridin. Bestimmte Beispiele dafür sind Trimethylolpropan-tris[3-aziridinylpropionat],
Trimethylolpropan-tris[3(2-methylaziridinyl)propionat],
Trimethylolpropan-tris[2-aziridinylbutyrat], Tris(1-aziridinyl)phosphinoxid,
Tris(2-methyl-1-aziridinyl)phosphinoxid, Pentaerythrit-tris-3-(1-aziridinylpropionat)
und Pentaerythrittetrakis-3-(1-aziridinylpropionat). Im Handel erhältliche
polyfunktionelle Aziridine schließen solche ein, die unter den
Handelsbezeichnungen "XAMA-2" (Trimethylolpropan-tris((3-(N-aziridinyl)propionat))
und "XAMA-7" (Pentaerythrit-tris(β-(N-aziridinyl)propionat))
von Ichemco, Italien und "NeoCryl
CX-100" von Zeneca
Resins erhältlich
sind.
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Gemäß der Erfindung
umfasst die Klebstoff-Zusammensetzung typischerweise das Vernetzungsmittel in
einer Menge von etwa 1 Gew.-% bis etwa 20 Gew.-%, vorzugsweise von
etwa 2 Gew.-% bis etwa 15 Gew.-%, am meisten bevorzugt von etwa
3 Gew.-% bis etwa 10 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der gesamten
wässrigen
Klebstoffemulsions-Zusammensetzung, die das funktionalisierte Polyolefin,
das vernetzbare Harz und das Vernetzungsmittel umfasst.
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Vernetzbares Harz
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Eine
weitere Komponente der wässrigen
Klebstoffemulsions-Zusammensetzung gemäß der vorliegenden Erfindung
wird durch das vernetzbare Harz repräsentiert. Vernetzbare Harze
sind polymere Verbindungen mit funktionellen Gruppen, die mit dem
Vernetzungsmittel reagieren könnten,
d.h. mit einer blockierten Isocyanatgruppe im Falle eines Vernetzungsmittels
auf Isocyanatbasis oder mit einer Aziridingruppe im Falle eines
Aziridin-Vernetzungsmittels. Alternativ dazu können diese Harze mit sich selbst
vernetzen.
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Das
vernetzbare Harz kann durch Verbindungen dargestellt werden, die
durch Umsetzung von Melaminen, Harnstoff, Benzoguanamin, Glycoluril
oder Mischungen derselben mit Formaldehyd erhältlich sind. Darüber hinaus
können
Epoxy- und/oder
Acrylharze als vernetzbare Harze gemäß der vorliegenden Erfindung verwendet
werden. In einer bevorzugten Ausführungsform werden aufgrund
der vernetzbaren Aminogruppen Melaminharze als vernetzbare Harze
verwendet. Bevorzugte Melaminharze sind aus der Gruppe ausgewählt, bestehend
aus Hexamethoxymethylmelamin-Harzen, methylierten Melaminharzen
mit hohem Feststoffgehalt, Ethergemisch-Melaminharzen mit hohem
Feststoffgehalt und butylierten Melaminharzen, wobei Hexamethoxymethylmelamin(HMMMA)-Harze
stark bevorzugt werden. HMMMA-Harze vernetzen mit sich selbst unter sauren
Bedingungen. Eine saure Umgebung kann aus der Carboxylgruppe der
funktionalisierten Polyolefine oder nach der Zugabe eines sauren
Katalysators erhältlich
sein. "Mit hohem
Feststoffgehalt" bedeutet,
dass der Feststoffgehalt im Allgemeinen größer als etwa 70-98 Gew.-%,
bezogen auf die Messungen an flüchtigen organischen
Substanzen, ist. Aus der Gruppe von Melaminharzen werden die HMMMA-Harze
wegen ihrer guten Haftung bevorzugt, selbst nach einer Alterung
unter hoher Temperatur und Lagerungsbedingungen hoher Feuchtigkeit.
Diese vernetzbaren Harze sind im Handel z.B. von UCB, Belgien unter
der Handelsbezeichnung Resimene® oder
von CYTEC unter der Handelsbezeichnung Cymel® erhältlich.
In einer bevorzugten Ausführungsform
werden Hexamethoxymethylmelamin-Harze auf der Basis von Resimene® 745
und Resimene® 3521
verwendet.
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In
einer alternativen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung können
Acrylharze mit vernetzbaren Gruppen als vernetzbares Harz verwendet
werden. Von diesen werden Acrylharze mit einer Hydroxylgruppe bevorzugt.
Acrylharze, die gemäß der vorliegenden
Erfindung verwendet werden können,
sind durch Polymerisation von eine Vinylgruppe enthaltenen Monomeren
erhältlich
und können
als harzartige Polymere von Estern von α,β-ethylenisch ungesättigten
Monocarbonsäuren
und gesättigten
aliphatischen Alkoholen mit 1 bis etwa 10 Kohlenstoffatomen beschrieben
werden. Somit können
die Monomere, aus denen diese Ester erhalten werden, durch die folgende
allgemeine Formel II
repräsentiert werden, wobei R und
R
1 unabhängig
voneinander Wasserstoff oder Alkylgruppen darstellen, wie geradkettige
oder verzweigtkettige Alkylgruppen mit bis zu 10 Kohlenstoffatomen.
Als R und R
1 wird die Methylgruppe bevorzugt.
R
2 stellt eine geradkettige oder verzweigtkettige
Alkylgruppe mit bis zu 10 Kohlenstoffatomen dar. Unter Polymerisationsbedingungen
bilden diese Acrylat-Monomere
harzartige Polyacrylate. Geeignete Acrylharze werden im US Patent
Nr. 3,919,153 offenbart, wobei auf die Offenbarung desselben hierin vollständig Bezug
genommen wird.
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In
Verbindung mit der vorliegenden Erfindung werden Acrylharze mit
einer vernetzbaren Hydroxylgruppe besonders bevorzugt. Solche Acrylate
sind im Handel von SOLUTIA unter der Handelsbezeichnung Macrynal® SM540/60X
oder unter der Handelsbezeichnung Lumitol® von
BASF erhältlich.
Verglichen mit Melaminharzen führt
die Verwendung von Acrylharzen zu adhäsionsfördernden Zusammensetzungen,
die stärker feuchtigkeitsempfindlich
sind.
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In
einer weiteren alternativen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung können
Epoxyharze mit vernetzbaren Gruppen als vernetzbare Harze verwendet
werden. Epoxyharze sind Prepolymere, die durchschnittlich zwei oder
mehr Epoxidgruppen pro Molekül
enthalten. Ihre Umsetzung mit einer Vielfalt von Härtungsmitteln,
z.B. mit Diolen wie Bisphenol A, führt zu vernetzten oder duroplastischen
Kunststoffen mit ausgezeichneter Festigkeit, Zähigkeit und chemischer Beständigkeit.
Geeignete Epoxyharze sind aus dem Stand der Technik bekannt und
im Handel erhältlich.
Z.B. können
D.E.R.®,
D.E.N.®,
Tactix®,
Quartex®,
die von The Dow Chemical Company bereitgestellt werden; Epon®,
Epikote®,
Eponol®,
Eponex® die
von Shell bereitgestellt werden; Araldite®, Aracast®,
die von Ciba Geigy bereitgestellt werden; Epi-Rz®, das
von Celanese bereitgestellt wird, Epotuf®, das
von Reichold bereitgestellt wird, oder Unox®, das
von Union Carbide bereitgestellt wird, Neukadur®, Biresin® und
Ebalta LM® verwendet
werden. In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
werden Araldite® GT6097CH,
das von Ciba Geigy bereitgestellt wird, aliphatisches trifunktionelles Glycidyl,
aliphatischer difunktioneller Glycidylether, der von EMS bereitgestellt
wird, verwendet.
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Typischerweise
umfasst die wässrige
Klebstoff-Zusammensetzung gemäß der vorliegenden
Erfindung etwa 0,5 Gew.-% bis etwa 20 Gew.-%, vorzugsweise etwa
1 Gew.-% bis etwa 15 Gew.-%, am meisten bevorzugt etwa 2 Gew.-%
bis etwa 10 Gew.-% des vernetzbaren Harzes, bezogen auf das Gesamtgewicht
der gesamten wässrigen
Klebstoff-Zusammensetzung, die funktionalisiertes Polyolefin, vernetzbares
Harz und Vernetzungsmittel umfasst.
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Thermoplastisches Elastomer
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Das
thermoplastische Elastomer, das unter Verwendung der wässrigen
Klebstoff-Zusammensetzung an
das Substrat geklebt werden soll weist eine Kombination von sowohl
thermoplastischen als auch elastomeren Eigenschaften auf. Es ist
durch das gleichzeitige Vorliegen von Bereichen gekennzeichnet,
die dazu neigen, amorphe Domänen
zu bilden, und von Bereichen, die dazu neigen, stärker kristalline
Domänen
zu bilden, oder anders ausgedrückt:
Domänen
mit einer Glasübergangstemperatur
(Tg) von 70 °C
oder höher
in der Polymer-Hauptmasse. Die amorphen Domänen verleihen dem Polymer elastomere
(kautschukartige) Eigenschaften, während die stärker kristallinen
Domänen
dem Polymer thermoplastische Eigenschaften verleihen.
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Das
gleichzeitige Vorliegen von amorphen Domänen und Domänen mit hoher Tg kann durch
Blockcopolymerisation von zwei oder mehr unterschiedlichen Monomeren
erreicht werden, wobei wenigstens eines derselben dazu neigt, ein
amorphes kautschukartiges Polymer zu bilden, wenn es homopolymerisiert
wird. Dies kann durch ein Styrol-Butadien-Styrol-Blockcopolymer
veranschaulicht werden. Styrole bilden häufig Domänen mit einer Tg von 70 °C oder höher, d.h.
thermoplastische Blöcke,
während
Butadien häufig
amorphe kautschukartige Blöcke
bildet. Ein weiteres typisches Beispiel ist ein Styrol-Ethylen-Buten-Styrol-Blockcopolymer (SEBS).
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Ein
anderer Typ von thermoplastischen Elastomeren wird durch thermoplastische
Vulkanisate veranschaulicht, obwohl die Ausdrücke "thermoplastische Elastomere" und "thermoplastische
Vulkanisate" in
der Technik oft als untereinander austauschbar verwendet werden.
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Der
Ausdruck "thermoplastisches
Vulkanisat", wie
er hierin verwendet wird, bedeutet ein Gemisch, das kleine Teilchen
von vernetztem Kautschuk enthält,
die in einem polyolefinischen Thermoplasten gut dispergiert sind,
wie einem Polypropylen-Homopolymer und/oder -Copolymer oder statistischem
oder Blockcopolymer, wobei das Comonomer Ethylen ist, oder einem
Ethylen-Homopolymer-
und/oder -copolymer, wobei das Comonomer aus C3-C18-Monoolefinen,
vorzugsweise C3-C8-Monoolefinen
ausgewählt
ist. Thermoplastische Vulkanisate werden üblicherweise durch dynamische
Vulkanisation erhalten. Der Ausdruck "thermoplastisches Vulkanisat" zeigt an, dass die
Kautschukphase wenigstens teilweise vulkanisiert (vernetzt) ist.
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Die
Ausdrücke "vernetzt" und "vulkanisiert", "Vernetzung" und "Vulkanisation" und "vulkanisieren" und "vernetzen" werden in Verbindung
mit der Erfindung als untereinander austauschbar verwendet.
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Ebenso
wird der Ausdruck "thermoplastische
Vulkanisat-Zusammensetzung" untereinander
austauschbar mit dem Ausdruck "thermoplastisches
Vulkanisat" verwendet.
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Die
Ausdrücke "Kautschuk" und "Elastomer" werden als untereinander
austauschbar in dieser Anmeldung verwendet und beziehen sich auf
Polymere, die elastomere Eigenschaften aufweisen und härtbar sind.
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Der
Ausdruck "Blend" bezieht sich auf
ein Gemisch des Polypropylen-Homopolymers und/oder -Copolymers oder
des Polyethylen-Homopolymers und/oder -Copolymers und des nicht
vulkanisierten Kautschuks.
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Im
Zusammenhang mit der dynamisch vulkanisierten Kautschuk-Komponente
der thermoplastischen Vulkanisate, die in der Erfindung verwendet
werden, bezeichnet der Ausdruck "vollständig vulkanisiert", dass die Kautschuk-Komponente
zu einem Zustand gehärtet
wurde, in dem die physikalischen Eigenschaften des Kautschuks so
entwickelt sind, dass dem Kautschuk elastomere Eigenschaften verliehen
werden, die im Allgemeinen mit dem Kautschuk in seinem konventionellen
vulkanisierten Zustand verbunden sind. Der Härtungsgrad des vulkanisierten
Kautschuks kann in Form des Gelgehalts oder umgekehrt der extrahierbaren Komponenten
beschrieben werden. Alternativ dazu kann der Härtungsgrad in Form der Vernetzungsdichte ausgedrückt werden.
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Im
Allgemeinen gilt, dass die Eigenschaften umso besser sind, je weniger
extrahierbare Substanzen die gehärtete
Kautschuk-Komponente enthält.
Daher wird es bevorzugt, dass die Zusammensetzungen eine gehärtete Kautschukphase
umfassen, aus der im Wesentlichen kein Kautschuk extrahiert werden
kann. Der Ausdruck "im
Wesentlichen keinen extrahierbaren Kautschuk" bedeutet, dass etwa 5 Gew.-% oder weniger des
härtbaren
Kautschuks extrahiert werden können.
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Der
Prozentgehalt an löslichem
Kautschuk in der gehärteten
Zusammensetzung wird bestimmt, indem eine dünne Filmprobe 2 Stunden lang
in siedendem Xylol am Rückfluss
erhitzt wird, der getrocknete Rückstand gewogen
wird und geeignete Korrekturen bezüglich der löslichen und unlöslichen
Komponenten, basierend auf der Kenntnis der Zusammensetzung, durchgeführt werden.
Somit werden das korrigierte anfängliche
Gewicht und Endgewichte erhalten, indem man vom anfänglichen
Gewicht das Gewicht löslicher
Komponenten, die von dem zu vulkanisierenden Kautschuk verschieden
sind, wie Extenderöle,
Weichmacher und Komponenten der Zusammensetzungen, die in einem
organischen Lösungsmittel
löslich
sind, sowie die Kautschuk-Komponente des thermoplastischen Elastomers,
die nicht gehärtet
werden soll, abzieht. Etwaige unlösliche Pigmente, Füllstoffe usw.
werden sowohl vom anfänglichen
Gewicht als auch vom Endgewicht abgezogen.
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Um
die Vernetzungsdichte als Maß des
Härtungszustandes
zu verwenden, der die thermoplastischen Vulkanisat-Zusammensetzungen
kennzeichnet, werden die Blends bis zu dem Grad vulkanisiert, der
der Vulkanisation des gleichen Kautschuks wie in dem Blend entspricht,
der unter Druck in einem Werkzeug mit den gleichen Mengen der gleichen
Härtungsmittel
wie im Blend und unter solchen Zeit- und Temperatur-Bedingungen
statisch gehärtet
wurde, um eine effektive Vernetzungsdichte von größer als
3·10-5 mol pro ml Kautschuk und vorzugsweise
von größer als
etwa 5·10-5 oder ganz besonders bevorzugt von etwa
1·10-4 mol pro ml Kautschuk zu ergeben. Das Blend
wird dann unter ähnlichen
Bedingungen mit der gleichen Menge an Härtungsmittel, bezogen auf den
Kautschukgehalt des Blends, wie sie für den Kautschuk allein notwendig
ist, dynamisch vulkanisiert. Die so bestimmte Vernetzungsdichte
kann als ein Maß der
Vulkanisationsmenge angesehen werden, die die verbesserten Thermoplaste
ergibt.
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Die
Vernetzungsdichte des Kautschuks wird durch Gleichgewichts-Lösungsmittelquellen
unter Verwendung der Flory-Rehner-Gleichung bestimmt, wie in J.
Rubber Chem. and Tech, 30, Seite 929 offenbart wird, wobei auf die
Offenbarung hierin vollständig
Bezug genommen wird. Die zweckmäßigen Huggins-Löslichkeitsparameter
für Kautschuk-Lösungsmittel-Paare,
die in der Berechnung verwendet werden, wurden aus dem Übersichtsartikel
von Sheehan und Bisio, J. Rubber Chem. and Tech, 39, Seite 149 erhalten,
wobei auf die Offenbarung hierin vollständig Bezug genommen wird. Wenn
der Gehalt an extrahiertem Gel des vulkanisierten Kautschuks gering
ist, ist es notwendig, die Korrektur von Bueche zu verwenden, wobei
der Term "v" mit der Gelfraktion
(% Gel/100) multipliziert wird. Die Vernetzungsdichte ist die Hälfte der
effektiven Netzwerk-Kettendichte "v",
die in Abwesenheit von Harz bestimmt wird. Die Vernetzungsdichte
der vulkanisierten Blends sollte daher so verstanden werden, dass
sie sich auf den Wert bezieht, der mit dem gleichen Kautschuk wie
im Blend auf die beschriebene Weise bestimmt wurde. Besonders bevorzugte
Zusammensetzungen genügen
den beiden oben beschriebenen Messungen des Härtungszustandes, nämlich durch Bestimmung
der Vernetzungsdichte und des Prozentgehalts an extrahierbaren Substanzen
des Kautschuks.
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Die
Ausdrücke "vollständig vulkanisiert", "vollständig gehärtet" oder "vollständig vernetzt", wie sie in der
Beschreibung und den Ansprüchen
verwendet werden, bedeuten, dass die zu vulkanisierende Kautschuk-Komponente
zu einem Zustand gehärtet
oder vernetzt wurde, in dem die elastomeren Eigenschaften des vernetzten
Kautschuks denen des Kautschuks in seinem konventionellen vulkanisierten
Zustand ähnlich sind,
ausgenommen der thermoplastischen Elastomer-Zusammensetzung. Die
Kautschuk-Komponente kann als vollständig gehärtet beschrieben werden, wenn
etwa 5 % oder weniger, vorzugsweise etwa 4 % oder weniger, besonders
bevorzugt etwa 3 % oder weniger und am meisten bevorzugt etwa 2
% oder weniger des härtbaren
Kautschuks aus dem thermoplastischen Elastomer-Produkt durch am
Rückfluss
kochendes Xylol extrahierbar sind.
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Die
Ausdrücke "teilweise vulkanisiert", "teilweise gehärtet" oder "teilweise vernetzt", wie sie in der
Beschreibung und den Ansprüchen
verwendet werden, bedeuten, dass die zu vulkanisierende Kautschuk-Komponente
zu einem solchen Zustand gehärtet
oder vernetzt wurde, dass mehr als 5 Gew.-% des härtbaren
Kautschuks aus dem thermoplastischen Elastomer-Produkt durch am
Rückfluss
kochendes Xylol extrahierbar sind, z.B. mehr als 5 Gew.-% und bis
zu 50 Gew.-%, vorzugsweise mehr als 5 Gew.-% und bis zu 30 Gew.-%, am
meisten bevorzugt mehr als 5 Gew.-% und bis zu 15 Gew.-%.
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Kautschuk
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Der
Kautschuk kann ein Polyolefin-Kautschuk sein, der wegen der statistischen
Natur seiner Repetierstruktur oder Seitengruppen keine Neigung zur
Kristallisation hat. Es ist jedoch eine Voraussetzung, dass der Kautschuk
durch die hierin nachstehend beschriebenen Systeme vulkanisiert
werden kann. Beispiele für
andere Kautschuke, die hierin brauchbar sind, umfassen Butylkautschuk,
Halogenbutylkautschuk, halogenierte (z.B. bromierte) Copolymere
von p-Alkylstyrol und einem Isoolefin mit 4 bis 7 Kohlenstoffatomen
(z.B. Isobutylen), natürlichen
Kautschuk, Homo- und Copolymere wenigstens eines konjugierten Dien-Monomers,
wie Isopren, Butadien oder Kombinationen derselben. Styrolkonjugierte
Dien-Copolymere, wie Styrol-Butadien-Styrol-Copolymere, Styrol-Isopren-Styrol-Copolymere
und ihre hydrierte Version, wie SEBS, SEPS usw. Eine andere Familie
von Kautschuken stellen Styrol-Butadien-Copolymere dar, die üblicherweise
als SBR bezeichnet werden.
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Bei
einer anderen Familie von Kautschuken handelt es sich um Ethlyen-α-olefin mit
4 bis 10 Kohlenstoffatomen, die unter Verwendung von Single-Site-
oder Metallocen-Katalysatorsystemen mit oder ohne lange Kettenverzweigung
hergestellt werden und eine Dichte von 0,900 g/cm3 oder
weniger aufweisen.
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Wünschenswerterweise
ist der Kautschuk ein Olefin-Kautschuk, wie Kautschuk vom EPDM-Typ.
Kautschuke vom EPDM-Typ sind im Allgemeinen Terpolymere, die sich
von der Polymerisation wenigstens zweier unterschiedlicher Monoolefin-Monomere mit etwa
2 bis etwa 10 Kohlenstoffatomen, vorzugsweise etwa 2 bis etwa 4
Kohlenstoffatomen, und wenigstens einem mehrfach ungesättigten
Olefin mit etwa 5 bis etwa 20 Kohlenstoffatomen herstammen. Solche
Monoolefine haben wünschenswerter
Weise die Formel CH2=CH-R, in der R H oder
ein Alkyl mit etwa 1 bis etwa 12 Kohlenstoffatomen darstellt. Ethylen
und Propylen werden bevorzugt. Wünschenswerterweise
liegen die Repetiereinheiten von wenigstens zwei Monoolefinen (und
vorzugsweise von Ethylen und Propylen) in dem Polymer in Gewichtsverhältnissen
von etwa 25:75 bis etwa 75:25 (Ethylen:Propylen) vor und sie machen
etwa 90 Gew.-% bis etwa 99,6 Gew.-% des Polymers aus. Das mehrfach
ungesättigte
Olefin kann aus geradkettigen, verzweigten, cyclischen, verbrückten bicyclischen
Ring-Verbindungen, kondensierten bicyclischen Ring-Verbindungen und
dergleichen ausgewählt
werden und vorzugsweise stellen sie ein nicht-konjugiertes Dien
dar. Typische Beispiele dafür
sind 5-Ethyliden-2-norbornen,
5-Vinyl-2-norbornen, 1,4-Hexadien, 1,6-Octadien, 5-Methyl-1,4-hexadien, 3,7-Dimethyl-1,6-octadien
und dergleichen. Wünschenswerterweise
macht die Menge der Repetiereinheiten des nicht-konjugierten mehrfach
ungesättigten
Olefins etwa 0,4 Gew.-% bis etwa 10 Gew.-% des Kautschuks aus, bezogen
auf die Menge an Kautschuk.
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Verfahren zur Herstellung
der thermoplastischen Vulkanisate
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Die
in der Erfindung verwendeten thermoplastischen Vulkanisate werden
unter Verwendung dynamischer Vulkanisationstechniken hergestellt.
Die dynamische Vulkanisation ist ein Verfahren, in dem wenigstens ein
Kautschuk in einem Blend vernetzt wird, das den Kautschuk und wenigstens
ein nicht vulkanisierendes Polymer einschließt, d.h. thermoplastisches
Polymer, wobei beide Polymere einem Vermischen oder Mastizieren bei
etwas erhöhter
Temperatur unterzogen werden; das Vermischen oder Mastizieren fortgesetzt
wird, bis eine erwünschte
Vulkanisation erreicht ist. Thermoplastische Vulkanisate und Verfahren
zur Herstellung derselben sind in der Technik wohlbekannt, siehe
z.B. die US Patente 4,130,535, 4,311,628, 4,594,390 und 5,672,660 und "Dynamically Vulcanized
Thermoplastic Elastomers",
S. Abdou-Sabet et al., Rubber Chemistry and Technology, Band 69,
Nr. 3, Juli-August 1996 und darin aufgeführte Referenzen.
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Insbesondere
werden das wie oben definierte thermoplastische Polyolefin, der
nicht gehärtete
Kautschuk und die wahlfreien Additive in einem Mischer in der Schmelze
vermischt, der auf eine Temperatur oberhalb der Schmelztemperatur
des thermoplastischen Polyolefins erhitzt wurde. Die wahlfreien
Additive sowie ein Teil der thermoplastischen Komponente können in
diesem Stadium oder später
zugegeben werden (z.B. mittels einer seitlichen Zuführung, wenn
ein Extruder verwendet wird). Nach einem ausreichenden Vermischen im
geschmolzenen Zustand, um ein gut vermischtes Blend zu bilden, wird
im Allgemeinen eine wirksame Menge eines Vulkanisationssystems zugegeben.
In einigen Ausführungsformen
wird es bevorzugt, das Vulkanisationssystem in Lösung mit einer Flüssigkeit,
z.B. einem Kautschuk-Verarbeitungsöl, oder in einem festen Masterbatch
zuzugeben, der mit den anderen Komponenten kompatibel ist, z.B.
Polypropylen-Masterbatchpellets, die zuvor mit dem Vulkanisationssystem
kompoundiert wurden.
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Das
Kautschuk-Verarbeitungsöl
kann aufgeteilt werden und in verschiedenen Stadien der Verarbeitung
zugegeben werden, einschließlich
nach dem Härten
der Kautschukphase.
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Es
ist zweckmäßig, das
Fortschreiten der Vulkanisation zu verfolgen, indem man das Mischdrehmoment
oder die Anforderungen an die Mischenergie während des Mischens überwacht.
Das Mischdrehmoment oder die Mischenergiekurve geht im Allgemeinen
durch ein Maximum, nach dem das Mischen etwas länger fortgesetzt werden kann,
um die Herstellung des Blends zu verbessern. Falls es erwünscht ist,
kann man einen gewissen Teil der Inhaltsstoffe zugeben, nachdem
die dynamische Vulkanisation vervollständigt ist.
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Wenn
Füllstoffe
zugegeben werden, ist es üblicherweise
wünschenswert,
das Verteilen der Füllstoffe und
eines Teils eines beliebigen Weichmachers in dem Kautschuk oder
in der thermoplastischen Phase zu ermöglichen, bevor die Kautschukphase
vulkanisiert wird. Die Vulkanisation des Kautschuks kann in einigen
Minuten oder weniger erfolgen, und zwar in Abhängigkeit von der Mischtemperatur,
der Schergeschwindigkeit und der für das Härtungsmittel vorliegenden Aktivatoren.
Geeignete Härtungstemperaturen
reichen von etwa 140 °C
oder von etwa 150 °C
bis etwa 260 °C,
besonders bevorzugte Temperaturen sind von etwa 150 °C oder von
etwa 170 °C
bis zu etwa 225 °C
oder bis zu etwa 240 °C.
Die Mischgerätschaften
können
BanburyTM-Mischer, BrabenderTM-Mischer
und bestimmte Mischextruder wie mitlaufende, entgegengesetzt rotierende Extruder
und Doppelschneckenextruder sowie Co-Kneter wie Buss® Kneter
einschließen.
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Nach
dem Ablassen aus dem Mischer kann das Blend, das den vulkanisierten
Kautschuk und den Thermoplast enthält, gemahlen, zerkleinert,
extrudiert, pelletisiert, spritzgegossen oder durch irgendeine andere
wünschenswerte
Technik verarbeitet werden.
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Additive
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In
Abhängigkeit
von der erwünschten
Endanwendung kann das thermoplastische Vulkanisat eine Vielfalt
von Additiven in einer Menge einschließen, die ausreichend ist, um
den erwünschten
Effekt hervorzubringen. Die Additive umfassen teilchenförmige Füllstoffe,
wie Ruß,
Siliciumdioxid, Titandioxid, farbige Pigmente, Ton, Zinkoxid, Stearinsäure, Stabilisatoren,
Antiabbaumittel, UV-Stabilisatoren, Flammverzögerungsmittel, Verarbeitungshilfsmittel,
Klebstoffe, Klebrigmacher, Weichmacher, Wachse, diskontinuierliche
Fasern (wie synthetische und/oder natürliche Fasern) und Extenderöle.
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Wenn
Extenderöl
verwendet wird, kann es in Mengen von etwa 5 bis etwa 300 Gewichtsteilen
pro 100 Gewichtsteile des Blends aus Polyethylen-Copolymer sehr
niedriger Dichte und Kautschuk vorliegen. Die Menge an Extenderöl (z.B.
Kohlenwasserstofföle
und Ester-Weichmacher) liegt vorzugsweise in einem Bereich von etwa
30 bis etwa 250 Gewichtsteilen und besonders bevorzugt von etwa
70 bis etwa 200 Gewichtsteilen des Blends aus Polyethylen-Copolymer
sehr niedriger Dichte und Kautschuk. Wenn Füllstoffe verwendet werden, die
keinen Ruß darstellen,
ist es wünschenswert,
ein Kupplungsmittel einzuschließen,
um die Grenzfläche
zwischen den Füllstoffen,
die keinen Ruß darstellen,
und den Polymeren zu kompatibilisieren. Wünschenswerte Mengen an Ruß, falls
vorliegend, betragen etwa 5 bis etwa 250 Gewichtsteile pro 100 Gewichtsteile
des Blends aus Polyethylen-Copolymer sehr niedriger Dichte und Kautschuk.
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Die
letzte wässrige
Klebstoff-Zusammensetzung kann typische Mengen an konventionellen
Tensiden enthalten, um stabile Emulsions- oder Suspensionssysteme
bereitzustellen. Geeignete Tenside sind dem Fachmann bekannt und
können
tatsächlich
bereits in den im Handel erhältlichen
funktionalisierten Polyolefin-Zusammensetzungen enthalten sein.
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Verfahren
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung umfasst das Verfahren zum Kleben eines thermoplastischen
Elastomers an ein Substrat die folgenden Schritte:
- (i) Auftragen der wässrigen
Klebstoff-Zusammensetzung gemäß einem
der Ansprüche
1 bis 6 auf ein polares Substrat und
- (ii) Auftragen des thermoplastischen Elastomers z.B. durch Extrusion,
Spritzgießen,
Blasformen oder Laminieren auf die Oberfläche des Substrats.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird die Substratoberfläche
vorher mit einem Grundierungsmittel behandelt. In einer anderen
bevorzugten Ausführungs form
wird das thermoplastische Elastomer durch robotorgestützte Extrusion
aufgetragen.
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Für das Erreichen
einer Haftung ist es wesentlich, das in der wässrigen Klebstoff-Zusammensetzung enthaltene
Wasser zu verdampfen, bevor das thermoplastische Elastomer aufgetragen
wird, indem man entweder heiße
Luft oder Infrarotstrahlung usw. auf die behandelte Substratoberfläche während einer
Zeitspanne und bei einer Temperatur einwirken lässt, die ausreichend sind,
um das Wasser schnell zu verdampfen. Die Temperatur ist durch das
entsprechende Substratmaterial und die Verfahrensgeschwindigkeit
bestimmt, und sie kann routinemäßig durch
den Fachmann bestimmt werden. Um die Verdampfung in einer annehmbaren kurzen
Zeitspanne zu erreichen, und zwar im Hinblick auf die erwünschte kurze
Zykluszeit für
ein vollautomatisiertes Verfahren, wird die wässrige Klebstoff-Zusammensetzung
vorteilhaft so auf das Substrat aufgetragen, dass sich eine Enddicke
der festen Schicht von weniger als etwa 60 μm, vorzugsweise weniger als
etwa 30 μm,
besonders bevorzugt von weniger als etwa 20 μm, am meisten bevorzugt von
weniger als etwa 10 μm
ergibt. Die minimale Dicke ist durch die minimale Haftung bestimmt,
die für
den entsprechenden Zweck erforderlich ist.
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Typischerweise
wird die Klebstoffschicht auf dem Substrat erhitzt, bevor das thermoplastische
Elastomer aufgetragen wird, so dass die Substratoberfläche unmittelbar
vor dem Auftragen des thermoplastischen Elastomers eine Temperatur
von etwa 220 °C
bis etwa 70 °C,
vorzugsweise von etwa 190 °C
bis etwa 80 °C, besonders
bevorzugt von etwa 170 °C
bis etwa 90 °C,
am meisten bevorzugt von etwa 150 °C bis etwa 100 °C aufweist.
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Grundierungsmittel
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Eine
Oberflächenbehandlung
mit einem Grundierungsmittel vor dem Auftragen der wässrigen
Klebstoff-Zusammensetzung wird in einigen Fällen, wie Glasoberflächen mit
oder ohne keramischen Überzug
und Metalloberflächen,
empfohlen. Durch eine solche Behandlung kann die Haftung verstärkt werden.
Die Grundierungsmittel, die in Verbindung mit der wässrigen
Klebstoff-Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung verwendet werden
können,
müssen über die
Fähigkeit
verfügen,
sowohl mit der Oberfläche
des polaren Substrats als auch den funktionellen Gruppen des Isocyanat-Vernetzungsmittels
und/oder mit dem vernetzbaren Harz und/oder den funktionellen Gruppen
des funktionalisierten Polyolefins in Wechselwirkung zu treten.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist das Grundierungsmittel ein Silan-Grundierungsmittel,
das aus der Gruppe ausgewählt
ist, bestehend aus Epoxysilanen der Formel (III), Mercaptosilanen
der Formel (IV) und Aminosilanen der Formel (V), wie nachstehend
gezeigt wird:
wobei
n, m und p ganze Zahlen von 1 bis 12, vorzugsweise von 2 bis 8,
besonders bevorzugt von 3 bis 5 sind und die Substituenten R
3 bis R
11 jeweils
aus linearen und verzweigten Alkylgruppen mit 1 bis 12, vorzugsweise 2
bis 8, am meisten bevorzugt 3 bis 4 Kohlenstoffatomen ausgewählt sind,
und die Substituenten R
12 und R
13 unabhängig voneinander
aus Wasserstoff und linearen und verzweigten Alkylgruppen mit 1
bis 12, vorzugsweise 2 bis 8, am meisten bevorzugt 3 bis 4 Kohlenstoffatomen
ausgewählt
sind, vorzugsweise sind sowohl R
12 als auch
R
13 Wasserstoff.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist das Grundierungsmittel eine Verbindung, die aus
der Gruppe ausgewählt
ist, welche aus 3-Aminopropyltriethoxysilan und 3-Mercaptopropyltriethoxysilan
besteht, die von Sivento unter den Handelsnamen Dynasylan® 3201
bzw. Dynasylan® AMEO
erhältlich
sind. Ein weiteres Silan-Grundierungsmittel ist 3-Glycidyloxypropyltrimethoxysilan,
das von Sivento unter der Handelsbezeichnung Dynasylan® GLYMO
erhältlich
ist. Zusätzlich
dazu sind geeignete Silan-Grundierungsmittel von DOW Chemical unter
der Handelsbezeichnung Betawipe VP® 046404,
von SIKA unter der Handelsbezeichnung Sika®-Aktivator
und von Teroson unter der Handelsbezeichnung Terostat®-8540
kommerziell erhältlich.
Typischerweise können
die Silan-Grundierungsmittel in geeigneten Lösungsmitteln wie Alkoholen,
z.B. Isopropananol, gelöst
werden.
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Eine
dünne Schicht
des Silan-Grundierungsmittels kann auf die Substratoberfläche aufgetragen
werden, die mit dem thermoplastischen Elastomer verklebt werden
soll. Um das Aufbringen eines dünnen Überzugs
auf dem Substrat zu erleichtern, wird das Grundierungsmittel üblicherweise
in einem geeigneten Lösungsmittel,
wie Methanol, Ethanol oder Isopropananol, gelöst, so dass sich eine Lösung von
etwa 1 Gew.-% bis 5 Gew.-% ergibt. Diese Lösung wird dann so dünn wie möglich durch
Sprühen,
Bürsten
oder Streichen auf die Substratoberfläche aufgetragen. In einer bevorzugten
Ausführungsform
der Erfindung werden Techniken des Aufstreichens/Abwischens verwendet,
wobei der aufgetragene Film sofort nach seinem Auftragen abgewischt
wird. Vor dem Auftragen des Grundierungsmittels sollte die Substratoberfläche auf
verschiedene Weise gereinigt und entfettet werden, z.B. unter Verwendung
von Hexan oder anderer Systeme, wie eine heiße wässrige Seifenlösung, eine
wässrige
Ammoniak-Lösung
oder andere Systeme.
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Typischerweise
liegt die Dicke des nassen Grundierungsmittelüberzugs in einem Bereich von
etwa 0,3 μm
bis etwa 5 μm,
vorzugsweise von etwa 0,5 μm
bis etwa 3 μm,
am meisten bevorzugt von etwa 0,8 μm bis etwa 2 μm.
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In
einer alternativen Ausführungsform
der Erfindung kann das Silan-Grundierungsmittel mit der wässrigen
Klebstoff-Zusammensetzung der Erfindung vermischt werden. In dieser
Ausführungsform
erfolgt das Auftragen des Grundierungsmittels auf die Substratoberfläche gleichzeitig
mit der wässrigen
Klebstoff-Zusammensetzung, und demgemäß wird ein separater Beschichtungsschritt überflüssig.
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Das
Silan-Grundierungsmittel kann in dieser Lösung in einer Menge von etwa
0,1 Gew.-% bis etwa 5 Gew.-%, vorzugsweise von etwa 0,5 Gew.-% bis
etwa 2,5 Gew.-%, am meisten bevorzugt von etwa 0,7 Gew.-% bis etwa
1,2 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Lösung, vorliegen.
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Die
oben erwähnte
Reinigung der Substratoberfläche
wird in allen Fällen
mit oder ohne Verwendung eines Grundierungsmittels stark empfohlen.
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Polares Substrat
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Das
polare Substrat, auf das das thermoplastische Elastomer aufgetragen
werden soll, ist aus Glas, Keramik, Textilerzeugnissen, Holz, Metall
und polaren technischen thermoplastischen Harzen ausgewählt. Glas-,
Keramik- und Metalloberflächen
werden vorteilhaft vorher unter Verwendung eines Grundierungsmittels behandelt.
Typische Beispiele für
polare technische thermoplastische Harze sind aus Polyethylenterephthalat (PET),
Polybutylenterephthalat (PBT), Polyamid (PA), Polycarbonat (PC),
thermoplastischem Polyurethan (TPU) usw. ausgewählt.
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Robotorgestützte Extrusion
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Der
Ausdruck "robotorgestützte Extrusion", wie er in der Beschreibung
und den Ansprüchen
verwendet wird, bezieht sich auf ein Verfahren und eine Apparatur,
um die Oberfläche
eines Artikels – nötigenfalls nach
einer zweckmäßigen Vorbehandlung
der Oberfläche
des Artikels – mit
einer Profildichtung oder Dichtung, einem Wulst oder einem profilierten
Rahmen zu versehen. Ein thermoplastisches Elastomer wird durch einen Extruder
und einen erhitzten Druckschlauch zu einer erhitzten Extrusionsdüse geführt. Die
Düse wird
durch einen Roboter gelenkt, und das Elastomer wird extrudiert und
durch die Extrusionsdüse
auf der Substratoberfläche
abgelegt. Durch dieses Verfahren kann z.B. eine Dichtung als profilierter
Rahmen an eine Kraftfahrzeug-Verglasung entlang der Grenze der Verglasung
angelegt werden.
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Die
Apparatur kann eine Anordnung umfassen, die in Kombination eine
Düse und
eine Roboter-Handhabungs/Betriebseinheit umfasst, wie im US Patent
Nr. 5,336,349 an Cornils beschrieben ist, auf dessen Inhalt hierin
vollständig
Bezug genommen wird. Diese Anordnung vermeidet eine körperliche
Wechselwirkung des Extrudats mit der Extrusionsdüse und erfordert kein Werkzeug.
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Wenn
der herzustellende Artikel in der Maschinenrichtung hohl ist, wie
ein Schlauch, und eine gebogene Form hat, umfasst die Extrusionsdüse vorteilhafter
Weise einen Dorn und eine Düse,
von denen wenigstens einer (eine) versetzt sein kann, so das sich
eine Exzentrizität
in dem ringförmigen
Düsendurchgang
ergibt.
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Die
vorliegende Erfindung stellt eine wässrige Klebstoff-Zusammensetzung
bereit, in der Wasser als Lösungsmittel
verwendet wird und in der gefährliche
organische Lösungsmittel
vermieden werden. Weiterhin ist der Haftungsgrad erhöht, verglichen
mit bekannten wässrigen
Klebstoff-Zusammensetzungen, wie aus den nachstehenden Beispielen
und Vergleichsbeispielen ersichtlich ist.
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Obwohl
die vorliegende Erfindung unter Bezugnahme auf bestimmte Ausführungsformen
beschrieben und erläutert
wird, wird sich der Fachmann darüber
im Klaren sein, dass die Erfindung sich für viele unterschiedliche hierin
nicht erläuterte
Abänderungen
eignet. Aus diesen Gründen
sollte dann allein auf die beigefügten Ansprüche Bezug genommen werden,
um den wahren Bereich der vorliegenden Erfindung zu bestimmen.
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Beispiele
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Die
Klebkraft zwischen dem polaren Substrat und dem thermoplastischen
Elastomer wird durch den Schältest
gemäß A5TM D429B
und DIN 53531 bestimmt. In einem ersten Schritt werden die Substratoberflächen mit
reinem Aceton gereinigt und mit einer dünnen Schicht aus Betawipe® VP
04604 unter Verwendung eines Filzes beschichtet. Nach dem Trocknen
der Grundierungsschicht wurde die wässrige Klebstoff-Zusammensetzung,
wie in der nachstehenden Tabelle beschrieben ist, unter Verwendung
eines weichen Polyethylenschaum-Schwammes auf die Oberfläche aufgetragen.
Nachdem dieselbe vollständig
getrocknet ist, wurde die wässrige
Klebstoff-Zusammensetzung Santoprene® 121-50E500
(Advanced Elastomers Systems, Akron, USA) durch robotorgestützte Extrusion
auf die Oberfläche
aufgetragen. Die Testproben wurden dann 48 Stunden lang bei 23 °C aufbewahrt.
Der anfängliche
Schältest
(H-0) wurde mit einer Reihe von Proben bei Raumtemperatur durchgeführt. Danach
wurde der Cataplasm Aging Test mit einer anderen Reihe von Proben
durchgeführt,
indem man verklebte Probekörper
so in sauberes Cellulosepapier wickelte, dass die Ränder bedeckt waren.
Die eingewickelten Probekörper
wurden dann in einen 1-1-Polyethylenbeutel gegeben, wobei 1/3 desselben
mit entmineralisiertem Wasser gefüllt war (die Probekörper müssen keinen
direkten Kontakt mit dem Wasser haben). Nach einer siebentägigen Lagerung
bei 70 °C
(H-7) wurden die Test-Probekörper
aus den Kunststoffbeuteln entfernt und auf Raumtemperatur abgekühlt und
so 24 Stunden belassen. Danach wurden Schältests, wie oben beschrieben
wurde, durchgeführt.
Im Falle eines kohäsiven
Reißens
erfolgt der Riss in dem thermoplastischen Elastomer, während im
Falle eines adhäsiven
Reißens
sich das thermoplastische Elastomer von der Substratoberfläche ablöst, wobei
das thermoplastische Elastomer intakt bleibt. Die folgende Tabelle
fasst die erhaltenen Ergebnisse zusammen.
-
Das
Schälen
wird in einem Winkel von 90° und
mit einer Ziehgeschwindigkeit von 100 mm/min getestet. Tabelle
- 1) nicht getestet
- 2) auf keramisch-beschichteter Oberfläche
- 3) Hexamethoxymethylmelamin-Harz, erhältlich als
Resimene® 3521
- Sipiol W8508 (Henkel): wässrige
Emulsion mit 16 Gew.-% chloriertem Polypropylenwachs
- Priex 703 (Solvay): wässrige
Emulsion aus 28 Gew.-% maleiertem Polypropylen, 7 Gew.-% Tensid
und 65 Gew.-% Wasser
- NeoCryl CX 100 (Zeneca Resins): Aziridin-Vernetzungsmittel
- Grilbond IL6 (EMS Chemie): Caprolactam-blockiertes 4,4'-Diphenylmethandiisocyanat
-
Bewertung
-
-
- 1
- ≥95 % kohäsives Reißen
- 2
- ≥75 % kohäsives Reißen
- 3
- ≥50 % kohäsives Reißen
- 4
- ≥25 % kohäsives Reißen
- 5
- keine Kohäsion
-
Alle
Klebedaten beziehen sich auf Glas, außer im Beispiel 2, bei dem
die Haftung auf mit Keramik beschichtetem Glas gemessen wurde.